1833 / 295 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

i a i i v ia L A i à al Dia d fts A in V ag LIPI HiR 3s 2M ania

ig, mit welcher die Französ Blätter über die Spanischen A De herfallen; ai diags sey Spaniens Stellung höchst bedenklich (awlsul), abeë die Spanier übereilten sich nicht so sehr, wie ihre sogenannten Freunde. Die Bevölke! ung sey getheilter Ansicht, und in einigen Provinzen hätten die Karlisten die Ueberzahl; allein es sey noch zu kurze Zeit seit des Königs Tode verslossen, um beurtheilen zu können, wie sie kollektiv zu handeln gedächten. „„Es wäre nicht unmöglich ‘/, fährt das ge- nannte Blatt fort, „daß ein Abkommen (compromise) statt- fände, und wenn, wie das unstreitig der Fall gewesen, dem Jn- fanten Don Carlos eine regelmäßige Notification von dem Tode seines Bruders gemacht worden, so dürfte diese Notification zu Eröffnungen führen. Der Infant, glaubt man allgemein, ist niht von persdulichem Ehrgeiz beseelt, während er allcr- dings in seiner Ueberzeugung seiner und seiner Nachkom- men Rechte für verleßt halten dürfte. Es dürfte sein Interesse seyn, allen Parteien Gerechtigkeit widerfahren zu lasen, und da er sich dfffentlih über das bei Abschaffung des Salischen Ge-

seßes beobachtete Verfahren beschwert, so dürfte er cine förm- |

liche Revision des Erbfolge-Geseßes verlangen.“/ Uebrigens er-

klärt die Mortiing-Post, durch versdhnliche Schritte kônne Spa- | nien noch von den Greueln eines Bürger-Kriegs verschont blei- | ben; wollte man aber Don Carlos Ansprüchen Troß bieten oder | er, der J 4 nal- Kennt " niß in seinein Vaterlande habe, sondern auch jelbst über Fami-

gar fremde Hülfe anrufen, so würde cin allgemeiner Prinzipien- und Religions-Krieg daraus entspringen; denn Spanier wie Por- tugiesen wären überzeugt, daß die Theilnahme von Ausländern an ihren National Streitigkeiten nur allgèmeine Beraubung und den Umsturz von Institutionen bezweckten, die für jene Nationen seit Jahrhunderten Gegenstände der Ehrfucht ge- wesen.

a Major Keppel sind 5— 600 Mann am Bord des „„Fulmineuse‘“/ und noch eines Schiffes vor Kurzem von der Themse nach Lissabon abgegangen. Das Transportschiff „Man- lius‘ ist von Dover mit 450 Belgischen Soldaten dahin unter- weges. Das Jrländische Grenadier-Regiment der Königin, wel- ches seit dem Tode des Obersten Cotter von dem Major An- thony befehligt wird, der sich schon im Unabhängigkeits - Kriege und bei Waterloo ausgezeichnet hat, kann sich, wie es heißc, in Bezug auf Disciplin mit den besten Truppen messen.

Niederlande.

Aus dem Haag, 18. Oktober. Die heutige Staats- Courant enthält das Programm- der Feierlichkeiten bei der am 21sten d. M. stattfindenden Eröffnung der diesjährigen Session der Generalstaaten.

Das Journal de la Haye enthält einige widerlegende Bemerkungen, in Bezug auf die von einem in Brüssel wohnen- den Deutschen, Namens Friedländer, erschienene Schrift zur Rechtfertigung dexr in Belgien vorgegangencn Staats - Ver- änderungen.

Schweden und Norwegen.

Stockholm, 15. Okt. Se. Majestät der Kdnig, der am 12ten d. M., einer leichten Unpäßlichkeit wegen, dem Conseil nicht beiwohnen konnte, ist, wie man vernimmt, wieder ganz hergestellt. ;

Am 11ten d. M. fand unter der Jnspection Sr. Königl. Hoheit des Kronprinzen im innern Hofe des Königl. Schosses eine große Parade der hiesigen Garnison statt, die sich zu die- sem Zwecke jeßt an jedem Donnerstage daselbst versammeln wird.

Se. Königl. Hoheit der Kronprinz hat, wie im vorigen Jahre, auch jeßt wieder seine Besuche der verschiedenen Dika- sterien angetreten und dieser Tage mit den Si6ungen des Kam- mer-Kollegiums den Anfang gemacht. Gestern wohnte Se. Königl. Hoheit einer großen Treibjagd im Thiergarten bei. i

Der Freiherr von Rehausen ist zum Legations - Secretair bei der diesseitigen Gesandtschaft in London mit einem jährlichen Gehalte von 1800 Thaler Hamburger Banko ernannt worden.

Die Anzahl der Studirenden auf der Universität Lund be- läuft sich in diesem Semester auf 596. Hiervon sind 14 noch nicht 15 Jahr alt, 151 zwischen 15 und 20, 253 zwischen 20 und 25, 137 zwischen 25 und 30, 26 zwischen 30 und 35, 9 zwischen 35 und 40 und 6 über 40 Jahr alt. Dem Stande nach, sind 43 Söhne von Adeligen, 114 von Geistlichen, 127 von Bürgern, 114 von Bauern, 146 von Civil - und 52 von Militair - Beamten. Den Fakultäten nah, widmen sich 108 der Theologie, 130 der Jurisprudenz, 50 der Medizin und 160 der Philosophie; die übrigen 148 haben noch keine bestimmte Fa- kultät gewählt. Es genießen von jener Zahl 55 Königliche und 29 Privat-Stipendien. Zwei Ausländer besuchen ‘die Univer- sität; alle Uebrige sind Junländer.

Deutschland.

Dresden, 20. Oft. Die Leipziger Zeitung enthält nachstehende Ministerial-Bekanntmachung : :

¿Der bevorstehende Eintritt einer veränderten Regie der indirekten Abgaben in hiesigen Landen wird die Vernehmung der bei dem Beginn derselben bei Handel- und Gewerbtreibenden

vorfindlichen Waaren. Bestände nah gewissen Steuer-Säßen zur | Wie diese Maßnehmung schon an sich durch den |

Folge haben. ] _\{cho | Uebergang zu der veränderten Abgaben-Einrichtung geboten wird, so ist dabei insbesondere die fürsorglihe Rücksicht auf den Klein- handel vorherrschend, welcher außerdem in seinem Bestehen ge- fährdet seyn würde. Indem solches andurch zur Kenntniß der Handel - und Gewerbtreibenden gelangt, wird besonders darauf aufmerksam gemacht, daß sich selbige die Nachtheile selbst beizu- messen haben würden, welche aus einem ungewöhnlichen Anhäu- fen von Waaren-Vorräthen für sie hervorgehen müßten. Hier- nächst werden die Privatleute vor der Mitwirkung zu derglei- chen Speculationen durch Aufbewahrung ihnen nicht zugehöri- ger Waaren-Vorräthe oder auf welche andere Weise es scy, wo- durch sie sih der Erdrterung und Untersuchung derartiger, die Staatskasse benachtheiligender Unternehmungen ausseßen würden, hierdurch gewarnt. Dresden, am 18. Okt. 1833. Finanz - Ministerium.

i v. Zescha u. ‘/

Leipzig, 20. Oktober. Der Königl. Sächsische Staats- und Finanz-Minister, Herr von Zeschau, und der Königl. Säch- sische Staats - Minister der auswärtigen Angelegenheiten, Gene- ral von Minkwi6, sind hier angekommen.

Die Leipziger Zeitung berichtet : Zu der diesjährigen Oster - Messe, so wie später-in Dresden, Freiberg, Chémníi6 u. a. O., hatte die Wittwe Weynands aus Bergen op Zoom einen angeblichen Bokkeneès von der Jnsel Celebes, nebst dessen Kindern, zur Schau ausgestellt. Durch die darüber in der er- ]sten Kammer in der Höhen Stände - Versammlung veranlaßte Verhandlung am 27. und 30. Juli d. J: erführ das Publikum / daß „jene Schaustellung, - näch den in Magdébürg angéstellten Erörterungen , sich auf einen zwischen dem Bewohtier von Ce- lebes und seinex Begleiterin zu Amsterdam abgeshlo}senen Kon-

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trakt und „somit auf des Bokkenees freiwillige Zustimmung gründe.‘/ Die bei dieser Gelegenheit laut gewordene Aeußerung aber, „daß jener Bokkenees ein Deutscher sey‘/, mußte die Be- hdôrden, welche die Schaustellung desselben nur nach vorgängiger Präfung der Legitimation der Wittwe Weynands erlaubt hatten, in den Augen des Publikums blopßstellen; daher warf auch das Krause’sche Landtagsblatt in Nr. 200 die Frage auf, „wie die Sächsischen Behörden in die Schaustellung, in diese of- fenbar grobe Betrügerei und Gesldprellerei willigen konn- ten.‘ Indessen hatte die Sicherheits - Behdrde der Stadt Leipzig bereits jeit dem 29. April d. J. über die Echtheit des Bokkenees sich Gewißheit zu verschaffen gesucht, und aus der von der Königl. Preußischen Polizei - Jnspection zu Magdeburg ausgestellten Urkunde vom 22. Sept. 832 nicht allein erschen, daß nach der von dem Kreis -Wundarzte in Magdeburg vorge- nommenen Untersuchung des Bokkeneces und der drei Kinder des selben, hierbei „fein Betrug obwalte/‘/, sondern auch, daß eine in Magdeburg lebende „durchaus rechtliche und wohlhabende Frau, die Malayischen Ursprungs ist und Malayisch spricht“, mit dem ihr

vorgestellten Bokkenees und dessen Kindern in der Malayischen | Sprache sich unterhaiten und versichert hat, daß „diesetben Mag- | i Berichten, als die Städte zu verbrennen und sich des (i

{layen wären, da sie die Malapische Sprache fertig sprächen, und er, der Indier nicht nur schr gute Lokal- und Personal- Kennt-

lien-Verhältnisse von ihr bekannten Plantage- Jnhabern die ge- nügendste Auskunft geben könne.“ Ungeachtet dieses Zeugnis- ses, ließ die genannte Sicherheits-Behdrde auch von dem adjungirten Stadt - Physikus in Leipzig eine Untersuchung der Kolidièn ‘Personen anstellen. Dieser Arzt

nachdem er alle physich-ethnographische Kennzeichen auf das Ge- naueste geprüft hatte, unterm 6. Mai 1833, daß er „durch wis- senschaftlic)e Gründe keineswegs hinreichend ermächtigt sey, die Angabe der Wittwe Weynands als unwahr darzustellen ;// „der angebliche Bokkenees könne füglich cin Bokkeneces (Fran- zösisch Boungenèse), d. h. ein Mischling aus einem Neger und einer Malayin, oder umgekehrt seyn.“ Um aber außerdem noch in polizeilicher Hinsicht über einzelne Angaben der Wittwe Weynands bestimmte Auskunft zu erlangen, erließ die Leipziger

Behörde unterm 12. Juni d. J. an die Polizei- Behörden im Haag und in Amsterdam Requisitorial-Schreiben. Unterdessen war die Schaustellung des Bokkenees in der ersten Kammer der Stände-Verjammlung, wie gedacht, zur Sprache gekommen, und die oben angeführte Behauptung, daß der angebliche Bokkenees ein Deutscher sey, bewog genannte Behörde, über die näheren Umstände dieser Behauptung Erkundigung einzuziehen. Auf die Antwort: „daß, wie in Freiberg glaubhaft erzählt worden, in Chem- niß bei Gelegenheit des dortigen Jahrmarkts es gewesen, wo man entdeckt habe, es walte ein Betrug in Ansehung des als Bok- kenecs aus Celebes zur Schau gestellten Menschen ob“, erließ die genannte Behörde an den Magistrat zu Chemnitz Requisi- tion, und erhielt folgende Antwort: „daß das Gerücht, als ob ein in Ansehung des Wilden obwaltender Betrug dort entdeckt worden, ganz fals, vielmehr ein solches Gerücht von Frei- berg aus früher, als der Boktenees selbst, nach Chemnis gekom- men sey‘‘, ingleichen, „daß eben dieses Gerücht seinen Ursprung in einem Briefe gefunden habe, welchen ein Handlungs-Lehrling aus Freiberg an seinen Vater nah Chemniß geschrieben.“ So wenig nun aus dieser Nachforschung hervorging, daß der Schau gestellte Bokkeneces ein Deutscher sey, so wenig konnten die aus dem Haag und die später aus Amsterdam eingegange- nen Antwort-Schreiben solches bestätigen, und es wird demnach hierdurch zur öffentlichen Kenntniß gebracht, daß zu dem Ver- dachte eines obwaltcenden-Betruges kein gegründeter Anlaß vor- handen ist.“

Dester.reti V.

Wien, 18. Oktober. Se. Kaiserl. Königl. Majestät haben die Wiederbeschung des Defsterreichischen Konsulats - Postens zu Galla6, an der Donau, in der Moldau gelegen, zu bewilligen, und für diese Stelle den Feld-Kriegs-Koncipisten des General-Mi- litair-Kommando zu Agram, Demeter Athanaskovics, unter dem bisher üblichen Titel eines Starosten, zu ernennen geruhr.

Se. Durchlaucht der Haus -, Hof- und Staats - Kanzler Sr. Kaiserl. Königl. Majestät, Fürst von Metternich, ist heute Nachmittags von Linz hier eingetroffen.

Linz, 14. Okt. Vorgestern früh um 9 Uhr ist Se. Kaiserl. Hoheit der Erzherzog Franz Karl, auf der Durchreise nach Bayern, hier angekommen, und bei Jhren Kaiserl. Königl. Ma- jeftäten im Landhause abgestiegen. Um 11 Uhr Vormittags begaben sich Jhre K. K. Majestäten mit Ihren KK. MM. dem König und der Königin von Bayern, der Prinzessin Ma- thilde und dem Prinzen Luitpold von Bayern, in Begleitung des Erzherzogs Franz Karl und Erzherzogs Maximilian von Este, zu Wagen auf den militairischen Exerzir-Plaß, wo Aller- höchstdieselben von der versammelten Generalitäcr empfangen wurden. Se. Majestät der Kaiser haben mit Sr. Majestät dem Könige von Bayern und den beiden Erzherzogen zu Pferde den Exercitien im Feuer, welche das ausgerückte 1e und Lte Linien-, so wie das iste Landwehr-Bataillon des Infanterie-Regi- ments Erzherzog Karl, und das 5te Feldjäger-Bataillon ausführ- ten, beigewohnt. JJ. MM. die Kaiserin und die Königin von Bayern mit Höchstihrer Familie sind diesen Exercitien zu Wa- gen gefolgt, welchen sich die anwesenden Hohen Herrschaften zu Wagen angeschlossen haben. Nach Beendigung derselben defilirten die Truppen vor Zhren Majestäten, Allerhdöchstwelche Über das gute Aussehen und die musterhafte Haltung derselben die Allergnädigste Zufriedenheit zu erkennen gaben. Eine sehr zahlreiche Menge der hiesigen Bewohner war auf diesem Plate versammelt, und hier, so wie in allen Straßen, welche Jhre Majestäten dur{fuhren, hat sich der bei jeder Gelegenheit bethä- tigte Jubel der hiesigen Bewohner über die Anwesenheit des ge- liebtesten Herrscher-Paares erneuert. Der Mittags - Tafel bei r wurden der Königl. Bayerische Feld - Marschall, Fürst von

rede, und der Königl. Bayerische Minister Freiherr von Giese beigezogen. Den Nachmittag geruhten Se. Majestät der Kai- ser den Sraats-Geschäften zu widmen, Jhre Majestät die Kai-

. serin aber, mit Jhren Majestäten dem Könige und der Köni-

gin von Bayern, die hiesige Eisenbahn bis zu dem auf einer, die s{önste Aussicht über die Stadt und den Lauf der Donau bis Enns gewährenden Anhdhe gelegenen Orte Magda- lena zu befahren, und wurden dort, jo wie auf dem ganzen Wege, von der herbeigeeilten Menschen-Menge durch laute Aeuße- rungen der Freude begrüßt. Dieses {dne Kunstwerk wurde von Jhren Mäjestäten der vorzüglichen Aufmerksamkeit gewür- digt. Mit besonderem Juteresse geruhten Jhre Majestäten, den von den Abgeordneten der Eisenbahn - Gesellschaft auf dem er- wähnten Punkte ausgebreiteten Plan der ganzen Bahn in Au- genschéin zu nehmen, wo den Abgeördneten das Glück zu Theil wuéde, Sr. Majestät dem Könige von Bayern die Beschreibung dieser Eisenbahn zu überreichen, Jhre Majestäten besuchten s9-

bezeugte, -

dann die dort befindliche Kirche. Abends wurden mehrere Nuf

stüe unter. den Fenstern Jhrer Majestäten von den hies Militair - Musik - Chdren vorgetragen. ;

Gestern geruhten Se. Majestät der Kaiser, nach der q von 9 bis 12 Uhr Privat - Audienzen Abt ertheilen, den ühj Theil des Tages aber den Staats - Geschäften zu widtneh

Nachmittags ist Se. Kaiserl. Hoheit der Erzherzog Franz

Höchstwelcher an diesem, so wie an dem vorhergehenden Y auch die hiesigen Befestigungswerke und die Eisenbahn mi

Königl. Hoheit dem Erzherzoge Maximilian in Augenschein pi

nah München zu Hböchstdero Frau Gemahlin, welche sid Besuch bei Hdchstihrer Mutter, der verwittweten Königin Bayern, befindet, abgereist. (Die Ankunft Sr. Königl, Hd in Bayern is bereits gestern gemeldet worden.)

Portugal.

Lissabon, 6. Oktober. Die Lissaboner Chr enthält sehr ungünstige Berichte aus Algarbien. Die i nicipal -Behdrden von Faro erklären, daß die Guerillas sy bar hausen, und namentlich Albufera und Loulé gänzlid heert haben. Sie beabsichtigen nichts weniger, heißt es in,

thums der hdheren Klasse zu bemächtigen. Jn Algarbigi nur noch die Städte Lagos und Faro und der Flecken im Besiße der Königin, Was sich dahin nicht hat flúhty nen, ist von den Guerillas verjagt oder ermordet worden. und Olhao haben sich einen Monat lang mit großen Opsty gen die Guerillas gehalten; Faro war aber noch nicht fi angegriffen, doch zeigte sich ein großer Schwarm von Gu Milizen und Freiwilligen in der Nähe der Vorstädte. g und Feldfrüchte sind fortgetrieben, Lebensmittel und Fin fehlen, und man befürchtet, aus Mangel an Saat-Korn, au nächsten Jahre den Boden nicht bebguen zu können. Bericht ist zwar {hon vom 7ten v. M,, allein ein spätere 17ten v M. lautet nicht erfreulicher. An diesem Tage dessen ein Angriff der Guerillas auf das Fort von Faro y gewiesen worden. Die Miguelisten beschossen ain Lt

lten v, M. Lagos ohne Erfolg. An leßterem Tage madtl Gouverneur einen Ausfall, bemächtigte sich der feindlidy

terieen, vernagelte die Kanonen oder nahm sie mit und

unter den Guerillas ein großes Gemeßgel an.

Jn einer vom 7. September datirten Adresse der von Faro, welche die Chronica vom 28sten v. M. @ heißt es: „Die treuen Unterthanen der Königin sind denditön Gefahr ausgeseßt, falls nicht {nelle und wirksn hülfe geschaft wird, um die Ausschweifungen der Gueiilz hemmen, die sonst alle vornehmsten Städte von Algarli Asche verwandeln und die Einwohner der höheren Klass, Gutsbesißer und die Kaufleute umbringen werden, um sid Eigenthums als eines Lohnes für alle ihre Frevel zu bemádt Ew. Kaiserl. Maj. können die abscheulichen Ausschweifungu Guerillas nicht unbekannt seyn, welche einige blühende Stádtt Albufera und Loulé, verheert haben. Wir beschränken uns au schreibung des Zustandes dieser Stadt hier, der Opfer ihrer wohner und der Unmöglichkeit , lange der Belagerung det heerenden und mordbrennerischen Guerillas zu widerstehen. Stadt, so wie Lagos und das Dorf Olhao, sind die eil Theile von Algarbien, welche die Regentschaft Ew. Kaiserl, jestät und die Souverainetät Jhrer Durchl. Tochter 2 Maria Il. anerkennen; alles Uebrige ist in der Gewz Guerillas und des Gebirgs-Volkes, und die treuen Alg die nicht zusammenkommen können, werden ermordet ode skreut. Aber jene drei Pläße sind fast nur noch auf den fang ihrer Mauern beschränkt. Lagos und Olhao haben ger als einen Monat einen ununterbrochenen Kampf mit gl Massen Guerillas bestanden, und vermochten eine vertheidi Stellung innerhalb ihrer Mauern und Verschanzungen d große Opfer an Menschen und Eigenthum und unter besi gen Beängstigungen zu behaupten. Faro ist noch nicht fden angegrissen worden, allein Banden von vielen hundert Gueri angeshwellt durch Milizen und ropalistische Freiwillige, n die Abtheilung des Molellos verlassen, haben sich den Vorst genähert und scheinen sich zum Angriff anzuschicken.// Diese [chrift stellt dann ferner vor, daß die Guerillas alles Hor Schafe, Getraide und andere Erzeugnisse des Bodens au Umgegend der Stadt abgeführt haben, so daß alle tägliche (i Bedürfnisse selten und theuer geworden, insonderheit Brennhol man starke Detaschements mit den Karren zu irgend einer Hölzung abschicken muß, um Feuerung einzuholen. Sie vel sich über den großen Verlust, den die Einwohner durch | Zustand erleiden, den unerseblichen Schaden derselben duid Verlust der Aerndte, und die Furcht, daß sie den Bod das nächste Jahr aus Mangel an Saatkorn und Vi Pflugen nicht werden bestellen können. Die öffentliche Ein sey natürlich fast auf nichts herunter gebracht. Die meist ser Uebel seyen unerseslich; falls aber nur die Einwohner durch eine bewaffnete Macht erhielten, mdchten sie hoffen fl wenigstens den Boden bearbeiten und so viel dffentliche Einl erzielen zu können, um solchen außerordentlichen Kosten | gegnen.

E Oberst der Lissabonner National-Garde ist jest der Gui Farroba (bisher Baron von Quintella), der sich den Namen von einem seiner Landsiße und dem anstoßendt! gehörenden Dorfe giebt, welches der Feind gänzlich t! schert hat. j

Admiral Napier is mit Herrn von Mendizaval übt! Abschäbung der beim Cap St. Vincent eroberten Prise! geworden, und ein Theil des Prisen- Geldes soll bald b werden.

Ä Am 2eten d. lief eine Kdnigl. Französische Fregatte il! Tajo ein.

Der Entwurf eines Handels-Gesesbuchs für Portug! schon seit längerer Zeit von Jose Borges in Paris und un dem Publikum bekannt gemacht worden, ist jeßt von Dot, dro bestätigt und in der Chronica als Geseg publicirt, * Borges selbst ist zum Präsidenten des Handels - Tribunals t Instanz ernannt. 4d

Seit der Ankunft der Ksönigin finden täglich Festlid!t aller Art in Lissabon statt. Jeden Abend is Ball oder s werk, Ein prachtvoller Tempel der Freiheit ist aufgerichtt den und wird alle Abend illuminirt. |

Privat-Briefe aus Lissabon in der Times meld nach der Einnahme von Obidos durch Dom Pedro's A der Gouvelneur dieser Stadt, de la Houssaye, der frühe, Chouans - Häuptling in der Vendée gestanden, nach den ? San Jorge gebracht worden sey, um daselbst mit Sir i Campbell zu ‘verbleiben. Bernardo de verfoll! Feind von Obidos bis Alcobaca. Ein Privat f im Couríier meldet, daß Obidós dutch das Britische B zénominen wörden sey, welches nebst einigen Franzosen/

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stark, von Porto zu Peniche angekommen war. Man jbrigens die Uebergäbe von Obidos für Verrätherei, denn ¡h die Garnison nur 600 Mann betrug, so hätte sie bei arten Lage dieser alten Maurischen Festung 10,000 Mann (en Éönnen, Auch will man Nachrichten aben, daß das ¡he Bataillon bis Caldas vorgerückt sey. Nach Angaben jr Times war die zweite Verstärkung aus Porto schon (rofen Und ene offensive Operation im Rücken der Miígue- j erôffnet worden, so daß die Vorposten hon 2 bis 3 Stun- yon Torres Vedras (nah Anderen schon in diesem Flecken)

n, wo cin Scharmükel vorgefallen seyn soll, in welchem

Miguelisten 60 Todte und 200 Verwundete gehabt und 45 hngene zurückgelassen hätten. Außer Bernardo de wird ¡Pperations-Corps von dem General Bermudes oder, nach dem rier, von einem gewissen Joao Nepomuceno kommandirt. Jn den Privat-Briefen aus Lissabon vom 4, und 5. welche die Times mittheilt, heißt es unter Andexem: ¡Seit (ccupation. der Hauptstadt sind etwa 1000 Mann für die rekrutirt worden. Die Belgischen, Schottischen und Ir- hen Regimenter sollen durch Werbungen im Auslande er- t werden. Die National-Garde hält sich gut, und besonders n die beiden Bataillone von dem Handelsstande si mit (inien-Truppen messen. Die Freiwilligen zu Pferde, welche Functionen der chemaligen Polizei verricten, sind fast lauter sehene Einwohner. Ueber die Finanzen lauten die Angaben verschieden. Der Minister Carvalho- thut seine Pflicht, die zjere werden monatlich, die Soldaten alle 14 Tage, die Ar- ffy alle 8 Tage bezahlt, was seit Pombals Zeiten in tugal nicht stattgefunden. Jundessen beschränkt sich die Ein- ¿auf die der Zollhäuser von Porto und Lissabon, während die gaben 60 89,00) Pfund monatlich betragen. Von der jhe sind etwa 120,000 Pfund eingegangen. Nach Ein- h der Nacht pflegen die Guerillas um Belem zu {wärmen ; Fort aber is in den Händen der Constitutionnellen und ziem- qut befestigt. Die Miguelisten errichten ein Fort bei Be- pelches den Tajo bis Alcantara beherrschen dürfte und be- mit 4 Kanonen versehen ist. Das Linienschiff „Rainha// wei Fregatten sollen aus Ersparniß abgetakelt werden. ciner Ministerial - Veränderung is die Rede; inzwischen immt man, daß nur der Marquis von Loulé íns jat:Leben zurücktreten wird. Die Dampsschiffe eorge 1V.“/ und „Lord of the Jsles‘/ sind fúr Prisen erklärt und die Capitaine verhaftet worden. Dampfschiff „„Superb“/ hat von Portsmouth die Mar- von Loulé, die Herzogin von Terceira und Lady Napier racht. Ein anderes Dampfschiff, „City of Waterford“‘, dete Unweit Peniche; am Bord desselben befanden sich die n Saldanha, die Frau von Mascarenhas, der Kammer- Rocha Pinto, so wie das sämmtliche Gepäck der Königin der Herzogin von Braganza. Legteres, welches man zu 49,000 Pfund an Werth \{chäbt, ist gänzlich verloren. Die nten Personen retteten sich ans Land, wo sie von Migue- hen Guerillas angehalten wurden. Sie hatten Geistesge- hart genug, kein Wort Portugiesisch zu sprechen, sondern sich tlich für Engländer auszugeben, worauf sich die Guerillas igten, die Matrosen als Gefangene abzuführen. Unterdessen t Admiral Napier ein Dampfboot hin, und der Gouverneur Ptnihe 200 Mann zu Lande, und so wurden die Damen geret- „nLissabon erwartet man in etwa 10 Tagen einen halboffiziel- gétiten der Spanischen Regierung. Man trifft hier An- þzu einem allgemeinen Angrifse, der nah Einigen am 12. Geburtstage Dom Pedro’'s, nah Anderen am 28sten d. iden sollte. Jn Bezug auf den Abgang Bourmont's mumt man, er habe in einem Kriegs-Rathe am 2Wsten v. M. Vorschläge gemacht, die aber alle verworfen worden wären : urücfziehung auf die Linien von Torres Vedras, um auf Weije Alemtejo , Algarbien und die nördlichen Provinzen en; 2) die Cortes von Lamego einzuberufen, um auf diese è den Constitutionnellen zu troßen; 3) mit Donna Maria's serung zu unterhandeln und Opfer zu bringen, um nur die Verfassung des Landes aufrecht zu halten. Seine Bespre- zen mit den Agenten der Constitutionnellen erzeugten im uelistischen Heere eine üble Stimmung. Mit Boutiüont etwa 40 Offiziere abgegangen ; doch is sein ältester Sohn, Louis, der die Polizei -Soldaten beféhligt, beim Heere ge- in, Uebrigens haben die Miguelistischen Blätter noch kein t von seinem Austritte erwähnt. // Briefe aus Porto vom Z30sten v. M. und 7ten N, im Morning-Herald beschweren sich über die Ent- ing der meisten regulairen Truppen von dort, wodurch wichtige und getreue Stadt auf unverantwortliche Weise det sey. Durch die Abführung sämmtlicher Britischer en nah Peniche war die Garnison von Porto auf das M sahterie Regiment von 600 Mann und das 40ste von tann nebst 200 Freiwilligen reducirt. Und doch mußten l noh 125 Artilleristen abgeschickt werden. Unter diesen änden waren die bewaffneten Bürger in beständiger Unruhe Bewegung, General Sir Th. Stubbs genoß indessen in Stadt des größten Zutrauens. Am 28. September rückte Miguelistische Kolonne von 2000 Mann regulairer Jnfan-

mit 200 Reitern und einigen Kanonen bis Vendras-

s am Rio Tinto und schob seine Vorposten auf der ijt von Vallongo bis auf eine Stunde von Porto vor. 9, Sept., als Dom Miguels Namenétage, sah man einem tie entgegen, Jn der Nacht um 3 Uhr ging die Sturm- ft, Alles gerieth in Bewegung, die Bürger eilten zu den fen, und früh Morgens unternahm Genèral Stubbs mit tégulairen Truppen eine Recognoscirung auf der Straße ) Vallongo ; der Feind war jedoch, man weiß nicht warum, r abgezogen, hatte aber zuvor alles Getraide mitgenommen. dieser Gelegenheit feuerte das Landvolk zum erstenmale auf ‘lguelisten. Für Villanova war man besorgt, da- die Cita- von Gaya noch immer nicht vollendet ist, und die Mi- isten haben, außer 6— 700) Mann auf der Nordseite des 0, auh noch ein Corps von 3000 Mann zu Oliveira d’A- #8, 7 Leguas súdlih von Villanova, nach Coimbra und Vi- n. Am 1. d. traf das Dampfschiff „Superb“ in Porto Und holte wieder Offiziere und Mannschaft ab. Die Nachricht, viele Beförderungen, aber nur unter den Portugiesen, statt- iden hätten, und die Fran oen und Englischen Offiziere Angen worden, erregte viel erdruß, insbesondere Saldan- ine ennung zum Feldmarschall, da Stubbs länger als jener t hat. Uebrigens brachte der „Superb‘/ 1000 Gewehre eran es freilich sehr fehlte, denn es lagen nur 5 —6000 igte im Zeughause. Früher schon waren 1000 Gewehre l bestimmt, allein der Gouverneur von Peniche nahm sich é das Dampfschiff anzuhalten Und ihm seine Ladung ab- “4 An demselben Abend streiften die Métguelisten Bi bis in die Nähe von Villa - Nova. Man erfährt, daß

le bei Arnellas am Duero gesammelt habn, um ihre

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Communicationen vom Norden nach dem Süden zu erleichtèr Sie könnten daher leicht Villa-Nova Überrumpeln fund e Rest der Compagnie -Weine zerstören. Die Lese war übrigens vor- trefflich, allein die Miguelisten halten den oberen Duero ge- sperrt, und so fehlt es an Vorrath. Personen, die durch das Bombardement gelitten , sollen, kraft eines Dekrets Dom Pe- dro’s, aus einem Fonds entschädigt werden, der aus dem confis- cirten Vermögen von Miguelisten gebildet werden soll.

Fn land.

Berlin, 23. Okt, Ueber die Anwesenheit Sr. Königl. Hoheit des Kronprinzen in Elberfeld berichtet die dortige Zet- tung in folgender Weise: Am 18ten Nachmittags um 22 Uhr

langten Se. Kdnigl. Hoheit , begleitet von dem General-Lieute- | eines geistlichen Liedes, héelc der

nant von Pfuel und dem Ober-Präsidenten, Freiherrn von Vincke, von Ehringhausen kommend, an der Haspeler Brücke an. Eine unzählige Menschen-Masse aus der Nähe und Ferne hatte sih vor der Wohnung des Herrn G. F. Wülfing, Jacobs Sohn, als dem Absteige-Quartier Sr. Kdnigl. Hoheit, versam- melt, um den hohen Reisenden zu bewillkommnen. An genannter Brücke wurden Höchstdieselben von dem Ober - Bürgermeister Brüning, den Beigeordneten und Stadträthen empfangen, und Hr. J. Pla6shoff überreichte Sr. Königl, Hoheit einen Ehren- becher, mit den Worten : ,„Geruhen Ew. Königl. Hoheit bei Ihrem Einzuge in unsere Stadt diesen, mit Deutscheïn Wein ge: füllten Becher zum Ehrentrunk nach guter, alter Sitte mit Huld anzunehmen ; und wie der Wein das Herz erfreut, so sey dieser der Verkündiger des Freudenrausches, der unsere Stadt bei der An- wesenheit ihres theuern Gastes in Bewegung set! Gott segne den König, dessen Scepter uns in \{werer Zeit, Friede, Ruhe, Sicherheit verleiht! Gott segne den Erben seiner Krone, der diese köstlichen Güter des Lebens unsern Kindern und Enkeln erhalten wird! Gott segne das ganze Königliche Haus !‘“/ Ein festlicher Zug, aus Bürgern zu Pferd und Wagen und aus ver- schiedenen Handwerks - Jnnungen, begleitete dann Se. Königl. Hoheit zur Wohnung des Herrn Wülfing, Hier wurden Höchst- dieselben unter Freudenruf der Volksmenge und Geläute aller Glocken von dem Schúhen - Verein und dem Landwehr - Offizier- Corps begrüßt. Kurz nach der Ankunft begab der Prinz sich zum neuen Rathhaus, wo der Ober-Bürgermeister Brüning Sr. Königlichen Hoheit alle Beamten vorstellte. Nachdem Höchstdieselben die wesentlichen Urkunden und Verhandlungen der städtischen Verwaltung besichtigt hatten, nahmen Höchsksie die Fabriken der Wittwe Erbschloe, der Herren Jäger und de Werth Und der Herren Gebrüder Bockmühl, Schlieper und Hecker in Augenschein, Hierauf geruhten Se. Königl. Hoheit, das Mit- tagsmaÿ! bei Herrn Wülfing einzunehmen, wo zur Tafel auf Hdôchste Veranlassung , außer den im Gefolge Sr. Kdnigl. Hoh. befindlichen Personen, als dem Herrn General-Lieutenant von

Pfuel, dem Ober- Präsidenten von Vincke und dem Prâäsiden- |

ten der Königl. Regierung zu Düsseldorf, Freiherrn von Schmik- Grollenburg, auch der Kreis - Landrath des Kreises Elberfeld, Graf von Seyssel d’Aix, der Commandeur des hiesigen Landwehr - Bataillons, Major Klein, der Herr Ober -Bür- germeister Brüning, der Herr Wirth und dessen Eidam, Herr Daniel von der Heydt, zugezogen waren. Gegen 8 Uhr Abends geruhten Se. Königl. Hoheit, durch Jhre Gegenwart die Ässemblee zu verherrlichen, welche Jhnen zu Ehren ein Verein der ersten Bärger- in den festlich geschmück- ten Sälen des Museums veranstaltet hatte, und woselbst Se. Königl. Hoheit mit den Gattinnen des Landraths und des Ober- Bürgermeisters die Polonaise eröffneten. So verging der erste Tag. Am 19ten, früh gegen 8 Uhr, fuhren Se. Königl. Ho- heit nach Langenberg, Hattingen 2c. , besonders zur Besichtigung der dortigen Eisenbahnen, und wollten am Abend in Barmen im Lokale der Gesellschaft „„Concordia‘/ einem Festmahle bei- wohnen, demnächst aber nach Elberfeld zurückkommen, um am 20sten die Reise nah Düsseldorf fortzuseßen.

Ueber die Ankunft Sr. Königl. Hoheit in Altena geht uns noch nachträglich folgender Bericht von dort zu: „Am 11ten d. M. hatten die Bewohner der Stadt Altena das Glück, Se. Königl. Hoh. den Kronprinzen in ihrer Mitte zu sehen. Höchst- dieselben trafen von Hamm aus, über Hagen und Limburg, ge- gen 9 Uhr Abends hier ein. Die festlich bekränzten Straßen waren mit jubelnden Menschen angefüllt, alle Häuser und das alte Schloß erleuchtet. Noch vor der Tafel ließen Se. Königl. Hoheit sih die Geistlichkeit, die Magistrats - Mitglieder , so wie die Deputationen mehrerer Städte des Kreises vorstellen, und hatten darauf die Gnade, einen Theil der Erleuchtung, so wie einen von den Bewohnern Lüdenscheids am gegenüberliegenden Ufer der Lenne angeordneten Fackelzug mit anzusehen. Am an- dern Morgen bestiegen Se. Königl. Hoheit den Schloßberg, be- sichtigten die Ruinen der alten Burg, beehrten sodann die Rum- pischen Fabrik-Anlagen auf dem Hünen-Graben, so wie die Eisen- Fabriken des Herrn Schmidt za Nachtrod mit Höchstihrem Besuche, und scbten gegen 1 Uhr Mittags von den herzlich- sten Segenswünschen der Bewohner des Altenaischen Kreises be- gleitet Jhre Reise nah Jserlohn fort. Das heiterste Herbst- wetter begünstigte die Feier dieser {ödnen Tage, welche den treuen Markanern lange noch in froher Erinnerung bleiben werden.“/

Gestern Abend um 11 Uhr verschied hierselbst, von ei- nem Schlagfluß getroffen, der Geheime- und Ober - Medizinal- Rath, Professor der Chemie und Technologie, Dr. Hermbstädt, nachdem derselbe, noch wenige Stunden vorher, wie immer, mit wissenschaftlichen Arbeiten beschäftigt gewesen war. Der Staat verliert in ihm einen ausgezeichneten Gelehrten, dessen zahlreichen Schriften viele in- und ausländische Fabrikanten und ian Belehrung und das Gedeihen ihrer Unternehmungen verdèanken.

Der General der Kavallerie und kommandirende Gene- neral des achten Armee-Corps, Herr von Borstell, ist am 19ten von Koblenz in Köln angekommen. Tages zuvor war auch der Erzbischof von Köln, Graf Spiegel zum Desenberg und Kan- stein, aus Münster wieder daselbst eingetroffen.

Aus Naumburg schreibt man: „Jm Laufe des Som- mers hat sih unsere Stadt durh mehrere neue Privat- und Wohn - Gebäude, so wie durch den Neu- und Ausbau bereits vorhandener alter Gebäude sehr erweitert und verschdnert. Auch wird bald der erweiterte Stadt-Verschluß zu Stande kommen, durch den die Vorstädte mit der Stadt verbunden werden sollen. Der Errichtung einer Thier-Heilanstalt ist bereits in der Staats- Zeitung erwähnt worden. ‘/ E

Aus Marienburg erhalten wir folgende Mittheilung : ¿Am 18ten Oktober fand hier, zur Feier des zwanzigsten Jah- res- Tages der Schlacht bei Leipzig, in einem, mit kriegerischen Emblemen und Trophäen {dn verzierten Saale, ein Festmahl statt, an welchem Personen aus allen Ständen, die einen An- theil an der Chre jenes Tages oder der glorreichen Kriege von 1813 bis 1815 überhaupt, sich einst erkämpften, Theil nahmen.

: Silbers.

Toaste auf alle die großen Männer, die sich im Befreiungs- Kriege hervorgethan, auf die Linie, die Landwehr und die Frei- willigen folgten auf cinander. Patriotische Reden, Gesänge und Krieges - Lieder, mit Regiments - Musik begleitet, wechselten, und die Theilnehmer trennten sich unter dem Versprechen: wenn der Tod sie nicht aus den immer lichter werdenden Reihen der alten Streiter für König und Vaterland abrufe, zu beider Ehre nach fünf Jahren und an demselben Tage vos einmal zusammen zu treffen.“/ 4

. Der ín Königsberg in Pr. bestehende Verein zur Versorgung armer, chulfähiger Kinder mit Kleidung, Lehrmit- teln und Schulgeld, beging am 15. d. M., als am Geburts- geste Sr. Königl. Hoheit des Kronprinzen, des erhabenen Pro- tektors des Vereins, seine siebente Jahres-Feier. Nach Absingung : Pfarrer Steffen éine beherzi- gungswerthe Nede, in welcher er darzuthun suchte, wie die Klagen über bse Zeit durch Verbesserung der sitt- lichen Bildung der Jugend wesentlich vermindert werden fdnnten. Hierauf wurde der Versammlung eine Uebersicht von dem Kassen - Zustande und der Wirksamkeit des Vereins in dem verflossenen Verwaltungs - Jahre mitgetheilt, wo- nächst einer der neubekleideten Schüler, im Namen aller seiner Mitgenossen, dem Vereine für die erhaltenen Wohlthaten dankte. _Die Einnahme betrug im abgelaufenen Verwaltungas- Jahre 1545 Rthlr. 12 Sgr. 3 Pf., die Ausgabe 975 Rthlr. 18 Sgr., so daß ein Bestand von 569 Rthir. 24 Sgr. 3 Pf. blieb. Seit dem siebenjährigen Bestehen des Vereins sind úber- haupt 2000 Kinder nach Maßgabe ihrer Bedürfnisse bekleidet, und außerdem ist theils durch Verabreichung der erforderlichen Lehrmittel, theils durch Zuweisung des freien Schul-Unterrichts für die Bedürftigsten nach Möglichkeit gesorgt worden.

Da die fortschreitende Befestigung der Stadt Posen die theilweise Räumung des dortigen katholischen Kirchhofes ad Sanctam Mariam Magdalenam erheischt, wie sie im vorigen Jahre bereits die Verlegung des evangelischen Kirchhofes noth- wendig machte, so haben, laut einer Bekanntmachung des Herrn Ober-Präsidenten der Provinz Posen, Se. Majestät der König zu befehlen geruhet, daß die frühern Allerhöchsten Bestimmungen wegen der Translocation der Denkmäler der Gräber von dem Kirchhofe der evangelischen Gemeinde nach dem neuen Begräbniß- Plake, jeßt auch auf die bevorstéhende theilweise Räumung des katholischen Kirchhofes angewendet werden sollen. Hiernach steht es nur den Angehörigen der in denjenigen Theilen des alten Kirchhofes Bestatteten, wo das Terrain wegen der Fortifications- Arbeiten aufgegraben werden muß, frei, die noch vorhandenen Ueberreste der Verstorbenen nach dem neuen Kirchhofe bringen zu lassen, indeß alle diejenigen Gräber, wo bloß die Oberfläche derselben planirt oder mit Erde beschúttet wird, unberührt blei- ben müssen. Denjenigen Besißern von Grabstellen, welche hier- nach die Verlegung von Denkmälern, Särgen oder Gebeinen, oder die Wiedereinrichtung von Familien - Begräbnissen vornceh-

| men wollen und dürfen , sollen die hiermit verknüpften Kosten,

nach billigen, von der Königl. Regierung zu Posen zu normí- renden Sägen aus dem Festungsbau-Fonds erstattet werden.

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Br: a Ot uh 1, veranlaßt durch den Aufsaß über eineVerbesserung des deut schen Münzwesens in den außerordentlichen Beilagen zur Allgemeinen Zeitung vom 28sten Und 29sten September d. S:

Nachdem der preußische Staat sich der Mänzverwirrung des siebenjährigen Krieges entwunden hatte, galt der Friedrichs- dor fast zwanzig Jahre lang 5. preußische Thaler: und es war also beispielsweise vollkommen gleichgültig, ob eine Zahlung mit 8/968 Stúck Friedrichsdoren oder mit 44,932 preußischen Tha- lerstücken entrichtet wurde; denn in beiden Zahlungsmitteln war die gleiche Macht zu kaufen enthalten. Dartnals, wie jest noch, bestand im preußischen Staate unter geseßlicher Anerken- nung eine Rechnung in Thalern Gold, und in Thalern S i(l- ber: jene waren und sind noch Fünsftheile des Friedrichsdors, also 77 der Mark reinen Goldes, diese 77 der Mark reinen bers. Wer im Jahre 1773 einem Gutsbesißer 8568 StúcE Friedrihsdor oder 44,982 preußische Thalerstücke lich, fonnte eben sowohl 42,840 Thaler in Golde, als 44,982 Thaler Silber- geld auf seine Güter eintragen lassen, und es blieb so (ange gleichgültig, ob das eine oder das andre eingetragen war, als der Friedrichsdor 51. Thaler galt. *)

Wenn aber das Darlehn im Fahre 1833 zurückgezahlt wer- den sollte, wo der Friedrichsdor 957 Thaler galt, konnten wenn Gold eingetragen war, zwar eben nur 8568 Stück Friedrichsdor, und wenn Silber eingetragen war, 44,982 Thalerstücke zurückge- fordert werden: aber der Gläubiger würde doch auch in der Re- gel kein Bedenken tragen, die Zahlung im ersten Falle in Tha- lerstücken, in leßtern in Friedrichsdoren nach dem gegen- wärtigen Kurse anzunehmen, vorausgeseßt, daß bis zur näch- sten Anwendung des Kapitals keine Kursveränderung zu besor- gen stände, und besondre Rücksichten auf Bequemlichkeit des Transports und der Wiederbelegung nicht etwan“ ein Bestehen auf der verschriebenen R rechtfertigen. Er wúrde dann aber im ersten Falle 48,552 Thalerstücke, im leßtern 7,938 Stúcf Friedrichsdor, als den fkursmäßigen Werth der Zahlung, die zu fordern er berechtigt ist, erhalten. 5

Wären nun im Jahre 1773 datgeliechen worden 44,982 Thalerstücke, dieses Darlehn aber in seinem damaligen Wer- the mit 42,840 Thalern in Golde eingetragen worden, so múß- ten im Jahre 1833 angewendet werden 45,599? Thalerstúcke, um durch eine Zahlung in solchen die Schuld abzuldsen ; der Gläus biger gewänne, der Schuldner verldre demnach bei diesem Ge- schäfte 3570 Thalerstücke.

Wären dagegen im Jahre 1773 dargelichen 8,563 Stk Friedrichsdor, dieses Darlehn aber in seinem damaligen Werthe mit 44,982 Thalern in Silbergelde eingetragen worden , so würde im Jahre 1833 schon eine Zahlung von 7938 Stück Friedrichs- doren hinreichen, um in dieser Münzsorte die ganze Schuld abzutragen; der Gläubiger verldre, der Schuldner gewänne demnach 630 Stück Friedrichsdor, die, das Stk zu 52 A Be auch eben 3,570 Thalerstúcke am Werthe gleich sind.

Jm ersten Falle gewinnt der Gläubiger 3,570 auf 44,982 oder 5 auf 63, das ist .7,°205 Prozent, im andern Falle ver- liert er 630 auf 8,568 oder 5 auf 68, das ist 7,25 Prozent, auf Kosten oder zu Gunsten des Schuldners.

Solche Betrachtungen sind freilih leicht mit der Bemer- fung zurückzuweisen: Jedem geschehe, was Rechtens sei, wenn

*) Atmerkung. Es sind zu diesem Beispiele nicht runde Zahlen, sondern die vorstehenden gewählt, um hei den folgenden Anwendungen verwickelte Brüche zu vermeiden.

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