1833 / 290 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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R A L E LEE E 4 Ea d E, 2a R L A Ger “t

richtshof heute ein Urtheil gefällt, wodur das Erkenntniß des Zuchtpolizei- Gerichtes in allen seinen Theilen bestätigt und der Angeklagte mithin vollkommen freigesprochen wird. (Die Mit- theilung des Textes dieses Urtheilsspruches behalten wir uns vor.) Diese Niederlage des Kron - Anwalts wurde von dem zahlreichen Audirorium mit einigen Beifalls - Aeußerungen aufgenommen. Das Journal des Débats sagt in einer Nachschrift: „Der General - Prokurator hat sogleih auf Cassation des Urtheils an- getragen. Diese Sache wird bei dem Cassationshofe gegen Ende des Monats vorkommen. - Es ist die Absicht der Verwaltung, alle fernerweitigen Verfolgungen gegen die Ausrufer nicht ge- stempelter Schriften bis zur definitiven Entscheidung des obersten Gerichtshofes einzustellen. Herr Rodde wird sonach bei seinem zum Sonntag angekündigten dffentlichen Verkauf nicht belästigt und ihm nicht Gelegenheit gegeben werden, der Gewalt Gewalt entgegenzuseßen.

Der diesseitige Konsul in Salonichi, Herr von Saint- Sauveur, hat dem Könige einige Griechische Alterthümer, die er auf dem Terrain verschiedener Städte des alten Macedoniens gefunden, verehrt. Diese Alterthümer, die im Museum auf- gestellt werden sollen, bestehen in Köpfen von Göttern und Kdö- nigen, Grabsteinen mit Basreliefs und Inschriften, einer kolos- salen Büste, wahrscheinlich des Perseus, lezten Königs von Ma- cedonien, und einer gleichfalls kolossalen Statue der Diana. Diese beiden lezten Stücke sind besonders bemerkenswerth, da ihre schône Ausführung auf die Blûthe der Griechischen Bild-

nerei hindeutet. Der König hat Herrn von Saint-Sauveur mit einem reichen Porzellan-Dessert-Service aus der Manufaktur von Sevres ein Gegen-Geschenk gemacht.

Der Belgische General-Lieutenant van Halen, welcher sich |

einige Tage lang in Paris befand, um mit den Herren Ferrier ei Comp. Rücksprache wegen Anlegung einer Telegraphen - Linie von Dover nath Antwerpen über Brüssel zu nehmen, ist gestern wieder von hier abgereist, um die Telegraphen - Stationen von Paris noch Rouen in Augenschein zu nehmen und demnächst nach Brüssel zurückzukehren. i

Der Contre-Admiral, Baron von Mackau, der sich auf der Fregatte „„Atalante‘/ von Brest nach den Antillen begiebt, hat den Befehl, in Carthagena (Columbien) vor Anker zu gehen, um das Factum der Einsperrung des dortigen Französischen Konsuls Herrn Barrot, eines Bruders des Herrn Odilon -Bar- rot (\. unten den Artikel London), näher zu untersuchen und geeigneten Falls Satisfaction dieserhalb zu verlangen.

Das Dampfboot „Carlo Alberto ‘/ hat am «á4ten d. M. Toulon wieder verlassen, um sih nah Nizza, Genua, Livorno und Neapel zu begeben.

Nach dem Eingange der Neapolitanischen Zeitung vom 14. v. M., worin sich die Verordnung wegen Reduction des Til- gungs-Fonds auf fast die Hälfte befindet, ist die Neapolitanische Rente an der hiesigen Börse um 2 pCt. gewichen.

Großbritanien und Jrland.

London, 12, Oft. Lord Althorp is gestern von hier nach dem Landsiß seines Vaters in der Grafschaft Northampton und Herr Stanley auf seinen Landsiß in der Grafschaft Bedford zurückgekehrt. \

Der Morning Herald sagt: „¿„Jn mehreren Klubs war dieser Tage das Gerücht in Umlauf, daß die Minister das Parlament noch vor Weihnachten zu einer kurzen Session ein- berufen wollten; die jebige-Lage und eine Wäbtfcheinlic baldige Veränderung in Englands auswärtigen Verhältnissen wird als Grund zu einer so unerwarteten Maßregel angegeben. Wir waren jedoch nicht im Stande, dieses Gerücht bis zu einer wirk- lich glaubwürdigen Quelle zu verfolgen.“

Die hiesigen Zeitungen beschäftigen sih noch immer sehr viel mit den Arbeiten der vom Parlament zur Untersuchung der Corporations-Verhältnisse niedergesezten Kommission. Die Times sagt in dieser Beziehung unter Anderem: „„Aus den in den Pro- vinzial-Blättern enthaltenen Berichten über das, was die Kom- mission gethan hat, geht hervor, daß ihre Arbeit bisher sehr er- folgreich gewesen ist, daß ihre dffentlichen Untersuchungen manche Mißbräuche an den Tag gebracht haben, die sonst vepoorden und unbèmerkt geblieben wären, und daß in den beiden leßten Monaten durch Untersuchungen an Ort und Stelle mit geringem Aufwande mehr geschehen is, als sonst in einer Reihe von Jahren und Parla- ments - Sessionen mit weit größeren Kosten durch Parlaments- Ausschüsse erreicht worden wäre. Hätte man alle jene Personen aus den zahlreichen Städten und Burgfleken Cnglands nach Westminster zusammenberufen wollen, die über Corporations- Vergehungen hätten Zeugniß ablegen können, und hätte man alle Corporations-Beamten sammt ihren Urkunden, Büchern und Rechnungen herbeischassen sollen, so würde es wahrscheinlich mehr gekostet haben, als wenn man die Miliz der Grafschaften einberufen hätte, während die allgemeine Heerschau über die Corpo- rations-Mitglieder und ihre Ankläger in einer solchen Entfernung von ihrer Heimath und Lokalität am Ende in eine nublose Parade ausgeschlagen wäre. Auch der Verzug, der in der Reform der

tunizipal-Verfassungen dadurch verursacht worden wäre, wenn

ein einziges Comité jenen Wust von Zeugen hätte vernehmen

sollen, würde von der Nation sehr übel empfunden worden seyn. Díie Kommissarien waren um so glücklicher in. ihren Bemühun- gen und erreichten ihren Zweck um so viel schneller, da sie in den verschiedenen von ihnen besuchten Burgflecken offene Sißzun- gen hielten und alle Einwohner, die ihnen etwas Nüsliches mit- zutheilen hatteu, öffentlich vernahmen. Hätten sie in geheimem Konklave, bloß mit einem Secretair zur Seite, das Zeu- gen - Verhör angestellt, so wären ihre gesammelten Notizen oftmals parteiish und fie selbst dem Verdacht und Argwohn bloßgestellt gewesen. Ueberdies darf eine städtische Corpora- tion keine Geheimnisse haben. Die ‘Personen, welche sie leiten, bilden einen öffentlichen Körper und sind von dem Geselz dazu bestellt, für ein lofkales Gemeinwohl zu sorgen; der bloße Ver- such also, von ihren Konjtituenten einen Theil ihrer Haushal- tung zu verheimlichen, giebt zur Verdächtigung Anlaß und recht- fertigt einé-\strenge Untersuchung. Es ist unrichtig, wenn man behauptet, daß ein Theil des Corporations- Vermögens oder ein Theil von den Fonds eines Burgfleckens Privat-Cigenthum sey, oder daß die Corporations-Miítglieder es zu: jeder Zeit unter sich ver- theilen und die Corporations-Firmawie cine Privat-Compagnie auf- heben könnten. Eben sowenig dürfen die Individuen, aus denen eine Corporation besteht, die ihrer Obhut anvertrauten Fonds zu rein persönlichen Zwecken antivenden , etwa um die Wahl-Kosten für ihre Freunde oder dée. Kosten ihrer Diners damit zu bestreiten. Am allerwenigsten aber sind sie zu rechtfertigen, wenn sie das der Corporation gehörige Geld zur un gewissenloser Wähler, zur Verderbung - der Sittlichkeit ihrer Mitbürger, oder zur Be- förderung von Bürger- Zwistigkeiten und „Factionen benugen. Wenn das Bewußtseyn, solche Handlungen begangen zu haben, als Entschuldigung für: die Geheimhaltung der Zeugen-Aussagen angegeben wird, so wird eine Veröffentlichung derselben, als

H 1192 Strafe für die Schuldigen, um so nothwendiger, und wenn man sich andererseits keiner Schuld bewußt ist, so braucht man die vollständigste Oeffentlichkeit nicht zu scheuen.“

Ueber ‘die Resultate der dem Publikum vorliegenden Ueber- sicht über die Einkünfte des lezten Vierteljahres, äußert sich eben dieses Blatt folgendermaßen : „Die Betrachtungen über die vier- teljährliche Einnahme sind nicht mehr so einfach, wie sie es waren, ehe die Minister ihre Steuer - Abschaffung begannen. Es er- fordert nicht wenig Aufmerksamkeit und einige Kenntniß von der Staats - Anatomie, wenn man aus den offiziellen Angaben die Thatsachen herausheben will, welche die Lage des Landes in das richtige Licht seßen. Seit der Session von 1831 wurden 3,335,000 Pfund an jährlichen Steuern abgeschasst. Wenn also das Land nicht an Elastizität und leihter Beweg- lichkeit zugenommen, wenn sich die Consumtions-Fähigkeit nicht vermehrt, kurz, wenn das Englische Volk nicht über mehr Be- dürfnisse und Bequemlichkeiten des Lebens zu gebieten gehabt hätte, so würde sich seit der Zeit, wo alle Reductionen in Kraft traten, ein vierteljährlicher Ausfall von 800,000 Pfund ergeben haben, Aber so wenig ist dies der Fall, daß, ungeachtet der außerordentlichen Herabsezung der Steuern, doch nur ein Mi- nus von 253,276 Pfund in der Einnahme des Quartals vor- handen is; und dieser Ausfall läßt sich auf eine Wei- se erklären, die auch den größten Zweifler Überzeugen muß, daß England, wenn es nur sich selber treu - bleibt, sich fest auf seine finanziellen Hülfsquellen verlassen kann. Zu bemerken ist übrigens, daß die Rechnungen Über die Einkünfte JFrlands noch nicht angefertigt sind, und daß sich-das Vorliegende nur auf Großbritanien bezieht. Mit großer Erwartung sehen wir der Vorlegung einer noch bei weitem wichtigeren Rechnurig entgegen, nämlich der Über die Bilanz zwischen -den Einnahmen und Ausgaben, und wir hoffen, daß ein bedeutenderer Ueber- {uß die Folge der in der lezten Parlaments-Session vorgenom- menen Reducirung der verschiedenen Ansäße seyn wird.“

Vorgestern fand in der London Tavern eine Versammlung der Jnhaber von Obligationen der alten Griechischen Anleihe statt, die an der Börse großes Aufsehen erregte. Der Zweck dieser Zusammenkunft war, eine längst erwartete Mittheilung von der Griechischen Regierung, in Bezug auf die Liquidirung ihrer Forderungen, zu empfangen. Seit dem Jahre 1826 wur- den keine Dividenden von jener Anleihe gezahkt, und da nun Griechenland als ein unabhängiges Königreich anerkannt und die Abzahlung einer neuen, von dein jeßigen Könige von Griechenland kontrahirten Anleihe durch die drei Mächte garantirt ist, so glaubten die Jnhaber der Obligationen des alten Anlehns, daß wenigstens ein Theil ihrer Forderungen sogleich zu ihrer Zufrie- denheit würde berichtigt werden. - Aber Herr Ricardo, der den Vorsis führte, las ein vom 22. Sept. datirtes Schreiben des Fürsten Michael Souso vor, worin den Jnhabern jener Obligationen auf eine an die Griechische Regentschaft gerichtete Vorstellung erwie- dert wird, daß die Hülfsquellen des Landes durch einen langen und blu- tigen Krieg zu sehr erschöpft seyen, und nur zur Erfüllung der durch die neue Anleihe übernommenen Verbindlichkeiten verwandt werden, und daß die von ihnen gemachten Vorschläge daher nicht berúck- sichtigt werden könnten; jedoch behalte die Griechische Regierung sich vor, zu einer anderen Zeit zu erwägen, was sie unter den jeßigen Umständen und nah Verhältniß der dem Griechischen Staat zu Geböte stehenden Mittel zu Gunsten der alten An- leihe zu thun im Stande seyn möchte. Herr Ricärdo sagte ferner, daß er mit dem je6t in London angekommenen Verfasser jenes Schreibens noch einmal über diese ‘“An- gelegenheit unterhandelt, aber zur Antwort erhalten habe, daß seine Instructionen nichts weiter enthielten, als was er in seinem früheren Schreiben, im Namen der Regentschaft, erdfnet habe. Die Versammlung faßte darauf einstimmig mehrere Be- \hlü}se, worin sie ihre Entrústung úber ein solches Verfahren aussprach und ein General-Comité niederseßzte, welches die Eng- lische Regierung um Verwendung in dieser Sache bitten sollte. Die alten Griechischen Obligationen sind in Folge dieser Mittheilungen um mehr als die Hälfte ihres bisherigen Wer- thes gefallen.

Die Grafen von Leitrim und von Charlemont und Lord John Russel haben ein Jeder 20 Pfund zu dem Bau einer neuen katholischen Kathedrale in Tuam beigesteuert.

Der Capitain Richard Dickenson von dem Schiff „„Talbot“/ ist vom Vorgebirge der guten Hoffnung nach England zurÜck- beordert worden, um vor ein Kriegsgericht gestellt zu werden, weil er, als er in dem Hafen Louis an der Jusel Mauritius vor Anker gelegen, in Abwesenheit des auf dem Kap befindlichen Admiral Warren, an diesen gerichtete Privat- und Staats -De- peschen erdfnet hat. Er bringt den Capitain Polkinghorne von der „Jsis// und den Commandeur Booth von dem „Trinculo‘/, den Ueberbringer der besagten Depeschen, als seine Zeugen mit.

Der Globe will erfahren haben, daß diejenigen Spani- schen Patrioten, welche die constitutionnelle Regierung von 1823 bildeten, die Ansprüche der Infantin Jsabelle nah den Prin- zipien der Cortes - Verhandlungen von 1789, deren Autorität sie vollflommen anerkennten, unterstüßen wollten.

Im Coventgarden - Theater wurde gestern Abend Shake- speare’'s Lustspiel „Was ihr wollt‘/ gegeben, aber obgleich man das Stück aufs beste besezt und sich bemüht hatte, ihm durch Einschaltung von Gesängen und- Chören aus Shakespeavre's an- deren Werken einen neuen Neiz zu verleihen, so war doch das Haus sehr leer, und die Times klagt darüber, daß alle Ver- suche, das hdhere Drama wieder auf der Bühne einheimisch zu machen, so wenig Erfolg hätten; wenn eine so meisterhafte Dar- stellung eines Shakespeare’schen Werkes, wie die gestrige, so spärlich besucht werde, dann freilich sey es nicht zu verwundern, wenn die Theater - Direktoren zu anderen, die Kunst entwúrdi- genden Spektakeln ihre Zuflucht nähmen.

Ein Schreiben aus Karthagena giebt nähere Details über die in jener Stadt gegen den Französischen Konsul, Herrn Bar- rot, wegen seines muthigen Betragens bei der Ermordung des Obersten Woodbine verübte Gewaltthätigkeit. Es geht daraus hervor, daß der Alkalde die Unbesonnenheit beging, den Konsul ins Gefängniß bringen zu lassen, und daß derselbe nur durch seine Festigkeit und Energie der Wuth des ‘Pöbels entkam. Die Französischen Kaufleute hatten sich der Sache angenommen und einen nachdrüklichen Protest gegen diesen ihrer Nation zugefüg- ten Schimpf an den Minister der auswärtigen Angelegenheiten gerichtet; man erwartete daher, daß Herr Bauat unverzüglich seine Freiheit wieder erhalten werde.

Die Times enthält folgendèn Auszug aus einem Schreiben von Tanger, den 6. Sept. datirt: „Bekanntlich betrachtet sich der Kaiser von Marokko als Erben der alten Kaliphen des Sü- dens, vereinigt in sich die Verwaltung aller religiösen und poli- tischen Angelegenheiten und kann, da: er von den Afrikanischen Muselmännern in, dem Lichte eines Patriarchen angesehen wird, naturlich nicht gleichgültig dagegen bleiben, daß ein Theil der Afrikanischen Küste von Ungläubigen eingenommen ist. Marokko

ist daher der Hauptsiß -der Jntrigue, von wo aus die

linge der tributpflichtigen Stämme im Innern der Regens Algier ihre Jnstructionen empfangen, und von wo aus all ung, fehle zu feindlichen Maßregeln gegen die Französischen I, laubên Sie mir, unsere Trupp

und Kolonisten ergehen. | den so lange keine T haben, als der Kaiser von M noch Mittel in Händen /

aus Gibraltar, Namens Ben Olial, ist von der Regier Marokko beauftragt, die Waffen und Kriegs-Vorräthe zu h welche durch das Jnnere nach Tremezen und von da nag Gegend von Oran und Algier befördert werden. Diplom Vorstellungen werden den Kaiser nimmer zum Aufgeb Pläne bewegen, denn auf dieser Seite des Mittellän Meeres gelten die Europäer für tributpflichtig an die F schaft von Marokko. Die Geschenke, welche die Euro Mächte dem Kaiser zu machen pflegen, werden als ein angesehen, und durch sie allein wird die Civil-Liste gedett.

der Muselmann erzählt Jhnen, daß die Ausgaben des P von dem Tribut der Ungläubigen bestritten werden. _ F rústet die Französische Regierung nicht eine Expedition nj ger, dem zugänglichsten Theil der Regentschaft, aus und

so diesen enten Anzettelungen von Empörung j subordination mit einemmale ein Ende? Das Erscheinu

bewaffneten Macht daselbst würde der Lage der Dinge in M bald eine andere Gestalt geben. “/

Belgien.

Brüssel, 13. Oft. Der Doktor Bowring ist v Reise nach Antwerpen wieder in Brüssel eingetroffen, y schäftigt sich jeßt eifrig mit Zusammenstellung der Y welche zur Begründung der Handels-Verhältnisse zwis land und Belgien dienen kdnnen.

Jn Antwerpen ist die Ruhe vollkommen wiederhergj

Dänemark.

Kopenhagen, 12. Okt. Nachdem Se. Majestät nig vorige Woche Spezial - Revue über die in Seeland chen Regimenter gehalten, haben in dieser Woche dies Mandvers der vereinten Truppen stattgefunden, woji 10,000 Mann von allen Waffen-Gattungen hier versam ren. Nach beendigter Heerschau zichen bereits die R nach ihren gewöhnlichen Standquartieren wieder ab, den Regimentern der hiesigen Garnison kehren die Bi in ihre Heimath zurück. i

Jhre Königl. Hoheit die Prinzessin Louise Charl mahlin des Prinzen Wilhelm von Hessen - Kassel, is nil fast zweijährigen Abwesenheit mit ihren Fürstlichen Kinde wieder zurückgekehrt und wird hinführo hieselbst verbleibt

Deutschland.

Schwerin, 14. Okt. Se. Königl. Hoheit der G zog sind am 10ten d. M. im erwünschtesten Wohlseyn va beran zu Ludwigslust eingetroffen.

Kassel, 12, Okt. Se. Hoh. der Kurprinz besuchte w seines Aufenthalts in Wabern die 3 Stunden oberhalb dies schlosses bei dem Orte Bergheim betriebènen Goldwäst an der Edder, deren vorzüglicher Protektor Se. Ho! Ungeachtet der so unerwartete Besuch an einem Sonnta fand, wurden dennoch in aller Geschwindigkeit so viele Y zusammengebracht, daß die Arbeiten mit einem Wasch völlig in Betrieb geseßt werden konnten. Se. Hoheit durch den Betriebs-Vorstand, Obersten von Eschwege, Alla genaueste erfläáren und nahm das größte Juteresse nicht 1 dem guten Fortgang, sondern vorzüglich auch an der Thü womit diese Arbeiten betrieben werden.

Hanau, 12. Okt. Gestern Abend gegen halb 101 ein, unter der Revisions - Halle des hiesigen Haupt - Zoll aufgestellt gewesener Frachtwagen (durch welche Veran ist noch nicht ermittelt) in hellen Flammen aufgegangt, 15 Schritte davon entfernt, steht das Zoll - Gebäude, und Brand hätte, wenn derselbe in einer {pätern Stunde au chen wäre, großes Unglück zur Folge haben können.

München, 12. Oktober. (Nürnberg. Korresp.) ( war die solenne Trauer - Feierlichkeit für die verstorben Josephs-Ordens-Ritter. Der dumpfe Schall der Kanonrl die viertelstündlich aus einem Zwölfpfünder von früh 6 gelôst wurden, bereitete jedoch die Stadt mehr auf die als die gestrige Feierlichkeit vor; denn heute sind es ÿ daß der vielgeliebte König Max zum le6ztenmale unt Bürgern wandelte. Der Trauer-Gottesdienst in der Hof M: zum heiligen Kajetan versammelte die Menge der And die dem Verewigten ein chrenderes Denkmal, als alle e und noch zu errichtenden von Stein und Erz, set,

__JI. DD. der Herzog und die Herzogin von Sal ningen, nebst Gefolge, sind vorgestern aus der Schi Se. Excellenz der Öbersthofmeister J. Maj. der Kais Rußland, General Graf Mussin - Puschkin , nebst Fanl Gefolge, aus Frankfurt kommend zu Augsburg eingetlo

Ganz sicherem Vernehmen nach is der Auftrag de Griechischen Regentschaft hier eingetéofen, daß die V des Griechischen Militairs unausgese6t fortgehen soll, W in der Art, daß noch gegen 1400 Mann Jufanterie d men werden. Die Stärke der einzelnen Compagnieen, M her 105 Mann betrug, soll auf 150 Mann erhöht Die Anzahl der Offiziere wird daher unfehlbar auch werden müssen. Von den abgegangenen Truppen la während die befriedigendsten Nachrichten ein. Dit theilung muß sich bereits am 7. Oktober eingeschift Eine Nachricht, die Vielen angenehm seyn wird, Ihnen verbürgen, daß nämlich die Landung aller n Griechenland künftig niht mehr in Nauplia, sondern |! rin bewerkstelligt werden wird. Die Seefahrt witd nicht allein bedeutend abgekürzt, sondern es wird aud} shwerliche und gefährliche Umseglung des Kap Mat mieden. Zugleich ist zu hoffen, daß man in Navarin 9! sernen vorfinden wird, da diese Stadt erst vde Kut! die Franzosen geräumt wurde. 08

_Unter vielen andern Ausländern hat sich kürzlich (S Baseler Stadt- Compagnie (aus Soldaten der ehemali)" i PnlGen -Sehwelzep-Sgede bestehend) zum Uebertritt "i che Dienste gemeldet. j

Stuttgart, 15. Oktober. Jn der gestrigen Kammer der Abgeordneten beakitatto der Mf Schott, daß bei den Abstimmungen nicht bloß dit 300 dern auch die Namen der Stimmenden in das P genommen werden sollen. Dies würde dann die Foy daß manche Abgeordnète nicht mehr motivirt stimmt * daß es nicht mehr für gehässig angesehen werden fön

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at, um Unruhen anzustiften. Cij F

é in Württemberg und atiderswo gesthehe; er

fdes edle Gemüth. daz

j eu Fragen die Bei ende E Namen aufführen. Dieser Antrag fand vielfache una, Und D v4 T1 Zens R e nes: Zoiherr v. Hornstein gab jedoch zu Protokoll, daß er reh die Freiheit der einzelnen Kammer-Mitglieder fôr- M halten kfônne, wenn aus dem Protokoll nachzuweisen sei, velche Art sich dieselben über besondere Gage ausgespro- "_ Die Tagesordnung führte darauf zur Fortsebung der (hung der Besoldungs-Steuer. Zu einer lebhaften De- veranlaßte der Kommissions- Antrag: die Regierung in Gese zu bitten, das die Besoldungs - Steuer für prdentliche, direkte Steuer erkläre, und demnach den deten auch das staatsbürgerliche Wahl - Recht einráumne, Abgeordnete von Mosthaf erklärte sich dagegen. Zwischen zl und Verdienst sei ein Unterschied; leßteres sey kein ren- des Vermögen. Nach der Verfassung sollten nur diejenigen in, die damals als direkte bestawden, ein Wahl-Recht be- ven, und wenn nun die Besoldungs-Steuer dieses Recht ge- (n solle, so wäre das eine Abänderung dieses Grundgesez- welche die Kammer gewiß nicht beabsichtigen könne. Der

e bei einzeln jahenden oder Verneinen- n-

jidnete Römer bezeichnete dagegen die Besoldungs-Steuer |

s eine Erwerbs-Steuer; es liege daher kein Grund vor, ven Besoldeten, welchen Pflichten aufgelegt werden, nicht

die Wahl-Rechte eingeräumt werden sollen. Wende man po- |

e Rücksichten ein, so gebe er zu bedenfen, daß man nicht MWahlmann seyn müsse, um auf die Wahlen einzuwirken, daß die Besoldeten dann jedenfalls zuvor das Orts-Bürgerrecht rben haben müßten, che sie die Wahl-Rechte ausüben dürften. Frhr v. Hornstein kam hier auf seine früher ausgesprochenen hten zurü, wonach er die Ertheilung dieses Rechts für bedenklich wonach er es denn auch für eine Anomalie halte, daß die ierung ihre Rechte durch Wahl der Staatsdiener in die te Kammer vertreten lasse. Der Kanzler v. Autenriet

, es sey ganz verfassungsmäßig, daß den Besoldeten auch Dahl-Rechte ertheilt werden, wenn man die Besoldungs- x fár eine ordentliche erkläre. Wo die Pflichten gleich ge- 4 werden, da müßten auch die Rechte gleich seyn. Der érr v. Cotta sprach sich für den Kommissions-Antrag aus, fein Bürger in einer Gemeinde des Wahl-Rechts verlustig sollte, Warum solle der Besoldungs- Steuerpflichtige vom hl-Rechte ausgeschlossen seyn, während die Gewerbspflichtigen hen genießen? Es liege {hon im Sinne des §. 139 der

/

assungs- Urkunde, daß zwischen beiden kein Unterschied be- |

Endlich wurde über den Kommissions-Antrag abgestimmt derselbe mit 62 gegen 17 Stimmen' angenommen. Kommission hatte ferner beantragt, die Apanagen- uer, die bié zum Jahre 1830 bestanden und jährlich 14 0 Fl. eingetragen, wieder einzuführen.

heime Rath v. Herdegen äußerte dagegen: Die Apana- seyen, wie die Civilliste, ein Theil der Einkünfte des ats - Kammergutes; sie seyen zuvor abzuziehen, ehe die uer-Umlage bestimmt werde. Jnsofern könne also von einer ver niht die Rede seyn. Sie seyen Surrogate für die frü- Theilnahme der Prinzen am Kainmergute, und so wenig Civilliste einer Steuer unterworfen werden könne, eben so ig fönnten es die Apanagen werden. Der Staatsrath v. itmann zeigte, indem er auf die Württembergische Geschichte ging, daß die Apanagen von jeher ungeschmälert e ben werden müssen, Die frühere Besteuerung der Apana- habe aber nur in einer vorübergehenden' Noth ihren Grund . Der Abgeordnete Pfister sagte: Wenn Besoldungen Pensionen besteuert werden , so músse dies auch mit den

nagen geschehen. Es werde nicht leicht eine populaire Steuer n; auf die Meinung des Volkes músse aber Rücksicht ge-

nen werden, wenn sie nur wahr sey. Und es sey ja eben

Volk, das die Apanagen bezahle; wäre das nicht, so dürften 000 Fl. Steuern weniger erhoben werden. Die Kammer

loß endlich mit 75 gegen 3 Stimmen: bei der Regierung

Besteuerung der Apanagen anzutragen.

Karlsruhe, 13, Okt, Die zweite Kammer fuhr in

e Sißzung am 7ten d. mit der Diskussion des Berichts über

gesammten Staats-Haushalt fort. Für die Zucht- und

rrections- Anstalten lauteten der Budgets-Saß und der mmissions-Antrag gleichlautend- auf 73,346 Fl. heime Referendar Ziegler bemerkt hatte, V0 stalten eine wesentliche Aenderung bevorstehe, machte der Ab- | rdnete Mohr auf den Uebelstand aufmerksam, daz die Ver- her bloß nach ihrer That bestraft und in den Straf-Anstal-

Nachdem der daß den Straf-

gehalten würden , ohne darauf Rücksicht zu nehmen, ob sie Vorsalz, aus wirklichem bösen Willen , oder Ueberreizung, eicht auch im Zustande der Trunkenheit begangen worden És ruhe aber fast zeitlebens ein Makel darauf, in solchen

fusern gewesen zu seyn, man werde aus jeder Gesellschaft zu- ckgestoßen , und er wünsche daher, daß bei der bevorstehenden eränderung des Corrections - Hauses in Bruchsal scheidung ev Abgeordnete s, daß man von der

cine Un- Sinne getrossen werde.

in dem bezeichneten ( hierauf sein Bedauern

Welcker sprach , in solchen Fällen nur Festungs - Arrest zu erkennen, künftigen Geseßgebung diesfalls Fürsorge werde getro} den. Der Abgeordnete Schaa sagte, er vertraue in die- Beziehung auf den Verein für die Verbesserung der Straf-

Vefangenen , der als höchst thätige Mitglieder den Präsidenten r Kammer und den Regierungs - Commissair Ziegler zähle und tviß auch auf die zweckbmäßige Ausscheidung der Verbrecher inwirken werde. e bildete Mann werde gegenwärtig allerdings doppelt gestvast, nmal durch den Raub der Freiheit, und dann dadurch, daß er

Der Abgeordnete Trefurt äußerte: Der

ter die verworfensten Menschen komme, denen er noch unter-

ânig seyn müsse, da nur zu gewiß sey, daß Letere einen wah- en Despotismus in den Gefängnissen ausübten. rdnete Duttlinger sagte:

Uf den Unterschied der S üsselbe Straf-Uebel, Mitgliedern von verschiedenen Stän- en zugefügt - ein ganz anderes sey.

iveitxrlei K

| Der Abge- Jede Straf-Geseßgebung werde tände Rüeksicht nehmen müssen, weil

Er unterscheide zwischen lassen, von denen die eine aus verbrecherischen esinnungen handle, und die andere aus Gefallenen bestehe, ên Schicksal, wenn man es kenne, uns zurufe: „„Wer da ht, der sehe zu, daß er nicht falle!“ Nach der jeßigen Ein- Ytung komme mancher weniger \{lecht ins Gefängniß als

(eraus, und er wünsche daher nur, daß die Kammer schon auf diesem Landtage in dem Fall wäre, Summen für eine verän- verte Einrichtung der Gefängnisse zu bewilligen. Er frage, was u sagen wücde, wenn die Minister Karls welche die Ordonnanzen unterzeichnèten, mit Zuchthäus oder

drrectionshaus bestraft worden wären? Es müsse ein Haus

da seyn, in welchem man Leute von Bildung, politische Ver-

Die Abgeordneten | vernoy, Uhland u. A. unterstükßten diesen Antrag. Der |

früheren Gewohnheit abgekommen ;

| | î

osse ‘daß in | getroffen |

1193

brecher 2c., er. dúrfe wohl sagen mit Anstand unterbringen könne. Der Abgeordnete von Rotteck s\chloß sich diesen Îdeen an. Die Kammer entschied sih hierauf, den Wunsch ins Prokoll niederzulegen, daß die bezeichneten Verbrecher in eigenen Anstal- ten, aber jedenfalls M acdühert von den peinlichen Verbrechern, aufbewahrt, Und besonders bei politischen Verbrechern die Fe- stungsstrafe, angewendet werden möge. Außerdem wurde die oben bezeichnete Summe bewilligt.

Mainz, 10. Okt. "Hier ist die Nachricht eingegangen, daß der durch seinen mehrjährigen hiesigen Aufenthalt sehr geschäßte Königl. Preuß. General-Major und Inspecteur der Besaßung der Bundes-Festungen, von Schüß, auf der Rückreise von Mar- seille, wohin er sich zur Wiederherstellung seiner Gesundheit be- geben hatte, an einem Lungenschlage mit Tode abgegangen ist.

Luxemburg, 12. Oft. Folgendes :

Corps zurückzukehren. Diejenigen, welche Verwandte oder Freunde außerhalb dem Rayon haben, können den ihnen noch verbleibenden Urlaub bei jenen Freunden oder Verwandten zu- bringen; aber sie müssen, gleich den übrigen, unverzüglich den Rayon verlassen. Diese Maßregel is wahrscheinlich angeordnet worden, weil viele der jungen Leute, unzufrieden mit dem Bel- gischen Dienst, in die Niederländische Armee eingetreten sind.“ Des e Let

__ Triest, 6. Oft. Gestern sind hier die zweite und dritte Compagnie der für das Königreich Griechenland angeworbenen Truppen, 230 Mann stark, unter dem Kommando des Haupt- manns Gößmann, aus Bayern angekommen. Selbige werden sich unverzüglich nach Griechenland einschiffen.

Schweiz.

Zürich, 3. Oktober. Der Apostolische Nuntius hatte die- ser Tage eine lange Unterredung mit dem Präsidenten der Tag- sazung, Herrn Heß. Der Gegenstand der Unterredung waren, dem Vernehmen nach, die neueren Unterhandlungen wegen der Pôâpstlichen Schweizer-Truppen zwischen der Römischen und den betreffenden Kantons-Regierungen. Es scheint, die zwei Schwei- zet-Negimenter können sich, wegen der Cifersucht der Roimagno-

len, die sich schon in blutigen Streitigkeiten ausließ, kaum mehr

in dem Kirchen-Staate halten, weswegen jene Kantons-Regierun- gen die Aufldsung der Capitulation wdnschen. Der Vorort kann aber, da der Gegenstand nur Kantons-Sache is, nicht unmittel- bar, fondern blos mittelbar einschreiten; ein Umstand, welcher auch die Antwort des Herrn Heß an den Nuntius bestimmt haben dúrfte.

Schaffhausen, 11. Oft. Der Schweizerische Kot- respondent enthält Folgendes über die neuen Vorfälle in Schwyz: „Als am =2ten d. sich die Kunde verbreitete, daß wir der lästigen Cinguartirung nun baldigst los werden würden, war Alles voll Jubel und Freude. Selbst die Soldaten, des unnüßen Plagens der armen Schwyzer längst müde, theilten diese Freude mit uns. Leider aber währte sie. nur kurz; denn plôblich hieß es, das Militair habe Gegenbefehl erhalten, weil die Verfassung verworfen worden sey; ja die Truppen müßten nicht nur im alten Lande Schwyz bleiben, sondern würden noch durch ein Paar frische Bataillone vermehrt werden. Verseëzte diese mit Blikesschnelle selbst bis in die höchsten Alpen sich ver- breitete Nachricht Alles in Wehmuth und bittere Empfindungen, so erregte sie bei dem Militair, das sich dadurch in seinen Hoff- nungen getäuscht sah, noch viel mehr Unzufriedenheit und Miß- muth. Den Soldaten gab man vor, daß unser f-eie, ofene und edle Abyberg vorzüglich Schuld an der Verwerfung der Verfas- sung, folglich auch des längern Bleibens der Truppen sey. Diese dadurch gereizt und rachgierig gemacht, strômten wüthend durch alle Straßen, und neckten den Bürger in seiner Ruhe, und wer nur die mindeste Einwendung machte, wurde auf die Wache geführt; beinahe kein rechtlicher Bürger konnte ungezindert vor dem Militair vorübergehen, und überall und in allen Häusern im ganzen Flecken wurden die fürchterlichsten Drohungen mit Mord und Brand verbreitet, und vermehrte Einquartirung auf Execution prophezeit u. dgl. m. In zahlreichen Haufen siröm- ten die von Rache schngubenden Cids- und Bundesgenossen vor das Haus des wackern und braven, hier im Lande hochgeachte- ten Herrn Abyberg, umstellten sein Haus, schwuren ihm Rache, Tod und Verderben, warfen ihm die Fenster ein, hingen ihm Stricke an sein Haus u. s. w. Kurz man war um das Leben des biedern Mannes so sehr beforgt, daß 40 Bauern Wache

bei ihm hielten, entschlossen, Gewalt mit Gewalt abzutreiben, |

und ihr Leben für das seinige hinzugeben. So wurde der i1. Artikel der Grundlagen zu unserer neuen Verfassung: „Die freie Meinungé-Aeußerung in Worten und Werken ist gewähr- leistet‘, beobachtet, und der Tagsaßungs- Proclamation, die da verhieß: „Sicherheit der Personen und des Eigenthums ist gesichert“, entsprochen !!‘/

Bern, 10. Okt. Die Errichtung ciner Hochschule in Bern soll vom großen Rath in der bevorstehenden Winter-Sigung be- rathen werden.

Das Eintreffen der Baseler Kanonen in Liestal wurde mit Glockengeläute, Kanonenschüssen und lgutem Jubel gefeiert. Nachts war Liestal illuminirt.

Italten

Turin, 5. Okt. Die im Lager von Cirié versammelten Truppen feierten am L2en d. M. den Geburtstag Sr. Majestät des Königs durch einen feierlichen Gottesdienst, so wie durch eine große Parade, welchen JJ. MM. der König und die Königin mit JJ. KK. HH. den Herzogen von Savoyen und von Genua beiwohnten.

Das in Alessandria versammelte Kriegsgericht hat unterm 22sten v. M. den abwesenden, des Hochverraths angeklagten Marchese Antonio Rovereto, genannt Jl Rosso, zuun Tode ver- urtheilt und dieses Urtheil öffentlich bekannt gemacht.

Parma, 4. Okt. Jhre Majestät die Herzogin haben den Marchese Ritter Giuseppe Liberati zu Jhrem Ceremonien-Mei- ster ernannt.

Rom, 5. Okt. Se. Heiligkeit besichtigte gestern das Mo- nument zum Andenken Canova's, mit dessen Errichtung der ge- schickte Bildhauer Ritter Fabris beauftragt war, und bezeugte dem anwesenden Künstler seine größte Zufriedenheit mit dem überaus gelungenen Werke. :

Bologna, 5. Oft." Der Nainéns- Tag Sv. Maj. des

Kaisers von Oesterreich ist, von den hier in Besaßung liegenden

Oft. Das hiesige Journal enthält | ¿Durch ein Cirkular vom öten d. M. befiehlt der General Tabor, Gouverneur der Provinz Luxemburg für Rech- | nung des Königs der Belgier, allen im Rayon der Festung auf | Urlaub- befindlichen Militairs, augenblicklich zu ihren respektiven |

Truppen, unter herzlicher Theilnahme deë Einwohner auf das Festlichste begangen worden.

Griechenland.

Nauplia, 15. Sept. (Allgemeine Zeitung.) Die angenehme Aussicht, bald nah Athen zu kommen, hat sich in den leßten Wochen wieder etwas getrübt. Der Unterhandlung stehen noch Schwierigkeiten entgegen, und die Regierung wird wohl auch den Winter in Nauplia zubringen. ;

__ Von der Ordnung der größeren Zweige der Verwaltung ist die Organisation des Scewesens noch unerledigt und theil- weise die Schulen. Mit den Arbeiten der Schul-Kommission ist man nicht sehr zufrieden. Herr Benthylos, ein Mitglied der- selben, ijt noch vor Beendigung der Kommissions - Arbeiten nach «lthen abgegangen ; Herr & [ein Kollege, ist seitdem Mi- nisterial-Rath beim Kultus 1 vontgl. Prokurator bei der heil. Synode geworden, und H), Franz, i obenfalls dabei thâtig gewesen, Ul feiner Functionen in Griechenland enthoben worden und geht mit der nächsten Gelegenheit nah Deutschland zurück. Our Aufbringung und Aufbewahrung der Alterthümer sind viel Fnspektoren ernannt worden; als erster ein Deutscher Ar- chiteft, Namens Weißenburg, der in der lebten Zeit in Nom lebte; dann Pitheky für Athen; noch ein anderer Grieche und Hy, Roß aus Holstein. Dieser jedoch hat die Etnennung ab- gelehnt. P», Ulvichs aus Bremen ist vor zwei Tagen als Leh- rer der Lateinischen und Deutschen Sprache mit noch zwei neu- ernaunten Lehrern aus den jonischen Juseln zur Schule nach Aegina abgegangen, die wieder errichtet wird. Außer diesen Ernennungen is bis jeßt für die Schulen noch nichts geschehen. AYisGen hôrt man von der Errichtung mehrerer HBellenischen Schulen in den Eparchien durch den Eifer der Einwohner, und die allgemeine Schul-Organisation muß nun guch bald erfolgen. Sicherem Vernehmen nach werden zu ihrer Ausführung vorzÜg- lich aus Deutschland junge und geschickte Lehrer gesucht werden.

Im Jnnern treiben die Räuber noch häufigen Unfug, und da nach Aufldsung der irregulairen Miliz es an Stadt- und Land -Wachen fehlt (denn die Gendarmerie ist noch nicht zu Stande gekommen), so hält es \{hwer, ihrer habhaft zu werden.

Der Hauptmann Schnibzlein ist als Commissair nach den Messeneschen Festungen gegangen, um das von den Franzosen der Regentschaft käuflich überlassene Material an Kriegs-Bedarf, Geräthschaften und Pontons (von der Schifsssbrücke über den Pamisus in Messenien) zu übernehmen. Alle Nachrichten stim- men darin Überein, die vortresslichen Anstalten zu loben und den ehrenvollen Namen anzuerkennen, welchen die Franzosen in jenen Gegenden zurückgelassen haben. Mit den Werbungen für den Militair - Dienst geht es nicht vorwärts. Die Griechen, an die Art der nationalen Miliz gewdhnt, haben vor dem regulairen Dienst, sogar wegen der Kleidung, eine große Abneigung, und Werbe-Offiziere, die man an mehreren Punkten guch nach den Jnseln ausgeschickt hatte, sind unverrichteter Sache zurück- gekommen. Man hat fünf Bataillons, von etwa 1200 Mann zusammen, und die Werbungen aus Deutschland werden deshalb sehr erwünscht kommen.

Die Gluth des Sommers hat uns verlassen, und wir füh- len uns erleichtert, Mittags nur 22° Regumur zu haben. Es haben fast alle Bayern mehr oder weniger gelitten. Auch Se. Majestät der König Otto lag zur allgemeinsten Bekümmerniß gegen zehn Tage an einem Fieber, und sein Wiedererscheinen nach der Genesung war ein Freud:ntag für das Volk, das ihn anbetet. Freilich haben- wir nach dei Aeußerungen der Griechen gerade seit Jahrzehnten im Frühjahre die größte Kälte und im Sommer die größte Hige getroffen, und das Uebel wurde noch durch den Umstand vergrößert, daß die Deutschen Aerzte die von der Natur des Klimas bedingte Natur der Krankheiten nicht

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' kennen, und also auch, Anfangs wenigstens, nicht zweckmäßig be-

handeln konnten.

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Berlin, 18. Oktober. Se. Königl. Hoheit der Kronprinz traf Stif seiner Reise durch Westphalen am l1iten d. M. um 47 Uhr Nachmittags, von Hamm koinmend (gus welcher Stadt noch kein Bericht über den Aufenthalt Sr. Königl. Hoheit da- selbst eingegangen is), in Herdecke cin, wo Höchstderselbe ei- nige Augenblicke verweilte, um die Bewillklommnung der Be- hörden anzunehmen. Der Ort selbs war festlich geschmückt Und Ehrenbogen, Kränze und Laubgewinde reiheten sich an einander. Von hier ging die Reise nah Hagen, wo der Prinz gegen 5 Uhr unter dem Geläute der Glocen eintraf. Eine berittene Deputation der Bürgerschaft hatte Se. Königl. Hoheit unweit Herdecke erwartet und bis zur Stadt geleitet. Am Gesellschafts- hause empfingen der Kreis-Landrath, der Stab des 16. Land- wehr-Batagillons von Jserlohn, die Geistlichkeit Und sämmiliche Behörden den hohen Reisenden. Schon Tages zuvor war der General-Lieutenant von Pfuel angekommen, um Se. Königl. Ho- heit auf Jhrer ferneren Reise zu begleiten. Unter allgemeinem Jubel seßten Höchstdieselben um halb 6 Uhr unter der Begleitung des Offizier - Corps und der Deputation der Bürgerschaft die Reise fort, um auf dem Schlosse Hohen - Limburg zu Mittag zu spei- sen. Unweit Limburg an der Gränze des Jserlohner Kreises wurden Se. Königl. Hoheit von dem Ritterguts: Besißer Eb- binghaus aus Letmathe als Kreis -Deputirten bewillkommnet, und gegen 61 Uhr trafen Höchstdieselben unter dem lauten Ju- bel der festlich gekfleideren Einwohner in Limburg selb ein, wo Sie vor dem hell erleuchteten Hause des Land- und Stadtrich- ters Diericke von JJ. Durchl. deim Fürsten und dem Erbprin- zen von Bentheim - Tecklenburg, dem kurz zuvor von Bochum eingetrosenen Grafen von der Recke-Volmarstein, Landrath des Bochumer Kreises, den Justiz-Beamten, dein Magistrate, der Geistlichkeit und den angesehensten Einwohnern empfangen wurden. Eine Deputation der Bürgerschaft der Stadt Jjerlohn, bestehend aus dem Bürgermeister Post, den Fabrik - Jnhabern Ebbinghaus, Piepenstock und Schmöle wurde huldreichst vorge- lassen und deren Einladung zu einer Festlichkeit für den künfti- gen Tag angenommen. Nach einem dreiviertelstündigen Aufent- halte seten Se. Königl. Hoheit Jhre Reije nach Ältena fort, wo Sie úbernachteten. (Der Bericht über den Aufenthalt Sr. Königl. Hoheit in Altena fehlt zur Zeit noh.) Nachdem der Prinz am folgenden Tage (12ten) Vormittags diese Stadt wie- der verlassen, nahm Höchstderselbe auf dem Wege von Altena nach Jserlohn | die Fabrikwerke der Kaufleute J. H. Schmidt Söhne und C. D. Piepenstock in Augenschein. Um 2 Uhr Mittags langten Se. Königl. Hoheit in- Jserlohn an und besich- tigten hier sofort die Fabriken der Kaufleute Shmöle el Romberg und C. D. Piepenstock, so wie die Kirchen der obersten evange, lischen Stadt- und der Land-Genieinde. Höchstdieselben nahmer hiernächst Jhr Absteige-Quartier in dem geschmackvoll dekorirten

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