1833 / 265 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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jeßt sichen Sie im Begriffe, gewahr zu werden, wic unglück- lich ein Land geworden iff, welches - von dem Scepter der Tyrannei: niedergehalten wurde. Sie werden ein Volk erblif- ken, welches aus allen Adern geblutet, und unter ungeheuren Opfern au Leben und Eigenthum den Erfolg exrun, 4 hat , seine liebe Königin wieder auf den Thron zu seßen. Nie tals empfîng wohl ein Herrscher solche Beweise der Anhänglichkeit und Treue, als sie Ew. Mai. von dem Portugiestschén Volke gegeben wurden. Wir vertrauen, daß Ew. Mai. denselben zu. entsprechen wissen, und daß Sie unser Vaterland, nach Beseitigung seiner Leiden, zu einem glüc{- lichen Reiche machen werden. Das sind die Wünsche, welche wir constitutionnelle Portugiesen und Ew. Maj. getreue Unterthanen

zu Fhnen erheben. 4 F: J: Vanzeller, Präsident, J. &. Marrec o, Secretair. (Namens der E welche das Original , Lon-

. don am 12. Scpt., unterzeichneten.)

Eine ähnliche Adresse wurde demnäch| an die Herzogin von |

Braganza gerichtet, worauf diése ers im Namen der Königin, dann im eigenen Namen passende Antworten verläás. Die Deputirten entfernten sich, nachdem sie zum Hand*uß gelassen worden waren. Ueber die Reise des Herrn Thiers durch dke Englischen Grafschaften meldet der Courier Folgendes: „Herr Thiers ward überall mit der größten Aufmerksamkeit empfangen, und die einflußreihsten Personen in den Städten, wo er einige Zeit verweilte, beciferten sich, diesem so talentvollen Minister Ludwig Philipp’s ihre Achtung zu bezeigen. Zu Birmingham wurden Herr; Telford's berühmte Wasser-Leitutigen, Sir Edward Thv- masson's prächtiges Etablissement und mehrere von dén großen Fabriken dieser Stadt von ihm besichtigt; dann ging er über Menai Bridge , CHestee, Leeds, Manchester und Sheffield nach Stourbridge, wo er die Töpfereién und Eisenwerke / namentlich Herrn Foster's große Fabriken, in Augenschein nahm. Jn Liverpool wurde Herrn Thiers ein äußerst schmeichelhafter Einpfang zu Theil; der Mayor gab ihm zu Ehren ein großes Diner, unddie Dock-Kom- missaricn kamen ihm bei der Besichtigung des dortigen Hafens auf das bereitwilligste entgegen. Da die Eisenbahnen der Hauptgegen- stand der Neise des Herrn Thiers sind, so ließen die Direktoren ihm zu Gefallen einen großen Dampfwagen in Bewegung selzen, und Herrn Vignolles kleinèér Dampfwagen begleitete jenen auf der Nedenbahn, um auch diese zu probiren. Herr Thiers und Herr Legrand reisten dann mit einem der gewöhnlichen Wagen- züge, der aus nicht weniger als 10 Fuhrwerken bestand, und die 30 Englischen Meilen wurden mit großer Bequemlichkeit in 70 Minuten zurückgelegt, das Anhalten zu Newton mit einge- rechnet. Wenn man bedenkt, wie sehr dirs Zeit seit der Ab- reise des Heren Thier? aus London verflossen ist, und wie viele weit entlegene Anstalten und Arbeiten der Französische Minister der ôsfentlichen Bauten in diesem Zeitraum besichtigt hat, so wird man sich am besten von dem ausgezeichneten Straßen- Bau und der schnellen Art zu reisen in England einen Begriff machen können.‘

Dem Dbf\erver zufolge, würden Se. Majefät dafür sor- gen, daß alle chrliche Gläubiger des Herzoas von York den vol- len Betrag ihrer Forderungen bezahlt erßielten.

Lord Yarborough gab am Freitag Abend an Bord des „„Fal- con“ J u Cowes ein glänzendes Diner.

Dem Vernehmen nach, wird Sir Robert Peel in der nächsten Jahres - Versammlung der in Birmingham bestehenden Vereine zur Beförderung des Christenthums ‘in fremden Welt- theilen den Vorsiß führen. i

Die Herren Bischoff, Haffenden und Comp., die sich vor Kurzem für insolvent erklärten, haben jeßt ihren Gläubigern 15 Shilling auf das Pfund angeboten, und man glaubt, daß die Leßteren sich damit begnügen werden; überhaupt wird die chren- volle Weise, wie sich das genannte Handelshaus bei dem erlitte- nen Unfall benonimen, und die Ordnung, die man in seinen Rechnungen gefunden, allgemein gerühmt. f

Bei Erwähnung des Schiffbruches des Dampfschiffes „Talbot“ vor ÖÔstende äußert sich der Standard folgender- maßen: „Eine ‘wichrige Thatsache ist, glauben wir, während des lezten unglücklichen Sturmes zu hinlänglicher Gewißheit ge- langt, die größere Sicherheit nämlich, welche die Dampfschiff- fahrt vor den Segel-Schiffen gewährt. Es ist wichtig, daß hier- auf die Aufmerk\amkeit des Publikums gerichtet werde, weil das Leben mancher Menschen dadurch gerettet werden kann, daß sie dem Besseren den Vorzug geben. Man wird fo erinnern, daß, als zuerst die Dampfschissfahrt aufkam, die Meisten, und unter ihnen viele Seeleute, die Sicherheit der Dampfschiffe sehr in Zweifel zogen. Obgleich nun aber diese Art, die See zu be- fahren, jeßt schon seit fast zwanzig Jahren ziemlich ailgemeine Auf- nahme gefunden hat, so ist uns doch nicht bekannt, daß in ‘Eu- ropa cinem Dampfschifse ein einziger Unfall zUgestoßen ist, der aanz allein aus der Anwendung des Dampfes entstanden wäre, ein einziger Unfall, der unter gleichen Umständen nicht auch cin Segel - Schiff betroffen haben würde. Auf der anderen Seite fönnte man Tausendé von Beispielen anführen, in denen Dampf- schiffe sich aus Schivierigkeiten heraus geholfen haben würden, welche Schiffe jeder andern Art überwältigt haben müßten. Jn der That muß es jedem, der nur 1m Geringsten mit dem See- wesen bekannt ist, einleuchten, daß das Schiff, welches nicht vom Winde abhängt, sondèrn sih seinen Cours selbst wählen éann, und zwar in dem Maße, daß es sogar gegen den Wind an von einem dem Winde gegenüber liegenden Ufer sich zu ent- fernen vermag, wenn der Zufall es in solche Lage verseßt, es

in seiner Gewalt haben muß, allen \chrecklicheren Gefah- ren der See zu entgehen, und wie Capitain Major durch {cine muthige Aufopferung des ,, Talbot ‘/ bewiesen hat, éann ein Dampfschiff auf den Strand geseßt, oder gerade- zu an das Ufer geworfen werden, wenn der Sturm un- widerstehlich ist, und zwar so, daß dem Schiffbruch selbst alle Lebensgefahr genommen wird. Ungeachtet der großen Anzahl, in welcher sih die Dampfschiffe auf der Themse und im Kanal vörfinden, ungeachtet der kleine Küstenhandel rund um unsere Jnsel herum durch Dampfbdôte geführt wird, erscheint der „„Tal- bot‘/ als das einzige Schiff der Art, welches im lebten Sturme gelitten hat, und dieses Schiff wurde, wir wiederholen es, durch seinen tapfern, klugen und menschlichen Befehlshaber geopfert, um nicht das Leben -der “am Bord befindlichen Passagiere aufs Spiel zu seßen. Wir halten es für unsere Pflicht, gegen die allgemeine Dampsschifffahrts-Gesellschaft, die Aufmerksamkeit auf viesen Punkt zü“richten. Alle, die sich der Sthiffe ‘jener Gesell- {chafc bedienten, wissen, daß sie sehr glücklich öder vielmehr sehr einsicchtsvoll bei der Wahl der Männer gewesen is, welche ihre Schiffe befelligen, und sicherlich kann es nie einen besseren Be- weis der einsihtsvollen Wahl geben, als in dem Falle des ,, Falbot ‘‘. Außerdem müssen wir - auch noch bemerken, daß die Schnelligkeit, mit welcher Capitain Major sein Schiff auf den Strand seste, als das Leben der Pas- sagiere mit der Rettung des Schifss in Widerspruch ‘trat „ein

schen Corps

- Corps vortheilbringend seyn kann.“

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eben so ehrenvoll für sie, als fúrz deu. Offiziery der sich darauf verließ. Wir“ sind übekzeugt, daß der“ Verlust des „„Talbot“/ de- finitiv weder der Gesellschaft noch dem Capitain Major zum Nachtheil gereichen wird; wenigstens witd. es gewiß nicht der Fäll seyn, wen das Publikum klug urthéist.//

Der S uf sagt: „Ueber den kürzlich in Dover entdeckten Defraudations - Versuch wird eine |ttenge Untersuchung an- gestellt. Fürst Talleyrand weiß von der ganzen Sache weiter nichts, als was er aus den Zeitungen erfahren hat. Die De- fraudanten stehen durchaus in gar feiner Verbindung mit der Gesandtschaft; man behauptet, wir wissen aber nicht ob mit Grund, daß es Attaché’s des Herrn Thiers sind. Wenn dem so- ist, so wird. dieser Minister, seiner eigenen Ehre halber, ge- eignete Mittel ergreifen, um die Uebertreter der Geseße zur Bestrafung zu ziehen. Uebrigens scheint uns die Zeit gekom- men zu seyn, wo entweder die Privilegien des diplomati- j revidirt, oder wirksame Vorkehrungen getrof- fen werden müssen, um so schmähliche Mißbräuche jener Privilegien zul verhindern , wie nicht allein unter dem Namen des Fürsten Talleyrand, sondern auch unter dem des Herrn Can- ning und des Herzogs von Devonshire bei ihrer Rückkehr von auswärtigen Missionen verübt worden sind, Die Britische Re- gierung hat ‘aus Höflichkeit die von den fremden Gesandten unter dem Schuße des Völkerrechts in Anspruch genommenen Príévpilegien respektirt, und nicht allein die ‘Depeschen-Beutel un- eróffnet eingelassen, sondern auch den fremden Gesandten gestat- tet/'die für ihren eigenen Bedarf bestimmten Gegenstände zoll- frei einzuführen. Daräus scheint nun aber ein regelmäßiger Schleich Handel entstanden zu seyn; denn wenn cin Smugg- ler nur mit einem von den Leuten einer Gesandtschaft bekannt i, so adressirt er scine Waaren an den Gesandten, und läuft die Gefahr der Entdeckung des Unterschlcifs, indem er sich durch Assekuranz sichert. Es würde für alle Theile un- gleich besser seyn, wenn den Gesandten kein Zoll - Erlaß zuge- standen würde, und wenn nur ihre Depeschen keiner Untersuchung im“ Zoll - Hause unterworfen würden. Der Franzöfische Bot- schafter ist’ gewiß nicht so schlecht bezahlt, daß er den Zoll auf seine Bedürfnisse nichr sollte entrichten können. Entweder müs- sen die Gesandten irgend ein Mittel angeben, wie in der Folge solchen Defraudationen vorgebeugt werden kann, oder sie müssen auf ein Privilegium Verzicht leisten, welches dem Handelsstande weit nachtheiliger ist, als es den Mitgliederu des diplomatischen

In dffentlichen Blättern liest man: „„Die Englische Regierung fährt fort mit der Beharrlichkeit und Umsicht, welche alle ihre Ylane chavrakterisiren , die Zeit des Friedens zu benuz- zen, um die Linie ihrer Etablissements, mit der sie die Erde umzicht, zu vervollständigen. Während sie sich auf der Ostküste von Süd-Amerika der Malouinen bemächtigt, um eine Station fúr ihre Kriegsschiffe und. einen Hafen für ihre Kauffahrtei- schiffe zu. erhalten, läßt sie auf der Westküste von Afrika die Insel Xscentfion befestigen. Sie liegt 150 Seemeilen nordwest- lich von Sr. Helena, und man befürchtete, daz sie ün Falle ei- nes Kriègs von einer feindlichen Seemacht beset werden könnte, die dadurch im Stande gewesen wäre, die Ostindischen . Flotten aufzufangen. Jm Jahre 1829 war sie nur von zwei Familien von Englischen Juvaliden bevölkert, und der gänzliche Mangel an Brunnen und Quellen schien eine größere Niederlassung un- möglih zu machen. Die Englische Regierung ließ jedoch am Ab- hange des sogenannten grünen Berges cinen artesischen Brunnen bohren;,der scitdem eine beträchtliche Quantität gutes Wasser liefert. Im Jahre 1830 wurde eine Compaznie Artilleric hingeschickt, und die Besaßung ist bis jeßt auf ein Bataillon vermehrt worden; die ganze Mannschaft besteht aus Leuten, die irgend cin Hand- werk verstehen, und sie werden unablässig mit der Erbauung von Batterieen, Kasernen, Wasser - Leitungen und Wohnhäusern beschäftige. Ein großer Theil dieser Etablissements is mit un- glaublich kleinen Kosten vollendet worden; alle angreifbaren Punkte (deren jedoch wenige sind, da die Jnsel cin steil aus dem Meere ansteigender Vulkan ist) sind jezt schon mit Batte- rieen versehen; man hat mit eisernen Röhren, die aus Eng- land geschickt wurden, eine Wasser- Leitung, 7 Englische Meilen lang, vom Gebirge an den Hafen geführt, wo jeßt die Schiffe ohne Ausschiffen der Fässer ihren Wasser - Bedarf mit größter Leichtigkeit erhalten. Es sollen noch mehrere Brunnen gegraben werden. Die Regierung hat Magazine angelegt, in denen sich Handelsschiffe mit Lebensmitteln versehen können; eben so soll die Station zum Magazin für alle Bedürfnisse der Kriegs- schiffe dienen, welche an der Küste von Afrika im Dienste sind. Bisher waren die Magazine in Fernando Po, wo aber die Feuchtigkeit Alles zerstörtèé. Das Klima ist trockcn, höchst ge- sund, - der2 Boden fruchtbar und das Etablissement dem auf St. Helena weit vorzuziehen; auch ist es für die Indischen Flotten noch besser als dieses gelegen. Jm Laufe des gegen- wärtigen Jahres ist eine Reihe von Häusern gebaut worden, welche den Junvaliden der Afrikanischen Flotte bestimmt sind. Je mehr die Bedeutung von Afrika in kommerzieller Hinsicht zunimmt, um so wichtiger muß diese Besißung werden, welche einen natúrlichen Mittelpunkt für alle Punkte der Afrikanischen Küste, von Guinea bis Benguecla, bildet. Man muß die weise Vorsicht anerkennen, mit welcher England in der Bildung von Besitzungen dieser Art verfährt; es ergreift die Zeit, wo sie sich ohne Uecbercilung und ohne große Kosten bilden lassen, wäh- rend sie vielleicht wenige Jahre später, wenn die unmittelbare Nothwendigkeit abgewartet würde, mit großen Opfern nur un- vollständig ausgeführt werden könnten.‘/

Die von Neufoundland hier eiugegangenen Zeitungen reichen bis zum 22. August. Die General-Versammlung war von dem Gouverneur vertagt worden und sollte am 1. Novem- ber wieder zusammenkommen. - Jn der Rede, welche der Gous- verneur beim Schluß der Versammlung hielt, wünschte er ihr Glúcf zu der Eintracht und dem guten Vernehmen, die in ihrer Mitte geherrscht, obgleih man über Fragen zu berath- schlagen gehabt, hinsichtlich deren die beiden Zweige der Geseb- gebung verschiedener Meinung waren.

Es sind Kap-Zeitungen bis zum 6. Juli hier eingegan- gen. Der Süd -Afrikanishe Handels- Anzeiger vom 29. Juni enthält folgende Nachricht von cinem Bankerott in Indien: „Leider ecfahren wir durh Briefe aus Judien, daß wieder ein bedeutendes Handlungshaus daselbst fallirt hat. Die Firma „„Schotton und Compagnie“ (sons Schotton , Malcolm und Compagnie) hat ihre Zahlungen eingestellt. Wir wissen je- doch nicht, wie hoch sich die ‘Passiva belaufen.“ Die vor zwei Jahren aufdem Vorgebirge der guten Hoffnung errichtete Spar- bank“ hat außerordentlichen Erfolg gehabt; die Zahl der Theil- nehmer beträgt 1219. Die Gesammt-Summe, welche seit Grün- dung der Bank darin niedergelegt wurde, beläuft sich auf 32,063 Pfund, wövon ‘die Deponenten jedoch cinen Theil wieder zurük-

liche Expedition nach dem Innern von Afrika auszurüsten, mag schnelle Fortschritte, und man hoffte, daß die Reise bald wh angetreten werden können, da schon 192 Actien ausgegeben ren und nur 200 festgeseßt sind.

Briefe aus Neu-Orleans"vom 9. August melden, y die Aussicht auf die Baumwollen- und Zucker-Aerndte seit

reren Jahren nicht so ekfreulih war, und daß die Stadt jj wieder völlkommen gesund ist. 4:

Den leßten Nachrichten aus Para (Brasilien) zufolge, ( findet sich dieser Ort noch- immer in einem sehr unruhigen 4 stande, und die Europäischen ‘Portugiesen lebten in beständi, Furcht vor einem Ueberfall. Ausfuhr - Artikel waren selten y theuer, da sich von keinem Produkt viel an dem Marft befatid; q mit der Lahdes-Valuta stand’ es sehr“ schlecht, weil eine-gy Menge verfälschtes Kupfer aus den Vereinigten Staaten (j bracht worden war. - Der Gouverneur und einige Kaufleute ren im Begriff, durch Subscription einen Fonds zusammey bringen, um denjenigen eiñe Belohnung quszuse6èn, die vóh| Einfuhr solcher Kupfermünze Anzeige machen, damit die ( smuggler gerichtlich verfolgt werden können.

Niederlande.

Aus dem Haag, 17. September. Der Minister auswärtigen Nhgeltaru bitten - Baron Verstolk van Soelen, gestern Abend von London hier angekommen. Heute wi unter dem Vorsiße des Königs, ein Kabinets-Rath gehalten, y hem der genannte Minister beiwohnte.

Der Verkauf ciner hier erschienenen politischen Bros betitelt: „das Faustrecht im Jahre 1832//, hat 300 Fl. tragen, welche zur Vertheilung unter die Vertheidiger der l werpener Citadelle dem Ministerium des reformirten Fj übersandt worden sind.

Belglen.

Brüssel, 18. Séptember. Ju der gestrigen Siku Repräsentanten-Kammer kam das Kapitel des Bu des Ministeriums des Fnnern zur Berathung, welches übe] öffentlichèn Unterricht handelt. Die Central-Section hat ir} trag gebracht, daß in der Folge kein Unterricht auf Kost) Staates ertheilt, und mithin die für diesen Gegenstand gi derte Summe bedeutend reducirt werden solle. Die Dey welche gestern nicht zum“ Schluß kam, wird heute fortgi werden. Der Lynx enthält Folgendes: „Herr Nothomb, der gt Vertrauen in die Diplomatie seßt, und der ganz ernstlich di glaubt, daß sein Werk in Erfüllung gehen werde, hat der § mer drei- bis viermal mit unerschütterlicher Fassung versi daß die Londoner Konferenz nicht aufgeld|, daß die Sih derselben nichr unterbrochen seyen, und daß sie fortfahre, ih unscren Angelegenheiten zu beschäftigen. Nun lesen wir“ im Jndependant, daß London verôdet ist, die Parlami Mitglieder, Minister und hohen Staats-Beamten auf's | gegangen, und die Herren Goblet und van de Weyer dil Beispiele gefolgt sind. Wir dürfen daher fragen, ob die Ku renz, da sie nicht aufgelöst scyn soll, noch versammelt ist, | ob sie sich mit unseren Angelegenheiten beschäftigt ?//

Herr Bowring ist von hier nach Lüttich abgereist.

Lúttich, 18. Sept. Gestern nach der Revue gaben J

auf mit vielem Interesse das Königl. Institut der- Taub) men, die Kathedral- und die St. Jakobs- Kirche und try stiz Palast. Abends gab der Magistrat ein Diner auf d Stadthause, dem Jhre Majestäten beiwohnten. Heute besuch! Jhre Majestäten verschiedene Privat - Etablissements, z. V, | Wassen- und Tuch -Manufafturen 2c. und empfingen älsdi eine Deputation des Magistrates mit dem - Bürgermeistek der Spiße, welcher dem Könige eine Denfschrift d reichte, worin die Bedürfnisse der Provinz ausführlich | auf eine freimüthige Weise auseinandergeselzt wurdet. Die Schwester des Königs is gestern hier angekom

Schweden und Norwegen.

Stockholm, 17. September. Se. Majestät der haben den Präsidenten des Reichs-Handels-Kollegiums, Dr, Poppius, zum Mitgliede des Staats-Raths ernannt.

Seit dex Rückkunft Sr. Königl. Hoheit des Kronpr heißt es nun wieder, wie unsere Zeitungen berichten, daß Zusammenberufung des Reichstages erst zu Ende des M November stattfinden soll.

Der General-Zoll-Direktor Graf Arwid Poße ist von ( Reise nach der hiesigen Hauptstadt zurückgekehrt.

Deutschland.

Dresden, 19. Sept. Die erste Kammer fuhr in Sisung vom lüten d. mit den Berathungen über das ( wegen Erfüllung der Militairpflicht fort. Das M v. O ppel bemerkte zuvörderst, er könne sih mir dein Pi worauf das fragliche Gese6 basirt sey, nicht einigen, und daß dessen unbedingte Anwendung auf Sachsens Wohlstan/ theilig. einwirken werde; er finde sich jedoch veranlaßt, sein dement (vergl. Nr. 263 der Staats-Zeitung) jet fallen \ sen. Man ging hierauf zum Vorschlage Sr. Königl. ! des Prinzen Johann über, die Bildung eines, dem ÿ ßishen ähnlichen Systems der allgemeinen Dienstpflich! Landwehr betreffend. Nachdem sich“ das Mitglied v. M ausführlich über die Verhältnisse des Preußischen Militai! stems ausgesprochen, nahm der Staats-Minister v. Zezsd das Wort, um der Kammer eine von ihm angefertigte vol Berechnung Über den Aufwand, welchen die AÄnnahm! Preußischen Wehr - Verfassung verursachen würde, theilen, indem er schließlich bemerkte: Hieraus sich, daß unter den aufgezählten Annahmen muth 130,000 Rthlr. mehr als nah der bisherigen Einr zu verwenden seyn würden. Wenn“ man aber dessenunzl| eine solche Einrichtung beabsichtige, so müsse vor allen À das Budget des Kriegs-Ministeriums zurückgenommen und vorbehalten werden, solches nur auf eine runde Summe j! len, da es bei der Kürze der Zeit unmöglich sey, bei |0 greifenden Veränderungen noch ein vollständig bewilligtes* get vorzulegen. Se. Königl. Hoheit Prinz Johann gd rauf seinen Dank für die erhaltenen Erläuterungen zu e!“ und: bemerkte, wie aus. dem Gesagten zwar hervorge! durch das zur Sprache gebrachte System die militairisd}t dung des Volkes befördert und der einzelne Dienstpflich leihtert werden könne, daß jedo unübersteigliche finanziel dernisse in den Weg träten. Nur in der Hoffnung, sol ten beseitigt werden, habe er seinen Vorschlag der Kamnl getragen, erkläre nunmehr aber denselben für erledigl Kaminer -ging demnächst zu den einzelnen Punkten des

nahnien, so ‘daß 23,300 Pfund darin blieben. Die Gesellschaft,

Beweis für das liberale System dex Gesellschaft ist Und zwar

welche auf dem Kap zusammengetreten ist, um eine wissenschaft-

tions-Gutachtens über,„und verbreitete sich zuvörderst über dk

Majestäten ungefähr 400 Personen Audienz und besuchten |

Geses-Entwurf nachgelassene Stellvertretung beim Mili- lónst. Das Mitglied-v.-Carlowiß hielt zur Vertheidigung \inzips det Stellvertretung einen ausgeführten “Vortrag, 7¿ wurde? endlich 'beschlössen, eine unbedingt subjektiv- ¡Stéllveëtretung beim! Waffendienst anzunehmen. - Zum

Wiistand einer getrennten Berathung wurde dagegen die 'ob-

ly Freiheit ‘der Stellvertretung gemacht. Zum Schluß Debatte beméerfte der’ Präsident, wie er sih mit der ¡pr ''öbjektiven Freiheit ‘hierin durchaus nicht befreunden ¡da dieselbebeiden Theilen schade , dem Einsteller, weil sie cine Sicherheit gewähre, dem Stellvertreter, weil er auf hestirninté Summe* rechnen könne, dem Mikitair, weil es erlássige Soldaten erhalte, und dem Staate, weil sich, tros Verbote, ‘Bureaus: bilden würden, die zu einer Entwürdi- der Nationalität und Gefühle der Moralität, durch Be- ng eines zum Menschenhandel herabsinkenden Geschäfts müßten. Der Präsident stellte hierauf dié Frage: „Soll \tellvertretung in Friedenszeiten unter gewissen noch näher \rmirenden Bestimmungen objektiv frei seyn?“/ was 6 Stimtirnen gegen 6 verneint wurde. Fôthen, 18. September. Die fürchterliche Krankheit, die ja, hatte auf ihrer Wanderschaft durch ganz Europa auch Herzogthum auf zwei Punkten überschritten, aber, Dank n gewandten ernsten Vorkehxpungen, nur wenige Opfer ge- t, und es is jeßt ein volles Jahr verstrichen, daß diese rende Krankheit das Herzogthum verlassen hat. Darum heute wegen der Befreiung von dieser shweren Seuche, r, Herzoglichen Durchlaucht höôchsten Befehl, in sämmr- Orten des Herzogthums ein allgemeines Dankfest gefeiert, 1 dichten Schaaren waren die Bewohner der Residenz in empeln Gottes versammelt, um dem Herrn der Welt die (hres Dankes darzubringen.

Núnchen, 17. September. Se. Hoh. der Herzog Max yeu traf Sonntag Abends zu Münchèn ein,

Durch ein Königl. Reskript ist gestattet, daß die kleine Uni- gler Königl. Beamten die Stelle der Gala vertrete; nur j, Majestät dem Könige oder einem Mitgliede der Königl. se wird die eigentliche Gala gebraucht.

Zon bis zum 20. September sollen 2 Grenadier - Com- m, 1 Schüßen-Compagnie, 1 Eskadron Uhlanen, dann 2 «¿Compagnieen Griechischer Truppen, im Ganzen 676 y, von München nach Triest abmarschiren.

die Sache des Pfarrers Hochddrfer wegen Freilassung um 11. September vor dem Zuchtpolizei-Gerichte zu Kai- \rn verhandelt werden, allein der präsidirende Richter er- daß diese Verhandlung auf unbestimmte Zeit vertagt wer- üsse, Hochdörfer bat um ein besseres Arrestzimmer.

Das „Intelligenzblatt// des Ober-Mainkreises empfiehlt die dehntere Und zweckmäßigere Bereitung der Pottasche, un- inveisung auf die im Jahre 1833 verheißene Prämie.

ünchen, 16. Sept. (Nürnberger Korrespon- ) Jun den höhern Zirkeln \priht man von bevorstehen- ersonal- Veränderungen in dem Justiz - Ministerium. Auch der Ministerial -Rath, Ritter von ‘Panzer, dem Verneh- jah auf sein Ansuchen quiescirt und zum Geheimen Rath it. Die Sache des Buchdruckers Volkhardt liegt dem Appellationsgericht zur Entscheidung vor. Gegen Pr. ánn soll die Spezial-Untersuhung eingeleitet worden Beiden Verhafteten ist der tägliche Luftgenuß in dem e der Frohnveste gestattet. Der Kafetier Habereder, je 0ts Phönix - Gartens allhier, von dem dfentlihe Blär- éldeten, daß er wegen dringenden Verdachts, sein in der quie royale versichertes Eigenthum angezündet zu haben, let wurde, ist, da sich scine Abwesenheit von hier wäh- des Brandes und seine und seiner Angehörigen Unschuld wsellte, vom Appellationsgerichte des Jar - Kreises ganz prochen, Und gestern auch in Freiheit gesegt worden.

Ptuttgart, 19. Sept. “Jn der gestrigen Sibßung der er der Abgeordneten wurden die Berarhungen des js der Finanz-Kommission fortgeseßt, und die den Reserve- und die landständische Sustentations - Kasse betreffénden fen erledigt. Der Vice-Prôsident setzte hier zugleich die er in Kenntniß, daß der Präsident, Freiherr von Gais- künftig statt 5000 Fl. nur 4000 Fl. Besoldung beziehen wofür die Kammer demselben den Dank des Landes aus- ten beschloß. Bei dieser Veranlassung brachte der Abgeord- lett die Frage zur Sprache, ob nicht die Besoldung des jenten der ersten Kammer ebenfalls herabgeseszt werden ms zu einer“weitläufigen Debatte führte. Endlich wurde sen, der staatsrechtlichen Kommission die Frage: ob ein licher Unterschied zwischen Finanz -Geses und nicht finan- Geseßzen bestehe, und welche rechtliche Folgen daraus ab- werden“ könnten , namentlich in Beziehung auf den spe- Fall dev Präsidenten-Besoldungen? zur Begutachtung zu- n. Södatin ‘wurde beschlossen, den Ueberschuß des Viahres 1832 his 1833 zur theilweisen Bestreitung der Ko- s gegenwärtigen Landtages zu verwenden. :

arlóruhe, 17. Sept. Gestern wurde hier das erste rthschaftliche Fest gefciert. Dasselbe fand alf dem N Plake, zwischèn Karlsruhe Und Mühlburg, statt; es war tine Preis-Vertheilung für landwirthschaftliche Leistungen dienste, ein Wettpflügen und Pferde-Rennen, Scheiben- Und alle Arten von Volks-Belustigungen verbunden, zu- Urde auch ein Viehmarkt und ein Markt für landwirth- Ye Geräthe abgehalten. Die-Stadt war shvn am Abend mit Fremden ‘qüs allen Gegenden so schr angefüllt, daß nden Wirthshäusetn gar keine Unterkunft mehr finden und in der Nacht auf ‘die OLtschaften sich begeben muß- h: Zest begann um 8 Uhr ‘mit dem Wettpflugen auf zwischen Mühlburg und dem großen Exercier - Pla gele- delde, Um 11 Uhr erschienen Se. Königl. Hoheit der [00g Und die Großherzogliche Familie, begleitet von der 66 vallerie und'den berittenen‘Bürgern der Residenz. Nach- afen die vorhandenen Preis-Gegenstände, die land- Bd yen'Geräthe útnd Produúfte in Augenschein genommen G tut diè Rennpferde Und diejenigen Häusthiere, denen arge worden, vor dem - Großherzoglichen Pavillon lla Es begann sofort das Wettrennen mit inländi- d bei welchem ein Bauersmann von Bulach den 4h L namlich eine goldene Medaille, im Werth von Doe Dukaten in Gold erhielt; Auf das Wettrennen “S ag ertheilung, welche" unter dem Pävillon in Ge- d di dnigl: Hohèit des Großherzogs und Sr. Hoheit i: nncgragt Wilhelm,* ven dem Chef des Miníste- fg Ban Staatsrath v. Winter, vorgenommen wurde. ien Gg (O WeTTORR n. erhielt dabei einen Preis von fiel (6 den besten Kochofen. Während der Preis-Ver- pßlich ein starker Regen, der zwar nicht lange an-

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hielt; jedoch die Menschen - Menge, die man auf 25,000 \ck verlief sih deshalb etwas früher, als man A “A ind die Sammlungen des landwirthschaftlichen Vereins zur df- entlichen Schau ausgestellt. Auch findet in dem Lokale des Bereits ein Wettspinnen in der Art - statt, daß eine Doppel-

tine eron, ° „Mannheim, 18. September. (Ober -Yof- A ¿ Zeitung.) Der hiesigen Bürger -Garde steht dédnichs ée völlige Umbildung bevor, vermöge welcher jene Elemente, in de- nen ein Geist lebt, der nicht derjenige der Mehrzahl unserer gu- ten Bürger ist, ausgeschieden werden. Der ehemalige Erzie- Mt des Herzogs von Bordeaux, Hr. Tharin, Exbischof von Straßburg, privatisirt gegenwärtig hier und beschäftigt sich mit einer Geschichte der in Frankreich bestandenen geistlichen und weltlichen Orden. Da man ihn hier als Jesuiten verschrieen, \o wurde ihm der Eintritt in das Museum verweigert. l

Oesterrei dch.

Wien, 12. Sept. (Allg, Zeit.) Aus Konstantinovel if di Post vom 26sten v°M. eingetroffen. Sie Gie L E Es scheint, daß der Sultan zur Wahl der Hospodare der Für- stenthämer schreiten wollte. Sobald diese Hospodare ernannt und installirt sind, werden, wie es heißt, die în den Fürstenthú- mern stehenden Russischen Truppen ihren Rückmarsch antreten. Wegen der Gränz-Berichtigung Serbiens sind alle Anstände ge- hoben , und die Türkischen Autoritäten, welche die verschiedenen Serbischen Distrikte noch verwalteten, sind bereits durch Serbische abgeld|t worden. Der Sultan geht damit um, seine Gewehr-Fabrik zu vergrößern, oder cine neue zu errichten. Bisher follen 30— 40,000 Gewehre jährlich in dieser Fabrik verfertigt worden seyn wodurch eine der größten Armeen hinreichend mit Waffen verse- hen werden könnte. Die Absicht, die Fabrication der Gewchre noch _ zu vermehren, läßt also auf eine beabsichtigte Vermehrung der Türkischen Armee schließen, die, so viel sie auch in der le6- ten Zeit gelitten haben mag, doch noch 180,000 Mann stark seyn soll. Zu welchem Ende die Pforte einen solchen Aufwand für Truppen macht, der ihren schlechten Finanz - Zustand nur ver- shlimmern muß, ist nicht anders zu erklären, als daß sie bei ir- gend einer günstigen Gelegenheit den Pascha von Aegypten für die ihr angethanen Unbilden zu züchtigen gedenkt. Es heißt, daß ein Griechischer Resident nach Konstantinopel kommen werde, um seine Nation daselbst zu vertreten. Die Ankunft desselben ‘wird einiges Aufsehen machen; die in Konstantinopel sich aufhaltenden Griechen sehen fich noch immer fúr Unterthanen der Pforte an, und ahnen keineswegs, daß sie ihr nicht mehr verpflichtet seyn nocl unter ihrem Schuße stehen sollten. Indessen wäre es für fenida Reale Handelsstand von großer Wichtigkeit, einen ‘emden Repräsentanten in Konstantinove issen, auf Verwendung er o e könnte. a E M

In der Allgemeinen Zeitung lie man nach\tehen- den Artikel von der Böhmischen Brn se vom 8, B ¡Die Allgemeine Zeitung vom 30. August ertthält einen mit 1A bezeichneten Artikel, dessen Verfasser die Hossnung aus- spricht, die Zusammenkunft der Herrscher in Böhmen habe den Zweck: „die Creirung eines neuen Völkerrechtes‘/ zu versuchen. Am Schlusse verspricht der Korrespondent zu sei- ner Zeit näheren Bericht über die von ihm hingeworfenen Ansichten , von deren Realisirung er „das Heil Aller‘ abhän- gig macht. Fe leichter der Schein, gut unterrichtet zu seyn,

die Menge der Leichtgläubigen blenden könnte, de ¿ diger ist es, der verworrenen Ansicht Einzelner, cdeb den Wat schen und Bestrebungen ciner Partei den Weg zu vertreten auf dem sie sich zur gangbaren Ansicht úber die Verhandlun- gen ges Tages aufzuwerfen strebt. Zuvörderst also finde hier die Bemerkung eine Stätte : daß sih hinter dem Wunsche nach Creirung eines neuen Völkerrechtes wohl an sich schon ein großes Mißverständniß der einfachsten Grundbegriffe des Rechts versteckt, ein Mißverständniß, wie es sih nur aus der Ansicht erklären läßt: daß das Recht zu irgend einer Zeit, nach der Konvenienz der Umstände und den Bedúrfnissen des Augenblicks gemacht und erfunden, und mithin einer eben so willkürlichen Abänderung fähig sey. Das Völkerrecht wurzelt , wie das Privatrecht, in dem einfachen Gebote der Gerechtigkeit und der Liebe des Nächsten ; es ruht auf der sittlichen Pflicht, Jedem das Seine zu geben, seine Verbindlichkeiten zu erfüllen, Nie- manden in seinen Rechten“ zu kränken, das Gute nach Kräften zu fördern, und nah dem Maße der von Gott verliehenen Macht, der rohen Gewalt, dem Unrechte, der Unterdrückung des Schwachen durch den Stärkern zu wehren. Es läßt sich be- haupten, daß ein anderer Grundstein des Völkerrechts, als eben diejer, nicht gelegt werden könne; aus guter Quelle kann aber außerdem noch versichert werden, daß die in Böhmen vercinig- ten Monarchen, statt auf Abfassung eines neuen Völkerrechts zu "innen, gerade im Gegentheil ihren erhabenen Willen darauf gerichtet haben, zu sorgen, daß den erwähnten uralten Grund- säßen des Völkerrechts überall Achtung und gebührende Ehrfurcht werde, und dies zwar mehr noch zum Wohle der ganzen Euro- päischen Welt, als in ihrem eigenen Interesse. Dies hehre Streben ist vielleicht niemals nothwendiger gewesen, als in einer Zeit, wo die revolutionnairen Tendenzen sihch der Bezugnahme auf das. Völkerrecht, wie eines zweischneidigen Schwerdtes be- dienen und allenthalben dessen Heiligkeit proklamiren, wo sie in den bisherigen Bestimmungen desselben eine Schußwehr für die bereits zu Stande gebrachten Schöpfungen der Revolution zu finden vermeinen, die Berufung auf die Heiligkeit bestehender Traktate aber hdhnisch von sich weisen, sobald die rechtmäßigen Regierungen diese zum Schuke ihrer eigenen Rechte gegen be- vorstehende Gewaltthaten in Anspruch nehmen. // i

Prag, 19. Sept. Am 16ten d. M. wurde bei Jung- Bunzlau unter dem Kommando des Feldmarschall - Lieutenants Fürsten zu Windischgräß von den Brigaden des General-Majors Fürsten von Reuß-Köstri6 und des Freiherrn von Salhausen ein Manöver ausgeführt. Die in Parade ausgerückten Truppen be- standen aus einem Kürassier -, einem Husarenz Regimente, zwei Grenadier-Bataillonen, einem Feldjäger-Bataillon, einem JInfan- terie-Regimente, zwei reitenden und zwei Fuß-Batterieen. Mach- dem JI. MM. die’ beiden Kaiser und die Höchsten Herrschaften die Front der in vier Treffen aufgestellten Truppen hinabgeritten waren, begann das taktische Mandver, das in mehrere Bewegun- gen mit: vieler Präcision ausgeführt wurde. Dann defilirten die Truppen vor JI. MM., Allerhdôchstwelche sich mehrmahls über die tnusterhafte Haltung der Truppen beiläufig aussprachen. Das Hüsalen - Regiment machte nach beendigtem Mandver noch mch- rere Evolutionen. Hierauf nahmen JJ. MM. die Kattun-Fa- brik von Köchlin und Singer in Jung-Bunzlau in Augenschein und verweilten auf der Rückkehr nach Münchengräg zu Kosmanos, um das daselbst befindliche Knaben-Erziehungshaus des Jnfanterie-Regi- ments Palombinizu besichtigen. Am 17. früh begab sich Se. Königl.

Hoheit dex Kronprinz von Preußen unmittelbar vor seiner Ab- |

spinnerin dreimal so viel Gespinnst an den Rocken nimmt, als

reise in die Kapuziner- Kirche, um das Grabmal des Herzogs von Friedland zu sehen. Abends wurde in dem Schloß; Theater zu Münchengräß das Lustspiel „„der Böhme und der Deutsche‘/ von Stiepanek, von der Gesellschaft der Prager ständischen Búhne, T Böhmischer Sprache zu Allerhôchstem Beifalle aufgeführt. im /18ten Vormittags wurde abermals eine Hühner- und Ha- ia s «in R der Gräflich Waldsteinschen Herr- Í Unchengräß veranstaltet, welcher Jhre Kaiserliche Maje- ften beiwohnten, j cher Jhre Kaiserliche Maje Der Oberst-Lieutenant Ritter von Prokesch is nach Mún- chengräß hier durchgereist. E ae R

S ch. weiz.

„_ Neuchatel, 14. September. Jn dem Dorfe Chaurx - de- Fonds fand, wie der hiesige Constitutionnel meldet, am Sonntag den 8ten d. M. Abends eine unbedeutende Ruhestd- uns statt. Um halb ‘1 Uhr ungefähr stürzten 5 bis 6 junge eute von verschiedenen Strazen aus, unter tumusltuarischem Geschrei, auf den Pla des Dorfes. Es war die Stunde, wo die Leute gus den Wirthshäusern und Schenken zurückkehren, und es waren daher in einem so bevölterten Dorse, wie Chaux- de-Fonds, sehr bald 2— 300 Personen auf dem Plaße. Da der Haufe auf die Ermahnungen der Gendarmerie nicht hôren wollte, so ließ der Maire 20 Mann von der Miliz aufmarschiren, und diesen gelang es binnen Kurzem, den Auflauf gänzlich zu unter- drücken. Ein junger Mann wurde dabei mit einem Bajonett leicht gerißt. Am folgenden Tage war Jahrmarkt in dem Dorfe, der ohne die geringste Unruhe vorüberging. Am 11ten Abends aber \tif- tete qu Arbeiter, Namens Montandon, aus dem St. Jmer- E , wieder “einen Tumult an, indem er Nachmittags in La haux-de-Fonds eine eidgenössische Fahne aufstecte; seine Ver-

suche blieben aber vergeblich. Er begab sich Anfangs in einige Kaffechäuser wurde aber herausgeworfen; nun zog er in Be- gleitung einiges Gesindels durch die Straßen des Dorfs, wurde aber bald verhaftet und am anderen Morgen gefangen nach Valangin abgeführt. Die Besorgniß, daß dieses Treiben viellcicht im St. Vis weiter verzweigt seyn möchte, bewog die O n E L Miliz mobil zu machen und in der Ge ‘ouillire lu; M -

blieb Alles rubig, gend patrouilliren zu lassen; aber es

L Griechenland.

Nauplia, 9. August. Am áte è. ist Gri i H a, 9. August. n d. M. ist Grivas freige- remen und in Freiheit gesest worden ; gestern eröffnete König L tto die hier verjammelte geistliche Synode. Diese Feierlichkeit ward durch 21 Kanonenschüsse verkündet.

Aegypten.

Alexandrien, 16. Juli. (Aus dem Journal de Sm yrne.) Die Aegyptische Flotte ist, mit Ausnahme der vier Linienschiffe, nach Tarsus gesegelt, um dort Aegyptische Truppen einzuschiffen, die theils hierher zurÜcgebracht , theils an der Syrischen Küste gelandet und nach dem Bedúrfnisse des Dien- stes in den verschiedenen Provinzen vertheilt werden sollen. Die vier Linienschiffe sind auch aus dem Hafen ausgelaufen, aber nur, um vor demselben zu kreuzen und die Maunschaft zu Üben. Ibrahim Pascha wird noch einige Zeit in Akri bleiben, um das Land zu organisiren, Truppen zur Bildung einiger neuen regulairen Regimenter auszuheben und hauptsächlih, um die

Befestigungs- Arbeiten in Adana zu leiten, das gegen den Tau- rus hin in tüchtigen Vertheidigungs - Zustand gese6t werden soll. Mehmed Ali hat seinem Sohne zu diesem Behufe mehrere in seinen Diensten stehende Jngenieure gesandt. Der Pascha erwartet mit Ungeduld die Rückkehr der Flotte von Tarsus, um seinen Plan, eine Reise nach Kandien, bald ausführen zu kön- nen, wozu Alles in Bereitschaft geseßt ist. Den 17. Juli soll ein neues Linienschiff, das siebente, vom Stapel gelassen wer- den und in einigen Tagen wird noch ein zweites folgen

Der Pascha will, daß die Werfte gar nicht leer werden foslcn und sobald ein Schiff von Stapel gelaufen ist, soll sofort der Bau eines neuen begonnen werden. Bis zu welcher Anzahl von Se- geln er eine Flotte bringen will, weiß man nicht, wenn er aber jo fortfährt, jo wird sie bald furchtbar seyn. Statr einen Theil der aus Syrien zurückerwarteten Armee zu entlassen, soll die- selbe vielmehr noch verstärkt werden, wenn die Entvdlkerung des Landes dies nicht unmöglich machte; was aber nichr in Aegyp- ten geschehen kann, wird in Syrien bewerkstelligt werden. Seit dem Kriege mit der Pforte haben wir wieder zum ersten Mal cin Kauffahrteischif mit Russischer Flagge geschen, das den Mollah von Kairo hierher gebracht hat. Ungeachtet des Ver- bots der Regierung gegen die Einführung Türkischer Münzen

welches den Zweek hat, das Steigen des lallero zu verhindern, ist dieser, der einen Augenblick gesunken war, dennoch je6t mehr denn je gesucht und aufs Neue auf 18? Piaster gestiegen.

Das Journal de Smyrne berichtet ferner aus Syra vom 25. JZUli: „Die Zeitungen in Nauplia beschäftigen sich noch immer mit Kandien. Die Griechen dieser Insel scheinen mit der Aegyptischen Verwaltung sehr unzufrieden zu seyn. Sie versichern, die Haupt-Erzeugnisse des Landes sollen zum Regie- rungs-Monopol gemacht und die Mandeln, das Ocl, die Seide U. j. w. von der Regierung zu den von ihr selbs festgeseßten Preisen aufgekauft werden, damit sie dieselben dann auf eigene Rechnung wieder verkaufen könne. Dies wäre eine Añwenduna des Aegyptischen Systems auf Kandien. Auf die Spike soll abec die Unzufriedenheit durch cine in Türkischer und Griechischer Spra- che erschienene Bekanntmachung getrieben worden sehn, wodurch ée dem Griechen der Jnsel verboten wird, sein Grundeigenthum zu es kaufen; der Ankauf solcher Grundstücke wird bei Strafe des it, lustes des Kaufgeldes untersagt. Die Griechen erkennen in die- Ln Meere gela die Absicht der Aegyptischen Regierung, sie zuna AUMAIAO A der Fnsel zu zwingen und vom Auswandern ah:

In A4

Berlin, 23. Sept. Der Gener e F Pio mandirende General des 7ten Ale China Aen tetie Vi S ist, von Magdeburg kommend, am 17ten d. M. wieder in Mún ee Gee, Die seit cinigen Wochen in dieser leßteren Stade A Umgegend, Behufs der jährlichen Herbjt- Uebungen,

erjammelt gewesenen Truppen (nämli das 13te und l5te Jn-

Oer Tate das 11te Husaren- und das 6te Ub lgen Uk Lind I S Abtheilung der 7ten Artillerie - Brigade) den-Haide über fe Mle letn et Me N de genutrinten Lod- einem feierlichen C i U AR fe é PQUNEN mit R U lee Ott am 18ten in' ihre resp. Kanton-

Aus Stettin meldet man Folgendes: ¡Die diesjäh-

rige Bade-Saison in Swinemünde ist nunmehr vor ï 2. 1a n ns ) vorüber; sie war seit Errichtung des Seebades daselbst unstreitig die gtlinéhone

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