1833 / 264 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Mon, 23 Sep 1833 18:00:01 GMT) scan diff

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diese von Jhren Majestäten in den rührendsten Ausdrücken der Dankbarkeit Abschied nahmen. Die junge Königin und die Herzogin bestiegen darauf in Begleitung des Sir J. What- ley eine der Königl. Equipagen, welshe von einer Abtheilung der Garde zu Pferde bis Laleham begleitet wUkde. Hiek stiegèn die Reisenden aus, und die junge Königin zeigte der Herzogin von Braganza das Haus und die Zimmer, welche sie bei ihrem er- sten Aufenthalt in England bewohnt hatte. Nachdem die Hohen Reisenden hier nun von sämmtlichen Personen, welche ihnen noch von Windsor aus das Geleit gegeben, Abschied genommen hatten, seßten sié ihre Reise nach Portsmouth fort, wo sie Abends um halb 7 Uhr eintrafen, und von dem in Spalier aufgestellten Militair und von einer zahlteihen Völfsmèetge jubelnd etnpfätgen wurden. Am Sonntag hörten die Hohen Herrschaften die Messe in der katholischen Kapelle zu Portsea, und empfingen Nachmit- tags den in Lissabon atcedlticcen Schwedischen Gesandten, Herrn von Kanbow, so wie Lady Napier nebst ihrem Sohn. Abends speisten Jhre Majestäten bei dem Admiral. Am Montag Mittag um 12 Uhr landeten dké Herzogin von Kent und die Prinzessin Victoria in Portsmouth, um den Hohen Reisenden einen Besuch abzustatten. Sie wurden am Ufer mit militairischen Ehrenbezeugungen empfangen, und begaben sich so- gleich in Begleitung des Admiral Williams nach dessen Hause, ivo die Königin von Portugal und die Herzogin von Braganza des Besuches harrten, und Jhre Königliche Hoheit und die junge Prinzessin schon auf der Treppe empfingen. Nach- den sich die Fürstinnen gegenseitig auf das Freundlichste un- gut hatten, bot die Herzogin von Braganza der Herzogin von ent, Und die junge Königin der Prinzessin Victoria den Arm, und führten die Neuangekommenen in das Empfangs - Zimmer. Dort unterhielten sie sich ungefähr eine Viertelstunde lang, wor- auf die Portugiesischen Fürstinnen die. Herzogin von Kent und Prinzessin Victoria wieder an den Wagen geleiteten, und diese Leßteren sogleich die Rückreise nah Cowes anttaten. Unm [1 Uhr empfingen Jhre Majestäten die Deputation der in Eng- (and wohnenden Portugiesen, welche ihnen verschiedene Adressen überreichte, worauf die Herzogin v. Braganza im eigenen und im Namen der jungen Königin antwortete. Hterauf leisteten die Mitglieder der Deputation Jhrer Majestät der Königin von Portugal den Eid der Treue und des Gehorsams, und wurden zum Handkuß gelassen. Punkt 2 Uhr bestiegen die junge Kd- gin und die Herzogin von Braganza, in Begleitúng des Sir Thomas Williams und des Sir Whatley, den ihret harvenden Wagen, und fuhren durch das in zwei Reihe aufgestellte Mi- lîtair nach dem Hafen. Sir Thomas Williams führte die junge «cönigin und Sir J. Whatley die Herzogin von Braganza näch der Barke des Admirals, welche sogleich dem „Soho// zusegelte. Das Musit-Chor am Bord des „Soho‘/ spielte dée constitutionnelle Hymne, als die Fürstinnen das Schiff béstiegen. Hier nahmen fie Abschied von Sir Thomas Williams, und dankten ihm auf die herzlichste Weise für die freundliche und gastfreie Aufnahme, welche sie: während ihres Aufenthaltes in Portsmouth t seinem Hause gefunden hatten. Um 3 Uhr fuhr der „„Soho“/ den Fluß hinunter. Als er bei der dort vor Anker liegenden „Vic- tory“’ vorüberfam, zog dieses Schiff die Portugiesische Flagge auf, und begrüßte dieselbe mit 21 Kanbnen\schüsfen. Beim Vorüberfahren vor der Batterie wurde der „Soho!“ abermals mit einer Königl. Salve begrüßt, in welche sich das lebhafte glükwünschende Lebewohl der am Ufer versammelten Menge mischte. Der „Soho“/ wird auf seiner gattzen Reise nach Lissa- bon von dem Regierungs -Dampfschisfe „Salamander deglei- tet. Die „City of Waterford//, mit einem Theil des Gefolges und mehreren anderen Portugiesen am Bord, segelt heute Abend ab. Der „Soho‘/ wird vermuthlich gegen Abend bei der Insel Wight vor Anker gehen, und morgen früh, wenn nicht heftiger Sturm eintritt, die Reise nach Lissabon fortscen. Bei dem jeßigen Wetter dürfte die Reise wenigstens acht Tage dauern. Der Marquis von Rezende und der Graf von Sampägo befin- den sich im Gefolge der Königin am Bord des „Soho‘/. Lady Mapier und ihre Töchter sind der dringenden Einladung, die Kd- nigin auf ihrer Reise zu begleiten, nicht gefolgt.

Der Courter theilt gestern die (im vorgestrigen Blatte der Staats-Zeitung unter den neuesten Nachkichten enthaltenen) Be- richtè der Madrider Hof-Zeitung vom Zten d. über die Vorfälle in Portugal mit und bemerkt Unter Anderem: „Diesmal ift die Déachriche von dem Vorrücken des Marschall Bourmont wahr- scheinlich gegründet. Die Constitutionnellen haben nicht Streit- kräfte genug, um den Miguelistischen Truppen auf offenèm Felde die Spie zu bieten. Micht nur, daß diese ihnen an Zähl weit überlegen sind; es fehlt jenen auch an dem wesentlichsten Bestandtheil einer Armee, an Kavallerie. Daraus aber, daß der Graf Villaflor genöthigt worden, sich auf Lissabon zurück- zuziehen, folgt noch nicht, daß ' Lissabon selbst der Mi- guelistischen Uebermacht erlicgen müsse. Mancher Mann, der aus Maángèl an militairischer Uebung auf dem Schlacht- felde, wo es auf schnelle und gleichzeitige Bewegungen ankommt, eine traurige Figur spielen würde, wird als Kanonier hinter den Wällen treffliche Dienste leisten können. In Lissabon also kann man den Constitutionnellen wohl das Uebergewicht an streitbaren

Mannschaften über die Miguelisten beimessen. Die Französi schen Zeitungen sprechen die Muthmaßung aus, daß es dem Marschall Bourmont mit seinem Angriff auf Lissabon nicht Ernst sev, weil das Fehlschlagen eines solchen Versuchs für seine lose zusammenhaltende Armee in moralischer und physischer Hinsicht von den unglücklichsten Folgen seyn würde, und daß sein Vorrúk- ten gegen Lissabon demnach eine bloße Demonstration wäre, in der Ab- jicht- unternommen, seine Anhängerzu sammeln und sich dann mit den gesammten Streitkräften in das Innere des Landes zurückzuziehen. Diese Voraussekung ist wohl etwas zu fein ersonnen. Mar- schall Bourmönt is Staatëmann genug, ‘um einzusehen, daß Lissabon sein Augenmerk seyn müß, und daß font scine einzige Zuflucht ein Guerilla-Krieg seyn würde, der ‘ihm wohl, so sehr auch Einzelne darunter leiden würden, so sehr er das Land auch ver- wüsten würde, wenig dazu helfen mdchte, seiten Heren wieder aufden Thronzubringen. Der CoUrter giebt dann die (mit dem im gestrigen Blatte der Staats-Zeitung Unter den Neuesten Nachrichten mitgetheilten Bericht aus den Französischen Zeitutigen 3 gleich- lautende) durch telegraphische Depesche cingegahgéne Nachricht von cinem am 5ten d. M. voin Marschall Bourmont Unternom- menen Angri auf Lissabon und fügt hinzu: „So viel ist ge- wiß, daß Lissabon am 5. September ist ängegriffen worden; was die Folgen dieses Angriffs betrifft, so läßt sich wohl anneh- men, daß nach dem Abgange der telezraphtschen Depesche nichts von großer Bedeutung vorgefallen seyn kann; denn hätte ein entschei- dendes oder sehr ltr Ereigniß stattgefutidén , so" wäre ge: wiß ein der Britischen Regierung oder den Portugiesischen Cbn-

abgefértigt wordén. Béi gutem Winde fätin ein ;

M L T E L E T

1088 sabon kommenden Schiffen günstig. / In seinem heu- tigen Blatte sagt cs fe ourier: ¿Noch immer ist Al Schif aus Portugal angelangt, und man is aufs ängstlichste ge- sPannt, das Resultat des am 5ten begontenen Angriffs auf Lissa- bon zu erfahren. Heute Morgen haben wir eine von vorgestern datirte Mittheilung aus Falmouth empfangen, wonach man im | dortigen Häfèn jeden Augenblick die Ankunft des Königlichen Kutters „„Magpie“/ erwartete, da der Wind sehr gunstig war. Wahrscheinlich wird noch, bevor die Königin Donna Maria sich ganz von der Englischen Küste entfernt, eine entscheidende Nach- richt von Lissabon eingehen. Das Königliche Dampfschiff „Fi- refly‘/ ist vorgestern aus dem Mittelländischen Meere in Fal- möolith angékömmèn; es war beim Cap St. Vincent einem dort kreuzenden Linienschiff Dom Pedro's von 74 Kanonen begegnet.“

Die Morning Post meldet nach einem Privat -Schrei- ben aus Madrid vom Zten d., daß Sir John Campbell, der sich seiner Gesundheit wegen aus Portugal habe entfernen wol- ten und sich zu diesem Zweck in Figueira an Bord eines Eng- lischen Schiffs nah London eingeschifft, von dem Geschwader Dom Pedro's gefangen genommen worden. (Vergl. das gestrige Bl. d. St.-Z. unter Paris.)

Lord Leveson Gower, der zweite Sohn des ar orbenen Herzogs von Sutherland, gelangt durch den Tod seines Vaters in den Besiß der großen Güter des Herzogs von Bridgwater, deren Einkünfte sich jährlich auf fast 100,000 Pfund belaufen sollen.

Nachrichten aus Campeche von Anfang Juli zufölge, war daselbst am 23. Jurti die Cholera ausgebrochen und grassirte na- mentlih unter den niedrigeren Volksklässen mit großer Heftig- keit; am 28sen starben 50 Personen daran.

Die Fonds-Bdrse war dieser Tage ein wenig belebter, und haben sich- Cons, so wie die Holländischen Fonds, in Folge der günstigeren Notirungen von Paris und Amsterdam und wegen des häufigen Geldes etwas besser gestellt.

London, 17. Sept. s von Portugal hat sich gestern mit der Herzogin von Braganza

licher Liebe und Achtung einpfangen hatte. Aber nicht nur der Hof und die dffentlichen Behörden, sondern auch das Volk ließen es sich angelegen seyn, den Fremden, wo sie sich nur auf Englischem Boden blicken ließen, den Antheil zu erweisen, den ihre eigenthümliche Lage zu erfordern schien. Indessen beschränkte sich - diese kurze politische Demonstration nur auf den Hof und eine Éleine Street des Landes; anderwärts geht Alles seinen stillen Gang; es wäre denn," daß die Gemeinde mit ihrem Pfar- rer in einem gehössigen Streit über den Zehnten begrisfen wäre. Indessen fängt man hier in London wieder an, Úber die Haus- und Fenster - Steuer zu verhandeln, indem sich aufs Neue Vereine bilden, mit dem Zweck, die Bezahlung dieser Steuer zu hintertreiben, weil Lord Althorp nicht unbe- dingt versprechen wollte, daß solche im nächsten Jahre schon gänz- lich aufgegeben werden würde. Ein Mann hat sogar die Kühn- heit, durch dentlichen Anschlag bekannt zu machen, daß man fo eben seinen Hausrath mit Beschlag belegt, weil er die direkten Steuern verweigert, und: daß man nächsten Donnerstag durch die Wegnahttie desselben aus “dém Hatise „den Diebstahl zu vollen- den gedenke.// Dies sind keine erfreulichen Zeichen der Zeit. Aber was ließ sich anders erwarten, wenn man in den lezten Jahren, besonders in Jrland, so oft das Beispiel gegeben, daß man gutwillig Nichts, dem Drang des Widerstandes auf der Seite des Volkes aber Alles einrâume. Haben doch die Jr- ländischen Katholiken auf diesem Wege ihre Emancipation, so wie die Befreiung von Zehnten und Kirchen-Steuer durchzuseßken gewußt. Man muß sich daher nur wundern,daß man inEngland so lange wartet, dein anlockenden bösen Beispiele zu folgen, und darf dies als cei- nen neuen Beweis für die höhere Sittlichkeit des Englischen Volkes und dessen Achtung vor dem Gesetze ansehen. Dié Versuche, Dampfwagen für die gewöhnlichen Landstraßen zuwege zu bringen, werden in allen Gegenden des Landes fortgesetzt ; aberx obgleich man fast jede Woche, bald von da, bald von dort-

solchen Wägen gefahren ist, meistentheils auf schlimmeren Wegen und bodeutende Anhöhen hinauf, so hat es sich doch immer noch gefunden, daß, obgleich man nach richtigen Grundsäßen verfuhr, das Marerial, im Verhältniß mit der erforderten Leichtigkeit, immer zu schwa war, und nach jeder Fahrt, bald im Öfen, bald im Dampf-Erzeuger, bald in den Achsen nachgegeben hat. Aber Alles dieses \{rèckt unsere beharrlichen Mechaniker nicht ab, da sie wohl wissen, daß das Gelingen alle Mühe und Auslagen reihlich wieder erstatten muß. Von Portugal haben wir keine andere Nachricht, als die, welche man telegra- phisch in Paris erhalten hat, nämlich daß Bourmont die Linien vor Lissabon angegriffen hat.

Niederlande.

Aus dem Haag, 16. September. Man liest in der Staats-Courant: „Der Minister der auswärtigen Angele- genheiten, Baron Verstolk van Soelen, einer der Bevollmächtig- ten unseres Kabinettes zu London, wird wahrscheinlich noch heute am Bord’ des Danipfschiffes „der Batavier““ hier eintresen. Da die Versammlungen der Londoner Konferenz für erst vertagt wor- den sind, so erwartet man Se, Excellenz in dieser Residenz, da- mit er der Regierung persdnlich Aufschlüsse über den Stand der Unterhandlungen geben Fönne,““

IÍn der Nähe des Helders is am 13ten d. das mit einer Ladung Kattun, Kaffee 2c. von London nah Amsterdam bestimmte Tijalk schiff „die Freundschaft“ gestrander; die Mannschaft ist ge- rettet, auch hoffte man die Ladung zu bergen. Am lten d, ist das mit Gerste von Abbeville nah Gröningen bestimmte Schiff „Frau Bouwina‘/ bei Egmond gescheitert; Schiff und Ladung gab man verloren, die Mannschaft ist gerettet.

Briefen aus Java vom 1. Mai zufolge, hatte der dortige General-Gouverneur den General Rieß beauftragt, mit 1000 Mann Truppen nach Padang zu gehen, um dem Kriege auf der Westküste von Sumatra ein Ende zu machen. Sechs Wochen später wollte der General - Gouverneur selbst sich dahin begeben, um die innere Verwaltung zu ordnen.

Belgien.

Brüssel, 17. September. Heute wird in der Central- Section der Repräseritanten- Kammer die wichtige Frage erörtert, ob der König in gewissen Fällen das Recht habe, die Provin- zial/Coriseils ‘aufzuldsen. Man glaubt, dieselbe werde verneinend entschiédên werden, da sich béi den früheren Erdrterungen über diesen Gégénständ {on mehrere Mitglieder der Central-Section

stittionnellen géhdriges Dampfboot mit der Nachricht davon boot in vier Tage“ von Lissabon nah Falmouth 2

gegen denselben ausgesprochen haben.

Die - Königin Donna María |

B i E + mie [ ten, und dieses Andenken bewahrte ich dar her ein Eureka! vernimmt, und man wirklich ziemlich weit mit | | ahrten, um sich daran

noch an den Gränzen stehenden Truppen in das Jnnere de des zurückkehren und kasernirt werden sollen.

Die Augen-Entzündung, welche die Belgische Armee sucht, ist ein großes Drangsal für die Soldaten und fl Nation. Es giebt keine Gemeinde, wo man nicht Miliz daten sicht, die in einem beklagenswerthen Zustande aus Dienst entlassen wurden; dié Einen sind ganz blind, bei den dern ist das Seh-Organ so geschwächt, zur Last fallen. Der Moniteur zeigt an, daß \ch{on 9 cher Unglücklichen Pensionen haben zuerkannt werden müss,

Die hiesigen Blätter theilen nunmehr auch das & ben des Königs Leopold an den Papst mit, welches die u Seiner Heiligkeit (\. Nr. 251 der Staats - Zeitung) laßte. Es lautet, wie folgt:

Heiliger Vater! Als Joh Mich vor einem Jahre, von d schung und dem Wunsche der Nation berufen, in die Mit Belgischen Volkes begab, um Mich: ganz setnem Schicksale il men, war es .eine Meiner ersten Sorgen, mit dem Heiligen | shleunigsi die Verbindungen wieder anzuknüpfen, wroelche du politischen Ereignisse augenblicklich unterbrochen waren. Ueb daß die alten gütigen Gesinnungen der heiligen Väter für eini welches sich zu allen Zeiten durch seine Anhänglichkeit an dj ligion sciner Vorfahren, und durch seine fromme Hingebuy das verehrte Oberhaupt dieser Religion so sehr ausgezeich nicht ershöpft wären, und Überzeugt, daf die dem katholisch tus durch die Constitution des unabhängigen Belgien gegebenen Bürgschaften dem Heiligen Stuhl nur angenehm jeyn, und den blick, wo er Belgien anerkennen würde, nur beschleuniget Éb nnte, Jch eine Person ausersehen, welche Ewr. Heiligkeit Meitie 2h fteigung anzeigen, und zu gleicher Zeit den Ausdruck Mein richtigen Wünsche und Meiner Freundschaft überbringen sollt vorhergesehene Umstände allein verhinderten die Abreise mei sandten. Da sich jeßt die Verhältnisse glücklicher gestaltet und Fch Ewr. Heiligkeit cinen unzweideutigen Beweis Meint sinnungen zu geben wünsche, so habe Fch den Vicomte Cho lain X! zum außerordentlichen Gesandten und bevoll Minister an Fhrem Hofe ernannt, und ihn beauftragt, Cy | ligkeit auszudrücken, welchen Werth Fch auf Fhre Freundsdist und wie sehr es Mir am Herzen liegt, alle Meine Beskvebiutge

nachdem sie von dem König und der Königin nicht nur alle mögliche | FUol L C Uge Ag TEN öffentliche Ehrenbezeigungen, sondern auch jedes Zeichen persön- Mf diesen Gesinnungen verbleibe Jch Ewr. Heiligkeit guter

Wohlthat der Gebete und Segnungen Ewr. Heiligkeit zuzu

der und aufrichtiger Freund

Brüssel, den 22. August 1832. (gez.) Leop old!

Aus St. Bernard {reibt man, daß die Cholera dis aufgehört habe. Von 116 Kranken sind nur 24 gestorben, dem 12. d. M. hatte sich kein neuer Krankheitgfall ereignet

Lüttich, 17. Sept. Gestern Abend gégen 5 Uhr Jhre Majestäten hier eingetroffen, und wurden zu la Ch du Paradis von den Behörden empfangen. Rachdem der ( verneur der Provinz eine kurze Anrede gehalten, bildete d feierliche Zug, und Jhre Majestäten hielten unter dem! der Menge ihren Einzug* in die Stadt. Abends togren dffentlichen und einige Privat-Gebäude erleuchtet. Heute hat der König die Truppen der Garnison die Revue pas lassen, und wird Abends einem Diner auf dem Stadt beiwohnen.

Deut ch land,

Kassel, 18, September. Die Stände-Ver famnmli verhandelte am 13. d. M. in einer lebhaften De-batto z fu Über die Gemeinde - Angehörigkeit- der Ÿ:ridaf Math ein durch den Erbmarschall gestellten A g follten die Mit der der Alt-Hessischen und Schaumburgischen Ritterschaft ni allein auf ihren Gütern, sondern an allen Orten des La wo sie ihren Wohnsiß nehmen möchten, von der Gemeinde gehörigkeit ausgenommen seyn. Hr. Wippermann etl jich dagegen und bemerkte, wie hiernach eine zahlreiche F von StaatöBürgern bestchen würde, welche nirgends einer ( meinde angehörten und also gewissermaßen einen Staat Staate bildeten. Er glaube daher nicht, daß die Staats-Regie aufeinen solchen Vorschlag eingehen könne. Der Landta q s-Ci missair äußerte: Er wundere sich, daß man es bei allen Andi seyen es Einzelne oder ganze Körperschaften, schôn und löblich f wenn sie sich gern an ihre Vorfahren und deren Ruhm eti u s und zu ermuthigen: daß man es aber mit ganz verschil Gefühl aufnehme, wenn sich die Ritterschaft eine gleiche 0 nerung gern aufbewahren wolle. Die Absicht der Verfassü Urkunde sey nicht gewesen, die bestehenden Verhältnisse zu nichten, sondern sle zu reformiren. Herr Scheffer entgez er sehe nicht ein, warum der Adel feine schdnen Erinne nicht auch innerhalb der Gemeinde - Angehdörigkeit veri fônne. Wenn es der Mißbrauch der Amts - Gewalt du meinde-Behdrden sey, welche er fürchte, so wäre dieser nod außerhalb, als in dem Gemeinde-Verbande zu besorgen. einigen anderweitigen Aeußerungen wurde endlich der U des Erb-Marschalls mit ansehnlicher Majorität ver w orf!

In ihrer gestrigen Sitzung genehmigte die Versammlu| Antrag des. Rechtspflege- Ausschusses, den Ministerial - M des Jnnern wegen Sistirung des §. 32 des Rekrutirun seßes, und der daraus abgeleiteten Verleßung mehrerer graphen der Verfassungs-Urkunde, vor dem Öber- Appellif gerichte anzuklagen, und beschloß zugleich, diese Anklagt permanenten ständischen Ausschusse außfzutragen, wenn die Sl dieselbe nicht selbst soliten fortsezen können.

Hamburg, 20. Sept. Bei dei jest eingetretenen s Herbstwetter erfreuen wir uns hier in Hamburg eines 0 Gesundheits-Zustandes, wie sich unsere ältesten und angeschl Aerzte nicht zu erinnern wisseh. Schon seit länger als d Monate haben unsere Aerzte vollkommene Ferien, und dieje Apotheker, die zu unseren beschäftigten gehören, haben eint unbedeutende Receptur zu besorgen. Auch die Sterblichkl äußerst gering. Jm Monate August starben 316, eine zud Jahreszeit ungewöhnlich geringe Sterblichkeit. Wir hören l daß andere Städte unserer tathbarschaft sich eines ähnl vortrefflichen Gesundheits-Zustandes erfreuen.

__Leipzig, 18. Sept. Am gestrigen Abende wurde al hiesigen Sternwarte ein Nordlicht beobachtet, das, wenn (#! dem vom 7. Januar 1831 an Größe bei weitein nachstand/? wegen der bisherigen Seltenheit E Erscheinungen eil? wähnung verdient. Nach 8 Uhr Abends zeigte sich det? westliche Himmel oberhalb einer dunkeln Wand, die sich ib wenig erhob, bald senkte, von einem weißlichen Lichte Dieses breitete sich allmälig nach beiden Seiten zu aus und an Intensität zu, so daß die Sterne 2 und « am rechten! terfuße des großen Bären nur sehr {wer zu erkennen W Um 9 Uhr 20 Min. schossen weiße Säulen auf, von den zur Rechten fast bis zum Kopfe des großen Bären hinauf chend, unbeweglich und etwas in's Röthliche spiegelnd Wf nen, die zur Linken dagegen sich bis um (Krte! zes d

daß sie ihren F h

nte gekrimmét, verschwanden. Jn der Mitte, welche bei- ‘nah der Richtung: des magnetischen Meridiàns las, war ht am hellsten, Und die Säulen stiegen bis zum: Stern 1 F henkel des großen Bären, erteichten ‘also ‘eitté Höhe von 11 über dem Horizonte. Die Lichtstärke der Säulen schnell ab und zu. und nah 92 Uhr waren sié ganz un- y geworden, Der weißliche Schein aber, welcher gegen fast ganz verschwunden, dann aber wieder hervorgetreten erhielt sich etwa eine halbe Stunde noch am Horizonte.

Ftuttgart, 16. September. Das Militair, das vor j Monaten beim Einmarsche der Polen in die Schweiz Rottweil und in die dortige Gegend beordert wurde, ist wieder hier eingerückt. in in der 56sten Sißung der Abgeordneten - Kammer von bgeordneten Schott vorgelesenes Reskript lautet also: Königl. evangelische Konsistorium an das Königl. Dekanat- 2, N. Se, Königl. Majestät haben dem evangelischen orium befohlen, daß dasselbe bei seinen Vorschlägen zu rbesebung erledigter Kirchenstellen stets auch der politischen säße der Kompetenten Erwähnung thun foll. Das Deka- mt erhält däher, um dem Konsistorium mö: lich zu machen, Befehl nachkommen zu können, den Auftrag, in seinen berichten zu Anstellungs- oder Beförderungs- Gesuchen sich alls hiernach zu achten, und sih daher in jedem einzelnen über das für die amtliche Stellung des Geistlichen nicht tige Benehmen der Kompetenten, in Beziehung auf Ge- nde der Politik, zu äußern. Stuttgart, 23. August 1833. Auf besondern Befehl 1c.“

Oesterrei.

pien, 17. September. Auf Allerhdchste Anordnung Jhrer sit der Kaiserin-Königin, als obersten Schusfrau des hoch- q Stern-Kreuz-Ordens, ist am Sonnabend den 14. Sep- als am Kreuz-Erhöhungs-Tage , das Ordens-Fest mit ei- ste und Ablegung des Opfers während des Offertoriums h begangen worden, wobei die hochadeligen Ordens-Da- ahlreich in der Hofburg-Pfarr-Kirche erschienen sind. die Salzburger Zeitung meldet aus Salzburg vom 11. nber: „„ Nachdem Jhre Königl. Majestäten von Bayern (ag den 8. September, von Berchtesgaden aus, Kleßheim nêm Besuche beehrt hatten, verfügten sich Allerhdcch{diesel- ute Nachmittags 45 Uhr durch unsere Kreis - Hauptstadt um Fürstlich von Schwarzenbergschen Parke Aign, besahen m Rückwege die Roseneggerschen Anlagen, und fehrten sum 74 Uhr wieder nach Berchtesgaden zurü.

Jtalien.

urin, 10. Sept. Der König und die Königin sind am . M. von der Villa Racconiggi, wo sie einen Theil des ers zugebracht, in die hiesige Residenz zurückgekehrt. erzog von Modena, der am ten d. auf der genannten zu einem Besuche bei JJ. MM. angekommen war, und am 3ten von dort hierher folgte, um Abschied zu nehmen, 4) Modena abgereist. m Sten d. begab sich der König mit seinem Gefolge nach de von Soperga, um dort der Messe zur Feier der Ge- der Jungfrau Maria beizuwohnen. Abends waren aus hn Grunde vie genannte Kirche, die dffentlichèn Gebäude jeh Privathäuser erleuchtet. An demselben Tage wohnten Penat, der Magistrat und die Königliche Universität dem édienste in der Kathedrale und hierauf der großen Prozes- ti, welche alljährlich stattfindet, um der heiligen Jungfrau sichtbaren Schub zu danken, den sie im Jahre 1706, 1 feindliches Heer die Belagerung derselben aufheben der Residenz angedeihen ließ. Das bisherige Konviktorium der Kirche von Soperga ist tine Königl. Verordnung aufgehoben und an dessen Stelle tisiliche Akademie errichtet worden, atdinal O ernannt ist. Der General-Major Graf Roero di Monticello ist zum Ge- tutenant und der Oberst von Pillet, Kommandant der _Und Provinz Cuneo, zum General - Major befördert

zu deren Beschüger

Vas Kriegsgericht von Alessandria hat wieder acht Perso- gen Theilnahme an dem vor einigen Monaten entdeckten ir-Komplotte theils zum Gefängniß, theils zum Tode ver- t Und zwar den Haus-Eigenthümer Bottacco zu Z5jährigem, dvofaten Stara und den Juwelier Lupo zu 2Vjährigem

Haus-Eigenthümer Moja zu lebenslänglichem Gefängniß, dvofaten Girardenghi zum L ods und den Marchese Caffa- Velforte, den Chirurgus Scotti und den Haus-Besiger nil, die drei Leßtgenannten in conlumaciam, zum schimpf- Tode verurtheilkt. Die Vollziehung der-úüber den Advo- Girardenghi verhängten Todesstrafe ist wegen der von ienen wichtigen Geständnisse auf Königl. Befehl sus-

orden.

enedig, 11. Sept. Gestern frúh ist der Vicomte von Ubriand in Begleitung eines Secretairs hier angekommen dem Hotel von Europa abgestiegen.

ber den in der Nacht vom 28. auf den 29. August in ? verhafteten dortigen Bürger Galletti , einen Anhänger fobaganda der Giovine Jtalía, enthält die hiesige Zei- folgende Angaben : „Er war früher bei der General-Müh- elivaltung mit einem monatlichen Gehalte von 30 Skfudi llt, wurde aber wegen seiner s{lechten Führung entlassen ar zur Zeit - der Anarchie in Ankona Haupt eines gehei- Usshusses. Jm Augenblicke seiner Verhaftung suchte er Flaschen zu zerschlagen und Papiere zu vernichten, von aber mehrere gerettet wurden und die wichtige Dinge ent- ien, Auch eine Flasche mit dem stärksten Gifte wurde richtung entzogen. Der reiche Kaufmann Mercantili iscoli, Monturano genannt, ferner Matteo Constantini, Val Zenannt, und ein gewisser Giulio, alle drei Mitschul- alletti’s, wurden gleichfalls verhaftet und auf das Fort ‘o gebracht. Bei Ankona ist ferner ein gewisser Marchi, lzzardo, verhaftet worden.“

tailand, 13 Sept. Die hiesi i i J. u ge Zeitung enthält L Angaben über den Zustand des Elementar - Utite lt Made! im vorigen Jahre. Nach denselben bestanden E rovinzen Bergamo, Brescia, Como, Cremona, Lodi 4) Mantua, Mailand , Pavia und Sondrio, ín 2233 ith 335 dffentliche Elementatr-Schulen, worunter 2336 R Pv 1199 für Mädchen; davon waren 71 größere bei K, vier Klassen, und die übrigen 3464 kleinere qus hstalte aen bestehende Schulen. Mit Einschluß der Pri M Ra ta, Let 208 Sonntags -Schulen , belief sich die ay Zer Elementar-Schulen in den genannten Pro- ° j Anstalten maren 99ga

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betrug 112,127, die der Schülerinnen 54,640. der Sonntags- Und Privat-Schulen , 188,879 Knaben und Mädchen in dem ren Eleméntar- Unterricht, Am günstigsten stellt sich das Ver- hältniß der shulfähigen ‘zu dén die Schule wirklich besuchenden Knaben in der Provinz Cremona, nämlich wie 1000 zu 916.

Die Allgemeine Zeitung enthält Nachstehendes in einem Schreiben aus Rom vom 7. Sept. : „Ein wesentlicher Grund der hier in der Verwaltung oft entstehenden Hemmun- gen und Verwircungen liegt votzüglich darin, daß die Kompée- tenz der Behörden nicht scharf und bestimmt genug abgegränzt | ist. Der Chef einer Stelle greift oft ganz willkürlich in den Bereich eines Andern ein; dieser will sih dies nicht gefallen las- sen, und so entstehen Jrrungen und Mißhelligkeiten, die biswei- len gar nicht wieder beigelegt werden können. So hat nun der Kardinal Rivarola seine Stelle als Präfekt der noch nicht lange errichteten Präfektur des Straßen- und Wasserbaues niederge- legt, weil er nicht Higeben wollte, daß der Tesoriere Eingriffe in sein Amt mache. Dieser scheint aber die besondere Gunst des heiligen Vaters zu genießen, und so wurde die eingereichte Di- mission des beleidigten Kardinals angenommen, und seine Stelle dem Kardinal Gazzoli gegeben, der vielleicht biegsamer ist. Uebrigens hdrt man, daß der Tejoriere mit noch mehreren Kardinälen in keinem guten Vernehmen steht, so daß er doch wohl bald selbst zum Kardinal erhoben, und seine Stelle einem andern Prälaten zugetheilt werden dürfte. Durch einen andern Schritt des Fürsten Orsini, Chefs der Amortisations - Anstalt, wurde das große Heer der untergeordneten Angestellten in Un- zufriedenheit verseßt. Der Fürst verlangt nämlich einen schr strengen Dienst von seinen Untergebenen; er läßt sie täglich acht Stunden arbeiten, woran man hier nicht gewöhnt ist. Er sah wohl ein, daß für eine solche Dienstleistung die Besoldungen zu niedrig angese6t sind, und stellte es sich vor, daß Über kurz oder lang deshalb allgemeine Klage entstehen würde. Es dauerte auch nicht lange, so geschah, was er vermuthete; seine Un- tergebenen erklärten sämmtlich, daß sie nicht mehr bestehen könnten, wenn nicht der Dienst verringert oder die Be- zahlung erhöht würde. Der- Fürst machte hierauf, ohne eine andere Behörde zu Rathe zu ziehen, selbst den Plan zu den erhöhten Besoldungen, und ging damit zum Papste. Ér svll die Sache sogleih auf die Spike gestellt haben, indem er die Erklärung gab, daß, wenn Se. Heiligkeit diesen Plan nicht genehmigen könnten, er genöthigt sey, seine Stelle niederzulegen. Das Ansehen, welches der Fürst genießt, sein Reichthum, seine Verwandtschaft mit dem jest hier so viel vermögenden Torlonia, gaben seiner Forderung noch mehr Gewicht; der Papst wollte ihn nicht verlieren, und genehmigte. Die bewilligten Zulagen sind verhältnißmäßig beträchtlich , da mancher Beamte doppelt \o viel, und noch mehr, als sein früherer Gehalt betrug, erhält. Diese große Begünstigung hat nun alle Angestellten der übrigen Dikasterien in Bewegung geseßt, die ihnen um o auffallender erscheint, da sie sich schon längst bedeutende Abzüge. haben müß sen gefallen lassen. Alle glauben, dieselben Ansprüche machen zu können, sie treten daher zusammen und reichen zu diesem Zwecke gemeinschaftiiche Suppliken bei dem heiligen Vater ein. Daß aber jest, bei dem herrschenden Geldmangel in der Staats-Kasse,

Mit Einschluß enossen im Jahre 1832 [ter von 6 bis 12 Jah-

Fnlanhd.

Berlin, 22. September. Des Königs Majestät haben zu den Kosten der Pfarr- und Schul -Bauten in Gräfenhainchen, für die Bewohner der Amts -Vorstadt 271 Rthlr., und für die unbermittelten Bewohner von Strohwalde 159 Rthlr., zusammen 430 Rthlr. als Gnadengeschenk mittel Allerhöchster Kabinets- Ordre vom 17ten v. M. zu bewilligen geruhet. :

Zu Mänster fand am 15ten d. M. Vormittags in der dortigen Dom - Kirche die feierliche Consecration des Bischofs in payrtibus zu Curium und Weih- Bischofs von Holland, Barons van Wykerslooth van Schalkwyk, durch den Bischof von Müún- ster, Freiherrn von Droste zu Vischering, unter Assistenz des Weih- Bischoss von Köln, Freiherrn von Beyer, und des Weih- Bischofs von Münster, Freiherrn Klemens von Droste zu Vischering, statt. „Dem Vernehmen nach‘/, bemerkt der We- phäâlische Merkur, „hatte der Baron van Wyferslooth aus alter Anhänglichkeit an unsere Stadt, wo er den ersten Grund zu seinen gelehrten Studien gelegt, und aus persönlicher Werth- schä6ung des Bischofs von Droste zu Vischering, der wohl die Mehrzahl der jeßt in Holland lebenden katholischen Priester ge weiht hat, gewünscht, daß die Weihe am hiesigen Orte vorge: nommen werde.‘ U

Der Stadt-Kämmerer Rother zu Bunzlau feierte am 1sten d. M. sein funfzigjähriges Dienst-Jubiläum. Schon am Vorabend hatten sich in der Behausung des Jubelgreises der Bürgernieister und die evangelische Geistlichkeit glückEwünschend eingefunden, und die uniformirte Bürger-Garde hatte ihm ei- nen Fackelzug gebracht. Am Morgen der Feier selbst erschienen der Landrath des Kreises, Major von Kölichen, und eine De- putation des Magistrats und der Stadtverordneten. Der Erstere verlas zunächst ein Glückwünschungs-Schreiben der Königl. Re- gierung zu Liegniß, und überreichte sodann dem FJubiiar die Insignien des ihm von des Königs Majestät Allergnädigst verliehenen Rothen Adler - Ordens 4ter Klasse. Jt feierlichen Zuge begab sich darauf die ganze Versammlung nach dem Nath- hause, wo der Bürgermeister, Justiz - Rath Lorenz, dem Ju- bel- Greise an derselben Stelle, wo er vor 50 Jahren \ei- nen Dienst-Eid geleistet, im Namen der Stadt einen kunstvoll gefertigten silbernen Ehren: Pokal unter einer herzlichen Anrede überreichte. Um 9 Uhr strômte Alles in die, von einer acht- baren Bürgersfrau aus eigenem Antriebe festlich geschmückte evangelische Stadtkirche, wo der Paftor Fricke eine hôchst er- bauliche Predigt unter Hinweisung auf die Tages - Feier hielt. Zu Mittag versammelte sich eine Gesellschaf von 101 ‘Personen zu einem von Seiten der Stadt veranstalteten Festmahle, das der Herr Ober-Präsident der Provinz mit seiner Gegenwart beehrte. Nachdem der Jubilar , der an seinem Chrentage auch der Armen wohlthätig gedachte, noch von mehreren Seiten be schenkt worden , schloß das Fest Abends mit cinem Balle.

Die Stadt Naumburg hat dem dasigen Thierarzt Müller zur Errichtung einer Thier -Heil- Anstalt, woran es bis jeßt dort fehlte, das sogenannte Angerhaus beim Bürgergarten nebst einem Stückchen Land in Erbpacht gegeben. j

Am 17. d. M. Nachmittags gegen 2 Uhr stürzte zu Liegnilz bei dem Bau eines Hauses am Markt, muthmaßlich in Folge des Ausweichens eines nicht hinlänglich gestüßten Erd-

höhung durchführen fann, läßt sich wohl voraussehen. ‘/ T'U rfe k

Das Journal de Smyrne meldet aus Smyrna vom 13. Juli: ¿Der Ex-Kommandant von Prevesa, Kara - Osman- Öglu-Yakub-Pascha, der vom Großherrn zum General-Gouver- neur des Sandschaks Aidin ernannt ist, fam gestern hier an, um sich unverzüglich auf seinen neuen Posten zu begeben. So- bald die ihn und sein Gefolge bringenden Jonischen Schiffe er- fannt wurden, gaben alle Batterieen der Stadt Ehrensalven. Yakub-Pascha ward auf das Glänzendste empfangen; der hiesige Gouverneur, Tahir-Bey, obgleich \eit einigen Tagen unpäßlich, empfing ihn mit sämmtlichen Palast-Beamten und dem die Gar- nijon fommandirenden Obersten am Landungsplalze. Alle Truppen der Garnison standen unter den Waffen und bildeten von der Marine bis zum Palast ein Spalier, zwischen welchem Yakub-Pascha mit seinem glänzenden Gefolge durchzog, während die Musik - Chöre spielten und die Forts fortwährend Salven gaben. Die Nach- richt von seiner hiesigen Ankunft wird unter den Einwohnern des Sandschaks Aidin Freude verbreiten ; sie erwarten ihn mit Ungeduld und hoffen von der Geschicklichkeit und dem milden Charafter des neuen Gouverneurs, er werde die Wunden heilen, welche der leßte Krieg und die Aegyptische Jnvasion diesem Lande geschlagen haben. Die Familie: Kara-Osman-Oglu's is eine der ältesten in Klcin-Asien und hat schon seit Jahrhunder- ten diesem Theile von Natolien , wo sie unermeßliche Güter be- sist, Gouverneure gegeben. Daher steht sein Name bei dem dortigen Volke in großer Verehrung. ‘/

der Zeitpunkt nicht ist, wo man eine so allgemeine Gehalts -Er- |

Aegypten.

Das Journal de Smyrne meldet nach Privat-Briefen aus Alexandrien vom 14. Juni bis zum 16. Juli: „Der berüchtigte Defterdar-Bey, Schwiegersohn Mehmed Ali's, ist in Kairo gestorben; er hat ein Vermögen hinterlassen, das man au mehr denn 100 Millionen Piaster abschäßt}, die er in Kordofan und Dafur zusamtmengerafft hat, als er diese Länder eroberte. Der Aufstand in Hedjias gewinnt täglich einen ernsteren Cha- rakter. Das Haupt der Aufrührer i| ein gewisser Turu - Bil- mes, ein Mensch von Verstand und seltener Unerschrockenheit, der fruher in des Pascha's Diensten stand. Er steht je6t an der Spike von einigen tausend Mann, und wenn nicht bald Maßregeln getroffen werden, um seinen Fortschritten Einhalt u thun, so wird es eínes Armee-Corps bedúrfen und vieles Blut kosten, da die Einwohner der Gegenden, die er durch- streift, gern unter seine Fahnen treten. Turu -Bilmes hat be- reits mehrere reiche Karawanen, welche die Erzeugnisse Indiens nach Kairo brachten, geplündert, und so lange er das Feld be- hauptet, muß man darauf verzichten, Karawanen in Kairo an- kommen zu sehen. Die gegen ihn ausgerüstete Expedition wird sich bald in Marsch seßen. Der hiesige Französische General- Konsul hat für seine Regierung einen prächtigen, neu gebauten Palast für 25,000 Talleri gekauft, in welchem er mit seinen Beamten wohnen wird. Mehmed Ali is von seiner Reise nach dem Delta und Kairo am 21, Juni hierher zurü gekehrt, und will sich: mit einigen Konsuln und Kaufleuten nah Kandien begeben, wo er in Suda, das einen trefflichen Hafen besißt, ein neues Arsenal und eine Schisfswerfte errichten will. Während seines kurzen Aufenthalts in Kairo hat er mehrere Veränderungen im Personal der Verwaltungs - Beamten getroffen; unter den Abge- seßten befindet sich der Schaßmeister, Hasnadax, an dessen Stelle

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der zum Bey erhobene Bashy - Efendi, der sich gegenwärtig mit 2/10) I; A la gh O Cl, Abi 5 D al

bogens, die auf diesem lastende, bereits bis ins dritte Stock- werk neu aufgeführte Mauer plößlich zusammen. Unglüklicher- weise waren eben mehrere Arbeiter theils auf dem Bau - Gerüst imobersten Stockwerk, theils in den unteren Etagen beschäftigt. Jenen gelang es, sich vom Gerüst ins Nebeñhaus zu retten; die Leßteren hingegen wurden verschüttet. Nur der angestrengten Thätigkeit der unter polizeilich-technischer Aufsicht angestellten Arbeiter, die hierbei von dem Bublikun rühmlichst unterstÜlzt wurden, gelang es, 9 der Verunglückten lebend aus dem Schutt zu retten; 4 andere da- gegen konnten erst nach längerem Zeitverlguf mit großer Gefahr, und zwar leblos, hervorgezogen werden. Von den Geretteten haben die meisten bedeutende Verlezungen davon getragen , in- dessen hofft man, sie alle am Leben zu erhalten. Ueber die Ur- sache dieses Ereignisses und die dabei etwa stattgehabte Fahr- lässigkeit ist eine Untersuchung eingeleitet worden.

In der Nacht vom l17ten auf den 18ten d. M. if die Oder bei Breslau um 1 Fuß 4 Zoll gestiegen; sie maß an die- sem leßteren Tage am Ober- Pegel 20 Fuß 1 Zoll. Am {19ten Nachmittags um Z Uhr war der Wasserstand bereits 22 Fuß 6 Zoll. —REREEIE A Eur Ueber die eilfte Versammlung der Deutschen Natur-

forscher und Aerzte. j (‘Aus der Breslauer Zeitung.) Erste Sizunñg. Breslau, den 1%. Sept. 1833.

Nachdem in den leßten Tagen die werthen Gäste, welche, der im verflossenen Fahre auf Breslau gefallenen Wahl zufolge, die diesjährige Versammlung Deutscher Aerzte und Naturforscher in unserer Stadt bilden sollten, nah und nach eitgetroffen waren, wurde am heutigen Tage die Versammlung durch die erste allgemeine Siz- zung feierlih eröffnet. Die Aula Leopoldina des hiesigen Unéiversi= tâts- Gebäudes, welche zu dem beabsichtigten Zwecke ein even so würdiges als geräumiges Lokal darbot, füllte sih gegen 11 Uhr schnell mit den aus den fernsten Gegenden unsers Welttheils her- beigeeilten Freunden der Natur- und Heilkunde, utiter denen eine nit geringe Zahl der berühmtesten Namen, die wir, nmcht ohn gerechten Stolz, für einige Zeit zu den unsrigen zählen dürfen. Es ge nüge hier, Se. Excellenz den Heren Frethecrn Alexander von Humboldt, Se. Excellenz den Herrn Grafen Kaspar v. Stern verg aus Prag, den Herrn Präsidenten Rust aus Berlin, den berühmten Robert Brown aus London, die Herren Pro fessor Littrow und Freiherrn von Türkheim aus Wien Herrn Hof- und Medizinal-Rath Carus aus Dresden zu net nen: es würde uns leiht seyn, eine- uicht flein? Zahl von hoch verehrten Männern hinzuzufügen, welche aus ganz Deutsch laud, Rußland, Polen, England, Spanien, Ungarn zusammengetro f- fen waren, um in gemetnsamer Vereinigung die bevorstehenden Tage zu verherrlichen. Ein ansehnlicher Kreis, gebildet aus den hohen, in unserer Stadt anwejenden Behörden und Freunden der Natur und der Wissenschaften, so wie ein zierliche“ Kranz gescchmück- ter Frauen, diente dazu, dieser ersten Sißung eiten besonderen Glanz zu geben. Um 1! Uhx Vormittags wurde durch den zeitigen ersten Vorstand und Geschäftsführer der Versammlung, Heren (Ge= heimen Medicinal-Rath Dr. Wendt, welcher zu diesem Ehren-Amte im verflossenen Fahre in Wien erwählt worden war, die Versamm lung feierlih erdfnet. Fu einer gehaltvollen Neve entwiccelte ev die Ansprüche, welche Breslau durch sein reges geistiges Leben {on seit lange auf die Auszeichnung gehabt hat, die ihm nunmehr auf eine 0 glänzende Art zu Theil geworden is, erdrterte die ehrwür- dige Vorzeit unserer Stadt, und die nicht glanzlose Mitzeit, indem er zugleich durch die Erwähnung des bemerkenszwerthen Umstandes, daß die K. Leopoldinische Gesellschaft der Naturforscher, welche vor einem Jahrhundecte in Breslau ihren Sib hatte, ießt durch thren berühmten Präsidenten, Nees von Esenbeck, wieder hierher verpflanzt

ï in nicht gemetnes Futeresse erregte. Hierauf tr Y L N, Dana cas Mv zwde M a angs Art Rae Han O e a0