1833 / 272 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

ten vernichtet oder zurückgebraht worden. Auch wird es ei- niger Tage noch bedürfen, um das in den Polder vom Dvoel Ubergetretene Wasser wieder herauszuschaffen. Dieses ift das Resultat jenes Ereignisses, dessen Ursache noch nicht bekannt ill, Der General Buzen hatte am 21sten den Kommandanten des «orts Liefkenshoek ersucht, das Wasser der an diesem Tage eintre- tenden Fluth nicht in das übershwemmte Land und dieses Fort ein- dringen zu lassen, damit die Arbeiten an dem Gegendeich leichter volendet werden könnten; aber dieser Kommandant gewährte das Gesuch nicht, und anstatt seine Schleusen geschlo}en zu lassen, be- fahl ev vielmehr, sie zu duen, wodurch das Wasser um 13 Centi- mòtres stieg. Man antwortete, daß der Ober-Befehlshaber der Forts diese Frage nicht entscheiden könne und sich ers Befehle aus dem Haag einholen müsse. Auch hat es sich erwiesen, daß die Holländer am Abend des 2sten dieses Monats, einige Stunden vor dem Durchbruch des Deichs, das Ueverschwemmungs-Wasser um 38 Cen- timétres über sein gewdhnliches Niveau erhöhten. Fch habe eine Untersuchung einleiten lasen, um zu erfahren, welche? Ursache man dieses Unheil zuzuschreiben habe, und bis zu gehdriger Ermitte- lung der Thatsachen wird die Kammer die Beweggründe zu wúr- digen wissen , die es mir noch nit erlauben , den Argwohn guszu- svrechen , welchen dieses Ereigniß erregt hat. So viel ist schon ge- rvißi/, daß der Kommandant des Forts Liefkenshoef sich geweigert hat, in das Gesuch zu willigen, welches der (Heneral Buzen an thn richtete, indem er sich darauf berief, daß er vorerst im Haag um Befehle #achsuchen müsse. Als- der Ober - Befehlshaber der Forts Lillo und Liefkenshoek in den ersten Tagen des Monats Juni nach der RNatificirung des Londoner Vertrages vom 21. Mai den Wunsch äußerte, daß die Gränzlinien dieser beiden Forts festgeseßt werden mdchten, damit man darüber eins werde, auf welchen Deichen der (Garitison dieser Forts der Zutritt gestattet sey, um Reibungen der Art zu vermeiden, wie sie mit unseren Posten stattgefunden hatten, tam man mündlich überein, daß von beiden Seiten Gränzpfähle gestect werden sollten, und dev Deich des Doel (eben der, welcher durchbrochen worden, und der eine senkrechte Linie gegen den gros ßen Schelde - Deich bildet) befand sich außerhalb der Gränzlinien, welche der Holländischen Garnison des Forts Lieftenshoefë gesteckt wurden; also durfte fic diesem Deich sich nicht nähern, und unsere im Oorfe Ovel kantonnireuden Truppen mußten so postirt werdeu, daß sle dieselbe beaufsichtigen konnten. Nach Abschluß dieses Ver-

gleichs zogen wir einen Theil der Truppen zurück, die wir auf dem |

linken Schelde - Ufer hatten, und ließen nur Beobachtungs - Posien dort stehen. Der im Dorfe Doel aufgestellte sollte den Deich be- wachen, von dessen Durchbruch die Rede ist. Die Untersuchung wird zeigen, was der mit dieser Wacht beauftragte Posten zu berichten hat. Dem Eifer und der Hingebung der fünf Fnfanterie-Compag- nieen, welche der Befehlshaber der auf dem linken Ufer stehenden Truppen am Morgen des 21sten zu sammeln vermochte, und der Ankunft einer Compagnie Sapeur - Míneurs if die schnelle Wieder- herstellung des Gegendeiches zu verdanken. Fhr Benehmen verdient das grdßte Lob. Der General Buzen hat dîe gröfite Thâtigkeit ent- wickelt und neue Truppen abgesandt, um den ganzen Umkreis des über- scowemmten Gebiets, das st{ch Über 7000 Metres bin erstreckt, aufs iirengste zu bewachen. Es ist unumgänglich, daß die Verwaltung der Brücken und Chausscen diese Gegendeiche an einigen Orten ‘ver- stärken lassen muß , damit dieselben dem Andrang des Ueberschwem- mungs- Wassers bei Sturm und Unwetter Widerstand leisten. Der Durchbruch dieses Deichs und die Ueberschwemmung des Pol- ders Doel, die darauf folgen mußte, vermehren keineswegs et- wa die Vertheidigungsmittel des Forts Lieffenshoek, und man mußte daher dieses Faktum der reinen Böswilligkeit zuschreiben, wenn es nicht durch einen bloßen Zufall veranlaßt worden is. Dies wird sich aus der von mir angeordneten itntersuchung ergeben, die der eneral Buzen eînzuleiten fortfährt, um Alles zu sammeln, was zu einem ficheren Aufschlusse führen kann.“

Die Feier der September - Tage hat gestern durch Musik- Aufführungen, so wie durch mehrere in den Vorstädten angeord- nete Volks-Belustigungen begonnen. Heute wird in der St. Gu- dula-Kirche. ein Trauer-Gottesdienst zum Andenken der Gebliebe- nen stattfinden. (Siehe unten.) i

Gestern die diesjährige Kunst-Ausstellung eröffnet worden, die sich dur eine Reihe trefflich ausgeführter Gemälde auszeich- nen soll. Außer den Belgischen Malern Wappers, Verboekho- ven und Geefs haben auch Martin aus London und Gudin in Paris, so wie mehrere andere ausländische Maler, Werke zur Kunst-Ausstellung geliefert.

Brüffel, 25. Sept. Bei dem Trauer - Gottesdienste, welcher gestern in der St. Gudula-Kirche stattgefunden, bemerkte man auf dem Chor, auf welchem sich die Mitglieder beider Kammern befanden, auch den Englischen Minister Herrn Char- les Grant, das Parlaments - Mitglied Herrn Joseph Hume und den bekannten Schriftsteller Pr. Bowring. Um 11! Uhr er- schienen der König und die Königin in der Kirche, wo zunächst das Requiem unter der Direction des Herrn Fetis ausgeführt wurde. - Nach Beendigung des Gottesdienstes seßte sich der Zug, der sich nach dem Martyrer - Plaße begab, folgendermaßen in Bewegung: ein Detaschement der Bürger - Garde zu Pferde; das Musik - Corps der Bürger -Garde von Alost; die im Septem- ber verwundeten Männer; die Geistlichkeit ; der König und die Königin in einem sechsspännigen Wagen; der Kdnigl. Hofstaat; die Mitglieder beider Kammern; die Minister; der Cassations- Hof; die Ober- Rechnungs - Kammer; der Militair - Ober - Ge- richtshof; der Appellationshos; der Gouverneur der Provinz und die Deputation der Stände; die Generalstabe der Bürger- Garde und des Heeres; die Handels - Und andere Tribunale erster Jnstanz; das Municipal - Corps; die Kommission sür Na- rional Unterstüßungen und Belohnungen und ein Detaschement Guiden. Dem Zuge schlossen sich auch noch Sir George Ha- milton uud der zweite Britische Legations-Secretair an. Der Franzöfische Gesandte war nicht zugegen, was jedoch nur dem zufälligen Umstande beigemessen wird, daß es in Abwesenheit des Ministers der auswärtigen Angelegenheiten ad interim, Grafen von Merode, übersehen worden ist, dem diplomatischen Corps die gewöhnlichen Einladungen zu übersenden.

Deuts Glad.

Dresden, 25. Sept. Die erste Kammer beschäftigte ich in ihrer Sizung vom 18ten d. mit dem Deputations-Bericht riber die Bearbeitung eines neuen Grundsteuer-Systems und die Aufhebung der bisher bestandenen Real - Befreiungen. Der Referent, Reiche-Eisensuck, nachdem er in der Einlei- rung des von ihm verlesenen Berichts auf die Wichtigkeit dieses Gegensiandes für das künftige Staatsleben aufmerksam gemacht, bemerkte, wie hier kein Geset-Entwurf vorliege, sondern wie es Berathungen über allgemeine Prinzip-Fragen gelte, aus wel- chen sich erst ein Gutachten der Kammer bilden solle, damit, nach erfolgtein Einverständniß mit der andern Kammer und der Re- gierung, wiederum ein Gesetz daraus hervorgehen fônne. Der Präsident äußerte bei Eröffnung der allgemeinen Berathung : Es komme zunächst darauf an, welchen Zweck man mit der Einfüh- rung eines neuen Grundbesteuerungs-Systems verbinde. Früher habe man die Ansichr gehabt, solches nur für die Aufbringung neuer und erhöheter Bedürfnisse zu benu6en, und in solchem Falle erscheine die Sache minder dringend und wichtig, zumal da man hoffen dürfe, durch den Auschluß an cin größeres Zoll - System Ersparnisse bei den Grundsteuern zu erzielen, Gehe man aber in die Sache tiefer ein, erwäge man besonders die Verhältnisse, wie sie sich

1120 in der neuern Zeit gestaltet, beabsichtige man zugleich eine verhält- nißmäßige Heranziehung der bisherigen Steuer - Freien und eine Steuer - Rectification Überhaupt, so erfordere dies die Anwen- dung bedeurender Mittel. Es handele sich um eine Methode zur möglichst genauen Ermittelung der Kräfte des Grund - Eigen- thums, und um dies bei jedem einzelnen Grundstücke zu finden, sey eine Ermittelung der Größe und der Ertragsfähigkeit uner- läßlich nothwendig. Wie diese also bewerkstelligt werden könne, dies sey Gegenstand der gegenwärtigen Berathung, und es müsse ein in seinen Grundlagen wohl begründetes, höchst einfaches System aufgestellt werden, wenn es längere Zeit ohne Haupt -Uinarbeitung bräuchbar bleiben solle. Man ging hierauf zur speciellen Berathung dieses Gegenstandes über. Der Deputations-Bericht verbreitete sich zuvörderst über die, Behufs des neuen Grundsteuer-Systems vorzunehmende Vermessung des Landes, und stellte als Prinzip auf, daß eine, und zwar mög- lichst zuverlässige Bestimmung des Flächen-Jnhalts bei Begrün- dung eines neuen Abgaben-Systems ein unerläßliches Bedürfniß sey. Hinsichtlich der dabei zu befolgenden Methode erklärte die Deputation diejenige für die vorzüglichste, die auf einer dkono- mischen Haupt- und Spezial-Vermessung des Landes und auf trigonometrischen Nu6-Entwurf gegründet und in eine unter sich zusammenhängende Chartirung gebracht würde. Pr, Guroß- mann bemerkte: Die Gründe für diese Vermessungs - Art schie- nen ihm so klar und Überzeugend zu seyn, daß er sie in theovre- tischer Hinsicht für unwiderlegbar halte. Es gelte nicht einer oberflächlichen , sondern einer gründlichen, wissenschaftlich basir- ten Vermessung des Landes, als ein Denkmal für alle künftigen Zeiten, es gelte einer solchen Darstellung der Verhältnisse Einzelner, wodurch nicht bloß Streitigkeiten besei- tigt, oder die Bafis der Entscheidung dargeboten , sondern auch noch viele andere nicht unwichtige Nebenzwecke mik erreicht wer- den könnten. Diese Vortheile würden nach seiner Ueberzeugung nur durch diese Methode erreichr; allein zur praktischen Ausfüh-

rung werde ein Zeit-Aufwand von 10 Jahren erfordert, und fo die Sache auf ein Menschen-Alter hinausgedehnt, weil man kaum mit Gewißheit zehn Jahre lang Ruhe und Frieden erwarten

dürfe, und so vielleicht Geld und Zeit unnütz verschwendet hätte.

Es dünke ihm also unbedingt nothwendig, einen Weg der mög-

lichst größten Beschleunigung in der Vermessung ausfindig zu machen. Dazu würde aber besonders eine Vermehrung des Ver- messungs-Personals dienen. Mehrere Mitglieder stimmten die- ser Ansicht bei. Die Sizung wurde hierauf geschlossen.

Dresden, 27. Sept. Nachdem Se. Königl. Majestät und des Prinzen Mitregenten Königl. Hoheit die in der Um- gegend von Öschaß und Mügeln kantonnirenden Truppen, aus der Reiter - Brigade, der Znfanterie-Brigade Bevilagua, einer reitenden und einer Fuß-Batterie bestehend, die Revue hatten pas- siren lassen, haben Allerhöchstdieselben folgenden Armee - Befehl

erlassen : Armee; Befehl.

„Se. Königl. Majestät und Se. Königl. Hoheit der Prinz Mitregent haben bei der am 23sten dieses Monats über die bei Oschal versammelten Truppen abgehaltenen Revue mit beson- derm Wohlgefallen die vorzügliche Haltung der Truppen, ihre Fertigkeit im Mandvriren und den ausgezeichnet guten Zustand der Pferde bemerkt, und bezeigen deshalb andurch dem fomman- direnden General-Lieutenant, den Brigadiers und Commandeurs, so wie sämmtlichen Offizieren und Mannschaften Allerhöchst- und Höchstihre vollkommenste Zufriedenheit.“

Se. Königl. Hoheit der Großherzog von Sachsen-Weimar hat, aus Schlesien kommend, in Herrnhut mit Jhrer Königl. Hoheit der Prinzessin Augusta von Sachsen, die auf ihrer Reise nach Zittau und Fischbach zum Besuche bei dem Prinzen Wil- helm dort eingetrossen war, das Frühstück genommen. Vor- gestern früh geruhten Se. K. H. die Gemälde- Gallerie nach ihrer jeßigen weit vollklommeneren Einrichtung und die akademi- sche Ausstellung auf der Brühlschen Terrasse in Augenschein zu nehmen, worauf Sie nach Pillnis zur Tafel bei Sr. Majestät dem Könige fuhren, nach der Tafel die neue Schloß-Kapelle und in derselben die Fresko-Gemälde von Professor Vogel betrachte- ten, die Villa des Prinzen Friedrich besuchten und Abends der Italiänischen Oper „Cenerentola‘/ beiwohnten, wo besonders Dlle. Maschinka Schneider als Aschenbrödel und Zezi als Dan- dini sich auszeichneten.,

München, 24. Sept. Bayersche Blätter melden nun ebenfalls: „Nachrichten aus Berchtesgaden zufolge, werden sich Jhre Majestäten der König und die Königin und Zhre Königl. Hoheit die Prinzessin Mathilde nah Linz begeben, und daselbst mit Ihre Königl. Maj. dem Kaiser und der Kaiserin von Oe- sterreich zusammentreffen.“ : e

Jhre Majestät die Königin Karoline, Jhre Königl. Hoheit die Frau Herzogin Max in Bayern, und Se. Königl. Hoheit der Prinz Karl von Bayern, reisten gestern nach Tegernsee ab.

Stuttgart, 26. September. Bei den gestrigen Berathun- gen über das Budget des Kriegs-Ministeriums beantragte der Abgeordnete Pfleiderer nachträglich, als Ersparniß durch Be- urlaubungen bei der Infanterie statt der in der lebten Si6ung berechneten und verworfenen 11,000 Fl., nun 8,000 Fl. von dem Etat abzuziehen. Der Antrag wurde unterstügt, obwohl sich der Kriegs - Minister lebhaft dagegen erklärte. Nach langer Debatte beschloß endlich die Kammer mit 44 Stimmen gegen 42, deu beantragten Abzug von jährlichen 8000 Fl. bei der Jnfanterie nachträglich zu machen. Der Kriegs - Minister erklärte hierauf zu Protokoll, daß es ihm unmöglich seyn werde, diese Ersparniß zu bewirken. Bei den folgenden Rubriken wurden ebenfalls meh- rere Summen in den Etats-Säken gestrichen.

Dem Abgeordneten des Ober-Amts-Bezirks Rottweil, Pro- fessor Pflanz, is gestern, als Zeichen der Anerkennung seiner ständischen Wirksamkeit, das Diplom als Bürger der Stadt Rottweil durch eine Deputation, bestchend aus dem dortigen Stadt-Schulthèißen, einem Mitgliede des Stadt-Raths und einem Mitgliede des Bürger-Ausshusses, überreicht worden.

Frankfurt a. M., 26. Sept. Der Senat der hiesigen freien Stadt hat den Herrn Ferdinand Glogau zu deren Konsul in Moskau ernannt.

Oesterreich.

Wien, 25. Sept. Se. Majestät der Kaiser haben mehre- ren, theils zum Gefolge Sr. Majestät des Kaisers von Ruß- land und theils zum Russischen diplomatischen Corps gehörigen Individuen die Decoration des Oesterreichischen Kaiserlichen Leo- pold - Ordens verliehen; und zwar haben der Vice- Admiral Fürst von Mentschikof das Großkreuz, der Oberst Fürst Suwaroff das Commandeur - Kreuz, und der Hofrath von Kudriaffsky , so wie der Kammerjunker Graf Kriptowicz und der Hofrath von Gervais, das Ritter-Kreuz erhalten. ;

Seit einiger Zeit befinden sich hier der Französische Dichter,

Herr Alphonse de Lamartine, der aus dem Orient zurig ist und Herr Professor Raupach aus Berlin.

Prag, 26. Sept, Laut Eröffnung des Oberst : Kiy Grafen von Czernin haben Se. Majestät der Kaiser j, daß die Prämien - Vertheilung für die Gewerbe - Ausstesy Jahres 1831 in dem großen Spanischen Saale der j Kaiserl. Hofburg abgehalten werde. Diese zur Würdigu Ermunterung des vaterländischen Gewerbfleißes bestimm tional - Feier wird demgemäß am 4. Oktober, als det N feste Sr. Majestät des Kaisers, in dem genannten Sagh Uhr Vormittags, in Gegenwart des Oberst-Burggrafen Un teftors des Vereins, der Behörden der dentlichen Instit der Vereins-Mitglieder des Bürger- Handels und Gemei des stattfinden und darüber cin gedruckter Bericht Ui werden. :

Schweiz.

Zürich, 22. September. Der Vorort hat \o y Rundschreiben an das diplomatische Personal der Schy Auslande erlassen, welches folgendermaßen beginnt:

/; ZUrich , 18. September. Der eidgenössische Borort f durch die schiefe Beurtheilung der dentlichen Anzgelegenl der Schweiz, so wie durch die entsiellten Berichte leiden] Berichterstatter, wodurch im Auslande eine klare Ans Schweizerischen Verhältnisse mannigfach gerrübt wird,

die nachstehende gedrängte Darstellung dieser Verhältnis,

mit dem Auftrage zugehen zu lassen, durch dieselbe, da, w0 wendig seyn sollte, irrige und einseitige Urtheile zu bericht die dfentliche Meinung über den wahren Sachverhalt auf Die Ereignisse der lebten Jahre hatten in verschicheny der Schweiz Zustände herbeigeführt, welche im allgemeing l esse des Bundes dringend einer Regulirung bedurften; zj welche mit den Absichten und Bestrebungen der Bundeg. keinesweges im Einklange standen, die aber als vollendete W nicht außer Acht geseßt noch viel weniger geleugnet wer

ten, sondern die vielmehr durch die Natur der Verumskdg um großer Verwirrutig vorzubeugen, Anerkennungen gefoy

ben. So hatte sich unter den Bürgern dex Kantoue Sch Basel eine faktische Trennung unter gesonderter Verwalty bildet, welche die Tagsaßung M, eine Wiederherslellung de heren Verhältnisse um so weniger aufheben konnte, als einers Kanton Schwyz die früher garantirte vorgebliche Verfassung vot zuständigen Behörde ausgegangen war, und andererseits im ( Basel die vom Bunde gewährleistete Verfassung durch die verfi gemäßen Behörden dieses Kantons bei Anlaß als dieselben dey ren Theile ihrer Kommittenten die Verwaltung ciitzoget hi sehr wesentlichen Punkten förmlich umgeskoßen worden 104 kam es dahin, daß die Tagsaßung, wenn sie die einer Tra

jenen Kantonen in jeder Beziehung vorzüglichere Refkonsi derselben durch Anwendung der Waffen-Gewalt nicht ausführey den beistehenden fakcischen Verhältnissen die für Bewahrun licher Ruhe und Ordnung unentbehrliche innere Haltung di Anerkennung verleihen mußte. Glaubt aber die überwicgent heit der Kantone in der Anerkennung eines vorhandenen qi Ucbels der faktischen Trennung zweter Kantone it ¿wei abgr Gemeinwesen, zu dessen Behinderung ihr moralischer Eins als unzureichend bewährt haite, eine geeignete Maßregel 4 fen, um dem weit größeren Uebel der Anarchie vorzubeugen, der längern Fortdauer unausgemittelter Verhältnisse in den nen Schwyz und Basel nothwendig hätte entsichen müssen; nußte hinwieder eine Minderheit der Kantone, voritehmlich

mit der Tagsaßung unzufriedenen Theilen der beiden in (M

theilten Kantone Schwyz und Basel gebildet, die som erkannte Trennung als ein Mittel, um den Wirren in dez b eine gröfiere Bedeutung zu verleihen und den Widerstand gei oberste Bundes-Behörde auf eine ganz unzweidentige BeNè J zu ovgantfiven. Bundes-Vertrags aus den Gesandten der X X il eidgenössischen È besteht, und die Angelegenheiten des Bundes zu besorgen hat, die Gesandten einiger Kantone nicht nur beharrlich “ausge sondern es haben sich dieselben noch zudem in ciner ge{ondert fammlung, der sogenannten Sarner Konferenz, zusammengeth( der förmlich konstituirten Tagsaßung jede Anerkennung vern sle verzichteten somit von vorne herein auf eine jede legale Mauises ihrer von der Mehrheit abweichenden Ansichten, indem eine solche) festation’nur in der Tagsaßung selbst hätte stattfinden können undi Durch Stiftung ihrer Seperat-Verbindung war aber der Y der Schweizerischen Eidgenossenschaft besonders darum ges weil der offenkundige Zweck dieser Verbindung Widerstand förmlich in Kraft erwachsene Tagsaßungs-Beschlüsse gänzliche fturz dieser Beschlüsse war, ein Benehmen, mehr als ein d geeignet , einer allfälligen Reaction gegen die bestehende O der Dinge, möchte dieselbe aus dem Fnnern der Eidgenosset vder von dem Auslande ausgehen, sowohl im Herzen der El als auf sehr wichtigen Gränzpunkten einen festen Stüßpun verleihen. Von dem Umfang und den Folgen eines solchen Gi bringenden Verhältnisses durhdrungen, haben die Bundes-® den das Môgliche gethan, um eine freundschaftliche Verstän) der getrennten Bundes-Glieder zu erzielen und schon d sie dicsem Ziele nahe zu seyn. Ami 5. August hâtte lich zu diesem Zwecke ein Zusammentritt ciner aus ordneten aller Kantone bestehenden Konferenz in Zürich finden sollen, als auf eine beispiellose Weise am 31. Jh Landfriede bei Küßnacht im Kanton Schwyz gebrochen ist. Dieser Landfriede, d. h. das Unterlassen von “Thâtlichft der Art, wodurch der faktische Zusiand auf irgend welche U dem einen oder anderen Theil einseitig oder eigenmächtiz | wurde, war seit zwei Fahren durch die Tagsaßung, vil Schlußnahmen, an welchen die Gesandten alle: Kantone, aud jenigen der zur sogenannten Sarner Konferenz getretenc! (l ausdrücklich Theil genommen hatten, zu wiederholten Male ten worden. Seine Verleßung von Seiten der dissentirenddt tone, zumal gegen dieienigen Theile der getrennten Stände ( und Basel, welche die Autorität der Tagsaßung im Wid mit den anderen Theilen anerkannt hatten, mußte um 0 ! nen für die ganze Schweiz Gefahr bringenden Kriegs-Zustal beiföhren, als der erste Landfricdens- Bruch von dem nämli! ausgegangen is, an welchem die Abgeordneten jener dissenll Kantone in ofenbarem Widerspruch mit den bundesgemäßel? den getaget haben, und als die in eidgenössischem ! gegen eine solche Unthat im Augenblicke der Vollführurg anl! ten Verwahrungen mit heispielloser Frechheit verhdhnt wörktl! Die Tagsatzung, durch den Bundes-Vertrag ausdrücklich verb alle erforderlihe Maßregeln für die innere und äußere Gd der Eidgenossenschaft zu treffen, is in Mitte so unerhbrte nisse mit aller Kraft eingeschritten. Fhr ausscchließliches, abt stes Streben ging dahin: erhaben über dem Treiben det dem Jn- und Ausland jede mögliche Gewährleistung zu gel sie die Herstellung von Ruhe und Friede in dem ganze! des Schweizer-Gebiets und die Aufrechthaltung der vollständig n samkeit der bundesgemäßen Gewalten um zeden Preis, slb Gefahr hin, von kurzsichtigen oder leidenschaftlichen Mett! kannt, verleumdet zu werden, bezwecke. Sie hat daher am + eine beträchtliche Zahl Milizen unter die Waffen gerufel; Me Allem die militairische Beseßung des Bezirks Küßnacht, in 1% die Truppen des Kantons Schwyz Jnneres Land utt ; Abyberg eingedrungen waren, durch die erste Division des- Heeres angeordnet. Eben so wurde am 4. Auguît,

in gu blutigen Ereignisse im Kanton Basel, die Wiederherstellung n selb| auf solche Weise gebrochenen Landfriedens beschlos, diesem Ende eine zweite Division eidgenössischer Truppen *, Kanton verlegt, welche am 5. August den gemessenen Bef

Von der Tagsaßung nämlich, welche gemil

aizen Kanton Basel, Stadt wie Landschaft zu beseßen. Hin- ) wurde die militairishe Occupation des ganzen Kantons y4/, am 6. August, und die nicht längere ZNUNg det, unter Ramen „„Savrner Konferenz//' bestandenen Separat -* erbindung it der eidgendssischen Bundes-Behörde in offenbarem Wider- h) shenden drei ganzen und zwei halben Kantone, am 12. Au- fdrmilich ausgesprochen; dabet is die längere Theilnahme ein- x Stände an ciner solchen Verbindung als Verletzung beschwo- Bundes-Pflichten gegen die Eidgenossenschaft erklärt und es dieselben für jedes längere Beharren in einer solchen ezwit rigen Stellung verantwortlich gemaht worden. Dem ausgesprochenen entschiedenen Willen der Tagsatzung, Friede und Ordnung in der gesammten Cidgenos- aft auernd zu sichern, haben alle dissentirenden Stände und nach entsprochen, denn es tcaten die Gesandten von v Funerland schon am 19. August, diejenigen von Basel ttheil am 25. August, diejenigen von Unterwalden Nid und Ob Wald am 26. August, jene endlich von Uri am 39. August in Nitte der Tagsaßung, leisteten nach dem erklärten Zurücktritt er sog, cnannten Sarner Konferenz den vorgeschriebenen Bundes- und n hmen fortan an den Verhandlungen der Bundes - Vet- lung 1flichtgemäßen Anthetl.//— Es wird sodann das Verfah-

es Standes Neuchatel im Sinne der Tagsaßung beurtheilt, der |

regeln erwähnt, welche die leßtere, in Bezug auf jenen Stand Mitglied der Eidgenossenschaft ergreifen zu müssen geglaubt hat, úber die am 10. September erfolgte Beschickung der Tag- von Seiten Neuchatels berichtet, worauf es weiter heißt: rh die leßtere Thatsache befinden sich „demnach die Ge- schasten aller XXll eidgenössischen Stände wieder bun- mäß [n der Tagsaßung versammelt, und es ist dies ge- das angemessenste Mittel, der mit Nachdruck wieder hevgestell- rdnung der Dinge bleibende Dauer zu verleihen. Während er erfolgt'eicher Bestrebung für Behauptung und Durchführung undesgernäßen Wirksamkeit der Tagsaßung tier den Marken idgenoenschaft hat ader diese leztere die Zusiande in den Kan- Schwyz und Bascl, als Haupt-Ursache der leßten bedauerli- Ereignisse, fortwährend im Auge behalten und für deren ange- ne Regulirung die geeigneten Schritte gethan. Fn Folge dessen «tent die von sämmtlichen Bezicks-Land-Gemeinden des Kantons \vy gewählten Ausschüsse eine neue gemeinschaftliche Kantons- sung, welche in diesem interessanten Kanton Ruhe und geseß- Fednung zuruückführen und in demselben zeitgemäße Institutio- begründen solle, während im Kanton Basel die bei- Parteien ausetnandergetreten find und eine jede dersel- inter Vorbehalt einer späteren Wiedervereinigung, welche ilen, bei der Spannung der Gemüther daselbs, ohne i Nachtheil nicht erreichbar gewesen wäre, ein besonderes Ge- péscn organisirt. » _gehe sigen Arbeiten ihren geregelten Gang und lassen befriedtgende tate erwarten Sind diese, wie der Vorort zuversichtlich er- h binnen Kurzem verwirklicht, so hat die Tagsatzung die ihr seßte Aufgabe erfüllt , so is der Friede im Ja Schweizer- wieder dauerhaft begründet, so ist das legale und vertragsge- Verhältniß aller Kantone, gegenüber dem Bunde und unter- der hergestellt, so is die Wirksamkeit der Bundes - Behdrden l erhalten, der Bundes - Behörden, welche vor Allen beru- 1nd, Uber den Parteien zu sehen und das Wohl, die Sicher- die Unabhängigkeit und Selbsiständigkeit des Sch wetzerischen landes, #0 wie die Unverleßbarkeit und Jutegrität seines Ge- wahrzunehmen u. \. w.// Basel, 21. September. Die mit dem Entwurfe der Ver- g beauftragte Kommission hat in bisher beinahe ohne Un- echung gehaltenen Vor- und Nachmittags -Sizungen ihre iten so weit gefördert, daß der Verfassungs - Entwurf Gutachten heute gedruckt erschien, und Anfangs künftiger e dem Versassungs-Rathe zur weiteren Berathung wird vor- { werden Éönnen.

Malte.

Roin, 14. Sept. (Allgemeine Zeitung.) Die einzel- Dokumente der Gesellschaft la giovine lialia. welche den erungen bis jeßt in die Hände gefallen sind, und aus wel- man bisweilen Bruchstücke in den Jtaliänischen Blättern sollte man glauben, müßten hinreichend seyn, jeden rechtli- „taliäner, der sein Vaterland wahrhafc liebt, nicht nur vor Rheilnahme an den Umtrieben dieser geheimen Gesellschaft jarnen, jondern ihn auch aufzufordern, das Seinige dazu bei- gen, dieselbe zu unterdrücken und wo möglich ganz zu ver- in. Denn die Verachtung und die Geringschägung Alles , was dem Menschen von jeher heilig war, die Zersplit- g und Zerstörung des Bestchenden, ohne alle vernünftige scht, die Ueberschreitung oder Aufhebung der meisten Be- ungen, die unerläßlich sind, um den Menschen als ein ektuelles Wesen zu bezeichnen, sind so groß und fre in Schriften ausgedrückt, daß wenigstens in den meisten an- Ländern diejenigen, welche noch einiges Gefühl für Men- würde, Rechtlichkeit und Treue besien, sich von diesen etsüllteen Republikanern mit Abscheu und Ekel abwenden en, Haben sich doch sogar in dem revolutions-geubten und hnten Frankreich die besser Gesinnten von jenen blutdürsti- Vepublikanern zurücziehen müssen, als die Absicht und das jaben derselben klar an den Tag kamen, und jene einsahen, iht zu spät, wie s{hädlich und gefährlich es für das ganze \chen-Geschlecht

blifanern fern halten , da dieselben die Französischen, man

es nur glauben, an Unsinn, Grausamkeit und Verworfen- Es hat zwar Leute gegeben, welche ihre |

Robespierre und Marat in ein | yon dem alle

weit übertreffen. it erschöpft haben, um ges Licht zu stellen; allein bei dem Jtaliänischen losgelasse- Mepliblifaner würden sogar jene Sonderlinge dieses Spiel Sl6es unterlassen müssen. Dennoch sieht der Ftaliänische ále die Sache anders an, und benimmt sich aucl) anders. bezweifelt er die Wahrhaftigkeit und die Echtheit ftenstücke entweder ganz und gar, oder er leug- den Theil davon ab, dén er bei dem besten Wil- nicht gutheißen kann. Wird er aber überführt, fo k eingestehen muß, die Schreckens-Lehren seyen aus dem * tines sogenannten Patrioten hervorgegangen, dann zuckt t Achseln, und giebt da, wo er es ohne Furcht vor Ver- thun tann, hierdurch zu verstehen, daß eben jeder nach sei- Grundsägen handeln könne, die sich nur nach Zeit und Um- pt richten hätten; hält man ihm aber jenes erste Pro- : Mt wodurch sich die Vorsteher des jungen Ftaliens der h ent gemacht haben, nämlich den in Frankreich an ih- anen Zandéleuten verübten Meuchelmord, so ist er weit 4 "A das Schrekliche zu erblicken, was wahrhaft dar- L Schlau Ae Mann up der A wie sogar Leute von Vorm ene solche Greuelthat zu beschönigen su en, Pau des Hangs zum Meuchelmord, den.man #o A ist Ne hat, nicht ungegründbet, und wenn es auch lachaieri ß die bessere Klasse durchaus den blutdürstigen lso i gra Charakter nicht hat,“ wie die untere Volks- ne lange den Abscheu und das starke Entr- Meuchelmorde nicht, die sle ihrer Stellung nach

ühlt sie docl vor dem i / Vendig 5k R #18 fühlen sollte. Spricht man daher von jener That

Sowohl in Schwyz als in Basel gehen die |

en-Ge seyn würde, solche zu fördern. Um so mehr | müßte sich der redlíche und einsichtige Jtaliäner von seinen | traue : tviotiömus,

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mit ihnen , und stellt ihnen die Nichtswürdigkeit davon noch \o grell dar, so kant man doch oft vom rechtlichsten Ftaliäner ganz leichtsinnig zur Antwort erhalten: „Wer weiß, ob jener Ge- mordete nicht ein grundschlechter Kerl, ein Verräther war, und dann schadet es nichts, wenn er zuin Besten des Vaterlandes aus dem Wege geräumt ward.“ So weit meine Erfahrung reicht, bezweisle ich daher gar nicht, daß jene Mordthat selbi von denjenigen Jtaliänischen Liberalen gebilligt wird, welche sich aus Furcht und Klugheit nicht zu der geheimen Gesellschafr des jungen Jtaliens bekennen. Aus der Leichtigkeit und Gleichgül- tigkeit, mit welchen der Jtaliäner den Meuchelmord seit so vie- len Jahrhunderten zu betrachten gewohnt ¡ft, (assen sich auch die häufigen Verschwdrungs - Versuche erklären, die sehr gefährlich seyn würden, wenn sie alcklicher Weise | leichter zu entdecken wären, als in andern Ländern. lichkeit is größer, als die Verschwiegenheit, und Geld übertrifft die Lust zum Mord, so daß der aegenjcitige Ver- rath das Gegengift ist, welches gewiß die scheußlichen Absichten des „jungen Jtaliens‘/ zernihten und die Häupter desselben dem sichern Verderben preisgeben wird. Jencn Dämon der Umwäl- zung in Jtalien zu beschwören oder doch wenigstens seine Aus- brüche für die nächste Zeit zu verhindern, kann bei den jeßigen Gesinnungen seiner Bewohner vielleicht nur durch die Erhaltung des Friedens erlangt werden. :

Dg a l _ Lissabon, 12. Sept. Folgendes is der von der hiesigen Chronica mitgetheilte offizielle Bericht über das Gefecht am Sten d. M. :

¿Gestern um 52 Uhr Morgens cröfncte der Macht von etwa 11,000 bis 12,000 Maun, cinen Angriff auf meh- vere Punkte des Centrums unserer Linie. Die Feinde avancirten in sechs Kolonnen, von denen zwei Kolonnen die Richtung auf den Arco do Cego einschlugen. Allein das Feuer unserer Batterieen zwang den Feind; diesen Theil seines Planes aufzugeben und eine Flanken- Bewegung rechts zu machen Nachdem. sich darauf diese beiden Kolonnen mit den Übrigen vier gegen unser Centrum anrüf-= kenden vereinigt hatten, griffen sie mit ihrer Gesammtmacht unsere Position von San Sehaftigo und Canipolide an Der Muth un- serer wackeren Truppen ergänzte die noch nichr ausgefüllten Män- gel unserer Verschanzungen, und die beiden von den Rebellen ver- suchten Angriffe wurden mit bedeutenden Verlusie derselben zu- rücgeschlagen. Unsere regulairen Truppen bewährten abermals die Tapferkeit und die flandhafte Kaitolütigkeit, durch wel: ce ste sih während des ganzen Berlaufes des Kampfes aus- gezeichnet haben. Die Bürger- Solvatez entwicëelten, wiewohl weniger kampfgeubt, eine wahrhaft bewunderungswürdige Bravour, verbunden mit der größten Diensiwilligkeit; in dicser glänzendsten aller Vertheidigungen wetteiferten ste mit ihren tapfern Waffenge- fährten. Die aiten Soldaten zollten iheem trefflichen Verhalten den wärmsten Beifall; in dem etwanigen ferneren Verlaufe des Kampfes wird das Befreiungs- Heer im Stande seyn, neue tapfere Corps, vont der heißesten Vaterlandsliebe beseelt, in das Feld zu stellen. Während des Restes jenes Tages wagten die Feinde feinen neuen Angri, allein sie beseßten eine Anbdbe der Quinta do Sea- bra gegenüber, von wo aus fie, in Z!tgedeckter Stellung, ein leb-= haftes Feuer unterhielten. Sobald unsere Führer den Befehl da- zu ertheilten, wurden jene aus dieser Stellung vertrichen, und um 7 Uhr Abends hatten sie sich auf eine Viertel - Meile zurückgezogen. Es war nicht nöthig gewesen, auch nur einen Theil unserer Rejer- ven ins Feuer zu bringen, auch tam faum der dritte Theil der Be- saßung unserer angegriffenen Posten wirklich ins Treffen Gestern und heute sind mehrere Deserteurs bei uns eingetrvFen, vou denen wir erfah- ren haben, daß die Miguelistischen (Zenerale auf eine Reaction in der Hauptstadt bauten, in Folge derer fie cinen Vortÿeil über die Trup- pen der Königin zu erlangen hofften. Diese Deserteurs gaben den Verlust des Feindes quf 2000 bis 2400 Mann an, und diese Angade stimmt approximative damit überein, daß wir etwa 400 Leichname innerhalb des von uns beseßten Terrains vorfanden, wie auch eine große Anzahl getddteter Pferde, und einecu Französtschen General, den Befehlshaber der feindlichen Kavallerie. Sobald wir einen ge nauen Bericht über die unter uns an ötcsem glorreichen Tage ge fallenen Kämpfer erhalten, werden wir ihn augenblicklich dem Pu- blikum bekannt machen, wel:izes eine so sorgiame Theilnahme at dem Ruhme der Waffen bewährt hat, welche die Sache des Rechtes und der Königin vertheidigen. Zugleich dürfte es angeniessen seyn, zu bemerten, daß jich diesen Scenen der Tapferkteit und des Patriotis- mus eine andere, freilich weniger glänzende, aber nicht minder rühm- liche beigesellte. Eine Anzahl Diener des Altares, geführt von den Priestern der Pfarreien der Stadt, geleitete die Verwundeten vom Schlachtfelde in die Hospitäler und stand ihnen mit allen Trôstungen der Religion und der Vrudevliebe bei. Dieses in- Por- tugal nur allzu seltene Beispiel, so verschieden von den sc{machvol- len Vorgängen so mancher angeblicher Otener des Gottes des Frie- dens, scht der Vaterlandsliebe «ller Bürger der Hauptstadt die Krone auf, indem es durch den Beistand der heiligen Religion die Anstrengungen der Braven unterslüßt, welche ihr Blut für die Er- füllung ihrer Eide vergossen. Während dieser Vorfälle vor den Befestigungswerken herrschte in der Stadt selbst die vollfommensie Ruhe und der größte Enthusiazmus. Die dFentliche Ordnung wurde nicht im geringsten gestört; kein Fall der Beeinträchtigung persönlicher oder allgemeiner Sicherheit kam während des gesamm- ten Verlaufes jenes glorreichen Tages vor. Zur. Ehre der wakecn Bürger und. einstweilen hier verweilenden Flüchtlinge verdient es bemerkt zu werden, daß diefe Ruhe bei weitem mehr ihrem Ver- trauen zu ihren tapfern Vertheidigern und dem fie beseelenden Pa- Hvio! als dem Eifer der Behörden zu verdauken war, welche Ubrigens auch threrseits während der Action die größte Energie und Thâtigfkeit und die lobenswerthesien Anstrengungen tur Aufrechthal= tung der Ordnung und Ruhe beurfundeten. Rus, mreich ist der Tag, n Bürger sagen können: „„,„„Das Heil des Vaterlandes war gefährdet; wir thaten ulisevre Schuldigkeit und das Vatccland wurde gerettet ! ‘// :

Außer diesem offiziellen Berichte enthält die Chronica noch andere raijonnirende Artikel, von deren Gehalt und Ton fol- gende Stelle als Probe dienen kann: /7 Endlich ist der Feind gekommen, sein Glück zu versuchen und zu ersehen, ob es ihm am Tajo besser gehen werde, als ain Duero. Noch immer nicht enttäuscht, uneingedenk seiner Niederlage vor Porto, bildete er

Die Käu f:

Feind, mit einer

sich ein, Lissabon werde sich mit Freuden die von seinem väter- | Er muß die au : Mißhandlungen vergessen | „Fahre hindurch der Hauptstadt Be-

lichen Herzen dargebotenen Fetten anlegen lassen. langen Qualen und die schauerlichen haben, mit denen er fünf wohner decimirte! Und wie antworteten die wackeren Bürger jener seiner lächerlichen Einbildung 2? Durch den Donner von 200 Kanonen, in drei Tagen rund um die Stadt aufgepflanzt, durch die Anstrengungen aller Bewohner der Stadt, das zarte Geschlecht nicht ausgenommen. an dieser Arbeit Theil, sobald die Sache der Freiheit sie gebot. Sklaverei ist in Portugal ein exotisches Gewächs; deshalb hat der Despotismus vergebliche Versuche gemacht, sich unter den Nachkommen derer einzubürgern, diè in den Versammlungen der Cor- tes von Lamego in Gegenwart des Königs ausriefen: „Wir sind freie Männer!’ Belebt durch die Gegenwart des erhabenen Urhebers der Freiheit, fühlten die Bürger, die erst eben unter die Waffen gefkteten waren, daß der Tod dem Leben tausend Mal votzuzie- hen ist, wenn man nur in Schanden [leben kann; so denkend, hatten sie den Sieg schon zur Hälfte errungen. Die Herrschaft

in Jtalien nicht auch |

die Freude am |

| gen auf einen erfreulichen Gewinn überlassen | zugleich unser achorsamsten Dank, und | Wohlwollen für unser Fnstitut.

Wyolfentu,z

| Amt. sPonds-

Jeder ehrliche Portugiese nahm

der bloßen Worte ist dahin; das Reich der Thaten hat begon? nen. Ueberzeugt, daß Wohlseyn und Sklaverei unvereinbar sind, verlangt das Volk, frei zu seyn. Dies Bewußtseyn dieses Be- dürfnisses sichert dem Volke seine Freiheit. Sein Gut und seine Kräfte, bisher vom Feinde gemißbraucht, müssen fürderhin dazu angewendet werden, ihm seine Rechte wieder zu erwerben und jeine Verhältnisse zu verbessern. Das is das allgemein gefühlte Bedúrfniß; dies, das einzig angemessene Ende der Kämpfe un der Opfer der Vergangenheit. Die, welche wir bekämpfen, ha- ben bisher von der sauren Arbeit der Armen gelebt und sich durch Gewalt und Mißbräuche bereichert. Mögen sie denn jet das Land verlassen und sich in das Innere von Afrika begeben ; vielleicht, daß sie da : Neger-Stämme finden, die sich bereit finden ließen, si in den Schus do Despotismus zu begeben.“

Jn einee ihrer neueste! Nummern meldet die Conta con ti lu cional om lasse in m San cente de Fora Anstalten Fróffnung der Cortes treffen. Eben fo publicirt sie ein Dekret, durch welches die bisherigen Abgaben von den nuf )l' Lebensmitteln ur Q eichte rung der Bewohner de! Hauptstadt, fúrerst aufgehoben oder respektive ermáßiget werden. :

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Berlin, 30. Sept. Aus Stetrin meldet man unrerm 28sten d. M. „Se. Erlaucht der Vice - Admiral und General Adjutant Sr. Majestät des Kaisers von Rußland, Fürs Ment- \chiko, ist heute von Berlin hier eingetroffen und mit dem Poskt- Dampfschiffe „Friedrich Wilhelm“ nach Swinemünde abgegan- gen, um auf der daselbst noch stationirten Russischen Korvette ¡¿Navarin“/ nach St. Petersburg zurückzukehren.“

Am ‘6sten d. M. rückte dás 29ste ÎInfanterie-Regiment,

dessen Rekrutirungs- Bezirk in Koblenz und der Umgegend ist und das in Saarlouis in Garnison liegt, von dort in Koblen z cin. Die Landwehr - Offiziere gingen demselben bis zur Metter- nicher Höhe entgegen und viele Einwohner der Stadt waren versammelt, um ihre Landsleute zu begrüßen. Nachdem die Böttcher Gädtkeschen Cheleute zu Lauen- burg, Regierungs-Bezirks Köslin, in ihrem Testamente der dortigen St. Salvator - Kirche ein Kapital von 400 Rthlr. mit der Bestimmung ausgese6t, daß davon ein masiiv filbernes Cru- cisix zum kirchlichen Gebrauch angekauft werden solle, ist dieses in Danzig sauber angefertigte Crucifix am Sonntag den 22sten d. M. în der gedachten Kirche feierlich aufgestellt worden.

: - Der Professor der Pharmacie, Pr. Fr. L. Nees von Esenbeck zu Bonn, isf zum Mictdirektor, und der bisherige bota nische Gärtner Sinning zum Inspektor des dortigen botanischen Gartens ernannt worden. Die lithographische Anstalt von Henry und Cohen zu Bonn hat das doppelte Prädikat einer lithographischen Ansialt der Rheinischen Friedrich - Wilhelms- Universität und der Kaiserlich Leopoldinischen Karolinischen Afa demie der Naturforscher, leßteres als Anerkenntniß ihrer viel fachen Verdienste um die Naturwissenschaft, erhalten.

Vera nnetmachUt a.

__ Der Thüringisch-Sächsische Verein für Erforschung des vate: ländischen Alterthums und Erhaltung seiner Denkmale wird, wie bisher, auch in diesem Fahre seine Geueral - Versammlung am 15, Oftober, dem hohen Geburtstage seines Duechlauchtigsten Pro teftors, des Kronprinzen von Preußen Könial. Hoheit, im Lokale des Vereines hierselbst halten. Die hochgeehrten Mitglieder des Ver eines laden wir hierdurch zur Thetinahme an dieser General-Ver sammlung ein.

Allen resp. Behôrden und Mitgliedern des Vereines, welche für unsere wissenschaftlichen Zwecke im Laufe dieses Jahres so thâtig mftgewtrkt haben, daß wir uns mit Recht linmer größeren Hofnin. i dúrfen , sagen wir ind bitten alle um ihr rern.ces i | VLUtefe an das unterzeichnete Prà- sidtum bitten wir unter Kreuzband und mit dev Bemerkung: „An gelegenheiten des Thüringisch-Sächsischen Vereins für Erforschung des vaterländischen Alterthums‘, Packete aber mit einer dienen Adresse und unter derselvben Bemerfung zur Post zu geben.

Halle an der Saale, am 25. September 1833

Das Práäsidium des Thüringisch - Säc6stschen Vereines für

Skrsorschung des vaterländischen Alterthums und Erhal- tung seiner Denfmale.

Dr. F. N. Weber, D 5

von Veltheim,

F C6 7 Zelt 1, F orinieman it. d. z. Präsident. L

Vice-Präsident. d. ;¿. Secrvetair.

Meteorologische Beobachtung. | Morgens | Nachmitt. | Abends | ach einmaliger 6 Uhr. | 2 Uhr. 16 Uhr. j Beobachtung.

E

1835

29. Sept. LuftdrucÉ 336,0 5 ‘Par [336 5 7 LUftvarne.| Sa N | 15,9 M i Thaupunft 7,00 N. 8,29 P. ( Sslufßiwvärme 12,2 0 N. Dunfstisättg 8b pCt. 55 vCtk. FBodenwörme 11,5 ®R Wetter... | halbheiter heiter. beiter. 1. : 1 Md Y D. O s :

Par. Quel!wärme 8, §

1), 6.9 N.

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Deine R Den 39. September 1833. und Geld-Cours- Zettel.

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E Präm. Sch. d.Seceh.] | Kumm. Obl u. C Neurno. Int. Sch. de] Ber! Stadt {Ul | (

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Auswürtige Börsen. L _ Amsterd am, 25. September. Niederl. wirkl. Schuld 487&. Ausgesetzte Schuld 1,2 Dill. 2s, v5 Anl, 1027. Neap. Oesterr. 915. Preuss mien - Scheine 901, Russ. (v. 1828) 1014, (v. 1831) S2.

6616. 38 do. 411.

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Pp H e San, Wbitntiema ite ige

A ntwe rpen, 20 September. 7 0 : i pp Met. 947. D Span. 00, A OUZ. 32

Belg. 932, V L E j Z L 4‘ - U Neue 52 62. Zinesl. 13. Neap. 857.

49 59. do, 417. d