1833 / 262 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Sat, 21 Sep 1833 18:00:01 GMT) scan diff

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ihnen nur zwei Tage ‘fär sich und ihre Familien übrig blel- ben; die Bevölkerung nimmt bei diesem Systeme schnell ab,

Und der Englische Gouverneur von Neu-Süd-Wales muß dabei

einschreiten. Die Zunahme des Haudels im ganzen Súdmeere ist außerordentlich, Auf einer der Mont njeln ck Woaghoo, legten im Jaßre 1831 30 Englische, 83 Amerikanische ükd 5 Schiffe anoerer Nationen an, die. im Ganzen 37,179 Tönnen führten. Die Insel besist in Hoalulu cinen Hafen mit einem Schissswerfte, wo die Schiffe mit großer Schnelligkeit ausge- bessert werden können. Jm-Dezember-1834 wurden zwei. Schiffe, jedes von 189 Tonnen, in fünf Tagen reparirt, fkalfatert und mit Kupfer beschlagen. Die Jnsel Mauti in derselben Jnsel- gruppe if eben so besucht, und im Dezember 1831 lagen zu gleicher Zeit 33 Schiffe vor ihr vor Anker. Die Elngeborñen besigen eine kleine Marine. von 11 Schiffen mit §30 Tonnen, die fremden Ansiedler besiken 14 Schiffe mit 1863 Tonnen. __ Nachrichten aus Havana vom 4. August zufolge, war die Cholera daselbs? mit erneuerter Heftigkeit wieder zum Vorschein gekommen und hatte unter der weißen Bevölkeruitg große Ver. heerungen ôngerichtet. i Nach Briefen aus China ist eine Amerikanische Fregatte, welche seit einiger Zeit bei Lintin im Eingange der Bocca tigris iag, nach Saigun in Cochinchina abgesegelt, wohin sie cinen Nord- Amerikanischen Genéral-Konsul bringen soll. Es ist nicht wahr- scheinlich, daß ihn der Hof von Cochinchina annimmt, da er slch {eit der großen Ausdehnung der Englischen Macht in Jndien zum Grundsaße gemacht hat, keine-Agenten- fremder Mächte akkreditiren zu lassen, indem er sons genöthigt würde, auch cinen Englischen Fonjul zuzulassen, was für den Kdnig ein Gegenstand des größten Cchrecêens is. Die Ofstindische Compagnie hat schon mehrere Ge- jandte nach Saigun geschit, um diesen Zibcck zu erreichen Und einen andels-Vertrag mit Cochinchina abzuschließen, aber immer ver- geblich. Cben so hat Frankreich vor zwei Jahren cine Korvette nach Sa'gun geschicöt, welche den Neffen eines Französischen CEmigrirten, Namens Vanneau, der 30 Jahre lang in Diensten

des Königs von Cochinchina und seines Vaters gestanden hat, |

und hohe Würden im Lande bekleidet hatte, an Bord führte, um ihn als Konsul dort zu etablixen, So geneigt auch der Hof den Franzosen ist, welche scit 150 Jahren mit Cochinchina in freundlicher Verbindung stehen, und jo angenehm die persón- liche 28ahl des Konsuls seyn mußte, so wurde er ‘doch, mit aller Urtigkeit abgel-hnt. Die Amerikaner werden ohne Zweifel nicht cgldlicher Jeyn. Belgien.

Brüssel, 15. Sepr. Die Revue, welche der König zur „eicr der September - Tage obhâlten wird, -soll nur gus der Lrüsseler Garnison bestehen. Won, 15 Linien- und einigen Kag- vallerie - Regimentern ‘werden abet die Musik - Chôre hierher tommen.

Fn der vorgesirigen Sizung der Repräsentanten - Kammer bemerkte man auf der Fremden-Gallerie Herrn Hume und Lady INorgan.

Man erwartet in den nächsten Tagen den Bericht der Kom- mission, welche zur Prüfung dés Gesez-Entwurfes wegen Ent- Fchâdigung der durch die Belagerung von “Antwerpen angerichte- ten Vewüstungen nîêederge)eßt worden ist.

Antwerpen, 14. September. Man ist jeßt mit der Wie- derhersteilung des Mauerwerks der Bresche der Bastion Nr. 2 (Toledo) der Citadelle von Antwerpen beschäftige. Das Jn- nere der Citadelle ist fast ganz gereiniget, aüe Gruben sind aus- gefüllt 2c. Die Garnison bewohnt die provisorischen Kasernen, da alle Wohnungen, die größtentheils bei der Belagerung ein- stürzten, ganz demolirt werden mußten. Die Pulver-Magazine, das Spital, die geblendeten Batterien, die Schlupf-Thore :c., sind in volléfommener Ordnung; die meisten Erdwerke jind, so wie die Haupt-Verbindungswege, wiederhergestellt. Die Bresche an der linfen Vorderseite der Lunette St. Laurent ist vermittelst Faschinen ausgebessert; kurz, bald wird keine Spur von der Belagerung mehr übrig fein. Im Junern des- abgebrannten ‘Arsenals baut man zum größten Theile eines der Hagupt-Gebäude, die sich dort vor dem Bombardement befanden, wieder auf. Dic- ses Gebäude wird als Magazin für das Material der Artillerie dienen. Man isk ebenfalls beschäftiget, die großen Verbindungs- Brücken vor dem Beguinen-Thor, vor jenem von Mecheln und dein rothen Thor twiederherzujsèellen.

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Kopenhagen, 14. September. Unsere Kriegsfiotte besteht jelzt wieder aus t Linienschiffen, von resp. 84 und 64 Kanonen, 6 Fregatten von 36 bis 46 Kanonen, eben so vielen Korvetten zu 20, 6 Sriggs von 12 bis 18, und 6 Kuttern und Schoonern vis zu 8 Kanonen, wozu noch 70 Kanonenböte mit 1 bis 2 Ka- nonen fommen, so daß ein Geschwader mit 1000 Kanonen in Sce stechen kann.

Ihre Königl. Hoheiten der Prinz Ferdinand und Gemahlin sind auf dem Königl. Dampfschisse Kiel im erwünschten Wohl- seyn hierselb zurücEgekehrt. j

Dev Kdnigl. Schwedische Minister, Kammerherr von Hoch- (child, M üver Kiel hier angekommen, und unser Minijter am Königl, Preußischen Hofe, Graf von NReventlow, wieder dahin abger‘cijt. |

Nachrichten von Bornholm enthalten die Schilderung cines heftigen Gewirters mit starken, plôblichen Windstöpen, in der Gegend der Stade Nönne. Am 12. v. M. zündete der Blitz einen Hreuschober nahe vor der Stadt; der Hagel fiel in der Grödze ciner Haselnus in solcher Menge, daß einzelne Haufen davon cine Cile hoch lagen.

Deutschland.

München, 15. Sepk. Den neuesten Nachrichten aus DBerchtesgaden zufolge, wird-der Allerhöchste Hof bis Ende dieses Monats daselbsr verweilen,. und in den ersten Tagen des Oktobers in dex Residenz cintrefscn.

Den Schluß der Festesreihe, welche in diesem Jahre die Städte Bamberg, Nürnberg und Augsburg zu Ehren. des Königs und der Königin abhielten, wird auf eine glänzende Meije das OÖktoberfest in München bilden. Man spricht davon, daj es alónzender als je begangen werden soll, Hohe Gäste werden es-ver herrlichen.

Stuttgart, 15. September. Ahre Hoheiten die Herzoge Alexander Friedrich und Ernst von Württemberg sind gestern Fachmittag wieder von hier abgereist.

Karlsruhe, 15. Sept. Jin Verlauf der in der achtund- dreißiasten Sigung der ersten Kammer“ erdffneten Distussion úber die Emancipation der Israeliten im Großherzogthum Baden, derén Retultat wir bereits gemeldet haben, nahm der Prälat Hiffell das Wort, und nachdem er zu zeigen gesucht, daß die

Reltgcon der Juden kein Hinderniz für ihre rechtliche Gleich- |

R stellung mit den Ehe sten. ab ks und of Ú rhguph ‘da sie ein- mal als Staats-Bürger desk ich aneréaûnt seyeû, nux Weniges noch zur Vollendung dieses Volkes zu thun übrig bleibe, ging er zur Wichtigkeit und Schwierigkeit dieser Frage von ihrer po- litischen Seite über. Indem er auf die in den untern Klassen des christlichen Volks herrscheiden Vorurtheile gegen! die Juden hinwies, bemerkte er, wie er selbst im Jnteressé der Juden wünsche, daß man nicht zu eilig und zu sehr in einer vielfach bewegten Zeit, wie die unsrige, an diesem Gegenstand rütteln möchte. Es könne seyn, daß Mancher-- nur auf die Gelegenheit warte, um hierin etwas ganz Anderes zu suchen, und man müsse daher so successiv, wie es nur immer geschehen könne, zu Werke gehen. Die fortschreitende Bildung der Jsraeliten müsse sie, so möchte er sich ausdrücken, von selbst emancipiren, und er wiederhole, was er im Jahre 1831 „bei der gleichen Veranlassung gesagt: dex Staar sollte denjenigen Jsraeliten, die sih vortheilhaft auszeichnen, ohne Weiteres das volle Bür- ger-Recht ertheilen. Der Geheime Rath von Rüdt äußerte in feinem ausführlichen Vortrag über diesen Gegenstand: Es scy eine eigene Erscheinuna, daß man, während in der neuern Zeit durch liberale Verfassungen hauptsächlich die Jnteressen dcs Vol- kes befördert würden, indem man den Unterschied der höhern und niedern Stände auszugleichen suchte, cinem Theile des BVol- kes die Rechte verweigere, die ihm durch die Gesetzgebung aus- drücklich zugesichert seven. Es wären die Juden der einzige Theil des Volkes, der durch die Verfassung und in Folge der- selben durch die neuere constitutionnelle Gesezgebung überhaupt verloren habe. Man kdnne sich diesen legtern Umstand kaum erélâren, wenn man nicht überall in den Reden und vielfältigen Aeußerungen der Wortführer unserer Zeit den vorherrschenden Hang zur Erhaltung einer christlichen Popularität erblickte. Allein es würden hier bloß Rechte rcélamirt, die diesem Theile des Badischen Volkes gesetzlich längst gehörten. Der Redner ging hierauf die einzelnen, den Juden wie den Christen gebüh- renden staatsbürgerlichen Nechte, mit Ausnahme des Rechts der passiven Wählbarkeit îin die Kammern durch, und bemerkte dar- auf, daß auch in äußerer, gefelliger Beziehung die Kluft zwischen Juden und Christen immer mehr s{hwinde; er führte aus, daß ihre Religion, weder materiell noch formell genommen, als irgend ein Hinderungs-Grund ihrer Etnancipation gelten fdnne, und was endlich den behaupteten Widerwillen gegen die Juden anlange, so verdiene es Beachtung, daß gerade diejenigen Gemeinden , in deren Schooß sich Ji\raeliten befänden, keine Beschwerden über sie führten, daß z. B: gerade die Deputirten der größeren Städte des Landes, wie Mannheim, Heidelberg, Karlsruhe, für die Auf- rechthaltung der Rechte der Juden auf dem Lardtaoe von 1831 gesprochen hätten, während andere Gemeinden, die keine Juden zählen, eben so wie ihre Deputirten, sich gegen die Juden erho- ben. Es lasse dics fast vermuthen, daß Brod- und Gewerbs- neid dahinter verborgen liege, der überhaupt bei der Berathung dex Gemeinde-Ordnung und aus deren Veranlassung nicht vöilig sich verschwiegen habe. Er drücke sich daher wiederholt daßin aus, daß denjenigen Mitbürgern mojaischer Religion, die den in unsern bestehenden Gescßzen enthaltenen Erfordernissen bisher ent- sprochen und künftig entiprechen, die unbeschräukte Theilnahme an den vollen staats- Und gemeinde-bürgerlichen Nechten nicht weiter versagt werden solle.

Oesterreich.

Prag, 17. Sept. Aus Münchengräh {reibt man vom vorgestrigen Tage: „Am 13ten d. Vormittags ward für die hier anwesenden Höchsten und Hohen Herrschafren und deren Beglei- tung von dem Grafen Waldstein cine Feldjagd veranstaltet, an welcher jedoch J J. MM. der Kaisek und die Kaiserin, wegen eingetretener schlechter Witterung, nicht Theil nahmen. Abends war Theegeseilschaft bei Jhrer Majestät der Kaiserin. Am fol- genden Tage begaben sich beide Hohe Souveraine nebst Jhren Königl. Hoheiten dem Kronprinzen von Preußen, dem Großher- zoge von Sachsen-Weimar und Sr. Durchlaucht dem in der

vorhergegangenen Nacht zum Besuche hier eingetroffenen Her- -

zoge von Nassau in dem Gräflich Waldsteinschen Thiergarten auf die Hirschjagd. Se. Majestät unser Kaiser führte selbsi den Kaiser Nikolaus in einer zweisikigen Kalesche. Erst um vier Uhr kamen die Hohen Herrschaften von der Jagd zurück. Abends waren dieselben wieder zum Thee bei der Kaiserin versammelt. Heute früh hielt das hier anwesende Jäger - Bataillon Kir- chen - Parade, nach welcher dasselbe sich im Schloßhofe aufstellte und von dem Kaiser gemustert wurde. Hierauf marschirte das Ba- taillon vor die Stadt und führte -cin Feld-Mandvér aus, welchem Se. Majestät der Kaiser von Rupyland zu Fuß beiwohnten. Abends wurde im Schloß - Theater von der Prager Opern - Ge- sellschaft die Oper ..lInganno lelice” von Rossini, in Jtaliänt- scher Sprache, mit allgemeinem Beifall aufgeführt.‘

Des Kaisers Majestät haben den erlcdigten Posten eines Direktors der juristisch- politischen Studien an der hicsigen Uni- versität dem bisherigen provisorischen Direktor dieser Studien, Gubernial -Rath und Kammer - Prokurator, Leopold Hafner, zu verleihen gerußt.

Schwetz.

Neuchatel, 11. Septeinber. Der Staats-Rath hat fo!- genden Beschluß bekannt gemacht: „Die Wiederkehr des 12. September legt der Regierung die Pjicht auf, an einem Zeit- punkt, der vor zwei Jahren durch den Ausbruch und die Voll- führung eines verbrecherischen Komplotts bezeichnet wurde, ganz besonders Über Aufrechthaltung der dentlichen Ruhe und OÖrld- nung zu wachen, und der Staatë-Rath verbietet daher förmlich für den besagten Tag alle dffentliche Zusammenkünfte, alles Schießen, alle Feuerwerke und überhaupt alle Handlungen, welche die öffentliche Ruhe gefährden könnten, da solche Hand- lungen unter den jesigen Verhältnissen als absichrliche Auf- r'eizungen zu Unruhen angesehen werden müßten. Der Staats- Rath baut auf die Mitwirkung aller Freunde der Ordnung ohne Unterschied, um Alles zu verhindern, was dieselben stören könnte, und er wird jede Uebertretung gegenwärtigen Verbots mit ge- rechter Strenge ahnden. Gegeben in dem unter unserem Vor- si6 gehaltenen Ra1h auf dem Schlosse von Neuchatel, den 9. Sept. 1833. Der Präsident: Ludwig von Pourtalès.“/

Jtalien. Turin, 7. Sept. Der König hat dem General - Major Morra di Lavriano, Commandeur der Brigade Pinerol, das Commandeur - Kreuz des St. Mauritius- und Lazarus - Ordens

verlichen. * - i

Die hiesigen Aerzte Trompeo und Derolandis, die sich bald nach dem Ausbruche der Cholera in Paris dahin begaben, um diese Krankheit zu beobachten, haben durch den Französischen Botschafter am Hiesigèn Hofe, Baron Barante, die ihnen von dem Präfekten des Seine-Departements für ihre menschen- freundlichen Bemühungen zuerkannte Cholera-Medaille erhalten.

Lucca, 5. Sept. Die hiesige Zeitung meldet: „Se, y nigl. Hoheit unser allgeliebter Souverain hat, dem Antriebe

nes väterlichen Pegene folgend und in seiner Freude über

fortdauernden Beweise der Treue und Ergebenheit seiner begl

ten Unterthanen, „ein gnädigëès" Amnestie-Dekret zu GUnsten, das verabscheuungswürdige Bei]

Wenigen erlassen, die, dur dey Ruhestörer der anderen Staaten verleitet, sich mit Verg gegen seine Souverainetät und gegen die dffentliche Ordnung

flekt haben. Se. Königl. Hoheit hegt dabei das Vertrauen, y

sie: auf die rechte Bahn zurückkehren zu sehen, von welcher

Andern nie abgewichen sind. Sollten dieselben aber, ‘gegen l

Erwartung, sih nicht bessern, so erklärt Se. Kdnigl. Ho

daß nach der ganzen Strenge der Gesegze gegen sie versah

werden soll.‘

Rom, 7. September. Se. Heiligkeit der Papst hat, Kardinal Lodovico Gazzoli die General - Präfektur der Stri Wasserleitungen und des Tiberlaufes verliehen.

Das Thermometer zeigte in den lezten drei Tagen auf hiesigen Sternwarte nur 18, 17 und 16 Grad Wärme.

Bologna, 6. September. Der Professor ‘A. Mezzay in Perugia, Verfasser der l’asli Eltenici. hat von dem K Otto von Griechenland folgendes Handschreiben erhalten: aufrichtige Antheil, den Sie an dem Schicésale Griechènh nehmen und der s{chdne Beweis, den Sie davon in J Werke .1 faeti della Grecia” davon abgelegt haben, fonnte nicht gleichgültig sevn. Jhr glückliches Talent, das, was jy ner so bezaubernden Poefie Schdnes liegt, auszusprechen, nin Meine Achtung und Dankbarkeit in Anspruch.

und daß Jch stets seyn werde Jhr wohlgeneigrer. Otto.“

Portugal,

Lissabon, 27. August. Die Chronica constituciy vom 22sten d. enthält eine Adresse des Präsidenten und raths von Bonavente „an Se. Kaiserl. Majestät den - H von Braganza, Regenten von Portugal im Namen Ährer Ÿ getreuesten Majestät Donna Maria 1l.//, worin sie ihren Y tritt zu der neuen Ordnung der Dinge erklären ; die Num vom 24sten enthält einen offiziellen Bericht über die Procla tion der Königin Donna Maria 11. in den Städten Eny dos Cavalleiros, Lugar e Reguengo do Carvoeira und Y Verde dos Francos; die vom 26sten giebt einen offiziellen richt Über die Acclamation zu der neuen Regierung in Städten Mui, Sines, Barreiro, Lavradio, Coîna und Alt Vedros, so wie eine Adresse der Municipalitát der Stadt Ÿ xete, Die Chronica vom 24sten enthält auch ein in sehr {1 chelhaften Ausdrücken abgefaßtes Schreiben des Krieas-Minis an den Visconde von Kap St. Vincent, Admiral Na worin er diesem seine Ernennung zum Großkreuz des Thu und Schwerdt-Ordens anzeigt.

Türkei.

ng und l l Scyen 0 überzeugt, daß Mir die Erinnerung daran nie {winden

¿ Konstantinopel eingewaiidérten ; Ukd unter dem Na-

hanarioöten bekannten Griechét, die’ Art der Thä-

r sonst vielfach verhäßten Jndividuèn, welche" ich m Maurokordato und Trikupi gedrängt hatten, auch

.

y „die: man in in-

ic. der Unfähigkeit mehrerer der neuen Minister, die zur Reife gebracht haben. seinen Abschied genommen habe und als Gesandter nah ¡tinopel gehen werde. tigen an seine Stélle treten. higen angeboten, er sey aber nicht angenommen wor- Jraides, in der Justiz, würde seinem würdigen Vorgän- ares wieder Plas machen, Psylas aber im Jnnern um Nachfolger haben. Nomarch von Achaia, Klarakis, berufen. ition durch, her entfernt Nerbündeter s; unter dem Kapodistrias zulezt Minister des Auswärti- gehören. Pans Zaimi vier anerfannte Kapaäzitäten vereinigen, einen größern Stöff zur Zwietracht. Thätigkeit der Regentschaft läßt man fortdauernd voll- Gerechtigkeit wiederfahren, vorzüglich is[t Graf Arman- er Mann des Volkes; doch beklagt man fortdauernd, Niemand zur Seite habe, der die Nation im Ganzen zelnen kennt. , einem in der Allgemeinen Zeitung befindlichen Artikel erscheinen dermalen in Griechenland die nachstehenden itungen : 1) 7 Zpuuecgaue Tig ¿lAInrixe xuileoroen, das Re- gsblatt, Deutsch und Griechisch. ordnungen der Regierung und die Ernennungen, ohne andere Nachrichten, Mittheilungen oder Erdrterungen sen, Und da mit dem Eintritte der neuen Regierung die rúheren Blätter, die National - Zeitung (% t@ni, ) nd der Moniteur Grec, welche sich mit den dfent- Dien und ihren Beurtheilungen befaßten, auf hdheren afhôrten, so befand sich das Land allein auf die Kunde jiednungen beschränkt, und auf dasjenige, was manchmal } Motivirung durch die Minister gesagt wurde. 2) e, die Minerva (Athene). rachore yon dem Herrn Antoniades gus Kreta, der die aller- ziemlich Flucht genommen, position gegen die Korfiotische Partei geliehen hatte. in Freunden nah Nauplia zurückgekehrt, fuhr er fort, ndsäße derselben zu vertheidigen, zugleich aber auch jcitte der neuen Regierung mit Strenge zu beurtheilen, Mißbräuche scharf zu rügen; doch artete seine Polemik (ten in ungerechte Anlagen, sogar in Verleumdungen aus. nkunft der Regentschaft hat er sich ziemlich gemäßigt, und ngrifse gehen allein auf die Angestellten, vorzüglich die

Demzufolge sagt man, daß

Koletti würde als Minister des Auch Maurokordato habe

Zum Seewesen wurde der Geht: diesé so nähert sich das Ministerium mehr gehaltenen Partei, welcher Zaimi als von Kolökotroni und Kollopulos, und

Es wird dann in Maurokordato, Koletti,

Den Absichten

Es enthält allein

) Es ist die alte, schon begonnene constitutionnelle Zeitschrift, heraus- mit sich nationa-

schlechte Presse,

und

sein Eigenthum, seine Feder der

Das Journal de Smyrne meldet unterm 21, Zuffer, und gegen die Grundsäße der Kapodistrianer. 3)

¡Der Admiral Dandolo, Befehlshaber der Oesterreihisch Schifssmacht, ist von Smyrna in der Nacht vom 18ten d, Ÿ mit den Schiffen seiner Division abgesegelt und hat nur wu Goeletten hier zurückgelassen, die ihm folgen sollen, sobald | Er begiebt sich li

Erfordernisse des Dienstes es erheischen. der Syrischen Küste nah Alexandrien, und wird, wie

, die Zeit, ist dem Geiste nah eine Fortsezung des y: oder Spiegels, eines Journals, welches nach dem der Kapodistrianischen Herrschaft im Sinne derselben, em ehemaligen General - Anwalt, A. Rallys , mit solch" Ptirne in Bezug auf politische Anklagen und Aufregung denschasten geschrieben wurde, daß der einzige Drucker,

glaubt, nicht über einen Monat oder höchstens sechs Wn dafür haben konnte, seinen Dienst mit der Erklärung

abwesend seyn. ‘‘ Dasselbe Blatt enthält folgende, in Alexandrien

schienene Bekanntmachung: „¿¡„Unterm 23. September v, F, ( ließ die hiesige Regierung - eine Bekanntmachung, worin all Behörden des Reiches untersagt wurde, Türkische Münzen l ihren Kassen anzunehmen und gleichzeitig wurden Maßregeln gett

fen, um deren Einführung in das Land zu verhindern und dem ferne

Sinken des Werthes der Münzen der Aegyptischen Regierung Ci halrzu thun. Da dessenungeachret der Preis des tallero seit einig

Zeit auperordentlich gestiegen ijt, so hat sich bei näherer Cr

schung der Ursache ergeben, daß die heimliche Einfuhr nicht 1 der Türkischen Gold -, sondern auch der Silber-Münzen, wel

fast gar keinen innern Werth haben, viel dazu beigetragen

Obgleich diese Münzen bei keiner Regierungs-Kasse angenotun

worden sind und auch nicht angenommen werden können, so ben sie dennoch im Handel unter den Einwohnern Cours unt

mehr davon in Umlauf gebracht wurden, desto mehr breitete |

auch cin Uebel aus, das den Handel des Reiches mit gänzlid Untergange bedrohte und die Jnteressen des ganzen Kaufma standes beeinträchtigte. Ehrenwerthe, hier ansassige Kauslt von verschiedenen Nationen, welche die immer zunehm Einbringung jener gefährlichen Türkischen Münzen beobach und sich überzeugten, daß das Unglück, welches init der E thung der Aegyptischen Münzen über den Handel hcreinzl chen drohte, größtentheils von der Ueberschwemmung Landes - mit Türkischen Münzen herrühre, erkannten dringende Nothwendigkeit einer energischen Maßregel, diesem Uebel zu steuern. Sie machten daher ihre spektiven hiesgen Konjuln Vorstellungen, die der rung mitgetheilt wurden und in deren Folge der Handelsstand benachrichtigt wird: 1) Daß das Verbot, bil Regierungs- Kassen irgend eine Türkische Münze anzunch! aufs Strengske erneuert wird; 2) daß die Zoll- und Gi heits-Beamten angewiesen sind, jeden Türkisches Geld enthl den Beutel bei der Landung anzuhalten; 3) daß allen N rungs - Behörden der Befehl ertheilt werden soll, jede Han Verbindung mit denjenigen Kaufleuten abzubrechen, von i man sich überzeugt, daß sie dergleichen Münzen nach Aeg kommen lassen. Wird dieser Schleichhandel von solchen P nen getrieben, die in keiner Handels-Verbindung mit der N rung stehen, so soll eine Maßregel zur Ausführung komme den Zweck hat, der gegenwärtigen Verordnung Kraft zu leihen. Alexandrien, 26. Juni 1833. (Gez. ) Bog Yussuf.

Griechenland.

Patras, 30. Juli, (Allgemeine Zeitung.) erwartet hier im Laufe des Monats August den König 0 welcher sich von unserer Stadt nach Missolunghi begeben ! Die Franzosen haben den Peloponnes geräumt, und die gentschaft ihren eigenen Mitteln überlassen. Die cinheim Truppen zählen nach Auswanderung der National - Miliz 1 und die Bayerischen liegen in großen Zwischenräumen compt" weise zerstreut. Jn Nauplia scheint seit der NRückkeht | Regent)chaft eine andere Richrung genommen zu werden. 7 wIbcend ihrer Abwesenheit durh das Minijierium gest die Nachrichten und Erfahrungen, welche sie auf der Reise meln fonnte, das immer lauter werdende Mißvergnüget 7 die Besezung fast allex wichtigen-Stellen mit zwar Griech!

t- Attaque erfolat n\anterie E R.

eind' wurde bei diesem:

er édnne seine Hand zu dem Geschäfte nicht weiter dent bräche der dffentliche Unwille, den man reize, aus, de die Druckerei das erste Haus seyn, das man in Brand Dadurch ward der Spiegel unterbrochen; doch später hergestellt, diente er der schlimmen, dem Kdnig feindse- jartei des Senats als Organ, his diese durch die lezten

in Argos. zersprengt und durch des Königs Ankunft st wurde. Die Zeit erscheint nun in Bezug auf Rich- d feindselige Grundsäße als eine Fortsesung des Spie- d wird von einem andern jungen in der Kapodistriani- veciode fompromittirten Manne redigirt. 4) “1105, ¿quue= u. pu nog zul éuntouizi, „die Sonne, cin Journal für ¡Gelehrsamkeit und Handel./“ Es erscheint seit dem Anfange Pommer-Semesters zweimal die Woche,Dienstag undFreitaga, ); das Abonnement beträgt jährlich 42 Drachmen (17 Fl. und wird bei dem Bureau des Blattes, bei allen Kd- Post- Aemtern und Commissairen des Herausgebers ver- Als Herausgeber wird H. A. Angelides genannt, wel-

digt, daß, sobald die gehörige Anzahl von Abonnen- linen sey, das Blatt auch in Französischer Sprache er- t Die Redaktoren sind nicht genannt; doch nach angen sind die vorzüglichsten derselben Panagiota

lexandéèr Suzo, Beide junge Männer von Bilduna,

her Gesinnung und durch ihre Schriften, besonders die 1, zu den Zierden der neuen Griechischen Literatur ge- nd in öffentlichen Aemtern. welches alle Gewährschaften der Genauigkeit und des Beistes bietet, unter dem besonderen Schutze der thätigen hlgesinnten Regentschaft steht.“ j

Zugleich hôren wir, daß das

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klin, 20. September. Die diesjährigen Herbst-Uebun- „Berlin begannen heute in der Gegend von Tempelhof

êftstén Corps: Mandbver ngh einer Disposition, wovön es die Haupt-Momente sind: „Ein diesseitiges' Corps mar- t drei Kolonnen einem feindlichen Corps entgegen, das sich irection ber Tempelhof nähert. ) n ider Nähe dieses Dorfes hat der Feind dasselbe bereits ind, entwickelt Kavallerie. Tempelhof wird darauf beschossen, eAttaque aber abgeschlagen, während eine zweite reussirt. Jn- igtder Feind größere Massen vor Tempelhof in der Direction e Hasénheide. deployirt eine Infanterie - Brigade links, nimmt ihre e Und Tirailleurs vor, und avancirt, indem sie mit ab- den Treffen chargirt.

nfanterie- Brigaden auf ‘dem rechten Flügel und brin- ch ihr Feuer den linken feindlichen | r rechte feindliche Flâgel Vortheil erringt. die gemacht werden , zu entreißen,

Centrum b eht die J edroht. at sicl

Bei der Ankunft des-

Während die Kavallerie eine Attaque

Gleichzeitig formiren sich zwei

zum Weichen, wäh- Í t. Einige um dem Feinde diese Vortheile schlagen fehl, dagegen sieht sich das Nach einem lebhaften Arctillerie- nfanterie zur Bajonett - Attaque vor. Mittler: O) auf dem rechten Flügel der Jnfanterie die Ka-

zur Kolonnen-Attaque formirt, welche gleichzeitig mit der

Eine Uhlanen-Brigade bricht durch Und verfolgt s{hwärmend den. Feind. ‘/ tandver durth die Lehr- Eska-

E dron marklrt. Morgen findet ein Corps -Mandver im ausge dehnten Sinne statt. f e L Usber die am 13ten d. M. zu Königsberg in Pr. begangene Jubel-Feier der Gründung der dortigen Dom-Kirche

è berichtet die Königsberger Zeitung im Wesentlichen in fol-

gender Weise: „Am heutigen Tage vor 500 Jahren war von dem Hochmeister Luther, Herzog von Brun schä dem Bischofe Johannes von Samland die Erlaubniß zur Erbauung diéser, durch ihre Größe und ihren edlen Bau ausgezeichneten Kathe- drale gegeben: worden, und diesen Tag betrachtete die Gemeinde daher auch mit Recht als den Gründungstag ihrer Kirche, wie denn auch Se. Maj. der König die Feier an diesem Tage zu begehen befohlen hatten. Außer den eigentlichen Mitgliedern der Ge- meinde waren alle höheren Behörden und Kollegien zur Theil- nahme an derselben eingeladen worden, und es stand auch jedem frommen Gläubigen, der sich mit der Gemeinde des Andenkens an die Gründung der Haupt-Kirche Königsbergs erfreuen wollte, der Zugang zu derselben ofen, so daß Vormittags sowohl als Nachmittags die weiten Hallen der Kirche den Tausenden der zuströmenden Andächtigen iht genügten. Der freie Pla6 vor der Kirche war mit Reihen von frischen Tannen- bäumen geschmückt, und der innere Raum derselben ein- fach, aber geschmackvoll mit Guirlanden und Festons aus Eichenzweigen und Eichenblättörn geziert, während eine Anzahl achtbarer Frauen der Gemeinde reiche Beiträge für eine neue Bekleidung der Kanzel und des Altars gespendet hatte. Mehrere Schülerinnen, denen der Superintendent Professor Pr, Gebser die Weihe der Einsegnung zum christlichen Glaubens- Bekenntnisse gegeben hatte, bezeigten ihre Theilnahme, indem sie eine seidene, violettfarbene Altar -Decke von seltener Schönheit mit einem goldenen Kreuze von goldenen Sternen umgeben, sticck- ten, wozu einige derselben noch eine weiße mit Spißen einge- faßte Decke sauber gearbeitet hatten. Eine edle Jungfrau, die verhindert ward, an dieser gemeinschaftlichen Arbeit Theil zu nehmen hatte in gleicher Weise für das Pult der großen Altar-

Bibel eine reichgestickte Bekleidung gefertiget. Das in der Kirche |!

befindliche ganz zerfallene Denkmal des Pr. Johann Brißmann, des ersten evangelischen Predigers an dieser Kathedrale, welcher, von Þ)y. Martin Luther nach Königsberg gesandt, am 27. Sep- tember 1523 hier seine Antritts- Predigt gehalten hatte, wo- durch der Gemeinde vor jest 10 Jahren die erfreuliche Gele- genheit gegeben war, die Z-Ojährige Zubelfeier der gereinigten Glaubenslehre in Preußen zu feiern, war auf Kosten des jeti- gen Superintendenten Professor Dr. Gebser wieder hergestellt, und Ee des Altars waren von dem Vorsteher Hochhausen zwei reich verzierte Blumen - Vasen der Kirche ge- schenkt worden. Aber nicht bloß an den äußern Schmuck hatte man gedacht; zu einem bleibenderen Andenken war vor Kur- zem von zwei frommen Mitgliedern der Gemeinde ein Kapital

von 3334 Rthlrn., dessen Ziüsen unter die Prediger - Wittwen | | (eine vierjáhrige braune Stute, Saraband) den Preis, indem

vertheilt werden sollen, ausgesekt, und ein zweites von 400 Rthlr. der Kirche von einer anderen würdigen Frau vermacht worden. So erschien nun der Tag des Festes selbsk. Am Vorabende den 12. September wurde es von 5 bis 6 Uhr ein- geläutet und mit ähnlichem Geläute am feierlichen Morgen von 6 bis 7 Uhr begrüßt. Der Himmel selbst begünstigte die seltene Feierlichkeit. Ein erfrischender Regen hatte in der Nacht und am Morgen die drückende Schwüle des vorigen Tages abge- kühlt; doch bald verzogen sich alle Wolken und eine hei- tere Sonne strahlte auf die zahlreichen, schon in der ersten Frühe zum Gotteshause wallenden Gl*ubigen herab. Um 82 Uhr versammelten sich die Prediger, das Pres- byterium und die “Repräsentanten der Domkirche in der Wohnung des Superintendenten Professor Dr. Gebser, welcher dem ersten Vorsteher und Rendanten der Kirchen - Kasse, dem Negocianten Mußkenbecher, den ihm wegen seiner treuen Sorqg-

falt für das Kirchen-Gut von Sr. Majestät dem Könige zur

Erhöhung der Feier dieses Tages Orden vierter Klasse überreichte. binder - Aeltesten Hochhausen, ward cin silberner Pokal verehrt. Darauf führten die Prediger der Kirche mit dem PDresbyterium und mit den Repräsentanten und Lehrern der Elementar - Kirch- Schule, die Schüler und Schülerinnen, welche Le6tere alle in weißen Kleidern erschienen und mit Fichenlaub-Kränzen geschmückt

verliehenen Rothen Adler-

Kirche. Diese Schüler und Schülerinnen erhielten ihre Plätze in der Nähe des Altars. Y i würdige Königl. Konsistorium, an seiner Spiße Se. Excellenz der Ober-Präsident von Schön, die Geistlichkeit der Stadt und das Presbyterium der Kirche versammelt; die Behörden und Kollegien hatten die ihnen bestimmten Plälze eingenommen, und Tausende frommer Christen füllten den weiten Raum der Kirche. So begann nun um 9 Uhr der Vormittags - Gottesdienst in folgender Ordnung: Zuerst wurde bei dem Eintritt der Ele- mentar-Schule das Lied: „Nun danket Alle Gott! ‘/ gesungen, und nachdem hierauf vom zweiten Dom - Prediger Bursch die Liturgie mit einem auf die Fest - Feier bezüglichen Al- tar-Gebete abgehalten worden war, ward als Kantate das Halle- [luja von Händel, unter Leitung des Kantors, Ritters Gladau, von 170 Sängern und Musikern aufgeführt, wobei der Musik- Direktor Riel mit seinem Sing-Verein und mehrere andere Dilettanten und Kunstfreunde erfolgreich zusammenwirkten. Die Gemeinde sang darauf das Hauyptlied: „Ö heil’ger Geist, kehr? bei uns ein!“ worauf der Superintendent Prof. Dr. Gebser die Kanzel bestieg und nach Lukas Kap. 19, V. 9, in einer ergrei- fenden und gemüthvollen Rede die heiligen Tage des Lebens mit beständiger Beziehung auf das seltene Fest und seine Bedeutung für die Gemeinde schilderte. Die Predigt wurde durch einen, für diesen festlichen Tag vom Suvperintendenten Pr. Gebsfer ge- dichteten Wechsel - Gesang des Chors und der Gemeinde unter- brochen, wobei zum erstenmale eine neue \chône Melodie des Liedes: -,, Wer nur den lieben Gott läßt walten!“ gesungen wurde. In der Predigt selb#| wurde auf die Bedeutung des

Festes, namentlich auch für die Jugend, von dem Superintendenten !

Professor Gebser um so freudiger hingedeutet, da Se. Maj. der Kd- nig der Gemeinde zum Andenken an diese 500jährige Fubel-Feier die Erbauung einerElementar-Kirchschule verheißen haben. Nach beendig- ter Predigt ward nach einer großen Kantate „Herr Gott, dich loben wir.’ mit tiefer Rührung von der ganzen Gemeinde gesungen. Am Nachmittage um 22; Uhr fand ein zweiter Gottesdienst statt. Zur Erinnerung an dieses seltene Fest wird von dem Superin- tendenten und ‘Professor Dey. Gebser, in Verbindung mit dem Professor Dry. August Hagen, ein reih ausgestattetes -Werk Über die Geschichte, den Bau und die zahlreichen Kunst- Denk- mäler des Doms mit acht großen lithographirten Abbildungen auf Kosten Sr. Majestät des Königs herausgegeben, dessen „Erste Abtheilung‘/ vom Professor Dr, Gebser bearbeitet, und die Bildung des Bisthums Samland, so wie die Geschichte der Erbauung der Dom-Kirche enthaltend, mit den ses ersten Blät- tern' der Abbildungen, bereits erschienen ist. Auch dev Theil,

Dem Bau - Vorsteher, Buch- |

H j y i | auch bei dea diesjährigen F waren, unter dem Geläute der Glocken um 9 Uhr in die Dom- |

Rings um den Altar war das Hoch- |

| Einsaß, liefen.

welchen der Professor Hagen bearbeitet, wird eben so, wie dis zwei lekten Blätter der Abbildungen, bald erscheinen. Dieses Werk aber verdient um so mehr Beachtung, da der Ertrag des- selben zu der Erbauung der Elementar-Schule der Dom-Kirche bestimmt ist.“

___— Nach dem Beschluß des Direktoriums des Hülfs-Ver- eins für Pferde-Zuchtund Pferde-Dressurzu Anklam fanden am 2ten und Zten d. M. die diesjährigen Pferde-Rennen auf der Anklamer Bahn statt. Die Bahn war auf dem Wege

- von Anklam nah Spanteckow abgestect, und mit der dem Ver-

eine angehörenden Tribune versechn. Da das Terrain nicht ge- stattete, daß die Bahn auf einer Viertel-Meile im Umfange ab- gegränzt werden konnte, so war die Einrichtung getroffen, daß die eine der längsten Seiten der Bahn zweimal durchlaufen wer- den mußte, wodurch die Annechmlichkeit für die Zuschauer auf der Tribune bewirkt wurde, daß die Nenn-Pferde zweimal den Augen des Publikums ganz nahe vorbei geführt wurden und dic Entscheidung des Sieges oor der Tribune stattfand. Die lehtere ivar ganz mitSchaulustigen besezt,und außerdem hatten sich, der etwas rauhenWitterung ungeachtet, zahllose Zuschauer zu Pferde und zuFuß eingefunden, um die Leistungen der in diesem Jahre angemeldeten großen Anzahl Renn-Pferde (es waren deren 58, denen sich später hin zu einem Privat - Rennen noch 7 unangemeldet anschlos- sen) anzuschauen. Unter den Anwesenden hatten der General- Lieutenant Graf von Lehndorsf und der Bürgermeister Kir- stein das Richter -Amt übernommen, und nachdem Tages zu

vor die Besichtigung und Prüfung der angemeldeten RKenn- Pferde durch die dazu ernannten Mitglieder des Direktvriums stattgefunden, wurde

am 2. September

das Rennen Nr. k. auf der freien Bahn mit inländi- \schenPferden (2Meile; doppelter Sieg), um den von dem Verein für Pferde-Zucht und Pferde-Dressur in Berlin bewilligten Preis von 150 Stück Friedrichsd’or, wofür der Sieger gekauft werden sollte, ausgeführt. Es waren zu diesem Rennen 8 Pferde angemeldet worden. Den Preis trug, nach einem zweimaligen Laufe von resp. 4 Minuten 41 Sekunden und 4 Minuten 46 Sekunden , der Dagobert, jeßt in den Händen des Herrn Lichtwald zu Neu- Brandenburg, davon, dasselbe Pferd, das auch bei dem diesjährigen Rennen in Berlin zwei Preise, nämlich die von Sr. Majestät ausgeselzie Vollblut - Stute und einen von dem hiesigen Vereine ausgeseßten Preis von 390 Friedrichsd’or gewann. Herr Lichtwald Überließ das Pferd dem Vereine für den ausgeseßzten Preis von 150 Friedrichsd'or und bei der darauf veranstalteten Verloosung fiel dasselbe dem Herrn Lieutenant Grafen zu Dohna zu. Zu dem Rennen Nr. 1k, mit Pferden jedes Landes (4 Meile; doppelter Sieg), um den von der Stadt Anklam als Preis ausgeseßten silbernen Pokal, waren 7 Pferde angemeldet worden. Auch bei diesem Rennen gewann ein Pferd des Herrn Lichtwald

dasselbe bei dem ersten Laufe. in 2 Minuten 48 Sekunden, bei dem zweiten in 2 Minuten 56 Sekunden siegte. Bei dem 11k. Rennen mit Pferden auf dem Kontinent geboren, welche in diesem Jahre nicht trainiri sind und auch

! nicht in den Händen eines Traineurs waren, betrug

die zu durchlaufende Bahn 1 Deutsche Meile und der Einsaß 8 Frd’or. Angemeldet waren 3 Pferde, von denen jedoch nur eines erschien und die Besißer der beiden anderen Reugeld zahk- ten, so daß dies Rennen nicht stattfinden konnte. Hiermit shfossen die Rennen ain ersten Tage. Die Menge der Zu- schauer von nah und fern wogte zur Stadt und wohnte Nach- mittags der Thierschau bei. Zu dieser waren nur Pferde gestellt, und wenn gleich deren Anzahl nicht bedeutend war, so waren doch ausgezeichnet s{höne Thiere darunter. Am 3. September

wurden die Rennen fortgesct. Das 1. Rennen mit Pfer- den jedes Landes (4 Meile; einfacher Sieg) galt dem von dem Hülfs-Verein für Pferde-Zucht und Pferde-Dressur zu Anklam ausgeseßten Preise von 100 Friedrichsd’or. Angemeldet waren 7 Pferde, wovon jedoch 3 zurückgezogen wurden. Der Preis wurde bei cinem Laufe von 2 Minuten 42 Sekunden dem

| Gondolier des Grafen von Hahn -Basedow zu Theil, das

S

tennen in Berlin eine Prämie von 100 Frd’or gewonnen hat, Bei dem \. Rennéèn fúr in Deutschland geborene Pferde, welche niemals in einer Trainir: Anstalt gewesen und auch von keinem Traineur behandelt sind (¿3 Meile; doppelter Sieg), be- trug der Einsaz 5 Frd’or. Von 16 Pferden, die hierzu ange- meldet worden, erschienen nur 7; die Besißer der übrigen zahl- ren Reugeld. Siegerin blieb Robina, cine Schimmelstute des Herrn von Owstien, welche die Bahn das erstemal in 2 M. 42 Sek;, . das zweite Mal in 2 M. 51 Sek. zurücklegte. Herr von Owstien nahm den Subscriptions - Betrag von 57? Friedrichsd’or in Empfang. Dies Rennen gewährte um so mehr Vergnügen , als hierbei die Kunst nicht mit in Anschlag kain und reine Naturgaben ihre Leistungen versuchten. —- Zu dem VI. Renven wurden nur Bauern - Pferde zugelassen und es handelte sich dabei um die von dem Vereine bestimmten Preise von 30 Rthlr., 20 Rthlr. und 10 Rehlr. Siebzehn Theilneh-

è mer hatten sich dazu gemeldet, von denen aber 3 zuräckblieben.

Den Bauern war erlaubt, mit oder ohne Sattel zu erscheinen, auch war die Beschränkung, daß sie, wie früher, nur in Hemds- ärmeln reiten durften, aufgehoben. Die Preise erhielten der Bauer Schmoock zu Japenzin, der Bauer Lierkamp aus Goerke, und der Bauer Gellendin aus Teterin. Die übrigen Pferde folgten theils, theils waren sie ausgebrochen, auch hatten einige den Distanz-Pfahl nicht erreicht. Zu dem V! Rennen míic Bauern-Pferden um einen von dem Secretair des Vereins gestifteten Preis, bestehend in einem kom- pletten guten Neitsattel nebst Hauptgestell und Kan- dare, hatten sich 4 Bauern gemeldet, nämlich die Z Sieger im Rennen Nr. Vl. und der Bauer Bannaß aus Japenzin. Den Preis gewann abermals der Bauer Schmovoc® mit demselben Pferde (einem Fuchswallach), das im Viten Rennen gesiegt hatte. Endlich kam noch VUTl. ein interessantes, vorber nicht angemeldetes Privatrennen zu Stande, in welchem gewödhn- liche Reitpferde, geritten von ihren Besißern, zu 1 Friedrichs'dor Es wurden dazu von 7 Interessenten Pferde angemeldet. Die bekannte braune Stute Polly des Karl Heldberg zu Stretensee führte und errang sehr leicht in 2 Mi- nuten 50 Sekunden den Sieg und damit den Einsaß von 7 Friedrihsd'or. Jn einer am Morgen des zweiten Renutages anberaumten General - Versammlung der Actionaire wurde der Beitritt zu dem neuen Turnus pro 1837 allgemein zugesichert, so wie die bisherigen Mitglieder der Direction ersucht, ihre Functionen auch für diesen Zeit-Abschnitt beizubehalten, worauf sich dann gleichzeitiz eine große Anzahl neuer Actionäire zum Beitritt des Vereins meldete.

In Düsseldorf wurde am 15. d. M. das im Hof-

V E R L Wi: V D. : A a-m D P M E C“ art A E E T