1833 / 260 p. 3 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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mußten. Am folgenden Tage gingen 300 Ausländer von hier dabin ab und kehrten, da die Guerillas sich bereits zurückgezo- en hatten, {hon am 22sten Morgens um 10 Uhr nach ihrem biestgen Hauprquartier zurück. Jhre Streitmacht besteht in 560 Mann Infanterie und 40 Uhlanen, sämmtlih Ausländern, so wie in 390 von dem Pater Goys befehligten Portugiesen und 40 Reitern, an deren Spi6e der Revolutionnair Batalla steht, nebst 300 Mann freiwilliger Ben die durch ein Dekret des Regenten errichtet und auf dem Rückzuge von Serpa, Alcou- tim, Villaflor und anderen Punkten, wo sie gezwun- gen wurden, die Waffen zu ergreifen, hier angekommen sind. Um sich Lebensmittel zu verschassen, müssen sie in mobilen Kolonnen ausrücken, die es niht wagen, sich weit von der Stadt zu entfernen und sich alles Viehes bemächtigen, dem ste begegnen... Da das Herbeischaffen des Hol- es aber langwieriger ist, so verbrennen sie die Thúreu Und Fensterläden der Häuser, deren Bewohner ausgewandert sind; diese Hülfsquelle wird ihnen aber bald ausgehen. Früher mach- ten sie häufige Ausfälle, angeblich um die Guerilla's Dom Mi- guels zu vertreiben, in Wahrheit aber, um die Landhäuser aus- zuplündern, und Vieh und Effekten zum Verkguf nach Faro zu bringen, wobei sie Mobilien von geringem Werthe nicht verach- teten Und sogar das Eigenthum ihrer Anhänger und Beamten nicht schonten. Häuser, in denen sie nichts fanden, steten sie in Brand. Die Anhänger Dom Pedro's sagen unaufhörlich, hald werde Verstärkung von Lissabon kommen; bis jeßt sind aber nur 70 fremde Marine-Soldaten angelangt, die sofort nach Lagos marschirten. Die Guerilla's, die diesen Punkt immer näher bedrohen, haben sih in Santa -Barbara und Moncarapacho befestigt, zwei 13 Stunde von- Faro entfernten Dörfern. Hier werden jest die Einwohner gezwungen, an einer Batterie zu arbeiten, die auf dem Wege nach Lagos errichtet wird; ohne Zweifel erwartet man von dieser Seite einen Angriff. Seit 4 bis 5 Tagen hat die Cholera hier aufgehört.‘

¡„Yelves, 30. August. Die Cholera dauert hier in dem- selben Grade noch immer fort; die Aerzte geben indessen Hoff- nung, daß sie niht weiter um sich ¡eisen werde. Die benach- barte Stadr Campomayor und die Dörfer der Umgegend: sind auch in der That bis jet frei von dieser Geißel geblieben. Estremoz und die umliegenden Ortschaften sind über einen Mo- nat davon heimgesucht gewesen, jegzr aber gänzlich davon befreit. Jn ganz Alemtejo herrscht große Ruhe, Dank sey es dem vom Grafen von Larochejaquelin befehligten Armee- Corps, das uns vor den Feinden beshüßt. Seine Truppen deh- nen sich auf dem linken Tajo-Ufer bis Benavente und Salva-

tierra aus, während das von. Leiria auf Lissabon marschirende ! Gem tri | dem L | Heer seine- Avant-Garde in Torres-Vedras und vorgeschobene | nen Wunsch, nur 5 Fahre dem Unte eines Scelsorgers vorzustehen.

‘Posten in Villa-Franca_ hat; dies sind die leßten aus jenen Ge- genden hier eingegangenen Nachrichten. Von Lissabon wissen wir nichts, da die Verbindung mit dieser Stadt durch die zwei

an den Ufern des Tajo stehenden Armec-Corps abgeschnitten ist. |

Aus Algarbien erhalten wir der Sache Sr. Majestät, tes Kdö- nis Dom Miguel 1., äußerst günstige Nachrichten.“

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Der Oesterreichische Beobachter enthält aus Kon- stantinopel vom 26. August folgende Nachrichten , welche im Wesentlichen mit denen übereinstimmen, die sich in dem von uns mitgetheilten Privat-Schreiben aus Konstantinopel (Nr. 258 der Staats-Zeitung) befinden : „Die Aufmerksamkeit der Ottomani- schen Kegierung is fortwährend auf die Reorganisation ihrer Armee gerichtet. | als guf den Feldern von Daud-Pascha, San Stefano und Hai- dar- Pascha auf der Asiatischen Küste, werden ohne Unterlaß

Waffen zu Len.

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worden, auch in diesem Jahre in der akademischen Aula d aselbst eine Kunst-Ausstellung zu. veranstalten, welche. am 15ten d. M. eröffnet worden ist und außer den Arbeiten dortiger Künstler etwa 80 Bilder aus der Düsseldorfer Schule enthält. Obenan stehen, neben Schadow's Altarblatt : „die Himmelskdnigin‘/, Ben- demann's „„trauernde Juden in Babylon“/, anderer anerkannter Meisterwerke hicht ju gedenken. Mehrere derselben sind- käuflich und sollen zur Verloosung kommen.

Dem Kö®dnigl. Bayerischen Konsul Xavier Kuetgens in

Achen ist von Seiten der Griechischen Regierung auch die Wahr- -

nehmung der Interessen der Griechischen Unterthanen übertra- gen und hierzu die diesseitige Genehmigung ertheilt worden.

_— Die Direction der Rheinischen Dampfschifffahrt hat je6t in Bacharach eine Station errichtet, so daß von nun an Rei- sende und Güter auch hier von und zu den Schiffen gelangen können. „Diese erfreuliche Einrichtung ‘‘, so schreibt man von dort, „wird den Verkehr unserer Stadt, die an sich schon eine rege Communícation, namentlich mit dem Hundsrücken, unter- hált, noch mehr beleben.“

In einer Beilage zum heutigen Blatte der Staats-Zeitung geben wir einen Aufsaß über Englands Waaren - Ausfuhr nach Preußen, nebst einer Uebersicht derjenigen in den Jahren 1830 und 1i83l im Preußischen Staate stattgefundenen Waaren-Ein- fuhr, wobei überhaupt der Englische Handel in Betracht kom- men kann.

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tro 1.0/9, :

Am 3. August d. F. starb auf scinem Gute Schönwald bei Ro- scnberg in Ober- Schlesien der Königl. Preußische Präsident a. D., von Fordan/, nach einem nux viertägigen Keanfkeniager, im 71sten Jahre scines Lebens. Ï E

Martin Ludwig Fuske,— so lautet der ursprúnglichhe Name des Vollendeten war dexr Sohn cines Gutsbcsizecs in Pommern, und wurde den 31. August 1762 in Treptow geboren. Seine Bil- dung erhielt er in dem Waisenhause, auf dem Pädagogium und auf der Universität zu Halle, ‘woselbst ec durch scine frúh hevvorstechen- den Geiftes- Anlagen die Aufincrksamfkeit der Lehrer, namentlch die cines Niemeyer, auf sich zog, und schon im 19ten Lebensjahre seine Studien, vornehmlich in Len theologischen Wissenschaften, beendigt hatte. 1784 folgte er einem Rufe des damaligen Bisivers der Herre schaft Bischdor¡ in Obexr-Schlesien, von Jordan, an die von diesem neu erbaute evangelische Kirche zu- Bischdorf als verordnecter und

| berufener Diener des gdttlichen Uéorres3, und sammelte hier die im | Kreise zerstreut wohnenden evangelischen Christen zu ciner zahlrei-

| rath des Rosenberger Keeises cewäiit. / | ¡U | Überall mit Lehre und Beisyicl gewirkt, mit unermüdeter Thä-

Sowohl auf den Anhöhen der süßen Wasser, ! : / jut vet ) icl m f | scheinen sle als soïche in Betracht der besonderen Schwicrigéeit ci-

Mandvers ausgeführt, um die neugeworbenen Truppen in den | och tau in eiiem Kreise,

von Brandstiftern beunrußbigen noch immer die Bewokner die- ! ser Hauptstadt und ndthigen die Regierung zur Handhabung einer sirengen Polizei und zu Meazregeln der Wachsamkeit, | welchen allein man biéher zu verdanken hat, daß das Feuer j nicht in vielen Theilen von Konstantinopel und seinen Umge- |

Dennoch entstand am 19ten- diejes

bungen ausgebrochen if. | i j in der Nähe von Galata, bei

Monats nach Mitternacht

¿sab Kapussi, eine Feuersbrunst, welche fünf Stunden währte :

und 306 Häufer und Boutiken in Ache legte. Der neu ev- !

nannte Statthalter von Bosnien, Daud Pascha, ist am sten d. M. zu der Abschieds-Audienz beim Sultan zugelassen worden, bei welcher er von Sr. Hoheit mit vielem Wohlwollen behan- delt und mit einer besondern Chren-Decoration beschenkt wurde. Am nächstfolgenden Tage hat dieser Pascha seine Reise nach Bos- nien angetreten. Nachdem durch zwei Jahre- die Pilger-Kara- vane in Folge der Zeitverhältnisse ihre Reise nach Mekka nicht hatte unternehmen können, werden nun, nach hergestellter Ruhe in den Provinzen, durch die der Weg führt, die Voranstal- ten zu ihrem Abgange getroffen, und es is bereits von Seiten der Regierung ein Sure Emini oder Anführer der Pilger-Ka- ravane in der Person eines gewissen Seid Achmed Aga er- nannt worden. Der Kapudan - Pascha, welcher vor Kurzem nach Nikomedien abgegangen war, um den im Meere von Marmara verübten Seeräubereien ein Ziel zu jeßen, ist nach einem mehrtägigen Aufenthalte daselbst in diese Hauptstadt zu- rügekeht. Doch hat wieder verlauret, daß in den Gewässern zwischen der Hauptstadt und Silivria mehrere kleinere Fahrzeuge von Piraten angefallen und beraubt worden waren. Der Redacteur des Moniteur Ottoman, Herr Blacque, hat sich in Folge einer shweren Krankheit genöthigt gesehen, eine Ge- sundheits-Reise nah Brussa zu unternehmen, und diesem Um- stande ist das längere Nichterscheinen des genannten Blattes zu- zuschreiben. Die Englische Fregatte „„Actäon‘/, an deren Bord der Königl. Großbritanische Botschafter Lord Ponsonby die Reise hierher unternommen hat, ist am 24sten d. M. nach dem Archipel abgesegelt. Der Gesundheits-Zustand der Hauptstadt kann befriedigend genannt werden, wiewohl sich noch immer hier und dort einige Pestfälle ergeben. - Auch haben die hiesigen

Aerzte in den le6tverflossenen Tagen einige Symptome der Cho- !

lera wahrgenommen.‘

Inland.

Berlin, 18. Sept. Die beifällige Theilnahme, womit von Seiten der Bewohner der Stadt Münster und ihrer Umgebung im vorigen Jahre der erste Versuch des dortigen Kunst - Vereins, eine Kunjik- Ausstellung zu begründen, aufgenommen worden, ist dem Vorstand dieses Vereins ein Antrieb gewesen, Alles aufzu- bieten, um den gesteigerten Erwartungen der dasigen Kurstlieb- haber zu entsprechen. Durch die Bereitwilligkeit des Verwal- tungs Raths des Kunst -Vereins für die Rheinlande und West- phalen, des Akademie - Direktors Wilhelm Schadow und vieler Künstler in Düsseldorf, is derselbe jest in den Stand geseht

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hen Gemeinde. Kränfliczfeit elaubte dem Vollendeten, gegen sei=

Er ceréaufre da,er im Jahre 1783 das Rittergut Schdinvald im Rosenberger K'eise, verzcirathete sth mit der zweiten Tochter des

vorerwähntei Vesihers von Vischdorf, und wurde im Fahre 1500 |

unter Beilegung des Geschlechts- Nameus von Fordan in den Adelstand erboben. e Rach bdestaudenem incisischen Exaaien trat er zuerst im Fahre 1804 ia den Königlichen Staatsdienst als Justiz - Nath und Uon- missavius perpelims tes Lubliniher Kreises ein, und wurde spd- ter durch eins nimige Wahl der Rosenberger Kreisftände zum Land- Wie ex in seincm K-eise

tigkeit jede s{lummernde Kroft geweckt, Gutes und Edles be- fördert, und, wo es galt, mit Auropferung g:handelt, davon

Art sion an [fh zu det ausgeset “neten gehôrcn, unm wie vicl m-hr ev-

ner landräthlichen Ve: waltung in den Fahren 186 bis 1510, und

Thâtigkeit in Auspeuch nimmt. Zugieicg mit diesen Acmtern beklei-

dete cr das elücs Oefonomie- lirvaren- Kommissa-ius, dann das ! A eorg | | nen von der Direction des Ferrierschen Telegraphen mitget!

cines Landes- Acltesicn und später das cines General- Landschaft s-

Repräscntanten für das Ober-Schlesische System; auch ward ihm |

während srine: Anstellung als Laudcarh bie Over- Lufsicht des Laud- Armenhauses zu Kreuhßvecg überiragen. 1519 wurde cr als Regie- runtgs-Raty nach Breslau -verseßt. Deputirter nach Beriin becufen, nahm ex an den Berathungen Ube: die neue azrartsche Geseßgeving Theil, und m Anerkenutniß seiner Fähigkeiten geruhten Se. Wtaicüat, iun im näunlichen Fahre, unter Beilegung des Charakters eines Präsidenten, zum General- Kommissarius ¡úr Ober- Schlesien zu erneincn, und ihm in diefer

Eigenschaft die Ausführung des eseßes wegen Regulirung der |

gutsherrlichent und bäuerlichen Verhäitnisse in jener Provinz anzu- vertrauen, eines Gescßes, was tief eindringend in die Gesammt- Verhältnisse des Einzelnen, wie der aügemeinen Landes - Kultur, mehre als irgend ein anderes in seinem Geiste erfaßt werden wellte und in der Ausführung Schwierigke:ten fand, deren B-seitiguug bei aller Volisiändigkeit vorzugsweise der Einsicht des jedesmaligen Konmissar;us Überlassen bleiben mußte. Fu diesem Verhältniß verblich er bis zum Fahre 1823, in welchem er durch einen unglücklchen, sein Leben bedrohenden Sturz mit dem Pfeëde, nah der Pflicht eines treucn Beamten, sich gezwungen sah, einen Posien auszugeben, wel- cher die idchste fdrpec-liche und getirige Anstrengung crheisch1e. Rach jahrelangen körperlichen Leiden fand er in dec Zurückgezogenheit seine Genesung wieder, so daß er in den Fahren 1825 und 128 den beiden ersien Schicsischen Provinziai-Landtägen al? Abgeordneter des zweiten Standes beiwohnen und außerdem durci) den großen Uni- fang scines Wissens und seiner Erfaprunzen, durch sein Vorbild

und seinen Rath nichr allein vielen seinec Mitmenschen nüßiicy, sondecn auch bei U-bernahme einiger tvr.iöftändijchen Posten dem allgemeinen Besten unausgrescht förderlich werden konnte.

Auch als Landwirth verdient dec Vollendete ciner besonderen Erwähnung Durcz gründliches Studium der besten landwirth- schaftlichen Werke, mit ciner nux aus umfassenbdcn Geistes- Aulagen erilärlichen Schnelle für diesen Zweig des Wissens vorvereiter, \ührte er auf cinem damals unbedeutenden Grundiücke, zu ciner Zeit und in einer Gegend, welcher die heut überall sichtbaren Fortschritte der Landes - Kultur fremd waren, binnen wenigen Fahrett cine Muster - Wirthschaft ein, die bei Vielen Nachahmung fand, eiue Bilduttgs - Anftalt wurde, und noch heute als etivgas Auësgezeich- netes angeschen wird. Unverkenndar i daher auch der Einfiufi, den sein Vorbild als Landwirth, sein Urthril und seine Ermunterung auf den Kultur-Zustand jenes Tbeils der Prov14 geübt.

Was der Vollendete gis Familicnhaupt seiner Familie, als Freund seinen Freunden, als Vorgeseßter seinen Untergcbencn, was er in jeder anderen Beziehung gewesen das bewahrt treu das Andenken derer, die ihm viel oder Llles zu verdanten haben und sich seines Umgangs erfreuen durften. :

Die leßten Fahre seines Lebens, in welchen ihm auch noch die Gnade zu Theil wur:e, von Sv. Majestät dem Kdnige mit dem Rothen Adler-Orden 3ter Klasse belohnt zu werden, brachte er, un- ausgeseßt beschäftigt mit dem Betriebe der Landwirthschaft, wobet er jedoch in dem genauesten Zusamm-nhange. mit den Erscheinun- gen der Literatur, mit Kunst, Wissenschaft und den politischen Er-= eignisseit blieb, im Kreise seiner Familie zu. Nach solchem Leben und Wirken mußte die Theilnahme und Trauer über seinen Tod allgemein seyt, und wohl durfte daher ber bercdte Mund eines höchst achtbaren Dieners dcs göttlichen Wortes an seiner Bahre sagen :

¿, Wahrlich, wir haben einen in jedem Betracht ausgezeichneten

Mann zu Grabe getragen !‘/ t

| Wind

| Nr. 7. zu haben.

Xm Sabve 11! ass nbi! Schlosse Bizy zugebracht und werden heute Abend ‘in & Fm Jahre 1511 als. ständischer _ Cloud erwartet.

Meteorologishe Beobachtung. 1833. Morgens | Nachmitt. | - Abends | Nach einma! 17. Sept. 6 Uhr. 2 Uhr. 10 Uhr. Beobachtuz]

Luftdruck .… [334,2 9 “Par./334, 6 2'"Par. |334, s 2 "'Par.}Quellwärme 9,4 Luftwärme. | 11,7 ° R. | 14,8° R. | 12,2 ® R. Flußwärme 11,0 Thaupunkt | 10,8 ° R. | 11,5 ° R. | 10,4 ® R. [Bodenwärme 10, Dunstsättg. | 93 pCt. | 78 pCt. 87 pCt. [ausdüunf 0,5, Mett-er .…..| trübe. trübe. trúbe. el d Y | W. V W. Niederschlag 0,03,

¿ F Ww M, a

Wolkenzug Borm. 7—10 4;

Auswärtige Börsen. Hamburg, 16. September.

Oesterr. 52 Met. 937. 48 do. 844. Bank-Actien 1213, Pagl, 997. Russ. Hell. (v. 1830) 914 Met. in Damib. C Preuss. Prämien-Scheine 1014. Poln, 1184. Dän. TuZ.

London, 13 Septembr, i

37 Cons. 885. Belg. “34. Bras. 684. Dün. 744. Grie Mex. 343. Niederl. 484. Port. 763. Serips. 204 Präm. Russ, Span. 22,

| : S1. Petersburg, 11 N

Hamburg 3 Mon. 93. 24, Silber-Rubel 3604. Kop.

Königliche Schauspiele.

Donnerstag, 19. September. Jm Schauspielhause; Oberst, Lustspiel in t Akt, von C. Blum. (Herr Bol vom Stadt - Theater zu Magdeburg: Bontems, als Ga Hierauf : Richard's Wanderleben , Lustspiel in 4 Abtheil von S Een (Herr Bolßmann: Richard Wandety, Gastrolle.

Freitag, 20. September. Im Opernhause: Die des Figaro, Oper in 2 Abtheilungen, mit Tanz; Mi Mozart | Königstädtisches Theater.

Donnerstag, 19. September. Die Familien Capul Montecchi, Oper in 4 Akten, nach dem Jtaliänischen; | von Bellini. (Mad. Schodel: Giulietta. Dlle. Hähnel: Ri

Wegen eingetretener Hindernisse kann die angekündigt „Anna Boulen‘/ heute nicht gegeben werden.

Freitag, 20. September. Zehn Jahre aus dem Leben Frau, oder: Bôse Nathschläge, Melodrama in 6 Abtheil von Friedrich Gcnée.

Montag, 23. September. Zum erstenmale : (in Jtalil

| Sprache) Semiramis, Oper in 2 Akten, Musik von i Die neuen Decorationen: Der Tempel des Belus, und di

sicht von Babylon, sind von Herrn Roller. (Dlle. Sabine nefetter: Semiranis, als Gastrolle.) ;

Billets zu dieser Vorstellung, —- Parterre und Galleri ausgenommen, sind im Billet-Verkaufs-:Bureau , Burzs Parquet - Stehpläße werden jedoch e Montag verkauft, und findet der Eintritt auf leßtere pl Uhr statt. :

Die Textbücher werden in Ftaliänischer und Au Sprache an der Kasse zu haben seyn.

Preise der Pläße: Ein Pla6 in den Logen und in|

fon des ersten Ranges 1 Rthlr. 2c.

giebt die díentliche Meinung, davon geben G: déihen und Wohlstand, -| ivelche ec nicht nur Über Einzelue , tondern über ganze Gemeinden verbreitet hat, ein unw.,derlegöares Zeugniß Und wenn Leistungeu der

Nachrichten. Der Bericht des Moniteur übt

I eueste Paris, 12. Sept.

E | : H : , vis . e s ite / Hie verbrecherischen BVerfuche einer Rette j gegen Rusiisch-Polen eine gütig vorzügliche Aujmccisamêtcit und

der König und die Königl. Familie den von der Stadt R

im dortigen Schauspielhause veranstaltcten Ball mit ihrer

genwart bechrten. Mehrere Morgen-Blätter enthalten eine Depesche von gestern, welche die Abreise des Köni s von N meldet. Se. Majestät haben die verwichene Nacht in

(

Durch eine Königl. Verordnung ist das Miniftcriun Handels und der öffentlichen Arbeiten während der Abwest des Herrn Thiers dem Grafen von Argout interimistisch tragen worden. '

Der Messager erzählt mit einer Menge von Detaili eine Partie zwischen dem Herzoge von Leuchtenberg und di nigin Donna Maria beschlossen worden und daß die dies Regierung, deren Plan zu einer Heirath zwischen dem von Nemours und der jungen Königin dadurch vereitelt w davon Anlaß genommen habe, den Herzog von Leuchtenbet) aus. Jtalien über Straßburg nach Frankreich gekommen aus dem Lande zu verweisen und die Herzogin von Bi so wie die Königin Donna Maria, vor ihrer Abreise nad land mit großer Kälte zu behandeln.

Das in Marseiile erscheinende Blatt „le Peuple sou meldet, daß am 6ten d. M. eine Menge von Misktgliedt Grenadier -Compagnie der dortigen National-Garde v Disciplinar- Rath geladen worden sind, weil sie sich g haben, den Dienst zu thun. Der Ko poral der Compa! flärte im Namen seiner Kameraden, daß sie wegen des Sh der Regierung und wegen des Benehmens der Orts - Beh welches alle guten Bürger entmuthige, ihren Dienst läng! versehen wollten.

Aus Algier sind Briefe bis zum 3isten v. M. hi! gegangen; die Brigg „„le Hussard‘/ war von Mostaganit zurückgekehrt. Die Araber hatten keinen neuen Angriff al Stadt gewagt; bei der ae M der Brigg war die O! mit der Errichtung neuer Festungs - Werke beschäftigt. Moniteur Algerien vom 29. August enthält einen Befehl des Ober-Befehlshabers, worin den Truppen wege digung der Straße von Donera, welche einer leichten F in die Mitte der Ebene gewährt, großes Lob ertheilt In Oran ist am 29. Juli eine neue katholische Kirche weiht worden. Jn Algier sollte das Theater am 2. V ber eröffnet werden.

Heute {loß 5proc. Rente pr. compt. 1ül. 80, fio 101. 95. -3proc. pr. compt. 75. 20. sin cour. 75. 30. ? Neap. pr. compi, 90. 85. fin cour. 91. —. proc ° petp. 68. 3proc. do. 404. 5proc. Belg. Anl. 96. Röm. 89!.

Redacteur Cottel. I E R RE D E

S Gedruckt bei A W. H?

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1071 :

Beilage zur Allgemeinen Preußischen Staats-Zeitung M 260.

Ueber Englands Ausfuhr nach Preußen.

n Nr. 232 des laufenden Jahrgangs dieser Zeitung ist Antrags Erwähnung geschehen, welchen in der Sigung des hen Unterhauses am 15. August d. J. das Parlaments- ür Worcester, Herr Robinson, in Bezug auf Eng- )reußische Zoll- und Handels-Verhältnisse gemacht, und der prt, welche Lord Palmerston darauf ertheilt hat. Die chen Zeitungen geben diese Verhandlungen noch ausführli- nd sie können namentlich aus 15918 des Morning-Herald 6. August d. J. vollständig ersehen werden. Bir abstrahiren von Widerlegung verschiedener sonderbarer phisch-statistischer Ansichten und fakrischer Jrrthúmer in ede des Herrn Robinson, z. B. wenn er sagt: „„alrcady ja has given ber commercial code to the grand-Duchy se, to lhe kingdoms of Saxony, Bavaria and Waurtenm- nd als0 lo the duchies of Mecklenburg and temburg” (Sie!!). Aufrichtig aber mússen wir bedauern, fchrten Antragsteller, wie einen großen Theil seiner Lands- noch immer in Vorurthcilen über diesen Gegenstand befan- sehen, welche einer gedeihlichen parlamentarischen Ver- ng desselben nur nachtheilig seyn können, und welche doch uupartetische Kenntnißnahme von der wahren Sachlage so w entfernen wären. L: dur Begünstigung dieser Kenntnißnahme sind im Laufe des ie aus einer wohlunterrichteten Feder mehrere beleh- ufsáße geflossen, welche zuerst in Englischen Tagblättern s vom 7. und 10. Januar d. J. Guardian and public 1 vom 18. Febr. d. J.) abgedruckt, nachher in mehrere Deutsche gen, auch die unsrige, übernommen, endlich durch einige vermehrt, unter dem Titel: „Reden und Gegenreden in Sachen (scher und Englischer Handels-Politik//, kürzlich zusammenge- d besonders herausgegeben wurden. “) Es ist darin flar und htlich dargethan worden, wie sehr man in England Unrecht dem dortigen Zoll -Systeme, selbst in seiner jeßigen, un- j gegen „sonst liberaleren Einrichtung, gegenüber, das ische drückend" zu nennen und namentlich Über prohibitiv- Tarifsäße Klage zu führen. Auch wurde schon angedeutet, elhen unrichtigen Vorausseßungen und statistischen Jrr- in die in England ziemlich allgemein verbreitete Meinung

, als ob Englands Ausfuhr nah Preußen an sich unbe- |

d, und vorzüglich durch die neueren Preußischen Zoll- htungen beschränkt und verkümmert sey. Indessen scheint r Punkt einer noch gründlicheren Ausführung zu bedürfen, dieselbe mag Um so zweckmäßiger erachtet werden , als der ch zu widerlegende Jrrthum eine ergiebige Quelle falscher, tswirthschaftlicher, und dem wahren Interesse Großbrita- und Preußens in gleichem Grade widerstrebender Folgerun- d Ansichten nur zu hâufig schon geworden ist, und ferner erden éann. Da jede gute statistische Argumentation auf der Basis ms g- U uer Zahlen geführt werden muß, so versteht sich si, daß vor allen Dingen auch für die unsrige wir nach solchen uns umzuschen haben. Hier wäre es nun also am isten, cine genaue Nachweisung der ganzen, in einer von Jahren jüngster Zeit nah Preußen gelangten, Einfuhr sher Waaren aufzusteüen. Die Zahlen dieser Nachweisung h bei Verbürgung ihrer aftenmäßigen Richtigkeit, ohne allen Kommentar, für sich selber reden, und es bliebe dann nur jt leichte Entwickelung der Ursachen übrig, warum sie mit den julihen Englischen Angaben der dortigen exports to isia nicht stimmen und nicht stimmen können. Aber die- heste und einfachste Weg ist leider versperrt, weil bei den {hen Eingangs - Zoll- Registern eine sichere Annotation den Ursprung sämmtlicher eingehender Waaren nicht ivird, Um zu demselben Ziele zu gelangen, müssen wir Unweg einschlagen und känstliher Beweismittel uns be- Vir geben daher in der Anlage cine Uebersicht in den Jahren 1830 und 1831 im Preußischen te stattgefundenen Waaren - Einfuhr, wobei apt der Englische Handel in Betracht kom- ann. Wir werden demnächst festzustellen uns bemühen, Weit derselbe wirklich dabei in Betracht gekommen ist, welcher bedeutende Theil jener Waaren- Einfuhr effektiv Iigland oder Englischen Besißungen zu uns ge'angte. vir werden dadurch zur Evidenz erweisen, daß Englands hr nach Preußen unendlich größer und bedeutender ist, selbst nah offiziell publicirten Auszügen der dortigen Ex- ons- Register gewöhnlich angenommen wird. dgen allerdings richtige Zahlen enthalten; aber die ange- m Rubriken der Ausfuhr, wenn auc formell richtig, nah materiell ganz ungenau, und führen zu den größ- ttthümern, wenn daraus, ohne nähere Kenntniß der wahren phis{h- statistischen Verhältnisse, auf Bestimmung und Ver- gart der ausgeführten Waaren geschlossen werden will. Ungen übrigens für unsere beiliegende Ucbersicht die Jahre T0 ndigsten Zahlen vorliegen, theils weil sie am meisten ge- ind, den gegenwärtigen Stand der Sache zu beur- + Vir bemerken sodann, daß die der vorstehenden Tabelle glen Werthbestimmungen nur summarische Schäz- nd, denen jedoch für jeden einzelnen Artikel dessen Markt- 0 Zeit der Einfuhr und vor der Versteuerung möglichjkt zum Grunde gelegt wurde. Man würde fie ganz haben Nen können, wenn nicht in den Englischen Listen aus- lch der Maßstab des Werths gebraucht würde, und also loß quantitative Nachweisung der Cinfuhr, wie sie in Bebischen Registern geführt wird, keinen Anhalt übersichr- Vergleichung gewährt hätte. Die angegebenen Eingangs- ntitäten der benannten Waaren sind Übrigens reine und hatsachen, auf deren Basis mit Zuverlässigkeit argumen- tit kann, Dies vorausgeschickt, bedarf es nur noch ei- fe Erläuterung der, dem vorliegenden Zweck entspre- k ür die anliegende Tabelle gewählten Einrichtung. Sie Etc bei weitem nicht alle Artikel der Preußischen Ein- ondern nur diejenigen Kolonial-Waaren, Europäische Pro-

Diese Aufstbe sind im Mai d. F. hier in Berlin im Ver- \ A. W. Hayn (Zimmerstraße ÑÂe. 29) erschienen.

Jene Aus- |

theils weil aus ihnen uns die sichersten und |

dukte und Fabrikate, welche, ihrer Natur nach, durch den Eng- lischen Handel uns zugeführt werden kön nen, und zugleich bei unserer Einfuhr von einiger quantitativer Bedeutung sind. Sie giebt sodann die Total- Summe der davon in den Jahren 1830

Und 1831 eingeführten Quantitäten, und (äßt ersehen, wie viel von |

dieser Gesammt- Einfuhr zuin Verbrauch in Preußen versteuert Und wieviel unmittelbar oder mittelbar nach liegenden Län: dern transitirt ist; da es aber aus geographischen Rücksichten ziemlich gewiß isk, daß ein Theil jener Total - Einfuhr, wenn gleich aus Artikeln des Englischen Handels bestehend, dennoch im vorliegenden konkreten Falle uns auf Wegen zuging, welche die Möglichkeit oder wenigstens alle Wahrscheinlichkeit Engli- scher Handels-Konkurrenz ausschließen: so würde aus jener To- tal -Summe für unseren Zweek nicht richtig gefolgert werden können. Es sind daher sub a h. c. die Quantitäten angegeben, welche im Gebiet der Preußischen Oftsee-Häfen, im Elbe-, We- ser- und Ems-Gebiet, und im Rhein - Gebiet eingingen, folglich auf solchen Wegen, wo der Englische Ausfuhr-Handel nicht nur fonfurrivren fann, sondern auch ganz unstreitig konfurrirt hat. Es is sodann die Haupt - Summe dieser drei Rubriken gezogen, und diese ist es, auf welche alle folgende Argumenta- tionen wesentlich basirt seyn werden. Desgleichen ist auch díe Werthsschäzung in der Schluß - Kolumne nur der leßtge- dachten Haupt-Summe entsprechend angelegt. Eine Unter- scheidung nach Landes - Verbrauch und Transit konnte hier nicht mehr mit Sicherheit geliefert werden; es wird aber von der Wahrheir nicht viel abweichen, wenn man das bei der Ge- sammt-Einfuhr eines jeden Artikels evjichtliche Verhältniß auch auf diesen Theil der ersteren anwendet. Die Zahlen der Englischen Ausfuhr - Angaben pro 1830, und soweit sie für dies Jahr nicht vorlagen po 1829, sind aus den ín England publicirten Auszúgen der Zollhaus - Register entnommen , mit Angabe der speciellen Quelle im einzelnen Fall

Gegen die Meinung absoluter und selbst relativer Unbe- deutsamkeit der Englischen Ausfuhr na ch Preußen darf man schon von vorn herein mißtrauisch seyn, wenn man dreierlei er- wägt: erstlich die Unmöglichkeit, daß ein Land von dem Um- fange, der Bevölkerung und der Vildungs- Stufe des Preußi- schen Staats mit einer so geringen Quantität, namentlich von Kolonial - Waaren, als von den Veriheidigern jener Meinung angegeben wird, sich zum Verbrauch begnügen könne; zwei tens die Unwahrscheinlichkeit, daß, was wir wirklich mehr ge- brauchen, als in Englischen Ausfuhr - Listen 10 Pruesio?* vor- fommt, in der Hauptsache von wo anders her gedeckt werde, als eben aus England, welches, in seinen Handels: Verhält- nissen mit Preußen überall auf dem Fuße der begünstigtesten Nation behandelt, und im Besiß vieler dieselben fördernder ört- licher Vortheile, in der That herabgestiegen seyn müßte von der bisherigen hohen Stufe seiner kommerziellen Bedeutsamkeit, um in unserer Versorgung mit seinen Jandels- Artikeln von irgend eiuer anderen Nation sich den Nang ablaufen zu las}en; drittens endlih die Thatsache , daß în den Englischen Listen als nach Preußen ausgeführt nur diejenigen Waaren verzeichnet stehen, welche nach unseren Ostsee - Häfen ver- hi}t werden, und welche den bei weitem fleinsten Theil unserers Bedarfs ausmachen. Ein Bli auf die Karte zeigt, daß Preußen in seiner westlichen Ausdehnung bis zur Französischen Gränze, von den Englischen Wag- ren auf viel fürzerem und vortheilhafterem Wege über die großen Wasserstraßen Rhein, Elbe und Weser erreicht werden kann, als Über die Ostsee, von deren mannigfachen Unbequem- lichkeiten wir hier nur des Sund-Zolles gedenken wollen. Daß also Preußen wirklich in jener Richtung den größeren Theil seines Bedarfs empfange, ist schon a priori um so wahrscheinlicher, ‘als daselbst, durch die aus vielen anderen Gegenden Deutschlands zusammentretende Nachfrage überhaupt, der größere Markt für Englische Waaren gebildet wird. Es-muß daher einleuchten, daß der größere Theil des Preußischen Bedarfs Englischer Güter nach den Rhein-Provinzen über die Niederländischen Vor- häfen gelangt, so wie nah Westphalen, Sachsen, Brandenburg und Schlesien über die Vorhäfen Bremen und Hamburg; daß folglich, was in den Englischen Aus fuhr-Listen unter „.Ne- therlands”, und ganz besonders unter «5Germany’ aufgeführt steht, dem größten Theile nach, und mindestens im Verhält- niß der Bevölkerung Preußens zur Bevölkerung der übrigen Deutschen Länder, minns etwa eines Theils der Oesterreichischen Monarchie, als nach Preußen ausgeführt betrachtet werden fann. Dies wird um jo anschaulicher, wenn man erwägt, daß die auf Communication mit England durch die Wasserstraßen Rhein, Weser und Elbe topographisch verwiesenen Provinzen des Preußischen Staats zugleich seine wohlhabendsten und gewerb- sleißigsten sind, folglich au der Zufuhr Englischer Kolonial-Waa- ren und roher Stoffe ailer Art in verhältnißmäßig höherem Grade bedürftig.

Von dieser vorläufigen Argumentation a priori gehn wir über zur Erörterung der wirklichen und faëtischen Sachlage, wie solche durch anliegende Tabelle begründer wird.

__Es geht erstlich daraus hervor sowohl der Umfang der Gesammt-Consumtion Preußens in den aufgeführten Artikeln, als auch das Verhältniß, in welchem dieselben durch den Preu-

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ßischen Handel, in seiner weitesten Bedeutung genommen, und insbesondere auch durch die Preußische Zoll-Gesczgebung berührr worden sind. Es ergiebt sih ferner, daß vom Betrage der To- tal-Einfuhr der besagten Artikel in ‘Preußen etwa Sieben-Achtel, theils über die Ostsee, theils über die Ströme des nordwestlichen Deutschlands, auf solchen Punkten eingegangen sind, wo der Englische Handel nicht nur cben so bequem wie jeder andere, sondern auch bequemer als mancher andere konkurriren kann. Wünscht man -nun die Frage beantwortet, wieviel von den nach Preußen, in solchen Artikeln, mit denen sich der Englische Handel beschäftigt, und auf Wegen, welche demselben zugänglich Und bequem sind, gelangten Waaren wirklich auch Englischen Ur- sprungs oder doch Englisches Handelsgut gewesen seyn möge, so muß man vor allen Dingen Englands Verhältnisse, seine Stel- lung im Welthandel und den Zustand seiner Fabrication in's Auge fassen. Man darf wohl hoffen, namentlich dem Englischen Publikum begreiflich zu machen, daß von allen, für Consumtion und Transit bei uns eingehenden Kolonial-Waaren, baumwolle- nen, wollenen, und aus diesen beiden Stoffen gemischten Wag- ren, der größte Theil nur durch die Vermittelung des Briti- schen Handels eingegangen seyn kann, Gewiß bezweiflen die

] Engländer selbst am wenigsten (hre in Fabrication und Handel

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über andere Nationen ausgelbte Präpotenz, und eben so wenig fann ihnen unbekannt seyn, daß in Preußen der Handel und die Schifffahrt Englands und seiner überseeischen Besizungen denen der daselbst am meisten begünstigten Nation geseßlieh (dl, K. O. vom 20. Mai 1826 sich gleichgestellt befindet. Es iväre also wirklich wie schon oben bemerkt wurde, bloß Englands Schuld, ja es wáre cin handgreiflicher Beweis einer Verringerung seines bióherigen gewerblichen und fommerziellen Uebergewichts, wenn der Britische Handel auf demselben Wege und unter völlig gleicher Begünstigung, beim Absatze irgend eines zu seiner Disposition stehenden und in Preußen begehrten Arti- els von dem Handel irgend einer andern Nation sich überflü- geln ließe.

In der anliegenden Tabelle wird nachgewiesen, welche dem Englischen Aktiv-Handel überhaupt und an sich angehörige Ge- genstände über die Ostsee-Häfen nach Pommern, Preußen und Schlesien, Úber die Niederlande nach der Preußischen Rhein- Provinz, úber Bremen und Hamburg nach den Provinzen West- phalen, Sachsen, Brandenburg und Schlesien gelangt jind. Es ist klar, daß dieser Eingang nicht der Englischen Ausfuhr-Rubrifk 10 Prussia’” ausschließlich entspricht, sondern auch die Rubriken Netherlands” und „Germany” theisweise in Anspruch nimmt. Zur näheren Ermittelung des wirklichen Antheils-Verhältnisses in einigen der wichtigsten Artikel bemerken wir folgendes:

Kaffee. Jm Jahre 1830 gingen in die Preußischen O. \ee- Häfen 36,636 Centner ein: in den Englischen Ausfuhr-Listen desselben Jahres wird die auf jene Ostsee-Häfen in der An- gabe sih beschränkende Kaffee - Ausfuhr nach Prussíia zu 2,073,550 Pfd. verzeichnet =— 18,850 Preußische Cent- ner. Folglih is der Eingang in unseren Ostsee - Provin gn bei diesem Artikel etwa zur Hälfte Englischen

rsprungs gewesen, was auch mit dem Ergebniß mehrerer in den Ostsee - Pláben veranlaßten Ursprungs - Annotationen im Wesentlichen übereinstimmt. Jn die Provinzen, welche nach Richtung der Wasserstraßen von Elbe, Weser und Ems und dec dazwischen liegenden Landstraßen, auf Mordwestliche, nicht Preußische, Häfen Deutschlands angewiesen sind, von denen daher anzunehmen ist, daß sie im natürlichen Gange der Dinge von dort aus mit Englischen Waaren versehen werden , gingen ein 306,711 Ctr. Hingegen weiset die Englische Ausfuhr - Liste (Acec. and papers Vol. 1 26. Oftober 1830, 22. April 1831 Nr. 379) überhaupt nur als ..to Germ any” ausgegangen nach : 6,377,651 Pfd. = 57,978 Pr. Ctr., woraus dann hervorgeht, daß auf diesen Punkten beinahe Sechsmal so viel Kaffee nach Preußen allein gelangt ist, als England überhaupt nach ..(er- many” ausgeführt hat, und wiederum in weiterer Folge, ‘daß der bei weitem größte Theil der Englischen Gesamint - Kaffee- Ausfuhr „t o Germany” nach Preußen seinen Weg gefun- den haben wird. Ein ähnliches Verhältniß zeigt sich in den Preußischen Rhein - Provinzen , wo die Kaffee- Einfuhr 276,589 Cer. betrug, während die Englische Ausfuhr-Liste 4,343,462 Dfd. = 39,486 Pr. Ctr. .to the Netherlands«? angiebt, folglich dieser Betrag von jenem um etwa das Siebenfache überwogen wird. Jn der That wäre es eine Beleidigung für den Engli- schen Handelstand, annehmen zu wollen, daß derselbe bei der Kaffee - Versorgung Preußens über Rhein, Elbe, Weser und Ems, unter völlig gleichen Umständen mit den übri- gen, diesen Artikel zu Markte bringenden Nationen nicht einmal zu 2 und 2 habe fonkurriren können! Ía man darf sich vielleiht wundern, warum nicht die ganze, oder doch beinahe die ganze in Preußen sowohl zum Verbrauch als zum Durchgange stattfindende Einfuhr dieses Artikels Eng- lischen Ursprungs is; denn keine andere Nation fann den ile Oen Theil desselben uns bequemer und wohlfeiler iefern.

Seiden-Waaren. Die Einfuhr derselben ‘in Preußen guf den durch die Tabelle bezeichneten, eine Englische Konkurrenz zulassenden Punkten war für das Jahr 1830, 3629 Ctr. im ap- proximativen Werth (2000 Rthlr. pro Ctr.) von 7,258,000 Rthir. oder über eine Mill. Pfd. Sterl. Davon fommen über die Ostsee 228 Cir. und auf den ubrigen Wegen 3401 Ctr. Die Englischen Ausfuhr-Listen ergeben in diesem Artikel nichts ..to Prussia”; 18,132 Stúck Ostindische Tücher und einen Werth von 15,327 Pfd. Sterl. in sonstigen Seiden-Manufaktur-Waaren (zusammen etwa 100 Ctr. Gewicht) ..1o Germany”; 11,346 Östindische Tücher, und einen Werth von 10,227 Pfd. Srerl. Britischer Manufaktur-Waaren ..to Nelherlands . Es geht hier- aus allerdings hervor, daß England in Lieferung der nach Preu- ßen oder durch Preußen vom Auslande kommenden Seiden-Wag- ren nur sehr geringfügig fonfurrirt, aber weder gus Moangel der Nachfrage, noch durch nachtheilige Einwirkung Preußischer Zoll-Einrichtungen; denn jene wird zum Absaze eines Werth- Betrages von mehr als 7,000,000 Rthlr. durch andere, keineswe- ges vorzugsweise begünstigte Nationen benußt, welche durcl) diese nicht im Mindesten sich dabei gestdrt finden.

Baumwollen-Waaren. Unsere Tabelle ergiebt eine Einfuhr von 74,069 Centner, wovon nur 148 auf die Ostsee - Häfen kommen und 2651 auf die Rhein - Provinz, die übrigen 71,270 Centner also auf das Elb-, Weser? und Ems-Gebiet. Die Englische Ausfuhr to Prussia soll im Jahre 1830 nur 246 Yards betragen haben, deren Gewicht noch lange nicht Einem Centner gleichkommt. Der Betrag desselben Jahres nach Germany und Netherlands liegt uns in die- sem Augenblicke nicht vor; aber im Jahre 1829 (Ace. Vol. AXVI. Nr. 153) war er einem Werthe von 1,416,887 Pfd. St, für Cermanuy Und 458,386 Pfd. St. für Netherlands gleich, was zusammen höchstens eine Quantität von 40,000 Ctr. ausmachen kann. Also auch hier finden wir dieselbe Thatsache wie bei den Seiden - Waaren: eine die Englische Zufuhr nach Prussía, Germany und - Netherlands bedeutend überwiegende Nachfrage auf Preußischen oder mittelst Transits durch Preu- ßen versorgten Märkten, und die Wahrscheinlichkeit, daß die von England nach Rotterdam, Bremen, Hamburg 2c: gegan-

genen Baumwollen - Waaren größtentheils jene Nachfrage theil- weise zu befriedigen gedient haben.

Einen schlagenden Beweis für unsere Ansicht liefert aber der Artikel Ba umwollen- Garn, weil dessen sehr be- deutender ausländischer Bedarf notorisch fast ganz aus\chließ- lih aus England in Preußen bezogen wird, und nun die

Gesammt-Einfuhr in vorstehender Tabelle, mit Englands na ch

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