1833 / 257 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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bon und Porto hier attgekotntien, und bringt Nachrichten vom erstern Plaß bis zum 27sten, und vom le6tern bis zum 29sten v. M. Der Kampf ist noch durchaus unentschieden, denn Mar- schall Bourmont ist mit einem Heere von 18000 Mann in vol- lem Marsche auf Lissabon. Sein Hauptquartier ist zu Leiria, etwa 77 (Engl.) Meilen von Lissabon entfernt, General Lemos war zu Santarem, 55 (Engl.) Meilen, und Dom Miguel's Ka- vallerie zu Torres Vedras, 27 (Engl.) Meilen weit von der Hauptsfadt. Man vermuthet, daß in wenig Tagen die Concen- trirung bei Torres Vedras und der Angriff auf Lissabon statt- finden werde. Der Herzog von Cadaval befand sich ebenfalls noch immer mit den Polizei-Truppen zu Torres Vedras. Bour- mont beabsichtigt einen sehr heftigen Angriff und Dom Pedro strengt seine äußersten Kräfte an, idm zu widerstehn. Der Graf Saldanha war mit 6000 Mann von Porto abgegangen und stand im Rücken von Dom Miguels Armee. Die Linien und Verschanzun- gen, welche in der Entfernung von 2 Meilen um Lissabon aufgeworfen wurden, waren noch nicht vollendet, doch wurde sehr thätig daran gearbeitef und man glaubte gewiß bis zum 2. d. M. damit fer- tig zu werden. Es scheint jedoch, daß die ganze Macht, welche Dom Pedro im Stande gewesen is, zum Widerstand gegen den Feind zu sammeln, 9000 Mann nicht übersteigt; da diese aber nur defensiv zu verfahren haben, so hofften die Freunde der jun- gen Königin, daß sie zum Zurücktreiben der Migueilistischen Trup- pen genügen werden, zumal da diese leßteren durch den Marsch als sehr entmuthigt geschildert werden. Man kann sich auf ei- nen furchtbaren und entscheidenden Kampf gefaßt machen. ‘“/

Am 9. is der neue Englische Gesandte am Spanischen Hofe, Herr Villiers, von London abgegangen, um sich nah Madrid zu begeben.

Die Ersebung des Marquis von Anglesey durch den Mar- quis von Wellesley als Lord-Lieutenant von Jrland ist jeßt de- finitiv bestimmt. Bereits am 20. d. M. wird der Lestere auf seinen Posten abgehen. An seine Stelle als Ober-Kammerherr tritt der Herzog v. Argyle.

Herr Thiers ist mit seiner Begleitung gestern Abend nach den Fabrik-Gegenden und zuerst nach Birmingham abgegangen.

Am 7. d. M. starb im 88sten Jahre ihres Alters die als S chriftstellerin berühmte Mißtreß Hannah Moore.

n der heutigen Börse wurden beträchtliche Geschäfte in Portugiesischen Papieren gemacht. Die von Falmouth eingegan- genen Nachrichten veranlaßten einen bedeutenden Fall der Skrips, welche zu 211 erdfffneten, und zuleßt mit 18: pCt. verkauft wur- de, Die Regentschafts-Anleihe fiel bis auf 74 pCt. Jn ande- pen fremden Papieren war der Umsas sehr beschränkt.

Noch immer sind die hiesigen Zeitungen mit Unglücksfällen aus der See angefüllt. Die ältesten Versicherer auf Lloyds er- innern sich keiner ähnlichen Verluste in der jeßigen Jahreszeit.

Aus Rio Janeiro wird vom 11. Juli gemeldet, daß die der Abgeordneten - Kammer vorgelegte Bill, Dom Pedro 1., falls er den Fuß in Brasilien seße, als Hochverräther zu behandeln, nicht angenominen worden, daß man aber an Ergreifung sehr strenger Maßregeln in jenem Falle dennoch nicht zweisle.

—— London, 10. September. Jch habe einen Posttag mehr als gewöhnlich vorüber gehen lassen, ohne an Sie zu schreiben, weil sich wirklich nichts von Bedeutung bei uns er- eignet hat; wenn ich jeßt schreibe, so geschieht es beinahe nur, um Ihnen dieses zu sagen. Im Handel herrscht augenblicklich

“größere Thätigkeit, als man seit lange bemerkt hat, jeder Artikel

wird gesucht, und die Preise von allen sind im Steigen. Dies macht zwar in der politischen Welt kein Aufsehen, hat aber ge- wiß den politischen Einfluß, daß, da alle Hände dadurch beschäf- tigt werden, und jeder Mund seine Nahrung findet, die Ohren des Volkes den Verführern nicht so offen sind, als sie es sonst seyn wúrden, wenn die Magen hungrig wären. _ Das Uebel jedoch von solcher Geschäftsthätigkeit nach langer Feier ist, daß schnell ein jeder, der auf irgend eine Weise über ein kleines oder gro- ßes Kapital gebieten kann, sich beeilt, mit einzugreifen, um seine Mittel geltend zu machen, und so weit mehr in allen Fächern producirt wird, als das wirkliche Bedürfniß erheischt, und die Reaction dann um so furchtbarer ist. Man denke nur an das Zahr 1825. Auf jeden Fall müssen die meisten Artikel in Kurzem wieder fallen, weil sie jeßt nur der aufge- regte Speculationsgeist emporhebt, und es sich bald zeigen muß, daß fúr den Bedarf hinlänglich vorhanden ist. Manche dage- gen, welche während der allgemeinen Erschlaffung unnatürlich tief gefallen waren, werden wohl“ eine längere Zeit bei den höheren Preisen erhalten wérden. Jn Ermangelung wirklicher Bege- benheiten in der politischen Welt kannengießert man in Zeitun- gen und l

besonders dem, was das Parlament gethan und nicht gethan, bald didaktisch über das, was es zunächst thun müsse, bald prophetisch Über die Verhältnisse des Kontinents. Die wichtig- \te von diesen Erscheinungen is die ministerielle Apologie, unter dem Titel lhe Remorm Ministry, and the Relor- med Parliament, wovon jedoch die Times das Lesenswer- theste herauëgehoben haben, worauf ich Sie nur eben aufmerk- sam machen will. (Vergl. das gestrige Blatt der Staats-Zeit.) Die Minister sind jebt fast alle aus der Stadt, um sich ein wenig von ihren großen Anstrengungen zu erholen. Aber nicht lange, so müssen sie wieder hier seyn, um jïch für die nächste Session vorzubereiten, welche wahrscheinlich vor Weihnachten anfangen wird. Die nöthigen Reformen in der Rechtspflege, der Kirche und den Armen - Gesegzen lassen sich nicht länger ab- weisen, und obgleich in der ersten schon vieles geschehen ist, jo bleibt doch das meiste und wichtigste übrig. Die Königin von Portugal ist mit der Herzogin von Braganza auf ihrer Reise nach Lissabon auf Britischem Boden angekommen, und mit al- (en Ehrenbezeigungen eines gekrönten Hauptes aufgenommen worden. Auch haben JI. MM. der König und die Königin beide hohe Personen nah Windsor eingeladen, und wahrschein- lich sind sie diesen Abend schon dort. Diese Zögerung giebt Muße, Nachrichten von Portugal abzuwarten, welche der wi- drigen Winde wegen, und wahrscheinlih weil die Miguelisten den Pedroisten noch immer den Weg nah Spanien verlegt ha- ben, schon lange ausgeblieben sind.

Niederlande.

Aus dem Haag, 10. Sept. Die heutige Staats-Cou- rant enthält in ihrem amtlichen Theile die zwischen der diessei- tigen und der Herzogl. Braunschweigschen Regierung abgeschlos- sene Uebereinkunft wegen gegenseitiger Aufhebung des Abzugs- Rechtes von den beweglichen und unbeweglichen Gütern derjeni- gen Unterthanen beider Staaten, die aus dem einen in den an-

n auswandern. s Das Amsterdamer Handelsblatt enthält ein Schreiben aus dem Haag vom 9ten d., welchem zufolge der von Hosland vorgeschlagene und jest der Verhandlung in der Konferenz unter- {iegende Traktat fast ganz auf dem unter dem Namen des Preußischen

Fluaschrifcen bald tunstrichterlih über das Vergangene, |

Üs G O V: S De T Bon nbe 0: por

Entivurfs bekannten Vorschlagebasirt is. Die Veränderungen, twel- che damit vorgenommen worden sind, beziehen sich unter andern auf die Schelde-Schifffahrt. Jn dieser Beziehung behält sih die Holländische Regierung nur das Recht. vor, unter dem Namen eines drait de péage von allen fremden Fahrzeugen, die, aus der See kommend, durch die Holländische westliche Schelde in die Belgische Schelde einfahren wollen, und denen, welche von der Belgischen Schelde sich in die Holländische West-Schelde be- geben wollen, um in See zu gehen, einen Zoll zu nehmen. Die- ser Zoll soll für die fremden Fahrzeuge, wenn sie aus der See fommen, 1.50 Fl., wenn sie in die See gehen 0.50 F[. betragen und zu Vlissingen nach den Bestimmungen des Preußischen Ent- wurfs erhoben werden. Für die gemeinschaftliche Handelsstraße durch Mastricht und Sittard soll, wie für die Straßen durch Luxemburg, Limburg und Nord-Brabant, ein Transit - Zoll von 1 pCt. gestattet werden, der indeß nur durch beiderseitige Ueber- einkunft erhöht werden darf. Der leßte veränderte Artikel be- trifft die Schuld. Holland macht jeßt in dem von ihm in Vor- schlag gebrachten Traktat auf 12,009,000 Fl. Zinsen Anspruch, die ihm von Belgien zu zahlen seyn sollen, während der Preu- ßische Entwurf den Belgiern nur die Verpflichtung auferlegt, die von Holland bis zum Juli 1833 für den von Belgien zu Úbernehmenden Theil der Staats-Schuld bezahlten Zinsen zu erstatten. Jm Uebrigen is der Preußische Entwurf fast unver- ändert geblieben, und es scheint, daß man, mit Ausnahme der Luxemburgischen Frage, keine Besorgniß hegte, darüber nicht einig werden zu können. Da nun die Luxemburgische Frage ganz dem König anheimgestellt ist, und alle Mitglieder der Konferenz die Sache zu Ende zu bringen wünschen, so ist man der baldi- gen Aufnahme der Konferenz gewiß.

Belgien.

Antwerpen, 8. September. Bei Gelegenheit der Schiff- brúche, die jeßt von allen Seiten gemeldet werden, macht das Central- Büreau der See- Assekuranzen von Antwerpen, unter der Leitung des Herrn A. Morel, durch ein Rundschreiben ein Verzeichniß von 73 Unglücksfällen bekannt, welche diese Gesell- schaft schon für das Jahr 1833 liquidirt hat. Ihr Betrag is 179,036 Frs. 99 C.

Die Cholera sekt ihre Verwüstungen zu St. Bernard fort; 1 Capitain und 10 Soldaten des Jäger-Detaschements zu Fuß, welches dort stationnirt, sind gestorben; ein Dußend Soldaten liegt noh im Spital. Das Detaschement, welches im Jnnern des Arresthauses logirte, ist bei den Einwohnern einquartiert wor- den; jeder Soldat erhält eine außerordentliche Portion Genever und Reis; seit jenem Augenblick hat sich die Zahl der Kranken vermindert.

Ostende, 6. September. Das Unglück, das der lelte Sturm hervorgebracht hat, läßt sich noch gar nicht berechnen. Bis jeßt kennt. man noch kaum die Hälfte davon. Eins unse- rer Dampfböte ist am Sonntag unweit des Hafens geschei- tert. Glücklicherweise sind alle Menschen gerettet worden. Lei- der läßt sich dies nicht von 12 bis 14 Segelschissen jagen, die an unserm Strande zertrümmert worden sind.

Gent, 8. September. Mehr als 59 Morgen Land sind in Folge des Bruches des Deiches zu Hamme überschwemmt worden.

DapemaLr k.

Kopenhagen, 19. September. Sonnabend kam das K. Dampfschiff „Kiel ‘/ von Louisenlund, mit dem Prinzen Frie- drich Ferdinand und der Prinzessin Karoline am Bord, hier wieder an. i

Der Schwedische Gesandte, Herr von Hochschild, ist von seiner Urlaubs - Reise zurück hier angekommen, und unser Ge- sandte am Königl. Preußischen Hofe, Graf von Reventlow, nach Travemünde abgegangen.

D eutschland.

Hamburg, 13. Sept, Gestern is dem hiesigen Senate abseiten des K. K. Oesterreichischen Minister - Residenten, Hrn. Karl Frhrn. v. Binder - Kriegelstein, das Abberufungs - Schrei- ben desselben von der hiesigen Gesandtschaft, so wie von dessen Nachfolger, dem Hrn. Friedrich Frhrn. v. Binder- Kriegelstein, das Kaiserl. Beglaubigungs-: Schreiben desselben, in der Eigen- schaft als K. K. Minister- Resident hierselbst, auf herkömmliche Weise übergeben worden.

Gestern sind mit dem Dampfschiffe „Nikolaus 1.// 54 Passagiere von Lübeck nach St. Petersburg abgegangen, wor- unter der Kaiserl. Russische Kollegien -Secretair Gisetti, Stabs- Rittmeister Graf Knuth, Gouvernements - Secretair Palli, Kollegien - Assessor Gilles, Wirkl. Etats-Rath Lobry und Gattin,

| Courier Lang, Gen. Kraftstrôm, die Schauspielerin v. Hagn,

der Engl. Courier Kraus, Fräulcin Valerie Jomini u. st. w. Emden, 8. Sept. Den eingegangenen Berichten zufolge, strandeten in dem Sturme vom 2. d. M. an der Jnsel Juist: 1) Das Schif} „4 Gebrüder“, Schiffer B. J. Wilts, mit Rappsaamen von Neuhaus nach Amsterdam bestimmt. 2) Das Schiff „Frau Almina‘/, Schiffer J. H. Buß, mit Rapphaamen von Hookfiel nach Amsterdam bestimmt. Beide Schiffe nebst den Ladungen sind total verloren, die Mannschaft aber gerettet. Sodann i}, den gefundenen Papieren zufolge, das Schiff die „Frau Margeretha“/ aus Papenburg nebst Ladung und Mannschaft total verunglückt; desgleichen ein Schi}, welches mit Gerste und Butter beladen gewesen, wovon nur einige Fässer Butter geborgen sind; fonst ijt Schiff, Ladung und Mannschaft verloren. Ein Ever, welcher mit Weizen und Glaswaaren beladen ge- wesen, ist ebenfalls nebst Ladung und Besaßung total verloren gegangen , und nur noch der Boden des Schiffes vorhanden. In demselben Sturme sirandeten an Norderney: Das Schiff ¡¿¿Sophia‘/, Schiffer S. J. Claassen, mit Rappsaamen von Doren- busch nach Amsterdam, und das Schiff „Margaretha Henderica“‘, Schiffer Gerd Jans Munneke, mit Rappsaamen von Kiel nach Amsterdam bestimmt. Ersteres ist gänzlich zertrümmert, von leßterem die beschädigte Ladung zum Theil zu bergen. Von bei- den Schiffen ist die Mannschaft gerettet. Sodann sind an der JÎnsel Langerog gestrandet : 1) das?Kufshiff} „Z Gebrüder“, Schisser Minger A. Mingers, mit Rappsamen von Horumerfiel nach Dükkirchen bestimmt. Das Schiff is als verloren zu be- trachten; die Jnsulaner sind mit Bergung der Ladung beschäf- tigt. 2) Das Tjalkschiff „Vr. Maria“, Schiffer Frerich Heyen, mit Hafer von Neuharlingerfiel nah Antwerpen bestimmt. 3) Das Tialkschiff „2 Gebroeders‘/, Schiffer Tjark Kodsch, von Dorenbusch mit Rappsaamen nach Amsterdam bestimmt. 4) Das Tjalkschif} „„Vrouw Margaretha ‘/, Schiffer Christian Hinrich Lucken, von Neuhaus nach Amsterstam mit Rappsaamen. Diese drei leßteren Schiffe sind nebst den Ladungen total verloren. Es wird dabei bloß gemeldet, daß von dem Schiffe des 2c. Min- gers der Steuermann ertrunken, die übrigèn Mannschaften: sind also wahrscheinlich gerettet. So eben geht noch-die bestimmte

Nachricht ein , daß auf Wangerog fünf Schiffe mit den säm, lichen Mannschaften total verunglückt sind. Die näheren richte fehlen noch. An der Jnsel Baltrum ist der Run eines mit Rappsamen beladen gewesenen Schiffes umgetrieben ohne Mannschaft. : Göttingen, 10. Sept. Das Verzeichniß der Vorlesuny für das nächste Winterhalbjahr 1833 bis 1834, enthält auch Ankündigung der Vorlesungen des Herrn Professors Herb welcher während desselben Logik, Psychologie und Ethik vot gen wird. Es ist also in einem einzigen Jahre der Abgang Herrn Bluhme, ver eine Ernennung als Öber-Appellationz richts-Rath in Lübeck annahm, und der Abgang der Herren My und Schulze , die der Tod uns entriß, durch die Berufung j Herrn Geheimen Justiz - Raths Mühlenbruch aus Halle, | Herrn Professors von Siebold aus Marburg, und des H Professors Herbart aus Königsberg ersest worden. Außer wurde noch Herrn Hofrath Meyer eine neue Professur Übertray Augsburg, 9. Sept. Der erste und Haupttag uns landwirthschaftlichen Volksfestes ist gestern zu allgemeiner Fi und Zufriedenheit vorübergegangen. Nachdem am Sonnah Abend ein starker Gewitter - Regen Alles zu Wasser zu mad drohte, begrüßte uns der gestrige Morgen mit dem schdn| Sonnenglanze, und ein Herbsttag, wie wir dies Jahr noch nen hatten, belohnte alle Mühen und Kosten, die zu Verans tung dieses nationellen Festes getroffen worden waren. S

Mittags um 12 Uhr versammelten sich in unserer schönen ximilians - Straße die den Zug formirenden Kavallerie- y Schügen - Abtheilungen der städtischen Landwehr, von weh auch ein Detaschement der Grenadiere zur Paradirung auf Feskplalz beordert war ; sodann die Herren Renn-Richter und F Meister mit ihren Pferden, die Feuergewehr- und Stahl-Ÿ brust-Schüßen, die Preis-Fahnen-Träger 2c. Nach 1 Uhr | sich der freundlich gebildete Zug bei munterer Musik in B gung, wobei sich besonders die Stahl-Armbrust-Schüßen mit ren antiken Geschossen und das fröhliche Völkchen der Waidm ner mit ihren Preis- und Stammfahnen wahrhaft ergÖblich q nahmen; der altdeutsche, buntscheckige Hanswurst fehlte d nicht, und den vielen Preis-Fähnlein der Renner und des (4 wirthschaf.lichen Vereins schlossen sich noch jene {dn dekorit Fahnen eines Haupt - Kegelschiebens an, das ein hiesiger P| wirth auf der Fest-Wiese veranstaltet hatte. Auf der gro Ebene zwischen Augsburg und den Orten Kriegshaber und see waren die gehdrigen Veranstaltungen getroffen und das Gi auf's Trefflichste arrangirt, nur vermißten Viele den schönen | villon, der nach dem Entwurf des abgegangenen städtischen Y raths, Herrn von Hößlin, bei Anwesenheit Sr. Majestät Königs Ludwig so sinnreich aufgebaut war, und gewiß zum} denken an jene unvergeßlichen, Tage in den Bau-Magazincn( bewahrt ist. Nachdem der Zug auf dem Plaße angelangt Se. Durchlaucht der Herr Minister des Jnnern, Fürst v, Y lerstein, so. wie die Glieder der hohen Königl. Regierung, Magistrats 2c. versammelt waren, begann das Haupt - Pw rennen, woran 14 Renner Theil nahmen. Der Kreis, wh im Gahzen den Flächenraum von einer geographischen Meile l dete, wurde in 11 Minuten viermal durchritten, und Gu Bergmaier aus Apelshausen trug mit seinem Schimmel den | sten Preis sammt der Weitfahne davon. Hierauf begany Preis - Vertheilung für das ausgestellte Vieh und andere (i wirthschaftliche Produkte. Die Preisträger empfingen ihre Y lohnung aus den Händen des Herrn Ministers. Nun verthei sich die auf 40,000 Menschen anzunehmende Menge an die y schiedenen Schenk-, Tanz-, Glücks- und Schaubuden. Kaiserslautern, 7. Sept. Das Urtheil des hiesigen Zu polizei - Gerichtes in Betres der Unterzeichner der Prote“iti gegen die Bundestags - Beschlüsse lautet seinem wesentlichen ÿ halte nach folgendermaßen: „Man mag die inkrimin{rte El als Denunciation eines Verbrechens oder als eine Bitte bet ten, wodur Se. Maj. der König ersucht worden , die Sti zu versammeln, um die Versebung des Bundestags - Gesand und der K. Minister in Anklagestand wegen des ihnen zur d gelegten Verbrechens provociren zu können, so können die Ÿ schuldigten dieser Bitte oder Anzeige wegen nicht zur Strase zogen werden, insolange über das dem Gesandten und den Ÿ nistern zu Lask gelegte Verbrechen von der kompetenten Beh nicht erkannt, und die aufgestellte Beschuldigung nicht als U gründet oder falsch erklärt ist, indem §. 21 der Verfassungs kunde allen Staatsbürgern das Recht giebt, Beschwerde wal Verleßung der Verfassung zu erheben. Aus dem Rechte jed Verfassungs-Verlezungen zur Anzeige zu bringen, kann nicht 6 dasjenige abgeleitet werden, die in einer solchen Anzeige enl tenen Beschuldigungen zu veröffentlichen ; die Nichtstraffälligfkeit Beschuldigten ist vielmehr dadurch bedingt, daß sie ihrer Besch nicht mehr Publicität gegeben haben, als zur Erreichung des Zw einer Anzeige erforderlich ist; wird daher eine solche An veröffentlicht, so verliert sie den Charakter einer Denuncid und nimmt den einer Shmähschrift an. Die erwähnte S ward nun zugestandenermaßen mit Wissen und Willen deu schuldigten nicht nur in mehreren tausend Exemplaren gel und verbreitet, sondern diese Verbreitung und Veröffentlid ging auch. selbst da noch fort, als dieselbe schon an Se. Mi den König abgegangen war. Diese fortgeseßkte Verbreitung Veröffentlichung der Schrift konnte daher nicht mehr in det sicht stattsinden, zum Behufe der Eingabe Unterschriften zu| meln, sondern lediglich in- der Absicht, der Beschuldigung blicität zu geben, und die angegriffenen Behörden in der Ach! der Staatsbürger herabzuseßen. Die erschienenen Beschuldig welche beregte Schrift wissentlich, was darin enthalten war, terzeichnet haben, sind sonach des ihnen zur Last gelegten, d Art. 222 des Strafgesesbuchs vorgesehenen und verpönten? gehens überführt zu erklären. Sämmtliche Beschuldigten waren bei der Berathung der fraglichenSchrift zugegen, von dem Fnhall! Schrift unterrichtet, und haben sich denselben durch Unterzeichn angeeignet, mit Ausnahme jedoch des Beschuldigten Michael M von Gerhardsbrunn, welcher, wie es sich bei der Verhandl ergab, erst nach der Berathung und ohne genommene Kenn des Inhalts der Schrift unterzeichnet hat; in Bezug auf ist daher die Straffälligkeit nicht nachgewiesen. Was die d gebliebenen Beschuldigten anlangt, so befand sich der Beschuld| Lippert nachgewiesenermaßen zur Zeit der Ladung in Paris, somit in der Unmöglichkeit, derselben Folge zu leisten; dies chuldigten Denis und Ritter sind notorisch abwesend und! übrigen Nichterschienenen ausgewandert ; sohin kann auf dit liegenden Ladungen hin, gegen dieselben nicht erkannt wérd! Aus diesen Gründen wurden (wie bereits erwähnt) sämm erschienenen Beschuldigten, mit Ausnahme des Bürgermei! Müller von Gerhardsbrunn , der freigesprochen ward, als ihnen zur Last gelegten Vergehens überführt erklärt, jeder i! net Gefängnißstrafe von einem Monat, und alle dani

„die Kosten ‘verurtheilt. Gegen das Urtheil wurde sowohl

p der Verurtheilten, als der Kdnigl. Staats - Behörde das ¿mittel der Berufung ergriffen.

Hanau, 10. Sept. Das hier in Garnison liegende Zte terie:-Regiment marschirt, dem Vernehmen nach, am 13ten den herbstlichen Uebungen nach Kassel aus. Alle Beur- n sind bereits cinbeordert, eben so in Fulda und den übri- parnisons-Städten.

tuttgart, 11. September. Vorgestern Abend sind Jhre ten die Herzoge Alexander und Ernst von Württemberg Besuche bei Jhren Königlichen Majestäten hier einge-

in der vorgestrigen Sibung der Kammex der Abge- eten berichtete unter Anderm der Freiherr von Ow, Na- der Kommission für die Verwaltung der Staatsschuld, den Kassensturz vom 1. September d. J. Es wurde be- n, cine Mittheilung davon an die Kammer der Standes- zu machen. Hierauf begann die Berathung des Berichts inanz- Kommission, die Ausgaben für das Kirchen- und vesen für 1833 bis 1836 betreffend. Unter der Rubrik esoldungen der Geistlichen und Schullehrer evangelischer sion trug die Kommission auf Bewilligung der geforderten jen 340,900 Fl. an. Bei dieser Gelegenheit wurde zuerst die von mehreren Mitgliedern zur Sprache gebrachte Be- de über die Verwendung des geistlichen Besoldungs - Ver- ngs- Fonds debattirt, und endlich beschlossen, die Prú-

den ganzen Vormittag herrschte das regste Leben in der Sty derselben der Kommission für staatsrechtliche und evangelische

he Gegenstände zuzuweisen, einstweilen aber diesem Fonds aus der Staats-Kasse 300 Fl. zuzutheilen , damit den ien unter 1000 Fl. Ertrag keine Abzüge mehr gemacht dürftèn. Auch wurde beschlossen, die von dem Abgeord- Schott zur Sprache gebrachte Ministerial - Verordnung, e Dekane vor der Anstellung eines Geistlichen über dessen ¡he Grundsätze berichten sollen, auch die staatsrechtliche isjon prüfen zu lassen. Endlich wurde der Etatssa6 in gebenen Summe genehmigt. Der Etatssas für die katho- sonfession mit der jährlichen Summe von 131,900 Fl. fand [s Annahme. Für Verbesserung unzureichender Schul- Besoldungen, für welchen Zweck die Regierung auf die drei Jahre bloß 4500 Fl. gefordert hatte, wurde auf j der Kommission beschlossen, die erwartete Summe von Fl. aus dem Reserve-Fonds dazu auszuseßen. n der gestrigen Sißung wurde der Finanz - Bericht das Kirchen- und Schulwesen weiter berathen. Für die sität Tübingen wurde der beantragte jährliche Etatssa(6z 00 Fl. zur Bestreitung ihrer Bedürfnisse und eine Aver- nine von 3000 Fl. zur Verbesserung ihrer Bibliothek be- , Das bei dieser Gelegenheit zur Sprache gebrachte Ver- ; Besuchs der Universität Zürich wurde der staatsrechtlichen ission zum Bericht zugewiesen. Fernere Bewilligungen Statt: zur Unterstüßung zu wissenschaftlichen Reisen und tudirende, mit 2500 Fl.; zu Staats-Stipendien, mit 5100 ind für die öffentliche Bibliothek , das Münz-, Kunjst- und l'alien-Kabinet, auf 1833 bis 1834, mit 14,953 Fl., und e beiden folgenden Jahre je mit 14,613 Fl. Zugleich be- die Kammer, an das Ministerium die Bitte zu richten, je Bibliothek künftig zugänglicher gemacht werde.

Desterreich.

Wien, 9. Sept. Der K. K. Feldmarschall-Lieutenant, von Hohenlohe-Langenburg, wird den ihm vor nicht langer Zeit agenen Posten eines Vice-Gouverneurs in Mainz nicht antre- demer von Sv. Maj. dem Kaiser an die Stelle dos nach Epe- erseßten General-Majors von Jarossy dem K. K. Hof- ótath zugetheilt worden ist. Dem Vernehmen nach is der (tschall-Lieutenant von Trapp zum Vice - Gouverneur nach j bestimmt, welcher sonach den seit sciner Ernennung fommandirenden General in Siebenbürgen jenen Posten hterimistisch versehenden Feldmarschall - Lieutenant Gra- Mensdorf demnächst abldsen' dürfte. Briefe aus Bu- vom 28. August melden, es sey daselbst die regelmäßige he Post vom .19. August aus Konstantinopel angekommen. en damit gekommenen Briefen erfahre man, daß in der vom 18. auf den 19. August in dieser Hauptstadt ein tinlich angelegtes Feuer in der Nähe von Gallate großen n angerichtet habe, daß man indessen mit Tages Anbruch t desselben geworden seyn. Noch an einigen anderen Stel- en Brandlegungs-Versuche entdeckt worden, wodurch das ndenseyn einer Verschwörung sehr wahrscheinlich werde. ist ohne Zweifel der Grund jener vom 23sten d. M. aus est mitgetheilten Nachricht. Aus Albanien lauten die

Briefe sehr verschieden. Während im Süden dieses

bis an die Griechische Gränze vollklommene Ruhe und lig herrscht, wozu die Wiedereinsezung der früher mit hung der Pâsse beauftragten Capitains in diese Würden echte und den Genuß der damit verbundenen Emolumente ih beitrug, glimmt im nördlichen Albanien die Asche des Jrs wieder mehr und mehr auf, wie dies namentlich in ider Fall ist, wo der an Mustapha Paschas Stelle gesezte Ver- er Pforte mit beispielloser Härte regiert. Die Bevölkerung der Skutari hat nun 4 Abgeordnete, 2 Türkische und 2 Christliche onstantinopel beordert, um beim Sultan die Abberufung

hránnen zu erwirken. Sollte diese Mission erfolglos

/ [0 ist mit allem Grunde das Schlimmste zu befürchten, on Jedermann gerüstet zu seyn scheint, sich mit Gewalt leser verzweifelnden Lage zu befreien, wozu gewiß auch der Versuch gemaht werden wäre, wenn nicht die ver- deren Einwohner, welche am Bazar, den die Geschübe itadelle bestreichen, große Waaren - Vorräthe haben, es set hätten, daß man noch zuvor den Weg der Güte jen solle. Heute haben hier die Course ein beträchtliches erlitten; es hieß an der Börse, in Folge der Ankunft dUriers aus Konstantinopel. Bis morgen hoffe ih Jhnen rund genau angeben zu können. lag, 12. Sept. Während der Anwesenheit Jhrer - Majestäten wurde dem hiesigen Glashändler Wesbstein )re zu Theil, der Kaiserin einen von ihm erfundenen

ge\chmackvoilen Pokal von geschlisffenem Glase überrei- u dürfen, an welchem sih die sinnreiche Vorrichtung be- daß er beim Anfassen das beliebte Volkslied: „Gott er- tanz den Kaiser!“ spielt. Jhre Maj. die Kaiserin ge- 7 den Pofal huldreichst anzunchmen und dem Erfinder E Repetir-Uhr als Andenken höchsteigenhändig zu

Nünchengräß, 9, September. Als Se. Maj. der Kai- ch während gees Aufenthaltes in Prag von dem nahe chenden Besuche des Kaisers von Rußland benachrichtigt 1, beschlossen Höchstdieselben Anfangs, den Kaiserlichen Gast ron zu. empfangen. Nachrichten, die mittlerweile über alitäten eingingen, bestimmten jedoch Se. Majestät, dem je Münchengräß den Vorzug zu iben, wo sich das Al-

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lerhôchste Hoflager seit dem Zten d. M. befindet. Die Ankunft des Kaisers von Rußland, zu dessen Empfange an der Gränze der Oberst-Burggraf von Böhmen, Graf von ‘Chotef Abgesenont ist, wird im Laufe des morgenden Tages erwartet. j

Mittelst Allerhöchster Kabinets - Resolutionen dg. München- gräß vom 6. September hat der Kaiser dem wirklichen geheimen Rathe und Kämmerer, Grafen Christian Clam-Gallas, in Be- tracht seiner vieljährigen ausgezeichneten Mitwirkung bei der Verwaltung des Hospitals der barmherzigen Brüder und Elisa- bethinerinnen in Prag, so wie seiner Verdienste um den mit großen Aufopferungen beförderten Straßenbau das Großkreuz des Leopold - Ordens, ferner dem Kaiserl. Kämmerer, Karl An- helm, Fürsten von Thurn und Taxis, wegen seiner Verdienste um den Verein zur Unterstußung der Haus- Armen in Prag Und des dortigen reorganisirten Armen - Instituts, und dem Gra- fen v. Dietrichstein wegen ausgezeichneter Leitung des von ihm gegründeten Vereins zur Aufmunterung des Gewerbgeistes in Böhmen das Commandeurkreuz desselben Ordens verliehen. Dem Feldmarschall - Lieutenant, Grafen v. Nostiz-Rhinek, dem Käm- merer, Grafen v. Schönborn, und dem Grafen v. ‘Salm ist in Anerkennung ihrer Verdienste um die Erhaltung und Beförde rung mehrerer Humanitäts-, Bildungs- und Wohlthätigkeits- Anstalten die geheime Raths - Würde verliehen worden.

Triest, 3. September. Unter den aus Griechenland hier- her Zurückgekehrten befindet sich der Maler Herr Peter Heß Er hat eine sehr langwierige und schwierige Fahrt gehabt. Bis nach Zante allein hat ev dreißig Tage gebraucht, Dort hat er seinen Neisegefährten, den Herrn Grafen Saporta, der auf der Fahrt erkrankt war, zurückgelassen; doch hört man, daß derselbe in Zante sich unter der Pflege eines geschickten Arztes, den der König Otto ihm zur Begleitung gegeben, wieder erholt hier- auf jeine Reise nah Korfu fortgeseßt hat, und von da nach Ankona gegangen is, wo er Abkürzung seiner Quarantaine er- langen zu können hofft; eine Hoffnung, mit der Herr Heß sich hier umsonst, geschmeichelt hatte. Die neuesten Nachrichten

* sagen, daß das Ministerium Trikupi in Folge des vielfa gegen

dessen Verwaltung laut gewordenen Mißvergnügens aufgelds und dur ein neues erse6t worden sey; doch sehlt noch die Bestä- tigung dieser Nachricht, die übrigens nach Allem, was von dort verlautet, nicht unwahrscheinlich ist.

S ch weiz.

Zürich, 7. September. (Aus der Allgemeinen Zei- tung.) Der Radikalismus hat “in der gestrigen Sißung der Tagsaßung eine Niederlage erlitten. Der Antrag Berns die Mitglieder der Sarner Konferenz von der Tagsaz- zung auszuschließen; die Urheber des Landfriedensbruchs in Schwyz und Basel in Untersuchung zu ziehen, wurde einzig von Basel - Landschaft unterstüßt, von allen übrigen Gesandtschaften, besonders auch von Luzern, St. Gallen und Thurgau, nachdrücklich bekämpft und“ abgelehne, Dag- gegen Überwiesen 161 Stimmen die Frage über die Ver legung der durch die Occupation des Kantons Schwyz her- beigeführten Kosten an die über die Angelegenheiten von Schwyz niedergesezte Kommission, und mit der nämlichen Stimmen -Zahl wurde die Frage, ob und wie diejenigen Offi-

ziere vom eidgenössischen Stab (also unmittelbare angestellte der

Tagsa6ung) zu bestrafen seyen, welche an den Zügen gegen KÜß- nacht und Basel - Landschaft Theil genommen, A f pt E Pfysfer, Büssard, Jayet und Mayenburg zur Vorberathung überwiesen. Diese Ablehnung der Bernerischen Anträge wird indessen noch nicht die Abreise der Gesandtschaft dieses Stan- des zur Folge haben. Einzig auf den Fall ist dieser Schritt gedroht, wenn Mitglieder der Sarner Konferenz im Schoße der Tagsaßung Aufnahme fänden. Mit Nachdruck hat sich be- sonders die Gesandtschaft von Thurgau gegen diese Dro- hung ausgesprochen und sie als einen Schritt zur Aufl(dsung des Bundes bezeichnet. Bemerkenswerth ist die Stel- lung, in welche sih die Gesandtschaft von Zug zu ih- ren Kommittenten durch den Gang der neuesten “Ereignisse verseßt findet. An der diesjährigen Lands - Gemeinde stellte die altgesinnte Partei dem Landamman Sidler, dessen Liberalismus sie mißbislligte dem Unterschreiber Schwezmann entgegen, und errang für diesen die erste Gesandtschafts -Stelle. Aber gerade die Uebertreibungen und Mißgriffe der altgesinnten Kantone nöthigten diesen der richtigen Mitte eher als der unbedingten Stabilität zugethancn Mann, sich im entscheidenden Augen- blie an die reorganisirten Kantone anzuschließen und in einzel- nen Fällen sogar für ihre Meinung den Ausschlag zu geben. Am 4. d. führte dieses Benehmen des Gesandten und die dar- über abgelegte Rechenschaft im dreifachen Landrathe von Zug zu einer überaus lebhaften Erörterung, die aber, da zu einem Be- s{lusse F der Stimmen erforderlich sind, kein entscheidendes Resultat hatte. Doch fehlten nur vier Stimmen zu einer fôrm- lichen Mißbilligung der Gesandtschaft dafür, daß sie zur Öccu- pation von Basel gestimmt habe.

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_ Turin, 3. Sept. Das Kriegsgericht in Nizza hat 8 Per- sonen, welche der Theilnahme oder Mitwissenschaft an dem Mi- litair- Komplotte gegen die Regierung angeklagt waren, nämlich den Fourier Rivolta und den Sergeanten Chiochetti, zur Cassa- tion, den Korporal Tiragallo und den Fourier Viana zu Zjähri- ger Kettenstrafe, den Fourier Caretta zu“ 2jähriger, den Korporal Giustetti zu 1jähriger Kettenstrafe, den Priester Brocardi zu 10jährigem Gefängniß verurtheilt und den Musikus Luino durch die Zeit, die er während der Untersuchung im Gefängnisse ge- sessen, für genug gestraft erklärt. j :

Spanten.

Madrid, 29. August. Die Negierung hat in Folge des Ausbruchs der Cholera in Huelva (in Andalusien) sirenge Vor sichts-Maßregeln angeordnet. Die Stadt ist von einem Sani- räts-Kordon umringt. Eine aus drei Aerzren bestehende Kom- mission ist dahin abgesandt. Ueber die Ereignisse in Portugal weiß man hier nichts Neues. Die Hof-Zeitung beschränkt sich auf Auszüge aus dem Armee-Bulletin Dom Miguels und dem in Coimbra erscheinenden Correo. Der Jnfant Don Francisco de Paula wird mit seiner Familie übermorgen aus San-Sebastian hier erwartet.

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Pariser Blätter melden: „Der Vice-König von Ae- gypten steht seit der Eroberung Syriens mit dem Fürsten des Libanon, Emir-Beschir, in Berührung, der im Nothfalle 40 bis 45/000 Mann ins Feld stellen kann und also- kein gering zu schäßender Nachbar ist. Jn dem lebten Kriege suchten die Aegyp- tier seine Allianz nah und erhielten von ihm eine Verstärkung von 15 20,000 Mann Drusen und Maroniten. Zur Beloh- nung dafur solltè* elt mit der Regierung Syriens bekleidet

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werden, dieses Versprechen ist aber nicht den, weshalb „einige Spannung zwischen dem Emir und dem Vice- Könige stattfindet. Der Fürst des Libanon ift nie von den Türken unterjocht worden, sondern zahlte ihnen nur einen Tribut von 400,000 Piaster, wofür sie den Proviant, dessen r L den Bergen bedarf, durchpassiren ließen. Die Hauptstadt N Nr ael-Ramer mit 10,000 Einwohnern; ihr gegenüber re- Ae Emir-Beschir in einem festen Schlosse auf einem Felsen. Eo u 06 Fah! ait - Und besi6t viel Energie; da sein ältester aaf blödsinnig it, jo hat er den zweiten zum Nachfolger be-

gehalten wor-

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I na Jn 5 i dzs erin !5. Geynt nbe! Ueber

A : t E: vas in Der Vorge trigen telegraphischen Depesche |

M Magdeburg erwähnte Corps-Mans ver giebt die Magdeburger Zeitung in ihrem neuesten Blatte folgende Details Nach der Ott de B { 1d C | E I cs d E ca) ver Vrdre de Bataille fand das Corps in foigende! Vednung auf dem Rendez-vous zwischen Barleben und Elbey, den Rücken nach der Chaussee: l) die leichte Kavallerie Brigade, 10res und 12tes Husaren Regiment ; i ») Nto toCopno @ : V y «) die Reserve Kavallerie Brigade, 7tes und Ves Kürassier Regiment, 1stes und 2tes kombinirtes Landwehr-Kavallerie- Regiment; ÍAN L QLE e As j A Et : Z 3) das nfanterie-Corps, {i Brigaden in zwei Treffen : e C Per D E S A E S, »INAN lstes Tl'essen : 2bstes, 27\tes, 3lstes und Z2stes Linien- ; Jnfanterie-Regiment ; 2tes Tlessen : 26|tes, 27\tes, 3lstes und Z2stes Landwehr s Jhsanterie-Regiment ; «Beide Flügel durch eine Compagnie der 4ten Jäger-Ab- Theilung gedeckt; | 4) die Reserve-Artillerie ; 9) das ote combinirte Landwehr-Kavallerie-Regiment ; alle Fruppentheile rechts abmarschirt und zum Deployiren aufge [lossen. „Die leichte Kavallerie-Brigade, welche die Avant-Garde I) 1 Fo f per j , zi 7 Ó bildete, rückte mit der Artillerie vor, machte eine Appell-Attaque A Ausfallen der 4ten Züge, worauf die Reserve-Kavallerie de- p oyirte und in Divisions - Kolonnen folgte; nach dem Rückzuge der leichten Kavallerie machte die Reserve-Kavallerie Attaque mit

deployirte hierauf, jede Division aus der Mitte, avancirte sodann Tl'essenweise, formirte Quarrées, die Kavallerie ging wieder vor, und s{hwenkte sodann rechts ab, um den rechten Flügel der Jn- fanterie zu decken. Legtere machte die Achsschwenkung rechts, die Reserve-Artillerie formirte sich hinter der Mitte, die Reserve: Kavallerie ebenso hinter der Infanterie. Den Schluß machten Bajonett - Attaquen der Infanterie mit den Tirailleurs in den Zntervallen, Tressenweise ; Artillerie und Kavallerie unterstüßten die Angrisfe überall nach den Regeln der militairischen Taktik. Die Kavallerie defilirte hiernächst im Trabe vor Sr. Mag- Jeftâät vorbei. Der unfreundlichen Witterung ungeachtet hatten sicl dennoch zahlreiche Zuschauer von nah und fern ein- gefunden, welche diesem interessanten Mandver beiwohnten. Se. Majestät und die höchsten und hohen Herrschaften kchrten nach 1 Uhr nach Magdeburg zurü, worauf bei Allerhöchstdenenselben wiederum Tafel war, zu welcher die Mitglieder des Königlichen Hauses, die anwesenden Fürstlichen Personen, die höchsten Be- hörden vom Militair und Civil, die Präsidenten der Regierun- gen zu Magdeburg und Merseburg, desgleichen die Präsidenten der Ober-Landesgerichte zu Magdeburg und Halberstadt, der Ge- neral-Superintendent der Provinz, der Provinzial-Steuer-Direk- tor und der Ober-Bürgermeister der Stadt Magdeburg so wie anwesende Landräthe und Ritterguts - Besizer eingeladen waren

Die Kaufmannschaft hatte in dem festlich ge{chmÜcckten Lokal der Harmonie einen Ball veranstaltet, welchem Se. Majestät und die Königl. Familie beizuwohnen geruhten. Am Abend war die Stadt wieder erleuchtet. ‘/

_— Aus Bunzlau schreibt man unterm 10ten d. M.: „Gestern schon wurden, in Folge vorangegangener Nachrichten, Se. Majestät der Kaiser von Rußland und Se. Königl. Hoheil der Kronprinz von Preußen in hiesiger Stadt erwartet. Es hat- ten sich zu deren Empfange der Herr Ober-Präsident von Mer- ckel, die Kreis- und skädtischen Behörden und die uniformirte Bürgerschaft versammelt. Abends war die Stadt gus freien Antriebe der Einwohner festlich erleuchtet. Die Hohen Reisenden kamen aber erst heute früh um halb 8 Uhr hier an und seten Jhre Reise nach Görliß fort.“/ 5 a

“Iu der Stadt Wolgast wurde vor einigen Monaten (den 27. Juni d. J.) das daselbst erbaute Armen- und Arbeits- haus, zu welchem der Grundstein am 18. Mai 1831 gelegl worden war, feierlich eingeweiht und dem Armen- Kollegium zur Benußung übergeben. Das außer dem Küchen - Gebäude und den nöthigen Stallungen erbaute, zwei Etagen hohe massive Hauptgebäude enthält bei einer Länge von 147 und einer Tiefe von 50 Fuß, Wohnungen für den Verwalter und für den Auf seher, ein Konferenz - Zimmer für die Armen-Behörde,, ein Zim- mer zur Aufbewahrung der verfertigten Arbeiten, drei Kranken- zimmer, ein Leichenzimmer, vier Arbeits- und vier Schlafsäle und in 27 Zimmern Wohnungsräume für 84 arme Personen so wie den nöthigen Keller- und Bodenraum. In der Anstalt erhalten gegenwärtig 17 Erwachsene und deren 19 Kinder freie Wohnung und Feuerung, während 17 Erwachsene und 2 Kin

V / Pg es a | ten Zuli und August nur mittelmäßig gewesen.

der im Armen- und 5 Personen im Arbeitshause als Pfleg- linge aufgenommen worden sind, fo daß sich jeßt 51 Deèsor nen in derselben befinden. Diese Anstalt verdient besonders des- halb eine Erwähnung in diesen Blättern, weil sie, als ein Ver! wahrer christlicher Menschenliebe und Gürgertugend , dem woh ; thätigen Sinne der Einwohner und der Thätigkeit und Umsi ht der städtischen Verwaltung allein ihre Entstehung verdankt N LE der sür 620 Nrhlr. angekaufte Bauplaz wurde chon im Sakre 1828 del Stladt zu jenem Zwecke von zivei achtbaren Gionk nern geschenkt; zu dem Bau selbsi kamen, bloß durch mil träge der Bürgerschaft, 5000 Rthlr. zusammen und die ofs inan

chen Seiten geschickten Materialien , die unentgeltliche Lelstilha fast aller Fuhren, und die billigeren Preise, welche mehrere Hand- werker in Berücksichtigung des Zweckes für ißre Arbeiten eilten

machten es dem zur Förderung des Baues gebilderen Vereine möglich, sür den im Verhältniß zu der fleinen Stadt-Kommune sehr bedeutenden, zu dem was damit hergestellt ivorden aber ge

ringen Gesammt-Koften-Betrag von 13,000 Rehlr. das löbliche, alle Anerkennung verdienende Werk ins Leben zu l'Ufen, i __— Den neuesten. Nachrichten aus den drei Schlesischen Re- gierungs-Bezirken zufolge, ist die Getraide-Aerndte in der Pro- vinz Schlesien wegen des anhaltenden Regens in den Mona- ; ; In der Pro- vinz Sachsen dagegen ist sie hinsichtlich des Körner, Ertre.cs

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überall besser ausgefallen, als man es erwartet hatte. Dep Stroh und Heugewinn war jedoch nur gering.

Laut einer von dem K

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allen Signalen,, die Artillerie chargirte. Das Jnfanterie - Corps

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