1833 / 289 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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mit ihrer Diplomatie überlisten, noch durch die Drohung ein- Fhüchtern, ein Observations - Corps an der Spanischen Gränze aufstellen zu wollen. Es liegt nicht in, unserer Macht, vorher- zusehen, was Spaniens wahrscheinliches Schicksal seyn wird, da unsere Kenntniß von den streitenden Parteien und von dem Bereich ihrer Pläne sehr unvollkommen is. Die Spanier je- doch handeln nie úbereilt, und man weiß daher noch nicht, wel- chen Eindruck der Tod des Königs auf die große Masse der Bevölke- lung hervorgebracht har. Ob ihr daran gelegen seyn wird, daß die große Frage noch einmal von Grund aus abgehandelt werde, oder ob ste das, was fúr die Feststellung der Thronfolge geschehen ist, für gültig und bindend halten wird, das kann hier Niemand voraussagen; aber der wahre Freund sein Vaterlandes wird alle in seiner Macht stehende Mittel aufwenden, um einer offenen Kollision zwischen der Königin und den Karlisten vorzubeugen,

1vas freilich dann, wenn eine frernde Einmischung fstattfände, |

sehr schwierig seyn würde. Daß die Ansprüche und die Stel- lung des Infanten Don Carlos in falschem Lichte dargestellt worden, ijt eine Thatsache, und daß ein großer Theil der Spanischen Bevölkerung nichr mit dem zufrieden ist, was in Bezug auf die Krone festgesest worden , is ebenfalls unbestreitbar; aber dies sind Dinge, welche allein die Spanier angehen, und kein fremder Staat hat ein Recht, fich in die Er- örterung derselben einzumischen. Ein Freund seines Varerlaudes wird einander widerjivrebende Ansprüche ohne. Zuflucht zu den Waffen auszugleichen suchen, und so wird, wie man allgemein glaubt, Herr von Zea zu handeln streben. Die Aufgabe ist schwierig, das sehen wir jehr wohl ein. Es ist schwer, auf ei- ner Grundlage, wie die Spanische Bevölkerung, zu handeln, die in extreme Parteien gespalten, die uoch außerdem úber viele andere wesentliche, für die Nation höchst wichtige Punkte uncins und noch von mannigfaltigen und durch ein augenblickliches Auf- wallen immer neu aufgeregrer Vorurtheile befangen is, welche noch nicht durch die Wirkung der Presse oder durch andere in anders organisircen und in geistiger Bildung weiter vor- geschrittenen Ländern vorhandene Mittel beseitigt sind. Wir müssen daher erst weitere Nachrichten abwarten, ehe wir über die Spanischen Angelegenheiten eine bestimmte Meinung aussprechen oder die Wendung, welche sie wahrscheinlih nehmen möchten, andeuten. Cinstweilen wiederholen wir nochmais, auf die Auto- rität derjenigen Perfonen gestäst, die in England Herrn von Zea am besten kennen, daß derselbe sich gewiß nicht von den Extre- men einer der beiden Parteien fortreißen lassen wird. ‘/

Jn der Morning - Poft liest man: ¿Die minifteriellen Journale (Courier und Globe) machen uns Vorwürfe, daß wir gegen den Zurücktritt Bourmont's mehrere Zweifel agufstell- ten, und sprechen von den „„hypothetischen Spinneweben,“/ an denen wir uns ergdzen. Jn solchen Hypothesen aber sind sie, die Ministeriellen, noch viel unverschämter, als wir. Der Globe spricht von Bourmont's Abreise nach Frankreich, von Don Car- los Uebergang nach Spanien, von einer Proklamirung des Let- teren in Toledo U. \. w., und nach den dirckten Nachrichten aus Spanien ist an dem Allen kcin wahres Wort. Wir wissen wovhl, daz gewisse Briefe aus Lissabon vom 24sten allerdings von ei- nem Rücézuge Bourmont's sprechen, aber andere eben so glaub- wúrdige Briefe bezeichnen diese Nachrichten als Britischen Ur- sprungs, und da die ganze Geschichte sich) auf ein bloßes ou dit, und auf die Thatsache beschränkt, daß in einem, an Bourmont

gerichtecen, vom Grafen St. Laurenzo aufgefangenen Briefc

von einzelnen verwundeten Franzosen, die sich auf einem Britischen Fahrzeug eingeschifft Hätten, die Rede is, o sind wir gewiß, daß diejenigen, welche jene Nachrichten zuerst in Lissabon ausdbreiteten, sich etwas haben weis machen (assen. Wenn aber jeßt der Courier seinem Freunde dem Globe mit der Meldung zu Hülfe kommt: als der „African‘/ auf sei: ner Fahrt nah England bei Villa Franca vorbeigckommen, hät-

ten mehrere Französische Offiziere gewünscht, mitgenommen zu -

werden, so müssen wir jeßt fragen, wer wohl besser „hypotheti- sche Spinneweben“‘/ zu spinnen verstehe? Möge doch der Schrei- ber jenes Blattes seine Geographie zur Hand nehmen! Wo in aller Welt glaubt er denn, daß Villa Franca liegt, wenn er sagt, der „African‘/ habe auf seiner Fahrt nach England dort ange- legt? Er sehe in die Karte, und er wird finden, daß Viïlla Franca am Tajo liege, 6 Meilen oberhalb Lissabon; ist das der Weg, den der „African‘/ eingeschlagen hat, um nach Falmouth u gelangen? Dieser Einfall ist eben so originell, als der, ein Französisches Kriegsschiff den/Tajo hinauf segeln zu lassen, um Yelvas zu bombardiren. Wahrlich, wenn für des armen Bour- inonts Abzug keine bessere Gründe beigebracht werden, als der Globe und der Courier bis jeßt gethan, so können die, welche es gut mit jenem Feldherrn meinen, vollkommen zufrieden seyn.“

„Unsere Antwort,““ entgegnet hierauf der Courier, „wird nux furz seyn. Wir wissen so gut, als die Morning-Post, wo Villa Franca liegt, und wir wissen auch, daß der African in Villa Franca nicht angelegt hat, auf seinem Wege nach En g- land. Das haben wir auch nie behauptet. Obgleich wir nie eine Kritik unserer Nachrichten zu berichten haben, so wünschen vir doch, daß die Morning-Pojk etwas vorsichtiger wäre und nicht ihre eigenen Hirngespinnste mit den Angaben vermische, die wir machen und für deren Richtigkeit wir immer aufkom- men wollen. Wir wissen aus pan zuverlässiger Quelle, und wir können die Offiziere des „,African‘/ namhaft machen, die cs bestätigen werden: die Bitten der Französischen Offiziere zu

Villa Franca, der „African‘/, der damals, bevor er nah Eng-

sand in See ging, im Tajo lag, möge sie mitnehmen, sind aufs Bestimmteste zurückgewiesen worden. Wir haben immer un- sere Nachrichten, die oft aus Privat-Quellen kommen, mit der größten Vorsicht mitgetheilt, diesmal aber zaudern wir nicht, un- sere feste Ueberzeugung auszusprechen, daß Bourmonts Abfall von Dom Miguel vor dem 22, Sept. durch schriftliche und múndliche Mittheilung so sehr außer allem Zweifel gestellt ist, als der Tod des Königs von Spanten oder irgend ein anderes Ereigniß es seyn kann, das wir nicht mit eigenen Augen ejchen. ; “Dre in der Kolonie am Schwanenflusse erscheinende Perth - Gazette giebt folgende Beschreibung eines kürzlich stattgehabten Festes der dasigen Eingebornen: „Beim Einbruch der Dámmerung versammelten sich die verschiedenen Stämme, und begannen die Feierlichkeit damit, daß sie sih gegenseitig zierliche Figuren auf die Brust zeichneten, welche Ceremonie von einem im Chor gesungenen seltsamen Liede begleitet wurde. Sie schienen durch die Aufmerksamkeit, welche die Versammlung ihren Bewegungen bezeigte, sehr geschmeichelt, und wiederhol- ten deshalb mehrere Male ihre Gesänge und ihre seltsamen Stellungen. Als eine Neuigkeit ist ein solches Fest wohl se- henswerth; aber es verliert dadurch sehr an Interesse, daß kein Programm der Vorstellung vorhanden ist. Die Darstellung der Tôdtung eines Känguru, wobei Einer den C und ein An- derer das Thier vorstellt, war der Treue halber merkwürdig. Aber die sogenannten Zaubertänze waren nux für die Einge-

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weihten interessant.

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Es gehört eine bedeutend lebhafte Einbil- dungsfkraft dazu, um das Zusammenstoßen mit den Nasen, das Tanzen auf den Knieen und das Aneinanderschlagen mit den Beinen für Zauberei gelten zu lassen. Der Gouverneur beehrte das Fest mit seiner Gegenwart, und fast alle angesehenen Ein- wohner von: Perth, mit Einschluß einiger Damen, hatten sich dazu eingefunden. Die Figuren der meisten Eingebornen dieses Theiles des Landes würden in ihren verschiedenen Stellungen dem Künstler zu Modellen haben dicnen können , so kräftig und anmuthig zugleich wußten sie sich zu bewegen.‘

Med erl ande,

Aus dem Haag, 42, Okt, Das Handelsblad berich- tet, daß der hier angekommene Fürst von Schwarzenberg vor- gestern dein Baron von Zupylen van Nyeveld, als interimisti- schen Minister der auswärtigen Angelegenheiten, die Depeschen übergeben habe, mit denen cr für die Niederländische Regie- rung beauftragt worden sey. Gestern Vormittags um 11 Uhr versammelte sich der Kabinets-Rath, der bis ungefähr um halb 2 Uhr Si6ung hielt. Später hatte der Fürst von Schwarzen- berg die Chre, bei Hofe Sr. Majestät dem Könige vorgestellt zu werden.

Amsterdam, 12. Oft. Der Tod des Kbnigs von Spa- nien, wovon am verwichenen Sonntag die Nachricht hier eintraf, und der darauf folgende anhaltende Fall der Fonds zu Paris und zu Antwerpen, vornehmlich der Spanischen perpetuellen Renten, verursachten während der abgelaufenen Woche an hiesiger Börse ein

bedeutendes Zuröckgehen der Staats-Papiere, welches auch hier ganz |

besonders mit den Spanischen Perpefuelen der Fall war, weil meh- rere gezwungene Verkäufe davon geschehen mußten.

driger und kam auf 52x p(Ct.; gestern gingen indeß wieder hdhere

Notirungen von Paris cin, wonach fich dieses Effekt wieder auf |

545 pCt. stellte. Auch Franzdsische Reuten erfuhren wieder cine Preis-Verbesserung, die sich ohne Zweifel auch auf die Holländischen Staats-Papiere würde erstreckt haben, wenn nicht zugleich niedrigere (Course von London eingetroffen wären. Der Umsay am Getraide- Markt war wieder nicht lebhafx und beschränkte sich gestern neuer- dings auf den gewöhnlichen Verbrauch, wobei folgende Preise an- gelegt wurden: für 129pfünd. bunten Polnischen Weizen 240 Fl., für 127pfünd. jährigen Pommerschen 190 Fl, für 123. 126pfünd. jährigen Anklamer 180. 185 Fl, für 131pfünd. shödnen neuen Rhei- nischen 206 Fl , für 113pfünd. alten Preußischen Roggen 1683 Fi, für 117pf{únd. jährigen dito 155 Fl, für 129. 121pfünd. neuen

Meklenburgschen 13). 138 Fl. Die Preise von Gerste und Hafer |

sind niedriger; 102pfünd. neue Winter - Gerste hat 100 Fl. und 72. T4pfünd. Futter-Hafer 64. 65 Fi. geholt. ; Belgien.

Brüssel, 12. It. Im hiesigen Moniteur liest man: ¡Da der Belgische Courrier wiederholentlich behauptet hat, daß der Marschall Soult der Belgischen Negierung den Be- fehl zugesandt habe, sich dein Wechsel der Holländischen Garni- son in Mastricht nicht zu widersezen, so sind wir zu der Erklà- rung ermächtigt, daß jene Meldung durchaus falsch ist, und daß weder die Regierung noch der Kriegs - Minister irgend cine De- pesche von dem Marschall erhalten haben, die auch nur eine sich auf jenen Gegenstand beziehende Aufforderung enthielte. Was das authentische Akten betrisst, das der Redacteur je- nes Blattes zu besißen vorgiebt, und woraus hervorgehen soll, daß der Marschail Soult früher {on unserer Regierung Be- fehle ertheilt haben soll, so sind wir gleihfalls ermächtigt, zu er- fláren, daß weder die Regierung höch der Kriegs-Meinéisker trgend eine Kenntniß davon haben. Für jeden unpartetischen Leser ist es überflüssig, hinzuzufügen, da, tros der billigen Rücksichts- nahme der Regierung geaen befreundete Mächte, sie doch von Niemanden Befehle annehmen wird. Wir glauben übrigens auch, daß es Niemanden einfällt, ihr deren zu ertheilen. ‘/

Der JFndependant sagt: „„ Man sucht das Gerüchr zu verbreiten, daß die Garnison von Mastricht, ohne Widerstand von unserer Seite, abgelöst worden sey. Wir können indessen versichern, daß weder in noch um Mastricht ein Holländischer Soldat sich gerührt hat.‘

Gestern wurde auf dem hiesigen Theater zum erstenmale die Oper „Robert der Teufel‘/ von Meyerbeer mit großem Bei- fall aufgeführt.

Antwerpen, 11. Oft. Gestern durchzogen wieder Pa- trouillen die Straßen der Stadt; aber man hat von keiner Un- ordnung gehört.

Der provisorische Gouverneur, Herr Teichmann, hat fol- gende Proclamation an die Bewohner der Provinz Antwerpen erlassen : /

¿Der König hat mir das Gouvernement der Provinz Ant- werpen anvertraut. Jch verspreche Euch Eifer, Unparteilichkeit, Ergebenheit. Jch erwarte von Euch Gehorsam für die Geseße und Achtung gegen Eure Magistrate. Jch werde mich nicht weigern, jede Klage anzuk ören, {h werde Jedem nach Billigkeit Recht widerfahren lassen, aber ih werde nicht dulden, daß man sich selbst Gerechtigkeit verschafft. Jch muß von heute an Euer Zutrauen fordern; durch Verweigerung desselben würde man mir die Mittel nehmen, das Gute zu thun: der Wunsch und der Wille, di: mich beseelen, zu Eurem Wohl beizutragen, geben mir selbst die Gewißheit, daß ih mich durch meine Handlungen Eurer Achtung und: Liebe würdig machen werde. Jch hoffe, daß Ihr nicht zögern werdet, mir dieselben zu Theil werden zu lafsen.‘/

P o l e-n.

Warschau, 13. Okt. Der Administrations - Rath des Kd- nigreichs hat den Königl. Prokurator Karl Chwalibog zum stell- vertretenden Präsidenten des Civil - Tribunals erster Jnstanz in der Wojewodschaft Augustowo und den Königl. Prokurator Eduard Hoffmann zum General-Prokurator bei dem Appellations- gericht des Königreichs Polen ernannk.

Der General-Adjutant Sr. Majestät des Kaisers, General der Kavallerie, Graf Vincenz Krasinski, ist von hier nah St. Petersburg abgereist.

Am 7ten d. M. beging das Gymnasium der Wojewodschaft Plozk den feierlichen Akt der Eröffnung des jährlichen Schul- Kurjus, in Gegenwart des Kriegs-Chefs der Wojewodschaft ‘Plozk, General-Majors Baron Bohlen, so wie der städtischen Beamten und vieler anderer bei dieser Handlung - interessirter Personen. Nach einem in der Pfarrkirche abgehaltenen feierlichen Gottes- dienst brachte der Direktor des Gymnasiums in einer der Fest- lichkeit angemessenen Rede dem Monarchen die Huldigun- gen der Dankbarkeit für die von Höchstdemselben ge- währte Erlaubniß dar, die Schulen im Königreich Polen nach einer neuen Organisation wieder zu eröffnen. Der Inspektor des Gymnasiums verlas aus den neueren Schul-Ge- segen den Abschnitt, welcher von dem Zweck, von der Einrich- tung und den Elementen der Gymnasien hatidelt, und das Ka- pitel Aber die Prárogativen der National- Institute, und einer

der Schüler des Gymnasiums, Hieronymus Dzieszu®, trug d Abhandlung über die Deutsche Literatur vor. 'Endlich hielt der Professor Okon im Auftrage des Wojewodschafts Gy neurs eine Anrede an die versammelte. Jugend, worin ey sit Sittlichkeit und wissenschaftlichem Eifer. aufforderte.

Deutschland.

Schwerin, 13. Okt. Se. Königl. Hoheit der Gy zog haben einen allgemeinen Landtag auf den 12. Nov

-+d:-J-—n—der Stadt Sternberg anzusezen beschlossen. (,

proponenda sind: I. Die ordinaire Landes-Contribution. 1] 7 Bedúrfniß der allgemeinen Landes - Receptur - Kommission, Veränderte Einrichtung des Kriminal-Kollegiums, und 1y se6ung der siebenten Rathsstelle beim Ober - Appellationsquj

Nach vernommenem Bedenken des engeren Ausschuss Stände wurde unterm 24sten v. M. verordnet, daß es f bei sämmtlichen Großherzoglichen Gerichten in allen Kri Untersuchungen und in jedem Theile des Verfahrens auch in den artikulirten Verhören genügen soll, wen y deim Richter und Aftuarius Ein Beisißer gegenwärtig is:

München, li. Oktober. JJ. MM. der König Königin, so wie Jhre Königl. Hoheit die ‘Prinzessin My werden sich den Tag nach dem Enthúllungs - Feste des ly zum Besuche Jhre Majestät der verwittwecren Königin deren Höchsten Gäste von München nach Tegernsee begehy

Se. Königl. Hoheit der Prinz Karl von Bayern if Tegernsee wieder zu München eingetroffen. Se. Durchí. der Feldmarschall, Fürst von Wrede, reiß

Vor # Tagen | 6. Oktober von Ellingen über Mondsee nach Linz ab un) stand deren Preis auf 654 pCr.; derselbe ging von Tag zu Tag nie- | am 16ten zu München eintreffen,

Die Herzogin von Blacas ist nebst Familie am 9, zu München eingetroffen und in der Richtung nah S weiter gereist.

Am 8. Oktober hatte zu München in der Kirche y Elisabeth die feierliche Einkleidung von neun Adspirani in den Orden der barmherzigen Schwestern des heiligen cenz statt.

Dr. Coremans, welcher sih, nah seiner Verweisun Bayern, die Schweiz u seinem künftigen Aufenthalte g hatte, war bereits am Montag in Begleitung eines Gend Offiziers zu Augsburg eingetroffen und andern Tags na mingen weiter transportirt worden. Jn Memmingen ihn jedoch andere Befehle ein, und derselbe kam ehegester| wieder zu Augsburg an, und wurde gestern Nachmitt hier weiter expedirt. Î

München, 11. Okt. (Nürnberger Korrespondi Hinsichtlich der Aufnahme an hiesiger Universität wird h Beginne dieses Semesters sehr strenge verfahren werden, anactommene Studierende müssen nebst günstigen Studien | nissen auch vollkommen legale Atteste über einen bisherigen | untadelhaften , sittlichen Wandel, . so wie darüber vorlegen, sie nie auc nux den Verdacht der Theilnahme an ciner laubten oder- mit politischen Zween fich beschäftigü Verbindung, insbesondere der Burschenschaft, Ger! Arminia, Teutonia und Markomania, gegen \ih reg macht haben. Die Neuzugehenden sowohl, ais die früher hier befindlichen Studirenden haben legale Zel über ihren Aufenthalt während der Ferien, und über ih litischen, polizeilichen und sittlichen Wandel während dies vorzulegen. achdem schon im vorigen Seiaefter discipli und polizeiliche Maßregeln gegen das zu frühe Vatinzen der Studirenden getroffen worden, wird jet für das rechtz Eintreffen derselben am Universitäts-Orte durch den vorges kurzen Termin von acht Tagen (vom 19. bis 26. Okt.), ges binnen welcher Zeit die polizeiliche Jnscription offen bleibt, Immatriculation und Inscription an der Unéversität soll in nämlichen Frist vollzogen seyn; für die Kandidaten Philosophie und der Rechte jedoch ist dieselbe, in B sichtigung der besonderen Functionen, mit denen die betrie Professoren beauftragt sind, für Erstere bis zum 12. Nova und für Leßtere bis zum 20, N. vember hinaus verlängert den. Diejenigen Studirenden, welche sich unter Vorlage d Zeugnisse erst nach Ablauf der gegebenen Frist einfinden, 1 nicht mehr angenommen, und der Polizei zur Hinwegwd Übergeben, wenn ihr Nichterscheinen in dem Termin nicht | ein außerordentliches Hinderniß entschuldigt werden kann, Anmeldung bei der Polizei muß binnen den ersten 24 Sl nach der Ankunft geschehen.

Stuttgart, 13. Okt. Jn der gestrigen Siun Kammer der Abgeordneten wurde die Berathung di richts der Finanz-Kommission über die direkten Steuet endet. Zu der Rubrik „„Kapital-Steuer““ wiederholte der ordnete Feuerlein seinen neulich gestellten" Antrag, die hung dieser Steuer erst vom 1. Juli 1834 an wirken zu Nach langer Debatte, in welcher für und wider diesen gesprochen wurde, beschloß die Kammer endlich mit 48 Sli gegen 35: densclben abzulehnen, also die Erhöhung vom l, 1833 an eintreten zu lassen. Der Abgeordnete Mur sche! sodann seinen in der leßten Sißung geäußerten Antr 0 auf: auch das Brautschas - Kapital der verstorbenen Kin Kapital-Steuer beizuziehen. Der Geheime Rath v on gen und Staatsrath von Hartmann bemerkten, reine Sache der Verwaltung sey. Der Abgeordnete Haan die Kammer könne sih wohl über diesen Gegenstand higen. Entgegengesekter Ansicht äußerte sich der ordnete Römer: der Verwaltung werde der Vorw macht, daß M dieses Kapital nicht besteuert habe, hierüber solle sie sich rechtfertigen. Der Staatsrath v. mann entgegnete, daß dies zu seiner Zeit geschehen f Nach längerer Diskussion wurde beschlossen, diesen G so lange auf sih beruhen zu lassen, bis der nächste M schafts-Bericht berathen werde. Es folgte hierauf thung eines Antrages des Abgeordneten Schott auf A) der Wucher-Geseße. Der Abgeordnete Menzel erklärte gen denselben. Das Recht, sein Vermögen möglichst 1 gend zu machen, müsse doch Beschränkungen erleiden, Rückfichten auf das allgemeine Beste und die öffentli! 7 nung dies forderten. Wucher sey, nah der Ansicht det F} ren, nur Sache des Betrúgers. Es sey falsch, daß d durch Wucher-Geseße erst herbeigeführt werde; würde N aufgehoben, so würden sich die Wucherer für ehrliche fu ten. Der Abgeordnete Haas bezeichnete diesen Antrag N wichtig, dáß er an die Gese6gebungs - Kommission h werden sollte. Diesem trat die Kammer bei. M nehmigte sie einen Antrag dev Kommission: die N um einen Geseg-Entwurf zu bitten, der die Kapital-SW cine ordentliche direkte Steuer erkläre und den Stet gen auch die [taatsbürgerlichen Wahl - Rechte einräumt d Kammer ging demnächst zur Berathung der Besol

¡uer úber, die cine sehr lebhafte Debatte veranlaßte. Diese jer war mit jährlichen 60,000 Fl. in. den Etat aufgenom- Die’ darüber berihtende Kommission räumte zuerst eiti, die große’ Méhrzahl der Besoldeten in Württemberg keines: j das genußreiche, arbeits - und sorgenfreie. Leben “habe, das ihnen gewdhnlich zuschreibe. Die Einnahmen für ihre Ar- die Besoldungen, seyen nicht, wie man häufig behaupten , die Zinsen aus einem großen Kapital, sondern reiner Ar- ohn, weil mit dem Tode des Besoldeten das Einkommen (ree, während der Aker, das Gewerbe, das Geld - Kapital die Erben Übergehe. Die Pension der Hinterbliebenen dürfe hierher gerechnet werden, weil sie der Familien - Vater bei Lebzeiten zuvor baar bezahlen müsse, und zwar nach ei- Mazstabe, welcher ihm den Eintritt in jede Privat - Witt- Kasse beinahe unter gleich vortheilhaften Verhältnissen ien würde. Die Kommission könne daher den harten ilen, die man so häufig über die Besoldeten höre, noch ger der Ansicht, als ob die Lage Aller, dur Ueberfluß an immen, eine so beneidenswerthe sey, nicht beistimmen. gen habe sie in Erwägung gezogen, daß bekanntlich der inte Zustand nicht gerade die Bedingung der Steuern sey, diese in einem constitutionnellen Staate möglichst gleich ver- seyn müßten, und daß es nach der Theorie einer reinen mmens-Steuer (der man so nahe als möglich zu kommen estreben müsse) mehr als genügend gerechcfertigt werden ,, wenn eine solche Gleichheit auch auf die Besoldeten aus- nt würde; daß aber eben diese Gleichheit dur den gegen- igen Betrag der Besoldungs -Steuer noch nicht hergestellt “n Betracht also, daß die Besoldeten es seyen, von wel- das Volt Intelligenz und sittliche Bildung, hauptsächlich

eine genaue Kenntnip seiner Verhältnisse, und thätige kräf- |

Theilnahme an Lasten, die ihm zu groß seyen, erwarte, die Kommission in Antrag gestellt, daß im Wege der

bschiedung- die Besoldungs -Steuer auf denjenigen Be- |

wieder erhdhet werde, in welchem sie vor der jeßt senen Etats - Periode stattgefunden habe, also auf das \pelte des jeßigen Betrages. Nach erdffneter Debatte te sich der Bischof von Rottenburg, wie im Jahre nachdrücklich gegen diesen Antrag, so wie überhaupt gegen Besoldungs-Steuer. Nicht sich selbst und den kleinen Theil Hochbesoldeten, sondern den weit größern Theil der Gering- deten habe er im Auge. Und auch die Geistlichen, die oft seht besoldet seyen, betrachte er. Solle ihre hohe Bestim- und das edle Bestreben derselben, den Kreis ihres Wis- ju erweitern, versteuert werden? Wenn dies der Geist leit” sey, der da verlange, daß die dentlichen Lasten auf die (deten: überwälzt würden, so sey dies nicht der rechte Geist. die Erhdhung der Steuer nöthig gewesen, so würde fie Regierung beantragt haben. Der Abgeordnete Feuerlein te: Er sey vor drei Jahren gegen Herabsekung der Besol- ¿Steuer gewesen; jezt müsse er gegen Erhöhung derselben usspreczen. Das Salz sey herabgesest, die Notariats- eln und mehrere indirefte Abgaben würden herabgesetzt n, Sey es nun gerecht, gerade die Befoldungs-Steuer zu ei, Und gerade um das Doppelte, da dies bei der Kapital-Steuer beantragt worden sey? Der Abgeordnete Kayser glaubte, wur eine Steuer - Erhöhung der höheren Besoldungen, den wirklichen Lebens - Bedarf überschritten, sich rechtfer- ließe. Die Pensionen seyen es, die im Volke Tadel fän- Der Abgeordnete P flanz äußerte dagegen: Es sey Ein { des Unwillens gewesen, der durchs Land gegangen, als i Fahren die Steuer herabgeseßt worden. Warum be man gefragt warum gerade nur die Besoldeten er- rn, wenn Ueberschüsse vorhanden seyen? Die Steuer sey t, und die Frage Über die Erhöhung kônne auch nur be- werden. Wein die Besoldungs - Steuer wehe thue, dem das Steuerzahlen Überhaupt wehe, und ein solcher sollte ecm constitutionnellen Staat kein Amt suchen. Als es h zur Abstimmung kam Über den Kommissions - Antrag : Besoldungs-Steuer auf den doppelten Betrag höhen, wurde derselbe mit 41 gegen 37 Stimmen ver- Zule6t gelangte der Antrag des Abgeordneten von gern: die Steuer vom 1. Juli 1833 an um die fte zu erhöhen, zur Abstimmuug, und wurde sofort mit gen 12 Stimmen angenommen.

S ch weiz.

ie Allgemeine Zeitung eathält nachstehende Privat-

heilungen aus der Schweiz: „Zürich, 7. Oktober. Wie ih in meinem lezten Schrei- vorläufig meldete, hat am ten d. eine neue, außerordentliche ié: Landsgemeinde in Schwyz stattgefunden. , Jhr Schluß wesentlich auf Annahme des Verfassungs-Entwurfes, jedoch als mit dem Wunsche, daß die höchste Gewalt durch eine ons-Landsgemeinde ausgeübt werde, môge nun diese am bis- jen oder an einem andern Orte gehalten werden. Der Ver- 9s:-Rath, der schon von sich aus, noch vor dem Tagsaßungs§- hlusse vom 4ten d. M., den Verfassungs - Entwurf für ver- en erflärt hatte, schritt demnach zu einer abermaligen Bera- g desselben, und beendigte solche schon vorgestern Abends.' Der nderte Entwurf stellc nun wirklich die verlangte Kanton- gemeinde auf, und bezeichnet Rothenthurm (auf der iße von Schwyz nach Zürich und nach Einsiedeln) als de- vtsammlungsort. Am 11ten sollen die Bezirks-Gemeinden is über den Entiwourf abstimmen, und am 12teh der Ver- n1zéRath zur Ausmittelung des Ergebnisses der Abstim- ) zusammentreten. Die Häupter der reactionairen Partei noch immer großen Einfluß, und werden ihn wohl bis den Zeitpunkt behaupten, wo die Erlegung der Occupa- [Kosten zur Sprache kommen wird. Der Tagsaßzungs-Be- b, welcher eine vorläufige Theilung des Zeughauses in Ba- notdnet, hat im dortigen großen Rathe allgemeine Indig- n erregt, und der Tagsaßung, selbst aus dem Munde von eln, die sich für unbefangen und leidenschaftslos halten, ite Vorwúrfe und Verwünschungen zugezogen. Jch fühle feineswegs berufen , als Vertheidiger der von der gegen- ble Tagsakung in der Baseler Sache Úberhaupt gefaßten Bee aufzutreten. Die rechtliche Basis hat man in die- Theile e und zwar durch die Schuld nicht blos des ei- t eils, hon längst verlorcn; die meisten jener Beschlüsse R ricts Anderes als traurige Nothwendigkeiten. Aber der s Über die vorläufige Theilung des Zeughauses wurde leichter enigen Gesandtschaften unterstüßt, welche Basel t tern wünschten. Getheilt mußte ja das Kriegs - Ma- ee Falle werden. Man besorgte, der Anblick des P ohneh elhüges fönnte die Bärgerschaft, deren Stim- veue O schr gereizt ist, zu Unordnungen verleiten, die wie- V inan E Über die Stadt bringen müßten. Darum ten V. Maßregel noch vor der, von Basel so sehr ge- - Vetlunderung der eidgenössischen Garnison eintres

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11§9 ten lassen; durch Aufstellung einer bedeutenden Truppen - Macht hoffte man jeden Gedanken an Widerstand zu lien, Df die vorläufige Theilung. des Kriegs-Materials vollzogen, so tritt auch sogleich die gewürischte Truppen-Verminderung ein. Allein die Stimmung in Basel ist nun einmal so, daß allen Beschlüssen der Tagsazung die schlimmsten Motive unterlegt werden, und die eigenen Gesandten werden nicht verschont, weil sie sich nicht, nach der Weise früherer Gesandtschaften, in s{roffen Gegen- saß gegen die Mehrheit der Bundes -Beßörde segen, sondern

| sich klug und gemäßigt benehmen. Die neue Ver assung von | Basel -Stadttheil ist am Zten d. M. von der Büro bete mit

großer Mehrheit angenommen worden, und gestern haben be-

| reits die Wahlen fúr den großen Rath begonnen.“

„Basel, 2, Okt. Nachdem der große Rath in der gestri gen Morgen-Sißung noch das Erforderliche zur Einführung der neuen Verfassung beschlossen hatte, beschäftigte er sich Nachmit- tags hauptsächlich mit dem dur die Kommissarien übermach- ten neuen Beschlusse der Tagsaßung, der 1) die sofortige Ab- führung der Hälfte unseres Kriegs-Materiais und die Uebergabe desselben an die Regierung von Basel-Landschaft verordnet; und 2) genügende Garantien für die zu leistenden Kriegs-Contribu- tionen verlangt. Wenn jene Abführung des Geschütes 2c. be- werkstelligt seyn würde, so werde die Besazung um 1 Batail- lon vermindert werden, gänzlich aber aufhdren, sobald jene Ga-

rantieen ín den Händen der Tagsaßung, und überdies die

Verfassung und Theilung vollzogen seyn würden. Diese neue gewaltthätige Verfügung war allerdings geeignet, den Unwillen der Versammlung zu erregen. Wie, heißt es, {on haben die Theilungs - Kommittenten ihre Arbeit in Aarau begonnen; aber

| die Tagsazung kann nicht erwarten, bis ihre Lieblinge unsere

Waffen in Händen haben, und eigenmächtig gebietet sie noch, ihnen vorgreifend, die Ablieferung! Um so mehr erblickte man darin eine neue Demüthigung und Beleidigung, da die Re- gierung sich weigerte, das Begleit - Schreiben der Kommissa- rien mitzutheilen, weil es in Ausdrücen abgefaßt sey, die nur erbittern könnten. Wohl wurde gezeigt, daß die Tagsazung hauptsächlich aus Mißtrauen diese Forderung gestellt haben môge, aber auch diese Voraussezung beleidigte, Jn der That, wenn irgend etwas behauptet werden darf, weiß man, daß Ba- sel stets und unverbrüchlich sein gegebenes Wort gehalten. Wo- zu also Garantieen? Zudem sind alle Schritte der Regierung, seitdem sie ihre Unterwerfung ausgesprochen , so wie die Ruhe und Geduld, mit der alle Einwohner die so lästige Occupa- tion ertragen, gewiß geeignet, Zutrauen zu erwecken, und die Ueberzeugung, daß von unserer Seite den Trennungs-Beschlüs- sen keinerlei Hinderniß in den Weg gelegt werden sollen. Und wirklich, selbs die, die eine Trennung bkklagen, tadeln lediglich wohl die Tagsaßung, die solche beschloß. Auch die Ansicht vermochte kaum zu beshwichtigen, der leßte Beschluß sey gewissermaßen eine Milderung der früheren, welche die verderbliche Besezung bis zur völligen Abtragung aller Anforderungen be- stehen lassen wollten. /

mächtigt, die Theilung des Zeughauscs mit den eidgenössischen Kommissarien vorzunehmen, und sodann eine Staats-Anleihe von 1 Mill. Schweizer Fr. zu erdfffnen, und zwar unter den derma- ligen Umständen nicht zu 3, sondern zu 4 pCt. Zins. Ueber die Reihe gewaltthätiger Verfügungen, welche die Tagsazung sih seit zwei Monaten gegen Basel erlaubt, will ih mich in feine Betrachtungen einlassen. Eine gerechte und rächende Ne- mefsts uro ntcht ausbleiben. 15 Jahre vergéingen, doch dann mußte Frankreich die geraubten Millionen der Schweiz wieder zurückgeben. 30 Jahre vergingen, und dann beschloß es die Beraubung seines Adels wieder gut zu machen. Der Schwei- zer fann nicht auf immer sein Rechtlichkeits-GefÄhl verlieren.“

Vet al n

Neapel, 28. Sept. (Allgemeine Zeitung.) Der Zoll auf alle aus den Oesterreichischen Staaten eingeführten Erzeug- nisse ist verdoppelt worden, eine Maßregel, die fast einem Ver- bote gleih gilt. Namentlich sind nun die aus Böhmen kom- menden Artikel, wie Leinwand, Glas - Waaren, für die minder begüterten Klassen fast unerschwinglich. Das Dekret, diese Zoll- Erhöhung betresfend, das man bis jeßt nur in der Douane be- kannt gemacht hat, därfte indessen wohl zurückgenommen wer- den, da man erwartete, die Abgabe für jede Tonne, welche kürz- lich in den Oesterreichischen Staaten von 3 Kr. auf 2? Fl. für alle Neapolitanischen und Sicilianischen Schiffe erhöht wur- de, auf den alten Fuß reducirt zu sehen. Die für die Tilgung der Staats-Schuld bestimmte Summe is von 1,200,000 auf 700,000 Ducati vermindert worden, und dies zivar, um ein in dem Budget dieses Jahres sich ergebendes De- fizit von mehr als einer Million, welches zugleich vurch eine in den Kriegs- und Finanz - Ministerien bewirkte Crsparniß von 600,000 Ducati vollständig gedeckt ist, auszugleichen. Der König hat es vorgezogen, den Tilgungs - Fonds zu reduciren, als eine neue Anleihe zu machen, oder seine Unterthanen mit einer außerordentlichen Steuer zu belasten, und in der That ist diese Maßregel bei der im Vergleich selb mit kleineren Staaten so unbedeutenden Neapolitanischen Staats - Schuld (80 Millionen Ducati) und bei den unermeßlichen Húlfsmitteln die- ses Landes, unstreitig die angemessenste und zweckmäßigste. Der Plan einer National-Garde fúr das ganze Königreich wird nun unverzüglich zur Ausführung gebracht werden. (Die Ver- ordnungen zur Errichtung derselben wurden bereits in Nr. 287 der Staats-Zeitung erwähnt.) Jn der Hauptstadt soll dieselbe aus 12,000 Mann bestehen, 1090 für jedes der zwdlf Quartiere. Eine berittene Ehren-Garde von 150 jungen Leuten aus guten Familien hat schon die Genehmigung des Königs erhalten. Vor einigen Tagen is das erste mit Neapolitanischen und Sici- lianischen Weinen beladene Schiff nach Süd-Amerika abgegangen. Die verwittwete Herzogin von Leuchtenberg hat ihre Bade- zeit in Castellamare vollendet und is seit einigen Tagen wieder in Neapel. Sie wird in Kurzem nah Rom abreisen, wo sie den Winter über zu verweilen gedenkt. Das Karneval verspricht dieses Jahr schr glänzend zu werden. Man erwartet die be- rühmte Malibran, welche für 30 Vorstellungen im Theater San Carlo engagirt ist. Unter den Fremden von Auszeichnung, wel-

i n. Zugleich wurde aber freilich beschlossen, | was die Nothwendigkeit gebot, und die Regierung fürs erste er- |

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che den Winter hier zubringen sollen, nennt man die Familien |

Geymüller aus Wién, Hope aus Amsterdam und eine Unzahl von Engländern.

Spanien.

Nach einem von Englischen Blättern mitgetheilten Schreiben aus Madrid vom 30. September war die Haupt- stadt auch an diesem Tage ganz ruhig, und die außerordentlichen Maßregeln schienen ganz unnöthig. Die Garnison, aus der K. Garde und dem Regimente der Prinzesfion v. Asturien bestehend, war 8100 Mann stark. Das Lestere und die Provinzial - Gre- nadiere sind der Königin ganz ergeben, Die anderèn Truppen

sind schwankend, rührten sich aber eben so wenig, als die 4000 Mann starken K, Freiwilligen.

Fnlanhd.

Berlin, 17. Okt. Der hiesige wissenschaftlihe Kunst-Verein feierte vorgestern Abend, unter Vorsitz des Herrn-Professor-Tie k, decn Geburtstag Sr. K. H. des Kronprinzen, welcher zugleich der Stiftungs-Tag der Gesellschaft ist, durch eine öffentliche Sitzung. An Kunst-Gegenständen wurden die Werke Thorwaldsens in Um- rissen und mehrere andere, aus dem reich ausgestatteten Lager des Kunsthändlers Herrn Kuhr eingesendete neuere Kupferstiche zur Ansicht vorgelegt. Vorzügliche Aufmerksamkeit erregte cin, durch die Gefälligkeit des Herrn B. Ebers der Gesellschaft zur Ansicht mitgetheilter, \chlafender Amor von Alabaster mit der Chiffer M. A. B. (Michael Angelo Buonarotti.) Hierauf erstattete der Secretair des Vereins, Herr Pr, Fr. Förster, Bericht über cine, von Herrn Schnaase aus Dússeldorf eingesendete Abhandlung Úber Genre-Mahlerei und theilte im Auszuge interessante Notizen Úber die Genre-Malerei der Griechen und Rômer mit. Die Gesell- schaft blieb zu einem heiteren Festmahle beisammen, bei welchem mit herzlichstker Theilnahme auf das Wohl des, der Wissenschaft und Kunst mit reiner Begeisterung zugethanen, hochverehrten Kö- nigssohnes die Gläser geleert wurden.

Am 13ten d. M. beging der Prediger bei der Franzd- sischen evangelischen Gemeinde zu Schwedt, Herr Chovowtecki, seine funfzigjährige Amts-Jubelfeier. Der ehrwürdige fünf und siebzigjährige Jubilar hat sich während seiner langen , einer und derselben Gemeinde gewidmetcn Amtsführung durch scine man- nigfachen Verdienste, besonders ader durch seine rastlose, Alles hinopfernde Mildthätigkeir, - die als ein {önes Vorbild wahr- haft christlichen Sinnes anzuerkennen ist, die innige Liebe und Verehrung seiner sämmtlichen Mitbürger erworben, was sich beé dem Jubelfeste auf die offenste und herzlichste Weise aussprach, Das Fest wurde bereits am 12ten Abends durch einen kirchlichen Gesang eingeleitet, welchen die Schwedtsche Stadtschule dem Jubilar brachte. Am 13ten Morgens wurde der Jubelgreis zuerst von dem Presbyterium seiner Gemeinde, sodann von dem Herrn Konsistorial-Rath Palmié, der im Auftrage der vorgesel- ten Behörden nach Schwedt gekommen war, und den Übrigen anwesenden Französischen und Deutschen Geistlichen , zuleßt von den Deputationen des Magistrats, des Militairs, so wie der übrigen Behörden, unter Anführung des Herrn Landraths von Wedell-Parlow, bewillklommnet. Diese verschiedenen Deputatio- nen, denen sich die gesammte Französische Gemeinde zu Schwedt anschloß, geleiteten den Jubilar zur Kirche, wo derselbe über Apokalypse 3, 11 eine durch evangelische Glaubenskraft und reiche christliche Erfahrung ausgezeichnete Predigt hielt. Nach Beendigung derselben richtete der Konsiorial - Ratb Herr ‘Pal- mié an den Jubelgreis eine ergreifende Anrede und segnete ihn, im Beistand sämmtlicher anwesenden Geistlichen, ein. Die ganze kirchliche Feier trug das Gepräge eines echt evangelischen Sin- nes und brachte einen tiefen Eindruck hervor. -— Nach dersclben fand ein von dem Magistrate veranstaltetes Festmahl siatt, an welchem die zahlreichen Verehrer des Jubilars aus allen Stän- den Theil nahmen. Vor Erdffnung desselben überreichte der Herr Konsistorial-Rath Palmié dem Jubilar die Jnsignien des ißm von des Königs Majestät Allergnädigst verliehenen Rothen Adler-Ordens vierter Klasse, so wie die Glückwünschungs-Schrei- ben des Königl. Konsistoriums der Provinz, der Königl. Regie- rung zu Potsdam und des Konsistoriums der Französischen Ktr- che zu Berlin. Während der Mahlzeit braczte der Jubilar selbst in einfachen aber ergreifenden Worten den Toast auf das Wohl Sr. Majestät des Königs aus, in den alle Anwesende mit lautem Jubel einfimmtien. Die Gesellschaft trennie sich mit dem aufrichtigen Wunsche, daß die Vorschung den ehrwür- digen Jubelgreis noch lange in kräftigem, segensreichem Wirken seiner Gemeinde erhalten môge.

Gestern wurde hierselb die Ziehung der Prämien von den 9000 Nummern der Prämien-Scheine der Seehandlung à 50 Rchlr., deren Serien am 1. Juli d. J. gezogen worden, fortgejeszt. Die erste Haupr-Prämie von 00,000 Rehlr. fiel dabei auf Nu. 76,453; ferner fielen auf Nr. 186,594: 8000 Rthlr. : av fNr. 26,546: 4000 Rthlr. ; auf Nr. 167,378 und auf Nr. 197,075; 2000 Rthlr.; auf. Nu. 25,997, Nr. 132,981, D: 144,247,

ìr. 163,877, Dir. 167,031 und Nr. 239,169: 100) Rihlr. ; end- lich auf Sir. 62,172, Nr. 62,178, Nr. 109,730, Nr. 158, 383, Nr. 207,002, Nr. 209,207 uud Nr. 203,533: 500 Rehlr.

Aus Breslau geht uns die nachstehende Zusammen- ]steísung von der Anzahl der im verflossenen Sommer in den vol züglichscen Bade- und Brunnen- Orten der Provinz Schle- sien besindlic) gewesenen Bade- und Brunnen - Gäste zu. Warmbrunn war vou 1200 Familien und einzelnen Gästen (836 Familien uno 364 Personen) besucht; Salzbrunn von 938; Altwasser von 422; Landeck von 398; Reinerz von 155; Cuvrowa von 153; Nieder-Langenau von 88, und Charlottenbrunn von 67. Die Gesammt-Summe aller Fa- milien und einzelnen Gäste belief sich hiernach auf 3424.

Am 6¿ten d. M. wiederholte sich zum sechstenmale das schóne Fest, das die Frau Gräfin Renard alljährlich 24 Schul- findern (12 Knaben und 12 Mädchen) der ärmeren Jnsassen derjenigen Gemeinden der Herrschaft Groß-Strehliß (Regierungs- Bezirks Breslau), welche entfernt von der Schule liegen, be- reitet. „Es gewährte einen erhebenden Anblick//, so schreibt man von dort, „diese armen Kinder, von Kopf bis zu Fuß neu be- Fleidet, festlich bewirthet und beschenkt, den Schloßhof verlassen zu sehen. Da die unbemittelte Jugend im Winter, wegen Man- gels an warmer Bekleidung und Entfernung der Ortschaften, besonders in Ober-Schlesien, vom Schul-Besuche häufig abgehals ten wird, so kann jenes sich alljährlich erneuernde Feit der Wohl: thätigkeit nur erfreulich auf jeden Freund der Civilisation der ärmeren Volks - Klassen einwirken und wird gewiß zur Mach- eiferung anspornen.“/ i

Aus Oberwesel meldet man unterm {ten d M: ¡Die Lese der rothen Weintrauben hat heute bei uns begonnen: die Trauben selbst sind vollkommen reif und von besonderer Süße. Der Abgang an denselben war stark, worauf indeisen bei dem guten Wetter nicht geachtet ward, weil man in der Qualität erseßen wollte. Nach dem Urtheile aüer Kenner soll der dies- jährige hiesige rothe Wein den vorzüglichen Jahrgänge ange- hôren. Die Qualität wird sich hiernach der“ voi Jahre 1925 gleich stellen, und die Quantität {ägt man 2 geringer, als im Jahre 1828.‘ : ¿

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Auswärtige Börsen. H Amsterdam, 12 Oktober. h Niederl. wirk]. Schuld 467. 58 902. \usesetzteo Schu!dg ls Kanz-bill, 497, 43 T Synd. 835. uss, v. (1825) 1004./ F. (1831) 94,

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