1833 / 279 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

5

mie

E p E

oder Vorurtheile des Publikums zu verbannen geeignet seyn könnte, ans Licht zu ziehen, aber wir müssen leider gestehen, das dies uns wenig oder gar nicht gelungen ist. In den meisten Theilen der alten Stadt London hat man überal, wo bis auf eine geringe Tiefe nachgegraben worden, Nêmische Alterthümer gefunden. Unter dem alten St., Mary- le-Bow fand man das Täfelwerk und ansehnliche Ueberreste eines Römischen Tempels, und nicht weit davon lag ein Rô- misches Trottoir 18 Fuß tief in einer leicht zugänglichen Erd- schicht. Bei der Grundsteinlegung zur St. Pauls - Kirche wurde cin Friedhof entdeckt, auf dem sich Reihen Sächsischer und Bri- tischer Gräber befanden. Auch fand man verschiedene elfenbei- erne Nadeln von etwa 6 Zoll Länge, womit wahrscheinlich die Leichentücher zusammen gesteckt wurden. Jm Jahre 1711 wurde in der Camomile-Street in Bischops-Gate ein Begräbnißplak entdeckt, der mit Quadersteinen schr zierlich gepstasert war und viele mit Asche von verbrannten Gebeinen gefüllte Urnen ent- hielt; dabei befanden sih auch Perlen, Ringe und eine Múnze aus der Zeit des Kaisers Antoninus. i ÎÍn einem hiesigen Blatte liest man Folgendes über die Sitten utter den niederen Ständen in London: ¡Die Polizei- Berichte sind die einzigen Dokumente, die als Zeugniß von dem „Verlauf der Bildung‘/ unter den niederen Klassen dienen fôn- nen, In den Parlaments - Berichten werden vorbereitete Ant- worten auf vorbereitete Fragen ertheilt, und das Resultat ist J-erthum und Täuschung; aber ein Polizei-Bureau is eine IÍn- quisitions- Anstalt, wo die Wahrheit in einer Sprache redet, die kein Mizverständniß erzeugen kann. Ein zerfleischtes Gesicht oder ei zerprügestes Glied ist ein unwiderlegliches Zeugniß. Folgende Geichichte wird einen Beitrag zur Londoner Chronik liefern: Vor einigen Wochen wurde ein Roßtäuscher , Thomas i, vor den Polizei-Beamcen Herrn Murray ‘in Union - Hall gebracht, weil er eine Gewaltthätigkeit gegen seine Frau verúbt haben sollte, deren Antliß noch die sichtbaren Spuren von empfan- genen Schlägen trug. Die Klägerin sagte, ihr Mann habe cin sehr hißiges Temperament, und in der Tunkenheit, worin er sich oft befinde, werde diese Hitze noch ärger. Am vergangenen Abend, als er nach Hause gekommen, habe sie schon im Bett gelegen, denn da fie ihn so zeitig nicht erwartet, sey sie um 9 Uhr schla- fen gegangen ; da habe er sie herausgerissen und mít einem Stock zu prügeln angefangen. Sie habe vor Schmerz geschrieen, aber statt daß ihre Thränen und Wehklagen einen Eindruck auf ihn hätten . machen sollen, habe er sie immer mehr geprügelt und nicht cher abgelassen, bis sie besinnungslos, Und von oben bis unten mit Schwielen bedeckt, zu Boden gestürzt sey. Der Beamte fragte den Verklagten, was er auf diese Beschuldigung zu erwiedern hätte, und dieser antwortete mit der größtmögli- chen Kaltblütigkeit: „Jch leugne nicht, daß ih ihr mit einer Eschengerre eine Tracht Prügel ertheilte, denn sie hatte mich ge- reizt, weil sie mir kein Abendbrod bereitet. Ein anderer Ehemann aus gleichem Stande führte seine Frau, cin lustiges, junges Weibchen, vor die Polizei und brachte eine Menge Be- schuldigungen gegen sie vor, worunter er namentlich die hervor- hob, daß sie so nachlässig gewesen und das FrühstÜck- Geschirr nicht vor Mittag aufgescheuert habe, eine Beschwerde, die gewiß von großer Ordnungsliebe zeugte. Der Kläger erzählte eine Menge von Sünden, die sein Weib begangen ha- ben sollte; besonders schien er großes Gewicht darauf zu legen, daß sie ihm an seine Hemden keine Knöpfe genäht und seine Beinkleider nicht geflickt, um statt dessen ihrer Neigung zu ei nem Klatsch- Kaffee mit ihren Nachbarinnen zu fröhnen; als er vor einigen Tagen zufällig bei ihrem Vater habe mit einsprechen wollen, sey er seiner Frau begegnet, die sich seinem Eintritt mit Händen und Füßen widersest und ihm eine Schmarre Über die Nase beigebracht habe. „Nicht aus Rachegefühl‘/‘/, fuhr Herr Joyce fort, „, „bringe ich diese ernstlichen Beschwerden gegen dieses Weib ‘vor, sondern weil ich für mein Leben fürhte. D, Ehrwürden, ih habe nur die Hälfte, nur den vierten Theil von ihrer Schlechtigkeit erzählt; ich kam um 12 Uhr Mitcags nach Hause und fand das Frühstück-Ge- schirr noch nicht aufgescheuert ! ‘‘‘/ Man fann diesem Kläger wohl zutrauen , daß er es nicht, wie der Roßtäuscher , bis zu GewaltthäcigkeÆ trieb ; aber er war auch mit den s\ch{dnen Künsten vertraut; er war ein Lithograph, und die Künste mil- dern vekanntlich die Sitten und erheben den Menschen Über das unvernünftige Thier, wie in der Lateinischen Grammatik zu lesen. Und dann scheint auch Herr Joyce ein Mann von Ge- schmack gewesen zu seyn; er trieb in den Mußestunden die Mu- sik, er spielte die Guitarre. Dieser Umstand war freilich ein Uebelstand für ihn, denn es kam darüber zu folgenden Erôrte- rungen: Herr Conant, der Polizei - Beamte, meinte, er könne mit dem Kläger darin nicht übereinstimmen , daß er seine Be- {werden für so unverzeihlich halten sollte. 11GBUt, aber was werden Wohldieselben denken,“/// sagte Herr Joyce, „„„wenn ich Jhnen versichere, daß sie meine Guitarre versekt hat, ob- gleich sie recht gut wußte, daß Musik meine einzige ver- núnftige Erholung war, wenn ih meinen Laden geschlossen hatte. //// Die Dame aber gab einige Aufschlüsse über die- sen Punkt, die zu Weiterungen führten. ¡/DAaS war‘ ‘‘, sagte sie, „als du mich mehrere Tage ohne einen Heller ließest, und ich nicht wußte, wovon ich leben sollte. Herr Joyce fuhr fort: „„„Und ich habe noch cinen Zug von ihrer Schlechtigkeit entdet. Voriges Jahr wollte sie durchaus die Influenza be- kommen haben, und ich schickte sie zum Doktor, um sich Rath zu holen. Sic kam zurúck und sagte mir, Dr. White habe ihr befohlen, auf einen Monat nach Margate zu gehen, sonst könnte die Sache schlimme Folgen haben. Jch traf den Doktor am anderen Tage und befragte ihn deshalb. Er aber sagte mir, daß exr ihr niemals dergleichen angerathen ; also ist es klar, daß dies Weib mir nur acht bis zehn Pfund Kosten verursachen wollte.“ f Herr Conant erwiederte: „„„Vielleicht sehnte sich Jhre Frau nach ciner kleinen Erholung und ergriff dieses Mittel, um ihren Wunsch durchzusezen. Jch kann darum ihr Benehmen nicht so gar strafsällig finden./// Herr Joyce antwortete: / ¡Nun dann ill ich sie auf der Stelle eines noch ârgeren Vergehens anflagen. Jch werfe ihr vor, daß sie unser armes Kind nicht nähren wollte, und daß sie mir wöchentlich fast 6 Shilling Kosten machte, bis glück- licher Weise das kleine Uunschuldige Ding starb. ‘/‘/ Der Poli- zei-Beamte vieth darauf beiden Theilen, sich fortzubegeben und zu schen, wie sle die Sache unter einander schlichten könnten ; er éónne bier weiter nichts thun, denn es scheine ihm, daß auf bei- den Seiten gesehlt worden. „,„„Wollt Zhr wohl dieses Weib zu ciner Bürgschaft nöthigen, oder nicht, das will ich wissen?‘ fraate Herr Joyce in voller Wuth. „,,„Nein, das werde ich nicht‘, erwiederte Herr Conant. „„„Dann weiß ih, was ih thue‘ ‘/, sagte Herr Jopyce und rannte davon, Was er vorhatte, hac man nicht vernommen; die Verklagte aber wurde E jen. Weh-scheinlih gedachte Kläger, mit dem nächsten nach Amæikta zu gehen. Seine Kunst wird ihm in jenem Lande {on Brod schaffen; er kann nach der Arbeit die Guitarre spie-

chiff

1148

len, und seine Frau fällt in England der Stadt oder dem Kirch- spiel zur Lask. Das sind die Folgen unserer trefflichen Polizei- Einrichtung ! ‘“‘ :

Nach einer Angabe in der Times gewinnen von den 58 Gesellschaften, welche Kanäle in England angelegt haben, nur

16 bis 17 weniger als 5 pCt.; 20 andere haben von 6 bis 17 | pCt., 3 von 20 bis 95 pCt., 4 von 31 bis 37 pCt., eine 40 | und eine 47 pCt. Gewinn; diejenige aber, welche den Kanal von Longborough unterhält , zieht eine jährliche Dividende von | j gen die Entrichtung der Haus- Krämern und Handwerkern L Charafter annimmt. Zu ben auf gesezwidrigem Wege los zu werden; sich, auf frühere Vorgänge gestügt, daß Steuern nun um so cher aufgeben werden. weshalb sie die Bürde so ungeduldig tr für Repräsentanten zu stimmen, zum mäßigen Entrichtung der Haus- und ist, welche freilich gar Vielen beschwer müssen doch die Me

144 pCt., und ihre Actien , welche ursprünglich von 100 Pfund waren, stehen jeßt 1810 Pfund. Die Unternehmer von Ei- senbahnen können sich eines so guten Erfolgs noch nicht er- freuen; nur zwei solcher Enctreprisen werfen mehr als 5 pCt. ab, nämlich die zwischen Manchester und Liverpool und die zivischen Stockton und Darlington, welche 8 bis 82 pCt. eintragen. Von 70 Gasbeleuchtungs- Compagnieen gewinnen 43 weni- ger als 5 pCt. und deren Actien stehen unter Pari; 4 geben 6 pCt., Z von 7 bis 71 pCt., 4 fast 10 pCt. und eine 122 pCt. Die höchsten Renten, welche die Versicherungs-Gefell- schaften erzielen, sind 7 pCt.; viele derselben aber nußen ihr Ka- pital nur zu 1 pCt. Von den Privat-Banken gewährt die von Birmingham 10 pCt., die übrigen größeren Banken werfen nur 3 bis 6 pCt. ab.

Nachrichten aus New-York vom Zten v. M. zufolge, hatte der Schooner „Brillant‘“ von Matanzas die Nachricht von einem Neger - Aufstande auf Kuba überbracht. Es waren etwa 5 600 Sklaven aus Afrika eingesmuggelt und in eini- ger Entfernung von Havanna an’s Land gese6t worden. Hier erfuhren sie von den Negern auf den zunächskgelegenen Pflan- zungen, eine furchtbare Seuche (die Cholera) herrsche unter den Schwarzen und sey durch die Giftmischerei der Weißen veran- laßt. Hierdurch zur Verzweiflung gebracht, úberfielen die neuen Ankömmlinge ihre Wächter und ermordeten sie; ein gleiches Schick- sal hatten drei Beamte, welche die Ruhe herzustellen suchten. Jeßt wurde ein Trupp Kavallerie von 30 Mann gegen die Em- pórer ausgesandt, die indessen durch Sklaven aus den benach- barten Pflanzungen verstärkt worden waren. Es kanm zu einem Treffen, in welchem viele Schwarze, aber auch zwei Öffiziere und mehrere Soldaten blieben. Der Rest der Leßteren zog sich zurúck; nun wurde ein stärkeres Corps abgeschickt, welches ein heftiges Feuer gegen die Empörer eröffnete und deren 4 500 tödtete. Doch verlor das Militair 30 bis 40 Mann. Die Ne- ger waren nur mit Keulen und Steinen bewafsnet. Nach den leßten Berichten war die Empörung gänzlich unterdrückt.

Privat - Nachrichten aus Bogota vom 27, Juli bringen nähere Details Über die Ermordung des Obersten Montoya und über den in jener Stadr ausgebrochenen Aufstand. Am Abend des 23sten wurde der Präsident durch einen anonymen Brief vor einem bevorstehenden Aufruhr gewarnt. Er ließ sofort den General-Kommandanten, Oberst Montaya, herbeirufen, und durch diesen den bei der Kavallerie - Kaserne wachhabenden Offizier, welcher der Theilnahme an dem Komplott verdächtig war, arre- tiren. Der Oberst selbst unternahm es, den Gefangenen zur Hauptwache zu führen. Unterweges suchte Leßterer in eine Sei- tengasse zu entwischen, Montoya verfolgte ihn schnell mit gezück- tem Degen, aber in diesem Augenblick zog der Andere ein Pi- ]tol hervor, und schoß den Obersten in die Brust. Am fol- genden Morgen wurde das ganze Komplott entdeckt. Die Verschworenen, höchstens 100 Mann stark, waren auf dem Wege nach Venezuela entflohen; sie zu verfolgen, fehlte es in dem Augenblick an hinlänglicher Mannschaft. Die meisten von ihnen, der General Sarda ausgenommen, sollen zu dem nie- drigsten Gesindel von Vagabunden gehören, das seit den Unord- nungen von 1830 die Nachbarschaft von Bogota beunruhigt hat. Die Stimmung des Publikums, namentlich in der Hauptstadt, ist im Allgemeinen sehr für den Präsidenten; nur die Geistlich- keit, übermüthig und herrschsüchtig, haßt die liberale Regierung.

In Mexiko war am 7ten d. M. noch nichts Entscheiden- des vorgefallen ; jedoch sollte sich eine starke Partei gebildet haben, die mit nichts Geringerem umging, als die republikanische Re- gierungsform in eine Monarchie zu verwandeln und den Prá- sidenten Santana zum Kaiser auszurufen.

London, 1. Okt. Das Parlament hat im Laufe seiner leßten Session eine Adresse an den König gerichtet, der- zufolge jeßt der Vermögens-Zustand der städtischen Corporatio- nen durch besonders dazu ernannte, mit ausgedehnten Vollmach- ten versehene Kommissarien untersucht wird. Es haben sich úber- all in die Verwaltung des Corporations-Vermögens solche Miß- bräuche eingeschlichen, daß der ursprüngliche Zweck desselben ganz auf die Seite geschoben worden und nur gewisse Personen oder Familien, die sich aller Rechenschaft gegen die Gemeinde zu überheben wußten, das zu gemeinnügigen Zwecken bestimmte Einkommen an sich rissen, welches leßtere noch dazu durch den erhöhten Werth aller Dinge und besonders des Grund - Eigen- thums, in der neueren Zeit sehr bedeutend geworden ist. Schon die Kommission, welche bereits vor mehreren Jahren ernannt wurde, um alle Stiftungen zur Förderung des Unterrichts zu untersuchen, hat viel Gutes gewirkt, indem sle auf das in un- rechte Hände gekommene Vermögen Beschlag legte und dadurch in den Stand geseßt wurde, mehrere gelehrte und andere Schu- len ins Daseyn zu rufen. Nach solchem bereits vor mehreren Jahren erlangten Resultate möchte es fast scheinen, daß die jeßige Untersuchung nur zu sehr in die Länge ge- zogen worden sey; aber dieser Meinung sind unsere antiministeriellen Journale durchaus nicht. Jn Ermange- lung anderen Stoffes machen sie jet Opposition zu Gunsten des Corporations-Vermögens. Obgleich nirgends die Rede davon ist, den Städten etwas von ihrem Eigenthuine zu entziehen, sondern hôchstens davon, daß dasselbe zum gemeinsamen Besten ange- wandt werden soll, schreien doch die Oppositions - Blätter über Verleßung von Eigenthums-Rechten, reden von einer Sternfkam- mer-Jnquisition U. dgl. m., ja, sie gehen sogar so weit, den Be- theiligten den Rath zu geben, daß sie den Königlichen Kom- missarien die verlangte Cinsicht in ihre Angelegenheiten verwei- gern sollen. Hierzu hatte jedoch bisher noch keine Corporation den Muth, bis vor ein paar Tagen , wo die Herren der Stadt Leicester, nachdem ihr Stadtschreiber ein Verhör von 4 bis 5 Tagen bestanden, wobei viele sonderbare Unterschleife an den Tag gekommen seyn sollen, pldslich den kühnen Entschluß gefaßt, dem Verlangen des Parlamentes und dem Königlichen Befehl Tros zu bieten, und die geforderten Bücher und Briefschaften zu ver- weigern. Als Vorwand wird angeführt, daß die Kom- mission ihre Untersuhung öffentlich halte und auf diese Weise die geheimsten Angelegenheiten der Corporationen der ganzen Gemeinde und besonders ihren politischen Gegnern bekannt werden würden. Dieser Vorwand wird vor den höch- sten Behörden schwerlich anerkannt werden, denn eine Gilde soll gar keine Heimlichkeiten vor ihren Mitbürgern haben, und Def- fentlichkeit ist ja der eigentliche Zweck der ganzen Untersuchung.

Die Oppo in den V ten, und die Nation würde es am Ende n Eingriffen in die Rec Dies ist zwar sehr zu be lamentarishe Debatte darüber heit vorherzusagen ine politische Neui m, daß die W und Fenster - Steuern uy ondons einen immer Zwar dürfen die Leute nic aber sie {y die Minis

sitions- Journale behaupten dagegen, ollmachten an die Kommissarien ihre den Widersy danken, daß sie diese hre des Unt fühn die Stir dürfte die par obgleich der Ausgang mit Gewiß ßerdem haben wir wirklich gar fe serem Eilande; cs müßte denn ser

n geboten.

agen, ist, daß da Theil mit von dy Fenster - Steuer zj lich fallen maz; y isten einsehen, daß, wenn i los werden, die Haus-Cigenthümer und ge der genannten Klassen in London sind Eigenthümer ihre bald den Zins um so viel erhöhen werden.

ist es ziemlich ruhig, und der neue Vice-König, Y Wellesley, hat zu Dublin eine schr gute Aufnah was um so schmeichelhafter für ihn ist, da man von seinem Vorgänger, dem Mar Abschied genommen. wenig Gutes von ihm zu sagen, so wey von seinem Vorgänger, und wird keinen Statthalter für kennen, der sich nicht das alte Uebergewicht der Pri zum Ziel seßt. Von Portugal wissen wir weite daß ein Dampfboot, welches für Dom aus dahin abgegangen war, kapert worden; daß stark genug sind, während Dom “Pedro immer noch

quis von Anglesey, nj und Dankbarkeit Die Oppositions

natürlich weiß

Miguel von von einem Schiffe der Könj aber dagegen die Guerillas um Pg die Besaßung auf die Festun

5 g ZU besch in England werben

Niederland

Aus dem Haag, 1. Oktober. Jn dem hiesige Die Ankunft des Fürsten Schw hierselbst scheint das Gerücht ver Oesterreichische General Clamm Wie es heißt, wird er, auftragter , ehester Tage hi Gestern fand in Amsterdam die jährliche Preis die Zöglinge der dortigen Kunst - Äkademi r Staatsrath van der Poll, Bürgermeister der Sh erster Direktor der Akademie, vertheilte die Medaillen (d

liest man: anlaßt zu bereits hier eingetro oder ein anderer Öeskterreichis er erwartet.

lung unter

Belge Im Schlosse zu Laeken trifft my ije JI. MM. nach Frankrei), Herr Mary, der als Minister - Resident nach Brasil) stimmt is, befindet sich noch in Br Audienz bei dem Könige noch nich alle zu dem Abschlusse eines Handels; und Brasilien nöthigen Dokumente Die Belgischen Künstler Brouckère ein Danksagungs-Sch er in der Repräsentanten-Kammer vor der bildenden Kunst gehalten. einer Zeichnung der Herren Kr

Brüssel, 2, Ot. stalten zu der nahen Re

üssel und hat seine t erhalten. / Vertrags zwischen Ÿ

haben an Herrn Heinti reiben für die Rede erich einiger Jet zum S Das Schreiben war zuglèich eies und Madou, als Ges beeilen sich, einen Staats - Zeitung erwähnten ) ébats abzudrucken, worin auf die ÿ hingedeutet wird, die Einfuhr der Belgischen à Franfkreih zu erleichtern.

Sämmtliche Belgische Blätter vorgestrigen Blatte der tikel des Journal des D

Unsere Publicisten ansehen, daß die Französische Rei m bisherigen strengen Zoll - Systen Abweichung zuzulassen.

atte an der hiesigen Börse eine der stärkt hier je gesehen, statt; sie geschah nil gend einen Unfall. an der Börse, welche für Lo

kohlen in dies als einen Beweis Willens scy, von ihre Gunsten Belgiens, eine

Gestern h quédationen , ler Leichtigkeit und ohn gen sah man Spekulanten und Frankfurter Häuser

Antwerpen, 1. Oktober. seiner Reise nah De

Seit einigt

General Langermann , dit utschland zurückgekommen ist, hat d von Schilde das Kommando der 2ten B 4ten Division wieder übernommen.

In der Nacht vom 25. zum 26. September de noniere der 8ten Batterie der von Mecheln. sie durch den Posten Einer ward getödtet, daß sie den Weg nach der

Feld - Artillerie aus der hore von Diest angekommen, , mit dem sie sich [# andern entfamen; Holländischen Gränze einzel

Bei dem T angehalten die beiden

Dampfschiff „, Royale Adelaide“ , durch ein anderes Dampfschi un Royal George “‘, der

Das Londoner dem Vernehmen nach ßerer Kraft, den anfommen, jeden Dienstag wiede in Fracht nehmen wird, ersel

/ nächsten Don r abfahren und ebenfalls L t werden.

Deutschland.

Nürnberg, 1. Oktober. baute Theater eröffnet, schaften Kosten-Aufwand städtische Aerar übernimmt, her

Nach einem Königl. Y Buchhandlung, bei Str nuskript unter die Pr rung angezeigt wor gung zur Herausgabe er

Speyer, 1, Oftoh lbst am 28sten v.

Militair gekommen. r v. Stengel,

Heute wurde hier das das mit einem durch Actien h 000 Fl., deren Verzinsus gestellt worden ist. tinisterial - Reskripte darf jb! afe von hundert Reichsthalern, il nicht der Tirel d den ist, von welcher sodann dic B folgen soll. : Nachrichten aus Dürkheim zuf zu blutigen Auftritten Es hat sich der Regi! gestern Morgen sogleich [t

esse geben, bevor

ist es dase Civil und Präsident, Ort und Stelle

Stuttgart, 3. Oktober. äftigte sich in ihrer ineren Berichten der mit der angeregten Be zu Fortsezung der Wald wurde genehmigt, und hier Salinen berathen, wel 660,000 Fl. angenommen den Preis des. Ko herabzuseben, und die

Die Kammer der Abg“! gestrigen Sigzung zuerst Finanz-Kommission, unter 8 willigung einer Summe von bestandes-Verme j S auf der Bericht über den Ert cher mit der jährlichen Sum# Zugleich beschloß die K ail - Verkauf im ganze 5 egieting zu bitten: keiner Geme

neten besch

)salzes im Det

ebung einer Abgabe vom Salzhandel zu gestatten, und den einhandel mit Salz an alle» Handels-Berechtigten freizugeben. Das landwirthschaftliche Fest ist auch dieses Jahr wieder 98, Sept. auf dem dazu bestimmten ‘Plage bei Kannstadt viert worden, verherrlicht durch die Gegenwart Ihrer Ma- iten des Königs und der Königin, so wie der Königlichen milie. Wie sehr das Interesse an diesem {dnen, gemeinnüz- en Feste von Jahr zu Jahr sich erhöhr, ließ sich auf das Er-

ulichste aus der Menge von Zuschauern von nahe und ferne

ennen, die in größerer Anzahl als je den Festplaßz bedeckten, d Se. Majeftät bei Jhrer Ankunft am Vormittage, so wie,

; Höchstdieselben Nachmittags den Plas nochmals unvermu-

t, ohne alles Gefolge, besuchten, mit den wärmsten Jubelru- empfingen und umgaben. Noch nie waren auch die Fort- ritte in dem wichtigen Zweige der Landwirthschaft, der haupt- hlich Gegenstand des Festes is, in jo hohem Grade erfkenn- als bei dem diesjährigen Feste, denn die Zahl der ausge- hneten Thiere, die zur Preis-Bewerbung ausgestellt wurden, y größer, als in irgend einem früheren Jahre (gegen 160 erde und 60 Stúck Rindvieh). Nachdem Seine Majestät König nah Ihrer Ankunft Vormittags die preiswürdigen jere gesehen, und namentlih auch den aufgestellten Kunst- h Natur- Produkten besondere Aufinerksamkeit geschenkt hatten, blgte auf herkömmliche Weise die Vertheilung der Preise, che die Eigenthümer ausgezeichneter Thiere empfingen. Darmstadt, 28. Sepr. Die Deutsche Vaterlands- itung enthält unter der Ueberschrift: B lic auf die Ta- Ereignisse, einen Artikel, worin es heißt: Die Monar- Kongresse sind beendigt. Se. Majestät der Kaiser von Ruß- d verließ Münchengräß, um Polen zu besuchen, hier eine ße Heerschau zu halten und sich dann nach den südlichen eilen seines Reichs zu begeben. Die Politiker aller Länder d Völker erschöpfen sich in Vermuthungen, was die Hohen natchen in Theresienstadr, Schwedt und Münchengrät be- (sen haben möchten. Die widersprechend sten Nachrichten wer- purbreitec. Stellen wir die zuverlässigsten und bestunterrich- Quellen zusammen und fassen die ganze Lage Europa's luge, so müssen wir der Ansicht beistimmen, daß nur die lichsten und edelsten Absichten der Erhaltung des Bestehen- vor den verheerenden Einwirkungen einer Glück und Ruhe Völker vernichtenden Propaganda jene hohen Zusammen- sle geleitet haben mögen; daß man nur Recht und Gerech- it, Heil und Wohl der Völker will; daß man sich aber ein- nig, kräftig und mit ganzer Macht allen weiteren Versuchen Partei des Umsturzes entgegensezen und sie überall im e zu unterdrücken suchen wird. Einigkeit, Kraft und Ge- tigkeit müssen die Stäben der Throne seyn, die Losungs- e, welche die Freunde der Ordnung um sle sammeln , und revolutionnairen Schwindel Einhalt thun. Also man will Frieden, aber man wird sich auch nicht scheuen, das Schwerdt ziehen, wenn es zum Schuke jener Grundsäge und des gu- Rechtes gilt. Darmstadt, 1. Oktober. Die zweite Kammer hat heute Berathung über Art. 103 der Verfassungs-Urkunde, welcher Einführung einer gleichfdrmigen bürgerlichen und Straf- egebung für das Großherzogthum anordnet, begonnen und d damit in der morgenden Sigung fortfahren. Frankfurt a. M., 2. Oktober. Der Kaiserl. Russische liche Staatsrath, außerordentliche Gesandte und bevollmäch- „Minister am Königl. Niederländischen Hofe, Herr von win, ift gestern hier eingetroffen. De eret, Vien, 1. Oktober. Nachrichten aus Brünn zufolge , ist Majestät dem Kaiser gestern Vormittags bei den Truppen- ingen im Lager von Turas der Unfall begegnet, daß Aller- dieselben in eine durch den häufigen Regen durchweichte le geriethen, wobei das Pferd dergestalt einsank, daß es im teben, sich herauszuwinden, mit Sr. Majestät zur Seite wodurch zwar die Kleider des Kaisers durchnäßt wurden, Höchsten Person des Monarchen aber, außer einigen undbe- enden Kontusionen am Fuß und Schenkel, so wenig Leid fahren ist, daß Allerhöchstdieselben, nachdem Sie die Klei- gewechselt hatten, wieder zu Pferde stiegen und dem Ma- r noch drei Stunden lang beiwohnten. Se, Majestät haben dem Capitain der Oesterreichischen Bri- ine „Voletto‘/, Konstantin Basil Posnanovich, die Bewilli- ertheilt, die ihm von dem Kaiserl. Russischen Hofe für Rettung mehrerer Russischer Offiziere verliehene goldene daille am Wladimir - Ordensbande annehmen und tragen zu en, Preßburg, 12. September. Jn der 106. Reichstags- ing am 9. d. M. wurde §. 1, des Urbarial- Artikels ange- nen. Er bestimmt, daß die Dorf-Notare von den Gemein- frei gewählt und von der Grundherrschaft bestätigt werden; diese die Bestätigung verweigern, so wird die Comitats- örde über die Umstände entscheiden und jedenfalls dafúr sor- daß die Gemeinde nicht ohne Notar sey. Die Richter und chwornen können vor Ablauf eines Jahres, die Notare aber Ende der Kontrakts-Zeit nicht voin Amte entseßt werden, wenn n feine Vernachlässigung im Amte oder eine andere Schuld ast fállt, in welchem Fall die Herrschaft den Richter und Geschwornen, mit Zuziehung einer Magirats- Person , ent- "i, den Notar aber, der nur durch gerichtliches Urtheil entseßt en fann, blos vom Amt und von seiner Besoldung suspendi- In der 107. und 108. Si6ung vom 10. und 11. d. M. den folgende §§. angenommen. 9. 2. Wenn die eigne Ver- üng der Kommunal:Gefälle nicht größern Nusen gibt, als ) die Verpachtung etzielt werden fann, s\o ist die Grund- {aft berechtigt, die Gemeir:de zur Verpachtung dieser Ge- zu zwingen. §. 3, Nachdem die Repartition der Contri on auf die Gemeinde durch die Comitats - Behörde erfolgt wird dies der Herrschaft gemeldet, damit diejelbe bei der viduellen Vertheilung der Contribution zwischen den Unter- in Einfluß nehmen kann, ohne sich jedoch auf die Einkassi- ÿ der Contribution einzulassen. §. 4. Mit dem Anfang Þ Jeden Jahres wird der Notar mit dem Richter und den en der Gemeinde einen Präliminar-Ausweis der Gemeinde- faden anfertigen und denselben der Herrschaft unterbreiten, ie n, wenn er richtig ist, bestätigen kann. §. 5. Die Mgen Gemeinde - Rechnungen werden am Schluß des ‘s von dem Grundherrn selbst oder von seinem Beam- p tdirt Und censurirt. Auch muß der Bezirks - Stuhl- e im ersten Semester eines jeden Jahres alle Gemein- 4 trei Rechnungen nicht revidirs worden, : aufzeichnen Gen nesen General - Versammlung der Comitats-Stände fat n amit durch diese für die Revision das Nöthige L R s. 6. Bei jedem Tovesfalle eines der Aèltern Hassens ichter mit zwei Geschwornen und dem Notar die "chaft evident halten, wenn aber Kinder ganz verwai-

1149

set würden, zur Sicherstellung ihrer Habe das Nöthige vetfú- gen. Bei dem Mangel einer natürlichen oder testamentarischen Vormundschaft wird die Herrschaft, nah Einvernehmen der Ge- meinde, zur Verwaltung der Habe, gegen jährliche Rechnung und eine, dem Vermögen der Waisen angemessene Vergütigung, einen Vormund bestellen und darüber wachen , daß.das Vermö- gen gehörig verwaltet werde, ohne auf irgend eine Taxe oder Diurnum Anspruch machen zu dürfen. Dicej nigen Grundher- ren, die diese Pflicht nicht ausüben, oder durch ihre Nachlässig- keit in der Oberaufsicht den Waisen einen Schaden zufügen, sind denselben in dem Fall zu ersezen schuldig, wenn das Ver- mögen der manipulirenden Orts-Vorstände, der Herrschafts-Beam- ten oder der Vormünder, insoferne auch diesen der Nachtheil zur Last fällt, zur Deckung desselben nicht hinreichend wäre ft aber der Schaden allein durch die Schuld der Herrschaft entstanden, so muß diese ihn auch ganz allein evicen. |

_— Die Klagen furter Zeitun g meldet aus Wolfsberg (Kärnthen) vom 21. September: „Die durch den fortwähren- den Regen angeschwollene Lavant ivurde heute über Nacht, besonders durch die Bäche Kamper, Fraiß und Prôsfing, von St. Gertraud angefangen bis Lavamünd / zu eincr solchen Höhe gesteigert, daß die Wogen dieses Flusses die ganze Höhe der bedeutend hohen Baierhofer- Brücke crreihten. Die lange Brücke am Briel, der NRadelsteg, die Brücke über die Lavant, von der ehemaligen Mauch an der Rosentratte gegen Frant- schach, die Brücke bei dem Öffnerhammer an der Schweintratte, die Brücke bei St. Gertraud, und alle kleineren Brúcken und Stege über die Lavant waren ein Opfer dieser ungeheueren Wasserfluth. Am Schwabenhofe riß die Lavant tief in die Fel- der, und nahm eine lange Strecke der Straße, die mit Aepfel-

bäumen beseßt war, welche, in diesem Jahre zum: erstenmale voll Frucht, ein schônes Spalier bildeten, mit Tou Die Fluth erreichte eine größere Höhe, als selbs im Jahre 1824, wo man sich keiner gleichen erinnerte. Von den Brücken steht nur noch die gemauerte sogenannte Fleischhauer- und Baierho- fer-Brücke. Der angerichtere Schaden is bedeutend. Gleiche Berichte kommen uns über die Gebirge aus Ober-Steier zu, und unjere gewöhnliche Verbindung ist unterbrochen. Da es in der Nacht vom 2/{sten auf den 22sÆen abermals ununtetr- brochen vegnete, so sehen wir ferneren Berichten mit Bangig- keit entgegen.“ / /

S ch we 14,

Basel, 30. Sepr. Der Verfassungs - Rath hac am ?Sjten Abends seine Berathungen beendigt und den von der Mehrheit der Verfassungs - Kommission vorgelegten Entwurf fask durch- gehends gut geheißen. Auf nächsten Dienstag wird der große Rath zusammenberufen werden, um auf den Vorschlag des klei: nen NRaths die fúr die Einführung der Verfassung nöthigen Be- {lüäs}e zu fassen.

Basel, 25. Sept. (Münch. polit. Zeitun g.) Gewiß ist noch nie von der Presse spstematischer verfahren worden, um eine Stadt dur Lügen und Aufhezungen in der öffentlichen Meinung zu verderben, als in Bezug auf Basel, und gewiß es ihr noch nie in diesem Grade gelungen. Ohne Zweifel würde dies kaum möglich gewesen seyn, wäre Basel nicht seit Langem schon im Auslande wenig geliebt gewesen. Und daß diese Ab- neigung nicht bloß in einem gewissen Neide gegen Basel’s Reich- thum, sondern wohl auch in manchen zurückstoßenden Eigenschaf- ten seiner Bewohner ihren Grund hatte , mag ebenfalls schwer- léích zu leugtren lepn, obschon die Eigenthümlichkeiten des Baseler Charakters bei grundlicherer Prüfung in minder ungünstigem Lichte erscheinen dürften. Zugegeben indessen, es thue den Ba- selern eine radikale Aenderung desselben und namentlich ihres Geistes Noth, so möchte sehr zu bezweifeln seyn, ob eden die júngste Behandlung, die Bajel erfahren hat, ein geeig- netes Mittel seyn werde, diese günstige Aenderung zu bewir:

ken. —- Der Mensch legt Fehler ab, wenn diese ihn in's Un-

glück stürzen ; er bessert sich nicht, wenn er seiner guten Eigen- schaften wegen auf die ungeltechteste Weise mißhandelt wird. Und dies erfuhr Basel. Wie solite man annehmen, daß die fin- stere Religiosität, deren man Basel beschuldigt, nach der leßten berrübenden Erfahrung heiterer werde? Daß die Baseler eíne frohere Lebens-Ansicht dadurch gewinnen, offener und humaner gegén Fremde und empfänglicher für gesellige Vergnügungen werden mögen? Man hat den Sekten vorgeworfen, daß viel Geld durch sie fernen Gegenden zugewendet verde; wird man künftig

aber freigebiger gegen die Näheren seyn, nachdem man so vielfältig |

mit schnôdem Undank bezahle worden? Mehr sogenannte Libe- rale zählte vielleicht Basel vor 3 Jahren noch, als eine andere Schweizer-Stadt; wenn jeßt ihrer weit weniger sind, wer mag sich wundern, da sie eben durch den liberalen Despotismus miß- handelt worden? Und wie sollte vollends die nunmehr gebotene Jsolirung der Stadt einer jolchen Regeneration förderlich seyn, wie dadurch die Engherzigkeit der Reichen, und der gegen alle Zreunde feindselige Zunftgeist der Bürgerschaft gemildert wer- den? Hâtte man den Einfiuß der Landschaft auf das Gemein- wesen vergrößert, Gewerbs Freiheit dUurchgeseßt, und die Univer- sität gehoben, statt sie zu annihiliren, so wäre zu hoffen gewe- jen, daß, und in Kurzem, ein wg hrhaft liberaler Sinn sich entwickelt hätte.

Tessin, 29. Sept. Der große Rath hat in seiner leßten

Sißung cine Instruction an seine Tagsazungs Gesandten erlas- |

jen, worin man folgende P'nÓkte vem 1) Die Gesandt- schaft foll fich allem Uel erftú ken der Angelegenheiten und aller Willkür widersesen, 2) Die Verfassung von Basel- Landschaft soll nicht eher garantir: werden, als bis die treuen Gemeinden ausdrücklih derjelben zustimmen. D O die Garantie der Verfassung von 1831 nie zurückgenom- men hat, so fann es Basel guch feine Beseßungs-Kosten zuer- fennen. Z) Mit Unwillen sieht Tessin, das man die furcht- baren Rüstungen gegen Schwyz gemacht hat verlangt au- genblickliche Räumung dieses Kantons, Verminderung und möglichst baldige Entfernung der Truppen gus Basel. 4) Ba- sel und die Landschaft sollen die Kosten zu gleichen Theilen tragen, Schwyz nur diejenigen, welche durch die Bese6ung von Küßnacht veranlaßt wurden, weitere Anwendung militairi scher Gewalt war unnöthig, da nirgends der Friede gestört ward, 5) Die Gesandtschaft soll sich kráftig widerseßen, daß man die Magistrats-Personen wegen der neuesten Ruhestdrungen vor ir- gend ein Gericht ziehe, eine allgemeine Amnestie empfehlen und Bern's Antrag in Betreff der eidgenössischen Offiziere förmlich von der Hand weisen. 6) Die Gesandtschaft soll die Aufldsung des Siebner- Konkordats ; eine Erklärung aller patriotischen und Schu - Vereine als geseßwidriger Zusammenkünfte und die Ab- weijung aller von folchen herrührenden Eingaben verlangen. 7) Die Gesandtschaft foll sich aufs gewissenhafteste aller Mitwirkung zu Maßregeln enthalten, welche auch selbst indirekt zu einer Re- vislon des Bundes - Vertrages führen könnten, und in keine zu

-

diesem Endzweck aufzustellende Kommission sich wählen lassen.“

Portugal

Porto, 17. September. (Courier.) Niemals is in Villanova ein so emsig geschäftiges Leben gewesen, als diesen Augenblick, Tag und Nacht hôrt man das Knarren der Och- sen - Karren, welche den guten alten Portwein zu den Schiffen führen, und das Hämmern der Küfer, um neue Pipen zu ver- fertigen, die den Duero hinauf geschickt werden. Es wird je- doch ein großer Theil der diesjährigen gerade ausgezeichnet guten Lese verloren gehen, wenn nicht in einigen Wochen die Gemeinschaft mit dem oberen Lande ganz offen wird. Die Weine vom vorigen Jahre sind gar nicht herunter gekommen, Und die Winzer haben nich! mehr Gebinde, als was fúr die Lese eines Jahres zureicot, Wegen des Mangels an Brannt- wein zum Werschneiden in 'as-0s-montes, haben die v ot'jährigen Weine sehr gelitten. Unse! Markt wird täglich mit Lebensmit- teln überfüllt, tros fo vielen Hi ndert Soldaten und den Schwär- men von Guerillas um die Stadt. Die meisten der Familien , welche Porto bei der Auku ift des Dom Pedro verließen, wan; dern jeßt wiede! cin und vursen, wena sle zwei geachtete Ein- wohner als Bürgen stellen, ruhig wieder Besis von Haus und Gut nehmen, obschon viele als Piguelisten bekannt sind.

Die Times theilt folgenden Brief der Britischen Kauf- leute von Porto an den Lord George Pauler, Commandeur des Königlichen Schiffes „¡Nautilus‘“, mit:

Porto, den 7. September.

¿Die unterzeichneten, in dieser Stadt wohnhaften Kaufleute und Unterthanen Seiner Britanischen Majestät, haben mir tief- ster Betrübniß die Abfahrt des unter Ew. Herrlichkeit Befehlen stehenden Schiffes vernommen. Es würde ihnen die größte Freude gewähren, wenn ‘es ihnen vergönnt wäre, Ew. Herrl. Flagge in den Gewässern des Duero wehen zu fehen, bis zur Beendigung des Kampfes, der sie und ihr Vermögen so oft in Gefahr gebracht, und der es ihnen und ihren Familien so wichtig und wünschenswerth machte, mir Vertrauen auf den Eifer und die Ge- schicflichkeit derzu ihrem Schub hier stationirten Öffiziere hinsehen zu können. Dankbar für die schleunige und thätige Hülfe, welche ihnen bei jeder Gelegenheit von Ew. Herr!. geleistet worden, ersuchen die Unterzeichneten Sie, ihren innigsten Dank und die Versiche- rung entgegenzunehmen, daß sie niemals Ew. Herrlichkeit Sorg- falt für ihre Sicherheit und ihr Wohl vergessen können. -—— Die Unterzeichneten werden sich Ew. Herrlichkeit besonders verpflich-

tet fühlen, wenn Sie die Güte haben wollen, auch den unter

Ihren Befehlen stehenden Offizieren unsern aufrichtigen Dank ab- zustatten für die Theilnahme, welche jene Herren unausgef\eßt ihren Landsleuten bewiesen und für die Bereitwilligkeit, mit welcher sie stets die Befehle Ew. Herrlichkeit ausgeführt. Die Unterzeichneten bringen Ew. Herrlichkeit die besten Wünsche für Ihr Glück und Wohlseyn dar und Haben die: Ehre 10.4 Fol- gen dann mehr als 40 Unterschriften. In der gleichfalls von der Times mitgetheilten Antwort des Lord Paulet vom 12. sagt dieser den Portensern in nicht minder hôflichen Ausdrücken sei- nen und seiner Offiziere besten Dank für die gute Aufnahme, die er in den 13 Monaten seines Aufenthalts bei ihnen ge- funden.

Jn einem von dem Hamvshirve Telegraph mitge- theilten Privat - Schreiben aus Porto vom 15. September heißt es: „Die hier zurücgebliebenen Streitkräfte bestehen in 2000 Portugiesen von drei verschiedenen Regimentern, nebsi 400 Man“ von der Schottischen und 309 von der Englischen Brigade. Auf dem Dom Pedro- Blas, unst Plaza Nova ge- nannt, is die untex dem Namen John Paulo bekannte gt'oße Kanone als Trophàe aufgestellt worden. Beiläufig darf ih nichr vergessen, Jhnen zu melden, daß die Pedroistischen Truppen rings um Villanovag Verschanzungen aufwerfen, um nicht einem plößzlichen Ueberfall ausgeseßt zu sevn. /

Das Bristol Journal énchâlc folgendes Privat; Schreiben aus Funchal auf der Jusel Madeira vom 19ten August: „Man sicht hier einem Angriffe des Admirals Napier entgegen, und der Gouverneur Alvaro hat erflárt, sich auf das Aeußerste vertheidigen zu wollen. Ein Schooner mit Depeschen von Dom Pedro hat sich auf der Höhe der Jusel gezeigt, wurde aber von den Forts beschossen ; dennoch gelang es ihm zur Nachtzeit, Proclamationen an's Land zu werfen. Auf der Insel herrscht eine böse Stimmung gegen die Engländer, was man dem Einflusse der Geistlichkeit zuschreibt. Ein Englischer Handels -Commis wurde neulich von den Meiguelistischen Sol- daten mit Stockschlägen übel zugerichtet, und drei andere, wor- unter zwei Marine - Lieutenants vom Schiffe „Conway“/, wur-

den fast gesteinigt.“/

U

Berlin, 7, Okt. Des Königs Majestät haben der Ge meinde Roiß sch, im Kreise Bitterfeld des Regierungs - Bezirks Merseburg, zum Neubau ihres Schulhauses ein Geschenk von 400 Rthlr. Allergnädigst zu bewilligen geruht.

Nachdem Se. Maj. der König mittelsè Allerhöchster Ka binets-Ordre vom 9. Auguf d. I. zu bestimmen geruht, daß künftig Halle statt Wettin die Kreis|tadt des Saal- Kreises im Regierungs-Bezirk Merseburg seyn soll, i das landräâthliche Amt dieses Kreises mit dem 1. Oktober d. J. nach der Stadr

Halle verlegt worden.

lus dem Magdeburgischen wird nacl träglich über eine

am 30. August d. J. zu Barmbergq im Kreise Neuhaldens leben ausgebrochene Feuersbruns? berichrer, durch welche Z Halb

spänner-, 1 Kossäthen-, 5 Häusler - Oehöfte und die Schule fasi gänzlich eingeäschert, ‘und wobei guch zwei Menichen, jedoch nicht lebensgefährlich , beschädigt wurden. Die angestellte Unter- suchung hat ergeben, daß diese Feuersbrun| durch einen bei Gelegenheit einer Hochzeit abgefeuerten Pistolen: Schuß entstan den ist, Und liefert einen neucn Beweis, wie gefährlich es is, ländliche Feste durch Schießen mit Feuer Gewehr zu feiern.

E E E S E L D __————_ C E E E E E L

Königliche Shauspie L

à h l Dienstag, 8. Okt. Jm Schauspielhause: Di

» E.

4

»

sich, Lustspiel in 1 Akt, von M. Tenelli, (Dlle. Hdfert: Frau v. Verseuil, als Gastrolle.) Hierauf: Die Hagestolzen Luf spiel in 5 Abtheilungen, von A. W, Jffland. (Dlle. Höfert Margarethe, als Gastrolle.) E i :

Mittwoch, 9. Okr. Jm Opernhause: Der Zweikampf, Over

in 3 Abtheilungen, mit Tanz; Musik von Herold.

Im Schauspielhause: Pour l’ouverture du théìtre iran-

çais et la première représontalion de l’abonnemeut: 1) Log vieux péchés, vaudeville en L acte, par Mr. Melésvill« 9,

+ Ó ? L 47, s / La première représentation de: Le cardien. vaudeville nou.

veau en 2 actes. par-Mr. Mr. Secribé èt Bayard.

Die eingegangenen Meldungen um bestiminte Pläve zu den