1833 / 254 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

selbst folgte, von den Grafen Burao-d’Albito und v. Soure, so wie von zwei Dienern begleitet, an demselben Us, er gedachte am 17ten in Leiria einzutreffen. Der Staats - Mini- ster, Marquis del Basto, ist am 4ten August in Coimbra gestorben. Aus Tomar und Abrantes wird vom 12ten August gemeldet, daß in ‘der dortigen Gegend die größte Ruhe herrschte und die Einwohner Dom Miguel treu geblieben waren. Dasselbe war, amtlichen Berichten zufolge, in Alemtejo und Nieder-Beira der Fall, von wo sich 300 auser- wählte Scharfschüßen unter die Befehle des General Mageir gestellt hatten. Bei dem Observations-Heer nördlich und südlich vom ‘Duero war nichts Wichtiges vorgefallen.

Die Madrider Hof - Zeitung enthält ferner folgende Korrespondenz- Nachrichten : -

- ¡Villareal de San Antonio, 18. August. Die ganze Provinz Algarbien ist vom Feinde befreit, bis auf Faro, welchen Pla6 der Graf von Alba mit einigen Streitkräften unter dem Schube der von ihm aufgeworfenen Verschanzungen beselt hält. Unser würdiger Gouverneur, Don Sebastian Martinez Mestre, hat die Kriegs-Brigg und andere kleinere Schisse Dom Pedro's durch die von ihm bei der Barre errichteten Batterieen von dem Flusse vertrieben. Die Cholera wüthet hier noch immer, nimmt aber an Jntensität ab.“

¿¡Yelves, 23. August. Die Cholera raft hier täglich vier his sechs Personen hinweg ; der dritte Theil der Kranken stirbt. Vor zwei Tagen haben wir erfahren, daß der General Graf von Larochejacquelein, der im Namen des Königs Dom Miguel seit dem 18. d. M. das Kommando über die Provinz Alemtéjo übernom- men hat, bei Alpiaza über den Tajo gegangen isk und das ganze linke Ufer dieses Flusses mit einer Division besest hat, deren Vorposten bereits in Aldea Galleja eingerückt sind. Diese Be- wegung hat den Einwohnern dieser Provinz neuen Muth gege- ben und ihre Begeisterung gesteigert. Die Jugend eilt, um un- ter die Fahnen ihres rechtmäßigen Königs zu treten, dessen Nei- hen täglih dichter werden. Eine Guerilla Dom Pedros, die sich in der Umgegend von Avis gezeigt hat, ist von den treuen Königl. Truppen bei Nizas vernichtet worden.“

Inland.

Berlin, 11. Sept, Jn der Nummer -248 der Staats- Zeitung ist unter der Rubrik Fnland berichtet worden, daß Se. Majestät der Kaiser von Rußland auf Höchstihrer leßten Seereise in Reval ans Land gestiegen und von dort zu Wagen nach St. Petersburg zurückgekehrt sey. Diese Meldung beruhte inzwischen auf einem Jrrthume. Se. Majestät waren nämlich mit dem Dampfboote „J|\chora“/ in eine Bucht in der Nähe von Reval eingelaufen, wo jedoch das Schiff wegen der heftigen Brandung nicht hatte anlegen können; als dasselbe hierauf von neuem in See ging und der Capitain erklärte, daß bei den an- haltenden heftigen Stürmen die Fahrt ohne Gefahr nicht fort- geseßt werden könne, kehrten Se. Majestät der Kaiser zur See nach Kronstadt zurück, um von dort aus die Reise nach Schwedt zu Lande anzutreten.

Des Königs Majestät haben dem Buchhändler Alex.

Cosmar hierselbst, für die Allerhöchstdenselben überreichten „Sa- *

gen und Miscellen aus Berlins Vorzeit ‘/, eine goldene Me- daille zustellen zu lassen geruht.

_— In der Sib6ung der geographischen Gesellschaft vom 7ten September legte Herr Geheime Regierungs-Rath Engel- hardt einen von ihm am Orte aufgenommenen Plan der neu- gebauten Straße über das St. Gotthardts-Gebirge, mit einigen Bemerkungen über den Bau derselben, vor, und Herr Major von ODesfeld die ihm von Herrn Tuch zu gleichem Zwecke übergebene neueste Karte der Lombardei. Herr Pr. Meyen gab die Fortsebung seines im Juli theilweise vorgelesenen Auf- sagzes: Ueber das alte Peruanische Reich und über die Grün- dung des neueren durch die Inka's, in Beziehung auf die zwei verschiedenen Menschen -Razen, die dasselbe bewohnen. Herr Direktor Disterweg verglich verschiedene Nordsee-Bäder in Beziehung auf das, was Natur und Kunst für sie gethan, und theilte Bemerkungen über Duden's Werk: „Europa und Deutsch- land, von Nord- Amerika aus betrachtet ‘/ mit. Herr Professor Dove sprach úber einige Ergebnisse der durch Herrn Alexander von Humboldt angeregten, in Amerika, Europa und Asien gleich- zeitig angestellten magnetischen Beobachtungen, und legte darauf sich beziehende Zeichnungen vor. Herr Öber-Lehrer Walter ließ sich über die Wärme - Aenderungen auf der See, und Herr Dr. Philippi über die unbedeutende noch stattfindende Kultur des Zucker-Rohrs in Sicilien, im Vergleich mit der im Mittel- Alter, vernehmen. Herr Professor Ritter sprach über die Thätigkeit der Dänischen Gesellschaft für Nordische Alterthums- Kunde, und legte, außer mehreren literarischen Notizen, auch die „Notes Statistiques sur le Littoral de la Mer Noire” und „Saggio d’un Allante Statistico dell’ Italia” des Herrn Grafen L, Serristori vor, womit der Autor der Gesellschaft ein Geschenk

machte, so wie Herr Professor Ritter zu gleichem Behufe Som- mer's Statistik des Leitmerißer Kreises; Und Creuzer: Zur Ge- schichte alt -Röômischer Kultur, und Herr Tuch den 11, Ul. und IV. Band des kritischen Wegweisers im Gebiete der Landkarten- Kunde mittheilte. _— Die Friedens-Gesellschaft zu Danzig hat, nah Ausweis ihres kürzlich im Dru erschienenen Jahres - Berichts, in dem mit dem 3. August beendigten Verwaltungs- Jahre 10 jungen Leuten eine Unterstüßung von resp. 200 und 100 Rthlr. zur Fortseßung ihrer Studien gewährt. Der Fonds der Gesellschaft, der sich, den leßten Berichten zufolge, auf 14,550 Rthlr. in Dokumenten und 221 Rthlr. in baarem Gelde belief, ist seitdem auf 15,150 Kthlr. in Dokumenten und" 274 Rthlr. in baarem Gelde angewachsen. 2

Aus Trier schreibt man unterm ten d. M.: „Der Weinskoc® hat zwar bis jegt nicht wesentlich gelitten, aber die Hoffnung auf eine werthvolle, geistreiche, zum Auflagern für die Zukunft geeignete Crescenz ist allerdings vermindert und jeden- falls wird die Weinlese, auch wenn der Monat September gün- stiges Wetter bringt, später skattfinden, als man folches Anfangs erwartet hatte. Was die Getraide- Aerndte im hiesigen Re- gierungs - Bezirke betrifft, so läßt sich darüber im Aligemeinen Folgendes sagen: Die Roggen-Aerndte, so wie die der Winter- Gerste, ist beinahe allgemein sehr ergiebig und besonders in An- sehung des mehlreichen Körner- Gehalts vortrefflich ausgefallen. Der Ertrag des Weizens und des Spelzes is zwar quantitativ nicht so reichlich, aber rücksichtlich der Qualität gleich ausgezeich- net gut, und vom Hafer und der Sommer -Gerste ist im Gan- zen ein lohnender Ertrag zu erwarten. Die Kartoffeln ge- währen beinahe durchgängig erfreuliche Hoffnungen; Öbst har es an den meisten Orten die Fülle gegeben und {hon wird der Aepfel- und Birnen -Wein zu 18 bis 20 Nthlr. das Fuder verkauft. ‘‘

Meteorologishe Beobachtung.

Morgens | Nachmitt. | Abends | Nach einmaliger 6 Uhr. 2 uhr. | 10 Uhr. Beobachtung.

1833. 10. Sept.

Luftdruck. . [335,7 4 ’Par.|335,- o‘”Par.|835,8 2 ‘Par ÎQuellwärme 9,09 M. Luftwärme è 9,9 ° N: 15,09 N. 1 1,3 M; eils värme 11,8 ° N Thaupunft 9, 49 N. 11,6 0 N. 10, 09 R, h podarme / anl. Dunstsättg. | 96 pCt. 77 p@t. 91 pCt. Bodenwärme 10,7 ® M. Wetter... | Regen. heiter heiter. f x 1 i pes “eat A Fi Y R . 7 E | OSO. | SO. SO. Ausdünst, 0,019 Rh

Wolkenzug OSO, Î9tiederschlag 0/15 Rh.

Auswärtige Börsen. Ametrrdäan, 6. September.

Niederl. wirkl. Schuld 47%. Ausgesetzte Schuld —. Kanz- Bill. 20%. 65 Anl. 102. Neap. 85. OVesterr. 904. Preuss. Prü- mien-Secheine 592. Russ. (v. 1828) 1001. (v. 1831) 903. 58 Span. 651. 38 do. 403.

Hamburg, 9. September.

Vezsterr. 58 Met. 923, 42 do, —. Bank-Actien 1194 Kues. Engl. 99. Russ. Woll. (v. 1831) 903. Met, in Hemb. Cert, 911. Preuss. Prämien- Scheine —, Poln. 1171. Dän. 703.

London, 3 September.

37 Cons,. 882. Belg. 441. Bras. 684. Dän. 741. Griech. 40. Mex. 374. Niederl. 427. Porl. 754. (ex Dio.) Serips. 1922 Prüm. Russ. 1034. (ex Dio.) Span. 223.

Wien, 6. September. g Met. 936. 48 do. 847. 238 504. Bank-Actien 12074. Part.-

S t. Hamburg 3 Mon. 93. 37.

(1831 u. 1832) 91.

Petereburg, 4. September. Silber-Rubel 3605 Kop. 58 Inseript.

Königliche Schauspiele. Donnerstag, 12. September. Jm Schauspielhause: Die Zerstreuten, Posse in 1. Aft, von Kozebue. Hierauf: Die Deut- schen Kleinstädter, Lustspiel in 4 Abtheilungen, von Kogebue. Freitag, 13. September. Im Opernhause: Fra Diavolo, komische Oper in 3 Abtheilungen, mit Tanz; Musik von Auber. Sonntag, 15. September.“ Jm Opernhause: Auf Begehren : Don Juan, Oper in 2 Abtheilungen, mit Tanz; Mujik von Mozart. (Dlle. Stephan: Donna Anna.) Königstädtisches Theater. Donnerstag, 12. September. Die Unbekannte, romantische Oper in 2 Akten, nach dem Jtaliänischen: La Straniera ; Musik von Bellini. (Dlle. Caroline Stetter, vom K. K. Hof-Dpern- Theater zu Wien: Jsoletta, -als zweite Gastrolle. Dlle. Häh- nel: Alaide.) Freitag, 13. September. Zum erstenmale wiederholt: Der Empfehlungs-Brief, Lustspiel in 4 Akten, von Töpfer. Vorher : Der Bräutigam ohne Braut, Lustspiel in 1 Aft, von Herzensfron.

Allgemeiner

Befanntmachungen.

Bekanntmachung

Die zur Revier-Verwaltung Särchen „géhörige Groß- Sáärchener Heide am Neißfluß bei Muskau, nebs 8 innerhalb der Feldmark Groß-Särchen beleaenen Forst- parcellen, ¿usammen von 3558 Morg. 64 [1Ruth. Flä- cheninhalt, soll mit der gesammten Jagd zum vollen Eigenthum meistbietend verkauft werden. Den Licita- tions-Termin wird der Forsimeifter Meyer

am 2. October d. J., Vormittags 9 Uhr, |ri in dem Forsthause zu Groß -Särchen abhalten. Die|li ausführliche Bekanntmachung kann in dem öffentlichen Anzeiger zum Amtsblatte der Königl. Regierung zu Frankfurt a. d. O. Nr. 36, die speciellen Verkaufsbe- dingungen aber in der Domainen - Registratur der ge- nannten Königl. Negierung ¿u Frankfurt a. d. O., bei dem Forstmeister Meyer zu Sorau, so wie bei dem Oberförster Krakow zu Saärchen eingesehen werden, und wird legterer den sich meldendên Kauflustigen auch vor dem Licitations- Termin die Forstdistr’cte an Ort und Stelle speciell zeigen.

Franffurt a. d. O., den 6, September 1833.

Königl. Regierung. j

Abtheilung für die Verwaltung der direk-

cen Steuern, Domainen und Forsten.

in dem auf

C E E odes -Erklärung avid Rehler ¿NEUO O ider etwa 1776 geboren, ein Sohn des daselbst 1786 verstorbenen Einwohners David Reh-

den 10. Juni 1834, Vormittags 10 Uhr, vor dem Herru Neferendar von Rent an hiesiger Ge- richtsstelle angeseßten Termine schriftlich oder persón- ch zu melden, widrigenfalls derselbe für todt erftärt und sein Vermögen den sih legitimirenden Erben des- selben zugesprochen werden wird.

Groß-Oschersleben, den 27. August 1833.

Königl. Preuß. Land- und Stadtgericht.

“Literarische Anzeigen.

Kunst-Anzeige, So eben ‘ist bei. uns erschienen und durch uns, als auch Herrn Ph. Lenz in Leipzig zu beziehen:

Historisch-geographische undPost-Karte von#Deutschland und den angrenzenden

Ländern, westlich bis Paris, südlich bis Neapel, nach dem Staaten - Bestande in den Jahren 1803 und 1833. Gestochen von P, Schmidt und bis auf dié neueste Zeit, hinsichtlich der polit, Ereig- nisse, als der Post- Course genau berichtigt vom Hauptmann v, Witzleben. Folio, sauber colorirt, Preis 13 Thlr.

(nzeiger

VVir können diese

selten vérecint sind,

bemerkten, zum Theil hevrabge

und F. W. Benicken,

Planen und Vignetten. gen auf weißem Drukpapier. für sechs Thaler.

Jefer, (F. E.),

Auf 2 Imperial- Gebraucy)

4proc. 821,

f d ack p

; § j s 6 für die Preußischen Staaten. lert und dessen Ehefrau Anne Sophie, gebornen Bil- fen if, und sich in seinem siebenten Jahre schon von seinem Geburtsorte entfecnt haben soll, seitèem au keine Nachricht von seinem Leben gegeben har, auge- tragen worden if, so wird derselbe, sv wie die von ihm ecwa zurückgelassenen unbekannten Erben und Erb nehmer hiermic aufgefordert, sich vor, oder svätestens

# l Karte, ihres trefflichen reinen Stichs nund Preiswürdigkeit, Schulmännern als VVand- karte, s0 wie ihrer genauen Angaben der Post-Course den Reisenden ganz vorzüglich empiehlen, um s0 mehr, da diese Eigenschaften bei andern Karten dieser Art

Berlin und Göttingen, im August 1833, Gebe.

Bei E. S. Mittler in Berlin, (Stechbahn Nr. 3), so wie in dessen Handlungen zu Posen, und Gnesen sind nachsteheude Werke zu haben: Bibliothek für Jäger und Freunde der Jagd. Der Unterzeichnece macht die Jäger und Jagdlieb- haber auf nachstehende anerkannt vortreffliche Werke seines Verlags aufmerésam 7 die zu den dabei eßten Preisen durch alle Buchhandlungen bezogen die A Dóbel's (H. W.) neueröffoete Jäger-Praf- tika. Vierte, zeitgemäß umgearbeitete Auflage. In Verbindung mit einer Gesells,haft praktischer Forftmänüer herau?'gegeben von K. Drei Theile. ten) Abbildungen, 1828. Gr. 4to. 75 Bo-|C

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Sonnabend, 14. September. Fra Diavolo, oder; Wirthshaus zu Terracina, komische Oper in 3 Áften; 1 von Auber. (Herr Vogt, Opern-Regisseur des Deutschen] ters zu Se Fra Diavolo, als Gastrolle. Mad. del: Zerline.

Neueste Nachrichten. Paris, 5. Sept. Der Moniteur enthält ferne richte über den Aufenthalt des Königs in Cherbourg. Ay d. Mitrags stiegen Se. Majestät zu Pferde, um, von d

Preußisch{e

Allgemeine

dén An den Marschällen Soult und Gérard un

Marine-Minister begleitet, die 5000 Mann starke Ny Garde und die Truppen der Garnison, die längs des K, tei-Hafens aufgestellt waren, zu mustern. Die Königin y Königl. Familie folgten in einein ossenen Wagen. Alle ( im Hafen flaggten, und die Quais waren mit einer uni baren Menge von Zuschauern angefüllk. Ueber 30,000 nen waren nach Cherbourg gekommen, um der Revue wohnen. Nachdem der König an der Front entlang gy nahm er mit der Königl. Familie unter einem Pavillon der auf einem mitten im Hafen befindlichen Ponton war, worauf die Truppen und National-Garden unt tausendfachen Rufe: Es lebe der König! Es lebe die Familie! vorbei defilirten. Nach beendigter Revue sich Jhre Majestäten nah dem Kriegs - Hafen, besi

die Werfte, bestiegen das im Bau begrissene Linienschiff F j land‘“/ von 120 Kanonen, so wie das vor Kurzem von |

gelaufene Linienschiff „„Jupiter“/, besuchten die Bureqy Marine und begaben sich dann auf Bôten an Bord des} schifses „Sphinx“, welches die Königliche Flagge an der des großen Mastes aufzog und eine kleine Spazierfahr See unternahm. Das auf der Rhede liegende Ges welches alle Flaggen und Wimpel aufgehißt hatte, salutit! auf dem „Sphinx‘/ befindliche Marine-Maler Gudin n gleich eine Skizze von diesem imposanten Schauspiel auf, dem der König die äußeren Hafen - Arbeiten besichtigt, das Dampfschiff in den Hafen zurück und wurde von dy schwader so wie von den Yachten mit neuen Salven un! rahs begrüßt. Diese kleine Seefahrt, welche über drei den dauerte, wurde von dem schönsten Wetter begünstigt,

verdienstvollen Befehlshabern des „Sphinx‘/ und des Last-(

fes „„Luxor‘/, an dessen Bord sich der Aegyptische Obelisk det und welches JJ. MM. ebenfails bestiegen, Herren ( und Verninac, kündigte der König ihre Befördexung zu § ten-Capitainen an. Um 7 Uhr Abends kehrten JJ. MA dem Hotel des See-Präfekten zurück. Jn einer Nachschti Zten' d. M. Morgens um 10 Uhr wird gemeldet, der un Begriff, sich einzuschiffen, um den Evolutionen der Fl der Rhede beizuwohnen. Das Wetter war trübe, die M hofften aber, es werde sich gegen Mittag aufheitern.

Gestern früh ist der Herzog von Orleans von hit Compiègne abgereist.

Der Moniteur enthält heute einen Jmwmediat/ des Intendanten der Civil-Liste, Grafen Montalivet, ü} von den Zeitungen bereits erwähnte Einrichtung des Palastes in Versailles zu einem Museum für historische ( werke und Monumente des National - Ruhms.

Dem ministeriellen Deputirten, Herrn v. Remuslat, Rieüx (im Departement der Ober-Garonne ) eine Spotis gebracht worden.

Herr Evariste Dumoulin, einer der Redacteure unl thümer des Constitutionnel, wurde gestern, als er in dem| dieses Journals einer Versammlung der Actionaire bei plôblich von einem so heftigen Blutsturze befallen, daß angewandten Hülfe, ungeachtet, nah einer halben Stund schied. Er war 45 Jahr alt und erst vor zwei Tagen 11 Reise durh England, Jrland und Belgien zurückgekeht,

Der Fürst Gabriel Oginski , eines der Häupter standes in Litthauen , ist mit seiner Familie hier angeko

Heute {loß 5proc. Rente pr. compt. 104. 70. fu 104. 90. proc. pr. compt. 75. 70. fin cour. 75. 90, Neap. pr. compt, 91. 20. fin cour. 91. 45. 5proc. Spa 674. Jproc. do. ohne den Coupon 402. 5proc. Belg. A 5proc. Röm. 898.

Frankfurt a. M., 8. Sept. Oesterr. 5proc. Met Bank - Actien 1412. G. Part. - Obl. 1322, zu 100 Fl. 1961. Br. Holl. 5proc. Obl. 832, G.

Redacteur Cottel.

Gedruckt hei A W. Hal

SAEEE (7 ddes u N H At V (e s GICMMURCZ M A2 U 2 T VTA COTARCC M NDA I E C A LTES D E E A A E L Lr Lee mem

F ———————————————————————————

Theile. Mit Kupsertafeln. 1823. 10 o Thir. Jet für drei Thaler.

Behlen, (S.), Lehrbuch der Forft- un! thiergeshichte. 1826. Gr. 8vo. 4 2 Thlr. 20 sgr. Jett für 1 Thir. 10

Winckell, (G. F. D. aus dem), Handd! Jäger, Jagdberechtigte und Aagdl bor. Zweire, vermehrte und aanz umge Auflage. Drei Theile. Mit Kapfern/;. und Musik. 1820 22. Gr. 8vo. 110 11 Thlr.

„Der reiche Inhalt dieser vier Werke läßt icht anführen, man wird aber Alles darin abi finden, was dem Jäger irgend von Wichti fann. Wer alle vier Werke, die im Lade Thlr: 20 sgr. kosten, zusammen nimmt, erhält achtzehn Thaler.

Leipzig, im August 1833.

Rocca,.

Bromberg

F. A. Bro h

So eben is in der unterzeichneten Buch! ershienen:

Olshausen, Dr. H, Opuscula theologica Ÿ et interpretationem Novi Testamenti pet Preis 1 Thlr.

Es schließt sich dieses Werkchen unmittelba!

omtmentar zum neuen Tefiamente von demsel

fasser an. Es wird daher jedem Besiger dessel willlommene Zugabe sein. Berlin, den 10, September 1833. Ensl in’ sche Buchhanklu (Ferd. Müller) Breirestraßf

F. £. Dôbel Mit vie-

10 Thlr. Jest

Neue, ver-

é t onik des. T4966, Se. Majestät der König haben dem Ober - Prediger Herb s

Egeln den Rothen Adler - Orden dritter Klasse zu verleihen |

ht.

den viorter Klasse zu verleihen geruht.

Im Bezirke der Kdnigl. Regierung : u Arnsberg is der Pfarr-Amts- Kandidat Johann

Ari Morils Tewaag zum Adjunkt- Prediger bei der evan-

n Gemeinde in Mengede, und der Pfarr-Amts-Kandidat che (

en Gemeinde in Lünern, Kreises Hamm, ernannt worden ; zu Danzig ist zu der erledigten Pfarr - Stelle in Groß- wiß (Didcese Marienburg ) der bisherige Pfarrer zu Herrn- , Johann Ludwig Housselle, ernannt worden.

Angekommen: Se. Grlaucht der General der Kavallerie ) General-Adjutant Sr. Majestät des Kaisers von Rußland, st| Trubeklzkoi, und

Der Fürst Nikolai Trubebßkoi, von Dresden.

Se. Excellenz der General-Lieutenant und General-Jnspek- des Militair- Unterrichts- und Bildungswesens der Armee, herr von Valentini, aus Schlesien.

Se. Excellenz der General-Lieutenant und Commandeur der n Division, von Rummel, von Danzig.

Der Königl. Großbritanische außerordentlihe Gesandte und illmächtigte Minister am hiesigen Hofe, Graf von Minto, Dresden.

Der Königl. Schwedische Kammerherr, außerordentliche andte und bevollmächtigte Minister am hiesigen Hofe, von andel, von Leipzig.

Der Königl. Dänische Geheime Rath und Hof- Jägermei- , Graf von Hardenberg-Reventlow, aus dem Meck- burgischen.

Abgereist: Der Fürst Wladimir Mentschiko ff, nach Petersburg.

Telegraphische Nachricht, ‘ingegangen in Berlin am 412. Sept. 2 U. 55 M. Nachmittags. Magdeburg, den 12. Sept.

Se, Majestät der König haben heute, in Begleitung der niglihen Prinzen, der Herzoge von Cambridge und von aunschweig und einer zahlreichen Generalität, das 4te Armee- rys die Revue passiren lassen.

Das Armec-Corps war vor dem Lager bei Magdeburg zur jen Parade aufgestellt. 1 ram rechten Flügel an, und ritten unter einem lauten Hur- h-Rufen der Truppen die Front hinab bis zum linken Flügel. inn war Vorbeimarschh und die Truppen rückten im Aller- hsten Beiseyn wicder in das Lager. i |

Se. Majestät äußerten Allerhöchstdero Zufriedenheit mit

Zustande und der Haltung der Truppen.

Zeitungs-Nachrichten.

Ausland. Rußland.

Ödessa, 23. August. Der Vice-Admiral Ricord is vor- ern, nachdem er seine Quarantaine beendigt, in hiesiger adt eiagetroffen. Die Umgegend von Odessa bietet in diesem Jahre eincn è betrübenden Anblick dar. Ein Winter ohne Schnee und Dürre, welche den ganzen Frühling über, so wie in den en Sommer-Monaten, herrschte, haben die Hoffnung des Land- nis zernichtet. Die verdorrten Felder sind mit gelbem Grase d einigem Stroh ohne Aechren bedeckt. Dieser schlechte Aus- der Aerndte ist der Grund des überaus hohen Preises eint- Getraide-Sorten; der Mangel is so groß, daß mehrere vsleute im Begriff sind, Hafer und Gerste von Konstantino- hierher zu schaffen.

Freie Stadt Krakau. Krakau, 7. September. Jn der siebenten Reichstags- bung vom 31sten v. M. überreichte der Repräsentant Meci- wskfi dem Marschall ein Gesuch des Redacteurs der Krakauer itung, Herrn Staniólaus Gieszkowski, um Erhéhung der von aus dem öôffentlichen Schal bezogenen Unterstüßung von 00 Fl. auf 3000 Fl. Der Senator Haller bemerkte dar-

f, daß Herr Gieszkowski, da er mit der Regierung einen frei- ; wiesen

lligen Kontrakt über die zu druckenden Sachen abgeschlossen be, in den mancherlei Zahlungen, welche ihm durch diesen ontraft zugesichert worden, hinreichende Aushülfe finden könne, d der Reichstags - Marschall fügte hinzu, daß derselbe

r keinen Anspruch auf eine solche Unterstüßung habe, da ihm |

Druck des Reichstags-Protokolls besonders U werde. le Petition des genannten Redacteurs wurde übrigens dem nat zur Begutachtung zugefertigt.

Frankreich. Paris, 5. September. Jn dem (gestern erwähnten) Be-

inrichtung des Versailler Palasies zu einem Kunst - Museum ißt es unter Anderem: „Sire, es war Ew. Maj. würdig, i Palaste in Versailles eine Bestimmung zu geben, die an e Stelle derjenigen träte, welche derselbe durch die Verände-

Berlin,

Jahren verloren hat.

| große Schwierigkeiten dar.

Se. Majestät kamen um halb 10 | len seyn. Obgleich die disponibeln Mittel mit den Ausgaben,

Freitag den 1Zten

P S Ne

rung unserer Sitten und Einrichtungen seic mehr als vierzig i Dieses {dne Gebäude, ein Zeugniß der Größe Frankreichs und des Glanzes der Krone, welche die Na- tion Jhnen auf das Haupt gesetzt hat, har durch die Vernach- lässigung, in der es lange Zeit gestanden,

entgangefñ, durch welche Frankreich so vieler Denkmäler beraubt worden isi, damit entweder der geringe Werth des Materials versilbert oder die Unterhaltungs-Kosten gespart werden könnten.

denen Gebäude zu erhalten, sey, ihnen eine Bestimmung zu ge- ben, welche zeige, daß ihre Zersidrung ein National- Unglück ge- wesen seyn würde. Versailles, das in seinen prachtvollen Palá- sten Kunstschäßze besibt, die sich nicht fortbringen lassen, ohne sie

1 i | Zu vernichten, und das zugleich viele der Erhaltung würdige hi- stav von der Crone aus Unna zum Pfarrer der evange- | \ e

fsrorische Erinnerungen in sich vereinigt, bot in dieser Beziehung Ew. Majestät war es vorbehalten, die würdigste und beste Lösung dieses Problems aufzufinden. Bei Jhrem leßten Besuche in Versailles theilten Sie den Sie begleitenden Personen Jhren Plan mit, der darin besteht, in Versailles die Erinnerungen unserer Geschichte nnd die Denkmä- ler unseres National-Ruhms zu sammeln, ohne das Louvre sei- ner Meisterwerke der Malerei und Skulptur zu berauben. Jh- rem Befehle gemäß habe ich die Pläne zu den für diesen Zweck im Versailler Palast vorzunehmenden Bauten entwerfen lassen und Jhr Architekt, Here Nepveu, hat sich mit Jh- rem großartigen Gedanken vertraut gemacht. Dieser Plan umfaßt das Erdgeschoß und das erste Stockwerk des südlichen Flügels, das ganze Mittel-Gebäude und den nördlichen Flügel. Der südliche Flugel würde demgemäß in dreizehn Gemächern des Erdgeschosses, die hierzu besonders einzurichten und zu ver- größern wären, eine Reihefolge der Portraits der Connetabeln, Marschälle und Admiräle, das Veskibul, die Treppe und die stei- nerne Gallerie hingegen würden Marmor-Statüen, Basreliefs und Büsten aufnehmen. Das erste Stockwerk desselben Flügels würde eine einzige von zwei Säulen-Reihen getragene Gallerie bilden, in welcher die Gemälde der Französischen Schlachten und Waffen-Thaten, von der Schlacht bei Tolbiac an bis zur Belage- rung der Citadelle von Antwerpen, chronologisch geordnet, auf- zustellen wären. Die Spiegel-Pfeiler zwischen den Fenstern könnten mit Trophäen zum Andenken der Generale, welche Schlachten gewonnen haben, geschmückt werden. Das Central- Gebäude könnte eine chronologisch geordnete Reihefolge von Por- tiaits aller historisch merkwßrdigen und berühmten Männer, Modelle der wichtigsten Festungen, und in den großen, reich dekorir- ten Gemächern die Gemälde aufnehmen, die bereits früher darin hingen. Der nördliche Flügel, der ebenfalls großer Bauten be- darf, könnte für Gemälde, welche Gegenstände aus der Geschichte Frankreichs darstellen, bestimmt werden. Die bereits in Ver- sailles vorhandenen Gemälde und Skulptur- Werke bilden aber bei weitem feine so große Sammlung, als diejenige ist, womit

Ew. Majestät den Palast ausftatten wollen, und der größere

Theil würde also bei unseren Malern und Bildhauern zu bestel-

die dieser große Plan erheischen wird, in keinem Verhältniß ste- hen, so trage ich dennoch fein Bedenken, vorzuschlagen, daß mit der Ausführung sofort begonnen und ich beauftragt werde, dem Architekten die Befehle zu den ersten Arbeiten im südlichen Flü- gel zu ertheilen. Wenn mit der Verwirklichung eines Planes, der dem Lande und der Regierung Ew. Majestät zur Ehre ge- reichen wird, auch nur langsam fortgeschritten werden kann, \o werden Sie doch die Befriedigung genießen, eine {dne Bahn eröffnet zu haben, auf welcher zu folgen, immer ruhmvoll seyn wird.// -— Der Kdnig hat diese Vorschläge von Cherbourg aus unterm 1sten d. M. genehmigt.

Während das Journal de Paris die von dem Obersten v. BVricqueville in Cherbourg gehaltene Anrede an den König gestern als höchst loyal rúhmre, meldet der Courrier français nach cinem ihm mitgetheilten Schreiben von dort, die Rede des Obersten habe das Getbige der Festigkeit und Schiklichkeit ge- tragen und vollkommen dem entsvrochen, was er seiner doppel- ten Stellung als Chef der National-Garde und als Oppositions- Deputirter schuldig gewesen sey; allerdings habe er sich nicht so geäußert, wie in der Deputirten-Kammer auf der Rednerbühne, aber eben so wenig habe er eiwas gesagt, was mit seinen poli-

| tischen Grundsätzen irgend im Widerspruch stehe.

__ Im Journal de Paris liest man Folgendes: „Seit dem Schlusse der Französischen Kammern und der Prorogation des

| Englischen Parlaments ist die dfentliche Aufmerksamkeit, die ci- | nen Augenblick durch die Unruhen in der Schweiz von den

Portugiesischen Angelegenheiten abgelenkt worden war, wieder

| ganz auf diese gerichtet. Das Haus Braganza hat ein seltsames

Schicksal. Während Dom Pedro in Lissabon den Thron seiner Tochter wiederherstellt, wird er in Rio-Janeiro durch ein Dekret für einen Feind des Landes erklärt, über welches sein noch un- miúndiger Sohn regiert. Auf der einen Seite des Oceans wird er als Haupt einer Revolution empfangen, auf der andern hin- gegen als angeblicher Urheber einer Contre-Revolution zurückge- Die Geschichte bietet wenig Beispiele eines solchen Ge- gensaßes dar. Die Brasilianische Kammer hat, mit Recht oder Unrecht, Besorgniß vor einer Restauration gefaßt und höchst energische Maßregeln gegen Dom Pedro angeordnet. Die Rück- kehr nach Brasilien ist ihm mit größerer Strenge verdoten, als der verbannten Dynastie der Aufenthalt in Frankreich.“

Das Journal du Commerce bemerkt über den gestern verstorbenen Mitredacteur des Constitutionnel, Evariste Dumou- lin: „Er war einer der ältesten Vorkämpfer der periodischen Presse, nahm besonders an der Redaction der Minerva (cines Oppositions - Blattes, das unter der Nestauration erschien) Theil,

hte des Jntendanten der Civil-Liste an den König über die | und war Mitarbeiter des Constitutionnel seit der Gründung die-

ses Blattes. Er gehörte zu der Minorität derx. Actionaire, die es mißbilligte, daß die obere Leitung des Journals Herrn Cau- chois-Lemaire entzogen worden war, um dasselbe von der Opposi- tion der linken Seite zu trennen und zu einem Organ des tiers-

taats-Zeitl

glücklicherweise | : j | wenig gelitten; es ist der beklagenswerthen Zerstörungs - Sucht Se. Majestät der König haben den Predigern Vogler zu | 6 etnis, im Regierungs - Bezirk Köslin, und Rostkovius zu | onowo, im Regierungs-Bezirk Bromberg, den Rothen Adler- | y , Ew. Majestät haben gefühlt, das beste Mittel, die noch vorhan-

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Parli zu machen Seitdem stitutionnel geschrieben

__ Unter dem Titel: „Das Ministerium der Reform und das veformirte Parlament“ ist hier eine Rechtfertigung der Policik des Greyschen Ministeriums erschienen, welche der Nationa, der daraus Auszúge mittheilt, für ein Werk dieses Ministeriums

selbst hält. (Louis Buonaparte) hat unterm

hatte er nichts mehr für den Con-

Der Graf v. Saint-Leu

22sten v. M. von Florenz ein Schreiben an die Redaction der Tribune gerichtet, worin er darüber klagt, daß die gegen die Mitglieder der Familie Napoleons ausgesprochene Verbannung seit der Juli-Revolution noch nicht zurückgenommen worden sey. Aehnliche Schreiben richteten, wie man sich erinnern wird, ztvei Brüder des Grafen, Joseph und Lucian Buonaparte, über den- selben Gegenstand an das genannte Blatt, welches bei Grlegen- heit der Wiederaufrichtung der Statue Napoleons auf der Ven- dôme-Sâäuke seine Verwunderung darüber ausgesprochen hatre, daß kein Mitglied der Napolconischen Familie diesem wichtigen Akte beigewohnt habe. Die drei Brüder fanden hierin eine Art von Anklage und erinnern, um dieselbe von sich abzuweisen , die Redaction der Tribune an das noch immer auf ihnen lastende Verbannungs-Gese6.

Im Departement der Obern-Loire ist gegenwärtig eine Flug: schrift im Umlauf, die den Titel führt: „Siebente und letzte Trompete der Apokalypse‘/ und als deren ODruckort Puy ange- geben wird. Der darin auftretende neue Prophet weissagt nur Un- glück und ruft den Lesern zu: „Thut Buße, denn der Antichrist hat über Frankreich und Jtalien geherrscht. Weißt Du, Paris, wer der Mann ist, den Du so hoch auf die Vendôme-Säule gestellt ha? Erfahre es denn von mir; er ist der Gog, der Leviathan, Nabuchodonosor , Apollyon, der Mann der Sünde, das Ungethüm mit zwei Hörnern, der Drache, der Löwe, der

| Antichrist !‘/

Großbritanien und Jrlíand,

London, 4. September. Der Marquis van Rezende, Kammerherr der Königin Donna Maria, is hier eingetroffen.

Man sieht mit wahrhaft ängstlicher Spannung dem Resul- tate von Bourmonts Bewegungen entgegen. Da man berechnet, daß über Madrid in Paris telegraphische Berichte bis zum 25s\ten v. M. hätten eingehen können, so {ließt man daraus, daß bis zu diesem Datum kein entscheidendes Ereigniß bei Lissabon vor- gefallen ist. Daß sowohl am hiesigen als am Französischen Hofe ernstlihe Besorgnisse Über den Stand der constitutionnellen Sache obwalten, ergiebt sich aus der verzdgerten Abreise Donna Ma- ria's, die, wie man jeßt erfährt, zuvor noch London besuchen foll. Schon ist der Marquis von Rezende hier angelangt, um Anstal- ten zu ihrem Empfange zu treffen; auch wird in Portsmouth ein Dampfboot ausgerüstet, um sie im günstigen Falle nach Portu- gal zu bringen. Ueber den Stand der Dinge zu Lissabon ist es schwer, mit Bestimmtheit zu urtheilen. Die dortige Presse, die aber gatiz unter dem Einflusse der Regierung steht, ist freilich wohlgemuth; nicht

| aber so getrost lauten die Briefe dort ansässiger Engländer , zu-

mal da. fast alle ihre Landsleute sich mehr oder weniger ents\chie- den für die Constitutionnellen ausgesprochen haben. Ein Schrei- ben im Hampshire Telegraph meldet, der Telegraph von Boa Vista habe am 19ten d. das Einrücken Miguelistischer Guerillas in Torres Novas, Golegao und Chamusca verkün- digt; ein ansehnliches Corps hatte Santarem besezt. Man hält die Hauptstadt allerdings für gefährdet. Die ministeriellen Und liberalen Blätter beobachten Stillschweigen ; hingegen giebt die Morning-Post einige Aufschlüsse über Bournionts Pläne. Bourmont hat nämlich diesen Angaben zufolge die Con- stitutionnellen gänzlih überlistet; die ersten Abtheilungen seines vor Porto gestandenen Corps brachen {hon am «ten v. M. in aller Stille auf, die leßten verließen Grijo jedoch evt am 21sten vorigen Monats, und es sind nunmehr 22,000 Mann gegen Lissabon aufgebrochen. Die Befestigung von Avintes war nur eine Täuschung, und als Saldanha am 19ten v. M. einen Ausfall machte, waren schon alle Truppen von der Südseite des Duero abgezogen, 600 Mann ausgenom men, die, um die Operationen besser zu verdecken, die äußersten Linien beseßt hielten. Am Ufer der Tamega lies Bourmont ei- nen Theil seiner Truppen Halt machen, und hat somit die nöôrd- lichsten Provinzen Portugals (Entre Minho e Douro und Traz- os-Montes) den Consftitutionnellen preisgegeben, ja sogar die Guerrillas von dort abberufen, und einen alten, aus dem Un; abhängigkeits-Kriege berühmten Guerrillero, genannt Papachu an ihre Spihe gestellt. Außerdem stehen bei Torres Vedras Abrantes und in der Umgegend noch 10,000 Mann. Mangel an Lebensmitteln hat bisher den Angriff verzdgert ; jest aber ist das ganze Land in Bewegung und das Landvolk bringt von allen Seiten Zufuhr.

Die Times wirft es Herrn Manners Sutton vor, das er in der kurzen Anrede, die er, als Sprecher des Unterhauses j bei Gelegenheit der Schließung des Parlaments an Se. Majestät ge halten, es nicht der Mühe werth gefunden habe, der ausgezeich neten Rechts - Reformen des Lord - Kanzlers zu gedenken , die in der Thron-Rede einen so bedeutenden Plaß einnehmen, da er doch viele andere von dem Parlament zu Stande gebrachte Verbesse- rungen summarisch berührt und sogar, was bemerkt zu werden verdiene, da Herr Sutton ein Tory sey, mit cinem Gefühl! von Stolz auf alle diese Reformen hingewiesen habe. ;

_Freitag wurden im Admiralitäts - Amt zehn alte Kriegs. chiffe, größere und kleinere Schiffe, versteigert. Das größte, das Linienschiff „Renown‘/ von 74 Kanonen, mit Kuvfer be legt, war zu 9000 Pfund angesett, allein es wurden nur 5700 Pfund darauf geboten.

Ein noch nicht ganz vollendetes, ungeheures Gebäude in Brighton, das sogenannte Anthäum , hat gleiches Schicksal mic dem Brunswi- Theater gehabt; es stürzte am Freitag Abend mir furchtbarem Gefrach ein, ohne indessen einen Menschen zu beshädigen. Dies große Bauwerk ward vor ungefähr einem Jahr unter der Ober- Aufsicht eines ausgezeichneten Londoner