1833 / 304 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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Wenn es wahr ist, dag der Sis der ferung einer Stadt der höchst ehrenvolle Stand der Handwer- fer ist, so darf man kühn die erfreuliche Behauptung aufstellen, daß innige Liebe und Verehrung zum Königlichen Hause in un- serer Stadt Köln mit ebenskräftizer Wärme alle Herzen durch- dringt. Diese Bemerkung, die sih dem Referenten {hon früher bei mehreren anderen Gelegenheiten aufgedrängt hat, erfüllte ihn ganz besonders am gestrigen Abende mit der innigsten Rührung, als der Verein der Bau-Handwerker in Verbindung mit dem Corps der Pompiers, Sr. Königl. Hoheit, unserem geliebtesten Kronprinzen, im allgemeinen Jubel seine besondere Huldigung darbrachte. Von zwei Musik-Corps begleitet und von Tausen- den theilnehmender Bürger umgeben, bewegte sih der Zug vom Stadthaus-Plate aus zum Palais des Königlichen Gastes, dem neuen Regierung&-Gebäude, wo er sich halbzirkelförmig aufstellte. Ueber 500 zu diesem Feste mit dem Verein verbundene Hand- werker trugen die Abzeichen ihrer verschiedenen Gewerke helileuch- rend empor; ein Hoch und Hurrah verdrängte das andere, während die Vorsteher des Bau- Hondwerker- Vereins,

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lihen Hoheit ihre in ein Gedicht eingekleidete Huldigung darbrachten, und eine rauschende Musik, besser als Worte, die Freude, Hofsnung und Liebe der Versammelten aussprach. Wenn aber bisher der allgemeine Jubel den entfernteren Theilnehmer um Mitjubel aufforderte, so ging pldslich das regsie, jede Brust elebende Gefühl in die tnnigste Rührung über, als Se. Kd- nigl. Hoheit, huldreichst das Palais verlassend, die Reihen der Vereinten freundlich durchgingen, „um Sich in der Mitte Jh- rer Treuen glücklich zu fühlen. “/ Diese höôchsteigenen Worre be- wegten die meisten der Versammelten zu Thränen, ein allgemei- nes Freudengeschrei durchbrauste die Luft, und wiederholte sich immer wieder von Neuem, bis der Zug unter den Augen Sr. Königl. Hoheit, am Balkon des Palais vorbei, sich nah dem Versammlungs-Lokale des Bau-Handwerker-Vereins zurückbegab, wo der schône Abend durch ein echt patriotisches Fejt beschlossen wurde, dessen Charakter durch die im Saale aufgehängte, beleuch- tete Jnichrift: „dem Hohen Königssohne treue Bürgerlicbe“/, am Sprechendsten bezeichnet wurde. Am 27\stten Morgens wohn- ten Se. Königl. Hoheit nebsi dem ebenfalls Tages zuvor ange-

fommenen Sa Friedrich der Niederlande Königl. Hoheit |

dem Gottesdienste in der Garnison - Kirche bei und bejuchten dann die auf dem Neumarkte veranstaltete gnt Parade. Nach Beendigung derselben war große Cour, bei welcher die Be- hörden und angesehensten Bewohner der Stadt und Umgegend vorgestellt wurden. Mehrere derselben wurden von Sr. Königl. Hoheit zur Tafel gezogen. Ucber den Empfang, der Sr. Königl. Hoheit dem Kron- prinzen am 23sten d. M. in Essen bei seiner Durchrei/e durch diese Stadt zu Theil wurde, meldet die dortige Zeitung Fol- gendes: Gegen 12 Uhr Mittags verkündete das Geläute aller Glocken, daß der Hohe Reisende sih der Stadt nahe. Eine be- rittene Ehrengarde von etwa 40 Personen (unter ihnen die an- eschensten Bürger) und das gesammte Schüßen- Corps hatten sich unweit des Kettwiger Thores aufgestellt, um Se. Königl. ie u bewillklommnen, nachdem Höchstdieselben bereits am eichbilds der Stadt von dem Bürgermeister und seinen beiden Beigeordneten begrüßt worden, wélche von hier aus dem Wagen des Kronprinzen vorfuhren. So ging der Zug unter Begleitung der -Ehrengarde Und des Schügen- Corps in die Stadt, deren Hauptstraßen mit Ehrenbogen, Lqubwerk und Blumen - Gewin- den geschmückt waren, während von allen Thürmen und dffent- lihen Gebäuden, auch von vielen Privathäusern herab Fah- nen mit den National - Farben weheten. Auf dem Marfktplatze am Nathhause stiegen Se. Königl. Hoheit ab. Hier hat- ten sch- 20 weiß und blau gekleidete junge Mädchen auf- gestellt, von denen die eine dem ‘Prinzen ein Gedicht zu überreichen die Chre hatte. Auf dem Rathhause fand sofort die Vorstellung der Behörden statt, worauf Se. Königl. Hoheit aus der Hand des Bürgermeisters den mit altem Rheinwein angefüllten silbernen Pokal anzunehmen und daraus auf das Wohl der Bewohner Essens zu trinken geruheten. Hdchskdie- selben verfügten sich sodann in die evangelische Kirche, wo die Schuljugend den verehrten Thronerben mit einem schr gut ausgeführten mehrstimmigen Gesange begrüßte, und von hier in die katholische Stiftskirche, wo, nach einem ähnlichen Em- pfange , Se. Königl. Hoheit die auf dem Chore ausgelegten Kleinodien und Reliquien, welche diese Kirche besigt, in Augen- schein nahmen. Nach eingenommenem Déjeuner bei dem Oberst-

Gesinnungen der Beodle | Hofmeister, Freiherrn von Asbeck,

- Juni zu den s{hönsten Hoffnungen berechtigte.

an ! ihrer Spike den Stadt - Baumeister Weyer, Seiner König- |

| Wetter.) Wind

bestieg der Prin nen Reisewagen und seßte? unter dem ununterbrochenen Freu- denruf der froh bewegten Menge die Reise nah Wesel fort. Die reitende Ehren - Garde begleitete den Wagen bis zur städti- schen Gränze.

Ueber die nuntaehr beendigte Weinlese im Grüneberger

Kreise in Nieder-Schlesien meldet man von dort: „Der Ertrag

* darf nach Menge und Güte nur mittelmäßig genannt werden,

wenn gleich die herrlihe Witterung in den Monaten Mai und Indessen gestal- tet sich das Gewächs immer noch besser, als in den leßten Jah- ren, und es läßt sich daher erwarten, daß cs dem Absaztze des Schlesischen Weines, der sich überhaupt in neuerer Zeit schr ver- mehrt hat, nur förderlich seyn tverde.“/

Die Stadt Bromberg hat für ihren Bezirk eine An- falt zur Aufnahme, Verpflegung und Erziehung armer verwaise- rer Kinder beiderlei Geschlechts errichtet, in der bereits 22 Kin- der Obdach, Kleidung, Nahrung und Unterricht erhalten.

Berichtigung. Jin gestrigen Blatte der Staats-Zeitung

S. 1242, Sp. 2, Z. 17 v. u. statt „mäßigen“ l. „mäßigen“;

'_Z. 26 statt „ergeben““ l. „geben“ und Z. 28 statt „für“ l. „bei“.

Meteorologische Beobachtung. | Morgens | Rachmitt. | Abends | Zach einmaliger

1833. 6 Uhr. 2 Uhr. 10 Uhr. Beobachtung.

30 Oftoher

Luftdruck... 337,7 7"Par.|337,6 6 ‘'Par.|537,7 C Quellwärme 8,4 ® R. Luftwärme | 2,99 N. | 10,9°.R. | 4,6° R. ÿ.- S Thaupunkt | 1/2 ° R. | 4,6°R. | 3,e° R. slufwärme 7,0 © N. Dunfssättg.| 87 pCt. 61 pCt. pCt. Bodenwärme 7,9 ® R. heiter. heiter. heiter. ; " | OSO. OSO. SO. Ausdönst. 0,0 62 Wolfken{ug | | | Niederschlag 0.

Berliner Börse. Den 31. Oktober 1833.°

Amt]. Fonds - und Geld - Cours- Zettel.

T7f. Brie] Geld T P St, ‘Sehuld- Sch. | 4 i Pr. Engl. Anl. 18. 5 Pr. Engl. Anl. 22/5 Pr. Engl. Obl. 39. 4 Präm. Sch.d. Seeh.| Kurm. Obl. m. I C.| 4 Neum. Int.Sch. do.| 4 Berl Stadt - Obl.| 4 Köuigsh. do. 4

Elbing. do. 4 1 Danz. da. in Th.}— | 365 Friedrichsd'or «.|— | 4 Westpyr. Pfindbr.| 4 | “S Disconto l —| 97 E S U T M I Ne i S D at mf Zt Bt) P Wechsel-Cours,

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A 1 7 1032 Li 157 91 92 O 957 967

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Ostpr. Pfandbr, Pon, do, aur. u. Neum. do, wchieslsbe do, Rkist. C. d. Kk.-u. N, T SCL U K. U

4 1907 | 4 10.4 1044 4 [106 [1054 4 196 [1955 165 | | 657

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3045,

Auswärtige Börsen. Amustierdaum, 26. Oktober Niederl. wirkl. Schuld 501 Ausgesetzte Schuld 15s. Kanz- Bill. 228. 68 Anl. —. Neap. Oesterr. 93 Preoss DPili- imien-Scbeine 99. Russ. (v. 1828) 10114. (v. 130) 914. 98 Span. 585. 38 do. 385.

Antwe rpen, 25. kiober. à 4. Mel 947. ras. 67. 58 perp. 57. 584. à Sig. Zinsl. 11. à 11), Neap, 4. Warschau, 27. Oktober. Part. - Obligat, 306 Wien, 26. Oktaolier. 42 do. 817. Bank -Artico 1186. Part.-Obl. —.

Pfandbr. 901

58 Met. 927.

Rh. |

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Zj Brief Geld, | Jet Qapic Ae | Estremadura und an den Rath von Castilien geschrieben

Grolsbz Pos. do. 4 L1uUÏ |

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(Preufss. Cour.)

Freitag, 1. Nov. J

heroisch-romantische Oper in 3 Abtheilungen, mit Ballets; 9

sik von J. Wolfram. Im Schauspielhause: 1)

ville comigue en 2 actes, par Mr. Carmouche.

Königstädtisches Theater. Freitag, 1. Nov. Zum erstenmale: Die Schweizeri Mantua, Drama in 5 Abtheilungen, nach dem Englischen; Wife a Tale of Mantna des Jaries Sheridan Knowles. ( Vernier: Mariane, als Gastrolle.)

Neueste Nachrichten.

París, 25. Okt. Der König und die Königin der gier werden am Sonntag Abend hier erwartet.

Der Ami de la Charte von Nantes sagt, daß die Ch nerie im Departement des Morbihan und in der Vendée der ihr Haupt erhebe.

Die Gazette de France meldet: „Nachrichten aus | vom 15ten d. M. zufolge, waren der Bischof von Herm und der Marquis von Hautpoul in dieser Sradt angeko Die Königliche Familie wollte gegen Ende des Monats 1 dort E

Der Moniteur enthält Folgendes über die Begeben in Spanien: „„Depeschen aus Barcelona vom 2isten und Gironne voin 22sten melden, daß in Catalonien ununty chene Ruhe herrschte, und daÿ man daselbst aufs eifrigste

| willigen-Corps für die Königin Jsabella ausrüstete. Nach «

Schreiben aus Bordeaux sollen die von Madrid abgesa Truppen, nachdem sie die Jnsurgenten, welche sich ihnen in

Weg stellten, vor sich hergetrieben, in Vittoria eing

seyn und sich daselb festgesest haben. Aus Ma hat die Regierung Nachrichten bis zum ¡bten d. M. erh Man glaubte, daß der Jnfant Don Carlos sich noch imm Portugal, dicht an der Spanischen Gränze, in der Gegend Alcantara, befinde. Er hatte an den General - Capirain

sie aufgefordert, seine Rechte zu unterstüzen; aber der Gi

| Bodil hat diese Aufforderung durch eine encschiedene Weiz

|

| |

zurückgewiesen, und der Rath hat mit dem Befehl, die Eint des Jnfanten mit Sequester zu belegen, darauf geanw Durch eine Verordnung vom 11. d. hat die Königin den chem Erzbischof von Mexiko, in Abwesenheit des Kardinals Na Catasan, zum Mitgliede des Regentschafts-Raths ernannt. andere Verordnung von demselben Tage beruft, an die ( des durch Krönklichkeit in seiner Heimath zurÜckgehaltenen Ÿ Caro, Don Nicolas Gareli, der unter der constitucion! Regierung Deputirter und Justiz - Minister war und im ment Ferdinands Vil. unter den Stellvertretern bezeichnec if Theilnahme an dem Regentschafts-Rath. Der Marquis Corallo, der in den Jahren 1820 und 1821 Staatsrath

| politischer Chef war, is zum Ober-Stallmeister ernann!

Man glaubte, daß der Herzog von Castro-Tovrreno, eben jener Zeit das Kommando úber die Garde Hart hatte, dieses Amt wieder erhalten werde. Endlich war | die Rede, daß der General Quesada Vice-König von Ni werden sollte. Außer der unter den Befehlen des Brig Wall, Grafen Armildez von Toledo, von Madrid gegen di surgenten in den Baskischen Provinzen abgesandten Brig noch eine andere Brigade von der Armce des Generals d field detaschirt und eben dahin abgefertigt worden.“

Heute schloß 5proc. Rente pr. compi. 102, 5. sin 102. 10. 3proc. pr. compt. 74. 40. sin cour. 74. 45. Meap. pr. compt. —, lin cour. 90. 60. 5provc perp. 625. 3proc. do. 374. 5proc. Belg. 937. 5proc. Nún

Frankfurt a. M., 28. Oft. Vejsterr. proc. Wterai, 945. Aproc. 84. 837. 2zproc. 501. 1proc. 212. Br. Actien 1448. 1446. Part.-Obl. 1325. —. G. Loose zul 1974, G. Holl, 5proc. Obl. v. 1832 9111, 912% oln, i G. Span. 5proc. Rente in Amsterd. negoc. 572. 3p perp. 3814. Br.

den.

Nedacteur Cottel.

Gedrut bei A. W. Hay

T ER ror

Befanntmachungen. Auf den Antrag des Administrators der Verlassen-

Allgemeiner Anzeiger für die Preußischen Staaten.

Gipsabgüsse befindlich, aufgestellt, und dort Lon Kauf-

lustigea in Augenschein genommen werden tönnen.

Kdniasberg, den 1. October 1833. : Königl. Preuß. Stadtgerichr.

ihren unbefirittenen vielen und großen Vorzügen, die woh!feiiste von allen ist, welche von diesem Dichter existiren.

Um aber avch denjenigen. weiche incompletre Aus

E 0m O - - - a m Mem pon anv ee

beitet. Wie bedeutend die Nachträge seyn aeh: schon aus den Bereicheruugen hervor, we Zoologie, besonders von Brasilien und Afrifa „lr, und von den fast unbbersehbaren Bereich

z m Opernhause: Das Schloß Can

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La grande dame, drame-vaude en 2 actes, par Mr. Bayard. 2) La fiancée du fleuve, va

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Allgemeine

» 304.

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Berlin,

Preußische Staats-Zeitung.

Sonnabend den 2ten

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LIOO » D 0 N A E Pt: 5, % Adi 141.

a 4 mde PETE Ged C Ti R P Et S Tr A E e E F E L R S E R Lo A S E E

Amtliche Nachri ten. Kronik des. Tages.

Des Königs Majestät haben den Direktor der Manufaktur Gesundheits-Geschirrs, Bergrath Prössel, zum Geheimen rgrathe zu ernennen geruht.

Des Königs Majestät haben geruht, die Advokat - Anwalte amer und Ferdinand Esser zu Köln, Meurers zu blenz, Könen zu Achen, Speck zu Kleve, Friedrichs zu sseldorf und Friederici zu Trier zu Justiz-Räthen zu ennen. | Des Königs Majestät haben den bisherigen außerordentli- n Professor in der medizinischen Fakultät der hiesigen Uni- sität, Pr. Schulß, zum ordentlichen Professor in der ge- hten Fakultät zu ernennen und die für ihn ausgefertigte Be- ung Allerhöchstselbst zu vollziehen geruht.

Zeitungs-Nachrichten. Ausland.

Frankreich.

Paris, 25. Oft. Gestern arbeitete der Kdnig nach-ein- der mit den Ministern des Krieges, des Jnnern, der Finan-

und des Handels. Abends ertheilten Se. Majestät dem reußischen, Belgischen und Nord - Amerikanischen Gesandten dienzen.

Der Matrose Henin, welcher bei dem Schiffbruch der mphitrite// vor Boulogne durch seine Unerschroenheit dreien glischen Matrosen das Leben rettete, wurde gestern dem Kö- ge durch den Marine-Minister vorgestellt.

Der ‘Generalstab der Pariser National-Garde beschäftigt

mit dem Plan, der Königin der Belgier im Opernhause en Ball zu geben. Herr Duban, welcher die Vorbereitungen den Juli - Feierlichkeiten geleitet hat, soll auch mit denen zu diesem Feste beauftragt werden. Der Subscriptions - Preis e 10 Fr. festgeseßt worden. i

Fm an: „Die gestern von der Spanischen Gränze erhaltenen Nach- hten fügen den bis jeßt bekannten Thatsachen kein neues wich- zes Ereigniß hinzu; indessen organisiren sich doch Banden in avarra, und wir hatten schon früher unsere Verwunderung ‘über geäußert, daß diese Provinz nicht schon längst der Bewe-

Ung in Biscaya und Alava gefolgt war; denn sie ist zu allen Fiten die erste gewesen, wenn es darauf ankam, die Fahne des

fstandes zu. erheben.“ Aus Bayonne schreibt man vom ten d.: „Die Nachrichten aus Navarra sind heute ziemlich vuhigend. Alle pensionirte Offiziere, alte Refugie's, die sich

Pamvelona befanden, haben die Waffen für die Königin er- ;

iffen. Man hofft viel von ihrer Mitwirkung. Tudela, ella, Puente de la Reina und andere Gegenden am Ebro ben sich nicht gerührt. Die Posten aus Katalonien und

'agonien, wo Alles ruhig is, sind in ‘Pampelona angekommen.“ |

Das Journal de Paris entlehnt aus dem in Marseille cheinenden Garde national einen Artikel unter der Ueberschrift:

Die Höflinge des Volkes‘, worin es unter Anderem heißt: |

dflinge muß es stets in der Welt geben ; dieses Geschlecht er- eut sich eines unversieglichen Lebenssaftes. Die Hdöflinge der

ônige, mit ihrer unterwürfigen Sprache, ihren tiefen Verbeu- | ngen, sind abgetreten; dagegen giebt es jezt Höflinge des Vol- |

s, nicht jenes arbeitsamen und ruhigen Volkes, das, zufrieden

it seiner Lage, durch seine Betriebsamkeit dazu beiträgt, die

Zohlfahrt des Staates aufrecht zu erhalten, sondern jenes an- ern Volkes, dem der Unterschied der Stände ein Dorn ün

| beständige Ziel seiner Bestrebungen seyn.

Indicateur de Bordeaux vom 2lsten d. liest.

Dieses Volk is jest der Gegenstand der Schmeiche- |

afren des Johann Heinrich Plôg und der verwitt:- Ste Pldt, Maria Dorothea, gebornen Hake, vorma! zu Benkenyagen , find alle Diejenigen, welche an die Verlassenschaften des Johann Heinrich Plôy und der verroitrweten Plôg, gfboraen Hak? , im Specio az das dazu gehörende, im Griumer Kreise und im Bcandéhäger Kircbspicle belegene AUodiai -Guc Kl. Blankenhazen, mie Gebäuden, Saaten und Ackerarbeit, so wce an das dazu gehöreade dorrige Kruggehdft «a. p. Förderungen| und Ansprüche haben, geladen, solche am 21. Octo- ber, 41. Novemöber, oder 2. December dieses Jahres, vor deu Königl. Hosgerichre bel Strafe der Práclusion anzamelden und zu beglaubigen, wel- ches Prájud:z am 23. Oecemòver d. 3. erkannt und aus- gesprochen w»den wird. :

Greifsœald, den 30. Septeniber 1833,

Kdnigl. Preuß. Hofaericht von Pommern F und Rügen. v. M dller, Prasses,

ait A.

Sonnabend den 25. Januar 1834, Vormittags um 9 Uhr, sollen auf dem hiesigen Stadt- gerichte, vor dein Deputirren, Herin Stadt- Justizrath Bernhardi, drei zur Kaufmanu Bernhard August Z-m-

Diejenigen Inhaber von Certificaten der Russ Holl. Anleibe bei Hope & Comp, Îte Serie, welche die am jy Decciuber fällig werdenden Zinsen in Berlin zu erheben wünscheu, werden hiermit ausgelordert, die betresfenden Coupons bis spätesicns den 283, crt. bei den Unterzeichneten vorzuzeigen, und mit dem nö- thigen Vermerk versechen zu lassen ter Einlösungs- Termin der auf diese VVeise angemeldeten Coupons, wird sodann s Zt durch die össentlichen Blätter be- kannt gemacht werd«n.

Berlin, den 4 November 1833, : Anhalt und VVagener,

Brüderstrasse No. 5.

Literarische Anzeigen. Durch alle Buchhandlznszen ist ¿u beziehen: L wohlfeilste „und (t ase Ausgabe von Walter Scott’s sämmtlichen Werken, 1bersezr, und mir erlduteraden und distorisœen An mecfungen versehen von v. Halem, Mechus. Mül (ler, Soph. May, Adolpbd Waaner, R F*r und Dr. Letdenfrofs.

mermannschen erbschaftlichen Liquidations- Masse gehd- rige Marmorfiatuen, nämli): | N

a) die Verus, aus dem Bade steigend, mit einem

Gewande umgeben, geschäßt auf 400 Th!r.;

b) der Antonius ganz nackend, ges{äyt auf 400 Thlr. c) ber Anroníus mit einem Gewande bekleidet, ge-

({chdkt auf 300 Tbir. ; öffentlich aegen gleich baare b-etenden v-rfaufe werden,

Bezahlung an den Meist- welches mit dem Bemer

daß diese Statuen

Vollfändig in 55 Bäuden für 12 Thlr.

Die Namen ter Uebersezer, so wie der Umstand, daß der ungetheilte Beifall des Publikums eine neue Auflage der meisten Bände nöchig gemacht hat, bürgen für den Werth dieser Ausgabe, welcher durch die geistreichen Anmerkungen, ohne die des Dichters mannigfaltige Schönheiten und \chwer verftändlicben Anspiciungen nur helb genossen werden können, nicht wenig erhdhet wird. Uns moze es daher nur er- laubt seyn, hinzuzufügen :

gaben des Walter Sêori hesiuen, und diese comple-

ciren wolleu, so wie denen, welche nur einzelne

Romane zu erhalren wöushiic, zu dienen, sind wir

vireit, Elizeine Bân'e (deren manche mee 509

n0gcdr cite Gei en emhlten) zu dem beispiellos woht-

feilcui Preise von

74 sgr. pro Band

abzu-ebew, und temeifin, ¿aß Inhalts Verzeichniss

(iz allen Buchhordiurgen gratté zu habgu sind, Berlin. 5. Wi. Lift, Burgüraße Nr. 9.

2E me men c

In allen Buchhandlungen des

ift wieder 41 holten: L Handbuch der Naturgeschichte für die Jugend und i9tre Ledrer von F. P. Wilmseu, Zweite veröesser:e und verwehrte Auflage. Lrei Theile in groß Occav auf w:ißem Drackpapier. Jeder Therl mit einem allegorischen Titelkupfer und V'anette. Zusammen 1924 Bogen 55 Thlr.

Die dazu gehdrige Kupfer-Sammlung in 62 Blättern Royal-Qua?ro, nach der Natur und den beten Hülfs- mittela ge¡eichnet und gestochen von vorzüglichen Künst: lern. Mit einer Vorxede vou Dr H. Lichtenstein und

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Aeugerst sauber illuminirt und cartonairt 7 Thlr. : (Mithin complet 123 Thlr.) (Berlin, Verlag der Buchhaudluna von C. F. Ame- : lang, Brüderstraße Nr. 11)

Die bereits nah wenigen “ahren noihwendig ge- wordene neue Auflaae dieses Werkes bürgt für seine ausgezeichnete Brauchbarkeit. Diese is durch die vor- liegende neue Bearbeitung ungemein erhdht worden, denn der Verf. har nicht bloß nachgetragen und ver-

ken hierdurch bekannt tg wird, u dem Zimuer dés K

mgl. Schlosses, (n welchem die

daß diese Ausgabe, selbs abgesehen von

E A Ri B UET? Cra D G NARANSALLE: d i; & T fe P B R C B E B R ‘B E G E K R BAR il R s R 53 L A E L O fai LiTao O zj g y u dtr A T3 T

bessert, sondern auch manche Abschnitte ganz umgear-

Dr. Fr. Klug, Directoren des zoologischen Museums. |

der Pflanzenkunde, daber in der ersten Aufl 527, in dieser aber 696 Gattungen und mehre Arten beschrieben sind. Die Mineraloaie noptent6eils der Umarbeitung, und die Geols hedeutence Zusäte erhalten. Die bedeuteci: dst hrung der euen Nufloge besteht aber in eiu mchvng der vorhin schon reichen Kupfer-Saul welche 12. neue Tafeln crhalics Hat, und zin die Säuaëthiere mit 6 Abbildungen, 1 für dit mic 3 Abbildungen, 1 für die NAntphidien nit bildung, 2 für die Fische mit 7 Abbildunget, Würmer und Mollucken mit 22 Abkbildungell eudtich 2 für GVewäctse mit 6 Abbildungen.

ist der vorhin schon billige Preis nicht erhöht so daß also auch von dieser Seite dies Werk ! lichen zuröckläft, wobei wir nur noch die gro fait der Allumination erwähnen. Ja der erst! laoe umfaßt das Handbuch 188, ig dieser 1922. Bogen.

Verlag der Ct euß’ schen Buchhandlung in! byrg, zu haben in der Stuhr schen Buchhand! Berlin, Schloßplaß Nr. 2:

Nicolai, C. A, Deursche Wandvor s!

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Diese für zahlreiche Elementarschulen so br

rbeit erscheint zum 4ten Male in verbessert!

fe, und wird fortfahren, ihren vollen Nuyzel ahren.

F. A. Mignet, Histoire de la révolution f Gième Edition renferment la suite jusqu à la restauration. 2 vols, 12mo. pap. wvélin.

emphing s0 eben A. Azsher, Linden N

E E R L ei L A

uge is. : ens L : tei ien von Höflingen anderer Art. Man schämt sich nicht, seinen aunen , seinen Ausschweifungen, seinen Thorheiten Weihrauch

streueu.

Wie ehedeni

bndern um den Stolz der Plebejer zu sättigen. ; ihre

je Macht der Könige, so hat jest die Voiksmacht

glichen Lobhudler; kein strenges Wort darf an sie gerich- |

t werden, ja, nicht einmal ehrerbietige Vorstellungen wärde ie dulden. Läßt. ihre murrende Stimme sich auf dsfentlichem

Markte vernehmen, so zollt man ihr Beifall; droht ke, so |

hmeichelt man ihr; läßt sle sich zu Excessen verleiten, so exsinnt nan {dne Phrasen, um diese zu rechtfertigen. Da sie unge- ein empfindlich ist, so erschöpfen sich ihre Lobredner, ihr zu iebe, in Schmeichelworten, flechten ihr Kronen, werfen sich

dor ihr auf die Knie und rauben ihr auf diese Weise ihren ;

anzen moralischen Charakter; denn dies ist das End- Resultat | Mignet es in Vittoria und zwischen Vittoria und Burgos ge-

der Schmeicheleien, sowohl der Höflinge der Fürsten, als derer des Volkes. Dem Volke selbst kann man aber keinen bessern Dienst erweisen, als wenn man ihm die Wahrheit vorhält, die ene ihm verbergen wollen, und dies ist die Rolle, die eine un-

bhängige Presse zu spielen hat. So lange ein Volks -Schrift- eller der Empôrung das Wort redet und die Anstifter derselben | N Karlisten in die Flucht gejagt und Vittoria genommen hätten,

bis inden Himmel erhebt, muß man an seiner Aufrichtigkeit zweifeln.

eider aber haschen so viele Schriftsteller nach einer falschen vor- | bergehenden Popularität, nicht bedenkend, daß Colbert, der ein- |

zige Minister Ludwigs XiV., der wahrhaft das Beste des Volks eabsichtigte, ein Gegenstand der Verwünschungen desselben wäh- end seines ganzen Lebens war; daß Bailly, dieser redliche, un- tigennúßige Bürger, den Weg zum Schaffotte unter den scheuß- ihsten Mißhandlungen zurücklegte; daß Lafayette, der Held bei- der Hemisphären, sich abwechselnd hat die Bürger-Krone aufsez- zen und wieder entreißen sehen, daß, mit einem Worte, die Ge- \hihte aller unserer großen Bürger immer ihres Sieges und ihres Falles erwähnt, und daß die Volks - Gößen vollkommen jenen heidnischen Göttern gleichen , die man heute anbetet und morgen in den Staub trict. Es giebt eine {dônere Rolle, als

Die abgenugttesten Schmeichelworte werden hervor- j esucht, nicht mehr um den Landesfürsten damit zu beraujchen, !

November

E E r E h

1833.

T E E Lk - 7 Er r

die eines Volks-Schmeichlers; freilich erwirbt man sih durch sie weder Serenaden unter den Fenstern, noch Toast's bei Festgela- gen ; aber dem Gewissen gewährt ‘sie die Ruhe einer redlich ev- füllten, s{hweren Pflicht. Beducfte es einst des Muthes, um die Wahrheit zu den Ohren der Könige gelangen zu lassen, so bedarf es’ heutiges Tages eines noch viel größern Muthes, um sie dem Volke zu sagen. Eine Ungnade führte ehedem iminer noch ei-

nen großen Trost mit- sich, und ganz Paris begab sich auf den

Weg nach Chanteloup, als ein unbedeutender Minister, Choi- seul, sich mit seiner prunkvollen Nichtigkeit dorthin zurÜckzog. Heute scheut man bei Weitem mehr die Ungnade der Volks-Partei, ob- gleich sie viel ehrenwerther als jene is, insofern man nur Muth und wahren Patriotismus genug besikt, um sie zu tragen. Ein guter Bürger, ein wirklich unabhängiger Redner müß unver- wandten Blickes der Zukunft entgegen gehen, ohne: sich um eini- ge Mißtóne zu kümmern, die um ihn her erklingen. Die allge- meine Wohlfahrt, die Bewahrung der Ruhe und Ordnung, die Erhaltung der, dem Lande erworbenen Freiheiten, müssen das Nichts liegt ihm an lärmenden Ovationen; von der Zukunft darf er sich deren andere, dauerhaftere versprechen; sie sind die einzigen, die wirkliche Ehre bringen und um die man wahrhaft beneidet zu werden verdient.“

Der Temps sagt in Bezug auf das von der Tribune pu- blicirte Manifest der Gesellschaft der Menschenrechte: „Wir ken- nen die Gesinnungen Frankreichs, welches sich bestimmt gegen jede Art von Republik ausgesprochen hat, zu gut, als daß wir uns ernstlich mit einer Bekanntmachung beschäftigen sollten, die feinen Anklang im Lande finden kann. Aber am Schlusse jenes Manifestes werden die Namen der Mitglieder des Central -Co- mité's bekannt gemacht, und darunter befinden sich die Namen zweier, im Auge jedes Franzosen achtungswerthen, Deputirten : der Herren Voyer d’Argenson und Audry de Puyraveau. Wir haben zu lange inmitten der Parreien gelebt, um nicht jene fromme Betrügereien zu kennen, die man in gewissen Fällen an- zuwenden sich nicht scheut, Wir erlauben uns daher jene bei- den ehrenwerthen Personen zu fragen, ob sie selbsk gelesen und unterzeichnet haben? Wir möchten darzn zweifeln; denn wir würden es ungern sehen, daß sie der Weisheit ihres Charakters ungetreu geworden wären.“

Es fällt allgemein auf, daß das Journal des Débats schon wieder seit längerer Zeit Über alle Fragen der inneren Politik, womit sich die Übrigen Tages-Blätter mehr oder weniger lebhaft beschäftigen, tiefes Stillschweigen beobachtet. Weder über die Preß - Prozesse, noch über das Manifest der Gesellschaft der Menschenrechte, noch über die muthmaßlichen Arbeiten der künf- tigen Session hat es bis jeßt ein Wort verloren. Hauptsächlich E das genannte Blatt seine Spalten mit literarischen Arti- eln aus.

Herr Guiton, Direktor der Französischen Bank und der Sparkassen , is gestern hier mit Tode abgegangen.

Die hiesigen Blätter geben jeßt allwöchentlich eine Zu- sammenstellung der Summen, welche an den beiden dazu be- stimmten Tagen (Sonntag und Montag) in die Sparkasse ge- zahlt und aus derselben zurückgezogen werden :

Am 13. und 14. Oktober wurden von 2253 Per- nen Eng 223,165 Fr. Dagegen an denselben Tagen zurückgenommen . . 130,000 -

Ueberschuß . . .. 93,165 Fr. Am 20. und 21. Oktober wurden von 2170 Per-

fonen aa Dagegen zurückgenommen 1

5,444 Fr. 3,000 -

) 2,444 Fr.

[

l ] : _% LO | Die bedeutenden zurückgenommenen Summen werden von eini-

Ueberschuß ..

gen Blättern dem Umstande zugeschrieben, daß die politischen Ereignisse zu kleinen Speculationen in den dentlichen Fonds ÄÁnlaß gegeben hätten, während andere der Meinung sind, daß

| die ärmere Klasse in der jeßigen Zeit einen Theil ihrer Erspar- | nisse zu Winter-Bedürfnissen verwenden müsse.

Paris, 26. Okt. Einer telegraphischen Depesche zufolge, ist Herr Mignet gestern früh auf seiner Rücktehr von Madrid in Bayonne angekommen. Er erzählt, daß die südlichen Pro-

| vinzen Spaniens, so wie Galizien und Estremadura, sich der

Ruhe erfreuten, wogegen Castilien von dem Pfarrer Veerino bearbeitet werde; in Catalonien würden die Ultra - Liberalen be- wassnet und die ehemaligen royalistischen Freiwilligen entwaff- net *); was den Jnfanten Don Carlos betreffe, so alaube man, daß er sich auf der Portugiesischen Gränze befinde. Herr Mignet erzählt ferner, daß durch ein Gefecht (2) die Straße von Bayonne nach Vittoria, zwischen Tolosa und Montdragon gesáubert worde! sey; er (Mignet) sey dem bekannten El Pastor, in der Verfolgung des Feindes begriffen, begegnet. Wie Herr

funden, davon hat er nichts erzählt, worüber die hiesigen Abend- blätter schon heute ihre Glossen machen. Die drei ministe- riellen Blâôtter sind es, die jene Notizen in einem wörtlich gleichlautenden Artikel gcben. Jn wie weit dieselben Glauben verdienen, muß die Zukunft lehren. Die gestrige Angabe des Moniteur, daß die von Madrid abgesandten Truppen die

hat sich nicht bestätigt. Das Mémorial bordelais vom 22sten sagt in dieser "Beziehung: „Gestern hatte sich hier, man weiß nicht wie, das Gerücht verbreitet, daß die Truppen des Ge- neral Castaños Vittoria besegt hätten. Diese Nachricht hat sich indeß bis jeßt noch als ungegründet erwiesen. Unsere Privat- Korrespondenz erwähnt derselben mit keiner Sylbe, und wir ha- ben die Gewißheit, daß kein hiesiges, mit Spanien in Verbindung stehendes Handlungshaus Briefe erhalten hat, aus denen jenes

* Die Gazette de France macht hierzu die Bemerkung, es lasse sich nicht wohl absehen, wie die Kbnigin zwischen diesen beiden bewaffneten Parteien der Revolution und des Don Carlos ihre Stellung werde behaupten können.

e S R E R R H A Le

Faktum hervorginge.“” Auch der Jndicateur de Bordeaux von dem jenes Gerücht ursprünglich ausgegangen zu seyn scheint, widerrust dasselbe nichr allein in seinem neuesten Blatte, sondern meldet sogar, daß ein Theil der von Madrid abgesandten Trup- pen in Burgos stehen geblieben scy, da auch in dieser Provinz der Geist des Aufruhrs wit jedem Tage mehr um sich greife. Dagegen erhellt aus einem Privat-Schreiben aus Bayonne vom 20ssten, daß das Gerücht von der Niederlage des Obersten von Eraso sich bestätigt; der General Harispe habe die amtliche An- zeige von diesem Ereigniß erhalten, und Eraso habe si{ gendthigt gesehen, bei Saint-Jean-Pied-de-Port das Französische Gebiet Ubetreten. Der General Castaños hat jet nah dem Beispiele des Vice-Königs von Navarra, durch eine, aus Tolosa vom 14. Oft. datirte Proclamation auch die Provinzen Biscaya und Alava in Be- lagerungs-Zustand erklärt. Guipuzcoa ist von dieser Maßregel ausgenommen. Die Anstifter und Häupter des Aufstandes wer- den für Verräther erklärt und sollen, sobald man ihrer habhaft geworden, ohne Weiteres erschossen werden. Wenn sie sich -da- gegen, wo sie in Reihe und Glied stehen, sofort ohne Wider- stand ergeben, so sollen die Offiziere vom Unter-Lieutenant auf- wärts vor das Kriegsgericht in Sanct- Sebastian gestellt, hin- sichtlih der Anderen aber soll die Entscheidung der Königin ein- geholt werden. Wer an seinen eigenen Vorgesekßten zum Ver- räther wird, soll begnadigt werden. Jeder, der mit den Auf- rührern irgend in Verbindung gestanden oder noch steht, soll seine Rechte und Privilegien verlieren. Die Verführten sollen der Gnade der Königin empfohlen werden, und diejenigen, die gewaltsam ihrem Heerde entrissen worden, sollen frei von jeder gerichtlichen Verfolgung seyn. Den Beschluß dieses, in. ‘äu- ßerst heftigen Ausdrücken abgefaßten Aktenstücks, macht cin Verzeichniß aller derjenigen Vergehen, vie vor das Forum des Kriegsgerichts gehören sollen. Hiernach soll jeder, der ein Pamphlet gegen die Jnfantin Jsabella erscheinen läßt, jeder, der ihr ihre Souverainetáäts - Rechte streitig machen will, jeder, der durch Geld- oder sonstige Versprechungen für den Jn- fanten Don Carlos wirbt, jeder, der eine Korrespondenz zu die- sem Zwecke unterhält, jeder endlich, der zu einem Aufruhr Anlaß giebt, wodurch die dffentliche Ruhe gestôrt wird, sofort vor das Kriegsgericht gestellt werden. Von der östlichen Gränze mel- det das Journal de Paris, angeblich nach einer Depesche aus Perpignan vom 24sten, daß am 23sten in Barcelong und am 24sten in Gerona noch Alles ruhig gewesen sey.

Die Französische Akademie, die in ihrer Sißung_ vom {7ten d. M. (so viel man sich entsinnt, zum erstenmale) nicht zaßlreich genug war, um für den verstorbenen Laya einen Nachfolger wählen

ju können, hat vorgestern, wo sih 18 Mitglieder zu diesem Be- hufe eingefunden hatten, Herrm C. Nodier mit 17 Stimmen zu ihrem Mitgliede ernannt. Herr von Salvandy, der Anfangs als Mitbewerber aufgetreten war, hatte sich, wie das Journal des Débats anzeigt, für diesmal vor den älteren Ansprüchen des Herrn Nodier zurückgezogen.

Der Graf von Mesnard, erster Stallmeister Jhrer K. H. der Herzogin von Berry, befindet sich gegenwärtig ‘hier. Er har unterm gestrigen Datum ein Schr:ciben in die Gazetïe de France einrücken lassen, worin er einen ausführlichen Bericht über die Reise der Herzogin von Palermo bis Florenz und über die ehrenvolle Aufnahme, die Jhrer K. H. überall zu Theil gewor- den, abstattet.

Großbritanien und

London, 26. Oktober. Die hiesigen Zeitungen svre- chen neuerdings von Pairs-Creirungen in Großbritanien und Jr- land; ein Dubliner Blatt nennt den Lord Dußraven, Herrn Shapland Carew, Parlaments-Mitglied für Werford, und Herrn St. George von Tyrone in der Grafschaft Galway und der Staffordshire Mercury die Baronets Sir John Weotres- ley und Sir Oswald Mosley, Repräsentanten für die beiden Abtheilungen der Grafschaft Stafford, ferner das Parlaments- Mitglied Herrn Methuen und den Oberst Tynte als Kandidaten für die Pairswürde.

Im gestrigen Börsen - Bericht der Times heißt es: „Die Rede des Königs von Holland ift an der Börse in einem etwas ungünstigen Licht betrachtet worden und hat eher ein geringes Fallen in den Preisen der Holländischen Obligationen und der Consols zur Folge gehabt. Uebrigens haben sich die Englischen Fonds, tro6 der vielen beunruhigenden Gerüchte, die den gan

S L lan d:

zen Tag über, namentlich mit Bezug auf Spanien, in Umlauf waren, denen jedoch die Kaufleute wenig Glauben beimaßen, ziemlich fest erhalten; dasselbe war mit den auswärtigen Fonds der Fall; doch wurden in beiden nur wenig Geschäste gemachr.“

Jn Jrland fangen O'’Connell’s Freunde wieder an, den be kannten jährlichen Tribut für denselben zu sammeln; aber es scheinen diesmal nicht viel Beiträge eingehen zu wollen , und es haben sich namentlich viele Geistlihe in Dublin dahin erklärt, daß ihre Gemeinden besser thun würden, das Geld in die Ar menbüchsen zu stecken. : N

Ein Ungenannter ließ gestern durch die Herren Prescott Grote und Comp. der Londoner Universität 10060 Pfund Srer- ling einhändigen und den Wunsch äußern, daß man diese Summe als das Geschenk eines Patrioten ansehen möge. Die Times hofft, dies Beispiel werde Nachahmer finden, und fügt hinzu, daß sih die Universität jeßt in einem sehr blühenden Zustande befinde, indem die Zahl der Studirenden , namentlich in der medizinischen Fakultät, jährlich anwachse.

Die ungewöhnliche Aufregung, welche während des ganzen vorgestrigen Tages in Marylebone wegen der Beschlagnahme der. Sachen des Herrn Savage, Eigenthümers des mechanischen Instituts, herrschte, legt sich allmälig, und die Umgegend von Circus-Street is fast wieder so ruhig wie sonst. Am Don- nerstag Abend war ein starkes Polizei: Detaschement an Ort und Stelle, - welches dahin beordert war, um die Trümmer des von dem Pöbel demolirten Fuhrwerks bei Seite zu schaffen. Die Umstehenden sahen diesem Geschäft ruhig zu, obgleich si ein