1833 / 270 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

sens te: lchten Revolution zu werden. Nichtsdestoweniger kroch dieser Mann reihum vor Chlopicki, Skrzynecki, Krukowiecki,/ obschon er dieselben unterdessen aufs wüthendsie durch „seine Klubs verfolgen ließ. Troy seines vawgtisg s republifani= shen Geistes is nichts so ausgemacht, als daß eben dic- ser Lelewel am allerwenigsten die Polnische Revolution ver- standen hat, und daß dieselve auh wiederum ihn nicht egen Lelewel ließ sih mit seinen Prosériptionen am 15 und 16. August durch Krukowiezki überlisten, weil er Überhaupt unpraktisch und zum Glück eben so unpopulair als unpraktisch war. Denn dieser scheue, furhtsame- und erbleichende Volks-Tribun, sobeld er besorgte, zur Rechenschaft seiner Fautriguen gezogen zu werden, hatte (wie o viele alte Französische Reoublifauer) bei allen demokratischen Púra- sen doch einen ticf despotischen Sinn. Schon während der Revolu- tion zetate sich ‘derselbe Die Klubs sollten nur die Jnstrumente seines Willens seyn, und durch dieselben sann erimmer nur darauf, dic Re- ierungs-(Gewalt ebenfalls zu seinem Fnstrument zu machen. Er drang eswegen besonders nah der Mordnacht des 15ten Augusts in Krufkowiceki, den berüchtigten Pulawski in die Regierung aufzunch- men. Lelewels damalige Erklärung, welche Spazier berichtet, „daß der 15. und 16. Augus der Revolution ihren ursprünglichen Cha- rakter wicdergegeben bave und Alles gut gehen würde, wenn man sie in demse!ven fortführte//, that nicht allein Lelewels Tendeniz,/ sondern guch die Weise vollständig kund, wie er diese Revolution aufgefasit hatte. Doch unfähig, den Gelüsten seiner Eitelkeit thre anze Befriedigung zu verschaffen, sah er sich fortwährend im Kon- ift mit Männern, die sich des Augenblicks besser zu bemächtigen wußten und kräftigere Raturen waren, als er. Deshalb fand si Lelewcl am Ende der Revolution auf eine nur untergeordnete Rolle beschränkt. Nachdem man sich in viele Länder zersireut- vermcinte Le- lewcl, daß nun in Paris seine Aerndte gekommen wäre Er {loß sih deshalb ‘eng an-Lafayette an. Beide Männer hatten viel Aehu- lichfeit mit emander. Beide gleich unpraftish und über dic Gegenwart fortwährend verblendet; Beide gleich eitel und selbitzufcieden; der Eine von sich sagend: la France e’est mol, der Anderé : la Pologne c’est moi; Beide die dfentlicie Meinung nur hinsichtlich ihres vermeintlih großen Ruhms auffassend; Beide be- schränkt in dem Gedanken, daß sie der wahre Typus der neuen Aufklärung wären Es ist nicht unwahrscheinlich, daß Lafayette Le- lewel zu Errichtung seines Pariser Comités angespornt habe. Le- lewel errichtete dase!be aus vdllig obskuren iungen Leuten. Wir haben fchon bemerkt, mit welcher Heftigieit Bem dieses Comite angegrifen habe. Doch Bem tadelte dasselbe nur hinsichtlich seiner Geld - Betrkigereien, seiner Habsucht und seines Nepotismus. Die s{chwächste Scite desselben licß Bem unberührt, jene, wenn auch noch bemäntelte, immer unvershämte Anmaßung Lelewels, dieses obsfure Polen - Comité als Polnische Repräsentation zu erflä- ren. Woher hatte Lelewel seine Legitimation erhalten , die- ses Comité zu errichten? woher hatte lehteres scine Voll- macht, die Polnischen Flúchtlinge zu repräsentiren? Jede Re- präsentation, wenn sie keine Usurpation seyn soll, seßt eine rechtliche Delegation des repräsentirten Theiles voraus. Von wem und wie war diese Delegation erfolgt? Lelewel mit seinem Comité mußte die Autwort darauf schuldig bleiben. Denn hätte auch jener Vater der Klubisten alle flüchrige Mitglieder des ehema- ligen Reichstags zu einem Körper zusammengetrieben, fo hätten die- sélben immer nicht einen Reichstag ausmachen kdnnen weil ihnen die geschliche Delegation des repräsentirten Theils dazu gefehlt hâtte. Denn nur nach dem constitutionnellen Statut von 1307, nicht aber nach cer Constitution von 1815 war das Militair, als solches, wahl- fähig. Hätten daher auch alle flüchtige Polnische Militairs utd alle flúchtige Civilisten jenes Comité gewählt, immer wäre es, tn- soweit jene Wahl nicht rein privatrechtlih und deswegen bloß per- idnlich tattgefunden hätte, ein unrechtlich bestehendes Comité gewesen. Mit Verachzungz von den Französischen Behdrden behandelt, ldfic sich dasselbe bald wieder auf. Ein anderes von Owernicki trat an dessen Stelle. Wer kennt nicht diesen einfachen, shwerfälligen Mann, dessen Portrait einmal. zur Karrikatur auf die leichte Polnische Kavallerte gebraucht wurde, und welcher, nah Spazier, in Volhynien eben 0 sthr die Weinkcller, als die dortigen Freunde der Revolution auf- suchte. Offenbar gelangte dieser Mann zur Präsidentschaft des neuen Comitc’s, wie König Saul unter die Propheten. Außer einer hôchst unbedeutenden Proclamation an die Poln. Flüchtlinge, hat auch dic- ses Comité kein Lebenszeichen von sich gegeben. Sowohl Lelewels als Dwernicki’s Comité schienen in mehreren Phrasen Lust zu be- zeugen, si als eine National-Repräsentation anzusehen und als sol- e geltend zu machen. Dieser Unsinn kam nicht zu seinem vôlli- gen Ausbruch Dessenungeachtet verdient er zur Aufilärung aller irrigen Meinunzen und zur Berichtigung aller falschen Konsequen- zen furz erwogen zu werden. Der Reichstag vom Dezember 1830 beruhte zwar auf geseßlichen Wahlen; indessen war seine Einberu- fung ungiseßlich erfolgt und deshalb auch sein Bestand ein durclh= aus ungescb mäßiger. Noch mehr war dics mit dem Reichstag von 1831 der Fall, da derselbe nur noch theilweise auf geseßlichen Wah- len beruhte. Fndessen galt auch derselbe“ „im revolutionnairen MWortveritande// für cineu rechtmäßigen " Reichstag. Wie gestal- teten sich aber, nachdem das revolutionnaire Land wieder 11 den Besiß feines rechtmäßigen Souverains gelangt war, die BVer= hältnisse der Polnischen Flüchtlinge zu Polen? Wir wolle", die- selben nur nach dec Ansicht der Revolutionnaire und nach dem Rechte, was sie aufgesllellt haben, beurtheilen. Denn zufolge des duch den Wiener Traftat garantirten Poln. Staatsrechts befanden si.) jene Flüchtlinge nur in dem einzigen Verhältniß zu Polen als mehr oder weniger vershuldete Aufrührer. Der Revolutions- Reichstag hatte in dem Beschluß vom 26. Februar 1531 erklärt- daß „auf den Fall der Unmöglichkeit, die Kammern zu berufen, Zeit und Ort der Versammlung der Kammern durch die Regierung und durch Vermittelung des Präsidirenden des Senats und durch den Marschall bestimmt werden sollen.// Ein anderer Beschluß vom 19. Februar hatte die geringste Vollzahl des Reichtags auf 33 Mit- glieder gestellt. Die Nacht vom 15. 16. August hatte. auf die Reichstags-Diskussionen so nachtheilig eingewirkt, daß man zu fci= nem Entschluß über den Fortbestand des Reichstags gelangen konnte, als die dem General Krufowiecki vom Reichstag gegebene Voll- macht und dessen bekanntes Unterwerfungs-Schreiben/ so wie die Er- fúrmung der Stadt den Revolutions - Reichstag plöblich auflôste und jede weitere Verfügung desselben unmöglich machte. Geseßt nun, daß nach dem revolutionnairen Geseß die Fortseßung des Re- volutions- Reichstages in Zakrozym und Plock wirklich legal ge- wesen wäre, so hatte der Reichstags - Marschall vor dem Uebergang auf die Preußische Gränze Krakau zum Versammlungs - Ort des nächsten legal bestehenden Revolutions = Reichstages bestimmt Mit dieser revolutionnair - geseßlichen Weisung hob sich der Revolutions- Reichstag von 1531 auf. Der neue Zusammentritt desselben in Kra- xan kam aber nicht zu Stande; denn kein einziges / geschweige dret und dreißig Mitglieder konnten sih daselbst versammeln. Deshalb muß auch nach dem revolutionnairen Geseß die Auflösung des Revolutions - Reichstages von 1831 immer als legal erfolgt an-

esehen werden. Gezen wir die Geschichte der Revolution durch,- o finden wir, daß die Constitution von 1815 mit revolutionnairen Modificationen als das Staats - Grundgeseß des neuen Revolu- tions - Staates rehtstráftig angenommen wurde. Selbst nach dem revolutionnairen Recht bestand daher die Constitution von 1515 în allen denjenigen Artikeln, die nicht durch den NGAGe A V” tag derogirt worden waren. Durch den Beschluß vom 25. Fanuar 1831 des Revolutions-Reichstags war aber der 31ste Art. dadin ab-

eâándert worden, daß die sogenannte National - Repräsentation in en zwei Kammern des Reichstags beruhe. Daher konnten nur diese, nah dem revolutionnairen Geseß/ die Nation repräsentiren. Die zwei Kammern des Revolutions- Reichstags hatten sich aber, wie wir eben gesagt, legal aufgelds und konnten deshalb nur durch neue Wahlen wieder zusammentreten. ‘Wie konnten dieselben

aher erfolgen -

gen Regierung und unter die Gesebe derselben zurückgekchrt

da die Nation unterdessen zu ihrer gesehmäßi-

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war? Die revolutionttaire National-Représettatidn hatte somit faëtish und auch revolutionnair - gesebmäßig aufgehört. Es war somit eine auch nah dem revolutionnairen Geseß völli

evidernite Usurpation, wenn Lelewel's oder Dwernicki’'s Comité si cîne National - Repräsentation anmaßen wol=lten. Hinsichtlich der ausgewanderten Flüchtlinge konnten sie wohl cin (Comité bilden, 0 wie sic dazu von allen derselben ohne Ausnahme beauftragt und delegirt worden waren, d. ‘h. thr Fundament konnte privatrechtlich, aber niemals (selb| nah dem von der Polnischen Revolution ge- schaffenen Recht) ftaatsrechtlich, seyn, nie die Nation, sondern immer nur einzelne Fundividuen begreifen. Wie absichtlich, wie nur zu diesem Zweck errichtet, gaben fich jene Comité’s alleerdenklice Mühe, die Pol- nischen Flüchlinge im Ausland und besonders tin Frankreich zu kompro- mittiren Die Ürtheile der Minister in den Franz. Kammern haben ihnen den Stab gebrochen; noch mehr die niedrigen Zänktereien un- ter sich, welche sie veranlaßten ; fo wie die wenigstens völlig unkluge Mission der Polen nach der Schweiz, von welcher, nach Antonini's Schreiben, Owernicki's Comit“ der Mitwisser und wahrscheinlich auch der Urheber war. Das Journal des Débats sagt in seinem Blatt vom 3ten v. M. noch Folgendes: „Polen bedeckte fich ín unsern Augen mit eiñem blutigen Schleier, als die Niveleurs sich wieder an die Spiße des Rathes stellten und die meuchelmörderischen Umtricbe der Demagogen in den Straßen von Warschau die Ueber- hand gewannen. Jeßt noch wird ieder Polen-Freund durch dic Aus- shweifungen und Gewaltthätigfeiten mehrerer Flüchtlinge beleidigt, die durch ihre grobe Vergessenheit der Rechte der Gaftfrenndschaft freiwillig sogar der Würde des Unglücks entsagten./ So ruhte sogar noch auf diesen Comité¿’s, nicht wegen threr Usurpation der Nationalrepräseutation (denn auf diese achtete Niemand, selbst der leidenschaftliche Bem nicht), sondern, dafi ste nach Art der alten Reichstage ein demokvratisch souveraines Centrum ( der Polnischen Flüchtlinge) bilden wollten, das schwere Anathem, welches den Reichstag zum steten Zerstören des von Zeit zu Zeit neuaufblühen- den Wohlstands von Polen bestimmt hatte. Fene Comités vermoch- ten nicht das allergeringste Gute, nicht die allermindeste Linderung dem Ungluck threr Landsleute zu schaffen, sondern nur das traurige Gegentheil. Denn ein Keim des Todes wie die Geschichte be-

* weist lag im Geist der Polnischen Reichstage. ‘/

Frankretch. Paris, 21. Sept. Das Journal de Paris bemerkt über

die Coalitionen der Arbeiter: „Die Zimmerleute verharren seit vier-

zehn Tagen in Unthätigkeit, um eine Erhöhung des Tagelohns zu ertroßen. Sie scheinen zwar noch immer von ihren Forderungen nicht abstchen zu wollen, indessen hat ihre Stellung, wenn wir gut unterrichtet sind, den Charakter einer Coalition verloren, so daß ihre Ansprüche rein persdnlihe geworden sind. Man "ver- sichert, in einer Versammlung der Zimmergesellen sey als Prin- zip anerkannt worden, daß kein Mitglied des Vereins ein Recht besiße, durch Drohungen und Gewaltthätigkeiten diejenigen sci- ner Kameraden, welche fortarbeiten wollten, davon abzuhalten. Dies is schon ein großer Schritt zu verständigeren Beschlüssen, wenn man an die Vorfälle denkt, die sich Anfangs zutrugen, wo ein Haufe von Zimmergesellen, oder die sih wenigstens . für folche ausgaben, nach mehreren hiesigen Baupläßen, ja \vo- gar nach Versailles zog, um die Arbeiter gewaltsam zu unter- brechen. ‘“

Dem Courrier français zufolge, wären zwischen dem. Kriegs - und dem Finanz - Minister Mißhelligkeiten über cinen Zuschuß entstanden, den der Erstere zu seinem Budget verlange, der Leßtere aber durchaus nicht zahlen wolle.

Dem Temps zufolge wurden von sämmtlichen hiesigen po- ; litischen Blättern im Juli d. J. 40,423 Exemplare in die De:

partements versandt, die sich auf folgende Weise vertheilen : Quotidienne. . #2 3743 Gazette de France 6703 Renovateur . 913 MOMIAUE e clit a fe oe 849 Journal de Paris (mit Einschluß der Frei - Exemplare) . ie, LYOL Journal des Débats . 5900 s 3840

Temps 10

Constitutionnel . 8370 (im J. 1830 seßte er 11,288 Exem-

ylare ab.)

831

507

3509

2686

S41

40,423 Exemplare. Bei dieser Liste sind die Exemplare, welche von diesen Journa- len hier in der Hauptstadt und deren Weichbilde abgeseßt, oder ins Ausland gesandt werden, nicht mitgerechnet, so daß man bei den meisten ein Drittheil, bei mehreren sogar die angegebenen Zahl hinzufügen muß. / | Dasselbe Blatt classificirt die Mitglieder der beiden

Kammern ihrem Ursprunge und ihrer politischen Meinung nach in folgender Weise: Von den 257 Pairs gehören

18 der Revolution von 1789,

42 der alten Adel- Aristokratie,

13 den alten Parlamenten,

34 der Verwaltung des Kaiserthums,

57 dem militairischen Geiste des Kaiserthums,

17 dem Hofe, und

76 den Grundsäßen der Restauration an.

257 Deputirten - Kammer: Republikanische und anti-dynastische Opposition . 25 Puristen der linken Seite (wie Salverte u. Tracy) 6 Constitutionnelle Opposition (wie _Odilon Barrot, Marschall Clauzel, Mauguin, Merilhou, Lau- rence, Felix Real u. A.) . Unabhängige Neutrale (wie Etienne, BDianon) ed Unabhängige Ministerielle (Ganneron, Delessert N Ganz Mintisterielle (wie Bugeaud, v. Schonen) Minister uud neuerlich hochgestiegene Personen GTDU E Marthe). nre t reite d Reine Doctrinairs (Guizot, Nemusat, Dumont, S L 1e R Ade Ai d Bei Hofe Angestellte (Graf Laborde, Vatout, v. A N L E, E t Der Restauration und der Aristokratie Geneigte (wie Royer Collard und Lepelletier d’Aulnay) Legitimisten, oder ihnen doch nahe verwandt (Berryer , Laugier de Chartrouse). . . 8 Fehlende B E Lia D e Ev Gai daulb , A im Ganzen 459 Deputirte. Die Gazette de France meldet: „Unser Geschäftsführer erschien gestern vor dem Jnstructions - Richter, Um wegen der zwei in Beschlag genommenen Nummern unseres Blattes ver-

Journal du Commerce Messager . i

Courrier français . National . ¿ Tribune .

113 71 96

Dupin, Berenger,

Hälfte der | | Monate zu verweilen gedenken.

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nommen zu werden. Jn Bezug auf das Schreiben an 0 Philipp hat er erklärt, die Gazette habe damit durchaug, zu Haß und Verachtung gegen die Regierung aufreizen, sy bloß einem Prinzen des 2 és Bourbon in seinem 4j Interesse wie in dem des Landes einen heilsamen Rath len wollen, um der Krisis, in welcher Frankreich sich seit halben Jahrhunderte befindet, ein Ende zu machen. Wai Artikel über die Verweigerung solcher Steuern betrifft, di von den wahren Repräsentanten der Nation bewilligt wg so hat unser Geschäftsführer ' erklärt, das nämliche Prinz im Jahre 1829 von dem Constitutionnel, dem Couvriey çais, dem Journal des Débats und mehreren anderen Bij und im Jahre 1789 durch die National-Vereine aufgestess vertheidigt worden, und er appellire, in Bezug auf dassel das Urtheil des Landes.“

Herr Cadet-Gassicourt, der sein Amt als Maire deg gen vierten Bezirks, das er seit der Juli-Revolution very niedergelegt hat, war unter der Restauration einer dey *sten Gegner der Bourbonen; in den drei Juli - Tagen f in seinem Hause und fast unter dem Feuer der g chen Garde die ersten Versammlungen der Pariser # ler statt. Unmittelbar nah der Juli - Revolution er den Maire - Posten. Bei der furchtbaren Verw der Kirche von Saint-Germain-l'Auxerrois, die sich im F 1831 unter dem Ministerium Laffitte zutrug, war es Hy det Gassicourt, auf dessen Befehl das Kreuz von dieser abgenommen wurde. Jn neuerer Zeit entspannen sich zwischy und seinem Adjunkten, Herrn Viguier, über eine von dey teren verfaßte und unter der National-Garde verbreitet schrift wegen Wiedereröffnung der seit jenem Ereignisse q senen Kirche Zwistigkeiten, welche einen Zweikampf j Beiden veranlaßten , in Folge dessen Herr Viguier seit schied nahm, und von der Regierung durch cinen eint Posten am Rechnungshofe entschädigt wurde. Der N des Herrn Viguier, Herr Michel, der zuin Adjunkten q worden ist, ohne daß man Herrn Cadet Gassicourl di seine Meinung befragt hat, war ciner der eifrigsten Unte jener Bittschrift des Herrn Viguier und es blieb dem also nichts übrig, als von seinem Posten abzutreten,

In Nantes hat am 16ten d. M. ein Matrosen/AÄus stattgefunden. An diesem Tage wurden nämlich vor den gen Tribunale der Prozeß des Capitains Baudrier, Best bers des Schisses „Neptun “/ verhandelt, dessen Mannsch im März d. J. auf der Rhede von St. Domingo geg empört hatte; die Offiziere des Schiffes wurden damals b Matrosen gemißhandelt und der Capirain, der beinahe ü Kampfe um sein Leben gekommen wäre, tödtete einen der terer durch einen Pistolenshuß. Das Erkenntniß des Polizeigerichts von Nantes fiel nun dahin aus, daß det tain im Zustande rehtmößiger Vertheidigung von seinen Gebrauch gemacht habe, demgemäß drei der Aufrührer j cinjährigem, achtmonatlichem und halbjährigem Gefängnis urtheilt wurden. Eine Anzahl von Kameraden der Kond ten hatte sich vor -dem Tribunale in der Absicht versamm Capitain zu überfallen, sobald er heraustreten würde. Als | nun, von einigen ihm befrcundeten Schisss-Capitainen b aus der Sißung des Gerichtshofes nach seiner Wohnung fehren wollte, wurde er von den Matrosen, deren einer i ner mit drei Kugeln geladenen Pistole versehen war, angt und wäre wahrscheinlih ein Opfer ihrer Rachsucht gew wenn er sich nicht unter dem Schuße seiner Begleiter i nächsten Wachtposten geflüchtet hätte. Die Aufrührer t den Posten angreifen, so daß dieser durch ein ‘Piquee Truppen verstärkt werden mußte. Zwölf der Meutert w verhaftet, und dem Capitain Baudrier gelang es in einer fleidung nach Hause zu entkommen. Einige Detaschemen trouillirten in der Nähe bis die Ruhe sich allmälig wied stellte. Tages zuvor war schon ein anderer Öffizier des fes Neptun ‘/ von den Matrosen gemißhandelt worden, den Abend besorgte man eine Emeute; derselbe ging aber vorüber. Leider haben sih dergleichen Meutereien unit Schifssvolke seit einigen Monaten öfter ereignet; ganz l trat mit der Mannschaft des Schiffes „Katinka// unter det ern von Belleville dieser Fall ein.

Ein Marseiller Blatt klagt darüber, daß die Rey mehreren Jtaliänischen Flüchtlingen, namentlich Römer acht bis zehn Monaten keine Unterstüßung mehr auszahlen)

Die nach Algier gesandten Commissaire wollten diest nach einem sechstägigen Aufenthalte verlassen und sich nad und Oran begeben ; in jeder dieser beiden Städte werden Woche bleiben und dann nah Algier zurückkehren, wo st

Niederlande.

Aus dem Haag, 22. September. Der Genera

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| nant Janssens und der Contre-Admiral Twent sind inl

dam angekommen.

In einigen Tagen wird hier eine Gemälde-Aus|stell öffnet werden.

Die Cholera, die sich seit dem 22. Juli zum zweit in Leyden gezeigt hatte, ist dort nunmehr ganz verschwl

Belgien.

Brüssel, 23. Sept. Der hiesige Moniteur folgendes Schreiben aus Antwerpen vom 21sten d, beschäftigte sich eifrig mit der Verstärkung des Doeler À als in der vergangenen Nacht ein Durchstich in demstl macht wurde; man weiß noch nicht, von wem. Die 0 du eine Breite von 12 Metres, und erstreckt sich bis al ähr cinen Fuß unter dem Niveau des Wassers, #0 dgsselbe in den Polder des Doel gestürzt, und denselbe! dings übershwemmt hat. Erst bei Tages-Anbruch, und Urheber dieser verderblichen Operation verschwunden 1 wahrte man den Durchstich des Deiches. Man legte Hand an's Werk, und heute Abend um 6 Uhr war dl mung schon bis Über das Niveau aufgeführt, so daß strômen des Wassers Einhalt gethan worden is. Gen zen hat Truppen an Ort und. Stelle geschickt, um die ® rung eines solchen Unternehmens zu verhindern. Der W Desart befindet sich im Doel, um die Arbeiten zu leite

Am 20sten d. sind der König und die Königin inV getroffen, woselbst Jhre Majestäten einige Tage werden.

In der gestrigen Sibung der Repräsentant mer verlangte Herr Desmet nähere Aufschlüsse über erwähnten) Deich - Durchstich. er Minister des, erwiederte, däß die Regierung noch nichts Bestimmtes ? sen Vorfall erfahren habe. Es wären Truppen abges den, die aber keinen Feind angetroffen hätten. Sobald

gierung nähere Mittheilungen erhalte, würde er solche d

|

ittheilen. Herr Legrelle bemerkte, es scy nicht das erste- ms dergleichen Dukchstiche bewerkstelligt worde wären, mau müsse _doch ehdlich einmal etfahren, ‘ob die lmee, die el Geld foste, dem Lande auch zu etwas nllke. Uebrigens / er, daß der Feind, welcher jene Zerstörungen anrichte,

(haden etsehen müsse. Er' verlange, daß der Kriegs - Mi- morgen der Kammer nähere Aufschlüsse gebe. Dieser Vor- # wurde, troß der wiederholten Bemerkung des Ministers ännern, daß die Regierung selbst noch nichts Bestimmiteres , und daher leine näheren Aufschlüsse geben könne, durch inen-Mehrheit angenommen.

Deutschland. annover, 25. September, Einem in der hiesigen Zei-

enthaltenen Schreiben gus London zufolge, wird die Ab-_

Sr. K. Hoheit des Herzogs von Cumberland nébst seiner {lie aus England gegen Ende dieses Monats stattfinden.

Kassel, 22. Sept. Die Stände-Versammlung fuhr am d, mit der Diskussion über den Rechenschafts-Bericht und die f begründete Aufnahme der von den frühern Ständen ein- eten Anklage gegen den Ministerial -Vorstand des Jnnern

Herr v. Baumb.ach Uk verlas zuerst die Stelle qus

früheren Berichte des - permanenten Ausschusses, worin drei Anklage - Punkte der schon anhängigen Klage entwickelt den, und schloß mit dem Antrage, daß die Versammlung (ben beitreten möge. Der Landtags-Commissair fand ¡esem Antrage einen Widerspruch gegen einen früheren Be-

Spruch des Gerichts abwarten wolle, Es sey jet noch so unangemessen, als damals, der Entscheidung des hdch- Gerichtshofes vorzugreifen; die Proposition, welche der mer von Seiten der Staats - Regierung in dieser Angele- eit gemacht worden, habe man ja eben aus diesem Grunde sehnt. Herr König bemerkte hierauf: Jene Proposition icht deshalb vorläufig abgelehnt worden, weil die Stände- ummlung sich nicht in die Klage habe einmischen wollen, t um dieser keinen Nachtheil zuzufügen, um die rück- sude Kraft, welche in der Annahme jener hätte liegen kön- von der Entscheidung über diese abzuwenden. Er sehe hein, wie durch die Adoption der Anklage in den Lauf des s eingegrisfen werde. Strafe “und Freisprehung würde feinen Punkt geändert, wenn die Versammlung die Anklage je ihrige erkflâre. Die Stände hätten die Obliegenheit, die assung zu retten, damit jegt und in Zukunft Niemand aus inn oder mit Absicht sie verlesen, Niemand in ihren g eingreifen könne. Da diese Maßregel also nicht ungezie- ) sey, so frage es sich, ob sie nothwendig erscheine? Diese e müsse bejaht werden. Herr v. Verschuer erklärte, daß das zarteste Gewissen sich bei den in der lezten Sikzung lossenen Anklagen beruhigen könne, ohne sich die Verpflich- aufzulegen, auch noch eine schon anhängige wieder zu er- ren, Herr Theiß bemerkte: Wolle die jezige Stände- sammlung in den obschwebenden Prozeß eingreifen, was sie im eigenen Namen thun könne, so werde sie, da über das- Vetgehen nicht ein doppeltes Straf-Verfahren eingeleitet den könnte, sich dem Schicksale aussetzen, daß ihre gegenwärtige e zu voveilig befunden würde, indem ihr ein änderer Klä- {on zuvorgekommen sey. Erst dann sey sie demnach ein- jeiten befugt, wenn bereits- entschieden worden, daß über hegenwärtig anhängige Anklage kein Urtheil erfolgen könne. dahin halte er sie dazu nicht für berechtigt. Hr. Wipper- srâgte, indem er diese Déduúction als in ihrer Grund- ilch bezeichnete: ob denn die Landstände nicht immer die- e moralische Person blieben, zumal in der jezigen Zusammen- t, welche auch formell ausdrücklich nur als die Fortseßung früheren Landtags anerkannt sey? Uebrigens, fügte er hin- sy die Sache ganz einfach. Der permanente Ausschuß zu einer Anklage ermächtigt worden, diese Vollmacht mangelhaft gewesen seyn, wenigstens werde sie von Angeklagten so dargestellt. Dieser Mangel solle jeßt ge- t, die Vollmacht vervollständigt, von der Stánde-Versamm- selbst gchändelt werden. Hr, Henkel erklärte sich in Ue- insimmung mit Hrn. Theiß gegen die Anklage; eben so Erb-Marschall Freiherr von Riedesel, dessen Acußerun- jedoch) von einer rauschenden Militair - Musik, dié eben am ungs-Lokal vorüberzog, üÜbertönt wurden. - Herr Schwar- berg äußerte: Es sey beklagenswerth, den Formen so viel, Sache so wenig Rücksicht widmen zu sehn. Eine Stände- sammlung sey in dem Moment, wo sie eine Anlage habe vo- wollen , aufgelöst worden , bevor sie ihren ständigen Ausschuß uiven konnte, und solche direkte Angriffe wolle man Unter Form- en vermeiden. Die Stände-Versammlung sey in ihrem ver- deinen Zusammentritt stets eine moralische Person; ihre ht, dic Mng Ju shüßen, sey eine einige, andauernde, gegenwärtige. Das Resultat dieser Sibung, wonach die ames der Anklage beschlossen wurde, haben wir bercis frü- geineldet.

cimar, 25, Sept. Seine Königliche Hoheit der Groß- vg wird, dem Vernchmen nach, noch einige Zeit in Dres- verweilen; dagegen is die Frau Großherzogin Kaiserliche eit von Münchengräß in erwünschten Wohlseyn am Abend Bsten d. M. wieder nah der Sommer - Residenz Belvedere Wetehrt. Der Erb- Großherzog war Seiner Durchlauch- Mutter bis Nauinburg entgegengefahren. Vir vernehmen, daß ZJhre Hoßeit die Frau Herzogin Jda ihrem ältesten Prinzen von Meiningen abgereist und am

n, M

Bernhard von Weimar , eingetrojfen ist, welcher am 1sten

Begleitung des Generals Bagelaer ist Seine Hoheit darauf “lsten d. M. dort wieder abgereist, um auf einem Umwege Straßburg, einen Theil der Schweiz, Tyrol und Salzburg, chen und Stuttgart in die Niederlande zurückkehren. Die hiesige Zeitung berichtet aus Jena: Die Univer- erhält sich in threm Rufe. Jm lebten Halbjahre zählte sie tudirende, von denen 317 aus den Sachsen-Ernestinischen en, 195 aus andern Deutschen Staaten Und 23 aus dern lande waren. Von diesen Jünglingen widmeten sich 257 Theolo le, 156 der Rechtskunde, 6h der Medizin und 56 en Wissenschaften, welche zum Gebiete der philosophischen tät gehören. Ueberblickt man den Einfluß, welchen unsere isule nach der weisen Absicht der Durchlauchtigsten Grün- Und Erhalter seit Jahrhunderten auf die geistige Entwicke- Le Sachsen wie in ganz Deutschland gehabt, bedenkt man, f renvoll sie stets ihre Schuld an das Vaterland in dieser yt abgetragen hat, so macht es Freude, wenn nan vernimmt, ZN Verirrungen, zu denen sich Einzelne ihrer jugend- leder hatten hinreißen lassen, wieder auf den Weg ein-

è, in Baden-Baden mit Jhrem Gemahl, dem Her-

gelenkt wotden isk, auf dem die Universität allein jenen Ruhm crlangt und jene Achtung zu verdienen gewußt hat. Denn am Schlusse dieses hsahres konnte ihr weder das ZeUgniß des Fleißes noh der Rühe und Ordnung verweigert werden, ohne welche keine wtssenschaftlihen Studien möglich sind; eben so we- nig zeigte sih in diesem Zeitraume eine Spur von geseßwidrigen Verbindungen. Ob es wahr sey, was gewisse Zeirblätter, die im Interesse der Universitäten aufzutreten glaubten, neuerlich be- haupten wollten, daß solche Verbindungen früher in Jena gedul-

det worden seyèn und daß Jedermann darum gewußt habe |

bleibe dahin gestellt, zumal da wir wohl wissen, welhe mißliche Sache es um die sogenannte Notorietät ist. Gewiß aber ist es,

daß die Durchlauchtigsten Erhalter der Universität ciner folchen | Toleranz niemals nachsehen, daß sie vielmehr von ganz anderen

Grundsäßen ausgehen und nicht gesonnen sind, mit ihrem aus- drücklichen Willen stillschweigend unterhandeln zu lassen. Beweis is gegeben worden.

ruhen ausgebrochen war, und diese Auftritte guf Verbindungen

jener Art hinführten, wurde von den akademischen Behdrden |

selbst strenges Gericht gehalten, um dur Straf-Erkenntnisse und polizeiliche Maßregeln die Hörsäle von Unwürdigen zu reinigen. Vier junge Männer, welche in ihrer Verirrung am weitesten gegangen waren, wurden außerdem noch zu längeren Gefängniß- Strafen verurtheilt. So Fand es, als die verrätherischen Un- ternehmungen in Frankfurt a. M. am 3. April d. J. sich begaben ; Ereignisse, welche eine Zeitung und mit ihr sogar ein Volksblatt, wahr-

der Stände, daß man nämlich vor jedem weiteren Schritte scheinlich zur Bezeichnung des Standpunktes sittlicher Würde,

ein Possenspiel (Farce) nennt. Dieses Possenspiel, wo man den Landfrieden brach, wo man mit Meuchelmord spielte, wo man pflichttreue Krieger banditenartig niederstieß, wo man unter Flintenschüssen mit gehacktem Blei die Einwohner zum Aufruhr aufrief und nach der Sturmgloke eilte dieses Possenspiel, un- erhört auf Deutscher Erde, veranlaßte die Wiederaufnahme der Untersuchungen, und zwar in einer Richtung, welche ers jegt gegeben war. Daraus ergab sich, daß noch einige Studirende vormals an -Verbindungen mit „praktisch: politischen“ Grund- säßen, wie jene Zeitung sie bezeichnet, Theil genommen hatten und sich noch in Jena befänden. Sie wurden daher sofort zur Verwahrung an das dazu beauftragte Kriminalgericht zu Eisenach gebracht, wo sie in Folge ihres Eingeständnisses festgehalten wurden.— Daß wir dielezternVorfälle bis jesrin der Weimarischen Zeitung nicht berührt haben, hat man uns zum Vorwurf gemacht; unser Schweigen hat man gesagt hätte manche Aeltern noch mehr beunruhigt. Auch wir wissen, was Aelternliebe heißt; aber es ist nicht unseres Amtes, Befürchtungen zu zerstreuen, deren Gründ oder Ungrund wir zu beurtheilen nicht berufen sind. Und was befürchteten diese Aeltern? Waren sie besorgt, daß die Obrigkeit in ein „Possenspiel“ weiter eingreifen möchte, das auf den Untergang aller bürgerlichen Ordnung abzielte ? Waren ste besorgt, daß man ihre Söhne, ihre Mündel in „praktisch - politischen“ Uebungen stören möchte? Waren sie be- sorgt, man möchte diesen Jünglingen auf geeignete Weise erklä- ren, worin eigentlich die akademische Freiheit bestehe , ob in der Freiheit, zu handeln, wie sie wollen, oder in der Freiheit des Geistes, ob in der Befugniß: Sitten, Geseke, dentlichen Frie- den mit Füßen zu treten, oder in der Macht, sich nach eigener Wahl die Felder der Wissenschaften aufzusuchen und darin auf eigene Verantwortung über den Gebrauch dieser Macht sich anzubauen? Nein, das haben die verständigen Aeltern, die Ver- münder, welche die Jhrigen der Universität anvertrauen , nicht befürchtet, sondern gewünscht, sie haben sich stillschweigend das Recht, vorbehalten, dies von einer wissenschaftlichen Anstalt zu verlangen, und alle Einjchreitungen der polizeilichen und richterlichen Gewalt sind nur Anerkennungen dieses Rechtes. Diete Aeltern und Vormünder wollen, daß ihre Söhne und Mündel an der Hand treuer Studien Männer werden, die Hervorragenden ihres Volkes, die Stüßen menschlicher Bildung, edle Werkzeuge des gôttlichen Willens; aber sie wollen nicht, daß sie die Univer- sitäten in Tummelpläße von Katilina's verwandeln, daß hier die Ju- gend, und die Jugend, welcher das Vaterland am hoffnungsvollsten seine Zukunft anvertraut, von Menschen „, mit praktisch - politi- schen Grundsäßen// durch alle Fallstricke des sittlichen Verderbens umfangen werde; sie wollen nicht, daß sie lernen soll, Tugend, Glück und Ehre um schnöden Geroinnes oder um cines Phantomes willen gering zu achten und von Stufe zu Stufe zu größeren Verbrechen fähig zu werden; sie wolken nicht, daß ste zum Um- \turz des Staates Pläne schmiede, che sie den Werth seiner Ein- richtungen beurtheilen fann. Wollen aber Aeltern, Vormünder, der Staat, d. h. das Wohl Aller, dies nicht, wie sollten sie Be- sorgnisse hegen, es möchte geschehen, was ste wünschen und ver- langen? Nicht wir haben sie aiso durch unser Schweigen beun- ruhigen können, sondern diejenigen haben es gethan, die durch vorlaute Meinungs-Aeußerungen in öffentlichen Blättern das Ur- theil über diese traurigen Erscheinungen irre zu führen suchen, die, welche Dinge vön ernster Bedeutung für Kinderspiel aus- zugeben sich nicht bedenken und dadurch “Mißtrauen gegen Be- hörden erregen, die zur Bewachung der Gescke verpflichtet sind. Und thun solche dfentlihe Blätter das nicht , wenn sie voreilig, ohne vollständige Einsicht in die Untersuchungen die gegründete Ver- anlassung zu denselben in Zweifel ziehen? Der ruhige, besonnecne Inquirent und Richter wird zwar dadurch in seiner eigenen Prü- fung nicht gestört, aber der weniger bedächtige Zuschauer kann dadurch leicht auf ciner Seite in seinen Verirrungen , auf der andern Seite in der vorgefaßten, nicht weniger schädlichen Mei- nung bestärkt werden, daß jeder Student gegenwärtig Verbin- dungen Unterhalte und eben deshalb solcher “Vertheidiger immer gewiß seyn könne. Will das Deutsche Voit, wie in jenem

} Bernh | Blatte gesagt wird, will es ernstlih Für | ie t, sich in Nymwegen -auf dem Dampfschisfe eingeschisft und | i n fe E DALe Ma E Köln, Frankfurt und Heidelberg dorthin begeben hatte. |

narchische Regierungsweise allein für sich angemessen, so handeln diejenigen gewiß im Geiste dieses Volkes, welche nicht wollen, daß von den Universitäten aus Männer von entgegengeselzten Grundsätzen und entgegengesezten Bestrebungen zu Äcmtern in Staat und Kirche übergehen, ) Erziehung und Heranbildung der Jugend in Freiskaaten sollte der Erzichung und Heranbildung der Jugend in Monarchicen zu Beispiel und Muster dienen. i

Stuttgart, Stgufen, ein Ueberbleibsel des 11ten Jahrhunderts, in der die Hohenstaufenschen Könige und Kaiser Gott dienten, wenn sie auf ihrem Stamm Schlosse sich aufhielten, genügte der Zahl der Pfarr:Genossen niht mehr. Sie sollte verändert und erweitert werden, als sich vielfache Stimmen erhoben, diese Kirche möchte als einziges und leßtes Denkmal der Hohenstaufen am Orte ihrer Wiege stehen bleiben. Aber zu arm ist die Gemeinde, um mit Schonung der alten Kirche eine neue aufführen zu lassen. Da entschloß sich der würdige Pfarrer Keller, den Wunsch der Alterthuins - Freunde zur Kenntniß der Königl: Regierung zu bringen, eine neue Kirche zu

nd u Y U Als im vorigen Winter, sett jener |

li 92 D 0 ne d »f N A D: 2 N j á G 4 unseligen Nacht vom 22. auf den 23. Dez,, eine Reihe von Un- Zehnt-Geseß, und stimmte ber dasselbe im Ganzen ab. Es wurde

Die echte Folgerichtigkeit in der |

22. September. Die Kirche des uralten Ortes |

bauen und die alte nicht nur unversehrt zu lassen, sondern auch ihas uranfängliche Ansehen wieder zu geben, jo weit es aus vorhandenen Spuren ermittelt wetden kann. Man bat eine Kirchen-Kollekte in sämmtlichen evangelischen Kirchen des Köntg- reichs zu gestatten. Freunde der Sache erboten si zugleich, eine von den Merkwürdigkeiten der klassischen Gegend handelnde Schrift mit lithographischen Abbildungen des Hohenstaufen auf Subscription herauszugeben. Die Königliche Regierung gench- migte diesen Plan, und Se. Königliche Majestät bezeugten Fh- ren Beifall durch ein Geschenk von 2000 Gulden. Bereits ha- ben die Sanmlungen den erwünschtesten Fortgang, und man hoffr durch die rege Theilnahme aller Stände auch noch die Mit- tel zu erhalten, auf dem Hohenstaufen, der keine Spur seiner Fürsten - Wohnung des Alterthums mehr trägt, cine Warte zu errichten.

Kaulsv uh e, 23.

D Die zweite Kammer be- schloß in ihrer vorgestrigen

Sißung ihre Berathungen über das

Septemder.

mit Ausnahme von 6 Stimmen (Buhl, Herr, Hossmann, v. Rotte, Sander, Sonntag) angenommen.

Frankfurt a. M., 24. Sept. Das hiesige Amtsblatt enthält folgende polizeiliche Bekanntmachung: „Um leßten Sonn- abend Abend wurde in der Töpfer - Gasse allhier ein sogenann- ter Mordschlag (Petarde) gelegt, dessen Explosion das Publi- kum in Unruhe versetzte. Da nun sehr daran gelegen is, zu ermitteln, von wem jener Mordschlag hingelegt wurde, so wird Derjenige, welcher darüber bestimmte, zur Ueberführung des Tháters führende Auskunft geben kann, im dffentlichen ZFn- teresse hiermit aufgefordert, selbige der unterzeihten Behörde mitzutheilen, und ihm eine Belohnung von zwanzig Reichstha- lern und Verschweigung seines Namens zugesichert. Frankfurt a. M., den 23, September 1833. Polizei-Amt.

Spanien.

Madrid, 12. September. Der König seßt nunmehr seine Spazierfahrten in Begleitung der Königin täglich fort.

Die Nachrichten äus Andalüsten über die Cholera lautete noch immer ungünstig; in Ayamonte scheint sie zwar in Abneh- inen zu seyn, in Sevilla hingegen is sie noch in aufsteigender Bewegung. Sämmtliche mit den leßten Posten aus Andalusien gekommene Reisende müssen in der Nähe der Hauptstadt in dem Dorfe Angeles, zwei Stunden von hier, eine Ztägige Quaran- taine halten. Jn Cordova soll eine ordentliche Quarantaine-An- stalt für die aus dem Süden kommenden Passagiere errichtet iverden. Die Behörden von Sevilla haben, mit Ausnahme des Kriminal- Gerichts, die Stadt seit dem Ausbruche dey Cholera verlassen.

F nlanhd.

Berlin, 28. Sept. Dic Königsberger Zeitung meldet aus Memel vom 16. d. M.: „Das Kaiserl. Russische Caporsche Jägeur- Regiment, welches zur Ausführung einiger Arbeiten an der Landes-Gränze in Garsden steht, und in dicsen Tagen von dem interimistisch kommandirenden General des 1sten Armce-Corps, General - Lieutenant von Golowin, gemustert ward, feierte nach beendigter Musterung sein Regiments-Fest, Die Neugierde, cin hier seltenes militairisches Schauspiel zu schen, lockte auch eine große Anzahl der Bewohner Memels nach Garsden, um dort der Revue des 4000 Mann starken Regiments beizuwohnen. Zur Feier des Festes hatte das Offizier-Corps des Regiments in dem herrschaftlichen Wohn - Gebäude zu Garsden cinen Ball veranstaltet, wozu cine große Zahl der hiesigen Honoratioren eingeladen war. Ein vor dem Schlosse zu Garsden auf cinem großen freien Plake angebrachtes Transparent zeigte, von Huns- derten von Lampen erhellt, die verschlungenen Namenszüge un- seres allgeliebten Königs und Sr. Majestät “des Kaisers von Rußland , über welchen der Preußische und Russische Adler mit der Inschrift „„Alliance‘/ angebracht waren. Diese Aufmerksam- feit überraschte alle anwesenden Preußen auf das Angenehmste, und die Nacht ward eben \o durch den elegant arrangirten Ball, als durch die Zuvorkommenheit und Freundlichkeit der anwesen- den Generalität nd des Regiments-Commandeurs, Obersten von Bodisco, der als Wirth Alles hervorsuchte, um jeinen Gästen jede Aufmerksamkeit zu erzeigen, gekürzt.“

—- Der Gencral der Jnfanterie und fommandirende Gene- ral des 7ten Armee-Corps, Freiherr von Müffling, tiff am 22sten d, M. von Mänster in Düsseldorf zur Fnspectton der dorti- gen Truppen eingetroffen, und wollte nach cinem dreitägigen Aufenthalte die Reise nacy Wesel fortseßen.

Laut Nachrichten aus dem Herzogthume Posen is die Nachfrage nach Wolle in dieser Provinz noch immer sehr bedeu- tend. Obgleich die Kaufleute sür die Wolle des künftigen Jah res schon jet mehr bieten, als sle in diejem Augenblicie gilt, so halten die Schäferei-Besizer doch mit dem Verkaufe zurück, eingedenk der Nachtheile, die das zu frühzeitige Losschlagen der Wolle in diesem Jahre für sie herbeigeführr hat.

Ber lindern B Tut Den 28. September 1833,

Ami]. Fonds- und Geld - Cours- Zettel. (Preuss, Cour.)

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