1833 / 300 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

simir Périer haben triumphiren sehen. Was unsere Kaufleute anlangt, so gehdren diese zu den wenigen Ausnahmen von jener Regel; die Englischen Kaufleute dagegen, die in Portugal an- sässig sind, machen nicht eine einzige solche Ausnahme; sie alle sind Feinde des Königs und unserer guten Sache. Die Vor- stellungen, die sie machten, und die in den Zeitungen des Greyschen Ministeriunis mitgetheilt, die selbst im Parlament wiederhole worden sind, beweisen, daß sie die Haupt-Anstifter der bewaffneten Jntervention Englands gegen uns im Jahre 1831, und die Verlegung des Blokade - Zustandes im Jahre 1832 sind. Sie haben mehr oder weniger zu allen Verschwörungen und Aufwiegelungen beigetragen, die dieses Land beunrußhigten. Das beweisen Thatsachen, welche die geheime Polizei entdeckt hat. Sie haben, mit unerhörtem Mißbrauch

ihrer Privilegien , ihren Agenten versichert, sie seyen die eigent- |!

lichen Parteien, welche den revolutionnairen Geist in diesem Lande bildeten, verbreiteten und nähßrten. Sie sind und waren die Ur- heber der großen Geld -Vertheilungen, um unsere Armee zu be- stechen; sie sind es, die uns in das Dilemmna verseßten, welches England fortwährend uns anbietec: entweder sie zu dulden ja sie zu beschüßen, oder uns auf Feindseligkeiten von Seiten Eng- lands gefaßt zu machen. Unter diesen Kaufleuten is Medlicot, an den des Baron Habers, von ihm selbst geschriebener Brief gerich- tet war, einer unserer ärgsten Feinde, und einer von denen, welche die eben erwähnten Vorstellungen veranlaßt haben. Was Haber betrifft, jo weiß ich, daß er für unsere Sache günstige Gesinnungen hegt; aber ineine Menschenkenntniß und meine Kenntniß der Demo- ralisirung des jeßigen Zeitalters, Lesonders unter den Fremden, macht mich fo vorsichtig und mißtrauisch, daß es diesen selten gelingt, ihre Gefühle oder ihre Absichten und Pläne vor mir zu ver- bergen. Ew. Exellenz haben bereits bemerk:, daß er viel ver- spricht; Ew. Exellenz haben also dasselbe bemerkt, wie ih, näm- sich seinen außerordentlichen Leichtsinn ; - hiervon einen Beweis: Er sagte mir: „er werde bei seiner Rückkehr ein Geheimniß ent- decken, durch welches wir fo gestellt würden, daß das Lachen auf unserer Seite seyn werde und wir uns von den Engländern und Franzosen loëmachen könnten.“ Jch wette, dies Geheimniß be- zieht sich auf weiter nichts, als auf die Erlaubniß, di: ihm oder irgend einem andern Bergbau-Juteressenten ertheilt werden soll, die Minen des Königreiches durchzusuchen oder sonst ein Ge- schäft, durch welches sie gewinnen werden, während wir ein Opfer bringen, denn die Pille wird mit dem Versprechen von Kleopa- tras Edelfteiínen oder von Salomons Schäßen vergoldet seyn.

Seit dein s{ändlichen Verrath des nichtswürdigen Deut an der Herzogin von Berry giebt es keinen Menschen mehr, den wir nicht zu fürchten hätten. Als jener Schukke hier war, war ich der Einzige, der seinen Charakter durchschaute; ih mißtrauete ihm so sehr, daß ich den Nuntius vor ihm warnte; und dieser fand. bald, daß meine Warnungen nicht ungegrändet waren. Er war ein gotaufter Frankfurter Jude, und verdankte Alles der Herzogin, die er verriech. Ich weiß nicht gerade, daß der Mann, von dem wir vedeten, schlechte Eigenschaften hätte. Die Absichten, welche

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ich aus feinen Worten und Schriften an den berühmten Repu-

blifazer Mauguin abnehmen kann, sind unserer Sache sehr gün- |

stig. Aber die Vorsicht erfordert, daß wir ihn bis ans Ende Ew. Excell. mich nicht nach ihm gefragt hätten; ih habe auch zuerst Bedenkew getragen, Jhnen anzuzeigen, daß selbst von Paris und Madrid aus uns Vorsicht anbefohlen worden. Jn den meisten dieser Angelegenheiten tritt mein Gewissen niit mei- ner Pflicht in Widerspruch. Jch weiß keine Thatsachen aegen ibn anzuführen; ich habe vielmehr tUrfache, eine gute Meinung von ihm zu hegen. Dennoch habe ih Ew. Excell. warnen zu müssen geglaubt, Jch habe die Chre 2c. Visconde de Santarem.“ Der Nitter von Abreu e Lima hat unterm is ten d. an den Herausgeber des Globe folgendes Schreiben eingesandt: „Sir! m Auftrage des Finanz-Ministers Jhrer Allergetreuesten Ma- jestät ersuche ih Sie, daß Sie die Güte haben, das beiliegende Aktenstück in Jhr Blatt aufzunehmen. Das Britische Publikum wird daraus ersehen, daß di Regierung Sr. Kaiserl. Majestät des Herzogs- Regenten, ungeachtet der unzähligen als unüberskeig- lich betrachteten Schwierigkeiten, niemals ihre pekuniären Ver- bindlichkeiten, ja nicht einmal die von der vorigen rechtmäßigen

Regierung von Portugal eingegangenen Verpflichtungen aus den ' Ausein- |

Augen verloren hat. Diese aufrichtige und ofene andersezung wirò ohne Zweifel von einer in der Erfüllung ihrer Pflichten fo pünktlichen Nation, wie die Britische, deren lopaler und sreimüthiger Charakter mit einem solchen Verfahren úber- einstimmt, gebührend gewürdigt werden. Vor Allem kann das Britische Publikum nicht umhin, die großen Opfer anzuerkennen, welche die Portugiesische Regierung zu bringen hat, um in ih- xer, wie allgemein bekannt, so schwierigen Lage die in London eingegangenen Verbindlichkeiten zu erflillen und zu gleicher Zeit die großen Kosten eines sich in die Länge ziehenden Krieges zu héstreiten. Die Inhaber von Obligationen des Jahres 1823 werden namentlich der Portugiesischen Regierung wegen ihres Verfahrens in Bezug auf sie und wegen der großmüthigen “Maßregel, welche angewandt worden, um sie vollflommen zufrie- denzustellen, gewiß Gerechtigkeit widerfahren lassen. Jhre Zu- sriedenheit muß noch zunehmen, wenn sie sich an dasjenige erin- nern, was in den Jahren 1839 und 1831 zwischèn ihrem Cyv- mité und den Agenten der Regierung der Königin vorfiel, und an vas für die Regierung so unglückliche Resultat der mit dem Herru Moaberly abgeschlossenen beklagenswerthen Anleihe.“ Es folge daráuf das obenerwähnte Dokument, welches unterm 1. Oktober von dem Portugiesischen Finanz - Minister, Jose da Silva Car- valho, entworfen worden und eíne Uebersicht über den Zustand der Portugiesischen Finanzen enthält. Dieser Bericht hat an der hiesigen Börse großes Aufsehen erregt; et fand, als eine genaue und ausführliche Auseinanderseßung der Frage, allgemeinen Bei- fall und hat die Juteressenten schr beruhigt.‘

Die Town, giebt folgende Notizen über den jetzigen Ober- Befchlshaber der Miguelistishèn Armee: „„General Macdonald tand in Spanischen Diensten und stieg daselbst bis zum Rang cincs Byigade-Generals. Da er aber in Spanien in“ Ungnade fiel, begab er sich nach Portugal, wo ins Gefängniß kam, und, nachdem er vergeblich die Fürsprache des Spanischen Bot- schafters zu, scinen Gunsten in Anspruch genommen hatte, sich endlich auf anderem Wege seine Freilassung auswirkte. Von da ging er nach England, wo ex einen Weinhandel anlegte; aber auch diese Speculation mißglückte ihm, und er sah sich genö- thigt, dies Land wieder zu verlassen. Er ist ein Schotte von Geburt, ungefähr 55 Jahr alt, von rüstiger Constitution und hohein Wuchs, - Untewden Weinhändlern zu Cadix is sein Name ällgemein bekannt.“ 4

Der Morning-Herald äußert in Bezug auf die Spani- \chen Angelegenheiten: „Die Vereinbarung, welche auf Anrathen der verächtlihhen Doctrinairs zwischen den Pseudo:Liberalen Und

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neue Thronfolge-Ordnung mit den alten Regierungs-Prinzipien vermählt wird, beseitigt den cinzigen an den Streit sich knüpfen- den Umstand, der ihn für England interessant machen konnte, näm- lich die Gelegenheit, die er Anfangs für die Verbreitung der con- stitutionnellen Grundsäße darzubieten schien. Daß man cin folches Abkommen getrossen hat, überrascht uns keines- weges. Jn unseren Betrachtungen Über den Tod Ferdinand's Vil, hielten wir einen folchen Fall für sehr wahrscheinlich , wäh- rend unsere Kollegen im Allgemeinen, durch das melodramatische Gepränge militairischer Rüstungen von Seiten Ludwig Philipps getäuscht, eine unverzügliche Französische Jnvasion in Spanien prophezeiten, die den Zweck haben sollte, den Thron der jungen Königin auf liberale Prinzipien zu begründen und mit freien Institutionen zu umgeben. Wir kannten Frankreich besser. Wir verglichen seine kriegerischen Bewegungen bei dieser Gelegenheit mit | jenen Spcktakefstücken, wie das Entfalcten der Ulmer Fahnen | Und die lächerliche Cypedition nah Ankona eines waren. Es ist vielleicht besser, daß der Absolutismus in Spanien nicht, wie in Frankreich, die Masfe des Liberalismus annimmt. Die Frage, hinsichtlich der Spanischen Thronfolge, ist aber nun eine rein persönliche; sie hat aufgehört, eine Prinzipien -Frage zu seyn.“

Der Globe macht tiber denselben Gegenstand folgende Be- merkungen: „Obgleich die Nachrichten aus Spanien noch nicht entscheidend lauten, so möchte doch wohl, nach den leßten Be- richten dee Französischen Zeitungen zu urtheilen, Don Carlos auf keinen Erfolg zu hofssen haben. Gewiß ist es, daß sich nicht cine Ahnung von einem allgemeinen Aufstande zu seinem Gun- sten zeigt, und man weiß guch nicht, daß seine Sache auch ir- gendwo cinen Anhang gefunden hätte, außer in den beiden Pro- vinzen Biscaya und Alava, Damit ist nun noch nicht gesagt, daß der Partei der Königin der Sieg so leicht seyn wird, denn in einein so groëen Lande, wie Spanien, braucht eine Rebellion

verbreiten kann; aber wenn man die Anhänglichkeit der einfluß- reichsten Generale und anderer Ober-Behdrden in Betracht zieht,

Ueberdies ist zu bedenken, daß man den Tod Ferdinands vt!, längst erwartete, daß die Karlisten also, wo sie sich nur irgend stark fühlten, Zeit hatten, sich vorzubereiten, um bei der crsten gün- stigen Gelegenheit aufzustehen, und daß der Augenblick der Verkün- digung des Todes Ferdinands Vil. eine Gelegenheit war,die zu ei- ner Erflärung aufzufordern schien. Wie nun aber auch die Parceien in Spanien gegen einander sichen mögen, so bleiben wir dabei, daß die Spanische Erbfolge - Frage von den anderen Europäischen Staaten als eine allein von den Spaniern selbst zu entscheidende

Frage zu betrachten ist, Der einzige Grund, der die Bevdölke- rung des übrigen Europag's bewegen könnte, an diesem Streit

2 A A 4M Rechte seyn, wenn man sie beobachten, Jch- hätte seiner mit keinem Worte erwähnt, wenn |

zwischen zwei Mitgliedern einer und derselben Familie ein Zn- teresse zu nehmen, wäre die Veberzcugung, daß cines von beiden zu einem liberalen Regierungs-Sy stein geneigter sey, als das andere. Aber wenn die Spanier nach Erprobung der Stärke der Anhänger und Feinde des liberalen Systems dasselbe entweder annehmen oder verwerfen, so würde cs ein gröblicher Eingriff in ihre National-

e ihrer Wahl wegen bekriegen oder sich bewassnet cinmischen wollte, um bei schwankender Entschei- dung den Ausschlag zu geben. Noch ungerechter und vernunsft- widriger aber wäre es, wenn eine fremde Nation, bloß auf die Verniuthung oder Hoffnung hin, daß einer der beiden Thron- Kandidaten sich zu irgend einem Spstem mehr hinneige, dessen

, gen Verleumdungen seiner Person vor Gericht gezogen.

| Lord in

ber Partei Zea Bermudez stattgefunden hat, und wodurch die

Mahl oder Verwerfung den Spanétern frei fteht, sich in cinen persón- lichen Streit zwischen beiden Theilen einmischen wollte. Nach dem Grunösa6, zu dem Lord Grey bei der Uebernahme seines Amtes sich bekannte, und von dem sein Ministerium mit Erfolg sich leiten ließ, nachdem der Friede manchen Schwierigkeiten und manchen Versuchungen zum Tros erhalten worden und das Land dazu Beifall geklatscht hat, wäre es thdöricht, zu glauben, daß in der Spanischen Angelegenheit ohne allen Grund und al- les Recht die bisherige friedfertige Politik würde aufgegeben werden. Auch halten wir es kaum für wahrscheinlich, daß

rungen entgegen sey, wird die Leidenschaft dämpfen, die sonst vielleicht die Parteien in Frankreich zur Forderung einer Juter- vention hätte aufregen können. Unscrer Meinung nach braucht Europa, es möge nun jenes Manifest unzeitig oder am rechten Orte gewesen seyn, deshalb von der Regierung der Königin nicht geringere Erwartungen zu hegen. Spaniens Fortschritte kdnnen nicht von der Erklärung eines Hofes abhängen oder dadurch verzögert werden. Was Noth thut, ift nicht cine Jiegierung, die sich zu Gun- iten einer Constitution erêlärt, sondern eine solche, die das Auf- blühen von Bildung und Wissenschaft erinuntert, welches lets vorhergehen muß, wenn die Einführung constitutionneller For- menu gedeihlich und näslich seyn soll, und cine solche Regierung unter den Aujpicien der Königin Regentin hergestellt zu sehen, daran dürfen wir nicht verzweifeln.“/

Es hat sich ein Streit zwischen den dffentlichen Blättern úbér das Benehinen des Lord Durham in einer Pasquill-Sache entsponnen. Der Lord hat nämlich eine Durham - Zeitung we- Die Morning-Chronicle und andere Blätter vertheidigen den dieser Bezichung, der Standard und die Mor- ning-Post machen ihm darüber Vorwürfe. Der Courier sagt: „Wir halten es zwar gewöhnlich mit dem ersteren Blatte in Unseren Gefinnungen; nichtsdestoweniger können wir ißm dies- mal nicht Recht gebeu. Je nichtswÜrdiger die Verleumder sind, je gröber die Verleumdung und je reiner Lord Durham's Cha- rakter, um desio weniger Grund hatte er, das Gese zu seinem Schutz aufzurusen. Die ganze Presse des Landes sicht Lord Durham zu seiner Vertheidigung offen, und nicht aus Rücksicht für die Verleumder, sondern für das Publikum, hätte er alles Ziveifelhafte erläutern und ales Unwahre verneinen sollen.“

Es sind Madras-Zeitungen vom 22. Juni hier einge- troffen, denen zufolge man dort falsche Banknoten entdeckt hatte, doch wird der Betrag derselben nicht angegeben. In Madras war eine öffentliche Versammlung gehalten worden, in der über Pläne und Subscriptionen, zur Unterstüßzung einer in Bombay usammengetretenen Gesellschaft für Eröffnung eines Dampfboot- Verkehrs zwischen Östindien und Europa durch das Röthe Meer, berathschlagt wurde. Bereits waren 10,000 Rupien zu diesem Zweck unterzeichnet worden:

Niederlande.

Aus dem Haag, 23, Okt. Jn der gestrigen Sisung der weiten Kammer der Generalstaaten fand die Verificirung der ollmachten der neugewählten Mitglieder statt. Da Herr Cal- lot d’Escury, Präsident der Kammer in der vorigen Session, zu den ausgeschiedenen und wiedererwählten Mitgliedern der Kan

oder ein nationales Unternehmen einige Zeit, ehe es sich gehörig |

so kann man über den endlichen Ausgang nicht in Zweifel seyn."

werden mußten, so hatte interimistisch der Präsident der y, ten Session, Herr van Ash van Wyck, das Präsidium 4 nommen , welches jedoch, nachdem die betreffenden Papiey Ordnung befunden worden waren, wieder auf den Erster | ging, Es wurde hierauf zur Wahl der drei Kandidaten fj, Prâäsidentur in der gegenwärtigen Session geschritten, # Sypkens wurde zum ersten, Herr Byleveld zum zeiten Herr Callot d’Escury zum dritten Kandidaten erwählt, - einstweilige Vorsizer ernannte sodann eine Deputation, dem Könige die Liste der drei Kandidaten vorlegen fol,

Für die in diesem Jahre in der Provinz Gröningen Torfrnoor -Brand verunglückten Einwohner if, einer il Staats-Courant enthaltenen Liste zufelge, die Sum 16,039 Fl. 86 Cts. an milden Beiträgen eingegangen,

Im Amsterdamer Handelsblad lies man: P ben zur Zeit, eben so wie alle übrige Holländische Blätiy berüchtigte Note der Herren Goblet und van de Weyer theilt. Als ein Seitenstück zu diesem Belgischen Dey und mit der augenscheinlichen Absicht, dasselbe zu unt hat das. Englische Ministeriuin in. seinem halb - offiziellen (dem Globe) einen Artikel abdrucken lassen, der nicht min jenes Belgische Aktenstück die gehässigste und feindfeligst nung gegen unsere Negierung an den Tag legt. Alle g, kungen von unserer Seite, sowohl hinsichtlich der Bi Note als dieses Englischen Artikels, scheinen für jet übgi da, der Thron - Rede zufolge, unsere Regierung binnen 6 den wahren Hergang der Sache der Prüfung der ganzen überlassen wird. Jun dieser Erwartung freut sich jeder t fene Niederländer um so mehr, als der bdse Eindruck, y beiden Artikel hervorgebracht, welche auch in die meisten dischen Tageblätter übergegangen sind, hierdurch wiede 6 werden dürfte.“

Belgien. Brüfsel, 23. Okt. - Der hiesige Moniteutz Folgendes: „„Se. Heiligkeit der Papst Gregor X V],

| Könige das nachstehende Schreiben zugehen lassen , uni

der glücklichen Entbindung Jhrer Majestät der Königing der Geburt des Kronprinzen Glück zu wünschen: Maiestät durften nicht allein hoffen, wie Sie sich 1 freundschaftlichen Schreiben ausdrücken, daß Wir Theil würden an der Freude über die glückliche Entbindung yÿ

mahlin, Unserer geliebten Tochter in Christo: sondern #1

ten das als gewiß annehmen. Es war in der That

daß Wir, die Wir aus Grund Unserer Seele Alles n erbitten, was es Erfreuliches und Glückliches für Cure und Jhre Königlihe Gemahlin geben kann, nicht lebhaft über ein Ereigniß seyn sollten, welches, wie Wir einsehen, fl Majestät, für Jhre Familie und für Jhr Volk die Quelle deg Heils seyn muß. Wir schöpfen dieses Vertrauen aus di des Sakramentes, welches die Wiedergeburi des neu g Prinzen durch das Wasser und den Heiligen Geist beut ligt hat, aus der katholischen Religion, welche ihm di zuin Guten einflôßen wird, und aus den Gebeten det 1 haften Männer, mit denen wir Unser heißes Flehen vet Deshalb wiederholen Wir Jhnen, daß die Nachricht vou] glücklichen Ereignisse Uns im höchsten Grade erfreulich gew und Wir wünschen Jhnen von Herzen Glück dazu, indu Gott, den Vater der Gnade, bitten, daß Er Sie in Schuß nehmen, Jhnen alles Heil gewähren, und Ew, Ÿ mit Uns- durch eine volllommene und dauerhafte Freu verbinden mdge. Gegeben zu Rom, am 16. Sept ( dritten Jahre Unseres Pontifikats.‘/ ‘‘

Deutschland.

“Dann over, 25, Oft. Da Jhre K. H. die Herzogi Cambridge Jhrer Entbindung entgegensieht, so sind v1

t ; y / A 4: D 2 N ian in allen Kirchen è erden ae n ter Frankreich einen Beweggrund aufzufinden im Stande seyn sollte, | i en des Landes werden gehalten werdm, der stark genug wäre, um eine Einmischung zu rechtfertigen, | «aa / 1 AZUE A / 2 Ur : FerDinand von u und die Erklärung der Königin Regentin, daß sie allen Neue- | s : Spanien angelegt.

mer gehörte, und mithin auch seine Vollmachten erst verificirt

kirchlichen Behörden wegen dieses erfreulichen Ereignisses d liche Gebete angeordnet worden, welche vöm nächsten Eon

Der Königl. Hof hat auf 3 Wochen Trauer um den (|

Kassel, 21. Oktober. Jn der Sigung der Sth Versammlung vom 16ten d. M. berichtete der Vice: sident für den Städte- und Gemeinde - Ausschuß über di Proposition der Staats-Regierung, in Betreff des Geseh gleihsdrmigen Anordnung der Verhältnisse der ten. Er bemerkte zuerst, wie die Staats- Regierung (l eingelegte Standes - Stimme des Freiherrn v. Hutten erf Zujaß zum §. 4 proponirt habe, mit der Ausnahme, d Bezug auf das Juden-Schußgeld die Rechte des vormalt| unmittelbaren Adels bis zur Leistung der demselben gebih! Entschädigung, nach Maßgabe des deshalb zu erlassendl sonderen Gesekzes, fortbestehen bleiben sollten. Auf wei kundigung habe sich jedoch ergeben, daß der ganze Vetta vom vormals reichsunmittelbaren Adel bezogenen Zul gaben nur etwa 370 Fl. betragen, und Se. Kil Hoheit der Kurprinz hätte die Uebernahme der Cu gung auf die Landes, Kasse zu genehmigen fich bel zeigt, wenn die Stände ihre. Zustimmung dazu geb ten, mit dem Vorbehait einer weiteren Vereinbarul den Standesherren bei dem mit denselben abzuschlis Vertrag. Der Ausschuß erklärte“ sich im Allgemeiß der Staats - Regierung. dahin einverstanden, daß die & Kasse“ hier ins Mittel treten müsse, weil die Betheili Niemand anders verwiesen werden fönnten, und weil dl gebrachte Opfer immer gering erscheine gegen den Vel Gesekzes für Gerechtigkeit, Humanität und' Civilisation. Verwahrung gegen etwaige nachtheilige Consequenzen {1 Ausschuß jedoch vor: der Staats-Regierung die Zust der Stände-Versammlung dahin zu erklären, daß die d mals reichsunmittelbaren Adel: und den Standesherren? nicht mit diesen auf andere Weise: ein Abkommen werde M fen werden) für das bisher bezogene Juden -Schukgeld |! stende Entschädigung auf die Staats - Kasse übernommen! jedoch ohne damit für ähnliche Fälle irgend eine Verbindli

solcher Art: anerkennen zu wollen. Der Präsident t

1

sich für den Antrag, und äußerte: Wenn es guch nicht

Verfassungs - Urkunde ausgesprochen sey, daß alle Unte vor dem Gesetze gleichstehen sollen, daß ein und an Fürst und Vaterland knüpfe, so würde schon Ven Gerechtigkeit und das Liebesgebot der christlichen Religio! M Bestreben aus allen Kräften erheischen, daß keine Klasse v!

terthanen unter Beschränkungen verbleiben dürfe, wie dic, M welchen noch bis jeßt ein namentlih in den Provinzen Hanau und Fulda, stehe. darzuthun, wie. es hier in der That von Menschenrechtl!! handele, und um ein geringes Sühnopfer zu deren brauche er nur an den Ursprung der Abgabe zu erinnern,

Band. sie un

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heil der Jsraeliten in Kurhl

Audsló

Ysation nicht unmittelbar Bezug hätten, Anstand geben, damit dehne. Nachdem sich hierauf mehrere Mitglieder der Kam-

ister von Könneriß das Wort:

jet: des Landtages Besorgniß errege.

tide- Versammlung zu hearbeiten ‘aats - Minister sodann | n ) zin Geses über die Abschaffung der

, Erdrterung gebracht sey. Sie sey in einer Zeit entstan- \yelche wöhl jeßt nur ein frómmer Wahn noch verehren und habe auf der Annahme beruht, daß dem Kaiser über ind Leben der Juden zu schalten zustéhe; wie selbst im hrhundert eine Instruction des Markgrafen von Branden- oh die frasse Spur davon trage, indem darin mit dürren 41 besagt werde, daß man den. Juden könne Geld und ehmen, wenn nur etliche übrig blieben zum Gedächtniß. qniser hätten nun Gut und Leben gesichert, und sich den Pfennig vom Zins des Geldes bedungen, das ste ihnen ¡hen verstatteten, und eine Abgabe bei der Krönung; so ¿ als Regel auf die Fürsten und sogar auf die Reichsrit- hergangen, und finde sich noch unter den Einkünften der (1, während die Ersteren es meist in lichtvolleren Zeiten seren Sitten niedergeschlagen. Der Redner schloß end- ¿e man durch Genehmignng des Ausschuß - Antrages die Entfesselung einer Anzahl von Mitbürgern, eine Sache pernunft und des Zeitalters, feiern werde. Der Antrag \y¿schusses wurde hierauf fast einstimmig genehmigt.

Dresden, 25. Okt. Jhre Königl. Hoheit die Prin- \ugusta is gestern Mittags von der'am 21sten v. M. von iber Bauzen und Zittau nach Fischbach in Schlesien un- nenen Reise wieder hier eingetrosFen. resden, 24. Oktober. Die erste Kammer beschäf-

ch in ihrer Si6ung vom 17ten d. mit dem Bericht der

Deputation, betreffend die von dem Vice-Präsidenten der q Kammer, Pr. Haase, beantragten Maßregeln zur Be- nigung des Erscheinens neuer Geseßbücher. Dieser Antrag

eincstheils dahin: die wirksamsten Maßregeln zu ergrei- zamit dem Lande ein vollständiges und zweckmäßiges Civil- Gtraf-Gesebuch, so wie eine verbesserte Gerichts-Ordnung dglichst kurzer Zeit zu Theil werde; anderentheils: die 1s Regierung möge die zur Vorlegung der drei verlangten bücher nôthigen Einleitungen dergestalt beschleunigen, daß

(treffenden Entwürfe der nächsten Stände-Versammlung,

doch. der unmittelbar darauf folgenden, zur Berathung legt werden könnten. Die berichtende Deputation machte rem ausführlichen Gutachten auf die vielen Schwierigkeiten sam, welche eine gründliche Erledigung der angeregten istánde mit fich bringe, und sprach demnach ihre Ueberzeu-

dahin aus, daß eine tüchtig vollendete Bearbeitung dreier

(icher bis zum nächsten Landtage zu bewirken, der Staats- qung unmdglich, also auch ein von Seiten der Kammern f zu stellender Antrag unzulässig sey. Unter den Vor- jen, welche die Deputation jelbst zur Förderung der Sache te, befand sich vornehmlich der: eine Bitte an die Staats- erung zu richten, dap die Vorlegung des Civil-Geseßbuches der mit selbigem in sehr naher Verbindung stehenden jeg: Ordnung spätestens bis zu dem auf das Jahr 1839 fal- n Landtag bewirkt werde; dagegen der Regierung von Sei- der Kammern auszusprechen, wie die denselben bereits er- he Zusicheruug, daß schon der nächsten Stände- Versamm- der Entwurf eines Kriminal- Gesezbuches zur Berathung (legt werden solle, dankbar anerkannt würde. Was den ten Antrag des Dry. Haase betraf: den Wunsch auszuspre-

daß die Stände-Versammlung auf dem gegenwärtigen age der Berathung aller solcher Gesez- Entwürfe, deren (t dem Civil- und Straf-Geseßbuche, so wie der Ge-

¿:Qrdnung angehôre, so weit wie immer möglich von der Regierung überhoben werden mödge; so fand sich die itation vêwogen, denselben dahin abzuändern: Es möge hohe Staats - Regierung nunmehr, nachdem der Landtag is gegen dreiviertel Jahr gedauert habe, der Vorlegung noch rer umfänglicher Geseße, insofern sie auf die Behörden-Or-

jebige Landtag nicht bis zu einer unabsehbaren Dauer sich

für das Gutachten der Deputation erklärt, nahm der Staats- Er sey mit dem Geiste den Ansichten des Deputations-Berichts im Allgemeinen ein- anden ; besonders sey wohl nicht zu leugnen, daß die zu lange Der Antrag sey aber (gemein gestellt, denn gerade unter den noch rúckständigen b-Entwürfen könnten sich noch manche finden, deren Bera- jg noch dringlicher erscheine, als die bereits vorgelegten / so, se kaum einen Aufschub bis zur nächsten Stände-Versamm- j zuließen. Dies sey in reifliche Erwägung zu bringen, und Regierung webde sich gern einverstanden erflâren, wenn man n Gegenltand durch eine Deputation, unter Mitwirkung der iglihen Commissaire, genauer prüfe. Der Secretair von wis bemerkte: Niemand werde wohl leugnen, daß Hedürfniß neuer Gesesbücher in Sachsen lange Zeit s{merz- «fühlt, und lelztere oft und laut gewünscht worden seyen. sinders die Codicirung des in Sachsen geltenden Civil-Rechts um so nôthiger, da es bis jeßt ein solches Chaos gebildet,

tit:

Geses Über die Organisation der unteren Medizinal - Behdrden, 4) ein Geseß über die Bestrafung unbefugten Lotto- und Lotte- rie-Spieles, 5) die Schul- Ordnung, 6) die Presbyterial-Ein- richtung, 7) die Kreistags - Ordnung, 8) ein Geses. zur Vervoll- ständigung des Wahl-Gesekes, 9) das Militair - Straf - Geseß- buch, 10) das Militair - Pensions - Geseß, 11) die Ordonnanz, 12) ein Geseg Über die Vertheilung der Parochial - Lasten, 13) ein Geses über die Wahl der Vertreter des Fabrik- und Handelsstandes. Jn ihrer Sißung am folgenden Tage ging die erste Kammer auf die spezielle Berathung der Haaseschen Anträge in Verbindung mit den darüber abgegebenen Deputa- tions-Gutachten ein. Die Vorschläge der Deputation wurden sämmtlich angenommen; ebénso auch der oben bezeichnete An- trag des Präsidenten auf Niedetrseßung einer außerordentlichen Deputation beider Kammern zur Prüfung der auf dem Land- tage noch vorzulegenden Gegenstände.

München, 22. Okt. Die hiesige Zeitung meldet aus Kleinheubach vom 15ten d. : „Heute Nachmittag kam zu dem hie- sigen Doktor Conrad Markert ein junger Mensch zum Besuch, und beide gingen bald nachher zusa:umen spazieren; unterwegs aber verseßte jener Bursche dem Doktor drei Dolchstiche in den Rücken und stieß gleich darauf sich selber den Dolch zweimal in die Brust, Beide sind noch am Leben; der Bursche, welcher nach Aussage des Doktor Markert ein Mediziner von Melrich- stadt, Namens Röôder, ist, befindet sich in den Händen der Zustiz, und die gerichtliche Untersuchung ist eingeleitet.‘

Aus Zweibrücken wird geschrieben, daß die zuchtpolizei- liche Aburtheilung Wirth's, welche am 10ten d. hätte vorgenom- men werden sollen, auf das von demselben vorgelegte ärztliche Zeugniß unterblieben ist; übrigens solle bis zum {18ten d. die Vorladung an denselben nochmals ergehen. lus den Hinder- nissen, welche Wirth aufsucht, scheine hervorzugehen, daß derselbe nur zögern wolle, bis Advokar Cuilmann von seiner Reise zu- rügekehrt ist.

Karlsruhe, 22. ‘Oft. Die zweite Kammer fuhr in ihrer Sibung vom lten d. mit den Berathungen über das Ausgabe-Budget fort. Die Diskussion betraf die Bewilligun- gen für die Universität Heide!berg, für welche die Re- gierung die Gesammt-Summe von 983,258 Fl. in Forderung ge- stellt hatte. Die Kommission, die im Einzelnen mehrere An- träge machte, {lug im Ganzen fär die Sha 1834 und 1835 die Ertheilung der Summen von resp. 96,073 Fl. und 96,323 Fl. vor. Der Abgeordnete Mittermaier, nachdem er den Präsidenten-Stuhl an den Vice-Präsidenten Ducttlinger abgetre- ten, nahm das Wort, und äußerte sich im Allgemeinen über das Interesse, welches die vaterländischen Bildungs- Anstalten auch für die Landstände haben müßten. Man wisse, bemerkte er, daß die Deutschen Universitäten eine Zierde Deutschlands seyen, um welche das Ausland uns beneide, und daß die Hochschulen des Großherzogthums mit den ausländischen wetteifern könnten; daß die Wissenschaft an keine Gränze gebunden sey, und nur aus dem Wetteifer, der zwischen den Universitäten herrsche, die Blü- the derselben hervorgehe. Die Kammer möge daher die Mittel bewilligen, damit auch künftig die vaterländischen Anstalten mit den. ausländischen in edlen Wetteifer treten könnten, Die Wis- senschaft selbst sey stets im Fortschreiten, und eine Haupt -Rück-

sicht sey die, daß jeßt die Universitäten allmälig erst das wür- den, was sie werden sollten, d. h. sich zur Aufgabe machten, mehr für das Leben zu wirken. Zur Begünstigung wissenschaft- lichen Strebens gehörten aber ‘besonders reichhaltige naturhisto- rische Sammlungen und Ahskalten zur Beförderung der Natur- Wissenschaften, und reich ausgestattete Bibliotheken. Wenn er daher die Geneigtheit der Kammer für den Antrag der Kom- mission in Anspruch nehme, so wolle er dieselbe nur noch auf Eines hinweisen. Man wisse, daß in neuerer Zeit das Haupt- streben einer gewissen Partei dahin gerichtet sey, die Universitä- ten und ihr Wirken zu untergraben, und unter oft heuchleri- schen Vorwänden deren Umgestaltung zu Stande zu bringen. Der Grund dieses Beginnens sey bekannt, er liege 1n dem Haß gegen die freie Entwicelung des Geistes. Er gehdre nicht zu Denen, die da glaubten, die Formen, wie sie vor Jahrhunderten bestan- den, müßten festgehalten werden; er vertheidige nicht den gelehrten Zunftgeist oder jenen Hochmuth des Thoren, der sich einbilde, Alles zu seyn, und mit Verachtung auf seine übrigen nicht akademischen Mitbürger hinblike. Der Ernst der Zeit fordere die Umgestaltung der Universitäten. Aber gegen jene Vörmundschaft erkläre er sich, die so gern in das Gebiet des Geistes eingreifen und Alles um sich herum am Gängelband lei- ten möchte. Jn solchen Zeiten, wo die freie Geistes - Entwicke- lung, wie sle auf Universitätcn stattfinde, so leicht geföhrdet und angegrisfen werden könnte, würden die Männer, welche Freunde wahrer Freiheit, insbesondere Freunde des Geistes seyen, nicht wollen, daß Etwas zum Nachtheil der Universitäten geschehe, oder die Blüthe derselben verkümmere; sie würden aber auch den Feinden des constitutionnellen Lebens nicht die Freude machen, zu schen, daß für die geistige Entwickelung auf den Universi-

e ein wahres Konglomerat der verschiedenartigsten Ge- jebungen dem Rechtsgelehrten schwer zugänglich, dem Laien G Maga anth (eye.

eputations-Gutachten. / Zen sich N remeinen dem Deputations- Gutachten anschließe, frele cs ihn um so mehr, als er schon \rüher beabsichtigt habe, Stände-Versammlung einen Plan vorzulegen, wie man bei Verathung über Geseßbücher verfahren, wie man der allzu m Dauer des Landtages vorbeugen, unò seinen Arbeiten _ei- I systematischen Zusammenhang verschaffen tônne. Was be- diré die so schr zu wünschende baldige Beendigung des ge: ivärtigen Landtages anlange , so _stimine el im Wesentlichen Aeußerung des Herrn Staats-Ministers von Könneriß bei, d erlaube sich vorzuschlagen: Ls möchten die beiderseitigen ireftorien oder eine aus Mitgliedern beider Kammern amiyengesekte Deputation von den Königlichen Kommiffarien ehmen, welche Geses-Entwürfe und sonstige Gegenstände Regierung noch im. Laufe des gegenwärtigen Landtags vor-

ul ichté z sie das Dringende von dem weniger P tab sihtige/ Da ‘doch gleichmäßig in bei- h L ‘tio findenau nahm hierauf das Wort: Die bereits vorgelegten d no e eseße seyen theils zur Ausführung der M VP egenden Qi s Folge früherer ständischer An- in der Thron-Rede ertheilten Zu- die Regierung kdnne davon nichts sich über die Scheidung der Gegenstände noch berathen, sáumen, durch Kommissarien da- Als die hauptsächlichsten Gegenstände , welche

von der gegenwärtigen seyn dürften, nannte der 1) die Gewerbe- Ordnunz Bann - Rechte, 3) ein

Menden scheide, und gleichzeitig oder ammern darüber Bericht erstatte.

fassungs - Urkunde , theils

3e, theils in Gemäßheit der trangen nothwendig, und

ckalten. Wollten die Stände igen. den oder minder dringenden erde die Regierung nicht initzu wtrken. i h vorzulegen, aber wohl nicht ganz

folgende :

Er erkläre sich übrigens durchaus für | Der Präsident äußerte: Wenn ;

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täten von Seiten der Stände nichts geschehe. Der Staats- Rath Nebenius {loß sich an diese Ansichten an, und gab der Kammer die Versicherung, daß man bei der Verwen- dung der von ihr bewilligten Summe die möglichste Spar- samkeit in den Haushalt der Universität beobachten werde. Der Abgeordnete Mohr sagte: Wenn der Abgeordnete Mitter- maier der Kammer zugerufen habe, gerecht und unparteiisch zu seyn, so nehme er dagegen auch die Erfüllung jener Pflichten von Seiten der Universität in Anspruch, die man mit Gerech- tigéeit von ihr fordern föônne. Seitdem aber das Landrecht in Baden eingefährt sey, seitdem die neue Prozeß -Ordnung er- sassen worden, sey von dieser Hochschule dafür nichts gethan worden; kein Professor habe Vorträge darüber gehalten, und er mache daher die Regierung auf diesen Uebelstand mit der Bitte aufmerksam, demselben möglichst bald abzuhelfen. Der Staatsrath Nebenius bemerkte, daß für Vorträge über das Landrecht werde gesorgt werden. Der Abgeordnete Mördes fand es ebenfalls auffallend, daß auf einer vaterländischen Uni- versität das Landrecht nicht vorgetragen werde; was aber den Prozeß betreffe, so habe darüber in dem vorigen Semester der drehte Präsident der Kammer selbst Vorlesungen gehalten, und sey als Mitglied der Geseßgebungs - Kommission im Stande gewesen, zugleich den Kommentar zu liefern. Der Abgeordnete Mittermaier äußerte hierauf: Auch er wünsche, daß diese Landes - Universität den Blick nicht allein das Ausland richte, sondern den Stolz in sich fühle, Badische Universität zu seyn, und so sey auch ihm daran gelegen, daß das Badische Recht das Badische Verwaltungs-System, die Verfassung und das Staats- Recht daselbst mit allem Eifer gelehrt werde. Es wäre übrigens irrig, wenn man glaubte, daß in Heidelberg gar kein Landrecht gelehrt werde, «indem seit

drei Jahren von einem fehr talentvollen, ‘mit vielen - praktischen

| Sinn ausgestatteten jungen Mann Vorlesungen hierüber gehal-

auf

ten würden, und ebenso habe der Geheime Rath Thibaut in je- dem Jahr Úber den Code Napoleon, als der eigentlichen Grund- lage des Badischen Landrechts, es besuchte Vorlesungen gehalten. Die Anträge der Kommission wurden sämmtlich angenommen.

Oesterreich.

Wien, 23. Oft. Die Hoftrauer für Se. Maj. Ferdinand VIL, Kdnig von Spanien, wird morgen beginnen und sieben Wochen dauern. Morgen und übermorgen werden auch die Trauer-Andachten in der Hofburg-Pfarrkirche stattfinden.

Lord Viscount Lowther, Mitglied des Geheimen-Raths Sr. Majestät des Königs von Großbritanien, is aus Krakau hier angekommen.

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Schwyz, 20. Oktober. Endlich is dieser Kanton von den eidgenössischen Kommissarien und Truppen wieder geräumt. Mar freut sich, wie leicht zu greifen, allgemein darüber *), wiewohl das zulegt hier gewesen: Luzerner Bataillon Rüttimann sich so betragen hat, daß feine einzige Klage über dasselbe vernom- men wird.

| Die Anhäufung FJtaliänischer Flüchtlinge. in Genf (die Zeitung Helvetie giebt ihre Zahl auf 300 an) ist Grund, daß die Regierung ihnen unter mancherlei mildernden Formen die Weisung gegeben hat, sich Über die Gränze zu begeben, und da mehrere derselben dieser Weisung kein Genüge leisteten, so wur- den sie mit Gewalt fortgebracht. Der Erzähler meldet: Nach langem Aufenthalt in Frankfurt, dessen wirkliches Resultat wir nicht enträthseln wollen, hat sich Herr v. Tillier der Polen we- gen nun nach dem Haag verfügt, um mit der Niederländischen Regierung über den T der Polen zu unterhandeln. Bern, 19. Oktober. An die Stelle des Professors Hans Schnell, welcher seine Entlassung eingereicht hat, ist Herr Dr. Med. Perty aus Mee Ban Professor der Zoologie an der Akademie berufen worden. Herr Professor Hepp, gewesener pro- visorischer Staats-Anwalt, hat einen Ruf an die Universität Tübingen erhalten.

Spanien.

Jn einem von Englischen Blättern mitgetheilten Schreiben aus Madrid vom 11. Oft. wird unter den Änfüh- rern der Karlisten in den Baskischen Provinzen auch der Gene- ral Eguia genannt. Es heißt in diesem Schreiben ferner : ,„Graf Armildes von Toledo marschirte am 7ten d. auf Burgos mit zwei Negimentern ab und die Abtheilung unter el Pastor hat nun Befehl erhalten, sich ebendahin zu begeben. . Es heißt heute, General Quesada, die üble Behandlung vergessend, die ihm vorige Woche zu Theil geworden, habe die Regentin \chrift- lich ersucht, ihn wider die Rebellen auszuschicken, und er sey diesemnach zum General-Capitain von Navarra und zum Ober- Befehlshaber der, nach den Baskischen Provinzen marschirenden Truppen ernannt worden. Der Auftrag des hier angekomme- nen Herrn Mignet ist, wie man vernimmt, von großer Bedeu- tung. Er überbrachte Herrn von Rayneval seine neuen Beglau- bigungsschreiben und zugleich Jnstructionen, die Hülfe und den Beistand der Französischen Regierung auf die unzweideutigste Weise anzubieten. Graf v. Floridablanca {rieb vor einigen Tagen an die Regentin, um ihr die Gefahren vorzustellen, denen sie sich durch Beibehaltung der jeßigen Minister ausseße. Allein die Regentin gab diesen Brief Herrn Zea, der- den Grafen zu fich beschied, ihm den Brief wieder zustellte und ihm dabei sagte, die Regentin sey ihm für seinen Rath sehr verbunden, doch könne sle jeßt keinen Gebrauch davon machen. Der Regierungs-Rath gat sich in ofene Opposition gegen Herrn Zea geseßt, der die

Fegentin vermocht hatte, den Sißungen des Rathes nicht beizu-

wohnen und dessen Rathschläge nur schriftlich anzunehmen. Es is eine neue Zeitung, Estrella, im Werke, die Herr Zea nach scinen Ansichten wird redigiren lassen. Eine große An: zahl Miguelisten sind in Estremadura über die Gränze gekom- men, sie wurden hereingelassen , doch erst nachdem sie entwafsnet worden. General Zarco del Valle ist zum General-Capitain von Alt-Castilien an die Stelle von Castro Torreno ernannt, der da- für eine Anstellung bei den Leibgarden erhielt. Beide Ernen- nungen finden großen Beifall.

Portugal.

Der Englische Courier theilt noch zwei ältere Privat Schreiben aus Lissabon vom 30. Sept. und 1, Okt. mit, worin man unter Anderm Folgendes liest: „Es war, als ob die Ankunft der jungen Königin hierselbst von einer schlimmen Vor- bedeutung begleitet seyn sollte. Der „Soho‘/, auf dem sie sich befand, stieß zuerst gegen eine Französische Brigg, und dann stieß der „Salamander“/ gegen ihn und fügte ihm einige Beschädi- gung zu. Die „City of Warerford‘/, welhe das Gepäck an Bord hatte, litt bei einem dicken Nebel am Mor: gen des sten in der Nähe von St. Martinhos Schiff- bruh. Menschen kamen dabei nicht um'sLeben; aber die ganze Ladung ist verloren, denn was nicht zu Grunde ging, wurde von dem Landvolk genommen. Die Garderobe der Köni- gin, eine Menge Silber-Geschirr, Bücher und dergleichen, befan- den sich an Bord des gescheiterten Schiffes; der gesammte Ver- lust wird auf 35—40,000 Pfund veranschlagt. Unter Anderem ging eine Schachtel mit Briefen verschiedener Mintster und Pri- vat-Personen an Dom Pedro verloren; ob sie in die Hände des Feindes gefallen ist, weiß man nicht; aber man ängstigt sich ihretwegen nicht wenig; unsere Partei hat eine aufgefangene Korrespondenz pu; blicirt, und siemdöchte es nicht gern sehen, wenn ihr nun dasKompliment erwiedert würde. Ein Guerillg-Trupp nahm 25 von der Schiffs. Mannschaft gefangen, ließ aber die Damen und Kinder zurück weil sie für Engländer gehalten wurden; hätte man fie ai der kannt, so wäre es ihnen gewiß schlecht ergangen, denn es waren die Gattinnen der Generale Saldanha und Mascaranhos dar unter; die Schiffs- Mannschaft wird jedoch, wenn der Admiral es verlangt, wohl wieder ausgeliefert werden, da sie aus Englän- dern besteht. Wir hörten erstam 25sten von diesem Schiffbruch, als der ¿¿Soho“‘‘ abgesandt wurde, um die Passagiere zu holen ; es war {on vorher ein Detaschement von Peniche zu ihrem Schus herbeigekom-: men. Der „Superb“/, welcher gestern mit der Marquisin von Louls und. der Herzogin von Terceira hier anlangte, hat 2000 Stück Waffen mitgebracht. Vor zwei Tagen kam ein Courier aus Spanien hier an; aus guter Quelle habe ich erfahren, daß *) Wir begreifen diese Freude vollkommen, denn nach einem vor uns liegenden „Verzeichniß derjenigen Mannschaft, welche nach Gutfinden des Plat - Kommandanten foll einquartiert werden--, d. d. Schwyz, den 12. August 1833, mit der Unterschrift ¿¿H., Markwalder , Oberst-Lieutenant‘, adressirt au „Herrn Divi- stons- Kommandant A. Bontems//, wurden 38 Personen mit 1311 Mann Ginquartierung belegt.

(Anmerk. der Frankfurter Ober-Posi-Amts-Zeitung.)

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