1833 / 273 p. 3 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

B 28 c Amwiuns e É 2E: BEGR R DM D nr id Ar wae

daß die den Durchstich des Deiches am Doel betreffende Ange- legenheit wieder zur Sprache gebracht wurde. Der Supplemen- tar-Kredit des Kriegs-Ministeriums für 1830 und 1831 ist ein- {timmig mit 3,195,388 Fr. 32 Cts. bewilligt worden. Bei. Ge- legenheit der Abstimmung über das Budget des Ministers des JZunern bemerkte Here Dumortter, daß die Nachrichten über den Fortgang der Elementar-Schulen in der Provinz sehr befrie- digend lauteten. Jm Jahre 1829 hätten solcher Schulen in den Provinzial-Städten 153 und auf dem Lande 356, zusammen mit 33,799 Schülern existirt; gegenwärtig aber zähle man in den Städten 187 und auf dem Lande 475 Schulen, von denen die ersteren 13,561 und die leßteren 36,450 Schülern Unterricht ge- währten. Die Zahl der Schulen habe sich mithin um 153 und die der Schüler um 16,256 seit dem Jahre 1829 vermehrt. Dem Minister dés Jnnern wurden zur Unterstü6ung der Ele- mentar-Schulen 230,000 Fr. bewilligt.

Vier der besten Pferde von der bekannten Kunstreiter - Ge- sellschaft des Herrn Franconi aus Paris sind vorgestern bei Ant- werpen durch ein Zusammenstkoßen mit der Diligence, von der sie in den Graben gestürzt wurden, beschädigt und unbrauchbar gemacht worden. Hery Franconi hat bereits gegen die Cigen- thümer der Diligence, deren Conducteur den Unfall herbeigeführt haben soll, einen Prozeß eingeleitet, nah welchem er cinen sehr bedeutenden Schaden-Ersa6 verlangt,

P olen.

Sept. Se. Kaiserl. Majestät sind den 22e d. M. Um Uhr des Morgens im besten Wohlseyn in Modlin eingetroffen, Allerhöchstdieselben nahmen an demselben Tage den Vormittag hindurch die zur Befestigung Modlins auf- geführten Werke in Augenschein, an denen seit anderthalb Jah- ven gearbeitet wird, da Modlin zu einem der stärksten, ausge- dehntesten und furchtbarsten Festungspläße Europa's bestimmt ist. Schon sind alle Wälle im ganzen Umfang aufgeworfen, und das Bau-Material befindet sich auf allen Punkten vertheilt; auch findet hier eine Masse von Arbeitern, welche aus dem Jn- neren des Reiches gekommen is, einen reichen Lohn für thren Fleiß. Nach der Mittagstafel vitren Se. Majestät in die zwei formirten Junfanterie - Lager, von denen eines der General Kreuz, das andere der General Rüdiger befehligt. Mit dem größten Enthusiasmus wurde der Kaiser von seinen Soldaten begrüßt, die sich durch gute Haltung und gesundes Aussehen bemerklich machten. Die Stadt Warschau suchte um die Erlaubniß nah, eine Deputation an Se. Majestät den Kaiser absenden zu dürfen, um Allerhöchstdieselben zu bit- ten, daß Sie die Stadt Warschau mit Jhrer Gegenwart zu beglücken geruhen möchten. Se. Majestät“ nahmen je- doch diese Deputation nicht an, indem Sie der Stadt Warschau sagen ließen: „daß Sie nach Polen gekommen wären, um die Armee zu sehen, mit welcher Allerhdchstdieselben ganz zufrieden wären; dies könne aber mit Warschau nicht der Fall jeyn. Se. Majestät würden nur dann wieder daselbst erschei: nen, wenn sich die Einwohner der Stadt aufs Neue Jhre Ach- tung verdient hätten, in welchem Falle Sie mit Vergnügen da- hin zurückkehren würden.“ Die Civil - und Militair -Behör- den hatten die Ehre, Sr. Majestät dem Kaiser vorgestellt zu werden. Am 23sten ließen Se. Majestät einen Theil der Ar- mee unter dem Befehl des Feldmarschalls Fürsten von Warschau die Nevue passiren. Da die in dem Innern des Landes zer- sreuten Garnisonen, so wie diejenige von Warschau und die bei den Festungswerken von Brzesc beschäftigten Truppen ihre Po- sten nicht hatten verlassen dürfen, so bestanden die um Modlin zusammengezogenen Truppen nur aus 44,000 Mann der ver- \chiedenen Waffen- Gattungen. Die zwei ersten Linien wurden von der Jnfanterie gebildet, die dritte und vierte von der Kavallerie und die fünfte von der Artillerie. Se. Ma- jestät gingen durch alle- Linien, aus denen der freudigste Hur- rah - Ruf ertönte. Allerhöchstdieselben befahlen darauf der Ar- mee, vor dem Feldmarschall Fürsten von Warschau, welcher sie zum Siege gesührt, das Gewehr zu präsentiren. Der Kaiser gab selbs das Zeichen zum Hurrah, und die Soldaten riefen es ihrem General mit dem größten Feuer entgegen. Am 24sten ÁÄbends um 5 Uhr langten Se. Majestät der Kaiser, von Mo- dlin kommend, bei dem auf dem rechten Weichsel -Ufer errichte- ten Brückenkopfe an und ließen sich in einem Boote nach der Alexandrowschen Citadelle über die Weichsel seßen. Daselbst war auf dem großen Plaße vor den Kasernen, mit Ausnahme der an diesem Tage den Dienst verrichtenden drei Bataillone, die ganze Garnison von Warschau, bestehend aus 10 Bataillonen ZInsfanterie, 8 Schwadronen Kavallerie und 12 Geschüßen, auf- gestellt, Nachdem Se. Majestät, begleitet von dem lauten Hurrah - Rufe der erfreuten Krieger, die Linien hinabge- gangen, ließen Allerhöchstdieselben sämmtliche Truppen defiliren und gaben wiederholentlih Sr. Durchl. dem Herrn Feldmar- schall und sämmtlichen Chefs Jhre vollkommene Zufriedenheit über deren treffliche Haltung und kräftiges Aussehen zu erken- nen. Hierauf die in Arbeit befindlichen Befestigüungswerke besichtigend, drückten Se. Majestät Jhr Erstaunen darüber aus, daß es möglih gewesen sey, in der kurzen Zeit von 18 Mo- naten so viel zu leisten; Und bezeugten auch hier Sr. Durchl. dem Fürsten Statthalter, so wie dem Chef des Geniewesens, General - Major v. Dóhn, Jhre vollkommene Zufriedenheit. Um 8 Uhr verließen Se. Majestät die Citadelle, um nach Mod- lin zurückzukehren, und scheidend sich an den Kriegs - Gouver- neur, General-Adjutanten Grafen Pankratieff, wendend, äußer- ten Allerhöchstdieselben: „Jch bin zwar nach der Citadelle gekommen, aber nicht nach Warschau; mögen dessen Einwohner dies wissen.“ Vorgestern um halb 10 Uhr verließen Se. Majestät noch Mod- lin und begaben sich nach Petersburg zurück, nachdem Sie vor- her noch einer Musterung über ein Bataillon des Archangelschen Regiments beigewohnt hatten. Se. Durchlaucht der Fürst Statthalter fehrte an demselben Tage, in Begleitung Ihrer Durchlauchten des regierenden Herzogs von Nassau, des Fürsten Reuß, Generals in der Kaiserlich Oesterreichischen Armee, und des Oberst Rauch, Adjutanten Sr. Majestät des Königs von Preußen , nach der hiesigen Hauptstadt zurü. Abends wohn- cen sämmtliche hohe Herrschaften in der Loge des Fürsten von Warschau einer Vorstellung der Oper Armide bei.

Der General: Adjutant Sr. Majestät des Kaisers, Graf Benkendorf, traf am 23sten d. in Warschau ein. Auch der Minister Staats - Sécretair des Königreichs Polen, Graf Stephan Grabowski, und der General -Ädjutant Graf Vincenz Krasinski, langten in diesen Tagen hier an.

Deutschland.

Kassel, 27. September. Die Stände-Versammlung schritt in ihrer CeR vom 24sten d. zur Diskussion über den Antrag des Herrn Müller, die Errichtung eines Fruchtmarktes und Anlegung einer Fruchthalle in Kassel betreffend. Nach meh-

reren Aeußerungen für und gegen diesen Vorschlag, worin zum

4

War fchau, 27, ) i Ds

1124

Theil dessen! Nüglichkeit für allgemeine Staätszwecke in Abrede gestellt wurde, beschloß die Kammer, auf Antrag des Präsiden- ten, der Staats-Regierung die Sache zux Berücksichtigung vor- Ulegen. "Herr Men gs begründete hierauf seinen Antkäg auf Verbesserung der Rechtspflege durch eine Reihe statistischer. No- tizen über Zahl und Stand der im Kur-Staate anhängigen Rechts- streite, und knüpfte daran die Bemerkung, daß, wenn sich die Verhältnisse nicht änderten, zuleßt die ganze Bevölkerung ohne Ausnahme in lauter Personen, welche entweder als Richter, oder als Aktuar, Schreiber, Anwalt, Gerichtsdiener, Kläger und Be- klagter bei Prozessen interessirt seyen, verwandelt würde. Er schloß sei- nen umfassenden Vortrag mit dem Antrage, die Staats-Regierung zu ersuchen, baldmögliche Äbhülfen in dieser Hinsicht vorzubereiten, die Fiskal- Aemter herzustellen, Auskunft über das Resultat der Vi- sitationen zu ertheilen, und dem nächsten Landtage Vorschläge über die Latóruina des Verfahrens vorlegen zu lassen. Es wurde beschlossen, den Antrag des Herrn Menz in Erwägung zu ziehen und an den Rechtspfiege- Ausschuß zur Begutachtung zu überweisen. Die Versammlung ging hierauf zu Verhand- lungen úber den neuen Straßenbau in der Altstadt Kassel über. Nachdem sodann, als diese Angelegenheit erledigt war, die Siz- zung auf einige Zeit suspendirt worden, wurde die Diskussion des Polizei-Etats vorgenommen. Eine längere Debatte entspann sich úber die Bewilligung für Polizèi- Agenten. Der Ausschuß, so wie mehrere Mitglieder, erklärten sich gegen dieses Jnskitut. Der Landtags-Commissair vertheidigte dasselbe. Die Abstimmung ergab endlich nach wiederholten Proben ein so zweifelhaftes Re- sultat, daß die Summe von 340 Nthlr. für schon ausgeworfene Gehaste der Polizei: Agenten auf den außerordentlichen Etat übertragen wurde. Die weiteren Punkte wurden bewilligt und der Políizei-Etat fand sich von 20,365 auf 15,550 Rthlr. reducirt.

Braunschweig, 20. Sept. (Schwäbischer Merkur.) Das neue Residenz-Schloß, an welchem unablässig gearbeitet wird, und bei dessen Bau eine zahlreiche Menge von Handwer- kern Beschäftigung findet, ist nunmeßzr bereits in seinen Grund- lagen und Grundgewölben vollendet, so daß in Kurzem der Bau des Parterres beginnen wird. Um einen festen Boden zu ge- winnen zur Aufführung diejes großen Gebäudes, har ein ganzer Wald von Bäumen man sagt 5000 vorher in den Grund eingesenkt werden müssen. Das Ganze wird, wenn es beendigt seyn wird, wozu aber eine Reihe von Jahren gehört, eins der schönsten Gebäude in ganz Deutschland werden. Die Lei tung des Baucs hat der talentvolle Hof-Baumeister Ottmer, der auch das Königsstädtische Theater in Berlin aufgeführt hat. Das künftige Schloß wird aus einem Haupt-Gebäude und zwei Flügeln bestehen ; der Bau eines dieser beiden-Flügel wird mit besonderem Ei- fer betrieben, weil der Herzog Wilhelin diesen Theil des neuen Palastes zu seiner Wohnung bestimmt hat. Die Kapelle wird in Gothischem Style ausgeführt. Auch hofft man, daß man im neuen Schlosse ein passendes Lokal für die Aufstellung der Bil- der-Gallerie finden werde, welche vorläusig in einigen Sälen des Museums im Zeughause sich befindet, wo aber der Raum so beengt ist, daß eine große Anzahl von Gemälden bisher noch gar nicht hat aufgestellt werden können. Die diesjährige Gemälde- Ausstellung war sehr glänzend und zahlreich. Man zählte gegen 400 Gemälde; viele ausgezeichnete Maler, unter anderen meh- rere aus München, hatten Kunstwerke von ihrer Hand einge- sendet.

München, 25. September. J. Königl. Hoheit die Frau Erzherzogin Sophie von Oesterreich wird heute in Tegernsee erwartet.

Nach einem Schreiben im Nürnberger Korresponden- ten werden sih im Gefolge Jhrer Majestäten auf der Reise von Berchtesgaden nach Linz unter Anderen befinden: Se. Durchlaucht der Fürst Wallerstein, Graf Seinsheim, Staats- Rath von Grandauer und Kabinets -Secretair und Geheimer Rath von Kreuzer. Das Zusammentreffen mit dem Kaiserlichen Paare is auf den 1. Oktober bestimmt.

Das Münchener Conversations-Blatt sagt: „Zu den falschen Nachrichten, die in München unausgesebt sich kreuzen, gehört, daß man von dem Rücktritte des Justiz - Ministers Frei- herrn von Schrenk wissen will. Der an die Stelle des Freiherrn von Welden vom Gerücht bestimmte Ministerial- Rath von Ze- netti war niemals Ober - Appellationsgerichts - Direktor, er ist gegenwärtig Direktor der Regierung des Unter-Donau-Kreises.“/

Die Münchener politische Zeitung sagt: „Das hier sich immer erneuernde Gerücht, daß das diesjährige Oktober-Fest auf einen andern Tag verlegt werde, ist grundlos. Das dies- jährige Oktober-Fest wird, sicherm Vernehmen nach, auf jeden Fall Sonntag den 6. Oktober d. J. abgehalten werden.“

Heute Vormittags halb 9 Uhr erfolgte der Ausmarsch der Griechischen Freiwilligen. Den Zug eröffneten gegen 30 mit Gepäck, Weibern und Kindern beladene Wagen, dann folgte eine Compagnie Schüßen, hierauf der Stab der hiesigen Garnison, an dessen Spie Se. Hoheit der Herzog Max in Bayern; die Musik des Königl. Bayerischen 2ten Linien - Jnfanterie- Regi- ments und die Trompeter unsers ersten Kürassier - Regiments ; die Griechischen Uhlanen, Grenadiere und Pioniere. Die aus- marschirende Mannschaft beträgt über 700. Scheidenden von der Bevölkerung, die alle Straßen dicht an- füllte, war herzlich und rührend.

Ueber den Abmarsch der Griechischen Militairs berichtet die Allgemeine Zeitung: „Diesen Morgen um acht Uhr trat unter dem Zustrômen einer unzählbaren Volksmenge eine neue Abtheilung des hier für den Griechischen Dienst geworbenen Militairs seine Reise nah der neuen Heimath an, nachdem die Mannschaft gestern noch war gemustert worden. Sie bestehr aus einer Eskadron Uhlanen und fünf Compagnieen, darunter zwei Compagnieen Ouvriers, lguter ausgesuchte, wohlaussehende, wohl- gekleidete Leute von trefflicher militairischer Haltung, großentheils Handwerker, Mechaniker, auch viele Studirende, vorzüglich un- ter den Uhlanen. Die verhältnißmäßig rasche Herstellung und sehr schnelle Bildung dieser Schaaren macht der einsichtsvollen Thätigkeit ihres verdienten Chefs, des Herrn Obersten von Le- suire, und den verdienten Offizieren, die ihm beigestanden, die größte Ehre. Se. Hoheit der Herzog Max war, wie ge- stern bei der Revue, so heute bei dem Abzuge gegenwärtig, um- geben von dem Generalstabe und vielen anderen Personen von Auszeichnung, welche das seltene Schauspiel und der Abschied dieser, einer neuen Heimath über Land und -Mêer entgegenge- henden Deutschen Männer (706 an der Zahl) gesammelt hatte.“/

Aus Nauplia sind Nachrichten bis zum 10, August hier angekommen. Der Ober-General Theodor Griva war nach ei- nem Gefängniß von fünf Monaten aus Mangel aller Zeugen vom Tribunale zu Nauplia unter dem Zustrômen einer außer- ordentlichen Menschenmenge freigesprochen worden, und im Be-

riffe, sich einzuschiffen, um Griechenland zu verlassen und in Thessalonich zu leben. Auch war die National-Synode, in Ge- genwart aller Erzbischöfe und vieler Bischôfe, mit großer Feier- lichkeit, eróf}net worden, nachdem die Trennung der Griechischen Kirche von dem Patriarchen und der heilgen Synode in Kon-

Der Abschied der !

stantinopel von der kirchlichen Kommission zu Nauplia trag gebracht, und von der Regentschaft genehmigt word Hiße hatte sich sehr gemildert, auf den Rumelischen G; war sogar Regen gefallen, und“ der Gesundheits ? Zus Folge davon erwünscht geworden: "h

Nürnberg, 27. Sept. versammelten Geschichts- und“ Alterthumsforscher behande Geheime Rath von Wiebeking in einem zweistündigen y, das Thema: „Ueber den Einfluß, den die geschichtlich h

lende Beschreibung der Bau-Denkmale und die Bauart

Alterthums auf die- allgemeine Geschichte der Matidnen

insbesondere über den Einfluß, den solche Beschreibung

Gebäude unserer Altvordern auf die Erforschungen im{ der Geschichte Deutschlands darbieten. / Jn trefflichen] gab der Redner die Bau - Geschichte der älteren" und Nationen, wofür ihm der Herr Präsident den ungetheilty der Versammlung aussprach, Jn einem diesen Vi tvesfenden Ministerial: Reskript heißt es: „Durch dies nungen (nämlich durch Einräumung der Walpurgis : Ky

_—-

| die Sammlungen der Gesellschaft, durch Ueberlassung cin

nen Wohnung an deren Jnspektor, durch Aufnahme der y Wafsfen-Sammlung in dem untern Burgsaale u. \, w,) der erhabene, von Nürnbergs Bevölkerung mit, dankhy geisterung aufgenommene Gedanke des Monarchen zu Reife. Das alte, ehrwürdige Schloß, diese Wohnung ÿ scher Kaiser und Könige, is aus seiner bisherigen Veri hervorgetreten, um, aller stdrenden Beigaben entklejd Bauart und Jnhalt wieder ein lebendiges Und hat Bild früherer Jahrhunderte darzubieten. Der historis rakter, der Nürnberg vor jeder andern Stadt Europas

net, und der schon zu Dürer's Zeiten beinahe jedes Pyj als ein Behâältniß künstlerischer und geschichtlicher Erin erscheinen ließ, wird sich von nun an mir erhöhtem Nil in der Königsburg wiederholen. Der in der Sébaldey { und Liebfrauen-Kirche, dann in der Mori(-Kapelle, in du Bibliothek, in der Campe’schen, Haller'schen, Hertel andern Sammlungen #0 mannigfältig begründete und sich vervollkommnende Cyklus findet einen würdigen Sch dort, wo der Blick die alte Noris mit ihren herrlichen Umge im reizenden Bilde Überschaut; und gedenken Bayery scher, sammt den edlen Sprossen des Königl. Hauses, an der Pegniß zu weilen, so wohnen sie gleich ihre Nürnbergern in Mitte der wiederbelebten , bedeutsam | ten, Und dem Besuche täglich geöffneten Schätze der | Vorzeit. Edles und bleibendes Denkmal der \{chönen F 24./ 25, 26. und 27. August d. J.! Würdiger Nad Anwesenheit eines kunstsinnigen Regenten! Es sind bet träge ertheilt, um verschiedene, dem Staate angehörige werke in die Nürnberger Burg zu bringen. Auch"

Königl. Regierungs - Präsidium hiemit beauftragt, die vorhandenen, in bewegliche Gestelle eingerahmten Gli reicn in die Fenstern des oberen Saales, je zu zuw Fenster auf die bereits mündlich bezeichnete Veise ein lassen, und die am 24sien d. M. aus allen Theilen Dai in den Sälen der Burg sich versammelnden Mitglieder di thums-Vereins werden Zeugen, nicht nur des in der Furzen] 2 Monaten durch den Willen Sr. Majestät Vollbrachten, auch eines hierdurch zu erhöhtem Aufschwunge gebracht lerischen und geschichtlichen Strebens seyn.‘ Solch (fügt ein hiesiges Blatt hinzu) bedürfen keiveæe 4 Beiworts.

Stuttgart, 27. Sept. Der Kammer der Al neten gingen in ihrer gestrigen Sißung mehrere N ersten Kammer zu, wonach dieselbe- mehrfache Abweichu ihren Beschlüssen über den Haupt-Finanz-Etat zu d giebt. Namentlich hatte sie sich gegen die gänzliche Al des Frohn-Botenwesens, als eines alten Herkommeni, Herabseßung der Minister«Besoldungen, gegen .Ucli sammtlicher Kosten auf die Staats - Kasse, welche v1 Aufsichtsrechte des Staates über die Gemeinden herrüh gen Erhöhung der Beiträge zu Kirchen- und Schulhiü ten 2c. erklärt. Die Abgeordneten - Kammer entschied s auf ihren Beschlüssen zu beharren und dieselben für s an die Regierung zu bringen. Hierauf fuhr sie mit rathung des Militair - Budgets fort. Bei den Beil für das Artillerie: Regiment wurde zugleich der Bi Militair - Kommission über die Frage: ob durch die C welche die das achte Armee-Corps bildenden Bundes-Stal sich abgeschlossen haben, Württemberg eine größere, als dic h se6liche, Leistung auf die Artillerie Übernommen habe ? zur® gezogen. Die Kommission hatte diese Frage verneint; Redner behaupteten aber das Gegentheil. Der A Pfizer berechnete, daß Württemberg 2 Kanonen unl tilleristen mehr halte, als die Bundes - Bestimmung! ten; es sollten daher Baden und Hessen - Darmstadt, achte Armee-Corps mitbildeten, zu einem Ersage hit halten werden. Die Kammer trat endlich, nach langt der Ansicht der Kommission bei, und beschloß mit 5!| gegen 32, unter Verwahrung und Vorbehalt der Ent die durch die erwähnte Convention nöthigen Leistun! tillerie zu bewilligen und somit den Etatsfaß anzun(n ferner gestellter Antrag, die Regierung um Auskun woher die mehrerwähnte Ueberschreitung rühre, ob zuwenden und eine Entschädigung dafür begründet wet! wurde mit 46 gegen 34 Stimmen auch bejaht.

JÍn Bezug auf die Ankunft des Fürsten von M? seiner Familie in Stuttgart meldet die Allgemeine „Die Familie von Montfort hält sich gewöhnlich in F Die Fürstin Katharina hatte seit funfzehn Jahren l land nicht gesehen, und ein Theil deö Familie ihres Bruders war von ihr noch gar nicht gekannt. Dit Wunsch, ihren ältesten Sohn, den Prinzen Jerome, sehen, der seit einem Jahre unter den Augen seines tigsten Oheims in Württemberg seine militairische Bs folgt, ist die natürliche Veranlassung zu einer bei der reszeit allerdings beschwerlichen Reise geworden. N halt der hohen Reisenden wird, dem Vernehmen nad) kurzer Dauer seyn.“ ;

Freiburg im Breisgau, 23. September. Heut! Hoheit der Herzog Bernhard zu Sachsen-Weimar, mit? und drei Prinzen, in Begleitung des General von Bi! Gefolge, auf ihrer Reise nah der Schweiz hier und haben im Gasthofe zu den zwei Schwerten übe

Darmstadt, 25. Sept. estern hielt unsere V mer für mehrere Tage ihre lekzte Sikung. Es f! heime Berathung über das von der Staats - Regie! \chlagene Deputat Sr. Hoheit des Erb-Großherzogs 0 seiner Einrichtung geforderte Summe statt. Der d Kommission, die geforderten 152,000 Fl. und außerd!l, Nadelgeld von 6000 Fl. zu bewilligen, scheint keinen *

Jn der zweiten Sißung y

inden zu haben. Die Appänage? ist von der Komtission auf

000 Fl. festgestellt worden. M Frankfurt a. M, 26. Sept. Die Ober-Pdst-Amts- itung bemerkt: „Seit einiger Zeit werden in auswärtigen ittern wieder so viele: Unwahrheiten verbreitet, daß man bei- e täglih Gelegenheit zu Berichtigungen hätte. Es möge in- sen genügen, auf einige solcher in der neuesten Zeit in dieser sicht zur Oeffentlichkeit gebrachten unrichtigen Angaben auf- tésam zu machen, damit man daraus entnehme, welcher Glau- solchen Nachrichten beizumessen ist. Jn Nummer 222 der utschen National-Zeitung wird unter andern Nachrich- erzählt, daß es einem Studenten, der über dem Fahrthor , gelungen jey, aus dem Arreste zu entkommen, daß aber der- e durch eine Polizei-Patrouille auf der Straße wieder ange- ten worden sey. Diese Angabe is ganz unrichtig. Es hat- Gefangene den Versuch gemacht, aus dem Gefängniß auszu- hen; dieser Versuch war indessen völlig mißglückt, und es war em Einzigen gelungen, aus dem Gefängnisse zu entkommen. Eben unwahr ist die Nachricht in demselben Blatte, daß der juün- e Herr Bürgermeister nach der Mitternachtsstunde die Haupt- ache des Bürger-Militäirs besucht und die Mannschaft in sei- Gegenwart scharf habe laden lassen, wobei zufällig ein Ge- hr losgegangen und dadurch ín der Nachbarschaft einige Ruhe- ung veranlaßt worden sey. An dieser Nachricht ist nicht ein ort wahr. Es wäre sehr zu wünschen, daß die Korrespon- ¿ten der öffentlichen Blätter sich von der Wahrheit der ihnen tgetheilt werdenden Nachrichten zuvor überzeugten, ehe fie e der Desfentlichkeit übergeben. Hier kenut man zwar das hre Sachverhältniß ; inn Auslande aber gewinnt man durch che Nachrichten eine ganz irrige Ansicht über die Lage der nge in unserer Stadt, und man darf doch wohl annehmen, ß es niht die Absicht der Korrespondenten geachteter Blätter die öffentliche Meinung irre zu leiten.“

Oesterrei.

Wien, 21. September. (Allgemeine Zeitung.) Die si Nachrichten von der Feuersbrunst in Konstantinopel und jdabei statt gefundenen unruhigen Auftritten sind sehr über- ben gewesen. Der ganze durch den Brand angerichtete Scha- 1 soll sich hôchstens auf 809 Häuser belaufen, die Unruhen fanden bloß darin, daß die Truppen die Wiederherstellung des Solds, der von 12 Para auf 7 herunter geselzt worden, langten und auch bewilligt erhielten; Alles Dinge, die sich (fig in Konstantinopel zutragen, und dort kaum beachtet wer- Die heute aus genannter Hauptstadt eingegangenen Nach- jen find darüber fast alle gleichlautend , mit Ausnahme eini- Handels-Briefe, die sich sehr besorgt über den dortigen Zu- d außern, aber vielleicht auf das Börsenspiel berechnet waren. sere Fonds sind wirklich zurückgegangen, zogen aber beim Schlusse “Börse wiedèr an. Man hat indessen auch aus Ankona iese, worin die Ankunft des bisherigen Englischen Geschäfts- gers in Konstantinopel, welcher nach London zurückkehrt, an- eigt wird (vergl. Nr. 271 der Staats-Zeitung), mit dem Bei- en, daß er Nachrichten von Wichtigkeit überbringen solle; rin dieje aber bestehen, ward nicht gejagt. Auf die Unter- mung des Marschalls Bourmont gegen Lissabon ist man hier l ge\pannt; viele glauben, daß es ihm gelingen werde, sich der uptstadt wieder zu bemächtigen. Sie berufen sich auf die ge- gen Streitkräfte der Pedroisten, auf die Feldherrn-Talente ¿-Wiguelistischen Befehlshabers und auf die zweideutige Stim- ug der Cinwohner von Lissabon. Wie man vernimmt, hat ‘Maj. der Kaiser Nikolaus vor seiner Abreise von Mún- äg dem K. K. General, Fürsten v. Windischgräß, welcher ‘dort koncentrirt gewesene Division kommandirte, den Alexan- tNewsky-Orden verliehen.

Schweiz.

Zürich, 22. Sept. (Allgemeine Zeitung.) Die vor- rigen Abstimmungen in der Tagsabung über die Verlegung Basel'schen Occupations - Kosten haben noch zu keinem ent- tidenden Resultate geführt; doh läßt sih der Ausgang mit licher Sicherheit voraussehen. Beseicigt wurde der Antrag Uri und Unterwalden, daß alle Kosten von der Eidgenossen- ist übernommen werden sollten ; eben so der Antrag von Tessin, ( diese Kosten aus dem noch ungetheilten Staatsgute des ge- iten Kantons Basel zu erheben, und endli der Antrag von jtih und Thurgau, daß Basel-Stadttheil alle Kosten allein tragen lte, Von den extremen Meinungen konnte also keine auffommen. o fam man auf dié Anträge der Tagsaßzungs - Kommission zu- ck, Einstweilen zwar erhielt noch keiner derselben eine unbe- igte Stimmen-Mehrheit , da einige Gesandtschaften nur unter iifications - Vorbehalt stimmten, andere sich das Protokoll of- behielten, Es läßt sich aber annehmen, die meisten dieser thehaltenen Stimmen werden sich ebenfalls für die Kommis- nal: Anträge erklären. Jn einem einzigen Punkte wurde von (sen abgewichen. Den Art. 6 nämlich, welcher festjeßte, daß * militairische Besebung der Stadt Basel nicht eher aufhö- sollte, als bis diese den ihr auferlegten Zahlungs - Verpflich- ngen volles Genüge geleistet, wies die Tagsaßung zur Mil- lung an die Kommission zurü. Ohne Zweifel wird man sich steilen mit einer Rata- Zahlung begnügen, und für das brige in kurzen Fristen “einzulösende Obligationen annceh- Muthmaßlich werden also die von der Eidgenossenschaft den Baseler Wirren gemachten Auslagen so verlegt wer- N, daß der Bund selbst die Kosten der eidgendssischen Reprä- lantschaften und Kommissariate, und die Hälfte der Militair- osten bis Ende Februars 1832, Basel-Landschaft nicht völlig L lMilitair-Kosten bis Ende Februars 1832, Basel-Stadttheil end- iwas mehr als s eben dieser Mislitair-Kosten, und alle seit d Februars 1832 ergangenen Militair-Kosten zu tragen hat. den Antrag, auch von diesen le6tern Kosten 2 der Land- P aufzuerlegen , stimmten einzig Uri, Unterwalden, Zug, aen Graubündten, Wallis und Genf. Andere Ge- O I, die nach ihrer persönlichen Ueberzeugung den der " asel auferlegten Kosten - Betrag gern ermäßigt hätten, en dur ihre Jnstructionen gehemmt. i

D alien;

Turin, 19. Sept. Am 16ten ist in Novara der Kardi Ale 2R/ 19: Sept, r Kardínal M arti in Sösten Jahre am Schlagflusse gestorben. afi N Kriegsgericht in Genua hat folgende sämmtlich dort Panicäts, V auf der Flucht befindliche Personen, nämlich den bielt eamten Antonini zu 4jährigem, die Handlungsdiener Bb vine Dodero , so wie den Getraidehändler Morchio zu en Advo den Carlo Ghiglione zu 2jährigem Gefängniß und urtheilt e Ruffini zum schimpflichen Tode in contumaciam dimplott die fünf Ersteren waren angeklagt, an dem Militair- ad Theil genommen zu haben und der Advokat Ruffini

H co is : ù r A einer der Haupt - Agenten der Verschwörung gewe-

125

Lucca, 19. September. Se. Königl. Hoheit der Her 0g hat durch ein Dekret vom llten d. M. den Mbubtate Ber: rettino zum Justiz - Minister und den Ritter Froussard zum Fi- nanz -Minister ernannt.

Rom, 17. Sept. Seit mehreren Tagen befindet sich Herr von Rothschild hier, und die neue Anleihe von drei Millionen ist mit demselben nun definitiv abgeschlossen worden, aber nicht zu 82, wie früher gemeldet wurde, sondern zu 80, von welcher Summe noch die Provision abgezogen wird. Die Regierung verdankt diesmal diesen hohen Preis der eingetretenen Konkur- renz von zwei andern Banquiers, den Herren Valentini und Appelt. Mit der Errichtung einer Escomnpte-Bank, welche eine Gesellschaft von Franzosen unternehmen möchte, stockt es wieder. Eíne solche Anstalt könnte, wenn sie gehörig fundirt und garan- tirt wäre, und die Zinsen auf einen nicht allzu hohen Fuß ge-

O R

seßt würden, für die hiesige Stadt und das Land von großem |

Nuten seyn; denn es ist hier beinahe unmöglich, ein Kapital aufzunehmen, selbst wenn man dée beste Garantie leisten fann, ohne den kostspieligen Unterhändlern in die Hände zu fallen. So ist es auch sehr schwer, Geld auf Hypotheken zu haben, da schr Viele hier lieber ihre Kapitalien unbenuut in den Koffern liegen lassen, als sie ausleihen; so daß 7 und 8 pCt. Zinsen be- zahlt werden müssen, wenn Jemand durchaus Geld braucht.

Rom, 19. September. Am l4ten d, M. wurden hier in dem Pantheon die Gebeine Raphaels unter dem Altavre, den er bei seinen Lebzeiten für sich angekauft hatte, wieder aufgefunden. Die Nachgrabungen geschahen im Beiseyn sämmtlicher akademi- scher Kommissionen und des Kardinal - Vikars Zurla. Unter dem Astare fand man einen mit Mauerwerk ausgefüllten Bogen von moderner Construction, und stie, als man von oben immer weiter grub, in der Mitte des Bogens auf einen Deckel von weißem Kalk, auf welchem schwarze Linien gezogen waren, die eine Art von Zierrath bildeten. Darunter zeigte sich ein Sarg von Tannenholz, worin noch unversehrt die Gebeine des größten Malers lagen; die Zähne fand man von der schönften Weiße. Die Freude der Römer über dieses alckliche Ergebniß der an- gestellten Nachgrabungen ist unbeschreiblich. Die Ueberreste Ra- phaels werden in der genannten Kirche von heute ab bis zum 24sten d. M. öffentlich ausgestellt seyn.

Neapel, 16. September. Durch eine Königl. Verordnung vom 18ten v. M. is der Tilgungs - Fonds der Staats - Schuld auf jährlich 600,000 Dukati reducirt worden. Die von der Amortisations - Kasse damit eingekauften Renten sollen einen so- genannten sinkenden Fonds bilden. Dem Artikel 4 der Verord- nung zufolge, dürfen, Behufs der Tilgung, keine Renten úber dem Pari - Course zurückgetauft, sondern soll in diesem Falle die Amortisation suspendirt werden und der Finanz - Minister die näheren Befehle des Königs einholen.

Griechenland.

Nauplia, 20. Juli. (Aus einem von Deutschen Blättern mit- getheilten Schreiben eines Griechen.) Schon ziemlich lange is kein Regierungs-Blatt erschienen; es scheint cine Stockung ein- getreten zu seyn; und doch hören die Regentschafts - Mitglieder nicht auf, sich zu berathen, und ihre Arbeiten im Stillen vorzu- bereiten oder auszuführen. Nächster Tage erwartet man die er- sehnte Gemeinde - Ordnung ; vorher wird noch eine Verordnung über die See-Präfekturen erscheinen. Jn Bezug auf Bildungs- Anstalten wird nun doch bald ecwas geschehen können. Sie wis jen, daß man eine Kommission zur Entwerfung eines Schu [l- planes néiedergeseszt hatte. Wir Andern wußten freilich nicht, was diese Kömmission Schweres zu berathen hatte, da uns noch alle Materialienzum Bau guter Schulen fehlen, und das Vorhandene leicht geordnet, und allmälig gebessert und gesteigert werden könnte; indeß man sagt uns, das sey in FJhrem Vaterlande so hergebracht, Und man verfahre dort immer so, daß man erst den Schulplan mache, dann die Schulen danach einrichte, wie man erst den Plan zua einem Hause macht, ehe man es auf- baut. Wir Laien mußten uns das gefallen lassen, ob wir gleich nicht wohl begreifen, wie man für viele hundert Häuser

verschiedener Art und Anlage, verschiedener Bedürfnisse und !

Mittel, einen und denselben Plan entwerfen, oder alle Plane in Einen vereinigen kann. So kam die Kommission zu Stande, und das dffentliche Urtheil vermißt darin die wenigen Lehrer von Auszeichnung, die Griechenland besißt, die den Stand der Dinge und wie zunächst zu helfen, kennen, und so, hört man, gerieth das Geschäft hauptsächlich in die Hände eines jungen Deutschen Hellenisten, der mit der Regentschaft als Dragoman gekommen war. Der Plan if nun fertig, wiewohl der Regent- schaft noch nicht übergeben.

Qu . »i 2 T En Be Ihrer Heimath her wissen, wie leiht man sich damit hilft, und daran ândert.

gen Lehrstand zu gründen, der ihnen allein aufhelfen kann? Bilden diesen nicht vorzüglich würdige Individuen, die dem neuen Amte bald Anerkennung und Achtung verschaffen, #o fürchte ih für ihn um so mehr, da schon jeßt die Achtung ge- gen denselben nicht gar groß ist, wenigstens bei denen nicht, die sich die Gebildeten des Volkes nennen, und da Alles nur die Geschäfte (@è aoepnere) verehrt und sich in dieselben drängt. Ueber den Gang der kirchlichen Kommission sind wir noch im Dunkel, und es scheint, daß dieselbe auf Schwierigkeiten sehr ernster Natur gestoßen ist. Die Lebens- frage ist: sollen wir, da Griechenland zur Didzes des Patriar- chen von Konstantinopel gehört, uns von demselben trennen, und können wir dieses, ohne ein Schisma herbeizuführen? und kann eine shismatisch gewordene Kirche, mit einem Lateinischen Throne an der Spi6e, in Griechenland eine Zukunft haben? Im Ganzen scheint bei unseren Machthabern viel ungegrün-

dete Besorgniß und encyklopädistische Abneigung vor der Grie- j

chischen Geistlichkeit zu herrschen - die, gehörig behandelt, und in ihrer Unabhängigkeit geschont, zugleich gepflegt und gebildet, die ganze Kraft ihres Ansehens dem Throne leihen würde, denn darüber darf man sich nicht täuschen, daß noch fortwährend die geistliche Macht die einzig wahre, in den Gemüthern ge- gründete is, die in Griechenland gefunden wird. Die Frage wegen der künftigen Residenz ist nun wenigstens provisorisch entschieden. Die Regierung wird den 1. Jan. 1834 ihren Siß nach Athen verlegen, vorausgeseßt, daß die nothwendigen Ge- häude bis dahin fertig find. Sie behält sich übrigens das Recht der Veränderung ihres Sibes für jede Zeit und in ungeschmä- lerter Weise vor. Zu gleicher Zeit wird man am ZJsthmus eine Stadt anlegen, man sagt, eine Handelsstadt. Woher aber der Handel kommen soll an einer Küste ohne Hafen und zwischen zwei Meeren, die sich in dem doppelten Sa des Jsthmus endi- gen, im Fall man diesen nicht zugleich durchstehen will, ist schwer

| Westpr. Pfandbr. | 4 | 982 | 973

i: Indeß ist ein solches Produkt, wie | es auch ausfalle, von untergeordneter XWSCdeutung, da Wi von AN Ai Die Hauptfrage wird auch hier seyn: was wird | man thun, den Schulen aufzuhelfen, und besonders einen fähi- |

abzuschen; doch ist die Maßregel berechnet, die ‘Peloponnesier, vorläufig wenigstens, in etwas zufrieden zu stellen, welche durch 1

die Entfernung der Hauptstadt aus ihrer Mitte schmerzlich ge: troffen werden.

1AM

Derlin, 1. Okt, J, KK. HH-: der Kronprinz Und die Kronprinzessin trafen am 28sten v. M., Abends gegen 7 Uhr, in Halle ein, wo das Erlauchte Paar die Aufwartung der Be- hörden annahm und nach erfolgtem Pferdewechsel sogleich die Reise fortse6te.

Kunst RaGLchG teh.

Von dem im Verlage des Herrn George Gropius erschei- nenden Werte: ; Berlin und seine Umgebungen im 19ten Jahr-

j hundert, , Heft in Nv. 332 der Staats-Zeitung vom vorigen

dessen erstes ( C Jahre angekündigt wurde, sind in diesem Jahre bereits wieder

| zwei Hefte ausgegeben worden, durch welche die früher ausge-

sprochenen Hoffnungen in jeder Hinsicht befriedigt werden. Jm zweiten Hefte wird der äußere Hof des Königlichen Schlosses, das Königliche Kammer - Gericht, die Friedrichs - Waisenhäus- Brücke, die Königs - Wache nebst dem Zeughause, und im Z3ten die neue Deutsche Kirche, durch die Vorhalle des Schauspiel

hauses geschen, die Wendeltreppe im Königlichen Schlosse, das Brandenburger Thor und die Lange Brücke, nach Zeichnungen von Hinze und Gärtner, in sehr gelungenen Stahlstichen von Finder -und Barber geliefert. Wenn gleich ein großer Theil det angeführten Bauwerke und Prospekte schon oft genug in Bil- dern Und Kupferstichen dargestellt wurde, \o bleibt dem ange- fündigten Werke doch der Vorzug, daß für alle gegebene Ansichten neue und sehr glücklih gewählte Standpunkte genommen wu den, die eine wahrhaft artistische Behandlung möglich machten, und wodurch das Bekannte einen eigenthümlichen Reiz gewinne. Den sehr gelungenen Zeichnungen entsprechen vollk ommen die saube- ren Stahlstiche, und da sich der Herr Verleger bereits im Be- siße sehr vieler in England gefertigten Platten sicht, so können die Freunde des Unternehmers , deren wir ihm recht viele wün- schen, auf eine rasche Fortsezung des Werkes rechnen. Dic von dem Königlichen Bibliothekar Herrn Dr. Spiker auch die- sen beiden Heften beigelegten Erläuterungen geben umfassende Bemerkungen über Bauherren und Baumeister der dargestellten Gebäude, und werden nach Vollendung des Werkes einen schr shäßzenswerthen Beitrag zur Bau-Geschichte Berlins bilden.

f.

Meteorologische Beobachtung. i Morgens | Nachmitt. | Abends Nach einmaliger 6 Uhr. 2 Uhr. 10 hr. Beobachtung.

Luftdruck .… [339,3 9 ""Par.|339, 6 o‘’par.|340, 6 5 "ar. fQueliwärme 8,6 ® M. Luttwärme.| 6,5 ® R. | 14,62 R. 8/02. M. Lr(u8 värme 11,8 R Dhaupuntt| 8/0 Nf «o 5RN. 2/2 M Dunftsättg. | 80 pCt. 43 vCt. N) pCt. Bodenwärme 11,5 ®MR. etter... | beiten: heiter. heiter. Wind OSO. OSO. OSO. Wolkenzug | | -— Bes Întiederschlag 0.

L238, 30, Sept.

s

Ausdünsi, 0,1 12 Rh.

B Cl mer B60 T &-e. Den 1. Oktober 1833.

Amtl. fFonds- und Geld- Cours- Zettel. (Preuss. Cour.) (f. Brief. Geld j (Af. Brief. Geld.

V A D L A A I: St.- Schuld- Sch. 96# | 964. f Grosshz. Pos. do.| 4 | i Pr. Engl. Anl. 18. [1034 ÿ Ostpr. Pfandbr. 4 1100L-| Pr. Eugl. Anl. 22.) 5 | 14031 Pomm. do. 4 [105

Pr. Engl. Obl. 30) 4 | 9 941 fKur- u. Newn. do, ) Präin.Sch, d.Seeh.| | 51; 514 V Schlesische do. « Kur. Obl. m.1C|/ 4 19: E Rkst.C. d. K.- n. N.| —- Neum. int.Sch. do, 955 1 Z7.-Sch. d. K. u. N. Berl. Stadt - Obl 96 | —- Königsh. da. p28 Holl. vollw. Duk. Elbinger do. d Neue do. Danz. do. in Th.| —-| 361 Friedriched'or .. Disconto

M Gch el- Cou s. - s : t Brief. | Geld.

| Preufss. Cour.

[kurz

dito 2001: (4M L

[42 Hamburg «Kra 41525 dito c Ik. 14 OEE 1515 London»: « » S1. [3 Mt 6 2954| Ie pi e y 21 Paris L N Ter Lt, SUZ |

Vien in 2 5 Fl. 2 L 1045 |

Augsburg 150 F}. 0 1035 (1925 Breslau i ¿14 M, I 9842 Leipzig Thl. - 18. Taze y Frankiurt a, M, WZ 50 Fl 2 L 1032 Petersburg L (9: ch. 808 Warschau [Kurz l

1 e 1 1514

[1437 | |

Auswärtige Börsen. Amsterdam, 26. Sepiember.

Niederl. wirkl. Schuld 4814, Ausgesetzte Schuld 1,25. Bill. 214. 68 Anl, 1027. Neap. 857. Oesterr. 9114. A mien - Scheine 90. Russ. (v. 1828) 1014, (v, 66. 38 do. 413.

Känz Preuss. Pyá-

1831) 92 08 Span.

D

Königliche Schauspiele. Mittwoch, 2. Okt. Im Schauspielhause : André. Hierauf: Der Zeitgeist. : Donnerstag, 3. Okt. Jm Schauspielhause: Zum ersten male: Nicht vom Posten! Posse in 1 Akt, nah dem Franzd- sischen, von L. Angely. Hierauf: Der Doppelgänger, Lustspiel in 4 Abtheilungen, von Fr. v. Holbein. E _ Freitag, 4. Okt. Jm Schauspielhause: Zum erstenmale wiederholt: Der Zweikampf, Oper in 3 Außzúgen , nut Tanz, nach dem Französischen des Planard: Le Pré aux Cleres . zur beibehaltenen Musik von Herold, für die Deutsche Bühne bearhcei- tet von dem Freiherrn v. Lichtenstein.

¿h Königstädtisches Theater. _ Mittwoch, 2. Okt. A B C, Posse in 2 Akten, nach dem Englischen des George Colman, frei bearbeitet von G, Kecttel,