1833 / 278 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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PNrivat-Briefe aus Lissabon vom 18. September einge- ganzen, die ein Kauffahrteischif von dort mitgebracht hat. Es war bis dahin Alles ruhig geblieben, indem die Migueli- stische Armee keinen neuen Angriff, feine weitere Demonstration gemacht hatte. Auch wird für gewiß gemeldet, daß das Dampf- boot „Lord of the Jsles‘/ von zweien der Schiffe Donna Ma- ria ocmommen worden ist. Das Dampfboot hatte 27 Franzd- fische Offiziere am Bord, die sich zum Ma-schall Bourmont be- vben wollten; auch war es schwer mit Munition und Kriegs- Vorräthen beladen. Man versichert ferner, daß ein kleiner, mit Zugeln beladener Schooner gleiches Schicksal gehabt hat. ‘/ Weiterhin heißt es in demselben Blatte: „Bis jeßt is weiter keine Nachricht über Portugal bekannt geworden ; ader einem Schreiben zufolge, das ein sehr achtbares Handelshaus der City von dort empfangen hat, soll zwar das Dampfboot „„Lord of the Jsles“/ ‘am 16. September in den Tajo aufgebracht, jedoch bis zum Abgange der leb- ten Nachrichten noch nicht förmlich kondemnirt worden seyn.“ In einer zweiten Ausgabe seiner gestrigen Nummer von 5 Uhr Abends fügte der Courier dem Obigen noch Folgendes hinzu: „Wir lassen mit der Presse anhalten , um die Ankunft des Handels-Fahrzeuges „Lord Nelson“ von Lissabon zu mel- don; cs war am 18. September von dort abgesegelt und, bringt die Nachricht mit, daß Bourmont am 14ten einen zweiten An- ¡rif gegen Lissabon unternommen habe, aber wieder mit beträcht- lichen Verlust zurückgeschlagen worden sey. Auch erfahren wir durch den „Lord Nelson‘, daß der „Lord of the Jsles‘/, nach- dem er die Offiziere und Kriegs-Vorräthe für Dom Miguels -„{rmee in dem kleinen Hafen St. Martinho gelandet, von der Seemacht der Königin von Portugal in: jenem Hafen genommen worden und zu. Lissabon angekommen war. Das Packetboot ¿ Royalist// verließ Lissabon zu gleicher Zeit mit dem Lord Nel- 108, ist aber, da es bei Porto. anlegen wollte, noch nicht hier angelangt.“ Heute aber erwähnt der Courier nichts weiter hier- Uber. Die gestrige Times enthielt dieselben Nachrichten, wie der Courier, aus Lissabon vom 18. v. M. und fügte hinzu: „„Der Berlust der Miguelisten am 14ten soll: sich auf 2000 Mann be- laufen haben, aber die ganze Nachricht von dem wiederholten Angriff hat nicht viel Glauben. gefunden und bedarf jedenfalls dey Sestätigung. Der Capitain des „„Lord of the Isles, soll sich o: Lord William Russell über die Gefangennehmung des Schiffs beschwert haben, weil dasselbe Englisches Eigenthum sey; Lekzte- rer, heit es, habe ihm aber kein Gehdr gegeben. Das: Schiff ist eine werthvolle Acquisition für den Dienst der Königin, scheint aber keine Kriegs-Vorräthe oder andere Gegenstände von Werth an Bord gehabt zu haben. Weiter sind keine Briefe mit dem „ord Nelion““ eingegangen, was indeß nicht auffallend ist, da über- haupt jest wenig Personen mit Handels; Fahrzeugen schreiben, seitdem zu Lissabon Packetbôte stationirt sind.“ Jn dem Bêr- fen: Bericht der Times von heute halb 8Uhr Abends findet man folgende Details úber das angebliche Gefecht vom 14 Sept. : „Das Kausfahrteischif „Lord Nelson‘ von Lissabon is in die Themse eingelaufen, und die mündlichen Aussagen des Capitgins sind von der Art, daß sie an der gestern erwähnten Nachricht von cinem zweiten Treffen vor Lissabon, das am l-ten stattg:- funden haben soll, kaum einen Zweifel übrig lasen. Er ver- sichert, daß der Angriff um 5 Uhr Morgens begonnen, bis 9 Uhr gedauert und mir einer vollkommenen Niederlage der Mi- guelisten geendigt habe, nachdem von beiden Seiten mit großer Tapferkeit gefochten worden. Daß dieser Kampf so vlô6- lic) aufhôrte, war, jener Aussage zufolge, dem Umstande zuzu- schreiben, daß cine Abtheilung der Miguelistischen Truppen bei dein Marsch über eine offene Ebene am Ufer des Tajo ‘in den Bereich der Kanonen eines der vor Anker liegenden Schiffe von Admiral Napiers Geschwader gerieth, welches 190 Kartätschen- schu? auf sie abfeuerte und ein furchtbares Blutbad unter ihnen anvichtete. Da die Truppen der Königin in der Hiße des An- griffs gerade um dieselbe Zeit dicht an den Feind herangekom- men waren, und der Entfernung wegen nicht unterschieden wet- den fonnten, so wurden auch mehrere von ihnen durch das Feuer von Napiers Schiffen getödtet, Ueber die Zahl der Getödeten und Berwundeten auf Dom Miguels Seite wußte man nichts Genaucs, denn sie wurden von den Truppen ihrer eigenen Par- tei voin Schlachtfelde fortgeschafft, indem man es nicht für rath- sam hielt, Lebtere bis in ihre Positionen zu verfolgen. Lissabon soil fich ießt in vollfommenem Vertheidigungé-Zustande befinden und ieder Macht, welche die Miguelisten dagegen aufzubringen vermöchten, trosen können. Eines der Miguelifischen Regi- mentèr, das von Lamego, etwa 600 Mann stark, soll sich gewei- acrt haben, an dem ngriff- vom 14. Theil zu nehmen, und es heit, man habe ihm darauf angedeutet, daß es nah Hause gehen könne, was auch die Soldaten sogleich gethan hätten; als sie ch aber auf den Marsch gesest, sey der Befehl wider- rufen und ein Detaschement abgesandt worden, um sie zurück- zuholen, welches nicht ohne große Widerseslichkeit von Seiten jener und nicht ohne Verlust mehrerer Mann habe bewerkstelligt werden können. Dies sind die Nachrichten, we!che an der heu- tigen Börse über die Begebenheiten in ‘Portugal in Umlauf sind, und ihre Richtigkeit scheint zwar nicht unmöglich, aber da sie nur auf den Ausfagen eines einzigen, obwohl glaubwürdi- gen Mannes beruhen, so können sie noch ohne fernere Bestäti- gung nicht unbedingt für wahr angenommen werden. Die Por- tugiesischen Scrips sind übrigens um ein Geringes in die Höhe gegangen. Dagegen liest man im Albion Folgendes: „Wir meldeten neulich, daß Nachrichten aus Lissabon bis zum 18. Sept. eingegangen seyn, und daß bis dahin kein neuer Angriff gegen die Stadt gemacht worden sey. Es ist daher fast Überfiüssig, hinzuzufügen , daß ein jeßt umlaufendes Gerücht von einem am 1á4ten stattgefundenen Angriff} keinen Glauben verdient.“ Jn den Tageblättern von Buenos-Ayres wird Folgen- des mitgetheilt: Am 5. Juli ward Ferdinand Benancio, ein Jn- dianischer Kazike, der an einem heftigen Fieber litt, als Patient in das Spital von Buenos-Ayres gebracht. Jn seinem Géfolge war ein junger Jundianer, Namens Francisco Yunquel, der wäh- rend des Ausenthalts seines Gebieters in besagtem Spital zu seiner Aufwartung blieb, Yunquel war ein noch unverdorbenes MNaturkind aus den Anden, und aus Neugierde schweifte er ei- ies Tages durch das ganze Gebäude. Zu einer unglülichen Stunde kam er an die Thür des Zergliederuugs-Zimmers, gerade in dera Augenblick, wo: ein Lehrer eine Leiche vor sich liegen hatte und mit dem Messer in der Hand den Gegenstand seiner Vorlesung seinen Zuhörern erklärte. Der arme Yunquel glaubte, dex Dperateur und jene Gesellschaft seyen mir einem Morde beschäftigt. Seine. Wuth kannte keine Gränzen; er zkeht sein Messer und stürzt wie ein Rasender über Alle her, welche die Leiche umringen. Arzt, den A zie einem Stoß todt zur Erde niederwarf. Hier- auf tödtete er einen unglücklichen Kranken, der zufällig der Zer- atiederung beiwohnte, und dann einen Soldaten, der der Ziummer-Thlür die Wache hatte, Noch nicht befriedigt, wüvde er

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Sein erstes Schlachtopfer war ein erfahrener

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in seiner Wuth noch mehr Schlachtopfer gemaht haben, wenn nicht sein Gebieterz von dem unglücklihen Zufall unterrichtet, ihn hierin gehindert und durch Androhung, ihn auf der Stelle zu erschießen, ihm“ nicht den Vorgang der Sache einigermaßen begreiflich gemacht hätte, Dieses Ereigniß hat zu Buenos-Ayres große Sensation gemacht.

Niederlande.

Aus dem Haag, 1. Okt, Dem Vernehmen nach, wird in Kurzem eine aus Freiwilligen der Armee bestehende Expedition nach Java gesandt werden.

Die Amsterdamer Zeitung nimmt die Mildthätigkeit der evangelischen Glaubensgenossen für den Wiederaufbau der evangelischen Kitche und Pfarrwohnung in Paramaribo in An- spruch, die im vorigen Jahre durch eine Feuersbrunst ein- geäschert wurden. :

Von der Schelde vernimmt man, daß die aus 5 Kanonier- bôten bestehende Belgische Flotte jet dicht bei der Kreuzschanze liegt Und daß die Desertion uuter der Mannschafc dieser jungen Seemacht täglich zunimmt. ;

B elgien.

Brüssel, 1. Oft. Der Senat hat in seiner gestrigen Sigßzung den Geseßz-Entwurf genehmigt, wonach diejenigen Cin- wohner von Antwerpen, welche durch die vorjährige Belagerung der Citadelle in ihrem Eigenthuine beeinträchtigt worden sind, entschädigt werden jollen, /

General Goblet wird binnen Kurzem von seiner außer- ordentlichen Mission nach London hier zurück erwartet. Da Herr Dumortier die Absicht angezeigt hat, seine Frage über das Resultat der lezten Berathungen der Konferenz zu erneuern, so wird die Anwesenheit des Generals Goblet zu Brüssel ohne Zweifel dem Ministerium gestatten, vollständige Erklärungen zu geben.

Der Senat hat am 29, Septembèr den Geseg - Entwurf über die Auslieferungea, so wie den Entwurf, welcher dem Kriegs-Minister einen Kredit von 12,733,500 Fr. bewilligt, ein- stimmig angenommen. Der Minister erklärte auf eine Frage des Herrn d'Haussay, daß der den Milizen bis zum 1, Oktober bewilligte Urlaub auf feinen Befehl bis zum 31. Dezember ver- längert worden sey. Es ij anzunehmen, sagte er, daß zu je- ner Zeit dice provisorischen Abichiede in definitive verwandelt werden kdnnen.

Die Central-Section für den Gesez-Entwurf über die Pro- vinzial-Organisation hat in ihrer vorgestrigen Versammlung den Artikel, welcher dein Könige das Recht der Auflösung der Pro- vinzial:Stände verleiht, nach einer langen Erörterung verworfen. Ein Theil der Mitglieder war sogar gegen den Grundsatz der Auflösung; die übrigen Mitglieder aber würden fär die Auftd- sung gestimmt haben, wenn die Attributionen der Provinzial- Stände auszgedehnter gewesen wären ; allein in den engen Schran- ken, welche man denselben gesest hat, glaubten sie, -gegen die Auflösung stimmen zu müssen.

Der Messager de Gand scheint anzukündigen, daß. die- jenigen Personcn, welche kürzlich durch den Jndependant und die Union bezeichnet wurden, als hätten sie sich nach Lon- don begeben, um dort in cinem durch die Orangisten-P»rtei vor- geschriebenen Sinne zu unterhandeln, Klage gegen diese beiden Blätter einlegen wollen. Nach dem Messager sind jene Perso- nen nur wegen Privat-Angeiegenheiten nah London gereist.

Aus Hasselt fchreibt 1man: "„„Am 22. Sepr. haben tumult- volle Zusammenrottungen ernstliche Unordnungen in der Gemeinde Lanaaken bei Mastricht veranlaßt. Die Ernennung des Vikars diescs Dorfes zum Vikar eincr anderen Gemeinde ward durch die Cinwoh- ner übel aufgenommen, welche die Ursache dieser Versetzung ei- nem zwischen dem Vikar und dem Pfarrer obwaltenden Miß-

| verständnisse zuschricben , weshalb sie diesem Lelztern ihre Unzu- friedenheit bezeigen woliten. Das Bresbyterial-Haus ward ange-

griffen und die Thür durch mehrere Kugeln durchlöcherr; der Pfarrer mußte die Flucht ergreifen. Das Haus des Vikars ward durch die Einwohner freng beaufsichtiget, die noch in einer feindseligen Haltung blieben, ungeachtet der Anwesenheit der ge- ric)tlichen Behörden, die sich an Ort und Stelle begaben, um die Thatsachen zu konstatiren und dieser Art von Insurrection ein Ende zu machen. Die Garnison von Mastrichr“ ward in Bewegung gesest und rückte zum Theil aus, um die Ursache der gefallenen Schüsse in Erfahrung zu bringen. Die Zotabeln des Orts haben beim Bischof die Zurücknahme- des wider ven Vikar von Lanaaken erlassenen Beschlusses nachgesucht; es scheint jedoch nicht, daß diese Vorstellungen werden angenommen werden. “/

Schweden und Norwegen.

Christiania, 26, Seprember. Die Zahl der an der Cho- lera Erkrankten in Drammen belief sich vom 20sten bis zum 2isten d. M. um 7 Uhr Abends auf. 18, wovon acht gestorben sind. Auf dem Schiffe, wo sie zuerst unter den Matrosen aus- brach, hatten diese cine Menge verdorbener Apfelsinen zu stich genommen. Das Könial. “Narine Departement machte am 23sten d. M. bekannt: 1) Daß nun vorerst die Quarantaine in Drammen selbs aufhören solle, Schiffe von Drammen kommend in allen Norwegischen Städten und Häfen, mit Ausnahine von Moß und Horten und den nordwärts von selbigen in den Chri- stiania- und Dramimen- Fjorden belegenen Städten und Häfen, einstweilen als von einem, durch die Cholera angesteckten Orte Fomtmnend, behandelt werden.

Dänemark.

Kopenhagen, 30. Sept. Die Korvette „Galathea// hat von den Arbeiten Thorwaldsen's mehr mitgebracht, als man er- warten durfte. Außer den Marmor-Statuen (den Christus für die Frauenkirche, einen Tauf-Engel, Mars und Amor, Merkur, einen knieenden und einen aufrecht stehenden Ganymed) befin- den sich darunter viele Bas-Reliefs in Marmor, mehrere Mar- mvr-Büsten und von Stücken, die nicht in Marmor ausgeführt sind,- eine große Anzahl. Sn der Versammlung der Kunsk- Akademie sind. folgende Medaillen für eingelaufene Preis-Aufga- ben vertheilt worden: 1) in der Malerkünst, die kleine Gold- medaílle an Herrn Eddelien; 2) in der Architektur, die große Goldmedaille an Herrn Bindesbüll und die kleine an Herrn Nebelong.

Deutschland.

München, 30. September. Wie wir ‘bereits erwähnt, haben Se. Maj. der König unterm 25. Septbr. die feierliche Enthüllung des zum Andenken an die im Feldzuge 1812 in Rußland gebliebenen Bayern errichteten Obeliskon am 18. künf- tigen Monats Oktober festzuseßen, das nachfolgende Programm zu der dabei stattfindenden großen Parade zu genehmigen ge- ruht, und dieses den Divisions- und Corps-Kommando's der Armee durch das Königl. Kriegs-Ministerium mit dem Anhange

bekannt machen lassen, daß jedem Militär der auswärtige nison, welcher Theil an dem Russischen Kriege im Jah genommen hat, gestattet sei, mit dem Fortbezuge der ganze oder Sold, zu dieser Feierlichkeit hieher zu kommen.

gramm zur großen Parade bei der Enthüllungs- Feier des zum} ken an die im Feldzuge 1812 in Ruf!land gebliebenen Bay richteten Obelisken, am 18. Oktober 1833. Sämmtliche | und in Nymphenburg garnisonirenden Truppen rücen q Oktober, eine Stunde vor der feierlichen Enthüllung du

; lisfen, in größter Parade und in der größtmöglichsten Sth die Kavallerie zu Pferde, die Artillerie, in so weit sie nig

Bedienung der Geschüße verwendet wird, mit Feuergey und die Artillerie-Fuhrwesens-Mannschaft eben so mit q Säbeln unter Kommando des General-Lieutenants üpj mandanten der 1sten Armee - Division Grafen von Payy aus, und nehmen die in der Disposition vorgezeichnete Ey auf dem Karolinen-Plake ein. Unmittelbar vor der feid Enthüllung des Obelisken formiren die ausgerückten 3 nach Kommando des genannten General-Lieutenants ein - Obelisken einschließendes Viereck, innerhalb welc{e; gen Generäle, Stabs- und Obetoffiziere, Untero ffiziei Mannschaft, welchè dem Russischen Feldzuge beiocewolnt (dieselben mögen der hiesigen oder ciner andern c vison ren), einen Kreis zunächst am Piedeskal des Obelisken Bei der Ankunft Se. Maj. des Königs Allerhöchw Pferde gegenwärtig zu seyn gedenken, und Ahrer Meaiest Königin, erfolgen die vorgeschriebenen Ehrenbezeugunagcn, rend des ‘Aktes der Enthüllung wird das Gewehr pri Marsch geschlagen und geblasen, und mit den auf dem fange aufzustellenden zwölf zwdlfpfünd. Kanonen dreimal Nach dieser feierlichen Handlung wird der Köiigl, F schall Fürst von Wrede einige auf die Feier des Tay zügliche Worte an die Versammlung richten, worauf die des Kommandanten zum Defiliren der ausgerükten L „vor Sr. Königl. Majestät erfolgen “/

Gestern traf Se. Durchlaucht der Herzog vou Leuchi hier ein.

Die Herbst - Exercitien der hiesigen drei Linien : Infg Regimenter finden diese und dée nächste Woche statt; Vollendung derselben werden auf dem Marsfelde große M ausgeführt werden. Unsere Artillerie zeichnet sich bei iht jöhrigen Probeschießen ganz besonders aus.

Durch die Vorsorge Sr. Majestät des Könias fel für die evangelischen Soldaten unserer Garnison ein Gottesdienst in der neuen protestantischen Kirche gehalty den. Die Soldaten evangelischer Religion, die sich bei da Kürassier-Regiment zu Landshut und Frevsing befanden, bekanntlich schon früher zur Ausübung ihres Kultus auf des Königs nach München versest.

Dem Vernehmen nach, is er kurz vor dein Abmais Griechischen Detaschements von Sr. Majestät dem Köônl) die Allerhöchste Genehmigung zur Verheirathung Grid Militairs eingetroffen, und es wvourden demnach vor da marsch derselben mehrere Trauungen vollzogen.

Unter den Aufgaben, welche sich der aus Griechenl rügekehrte, berühmte Schlachten-Maler Peter Heß zur 1 Ausführung vorgeseßt hat, nennt man: die Landunz dest Otto und der Baperischen Truppen in Griechenland , dey zug in Nauplia, die Huldigung und andere interessan mente. Auch der Maler Rottmanner soll. demnäclit gus chenland hier eintreffen, um die, im Auftrag unsers Finczs aufgenommenen Landschaften in den Arkaden der Central mälde-Gallerie al fresco auszuführen. |

-Stuttgart, 39. Sept. Das Geburtsfest Sr. M; des Königs wurde dieses Jahr mit besonderer Feierlichkeit Innigkeit Unter den verschiedenen Ständen und von dey hängern der verschiedensten Parteien, die ch in der Liebt Verehrung zu dem Staats- Oberhaupte vereinigen, af fanden fröhliche Bankette des Offizier - Corps der Gan des Stadt - Raths und Bürger - Ausschusses, der Gerichts: sier Und der Mitglieder der Stände-WVerjamm!!"11g siatt herzliche Toaste auf das Wohl des geliebten Königs, des Y ders der Verfassung, ausgebracht wurden. Die “Ntralis Stände-Versammlung hatten die Ehre, am 2Wiken zu dem feste in Kannstadt in die Kdnigl. Loge eingeladen zuw Eine unzählige Menschen-Menge hatte sich zur Feier dieses wirthschaftlichen Festes eingefunden. Als Se. Maj. Nachmit einfacher Civil- Kleidung mitten unter dem Volke erschid regte dieses den herzlichsten Freudenzuruf. Abends wun Königs Majestät in dem festlich elleuchteten Schauspil mit rauschendem Vivat empfangen.

Stuttgart, 2. Oktober. Die Kammer deb ordneten beendete in ihrer gestrigen Sißung die Berat úder das Militair-Budget. Nach einer vom Bekichter atl gebenen Uebersicht betragen die an diesem Etat gemachten ) im Dükchschnitt auf ein Jahr die Summe vot 0,266 Fl. Die Tagesordnung führte hierauf auf Berathung einige! rer Berichte der Finanz-Kommission und zwar zunächs üb Ansinnen cines Beitrags aus der Staats - Kasse zu denY leitungen innerhalb der Stadt Stuttgart, so wie zur V rung eines Wasserbehälters zwischen dem Bären- und jl Sce, im Betrag von 56,000 Fl. Nach langer Debatte die Kammer, diese Summe zu dem gedachten Zweck zu ben

Karlsruhe, 1. Oktober. Jn der Sibung der z1! Kammer vom 28sten v. M. berichtete zuerst der Abg Fecht über das Volks-Schulwesén ; sodann der Abgeordnete zenmann über den Gese6-Cntwurf wegen Herabsegul Hunde-Taxe. Leßterer wurde nach kurzer Erörterung d Fassung der Regierung einstimmig angenommen. Der 1! nete Duttlinger erstattèéte hierauf einen mündlichen bf über den bei der ersten Kammer bereits erledigten Gei wurf, die Auslegung einiger Paragraphen der Wahl-! betreffend. Schließlich beschäftigte sich die Kammer mit ètl trage des Abgeordneten Magg auf Errichtung eines |! katholischen Schullehrer-Seminars im See-Kreije, und nach längerer Debatte, diesem Antrage beizutreten,

_ Von der Si6ung vom 27sten d. M. ist noch zu ber daß der Abgeordnete von Jbstein an diesem Tage zut l Male wieder in der Kammer erschien und -den Kem Bericht über einen Theil des Staats -Budgets erstattet Verlesung diescs Berichtes ershdpfte ihn aber so sehr, den Sißungssaal bald wieder verlassen mußte. Hierauf d der Abgeordnete v. Rottecck die Rednerbühne, undò tsi im Namen der Majorität der Petitions - Kommission V über mehrere Petitionen von Israeliten, worin sie um pation und völlige Gleichstellung mit den übrigen Staatsbl nachsuchtèn. "Der ‘Antrag der Majorität der Kommissiol! dahin, ‘zur Tagesordnung überzugehen, indem sich die K! bereits im Jahre 1831 über diese Frage ausgesprochen habe, W!

h nicht gekommen sey, das Gesuch der Juden zu utiterstüz- Fach dem Abg. v. Rotte erstattete Gerb el einén Bericht über (he Frage, im Namen der Minorität der Kömmissión: Déssen 1g“ ging dahin, die Petitionèn- dem hohen Staäts¿N iniste- mit der Empfehlung vorzulegen, bis zum nächste Landtage esch vorzubereiten, durch welches der Züstand der Jsraeli- ifiderweit Und so geregelt werde, daß diéselben, hinsichtlich politischen Rechte, den christlichen Bewohnern des Groß- athums gleichgestellt würden. Die Gallerieen waren schon Anfang der Sißung gedrängt voil, allein während der Er- ng dieser Berichte, und insbesonderé während der darauf ¡ten Diskussion, füllten sich dieselben so schr, daß Viele gar Zutritt mehr finden konnten. Nachdem die Berichte verlcsen „erhoben sich sogleich die Abgeordneten Merk, Bek und Añderé, h der Sache der Juden anzunehmen. Der Erstere stellte Anderem, indem er sich auf die Geseßgebung von Kur- n, Sachsen und Frankreich berief, den Grundsas auf, daß die Emancipation der Juden vorausgehen lassen, und die-

sogleich in den Besitz aller bürgerlichen Und politischen e segen unüsse, wenn man cine wirkliche Selbstverbesserung ihnen erwarten wolle. Die Emancipation érst von ißtem rierden abhängig zu machen, halté er für eine zu nichts nde Maßregel. Der Abgeordnete Be ck erklärte, daß er die n in unserem Großherzogthume schon jetzt für so reif hielte, hnen unbedenklich) alle politischen Rechte eingeräumt werden en, Der Abgeorduete Sander stimmte für den Antrag

Majoritht der Kommission, und suchte zu beweisen, wie ge-

ch6 es h, zur Emancipation der Juden, die eiter viel \p- Zeit. vorbehalten bleiben 1nüsse, schon jest zu schreiten. Auch

geordnete Duttlinger trug auf die Emancipation der

1 an, glaubte jedoch, daß eine Vorsichts- Maßregel dabei yendig. sey, damit nicht aile Juden aus andern Ländern her- men und in Baden ihr gelobtes Land suchen. Ver und diesem sprachen noch viele Redner dafr und dagegénz; ei- hüchten eine beschränkte, andere cinc a!liuälige Einancipa- / nah dem Vildungsgrade der Juden, (in Antrag, so daß legerlich unerzogene noch davon ausgeschlossen würde. Die jer beschloß am Ende mit einer bedeutenden Majorität zur ordnung überzugehen, und den cingekfommenen Petitionen Folge zu geben, jedoch den Wunsch ins Protokoll nicder- l, daj sowohl die Juden, als auch die Regierung sich alle geben mögen, daß die Hindernisse, die der Emancipation (ge stehen, allmälig beseicigt werden. Nach 2 Uhr wurde iung gefchlossen.

Piesbaden, 30. September. Am 19ten d. verliegen die glich Nassauischen Truppen ihre Garnifonen, und bezogen sten unter den Befehlen des Herrn General von Kruse ebungs-Lager in der Gegend von Hadamar. Die Stärke ruppen betrug 6 Bataillone Jufanterie, 2 Batterien Artil- und cine Compagnie Pioniere, Durch die Fürsorge des s- Kommissariats war an Orr und Stelle alles Material Bau eines Lagers vorhanden, und schnell wurde dasselbe allen Regeln konstruirt. Sonntag den 22sten wurden die en in einem Viereck auf offenem Felde zu einer großen n - Parade aufgestellt, wo vor cinem fkriegerisch ge-

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voti hier schiéderi, um sich in das Taubstummen-Jnstitut zu ver- fügen, von dèssen nah der Laut Methode Untekrihteten Zög- lingen Jhré Majestät dur ein lautes Vivat begtüßt würden. | Ihre Majestät widmeten auch hier Jhre Aufmerksawkeit der ge- sammten Einrichtung d-es Jnstituts, wohnten längere Zeit den

| Fragen an dieselben, vernaßmen deren Beantwortung, so wie eine

[und gerUhten sowohl hier beim Abschiede, als wie dies bei den frühev besuchten zwei Anstalten der Fall gewesen, die Aller- | hôchste Zufriedenheit in den gnädigsten Worten auszudrúucfen. | Nachmittags hatten die Damen die Ehre, XJ, MM. dem Kaiser [Und der Kaiserin vorgestellt zu werden, und Abends war alán- zende Beleuchtung der Stadt und sämmt'icher Vorstädte, welche

‘in Augenschein zu nehmen geruhten. Allgemeiner Jubel beglei- tete Jhre Majestäten auf diesem Zuge, welcher im Schritt sich von dem Dikasterial-Plake aus durch die Holz-, Renner-Gasse, über den großen Plaß durch die Neufröhlicher - in die Altfröh- licher - Gasse, Âber den Dominikaner - Plaß durch die untere und obere Brünner - Gasse, hintere Rathhaus: Gasse, obere Herren- Gasse, vordere Rathhaus- Gasse, über den Kraut -Markc, Kapu- ziner - Plaß, durch die Juden-, Sattler-, Yost-, Minoriten- und Schwarz- Adler - Gasse, das Neuthor auf die Zeil bewegte, und von da durch dieses Thor die Krapfen-Gasse, Holz- Und Renner- Gasse ín das Gubernial - Gebäude zurütehrte.“

Eben diese Zeitung voir 9. September meldet: „„Zhre K. K. Majestäten geruhten am 27sen Vormittags, von Ihrem Gefolge begleitet, Sich in das Lager bei Turas zu bege- ben, um einem großen Revue-Mandöver beizuwohnen. Än dem Aufstellungs-Orte der Truppen angelangt, stiegen Se. Majestät

Waffen-Gattungen vorbei. Hierauf wurden, unter Anführung Sr. Excellenz des Hrn. Kommandirenden von Mähren und Schle-

Evolutionen mit bewündernswerther Präcision ausgeführt. Nach beendigter Production, welche Jhre Majestät die Kaiserin in ei-

| tiger Entfernung von Jhrem Wagen aus überblickt hatten, de-

filirten die sämmtlichen Truppen vor Jhren Majestäten und ge- ruhten Se. Majestät der Kaiser, rüctüchtlih des guten Ausse- hens, der s{dnen Haltung der Truppen, ihrer Aafen-Geübtheit und des pünktlichen Jneinandergreifens sämmtlicher ausgeführ- ten Bewegungen bei ailen Waffen - Gatt :ngen, Allerhdchstihre Zufriedenheit gnädigst zu erkennen zu geben.“

Wien, 25. Sept. (Allgemeine Zeitung.) Se. Durch- laucht der Fürst Metternich is (wie bereits erwähnt ) diesen Nachmittag hier angekommen. Im Publikum wird jeßt viel von der Zusammenkunft in Münchengräß gesprochen. Man kann nicht genug das zuvorkommende Benchmen Sr. Majestät des Kaisers von Rußland gegen Alle, die die Ehre hatten, sich ihm

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æÆten Altare ziert Fathzosischer, dann evangelischer Gottes- |

stätisand; bei leßterem hielt Herr Pfarrer Man- eine sehr gehaltvolle Rede, die im vollfommensten des Wortes ganz dem Zweck entsprach, den dieje Parade ste. Se. Durchlaucht der Erbprinz ‘und Prinz Mori n allen Uebungen bei, und dfters zog Ersterer den De- lat in scine Compagnie beim 2ten Regiment ein, wo er

Bieutenant steht, und fommandirte wäzrend der Kriegs-

gen hein Peloton. Nach jedesualigem Einrücken versam- 1 sich sämintliche Offiziere, die beiden Prinzen an der e, Zu einem gemeinstzaftlihen Mahl in einer eigens l erbauten und ausgeschmäcêten Baragcëe. Am 26iten und

waren große Feld-Mandver im Feuer, nach deren Been- | 5e, Durchlaucht der Erbprinz sämmtlihes Offizier- | Die Mannschaft erhielt dera ?

r S, zu einem Mittagsmahl einsud. : Kopf cine Flasche Wein und kalte Küche. Unter w der Geschügze und einem dreifachen Lebehoch wurde

gonze Lazer mit einem unbeschreiblichen Cnthusiasmus holt wurde. Tausende von Zuschauern besuchten tàg- as Lager, und bunt trieb sich die Menge der Soldaten, er und Frauen in demselben umher. Während der gan-

zu nähern, rühmen, und findet in ißm dieselbe LiebenswüÜrdig-

keit, wodurch der verewigte Kaiser Alexander die Herzen zu ge- |

winnen wußte. Aus dem Oriente giebt es nichts Îèeues. Die Nachrichten von den Vrandstistungen und Truppen-Aufstän-

| den in Konstantinopel sind schr übertrieben worden. Inzwischen

läßt sich nicht verkennen, daß die Lage des Sultans äußerst be- denélich ist, und wohl ein Ereigniß eintreten kann, das diesmal zwar glücklicher Weise nur erfunden war, aber schnell Glauben

fand, weil man sich mit der Idee, es eint-eten zu sehen, ver- // Zu welchen neuen Verwickelungen der un- |

traut gemachte lat. verhofste Tod des Sultans ader führen würde, ift nicht voraus- zuschen.

Ragusa, 26. August. Am 2sten d. M. Mittags stieg die See so hoch, daß die Landzunge,

können.

Sabioncello, 21. Augus. Gestern früh um 8 Uhr spárte man hier ein Erdbeben in der Ricbtung von Ost na) West ;

dasselbe dauerte mehrere Sekunden und die Stdßge waren, na- | ' : Nen | | , mentlich in den oberen Stockfwcrten der Häuser, heftig; doch hat esundheit der Regenten - Familie ausgebracht, welche durch | \ / Jeleig3 h

ich kein Unglücksfall ereignet. Um 10 Ühr Abends zeigte sich

| ein Meteor, das eine Minute lang rußig stehen blieb und ein

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Zeit der Uebungen war auch nicht Cin Chef gendthigt, |

Mann mit irgend einer Strafe zu belegen, ein Beweis, Diéëziplin unter den Truppen herrscht, ein Beweis , von welchem Geiste sle beseelt sind. Vedauern, daß Se. D. der Herzog durch eine Reise dert wurde, das Lager mit seiner Gegenwart zu beeh- Erfreulich ist es, daß auch nicht ein einziger Unfall statt- den, den man zu betrauern hätte; selbst nicht einmal Er-

deni General v. Kruse, des Abends eine Musik, bei wel- Velegenheit derselbe in den verbindlichsten Ausdrücken seinen aussprach, Ein Tagsbef:hl entlicz hierauf die Truppen em Lager nach ihren Garnifonen.

Oesterreich.

VWien, 1. Oktober. Die Brünner Zeitung vom 27. tmber berichtet über den Aufenthalt Jhrer Majestäten in inn: „Am 25sten Vormittags geruhten Se. Majestät der t, mehreren Behörden Audienz zu ertheilen. Mit gleichem gen Wohlwollen empfing der Monarch außerdem noch De- ionen der Olmüßer Universität und des dortigen Magistrats, ? zur ehrfurchtsvollen Begrüßung Sr. Majestät erschienen 1. Ihre Majestät die Kaiserin widmete den Vormittag DesUche mehrerer Wohlthätigkeits- Jnstitute und überraschte uthet zuerst die in dem Armen - Versorgungshause des thätigen “Nänner - Vereins befindliche Kleinkinder - Bewahr- ilt mit Allerhöchstihrer Gegenwart. Die Prüfungen der melten Kleinen begannen sogleich im Zimmer und wurden n im Freien fortgesczt. Mit der herablassendsten landes- ‘lichen Huld und Güre geruhten Jhre Majestät, sih von inrichtung dieses seit Kurzem begründeten gemeinnübigen urs, so wie von den bemerktenswerthen Fortschritten der er, Umständlich zu überzeugen; wörauf sich Allerhöchst- ben in das Lokal der Armen - Versorgungs - Anstalt begaben, hier mit huldvoller De in alle Details der beste- 18 Einrichtung eingin« en, ein, Namens der dankbaren Pfrúnd- leses wohlthätigen nstituts, oevfaßtes Gedicht freundlich jen zu nehmen geruhten, und nachdem Zhre Majestät Aller- n Vene Namen in das Gedenkbuch “der Anstalt atten,

Allgemein war .

ngsfalle famen vor, welches wohl den guten Lebensmit- | Vor Kurzem langte und der geregelten Vertheilung derselben uzuschreiben ist. | tbten Tage brachten \ämmtliche Corps ihrem Kommandan- | | ster der auswärtigen Angelegenheiten

[cbhaftes Licht verbreitete, das den ganzen Horizont erhellte ; dann zerplaßte es wie eine Rakete in viele Funken, deren Schein die Augen der Beobachter noch einize Sekunden ergökte.

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Rom, 21. Sept. (Allgemeine Zeitung.) Se. Königl. Hoheit der Kronprinz von Bayern wird heute von Neapel ab-

reisen, den 22sten in St. Germano, den 23?en in Frosinone |

übernachten, und den L24sten hier eintreffen. Dem Vernehmen nach gedenkt er bis zum L2ten- Oktober hier zu verweilen.

Heer Dexada, Geschäftsträger für Mexiko und Venezuela, hier an.

Neapel, 20. Sept. Am lten d. M. stellte der Mini-

dem Kduige den Königl.

! Griechischen Gesandten, Staatsrath Fürsten Karadja, vor, wel-

cher ein Schreiben seines Souverains Überreichte, worin diéser seinen besonderen Dank für die Sendung auéspricht, womit der Fürst von Butera im verwichenen Sommer von Uutkserer Regie- rung nach Griechenland beauftragt wurde, um Se. Majestät den König Otts bei seiner Thrvnbesicigung zu begrüßen.

Spanien.

Die Madrider Hofzeitung vom 9, September ent- hält feine neueren Nachrichten aus Portugal, sondern nur einige Details über die in den erjèen Tagett des Monats statt- gefundenen“ Gefechte, über die Einnahme von Campo- Grande, über das Vordringen der Guerillas bis in die Vorstädte von Lissabon, und übel die Besezung von San - Antonio, Bemfica und Campo Pequeño im Norden, so wie von den Schanzen von Almada im Süden des Tajo, aus denen die Trup- pen Dom Pedro’'s von dem Grafen Larochejacquelein vertrieben wurden.

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Konstantinopel, 10. Sept (Hesterreichisher Be- obachter.) Die üble Volksstimmung ‘uhd die Unzufriedenheit, welche sich seit einiger Zeit unter den Truppen wegen Herabsez-, zung ihres Soldes geäußert hatte, und von Vielen als die Quelle der so häufig wiederholten Brandstiftungs - Versuche angesehen wird, beunruhigen die Bewohner diejer Hauptstadt fortwährend in hohem Grade. So wurde am 29sten v. M. in „der Groß- herrlichen Gewehr-Fabrik in Dschubali ein Brander entdeckt, kurz bevor dié Flaimnmén zum Ausbruch fommen konnten. Am nächst-

unter den heißesten Segenswünschen * folgenden Tage, den 30. August, wurde der Versuch erneuert,

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| votgenommeheit Prüfungen der Zöglinge bei, richteten selbst einige | ein großer Theil von Konstantinopel, nämlich die Stadtviertel T ] / Ah | ] | Dschübali , Sultan Mehmed, Uskiubli Albazar, Sepetdschiler, von einen Zöglinge an Allerhöchstihre Person gehaltene Anrede |

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der Kaiser zu Pferde, und ritten vor allen Fronten der verschiedenen !

sien, Grafen von Klebelsberg, die verschiedenen militairischen | ; ( | ' die Patrouiilen wurden zu verdoppelter Thätigkeit angewiesen,

diesmal leider mit Erfolg; denn in kurzer Zeit standen die Ges wehr Fabrik und die ansoßénden Gebäude in Flammen. Vom Winde begünstiät, verbreiteten sich dieselbèn bald nach allen Rich- tungen, und in neunzehn Stunden, nämlih von 2 Uhr Nach- mittags bis um 9 Uhr Morgens des nächstfolgenden Tages, war

Teknedschiler, Sarratschhane, Schehzadébaschi, Wefameidan, Jbra- him Pascha hammami, Tschukur tscheschm# und ein Theil von Psamatia und Wlanga bis Jeni kapu am Mecrè von Marmora, in Asche verwandelt. Die Zahl der abgebrannten Häuser und Handels - Buden mag sich auf mehr a!s sechstausend belaufen, worunter si auch eine große “Moschee, nämlich jene von

| Schehzadébaschi, und mehrere kleine befinden. Viele Menschep, Allerhöchstdieselben von halb 9 Uhr an bis 10 Uhr zu Wagen

welche in denselben und den Minarets (Moschee - Thürmen) Rettung suchten, fanden darin ihren Tod. Eine Türkische Frau, welche im Feuer alle ihre Habscligkeiten verloren hatte, soll sich aus Verzweiflung selbst in die Flammen ge\türzt haben. Man fand bisher über 100 Leichname der bei dieser furchtbaren Feuers- brunst um das Leben Gckommenen. Ein Brandstifter, der ent- deckt wurde, als er eben mit einer brennenden Lunte ein Haus anstecen wollte, wurde sogleich in die Flammen geworfen , und einige verdächtige Griehen nah dem Palaste des Seraskiers abgeführt. An diesem Tage verbrannten unter Anderem mehrere hunderttausend Säcke Mehl, die in den Vorraths-Kammern auf bewahrt lagen, welcher Umstand eine aroße Theurung und Ver- schlechterunz des Brotes zur Folge hatte. Beinahe gleichzeitig brach guch ain Kanale in der Nähe von Bebek Feuer aus, wel- ches jedoch gelöscht wurde, ‘bevor es um sich greifen konnte. Bei dem am 7ten d. M. vom Seraskier-Pascha Sr. Hoheit in St. Stefano gegebenen Feste wurde eine Raths - Versammlung gehalten, in welcher die Mittel erwogen wurden, dem bedenk: lichen Zustande der Hauptstadt abzuhe!fon, Demzufolge wurde die größte Wachsamkeit? bei Tage und bei Nacht anempfohlen, das Verbot, des Nachts ohne Laternen auszugehen, verschärft,

und die Polizei erhielt erneuerte Befehle, sich mit Auffindung der Brandstifcer und Uebelgesinnten zu beschäftiaen. Viele der- selben sind bereits entdeckt und hingerichter worden. Neben diesen Maßregeln der Strenge soll sich die Regierung bewogen gefun- den haben, den Truppen-Sold, der von 20 auf 15 Piaster herab- gesezt worden war, “wieder auf den alten Fuß zu stellen. Der Reis-Efendi is, in Folze cines am Zten d. M. auf dem Meere bei sehr stürmischem Wetter erlittenen Schreckens, schwer ertrankt und ist seitdem unzugänglich, wodur eine merkliche Stockung in den Geschäften eingetreten ist. -- Der neu ernannte Königl. Spa- nische Geschäftsträger bei der Hohen Pforte, Herr von Cordoba, if am 1sen d. M. über Vdessa in dieser Hauptstadt eingetrof- fen. Ein am 31. August aus St. Petersburg angekommener Cou- rier hat die Nachricht von der Ernennung des Herrn Katakazi, Kaiserlich Russischen Geschäftsträgers in Grie-

chenland, zum außerordentlichen Gesandten dajelbst, gebracht, | und demzufolze is von dem Kaiserl. Russischen Gesandten, Herrn von Burenief, cin Fahrzeug mit diefer Nachricht nach Griechenland abgeschict worden. Nach Berichten aus Kanea war der Pascha von Aegypten am 12, August (wie bereirs in

zu haben, sich erinnern !

Nr. 275 der St. Z. erwähnt wurde) im Meerbusen von Suda auf der Insel Kandien angekommen, wo die Flotte, die ihn auf seiner Reise beoleitet und aus 4 Lumienschiffen, 4 Fregatten und j einigen Éleineren Fahrzeugen besteht, vor Anker ging. Der Pa- | scha, in dessen Begleitung sich der Aönigl. Großbritanische Agent

| Und General-Konsul, Oberst Campbell, befindet, begab sich bald

¡ darauf nach Kanea, wo er sich mit Desichtigung der Feitungs- ; e T i | werke, der Stadr und ihrer Umgebungen beschäftigte. d die unsere Stadt mit dem |! : : ) B \chäftigte

: Zestlande verbindet, ganz vem Wasser bedeckt wurde, eine _Crscheinung, welche die ôltesten Greise nur zwei Mal, und ! zwar nach heftigen Stürmen, erlebi

ta i unge In der Nacht nach seiner Ankunft war die Stadt beleuchtet Und am

| folgenden Tage erhielt er die Bewillfoinmnungs-Besuche der Eu-

ropäischen Konsuln, Die Verordnungen, die er während seines Aufenthalis daselb erlassen hat, haben grdztentheils auf die Kultur des Landes Bezua. MeLmed Ali verließ Kanea am 2 sten und begab sich auf die Flotte zurück, um seine Reise nach dem westlichen Theile der Jnsel fortzuseuen.

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Berlin, 6. Oktober. Aus Höxter schreibt man unterm 1sten d. M.: „Heute Nachmittag wurde uns die große Freude - u Theil, daß Se. Königl. Hoheit der Kronprinz auf seiner Reise nach Münster hier durchpassirte, Es war ein feitlicher Tag für die hiesigen Einwohner, die seit dem Jahre 1814 kei nen der Königlichen Prinmen in ihren Mauern gesehen hatten. An der Braunschweigischen Gränze wurde Se. Königl. Hoheit von dem Landrathe Freiherrn von Wolf- Vettcrnich und dem Post-Dircktor Gibelius, und an der Brücke vor der Stadt von dem Bürgermeister Koch und den Magistrats-Mitgliedern unter einer Chrenpforte empfangen. Viele Einwohner der Stadt wa- ren dem Erlauchten Reisenden entgegengezogen. Vor dem ¡BDer- liner Hofe‘, wo für Se. Königl. Hoheit ein Absteige - Quartier bereitet war, hatten sich die Königl. Beamten, die Geistlichkeit und die angesehensten Bürger der Stadt cingefunden, um Se. Königl. Hoheit zu begrüßen. Hdchjidiesclben geruhten, sich mit mehreren derselben auf das l¿ut\ligste zu unterhalten. Nachdem Se. Königl, Hoheit das Fürstl. Nothenburgische Schloß Corvey | in Augenschein genommen, seßten Höchstdieselben nach 4 Uhr unter einem freudigen Lebehoch dié Reise fort. ‘/

Der Kämmerei-Kassen-Buchhalter Geschwindt zu Bres- lau feierre am [sten d. M. sein funß{zigjähriges Dienst - Jubi- läum. Ain Morgen dieses Tages wurde der Jubilar durch eine Deputation der sämmtlichen Kommunal-Beamten in seiner Woh- nung begrüßt und ibm im Namen derselben ein {dn ‘gear! beiteter fisverneèr Pokal mit einer auf die Feier bezüglichen “In- schrift überreiht. Von der Stadtverordneten - Versammlünc j empfing der Jubelgreis ein Glückwünschungs - Schreiben tis Mittags fand im Zwinger-Saale ein Festmahl satt an well em auper tnehreren Mitgliedern des Magistrats und der D cabbial ordneten-Versammlung, auch verschiedene Königl. Beamte Theil nahmen. Í

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m neuesten Blatte des in Münster erscheinenden Westphälischen Merkurs liest man Folgendes: „„Dic Al- lerhöchste Verordnung vom 1. Juni d. J. hat für verschiedene Arten von Rechtsstreitigkeiten, nämlich den Mandats-, summari- schen Und Bagatell - Prozeß, ein abgekürztes Verfahren vorge- shriében, wodurch, nach den Worten einer in Beziehung darauf ertheilten Ministerial-Jnstruction, „der förmliche Proze, wo es möglich is , vermieden oder doch auf seine wesentlichen Grund- lagen zurückgeführt werden soll.// Mit Gewißheit läßt sich - vor- aussehen, daß dadurch den Parteien viele Weitläufigkeiten, Wege Versäumnisse und Kosten werden erspart werden. “Mit detn 1.

s Dasselbe

Oktober d. J. tritt dieses neue Verfahren ins Leben. verdient um so mehr die Aufmerksamkeit des Publikums, als