für die Abschaffung der direkten Steuern zu stimmen. Als sie sich jedoch bequem eingesessen hatte, gab sie ihre Versprechungen den Winden preis und brach ihre Verbindlichkeiten mit einer wahrhaft erbaulichen Dreistigkeit. Die Zehnpfund-Zahler jedoch, denen die Reform-Bill die hdcchste politische Gewalt verhieß, ha- ben beschlossen, sich nicht nah Gefallen von einem liberalen Whig- Ministerium und von einem ihm gehorsamen Parlament täuschen zu lassen und sich nicht der Jntrigue zum Opfer hinzugeben. Sie wollen durch ungeseslichen Widerstand die ihnen verweigerte Abschaffung der Steuern erzwingen. Und wer wird sie darum kadeln wollen ? gewiß weder die jeßige Regierung, noch das jebige Parlament. Wir Tories glauben freilich, daß den Gesetzen gehorcht und daß denselben, wenn man sich ihnen widerseßt, un- ker jeder Bedingung mit Gewalt Achtung verschafft werden muß. Das aber is nicht die Lehre so ausgezeichneter Liberalen, wie Graf Fisvotlliam und Herr W. Brougham, die den Grundsaß aufgestecit haben, daß Jedermann berechtigt ist, die Entrichtung der ‘Steuern zu verweigern, wenn die Beschlüsse der Gesehgebung mit seinen Privat-Ansichten nicht übereinstimmen.“
Die Morning Chronicle erzählt, daß bei manchen von dem Goldstaith s Verein veranstalteten Diners jeder Gast, außer einem höchst luxuridse? Mahl, auch noch fünf Guineen unter seinem Couvert finde.
În einer Versammlung der Corporation von Winchester fand sich vorige Woche von 170 zu vereidigenden Personen, de- nen das Bürgerrecht dieser Stadt verlichen worden war, nur eine einzige ein. „„Corporations- Bewilligungen//, bemerkt die News mit Hinsicht darauf, „sind seit der Wirkung der Rus: seüschen Purganz sehr im Marktpreise gefallen.“
Der General - Anwalt für England, Sir John Campbell, ist in Dublin eingetroffen. Das dortige Morning Register giebt demselben bei dieser Gelegenheit den Rath, sein Beobach- tungs- und Nachforschungs-Talent anzuwenden, um wahrhafte Aufschlüsse über Jrlands Verhältnisse zu sammeln. „Wie alle Engländer, die Jrland besuchen ,‘/ sagt das genannte Blatt, „Wird er zweifelsohne während seines hiesigen Aufenthalts von den dienstfertigen Lazaroni's belästigt werden, an denen wir gro- ßen Ueberfluß haben; wenn er aber unserem Rath folgt, so wird er mehr nüsliche Aufklärung nach seinem Vaterlande mit zurück- nehmen, als Leuten seiner Klasse sonst gewöhnlich zu Theil wird.“
Auf dem Vorgebirge der guten Hoffnung wird einc Forschungs-: Expedition nach den bisher unbekannten Regionen in Mittel-Afrika beabsichtigt. Die Leitung derselben übernimmt der Stavs- Arzt Dr. Smith, welcher schon früher Reisen über die Gränze der Kolonie hinaus unternommen hat. Der Gouverneur Sir Henry Colo begünstigt diescs Unternehmen, zu dessen Ko- sten bercits 600 Pfd. Sterling unterzeichnet sind, Von jedem Britischen Regiment auf dem Kap sollen 2 Mann und pon den berittenen Jägern 6 Marin, nebst 30 bewaffneten Hottentotten, als Schugwache den Zug begleiten. Die Dauer der Reisc wird auf 1 bis 2 Jahre berechnet.
Es sind wieder Zeitungen aus Kalkutta bis zum 28. Mai hier cingegangen, aus denen sich crgiebt, daß der Orkan, durch welchen mehrere Indienfahrer, wie neulih gemeldet, an dice Kúste geworfen worden, am 21. Mai statt hatte. Die Berichte Ÿber die Verwüstungen, welche dieses Ungewitter angerichtet, lauten furchtbar. Briefe aus dem Diamanten - Hafen meiden, daß das ganze Land weit und breit, den Fluß hinauf und hinab, an beiden Ufern mit Leichnamen bedeckt sey. Herr Campbell aus Muopointr, der den genannten Hafen glücklich erreichte, jagte aus, daß von 4090 Menschen in der Gegend, aus der er komme, nur 1000 dem Ertrinken entgangen wären, und daß sie aus Noth umkotnmen würden, wenn ihnen nicht bald Hülfe geschafft werde. Jn einem Schreiben aus Schikapor Dschangor heißt es: ,, Alles ist hin, Wohnungen und Menschen. Jch glaube, von 950 Seelen sind nur etwa 60 Männer, ungefähr eben so viel Weiber und vielleicht 20 Kinder übrig geblieben; doch genau kann ich es nicht angeben. So viel ih beurtheilen kann , stand das Wasser 7 Fuß hoch über der Oberfläche des Landes. Es brah um 82 Uhr Vormittags herein und fing erst um 1 Uhr Mittags wieder an zu fallen. Ucberall sicht man Leichname von Männern und Frauen und todtes Vieh umher liegen.“ Die drei Schiffe „, Lord Amherst‘/, „„General Gascoyne“/ und „,Ro- bert‘“/ haben am meisten gelitten; doch hoffte man, das Meiste von der Ladung des ersteren zu retten. Alle Lootsen stimmen darin überin, daß sie noch nie ein so schreckliches Wetter er- lebt haben.
Aus New-York sind Zeitungen bis zum 10. Sept. hier eingegangen, die jedoch nichts von besonderem Junteresse enthal- ten, außer einigen Auszúgen aus Bogota- Zeitungen vom 29, Juni. Diese bringen ein Dekret des Präsidenten Santan- der, wodurch der Armee eine sechstägige Trauer um den getôdd- teten Oberst Montoya anbefohlen wird. Der Name des Meu- chelmörders, durch dessen Hand jener fiel, ist Pedro Aronja; er soll aus einer Familie seyn, die dem liberalen System, auf wel- ches sich die gegenwärtige Regierung von Neu - Grenada stüßt, abgeneigt ist. Sarda, das Haupt der entflohenen Verschwore- nen, ist ein Spanier. Es folgten ihm nur 30 Mann. Ein an- derer Jnsurgententrupp, ebenfalls 30 an der Zahl, zeigte sich zu Fa- catativa, wo er den Befehlshaber der National-Garde gefangen nahm und sich dann entfernte, um zu Sarda’s Schaar zu stosten. Dieser Trupp hatte einen Offizier, Namens Jgnacio Amaya, an der Spise. Alle diese Leute nahmen an der Empdrung ge- gen die constitutionnelle Regierung im Jahre 1830 Theil. Wäre der Oberst Montoya nicht ein Opfer des Aufruhrs ge- worden, so glaubt man, daß die Einwohner von Bogota sich cher darúber gefreut als betrübt haben würden; denn man be- trachtete daselbst den Vorfall als günstig für eine feste Begrün- dung der Ruhe, weil die Mißvergnügten dadur veranlaßt worden waren, sich offen zu erklären, und die Regierung sich deshalb genöthigt sah, das bisher von ihr befolgte System der Nachsicht zu verlassen, welches jenen Jndividuen Gelegenheit gab ,’ die dfentliche Ruhe dfters zu stören.
Niederlande.
Aus dem Haag, 7. Oktober. Se. K. H. der Prinz von Oranien ist gestern Abends um 8 Uhr wieder nach dem A quartiere zurückgekehrt. Vorgestern hielt der Kabinets-Rath eine außerordentliche Versainmlung. |
Das Dagblad vansGravenhage macht zu der (gestern mitgetheilten) Note der Belgischen Bevollmächtigten folgende Anmerkung: „Diese Note ist augenscheinlich sehr einseitig abgefaßt und hat keinen andern Zweck gls den, das Verfahren der Nie- derländischen Regierung în ein gehässiges Licht zu stellen. Wie man hier vernimmt, ist es állerdings wahr, däß, wie es in der Note heißt, wegen der Luxemburgischen Frage die Unterhandlun- gen abgebrochen worden; ‘doch ‘geschah dies nur, weil man dies- seits die Ueberzeugung hegt, daß, wenn diese Frage vor den
übrigen nah dem Wünsche" der Belgier abgemaht würde, ‘bie.
F N F
Ausgleichung der übrigen Punkte, namentlich die Schuld, die Schselde-Fahrt u. s. w., alsdann noch weit mehr Schwierigkeiten als jet finden möchte, ja vielleicht niemals zu einem guten Ende gebracht werden könnte.“
— — Amsterdam, 5. Okt. Jn der abgelaufenen Woche fand nur ein geringer Umsaß in Staats-Papieren statt, indem der Markt, außer an den beiden leßten Tagen, einen erschlafenden Gang be- hielt. Es ereigneten sich keine politische Vorfälle, die auf den Stand der Börse Eindruck machten , obgleich dieselben von mehreren Sei- ten anfänglich gewärtigt wurden. Dke günstigere Wendung der Course entstand nah dem Bekanntwerden der leßten etwas besseren Notirungen von London, wodurch wieder mehrere Käufer angelockt rourden. Spanische und Brasilianische Obligationen folgten indeß der steigenden Richtung der andern Fonds nicht, und namentlich die ersteren wurden durch die Nachricht von dem Tode des Königs sehr gedrückt. Beld ist fortwährend überflüssig und zu 22 pt. Zinsen für Leih-Geschäfte zu haben. — Auch am Getraide-Markt bleibt es fortwährend still; s{chône Qualitäten Polnischen Weizens gingen zu festen Coursen an Verbraucher ab; für gute rothe Sor- ten zeigten sich auch einige Spekulanten, geringe dagegen fanden nur wenig Abnehmer. Roggen ging ebenfalls schr langsam ab und guch Hafer wurde nicht begehrt. Die gezahlten Preise sind: für 124pfünd. argen bunten Polnischen Weizen 258 Fl., für 125. 127pfünd. dito sl ger 180 Fl., für 123pfünd. Pommerschen 180 Fl., für 132pfünd. neuen Rheinischen 215 Fl., für 127vfünd. jährigen dito 202 Fl, für 415pfünd. jährigen Preußischen Roggen 160 Fl., für 117pfünd. Stettiner 154 Fl., für 81pfünd. schwarzen Hafer 70.71 Fl.
Belgien.
Brüssel, 7. Okt. Die Repräsentanten-Kammer at sich vorgestern am Schluß ihrer Sißung auf unbestimmte Bic vertagt.
In der gestrigen Si6ung der Senatoren - Kammer machte der Minister der auswärtigen Angelegenheiten dieselbe Mittheilung Über die diplomatischen Verhältnisse, wie Tages zu- vor in der zweiten Kammer, Darauf ging die Versammlung zur Berathung des Budgets des Finanz-Ministers über.
Das den Kammern am 14. Juni vorgc‘ezte General-Bud- get für 1833 belief sich im Ganzen auf 98,737,296 Frcs. 25 Cent. Die Repräsentanten - Kammer hat Reductionen auf Höhe der Summe von 1,005,960 Fres. 92 Cent. vorgenommen, so daß die Ausgaben für das Jahr 1833 sich auf 97,623,835 Fres. 33 Cent. belaufen werden.
Gestern sind Jhre Königl. Hoheiten der Herzog und die Herzogin von Cumberland mit dem Prinzen Georg von Cum- berland und einem zahlreichen Gefolge in Lüttich angekommen und im Englischen Pavillon abgestiegen.
Dänecemarf.
Kopenhagen, 6. Oktober. Feldern vor den Stadt-Thoren sind ungewöhnlich zahlreich besucht
: wordenz eine Freude is es für jeden Zuschauer, den König in
vollkommener Rüstigkeit und Gesundheit unermädlich an diesen Uebungen Theil nehmen zu schen. Am Sonnabend mandvrirte die Garde zu Pferde und erschien bei dieser Gelegenheit mit den dem Corps verlichenen neuen Kürassen.
Der hiesige Kunst-Verein hat seine wöchentlichen Zusammen- künfte für diesen Winter erdffnet; unter den zur Ansicht ausge- stellten Gemälden erregte das Genre-Stück „„das Finksche Kafsee-
haus bei München‘, von Bendz, allgemeine Aufmerksamkeit und ; ein tiefes Bedauern über den allzufrühen Tod unseres genialen | | Rücksicht auf die besonderen Verhältnisse der ihrer (Gerichts)
Thorwaldsen, der, wie es lángere Zeit hieß, im Laufe des | utiterworfenen Personen und Sachen eine gleichmäßige inne
Landsmannes.
Sommers hier eintreffen sollte, wird nun erst im nächsten Jahre erwartet, da bedeutende Arbeiten, deren Beendigung vor seiner Abreise erforderlich war, ihn in Rom festhielten. Von den mit der Korvette „Galathea‘“/ mitgebrachten Kunstsachen desselben sind einzelne bereits nah den Oertern ihrer Bestimmung ge- bracht worden.
Der bisherige außerordentliche Professor auf der Universität zu Kiel, Dr. Henning Rathjen, ist zum Bibliothekar bei der dortigen Universitäts, Bibliothek und zugleich zum ordentlichen Professor in der philosophischen Fakultät ernannt worden.
Aus Christiania meldet man den tôdtlichen Hingang des als Theologen, Philosophen und Staatsmannes bekannten Treschow. Früher Professor an der Kopenhagener Universität, wurde er nach Errichtung der Universität in Christiania an diejer als Pro- fessor angestellt, und hat in beiden Stellungen durch Lehre und Schriften cinen bedeutenden Einfluß ausgeübs, Nach erfolgter Trennung Norwegens von Dänemark wurde er im Jahre 1814 Mitglied der Norwegischen Regierung, als Staatsrath und De- partements-Chef für Kirchen-, Schul - und Armen-Angelegenhei- ten. Die lezten Jahre seines Lebens brachte er in philosophischer Muße auf seinem Landsize in der Nähe von Christiania zu, bis zuleßt thätig in Erforschung ‘der höchsten Wahrheiten, welche in verschiedenen seiner Schriften niedergelegt ist. Die vor etlichen Jahren erschienene Schrift: „der Geist des Christenthums, oder die Evangelische Lehre“/, erregre große Aufmerksamkeit und wurde einer ausführlichen sehr günstigen Kritik in der hiesigen Monats- schrift für Literatur unterworfen. Vor seinem Ende erlebte der Greis noch die Freude, mit dem Professor Schleiermacher aus Berlin zusammenzutrefsen, dessen Gegenwart zu bedeutenden wis- senschaftlichen Gejprächen Veranlassung gab. Er hat ein Alter von 82 Jahren erreicht.
Deutschland.
Hannover, 9. Okt. Die heute ausgegebene Nummer un- serer Geseß-Sammlung enthält das Grundgescs des Königreichs Hannover, so wie das nachstehende Publica- tions-Patent desselben:
¿Wilhelm der Vierte, von Goltes Gnaden König des ver- einigten Reichs Großbritanien und Frland :c., auch König von Hannover, Herzog zu Braunschweig und Lüneburg 2c.‘
¿Da durch die Auflôsung der vormaligen Deutschen Reichs- Verfassung, durch die Errichtung eines Deutschen Bundes und durch die Vereinigung aller, sowohl älteren als neu erworbenen Deutschen Besißungen Unsers Königl. Hauses zu cinem unabhängi- gen Königreiche, in der Verfassung desselben mehrfache wichtige
eränderungen hervorgebracht worden sind, andere Theile der Ver-
fassung aber einer neuen Befestigung oder nähern Bestimmung be- dürfen, so haben Wir auf den Antrag Unserer getrenen allgemeinen Stände - Versammlung beschlossen , die inneren Verhältnisse Unsers Königreichs Hannover durch die Erlassung eines ncuen Staats- Grutndgeseßes genauer fêgfellen, und deshalb in der an Unsere getreue allgemeine Stände-Versammlung erlassenen Declaration vom 14. Mai 1832 dic Grundsäße zu demselben vorgeschrieben.//
¡Nachdem Uns nunméhr die Resultate der danach stattgehab- ten ausführlichen Berathung Unserer getreuen Stände über das Grundgeseß vorgelegt sind, und Wir dann deren Anträge in allen der Zustimmung derselben bedürfenden Punkten zu bestätigen Uns bewogen gefunden haben, solche auch Übrigens zum größten Theile den von Uns ertheilten Vorschriften entsprechen, und nur in cinigen wvenigèn Punkten zur Sichersielung Unserer, lgndesherrlichen Rechte id zum Besten Unseker getreuen Unterthanen von Uns einer Ah-
40. 242 Fl., für 12vfünd. alten rothen Kdnigsber- ;
Die Herbst - Revuen auf den ;
| Ganzen und zum eigenen
änderuttg bedürftig gefunden sind; so schen Wir Uns vetatlaft Beziehung auf die deshalb nothwendig gefundenen Verände des aus den Berathungen Unserer getreuen allgemeinen Stände sammlung hervorgegangenen Grundgeseß-Entwurfes, soweit s, bloß Berichtigungen der Wortfassung betreffen, Folgendes zuerfliy
el. So sehr Wir auch durh Unsere Erklärung vom 1/y 1832 die Aufrichtigkeit des Wunsches bethätigt haben , die für Wohlfahrt Unseres Kbnigreichs von Uns für angemessen erg, Vereinigung Unserer landesherrlichen Kassen und der Landy zu erleichtern, so ist es Uns gleihwohl nach sorgfältiger Erw aller Verhältnisse nicht ausführbar erschienen , .den von Unz jj seßtett, auf den nothwendigsten Bedarf béreits beschränkten"; der Kron-Dotation noch weiter herabzuseßen, und dent dieserhgh machten Antrage Unserer getreuen Stände Folge ‘zu gebéh, gegen haben Wir, um das Land gegen Ansprüche zu sichern, in Zukunft gemacht werden könnten, wenn, in dem Falle des ganges des Landes an die jeßige Herzoglich Braunschweig - Fi büttelsche Linie, den Erben Unseres jeßigen Königlichen eine Entschädigung von dem Thronfolger in Gemäßheit der ren Haus-Verträge geleistet werden müßte, Uns bewogen ges diese eventuelle Entschädigung auf. Unsere Schatul-Kasse u | nchmen, und dle in dieser Beziehung in den Entwurf auf mene Bestimmung in dem jeyzigen Staats- Grundgeseße gelassen.‘/
72. Der Antrag Unserer getreuen allgemeinen Stände-Vetj lung, daß ein Regent, wenn er aus einem fremden Dey Fuürstenhause erwählt werden müßte, mindest:ns sein fünf und, ztgstes Jahr zurückgelegt haben solle, findet Unsere volle Gej gung, weshalb Wir diescn Grundsaß auch sür den Fall der des Regenten durch die allgemeine Stände - Versammlung schreiben für angemessen gefünden haben. Dagegen haben Vi nicht b: wogen inden kdnnen, die Bestimmung, nach wel Regent den ihn obliegenden Eid im versammelten Ministerium leisten hat, abzuändern; und wenn gleich Wir geneigt sind, dy getiten in seinen Defgnisen nicht so weit zu beschränken, |ÿ in ver Einrichtung der allgemeinen Stände - Versammlutj Aenderung Überall nicht vornehmen, noch gestatten dürfte, so Wir doch für nothwendig halten, eine Aenderung des ( Systems der allgemeinen Stände - Versammlung durch einen F ten gänzlich zu untersagen.‘
//3. Wir verkennen überall nicht, daß die vielfach, insbes auch durch die Ablôsbarkeit der gutsherrlichen Rechte, verän Verùÿältnisse in mehrfacher Beziehung auf das Lehnwesen z wirken, und sind um so mehr geneigt, den hierunter bez Wünschen Uns willfährig zu beweisen, als Wie die Opfer übersehen, welche die Besißer von Lehngütern durch Aus oder Modification besiehendex Vorrechte der öffentlichen Wi und dem Bisten des Landes bereitwillig gebracht haben. W den daher, in Gemäßheit des Antrages Unserer getreuen | den Entwurf zu einem Geseße über die Lehns-Verhäitnisse} ren Ablôsbarkeit ausarbeiten und zur verfassungömäßigen ! kung unverzüglich an dieselben gelangen lassen. Jndeß hab zumal ehe die Folgen alle genau erwogen find, welche diel bung eines so tief in die öffentlichen Verhältnisse eingreifendt siituts begleiten müssen, Bedenken getrazen, den Grundsah dingt festzuskcllen, daß der Lehns-Nexus in iedem Falle auf dl trag des Vasallen abldsëbar seyu soll, und haben nothwendig fet, dem von Unserer getreuen allgemeinen Stände - Versam in Nntrog gebrachten Paragraphen eine danach erforderlich q dene veränderte Fassung geben zu lassen.//
4. Da es Uns nicht entgangen war, dafi eine zu groft dehnung der Befreiungen von der Gerichtsbarkeit der Unter-Ci Beschwerden und Nachtheile für Unsere geliebten Unterthana beiführte, so hatten Wir beschlossen, diese Befreiungen thunlid beschränken und die bcizubchaltenden Ausnahmen in dem Geseh: wurfe angeben lassen. Dagegen würde es einer gleichmäßig stiz keineswegs förderlich seyn, wenn alle Gerichte des Lande
richtung erhalten sollten; und wenn gleih Wir gencigt tind, in dieser Hinsicht etrôa nicht mehr passende Fnftitutionen z&
bessern und zu beseitigen, konnte es doh Unsere Absicht nit dienerschaft auf die getreuliche deren gänzliche Aufhebung durch das Grundgesey im Voraus ausgedehnt werde. Wir haben daher, um die dieserhalb vorgefommg Unsere gesammre gegenwärtige
bestimmen.
Zweifel zu beseitigen, der in das Grundgescß aufgenommenen Y
schrift eine solche Fassung geben lassen, welche gecignet ist, iti Deutungen vorzubeugen und künftigen zroeckmäßigen Anordni nicht entgegensteht.//
//59. Eben so kann es der nothwendigen Unabhängigkeit der) nachtheilig seyn, wenn die Uebertragung der Gerichtsbarket einem ordentlichen Gerichte des Landes auf ein anderes zu sth schwert oder gar unmöglich gemacht wird. Wenn Wir dah nichts dagegen zu erinnern finden, daß nach dem Wunsche ll getreuen allgemeinen Stände - Versammlung die Fälle, wo solche Uebertragung stattfinden kann, in einem Geseße näher s stellt werden, so erklären Wir doch hiermit ausdrücklich, daf 1 zu dem Zwecke, um die Fustiz von stdrenden äußeren Einflüsst! abhängig zu erhaiten , der Grundsaß niemals aufgegeben 1! kannt und darf, daß der Mus als Quelle: aller Gerichtsbarfäl abhängig von den Ansichten der Gerichte cine solche Uebertt der Gerichtöbarkeit in einem einzelnen Falle anzuordnen hät, daß daher dieser Grundsaß auch bei einem solchen Gesetze sl recht zu erhalten is. Damit aber über Unsere Absicht in Hinsicht ein Zweifel nicht obwalten könne, haben Wir der i
| Geseß hierüber aufgenommenen Bestimmung die geeignete
geven lassen/ i :
6 So wenig Wir übrigens den Lauf der Justiz, wo! Geseßen gemäß stattfindet, hemmen, oder Unsern Verial Be2höôrden solches zu thun gestatten werden, even so wenig! Wir die Ausübung Unserer Hoheits- Rechte jemals den U Unserer Gerichte unterwerfen, oder die von Unseren Verwdll Behörden innerhalb ihrer Kompetenz getroffenen Verfügutyl aBledetaufyung von Seiten der Gerichte ausscßen. Wik daher hierüber das Nöthige in das Grundgeseß aufnehmen | und Übrigens durch die in demselben getroffenen Bestimmung Schuß der Gerichte für die wohlerworbenen Rechte Unserer | ten Unterthanen fo weit ausgedehnt, als es mit einer wohl ten Verwaltung irgend zu vereinbaren ist.
7. Wenn gleih Wir die Freiheit der Presse unter V tung der gegen deren Mißbrauch zu erlassenden Gesete 1! Bestimmungen des Deutschen Bundes gestatten wollen, un! halb einen Geseh-Entwurf an Unsere getreuen Stände, det trage gemäß, baldthunlich| gelangen lassen werden, wenn nit vor von dem Deutschen Bunde ein allgemeines Prefgeseb sen werden sollte, so ergiebt doch der Umstand, daß die üll Mißbrauch der Presse zu erlassenden Geseße mit Unsern (!| Ständen noch nicht häben verabredet werden können, b?! aber ein gesebloser Zustand nicht geduldet werden kann, dit: wendigkeit des von Uns angeordneten Zusates, daß bis zut ® sung dieser Gesetze die bisherigen Vorschriften in Kraft blei
//8. Jidem wir den Städten, Flecken und Land-Gemeitl der Verwaltung ihres Vermbgens die mit ihrem Wohle vet Selbständigkeit zugesichert haben , und deshalb auch die vot" rer getreuen allgemeinen Stände-Versammlung in dieser P gemachten Anträge bestätigen, und nur bestimmen, daß dasM wesen nach Maßgabe der drtlichen Verhältnisse eignen Vas gen Übertragen werden kann, haben Wir zugleich der R!
ie Aufsicht auf das Gemeindewesen, so weit se zum H en t Besten der Gemeinden erfordetld ausdrücklih vorbeháltén. Zu dieser Aufsicht der Regierung
es nothwendig, daß dieselbe solche Gemeinde - Beamten/ ihre Pflichten versäumen oder verleßen würden, gleich l Ubrigen Staatsdienerschaft, durch Strafen zur Erfüllung ! was ihnen obliegt, anhalten oder selbst vom Diensie eil
Da dieses in der landesherrlichen Obex-Aufsicht wesentlich -
i der Gemeinden durchaus nothwen- e:Récht der Neaierung dur den von Unserer getreuen allge- ¡nen Stände - Versammlung in Antrag gebrachten Vorbehalt er besondern Geseßgebung über die Staats-Dienstverhältnisse der meinde: Beamten zweifelhaft werden könnte, so haben Wir diesem rochalte Unsere Genehmigung nicht ertheilt und denselben in i Ontaees nicht aufnehmen lassen / 9. Wenn Wir auch kein Bedenken haben, die Erklärung, daß ; Heer, da es nicht gus geworbener Mannséhaft bestéht, sondern Ergänzung im-Folge ‘der allgemeinen Mikitairpflicht «in Unserm Königreiche fremdes Fnteresse niht verwandt wer- soll, biemit ausdrúcklich zu erneuern, so hat doch die Betrach- , daß es Fälle geben kann, wo der Grund, auf welchem das resse beruht, nicht zu Jedermanns Einsicht vorliegt, und auch t sogleich bel den Vorbereitungen zu einem Kriege oder den zu Abweudutig nothwendigen Maßregeln erklärt werden fann, dem Heere selbs aber niemals Zweifel irgend einer Art über n Verbindlichkeiten eintreten dürfen, Uns bewogen, daß Wir yon Unserer getreuen allgemeinen Stände-Versammlung in An- gebiachte Bestimmung Über die Verwendung des Heeres in das indgeseß nicht haben aujnehmen lassen.“ „10. Den wegen der innern Organisation sowohl der Provin-
-(andschaften als der allgemeinen S!ände-Versammlung gemach-
uträzen haben Wir, wenn gleich sie auf dke leßtere mit Unseren Propositionen nicht übereinsiimm Unsere landesgerrliche Bestätigung nicht verjagt, indem Wir Ueberzeugung hegen, daß das, was hôher sledt, als jede äußere , der gute Geift und das Vertrauen, die Stände iederzeit [en werden, um Nügliches zu wirken. Dagegen ist die Be- mung daß die Regierung das Recht haben soil, wenn sle es hig findet, Kommissarien zur Theilnahme an den ständischen andlungen abzuordnen, vorzüglich nur aus Rüksicht auf besondern Antrag derx allgemeinen Stände-Versammlung in Geundgeseß aitgenommen worden; Wir halten es aber der [lung Unjerer Reaterung durchau: nicht für angemessen, ihr ‘damit zuglei, vem Antrage Unserer getreuen Stände ge- „ eine Verpflichtung aufzulegen, auf das Verlangen der Stände e Kommissarien “absenden zu müssen. Wir haven deter dieserhalb in Antrag gebrachten Zusaß nicht genehmigt und jt vielmehr der Regierung allein vor, zu ermäßigett, ob piter welchen Umständen dieselbe gerathen hält, landesherr- Kommissarien an den ständischen Verhandlungen, soweit s überhaupt zulässig i, Theil nehmen zu lassen.// / Al. Da durch die für einen K-onprinzen auszusekende Apa- für das standesmäßtge Auskommen einer verwittweten Kron- (sin, nach Maßgabe des súr Unser Königliches Haus zu erlas- n, zur Mitberathung Unserer getreuen Stände baldthunlichst ingenden Apanagen - Gesehes nicht hinreichend gesorgt werden und daher nach Maßgabe der im Grundgeseße enthaltenen
éndete und zum Besten
mng für das Ausfommen einer verwittweten Kronprinzessin, |
so wie für daz Auskommen einer verwittweten Könègin, fedes- hesonders gce)orgt werden muß, so haben Wir es angemessen ge- h, dies gleich befinmt auszudrücken. L / ade er getceuen aügemeinen Stände-Versammlung in Antr
getr | | tin in Antrag ge- Iten usa, a den von dén Ständen A 9 E hungen der General-Kasse auf Lebenszeit zu erwäblenden @ ungen der Ké B zei rwablenden Kom- rien die Erhaltung einer fo | ht über de
vdrderit cin Gegenstatrd reiflicher Erwägung seyn wird, ob in welcher Maße eine Einrichtung dieser Art getroffen werden ohne zu einer Einmischung in die Verwaltung Veranlis sung ben, welche, wie von Unserer getreuen allgemeinen Stä:de- mmlung selb anerkannt worden, für das allgemeine Vesie iachiheilig seyn würde. | 2 h f è 149 e L ( x () 0 * c r e L Tsscn Tou P Aab in das Stagts-Grundgeseß nicht auf- (13. Wir haben ferner auf den Antrag Unserer getrenei Stände j)as Grundzeseß verordnet, daß der Dienst - Eid der Civil- l Beobachtung des (Gruttd- Da Wir es indeß nicht angemessen fin- l è | HDlkenerschaft einen Dienst - Eid als ableisten zu lassen, so veriveisen Wir dieselbe hiermit auf on ihr bereits geleifteten Dienst - Eid, und erklären, daß ste in Betracht \o angezehen werden soll, als wäre fle auf die creue achtung des Grundgeseßes ausdrücklich eidlich verpflichtet.//
14. Endlich haben Wir es für angemessen erachtet, unter die | jrundgescße angeführten Gründe, weshaib einer Unserer Civil- |
diener zur Strafe gezogen, oder selbst vom Dicnste entlassen 1 kann, auch grobes dfentliches Aergerniß aufne;men zu laßen, | hierdurch das nothwendige Ansehen der Staatsdienerschaft, t der öffentliche Dienst mehr als durch sonstige Vernachlässi- en oder Vergehen benachtheiligt werden könnten.“ „Nachdem hiernach die von Uns nothwendig e‘'ahteten Verän- gen des von Unsecer getreuen allgemeinen Stände - Versamm- vorgelegten Geseß- Entwurfes gemacht worden (lud, so erthei- Wir demselben nunmehr Unsere landesherrliche Besiätigung, befehlen, daß das auf solche Weise zu Stande gebrachte dgesceh Unsers Königreichs Hannover vom Dage der. Ver- gung an, und zwar so weit es dabei auf eine Abänderung ver- \gsmäßig bestehender organischer Einrichtungen ankommt, tach ibe der nach den Vorschriften des gegenwärtigen Grundge- Velfer zu treffenden Anordnungen und zu erlassenden acsrbli- Misgpriften, fär alle Theile Unsers Königreichs in Kraft ¿Was aber die Finanzen anbetrifft, so sollen die dieserhalb vor: ebenen Grundsäße von dem Eintritte des neucn Rechnungs- s, mithin vom 1. Juli 1534 an, in Kraft treten, und die förm- V reinigultg Unserer landesherrlichen und der Landes-Ka}e zu elnjlgett (eneral - Kasse von eben diesem Zeitpunkt an fatt-
plebrigens verordnen Wir, um jede Ungewißheit über den hes i ie echtszustand zu vermeiden, hiermit noch auzdrüctlich, Beer bestehenden Geseße, Anordnungen und Versügungen hle en deshalb, weil die nunmehr vorgeschriebenen Formen lben etwa nicht beobachtet sind, V en, sotidern daß die Gültigkeit lediglich danach zu ermessen 4 zu der Zeit ihrer Erlassung der Verfassung oder dem Her- gemaß war. l „Gegeben Windsor - Castle, den 283. d, Unseres Reichs im Vierten. (ÜUniterz.) William Rex. ; - L L. v. Ompteda Die Geseß -Sammlung giebt auch noch Ves, Aller- e z E Yat / ® Patent, die Bestätigung S3.
September des 1833fen
König des Königreichs
t Hannover, imgleichen die Centra- atur der Königl. 0
Restkripte ‘betrefsend, so wie eine Königl.
aufgelöst und eine neue Versammlung der Stände des Kö- diese Mover einberufen wird. (Wir behalten uns vor, Die di en Aktenstücke zurückzukommen.)
l: T8 e Zeitung widerspricht der von Englischen h eer enen Nachricht von einer nahe bevorstehenden | —* nigl. Hoheit des Vice-Königs nah England.
Dre G O i M 2 Oktober. Jn der Sibung der zweiten 29. v. M. wurde die Petition mehrerer Thier-
bie um Verwendung zur Anstellung gründlich „un- |
“ Thierärzte in den verschiedenen Kreise A Bde, zte en verschiedenen Kreisen Und Aemtern greihs, und nähdem um Errichtung eines besvrädern
hält,
insonderheit in Hin-
| insbesondere die Fürsorge treffen
P CICOTOU E Wede
| überschritten.
| Staats-Kasse sowohl, als d er Kassen
Gor 2 4 2 (2 6 A 1 Hiernächs haben Wir bedenklich erachten müssen, den von |! rufung der | L | einzelner Verhaftungen 01 ( fortlaufenden Uebersicht über den | i g des Staats- Haushalts mit auf getragen werden solle, in T (n Allgemeinheit in das Grundgeseß aufneßmen zu lassen, weil |
Bei dieser Lage dex Sache haben Wir |
| Er imme daher dein
ihre Gültigkeit nicht ver- |
tä Königl. Hoheit des Her- | von Cambridge als Stellvertreter Sr. Königl. Majestät und |
Lehrstuhles für Thicrheiltunde an der Universität zu Leipzig, in Berathung gezogen. Die darüber berichtende vierte Deputation stellte der Kammer anheim, ob der Gegenstand zur weitern stän- dischen Bevorwokttung erhoben und zu dem Ende der dritten De- putation Überwiesen werden solle, wies jedoch darauf hin daß wenn neben der Thierarzenei-Schule in Dresden auch noch bei der Universität Leipzig ein Lehrstuhl für diese Wissenschaft er- richtet würde, die Vervollkommnung jenes bereits bestehen- den Instituts durch Zertheilung der Mittel gebrochen zu werden Gefahr liefe, Jm Verlauf der Diskussion bemerkte Dr Klein (aus Budissin), es sey in der ) ; sicherung ertheilt wotden, daß auch das gesammte Medizinal- wesen die Berücksichtigung, ( en, was zu dessen, in mehrfacher Beziehung woh! sehr nöthigen Verbesserung von der hohen Staats-Regierung beabsichtigt wor- den, der Stände-Versammlung ebenfalls mitgethciit werden solle er sey daher der Meinung, daß auch die ctiwanige Verbesserung oder Erweiterung des Veterinairwesens zuerst dorthin gehöre, und finde es bedenklich, gegenwärtig über diesen Gegenstand Et- ias zu beschließen, — Die Kammer entschied sich endlich dahin, die fraglichen Anträge an die dritte Deputation zu überweisen. … Karlsruhe, 7. Oftober. Die erste Kammer schritt in ihrer Sigung vom Z30sten v. M. zur Diskussion über die Adresse der zweiten Kammer auf Anordnun; mehrerer Maßre- geln zur Sicherung der persdnlichen Freiheit. Der erste Punkt dieser Adresse, der zu ciner Debatte Anlaß gab, betraf die an den Großherzog zu richtende Bitte: auf dem Wege cincs provi- sorischen Gesetzes die Bedingungen des Eintretens und der Dauer des persönlichen Verhaftrs näher bestimmen zu lassen, und son zu woilen, daß Freilas} der Gefangenen gegen Caution mehr, als (ée S V Wie Kommi}jion der ersten Kammer trug auf Verwerfung dieses Punktes an. Dey Geheime Rath v.
| Rüdt nahm darauf das Wort und erklärte sich für die Annahme
diejes Theiles der Adresse, indem er bemerkte: Die Badische Geseßgebung enthalte keine öffentlich erschienenen Vorschriften, unter welchen Bedingungen eine Verhaftung vorzunehmen sey und wie sange nach Mazzabe des Verbrechens der Untersuchungs- Arrest anzudauern habe. In der Praxis \y demnach das Verfahren
t too 5 j , : Gor N 2‘ 3 N j in diejer Beziehung äußerst zufällig ; einzelne Beamte seyen hierin
strenger, andere weniger, ohne daß man saaen kônne, dicie oder jene hätten die Bestimmungen der peinlihen Prozeß-Ordnung Ul : Es bedürfe demnach eines Gesezes, damit ein eder sowohl für sich als für seine Verwandte sein Recht dar- auf geltend machen könne. Auch sey endlich das Interesse der gen bei diesen Maßregeln wesentlich betheiligt, denn es lasse sich nicht leugnen, daß der Aufwand für Gefängnisse sich jährüch verimehre, wozu nicht nur in der Zunahme der Verbrechen der Grund zu suchen sey, j
Vollendung, keineswegs ziweckmösia. rung jeßt das verlangte provisorische Geses, so wúrde man dadurch so R O bis zuin nächsten Land tage vielleicht son der S U 1 7 99 es praëtisch, ob es beizubehalten jey. Was die
anlange |chloß der Redner — so wáre auch in dieser
F 4915 x g p +5 , R 77 : f 7 Bezichung das Erscheinen einer difentlichen, allgemeinen Ver- j . 1 gei s } orduung un jo wün}chenswercher, als nicht selten unter den ge- ; S OLAEUZ Gd durch tolche _Cautions- Leistungen der / in dieselbe eindri Éó heime Rath von Weilee zer Negierungs- Commissair, Ge- | Saß es iti Ota Kal) von Weiler, äußerte sich gegen diese Ansicht. Eben ‘ halbe Mêile außerhalb dor. Uni ‘ ies © Hae Zeile außerha!b der Linie von Alcantara zu gelangen, ließ k elne von Lijtabon
hdrigen Verhaft entbehrlich
jo der Freiherr von Göler, welcher Lestere bemerkte: Das ver- langte provisorische Gesetz könne hier nicht abhelfen, sondern es stehe dieses von einer neucn Gerichts - ur erwarten. Ohnehin sey es auffallend, daß man auf dem gegcen- wärtigen Landtage eine so große Liebhaberei an provisorischen Gesetzen finde, die man früher nur für den äußerjien Nothfall für zulässig erachtet habe. Die Freilassung der Gefangenen ge- gen Cautionen erscheine in unserer Zeir, wo politische Vergchen mehr als je an der Tagesordnung scyen , gerade um so bedenkli- cher, da solche Cautionen leicht durch Verbindungen und Ver- brüderungen gestellt werden könnten, so daß, wenn diese Maßre- gel durch ein Geseß allgemein anbefohlen würde, ein Richter in den Fall kommen dürfte, einen „¿nkulpaten freigeben zu nsen dessen Verhaftung für die Untersuchung dringend nothwendig sey. Sr stimme d Kommistions- än Adresse vollkommen bei.
Die zweite Kammer begann in ihrer Siaung vom Zten d. die Berathung über das Staats: B udget für die Jahre 1843 und 1834. Der Abgeordnete v. J6stein verlas den Be- richt, indem er. in der allgemeinen Einleitung desselben daran CONNeCTe) wie es eine heilige Pflicht des Abgeordneten sey, die Bewilligungen so einzurichren, daß die Würde des Dienstes
tei a0 "No 2» É 4 e , ge , C j nicht gefährdet und tein fkleinliches BVerhäftniß herbeigeführt |
werde. Die Budgets-Kommission habe diese Rücksichten zu ver- einigen gesucht, und er hose und wünsche daher, daß die Re- gierung ihren Anträgen beitrete. Der Abgeordnete Welcker
schloß sich an diese Ansichten an, und behielt sich zugleich vor, |
vor der Haupt-Abstimmung noch eine besondere Erklärung ab- zugeben. Es wurde darauf zur Berathung der einzelnen Posi- tionen übergegangen, und die Civil-Liste mit 650,000 Fl, die Witthums-Gehalte der Mitglieder des Großherzoglichen Hauses mit 120,00 Fl. und die Apanagen der Prinzen und Prinzes sinnen mit 97,000 Fl. bewilligt. i :
P ortugal dns Gta L C P Ct s O ¿ j S Ttissabon, 24. Sept. Donna María is (wie Sie
bereits durch Englische Zeitungen erfahren haben werden) am vot¿gen Sonntag am Bord des Dampfschiffes „Soho“/ mír der Herzogin von Braganza und Gefolge hier angelangt. Das Kd- niglich Großbritanische Dampf\chis} „Dee“ begleitete dasselbe. Gestern landete die Königin. i bon auf den Straßen, wo
gekleidet; die Königin und ihre Begleitung trugen indessen nicht diese Farben; sie war ganz weiß gekleidet und trug einen rosen- farbenen Hut. Die Prinzessin wöllie, wie man vernimnit, da- mit gleichsam sagen: ,¡¡„Îch gehöre zu keiner Partei; ich bin nur die legitime Königin diejes Reiches.“ Sie is nicht gerade schön zu nennen, hat aber sehr angenehme Gesichtszuge, welche Güte und Wohlwollen andeuten und verbindet damit ein sehr freund- liches und kindlichèés Benehmen. Den Gemäßigten beider Par- teien hat* sie äußerst gefallen. — Jn militairischer Hinsicht giebt es nichts befonders'Zéeues. “Die traurige Lage des. Landes nimmt täglich zu. Bourmont hat die Unmöglichkeit eingesehen, etwas mét’’seinen Undisciplinitten Soldaten auszuführen; er hat sich
Thron-Rede die Zu- |
welche es verdiene, finden, und das, |
| aa, ck [l ; Drei Stellen bleiben
jâmmitlicher Staats-Angehdri- | 5 i e Meine Of N Zz i jammtlicher Staats-Angehdri- | denn er hatte all’ seine Hoffnung darauf gesest, daß innerhalb
und Prozeß -Ordnung zu |
Übel begegnet worden.
GITUAGe QUT tver det Q A A ; ; f. rWersung der | wird, dem Vernehmen nach, in Kurzem Lissabor verlassen und
| Alles ruhig.
Es schien, als wenn ganz Lissa- | j auf Den der Zug vorüber fam, verjammest | wäre. Der Empfang war in der That sehr laut, ja \türmisch |
amation, wodurch die jeßige allgemeine Stände- Versamm- | zu nennen. Alle Damen an den Fenstern waren blau und weiß
also mit seinem Stab und dem gèdßten Theil der Französischen Offiziere entfernt und is, wie man glaubt, nah Spanien ge- gangen. Ein gewisser Macdonnell soll das Kommando der Ar- mee Dom Miguels übernommen haben. — Die heutige Chro- nica enthält das Dekret zur, Bildung des Staats-Raths. Alle Staatsräthe sind auf Lebenszeit ernannt. Ihre politische Devise ist die folgende:
Palmella, Junchal,
) Trigozo, Caula,
/ Guerreiro DAarrabas, Saldan
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äußerst gemäßigt.
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Adels und de Nation
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aber ohne ‘Talent.
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nod) ofen.
_Lisjabon, Sept. Die hiefige Zeitung Periodice enthalt folgenden Bericht über dqs am láten d. vor Lissabon stattgehabte Gefechte „Da der Herzog von Braganza benach- richtigt wurde, daß ein feindliches Corps das Forc San Joao auf dem linfen Flügel angreife, so verließ er 20 Minuten nach 6 Uhr Morgens mit dem Brigadier: Comtimandeur der Artillerie den Palast und begab sich an einen Punkt, wo er -die Bewe: gungen des Feindes überschauen und die nôthigen Befehle er- theilen konnte. Der Chef seines Stabes, Graf Saldanha, der Feldmarschall Herzog von Terceira nebs allen übrigen Genera- len, so wie die Ober - Befehlshaber der verschiedenen Corps, be- fanden sich auf ihren Posten. Da die Feinde bei dem Dunkel der Nacht sich auf dem äußersten rechten Flügel der Linien un- bemerkt unsern Verschanzungen hatten nähern können, so erd neten sie bei Tages-Anbruch das Feuer, indem sie in gelchlosse- nen Reihen auf der Strage von Chellas gegen unsere be\estig-
| ten Positionen von Cruz de Pedra und von da gegen die D
Das Resultat war eine voll-
hen von San Joao vorrückcen. Unsere tapferen Soldaten grif-
ständige Niederlage des Feindes.
fen mit dem Bajonnet an und schlugen ihn völlig in die Flucht. | Er ließ viele Verwundete und Gefangene in unsern Händen und den Kainpfplaß mit Todten bedecêt. Die Kriegsschiffe und die Artillerie
unserer Linien unterhielten ein furchtbares Feuer. Die Ruhe der Hauptstadt wurde nicht auf einen Augenblick gestört, ja es war, als sey der Feind hundert Meilen weit entfernt, und als hdre man den Donner des Geschüßes gar nicht. Diese uner- schütterliche Festigkeit und die ungestdrte Sicherheit der Bevödl- kerung diefer großen Stadt verursachte dem Feinde viel Verdruß, der Mauern eine Bewegung zu seinen Gunsten erfolgen vúrde. Er überredete sich, das Geschrei einiger“ Dußend Bôös-
S 2 j in te p Nov O) are for Glo 5 mol -) ) í |öondern auc wohl in der langen Dauer | ¿Md L N E Ne 00 e ms AUOIIEO Zu warten mit dem fi M S2 | ehrenwerthen Cinwohnetrn.“ M4 t A : U warten mit dem fraglichen Gesege, | / A eins peinliche Prozez-Ordnung überhaupt vorgelegt werde, sey, | ci dem Umfassenden dieser Arbeit Und der Ungewipheir ihrer | Crließe daher die Regie:
Dasselbe Blatt theist auch einen offiziellen, vom Sten d. datirten Bericht Úber das Treffen vom 5. September mit:
— Im Morning Herald befindet sich folgendes Pri- vat-Schreiben aus Lissabon vom 17. September: „Jn dem Gefecht am 14ten d. wurden etwa 5 Mann von den ruppen der Königin getddtet und eben so viel verwundet. Die Migue- listen hatten 30 Todte und mehrere Verwundete. Bei diesem unbedeutenden Scharmüßel war es wohl mehr darauf abgesehn, die Stadt durch Heranziehung eines bedeutenden Truppen-Corps in Unrithe und Allarin zu versegzen, als daß man gehofft hätte, 1 ; Dom Miguel, den Vortheil benußzend, daß es ‘ihm möglich war, in die Vorstadr Belem cine
M von datirte Zeitung ausgeben und sie nach allen x-rovtnzen vetjenden, wo sein Einfluß noch gilt. Er blieb in Belem nur 4 Stunden und zog sich dann, da er sich nicht (cher glaubte, wieder na) Luniar zurück, wo er im Palast des verstoróe- nen Marquis von Anjaja sein Haupt-Quartier aufschlug. Täglich kommen Deserteure herein. Der Französische General Cíouet schickte nach der Schlacht vom 5ten zu Lord Russell und ließ ihn freundlih um die Auslieferung des Leichnams seines Neffen und Adoptiv- Sohnes bitten, der zu Campo- Lide geblieben war. Sein Gesuch ward ihm bewilligt. Briefen aus Madeira zu- folge, ist den Offizieren der Fregatte „Conway“/ daselbst sehr. i | 0 Es heißt, Admiral Napier werde näch- [kens dorthin geschickt werden, um die Angelegenheiten auf jener Insel nach sciner Weise zu ordnen. Der Herzog von Terceira
sich nach Porto begeben , angeblich, um sogleich Offensiy - Opera-
| tionen zu bezinnen, nach deim Süden zu marschiren und sich
den jet in älemtejo operirenden Streitkräften anzuschließen, welches auf die vor Lissabon stehende Armee, die bereits auf V0 Mann reducirt is, von gewaltiger Wirkung seyn müßte, während die Anzahl der in Lissabon stehenden Truppen sich auf » Fa P E E 23,000 Mann beläuft, welche bald im Stande seyn werden , die Offensive gegen die Miguelisten zu ergreifen. Jn Lissabon is _Wenn man durch die Straßen der Stadt geht, denft man uicht daran, daß sie sich im Belagerungs - Zustande befindet.“
Wali
— — Nio-Janetro, 3. August, Am I25sten v. M. hatte der neue granzösische Botschafter, Graf von Skt. Priest, seine unter den üblichen Ceremonien stattfindende Antritts-Audienz bei Sr. Maj. dem Kaiser. Se. Maj. beantworteten die Anrede in Französischer Sprache, wonähst auch der General Lima, einer der Regenten, gleichfalls in Französischer Sprache, den ‘Herrn Botschafter bewiilflommnete. — Gestern war großer Ball bei der Prinzesjin Donna Francisca, bei Gelegenheit ihrer Geburtstags- Feier. Es ist dies eine Neuerung am hiesigen Hofe, der sonst überaus einfach lebt. — Herr Po -Pontois, früherer Französi- scher Geschäftsträger am hiesigen Hofe, verläßt uns morgen mit dem Schiffe „Rinaldo‘/, Man sicht ihn ungern von hier schei- den. Seine Landsleute hatten den Kdnig gebeten, ihn hier als Botschafier zu lassen; da indessen der Graf von St. Priest be- reits zu diesem Posten ekhannt war, so erhielt Herr Po-Pontois als Entschädigung das OÖffizier-Kreuz der Ehren-Legion. — Die rage hinsichrlih unserer Kupfer-Valuta wird immer schwieri- gerz in Bahia wollen die Victualien-Händler nicht mehr ver*aus fen, da nur falsches Kupfcr - Geld im Umlauf ist. Jn einem Lande, wo man der Hiße wegen keine Haushaltungs - Vorräthe hat, ist dieser Umstand natürlich von großer Bedeutung. — Hier wird noch Kupfer-Múnze angenommen, allein bei größern Zahlungen wird festgeseßt, daß sie in Banko - Noten nach der neuen Form geschehen müssen, — Die Kammer thut nichts in dieser Sache, weil sie sich fürchtet, neue Abgaben dem Bolke aufzubürden, wohl wissend, daß die Eintreibung fast unmdglich ist, Und nun selbjt sehr verlegen i, welches Mittel anwendbar sevn möchte. Einstweilen treiben die Falschmünzer ihr Unwesen