1833 / 282 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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Peniche“‘, heißt es ferner im Courier, „hat elnen Ausfall ge- macht und die Miguelisten bei Obidos geschlagen; 500 Mann Infanterie und 200 Mann Kavallerie mit 3 Kanonen haben den Tajo bei Aldea Gallega passirt, sich der Miguelistischen Magazine zu Zamora, Correa und Salvaterra bemächtigt und diese Vorräthe nebst vielem Vieh am 20. Septbr. in Lissabon cingebraht. Jin Alemtejo ist Alles zum Aufstande reif, der nur durch die Garnisonen von Evora und Elvas verhindert wird. Am 21, September wurden 37,000 Rationen un- ter die Truppen vertheilt; 20,000 Gewehre wurden erwartet, nach deren Eintreffen Graf Saldanha, der von der Königin zum Feldmarschall ernannt is, den Feind auf offenem Felde anzugrei- fen gedachte. Die constitutionnellen Truppen bildeten sich mir großer Schnelligkeit, und im Treffen vom lten d. s{chlugen sich die Einwohner von Lissabon wie alte Soldaten. Der Herzog v. Palmella war von der Cholera befallen worden , ist jedoch in

der Besserung. Der Minister der auswärtigen Angelegenheiten, |

Herr C. J, Xavier, liegt gefährlich krank an der Wassersuchr danieder. Der Dezembargador Monteiro, einer der eifrigsten Anhänger Dom Miguels, is bei offenen Thüren gerichtet und zum Tode verurtheilt, diese Strafe jedoch in lebenslängliche Ver- weisung verwandelt worden. Ganz Lissabon, auch Belem, war am Tage der Ankunft der Königin glänzend erleuchtet. Man spricht von der Rückkehr des Lord William Russell nach London. ““

Fn seinem- heutigen Blatte sagt der Courier: „Heute fräh ging hier das Gerücht, cs sey wieder ein Schiff aus Lissa- bon angelangt,’ aber nach náherer Untersuchung fand man es ungegründet; es war nur das von Porto nach Liverpool be- ftimmte Fahrzeug „Cottager“/. Die Authenticität der lekten Nachrichten wird Übrigens von Vielen noch immer in Zweifel gezogen, insofern darin von der Abdankung des Marschall Bour- mont die Nede ift; aber diejenigen, welche über die Portugie- schen Angelegenheiten gut unterrichtet sind, zweifeln keines- weges daran,‘ i

Der General Macdonald, der das Kommando üher Dom Miguel’s Truppen Übernommen haben foll, ist, dem Globe zu- folge, ein ehemaliger Weinhändler, der in England Banke- rott machte; er stand, wie das genannte Blatt versichert, mit dem Handelshause Reay u. Comp. in Mark - Lane in Verbin- dung. Der Marschall Beresford soll von ihm gesagt haben, er sey der Einzige, der es verstehen wärde, die Portugiesen zur Schlacht zu führen.

Gestern Nachmittaas verließen gegen 400 Rekruten, die der Capitain Symes für Donna Mariîia's Dienst aufgebracht hat, das Depot zu Weskminster und begaben sich nach Rotherhithe, wo sie sich unter der Aufsicht des genannten Capitains nach Gravesend einschiffen. Sie sollen heute mit der Brigg „„Thun- derer‘ aus der Themse auslaufen. Als sie an Bord gingen, erhielten sie fogleich Uniformen und den Sold mit 2 Pfd. 5 Sh. auf cinen Monat vorausbezahlte. Den ganzen gestrigen Tag über waren Dom Pedro's Agenten in den verschiedenen Depots sehr eifrig mit neuen Anwerbungen beschäftigt, da sie Instructionen erhalten hatten, noch ein Regiment von 1000

èann für Donna Maria s Dienst aufzubringen, das unver- üglich nach Lissabon abgehen joll. Das Detaschement, welches

eute absegelt, wird vom Oberst Kelly befehligt.

Sir J. Herschel steht im Begriff, seinen Aufenthaltsort in det Nähe von Slough zu verlassen und nach dem Vorgebirge der guten Hoffnung abzureisen, woselbs| er die Fixsterne der \üdli- chen Halbkugel beobachten will; es sind acht Wagen von ihm ge- miethet, um seine Teleskope, Transporteure und andere mathe- matische Infkrumente nach der Küste zu schaffen.

Herr Richard Heber, einer der größten Bibliophilen seines Jahrhunderts, i heute früh hier mit Tode abgegangen; er hat eine so bedeutende Bibliorhek hinterlassen, daß man berechnet, es wúrde, wenn dieselbe verguctionirt werden soilte, ein ganzes Jahr zur Abhaltung der Auction erforderlich seyn. Dem Courier zufolge, wird sich die berühmte Schauspiele: rin Miß Fanny Kemble mit Herrn Pierce Butler in Philadel- phia verheirathen, und Herrn Charles Kemble's Familie, die in England bleibt, würde in Folge dessen nächstens auf einige Zeir von hier nach den Vereinigten Staaten abreisen.

Der Courier meldet, daß der bisherige Redacteur dieses Blattes, der diesen Posten scit dem 13. August 1832 bekleidete, am 28 September d. F. die Nedaction aufgegeben habe.

Die Bombhay-Zeitung vom (6, April meldet, daß das aroße Handelshaus Palmer und Comp. zu Hydrabad, wie man versichere, seine Geschäfte unter der Leitung von Sir Wisliam Rumbold wieder beginnen werde, und daß es 12 pCt. von allet Geld-Devositen anbiete. Sir William führt ein sehr glänzendes Leben in der Hauptstadt von Nizam und hat vor Kurzem zu Neilaheries einen Palast erbaut, der ihm ein Lack Rupien kostet,

Es sind Cap-Zeitungen bis zum 25. Juli hier eingegan- gen, worin gemeldet wird, daß in der Bucht von Algoa wieder eine Abtheilung junger Auswanderer für diese Kolonie angekom- men war, und daß man noch eine Schaar von 25 jungen Leu ten, die der Obhut des Comir('s in der Cap-Stadt anempfohlen waren, füglich daselbsk erwartete, Nächstens soll auch eine gieiche Anzahl vort jungen Mädchen nach dem Cap eingeschif}t werden.

Mit der Königlich Brigg „„Rinaldo‘/ sind Nachrichten aus Rio-Janeiro vom 2, August angekommen. Die Besorgnisse, welche die Nachricht von einer bevorstehenden Landung Dom Pedro's verbreitet hatté, hatten nachgelassen. Dennoch )cienen die Anhänaer Dom Pedro’'s sich auf dessen Empfang vorzube- reiten, sür den Fall, daß er cine Landung wagen sollte, denn man behauptete, daß seine Partei bedeutend zunehme, Fn einem Briefe der Times aus Lissabon vom 24. Sept. sindet sich dagegen die Nachricht, Dom Pedro habe dem Antonio Carlos de Andrade, welcher Alles ‘aufbor, um ihn zur Rückkehr nach Brafilien zu überreden, bestimmt geantwortet, „er habe noch am leßten Mai der Regierung in Rio-Janeiro und seinen Freunden sagen lassen, er werde nie wieder weder die Krone von Brasi- lien noch irgend eine andere annehmen, er selbst habe für im- mer abgedankt und wünsche nichts weiter, als den Thron seines Sohnes Pedro 11. befestigt zu sehen.‘

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Aus dem Haag, 5. Okt. Aus Herzogenbusch wird ([ nach Soestdyk gereist ist, wo sich J. K. H. die Frau opa d Oranien befind Prinzessin von Oranien »vesindet. : : Der Fúrst Felix Schwarzenberg is gestern hier ange-

fommen.

Einem im Amsterdamer Handelsblad enthaltenen

ckchzreibe , pri derungen im Nieder- ck chreiben zufolge, spricht man von Veränd i : E N rig "Ministerium. Von der Wiederabreise des Herrn Verstolk nach London ift vorläufig noch nicht die Rede.

| Justiz sagtcn, daß diese Erklärungen

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Belgien,

Brüssel, 5. Oktober. Der König is gestern nah dem Lager von Diest abgereist. Es scheint, daß nach seiner Rückkehr der König und die Königin nach Paris abgehen werden.

- In der gestrigen Sißung der Repräsentanten -Kam- mer gab der anwesende General Goblet, Minister des Aus- wärtigen, folgende Erklärung: „Belgien, gestüßt auf die un- widerruflich durh den Vertrag vom 15. Nov. 1831 erworbenen Rechte, hatte sein Zutrauen in die Unterhandlungen der Konfe- renz geseßt; und nie haben bei irgend einer Gelegenheit die Be- vollmächtigten ihm seine Rechte streitig gemacht; indessen haben die Unterhandlungen nicht zu dem gewünschten Resultate geführt ; Hindernisse einer Art, wovon Sie die durch die Belgischen Be-

| vollmächtigten an die Konferenz gerichtete Note in Kenntniß | seben wird, haben dieselben verzögert.

Hier das Wesentliche der- selben: ,„,„Die Belgischen Bevollmächtigten kehren in Folge der Unterbrechung der Unterhandlungen nach Brüssel zurück. Da die Unterhandlungen stets den Vertrag der 24 Artikel zur Grundlage hatten und die Parteien wegen Luxem- burgs nicht in Uebereinstimmung waren, so hat die Konfe- renz, da sie anders die Schwierigkeiten nicht aus dem Wege räumen kann, gewollt, daß Holland sich an den Deut- schen Bundestag wende, und sie hat die Unterhandlungen bis zuin Empfange seiner Aufschlüsse unterbrochen. Das Kabinet von Brüssel hat stets einen ver\öhnenden Geist gezeigt, und seine Anstrengungen werden stets dahin gerichtet seyn, den Frieden Europa’s aufrecht zu halten.//‘/ Auf das Vorstehende is die Regierung genöthigt, ihre Mittheilungen zu beschränken; wei- rere Details könnten den Unterhandlungen schaden, welche den

“Abschluß cines definitiven Vertrags zum Resultat haben müs-

sen.‘ —— Herr Dumortier mißbilligte es, daß die Regierung

' sich an die 24 Artikel halte, und verlangte Erklärungen über

die Schuld. Die Minister des Auswärtigen und der nicht gegeben werden

könnten.

General Goblet ist gestern von London hier eingetroffen und har sich gleich nach Laeken begeben.

Die Central - Section für die Eisenbahnen hat gestern eine zweite Sikung gehalten. Sie hat den Pian der Regierung für die Bahn von Antwerpen nach Köln mit den bestimmten Neben- armen angenommen, Die Seccion hat erwogen, daß man nicht nur die Durchfuhr, sondern auch den Absatz unserer Erzeugnisse schüßen müsse. Der Betrag der zu kontrahirenden Anleihe, um die Ausführung des allgemeinen Eisenbahnen - Systems zu erdff- nên, ward sodann zu 35 Millionen Fr. festgestell. Die Ord- nung der Ausführung der Bahnen ist folgendermaßen bestimmt: 1) Die Bahn nach Preußen, so wie sie durch die Herren Si- mons Und Ridder gezogen wurde und welche den duvch den Mi- nister des Jnnern vorgelegten Gesets- Entwurf bildet; 2) der Nebenarn nach Ostende; 3) jener von Brüssel nach der Gränze Frankreichs.

Schweden und Norwegen.

Stockholm, 4. Oktober. Der Kaiserlich Russische Ge- sandte am hiesigen Hofe, Graf von Suchtelen® hat vor einigen Tagen die Ehre gehabt, im Namen seines Kaiserlichen Gebie- ters, Sr. Majestät dem Könige eine große von Gußeisen ver- fertigte Vase zu überreichen, welche in der Alexandrowskischen Fabrik nah der prächtigen in der Villa Hadriagna entdeckten Hamilton’schhen Vase modellixt worden ist. Se. Majestät haben dieses meisterhaft gearbeitete Kunstwerk im Königl. Museum aufstellen lassen.

Der Herr Graf v. Suchtelen hat demnächst auch im Na- men des Kaisers Sr. K. H. dem Kronprinzen das kunstreiche Modell eines Geschüges, „Licorne‘“/ (Einhorn) genannt, nebst dem dazu gehörigen Munitions-Wagen u. \. w. überreicht, welche von der Artillerie- Handwerks -Schule in St. Petersburg mit der größten Sorgfalt und Nettigkeit verfertigt worden, Diese (Begenskände sind jekzt in der Königl. Modell - Kammer ausfge- stellt.

D olen Warschau, 6. Okr. Se. Majestät der Kaiser haben die Summe von 100,600 Polnischen Gulden zur Ausbesserung und Erweiterung des hiesigen Spitals zum Kindlein Jesu bewilligt. Se. Durchlaucht der Fürst Statthatiter ist am Zten d. von Litthauisch Brzeëc wieder in Warschau eingetrofsen, und der Fürst Paul Sapieha ist vom Auslande hier angelangt.

D eUt\Mlan d. Hannover, 7. Oktober. Se. Königl. Hoheit der Vice- Kdnig sind heute Mittag im erwünschtesten Wohlseyn von Ber- lin über Braunschweig hier wieder eingetroffen.

München, 4. Oft. Die hiesige Zeitung berichtet aus Zweibrücken über die Verurtheilung des Kaufmanns Baumann und der Kandidaten Eifler und Barth vor dem dortigen Zuchtpolizei- Gerichte in der Sitzung vom 26. v. M.: „¿Die Sißung wurde mit der Verhandlung úber das, den Kandidaten Barth und Cifler, dann dem Kaufmann Baumann zu Last gelegte Vergehen der Beschimpfung und Bedrohung des an den hiesigen Gefängnissen aufgestellten Wachtpostens erô}net. Der Kandidat Barth fuhr einigemal, während der Vernehmung der Zeugen, schr heftig auf, und erklärte die Deposition des Zeugen, Soldaten Göt, schreiend und mit sehr heftigen Geberden, für durchaus falsch und lügenhaft. Sodann erlaubte sich Barth in seiner Verthe1- digung mit rohen, leidenschastlichen Ausdrücken u. A. auch belei- digende Ausfälle gegen die Ehre und das Zartgefühl des Königl. General-Prokurators. Die Königl. Staats - Behörde stelite #0- gleich Antrag zur Bestrafung dieser unziemlichen Ausfälle, woi- auf das Gericht den Kandidaten Eifler wegen seines Vergé- hens zu dreimonatlicher Gefängnißstrafe und zu einer Geld- buße von 25 Fl. verurtheilte. Für das Vergehen der Beschim- pfung und Bedrohung der Wache wurde Barth zu einmonatlicher und Eifler zu dreimonatlicher Gefängnißstrafe und in die Kosten verurtheilt, Baumann aber, als nicht überwiesen, freigespro- chen. Es wurde nun jogleich die Verhandlung Über die, dem Kausmann Baumann zur Last gelegte, in einem öffentlichen Wirthshausé zu Pirmasens begangene Verunglimpfung der Ehre und des Zartgefühls Sr. Durchlaucht des Herrn Feld- marschaglls Fürsten von Wrede, als Hof-Commissairs, vorge- nommen. Baumann wurde sür dieses Vergehen mit sechsmo- natlicher Gefängnißstrafe belegt und in die Kosten verurtheilt. Hierauf wurde der Kandidat Eifler in einer anderen Sache, und zwar wegen Beschimpfung und Mißhandlung der Polizei- Diener Winkler und Flotner in Ausübung ihres Dienstes, zu zweimonatlicher Gefängnißstrafe und in die Kosten verurtheilt. In einer weiteren Verhandlung wurde Cifler wegen Belei- digung des Polizei -Commissairs Weiß und Verleumdung eines

Polizei-Dieners zu dreimonatliher Gefängnißstrafe und h Kosten verurtheilt, womit sich die heutige Sißung N Bei der Her- und Zuräcktransportirung der Gefangenen he die beste Ordnung, so wie aquch während der Verhandly bei einer großen Menge Zühdrer, die Ruhe und Ordnun gestört wurden. Däs Volk“ hat weder Beifall noch nahme an den verschiedenen Verhandlungen und Vey lungen - geäußert und sich nah Beendigung derselben ruhi rückgezogen.““

Ein späteres Privat - Schreiben aus Zweibrü teh 27sten v. M. meldet: „Gestern Abend hatten sich Gesells

von jungen Leuten, Freunde der Verurtheilten, in einigen V

häusern gebildet, wovon man vermuthete, sie seyen auf j einen- Exceß abgesehen; allein keinerlei Unordnung fiel yy 10 Uhr war jedes Wirthshaus leer und auf den Straßen] ruhig. Heute früh um 8 Uhr wurde die Sißung dezz polizei-Gerichts wiederum erdffnet. Sie begann mit der )y gegen den Buchdrucker Rost und den Buchbinder Friedrich Ke] wegen Druckes und Verlags einer Broschüre, betitelt: „D, geit. Den Freunden der Freiheit gewidmet“/, worin mehren minivte Lieder enthalten sind. Beide Angeklagten wUrden y dieses Vergehens, und namentlich wegen des Inhalts der 1, 9, 18 und 25 der Broschúre, jeder zu dreimonatlich fängnißstrafe und solidarish in die Kosten verurtheilt, y Confiscation der noch vorhandenen Exemplare der Broschl ordnet. Jn einer andern Verhandlung war der Buchdruck angeklagt, in seiner Zeitung (Nr. 3 vom 7. Juli 1832) Artikel aufgenommen und veröffentlicht zu haben, won Ehre und das Zartgefühl des gesammten Ministeriums d nigl. Bayerischen Regierung verle6t ist. Rost wies nat, Pistor von Bergzabern der Verfasser dieses Artikels ist, | ivurde demnach (in contumaciam) zu einzähriger, Rost y monatlicher Gefängnißstrafe, Beide aber solidarisch in h sten verurtheilt. —- Fn einer weiteren Verhandlung wu Buchdrucker Rost angeklagt, einen Artikel in seiner Zeitun 28. Juni 1832 aufgenommen zu haben, welcher eine P tion zum Umsturz der bestehenden Regierungen enthielt. Königl. Staats-Behdödrde trug in dieser Beziehung auf ein Gefängnißstrafe an, das Gericht hat aber den Urtheil auf morgen vertagt und die Sizung für heute aufgeho( Bei den heutigen Verhandlungen waren nur schr wenig rer in dem Sißungs-Saale anwesend, und die Ruhe wu

nicht im mindesten gestört.“

Endlich meldet noch ein Schreiben aus Zweibrü( 28Wsten September: „„Die gestern abgebrochene Vers úber die Anklage gegen den Buchdrucker Rost wur) fruh fortgese6t. Nachdem der Angeklagte nachgewiesen, Zeitungs-Blatt, worin der inkriminirte Artikel enthalt Censur passirt habe, und daß nichts gestrichen worden sey, er von dieser Anklage freigesprochen.“ i

Gegenwärtig ist das hier angeworbene Kdnigl. Gri Truppen-Corps 1641 Mann stark. Die diesjährige V sollte zwar nach der Bestimmung der Griechischen Rega nur 1631 Mann im Ganzen liefern. Die Uebers\chreitun Zahl erklärt sich jedoch leicht. Es mußten nämlich einigen pen-Gattungen, z. B. den Uhlanen und den beiden Pionin pagnieen, wegen des großen Andrangs brauchbarer Handy Über ihren normalmäßigen Ständ Leute zugetheilt werdet aus folgt nun, dgß zur Komplettirung der übrigen Abth die Werbung fortgeseßt wird, und wirklich werden noch Leute, die die erforderliche Größe zu Grenadieren haben nommen. --— Die leßten Berichte der am 24. Zuli abgeg Kolonne Griechischer Truppen kommen von Grä6. llebe den K. K. Staaten, wo sie hin kamen, wurden sie mit der ten Zuvorkommenheit und Achtung empfangen. ritt ihnen der Prinz von Hessen - Homburg in Begleitun Offizieren entgegen; auch zog er das Offizier - Corps zur

Bis dahin hatten die Truppen noch keinen Kranken. PVien, 5. Oktober.

wollten, die. Errichtung von Kliniken zum Unter- amn Krankenbètte genehmigen ; ugleich aher: ftreng darauf i/ daß nur ‘licenzirtè Aerzte die homdopathische Heilmethode (en, Dér' Abgeorditéte Merk ‘nahm zuerst das Wort: Er he, daß die Kammer sogleih auf ihre Diskussion die ho- ¡thische Heilmethode anwenden und etwa nur den tausend- Theil der Zeit dazu“ verwenden möchte, die man fonst einer "ndlung im großen Style widme. Die Kammer könne sich ine medizinische Fakultät constituiren, und es sey auch nicht Sache, weder einen Panegyrikus , noch ein Verdammungs- i úber diese neue Heilmethode auszusprechen. Die Kam- virde sih-hierdurch eine eben so scharfe als gerechte Kritik len, und er rufe daher dem Herrn Antragsteller, ob derselbe cin katholischer Priester sey, doch den kdrnigen Spruch s zu: „Is es gut, so wird es von selbst bestehen; ist es t, jo wird es untergehen !‘/ Uebrigens unterstüßte er den hissions-Antrag. Der Abgeordnete Aschbacch äußerte: Er war von keiner vernünftigen Regierung fürchten zu dür- daß sie der freien Entwickelung irgend einer Wissenschaft rnisse in den Weg legen werde; allein hier komme es dar- n, durch positive Anstalten dafür zu sorgen, daß diese Wis- ¡st verbreitet und nicht durch Pfuscherei verkümmert werde, im so nothwendiger sey, als sih in mehreren Staaten feind- Bemühungen gegen dieselben zeigten. Er danke daher dem \rdneten Herr für seinen Antrag, und füge noch den wei- Vorschlag hinzu, daß auch der Selbstdispensation der

, fein Hinderniß in den Weg gelegt werde, indem sich dieses die Homdopathie gar nicht in ihrer Wahrheit be- n kônne. Der Abgeordnete Welcker unterstüßte diesen i Antrag, Und bemerkte weiter: Auch er bitte die Regie- ihr Augenmerk darauf zu richten, daß jedes Hinderniß eden werde, das etwa von Seiten der Staats-Behdrden der Universitäten der fraglichen Heilmethode in den Weg werden könnte; denn er habe von einem homöopathischen die Versicherung erhalten, daß mit Schwierigkeiten gedroht ¡zumal da dies eigentlich nach den bestehenden medizinisch- en Gesetzen geschehen könnte. Mehrere andere Abge- j äußerten sich ebenfalls zu Gunsten der Homdopathie. bgeordnete Herr dankte hierauf der Kammer selbst für hinstige Aufnahme seiner Motion, vertheidigte nohmals ursprünglichen Antrag, bemerkte, daß er selbst wahrschein- in Leben diesem Heilverfahren zu verdanken habe, und {loß mit Folgendem: Er habe sich sehr gewundert, wie der Ab- ete Merk ihm in dieser hochachtbaren Versammlung einen ch von Luther habe ins Gedächtniß rufen können, mit dem b, „ob er (Herr) gleich ein katholischer Priester sey.“ Halte

nn der Abgeordnete Merk im Jahre 1833 für so obskur, |

nicht an dem Lutherischen zu ]chäßen wüßte, was an ihm zen sey? Auch der Lutheraner schábe ja an dem Katho- was an demselben Schäßbares sey. Es wurde hierauf dem Antrage des Abgeordneten Herr. beschlossen, die Re- g zu bitten, bis zum nächsten Landtage eine aus bewähr- [dopathischen und homdöopathischen Aerzten bestehende Konm- n zu ernennen, und diese mit Erforschung der Art und e zu beauftragen, wie der Unterricht in dem homdöopathi- Heilverfahren am besten zu bewirken sey. Auf den An- der Abgeordneten Aschbach und Herr entschied sich die er ferner, daß die Kandidaten der Medizin auch in der opathischen Methode examinirt werden sollen. Der Antrag bgeordneten Aschbach wegen unentzgeltlicher Selbstdispen- der -homdopathischen Aerzte wurde ebenfalls angenommen, auch der Theil des Deputatións- Gutachtens, wonach nur Aerzte jene Heilmethode ausüben sollen. Die Kam- ihr hierauf nach der Tagesordnung mit Berathungen der

Von Gráfhte der Budgets-Kommission fort.

Desertet d. Das Namens-Fest Sr. Majestät des

von der zweiten Kolonne, die am 25. Sept. von hier (ses wurde gestern in der Hauptstadt und in allen Theilen L : : tonarchie abermals mit jenen unverldschlichen Gefühlen Ruf der’ besten Ordnung und Mannszucht zurück. Am [iebe und treuesten Anhänglichkeit für den gütigsten Landes-

treffen die befriedigendsken Nachrichten ein. Ueberall läßt |

betrat sie hei Braunau das Oesterreichische Gebiet.

Heute erhielten wir Briefe aus Korinth vom 15, Der Gesundheits-Zustand der geworbenen Truppen ist sh friedigend. Die Meisten haben zwar bei beginnender Hil Acclimatisations-Krankheit aushalten müssen, gewöhnlich iy von Unmäßigkeit im Genuß von Wein und Südfrüchte Alle aber überstanden sie glücklich; bis jeßt hat das ganz nur einen Verlust von drei Mann erlitten, während di: lichfeit bei dem fommandirten Bayerischen Truppen - Col) ker ist. Weinhäuser giebt es eine große Menge; guter l rer Wein koster das Maß 4 Kreuzer, auf den Schiffen ders wird der beste Jnsel-Wein um einen Spottpreis 1 Uebrigens wird besonders vor dem vielen Weintrinken d indem sein verstecktes Feuer gefährlich wirkt.

Speyer, 4. Oft. Es verlautet, daß der Staats-Ÿ des Innern, Fürst von Oettingen - Wallerstein, am 9Atet den Rhein - Kreis mit seiner Gegenwart beehren , und Tage bei uns verweilen wird. Se. Durchlaucht ist, d nehmen nach, Willens, den ganzen Kreis zu bereisen.

Es is neuerdings die Rede davon, daß Germer festigt werde; es heißt, es würde demnächst eine bedeutet zahl Jngenieure von Jngolstadt dahin kommen.

Der Rhein-Bayer berichtet aus Dürkheim v Oktober: „Am Sonntag Abends, gegen 9 Uhr , bege! Trommelschläger von dem hier in Garnison befindlich tair, als er sich mit seiner Trommel zur Haupt - Wacht wollte, in einer engen Straße zwei Jndividuen. Wi! dem einen auf die Frage, wohin er wolle, die gebühre! wort gab, erhielt er von dem andern rücklings zwei É die Schulter. Die Dunkelheit der Nacht verhinderte ® Thäter und irgend etwas Bezeichnendes an ihnen zu Welcher Partei diese Thäter angehören mögen, läßt sich 1 errathen; und wir dürften uns bald ganz in die mitt Geschichte Jtaliens zurück verseßt selzen.“

Stuttgart, 5. Okt. Heute früh sind Se. der Fürst von Montfort mit Jhrer Kdnigl. Hoheit Fürstin und Höchstihren Kindern, der Prinzessin Math dem Prinzen Napoleon, von hier abgereist, um nah zurüczukehren.

Karlsruhe, 5. Oft. Die zweite Kammer bed sich in ihrer Sibung vom chL2ten d. mit der Motion d ordneten Herr, den theoretischen und praktischen Unte? homdopathischen Heilverfahren auf den inländist" \chulen betreffend. Die Kommission , welche über diesen 2 stand Bericht erstattete, beantragte, der Regierung del auszudrücken : sie möge der neuen Heilmethode freie Ent? gewähren, und wenn sich Homödopathen auf den Badisd? \chulen ordnungsmäßig als Lehrer habilitiren und V

(n begangen, die bei jedem, den erhabenen Gegenstand Wünsche betreffenden Anlaß so rúhrend und erhebend sich n, Die Bewohner der Hauptstadt feierten den allen treuen reichern sv theueren Tag durch Gottesdienst, heiße Bitten die lange Erhaltung des innigstgeliebten Landes - Vaters und glüéliche Beendigung der zum Wohle Seiner Völker un- mmenen Reise, jo wie durch Handlungen der Mildthätig- im Sinne des hohen Vorbildes, und durch frohe Feste in igen Kreisen. Am Abend wurde in den Schauspiel - Häu- vor dem Beginne der Vorstellung das allgemein beliebte gLied abgesungen, und von dem zahlreich versammelten lifum mit der regsten Theilnahme begleitet.

Nach Briefen aus Brünn werden JJ. MM. erst am d, genannte Stadt verlassen, um sich nach Linz zu begeben, n auch Se. Durchlaucht der Fürst Staats-Kanzler in eini- Jagen abgehen wird. /

Der K. K. Bundestags - Präsidial - Gesandte, Graf von chch- Béllinghausen, is aus Frankfurt a. M. angekommen. Der kommandirende General in Bdhmen, Fürst Aloys Lich- ‘in, ist noch immer bedenklich frank; man fürchtet aufs e für sein Leben. i Nachdem die militairischen Herbst-Uebungen in unserer Um- d beendigt sind, haben sich mehrere höhere Offiziere nach in begeben, um den Mandvers beizuwohnen, die von den, tei Lagern bei Somma unweit Mailand, Altavilla nächst ja und Monte Chiari unweit Castiglione versammelten pen, jeßt bei Monte Chiari unter dem Ober - Befehle des nandirenden Generals im Lombardisch-Venetianischen König- e, Grafen von Radezky, vereinigt, etwa 75,000 Mann zäh- / ausgeführt werden. Bekanntlich wird dieses großartige tairische Schauspiel, von dem jeßt so s{dnen Wetter begün- „auch noch durch die Gegenwart mehrerer fremden Fürsten ‘Generale verherrlicht werden.

Man erfährt hier, daß der Banquier, Freiherr Simon Georg Vina, von der Königl. Griechischen Regierung zu ihrem vtal-Konsul am hiesigen Plage ernannt worden ist, welche ( bei allen hiesigen Griechen und Griechenfreunden gelobt, von denselben als ein abermaliger Beweis angesehen wird, umsichtig und weise die Königl. Griechische Regentschaft bei ihren Schritten zu Werke geht.

Como, 2. Sept. (Augsburger Abend-Zeitung.) verschiedenen unruhigen Bewegungen, von denen in jüngster

t auch mehrere Theile Jtaliens Schauplaß waren, ließen an

weit verzweigten geheimen Verbirdung nicht mehr zwei- Und die in unserem Nachbar-Staate Piemont entdeckte Ver- rung gab vollends die Gewißheit, daß eine Alles umzuwäl- \uchende Verbindung unter dem Namen „.La giovine ltalia” junge Jtalien) gebildete Gesellschaft wirklich bestehe. Ver-

schiedenes lasen wir daräber in unseren Blättern; in den lebten Tagen aber ereignete si selbst auf unserem See ein hierauf be- zügliches, sehr beflagenswerthes Creigniß. Den 15ten, nah An- kunft des von Genua eben zurückgekommenen Advokaten P. (ein

sehr begüterter Mann, und im Gerichts-Bezirk St.- Fedele, 4 Stun-

den von hier wohnend), wurde dem dortigen Bezirks-Richter C. der Befehl zugesandt, jenen Advokaten augenblicklich festzuneh- men, und wohlverwahrt nach Mailand abführen zu lassen. Kaum war derselbe festgenommen, und der vom Bezirks-Richter delegirte Commissair eben im Begriff, sich mit den bei dem Verhaf- teten vorgefundenen Papieren zu entfernen, als er im untern Raume des Hauses von einem unbekannten Emissair des Advo- katen P. wüthend überfallen wurde, welcher zwei scharf geladene Pistolen ihm auf die Brust abdrükte und ihn so zu Boden streckte. Der Thäter bemächtigte sich augenblicélih der Papiere und verschwand. Der auf den entstandenen Lärm mit mehreren Personen herbeigeeilte Bezirks-Richter traf den grausam ermorde- ten Commissair beim Hinscheiden und hatte die craurige Pflicht, über das schreckliche Attentat an seinem Freunde und über die Fesinehmung des Advokaten Bericht zu erstatten. Die zwei Brüder des P. wurden auf der Stelle verhaftet und Alles auf- geboten, um sich des Meuchelmdrders zu bemächtigen, von wel- chem man aber troß den in der ganzen Umgegend angeordneten On keine Spur auffinden konnte. Der Verhaftete wurde nach Mailand abgeführt, und seitdem haben sich ein Paar Be- kannte desselben entfernt. Dieses traurige Ereigniß (der Gemor- dete war ein Familien-Vater) hat hier allgemeine Entrüstung her- vorgebracht.

Schweiz.

Zürich, 2. Okt. Jn der heutigen 51\en Sibung der Tag- saßung ward die Frage über Garantie der Verfassung der Land- schaft Basel behandelt und dagegen" hauptsächlich eingewendet, daß die bisher der Regierung von Basel treuen Gemeinden we- der zur Aufstellung der Verfassung noch zur Erwählung der Behörden mitgewirkt haben. Die Berathung über die dem Vorort zu ertheilenden Vollmachten stand auf der Tagesordnung.

Aarau, 1. Okt, Die Tagsaßung naht ihrem Ende und wird noch vor ihrem Auseinandertritc den Vorort mit den nö- thigen Vollmachten versehen, Die- im Bezirke Schwyz befindli- chen eidgenössischen Truppen werden nun nach geschehener An- nahme der neuen Verfassung noch in dieser Woche in ihre Hei- math zurückkehren, und einsweilen werden nur die eidgenössi- schen Kommissarien zurückbleiben , bis daselbst Alles auf beruhi- gende Weise organisirt ist. :

Basel, 3. Oktober. Jn der Großrath-Sizung vom 1/sken d. M. wurde auf Annahme des Tagsaßzungs - Beschlusses vom 30. September, betressend die der Stadt Basel gufgeladenen Occupations - Kosten angetragen, und die speziellen Anträge zu Erlassung einer desfallsigen Erklärung an die Tagsaßung und zu Kontrahirung einer Anleihe für Deckung der Kosten gestellt. Die Anleihe soll auf 1 Mill. Franken zu 4 pCt. gehen und den vollziehenden Behörden überlassen sepn, über Ausstellung der Obligationen, Über Bezugs - Termine 2c. das Nöthige zu veran- stalten und die vorgeschriebenen Zahlungen zu leisten; Über Zins- zahlung und allmählige Tilgung der Änleihe aber würden den zukünftigen Behörden die weiteren Bestimmungen zustehen. Diese Anträge sowohl als die Erklärung an die Tagsakung wurden genehmigt; leßtere lautet also: Wir, Bürgermeister und großer Rath des Kanton Basel: Stadttheil, hahen aus den uns vorgelegten Berichten unserer Gesandtschaft und aus dem dutch den hohen Vorort erhaltenen Beschluß der Tagsa6ung vom 30. Sep- tember d. J. entnehmen müssen, daß die Hälfte der Kosten dec von September 1831 bis Ende Februar 1832 stattgehabten eidgenos- sischen Occupation des Kanton Basel aus dem Staats-Vermdögen des ungetheilten Kanton Basel bezahit, die Kosten der beiden späteren

Occupationen aber einzig der Stadt Basel zur Last gelegt wer- |

den sollen, und daß unsere Gejandtschaft für die Entschließungen des hierseitigen Kanton-Theils das Protokoll ofen behalten habe, daher wir uns dann zu nachfolgender Erklärung veranlaßt schen : Vor allem müssen wir, in der gewissenhaften Ueberzeugung, daß die bisherige Regierung des Standes Basel, bei allen ihren Ent- schließungen stets die Vorschriften des Bundes, des Rechts, der Pflicht und der Ehre beobachtet habe, unser Befremden und un- ser großes Bedauern aussprechen, das unter dem Vorwande cí- nes angeblichen Landfrieden-Bruchs von Seiten Basels, troß den mannigfachen Beweisen des Gegentheils und mit Hintanscbung der bestimmtesten Erklärungen rechtlicher Cidgenossen und acht- barer Behörden, unser Gemeinwejen, und namentlich die Stadt Basel, mit bedeurenden, ungerechten Kriegs-Kosten belegt, und dadurch neben der keineswegs durch die Nothwehdigkeit begrún- deten militairischen Bejeßung, auf eine so harte Weise beschwert wird. Sodann müssen wir hinsichtlich der Art und Weise der Vertheilung der ergangenen eidgendössi)chen Kosten, wenn einmal der größte Theil derselben dem unglücklichen Kanton Ba- sel aufzuerlegen beschlossen werden jollte, als eine unbil- lige, auf feine Weise sih rechtfertigende Maßnahme an- sehen, daß die Occupations - Kosten vom 1. März 1832 bis Zy. April 1833, so wie die laufenden, vom 5. August abhin an, ein- zig der Stadt Basel zur Last gelegt werden, während, selbjt nach den ausdrücklichen Beschlüssen der Tagsaßung, manche Gemein- den des Kantons Basel bis zum 26. Augujt in dem seit Jahr- hunderten bestandenen Verbande fortlebten, während selbs derma- len noch die drei Gemeinden jenjeits des Rheines, fraft der neue- sten Tagsabungs-Beschlüsse, mit der Stadt als zu einem Staats- Körper gehörend, verbunden sind. Jedoch möge es genügen, dieses hiermit dfentlich erflärt zu haben. Bereits war die oberste Kantonal-Behörde früher im Falle, sich in Berücküchtigung des Dranges der Umstände den unsern Kanton betreffenden bisheri- gen Tagsabungs - Beschlüssen zu unterziehen, und die Hand zu deren Vollziehung zu bieten; wir wiederholen nun hiermit die- selbe Erklärung in Betreff des Tagsaßzungs-Beschlusses vom 30, Sept., und ertheilen unsern Herren Chren- Gesandten den Auf- trag der hohen Tagsaßung unter Einreichung des Gegenwärtigen Anzeige zu machen, daß der kleine Rath bevollmächtigt sey, die anbefohlenen Zahlungen, nach Sage des Tagsakzungs-Beschlusses, zu leisten.“

Portugal.

Lissaboner Blätter geben aus dem Palaste das Neces- sidades vom 22. September einen Bericht von der Ankunfc der Königin, der im Wesentlichen Folgendes enthält: „Um 114 Uhr kündigte eine Kdnigl. Salve von dem Thurme S. Juliao de Bugio die Ankunft J. Maj. Donna Maria |!l., Königin von Portugal, und J. Kaiserl. Maj. der Herzogin v. Braganza und J. Kaiserl. Hoh. der Prinzessin Maria Amalie an, worauf Se. Kaiserl. Maj. mit Jhren Kammerherren und Adjutanten dén Palast verließen, sich nach dem Arsenal begaben und sich mit Ihren Begleitern und dem Admiral Grafen v. Cap St. Vin-

eent und dem Grafen. v. .Farroba einschifften, um dem Dampfe schiffe, das JJ. MM. überbrachte, entgegenzufahren. Se. Kaiserl. Maj. hatten die Zufriedenheit, die Gegenstände Jhrer Zärtlichkeit nach 20monatlicher e enols zu sehen und zu um- armen, und es ist nicht möglich, die gegenseitige Gefühle der Liebe und Ehrerbietung zu beschreiben. Unter Geschüß-Salven von den Britischen, Französischen und Portugiesischen Geschwadern und den Forts an beiden Tajo-Ufern und den Ausrufungen unzählba- rer, die Ufer und die Häuser von Cascaes bis Ribeira nova, wo das Dampfschiff vor Anker ging, bedeckenden Menschen, begrüßte Alles die langersehnte Königin, seinen Befreier und die erhabene Gemahlin des trefflihsten der Fürsten. Se. Kaiserl. Majestät hatten befohlen, daß die Landung am 23sten Mittags geschehe ; mittlerweile famen der Minister Sr. Großbritanischen Majestät, der Admiral und die Offiziere des Britischen Geschwaders , das Munizipal-Corps, in Staats-Unijormen, an Bord, um die Kd- nigin zu Tomplimentiren; auch die Fron- Beamten, unzählige Damen, die Staats-Minister, Civil- und Mikitair- Beamten, der Ober - Polizei - Jntendant und viele Vornehme. Der Tajo war mit Böten bedeckt, voll der Menge, die entzückt war, die Königin, so wie den Schdpfer unserer Freiheit und scine erha- bene Gemahlin, zu sehen. Um 7 Uhr wurde das Mittagsmahl servirt; Se. Majestät, die Jhre Allergetreueste Majeâät an der Rechten und Jhre erhabene Gemahlin an der Linken hatten, er- zeigten dem Grafen v. Cap St. Vincent die Ehre, ihn zur Ta- fel zu laden, auch die Dienst habenden Damen bei JI. MM., den Ritter Mendizaval u. \. w. Zur gehörigen Zeit brachten Se. Mazj. die Gesundheit J. Allergetreuesten Maj. und der Charte aus, was mit Enthusiasmus aufgenommen wurde. Ihre Aller- gétreueste Maj. dankten und brachten die Gesundheit Jhres er- habenen Vaters aus, was eben so aufgenommen wurde. Der Admiral bat um Erlaubniß zu dem Toast: „Jhre Kaiserl. Maj. die Herzogin v. Braganza, deren Bestrebungen für Portugals Freiheit sie zu der Liebe, Ehrfurcht und Dankbarkeit der Portu- giesen berechtigen.“/ Ritter Mendizaval sagte, nachdem er Etr- (laubniß erbeten: Monarchen wären nicht glúcklich, wenn ibre Unterthanen es nicht wären, daher die Königin, regierend durch die Charte, ihren Namen unsterblich machen und das Entzücken ihres Kaiserl. Vaters seyn werde, der ihr die Krone gegeben, und Jhrer Maj. der Kaiserin, deren weiser Rath so sehr zum Siege der constitutionnellen Legitimität über Tyrannei und Des- potismus beigetragen: „Die Königin, ihr erhabener Vater und seine würdige Gemahlin!“ Sir John Milley Doyle bat, einen Toast für die Ehre und Standhaftigkeit der Portugiesen geben zu dürfen, die mit so viel Heroismus die hochheilige Sache ver- theidigt, die Glorie (María da Gloria) zu erlangen, die sie nun besäßen. Alle Toaste wurden äußerst wohl aufgenommen. Se. Ma). kehrten um i0 Uhr zum Palaste zurück“?

Am 2Nsten d. M. übergab der Englische Geschäftsträger Lord Russell in einer feierlichen Audienz sein Beglaubigungs - Schrei- ben in die Hände Sr. Majestät des Herzogs von Braganza ; auch der Französische Geschäftsträger, Herr de Ludre, ward vorgestellt.

Der Courier vom 3ten d. enthält ein Privat-Schrei- ben aus Lissabon vom 24. Sept., worin es heißt, 5—6000 Miguelistische Guerillas wären nach Hause gezogen und dice Französischen Offiziere deshalb abgegangen, weil jie sich mit den Portugiesischen nicht hätten vertragen können. „Am 28. Sep- tember‘/, sagt der Korrespondent weiterhin, „wurden 2000 Mann Infanterie und 400 Mann Kavallerie über den Tajo gesandt um die zahlreichen Guerillas in Alemtejo im Zaume zu dage: Die Confstitutionnellen ; ;

reen auf Santarem. Am 26. Sevte ate 16 Mann Verstäréung aus Terceira n “e 50 Kriegs - Brigg von Lagos ei se watt E

C 9 -agos ein, welche traurige Nachrich- ten von den Verheerungen der Guerillas in Algarbien über brachte. Einer von Bourmonts Sdhnen is bei Dom Mi- guel geblieben. Der neue Befehlshaber Macdonald wird als ein Schübling des Lord Beresford geschildert. Von den Engli schen Tories is Geld für Dom Miguel eingegangen. Die Wah- len zu den Cortes sind zum Oktober angesetzt. Die Lebensmi tel, ausgenommen Rindfleisch, sind in Lissabon niche (my qoillke

, ausg imen Rindfleisch, sind in Lissabon nicht im Preise gestiegen; der Handel liegt gänzlich darnieder. Das Dampfichiff Lord of the ÎJsles‘/ ist für eine gute Prise erklärt An Die Britische Fregatte „Belvedere““ ist am 20, Sept. nach Ma- deira abgesegelt, um sich der Britischen Unterthanen daselbs ia; zunehmen. Zum Michaelistage am 29. Sept. erwartet man 08 nen neuen Angriff. Man spricht davon, daß der Herzog Terceira in Ungnade gefallen sey oder doch als Gu, E nach Porto abgehen solle." i E a0 E Die Times enthält eine Reihe von Privat-Briefen aus Lissabon; einer derselben ist vom 10. September datirt und meldet, Oberst Hare, den Lord Palmerston als militatrischen Beobachter ausgesandt, habe einige Tage vorher ein Sie von Lord William Russell an Marschall Bourmont in de“, Hauptquartier überbracht, sey aber trot seiner Parlame art Flagge von den Miguelistischen Vorposten angehalten TOobREE, wo ihm Marschall Bourmonts Sohn den Brief boa T heißt, Lord Russell habe seine Vermittelung avzetragen , Aude

gegen Ee Jntervention

R aber erwiedert, er habe mmtlicher Kabinette nichts einzuwenden ) Mer )fe e! 7 zuvor aber Waffenstillstand eintreten. Auch zwischen Adiitral Navier Ie Jene Briefe

F 7 d Dari s F Bourmont hat eine Korrespondenz star gefunden. Bourmonts, doch niche

erwähnen ebenfalls der Resignation

mit völliger Bestimmtheit, Während die Einen behaup ten, er habe sich mit Drin Miguel am 22. September in Palafte Queluz befunden, behaupten Andere, seine Resignation sey schon angenominen, General Macdonald habe seinen Ober- Besehl schon angetreten, Graf von S. Lourenço sey wieder Kriegs - Minister geworden, General Clouer habe sich durch d Grafen von Stk. Leger bei Dom Pedro die Erlaubniß ausge wirkt, sich wegen seiner Wunden in Lissabon nach Falmouth 4 schiffen zu dürfen, und Dom Miguel bringe den größten Theil seiner Zeit auf der Jagd zu. Jn einem der genannten Bull heißt es: „Man erfährt, daß sich viele Miguelistische Traben

zu Villa Franca sammelten, daß Artillerie sich nach Santaren daß an [leßterem Orte Festungswerke

in N seßte, und aufgeworfen wurden. Dom Miguel, heißt S Linien 41 Torres Vedras gegen einen Angriff von ‘Lifabane h L und die Ufer der Vouga gegen einen Aus et befestigen.“ an GES nen Ausfall von Porto her Satt: (P fo . Sia v n die [5 Bla tt giebt auch folgendes Schreiben qus Admiral S N Dept: „Fch zeigte in meinem Letzten at, daß dmira Jeapler damit umgehe, an Bourmont zu schreiten - a z hat er denn jeßt auch gethan, da aber sein Brief in cinés L MeR zu rauhen Styl abgefaßt war, erhielt er eine Antwort M qn nef)igte, in einem zweiten Schreiben sein erjtes zu entfchul: digen Und zU berichten, er habe sich versehen; er habe eigenelich Dom Mi ‘arschall bitcen wollen, er möchte doch zusehen, das ex Dom Miguel zum Lande hinausschaffe, das Uebrige we be “ns

besckten Setubal und marx

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