1833 / 314 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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„Lelzterer hierauf seine Ansicht zu vertheidigen

eine Art der Preßbeschränkung eingeführt wurde, die na eige- nen Geseßen und nah der inneren Verfassung dieses Landes nicht begründet ist? Die Kommission glaubte auch diese Frage bejahen zu müssen, und nachdem sie dies weiter ausgeführt, stellte sie folgende Anträge: 1) dem zur Zeit noch festgehaltenen faktischen Zustande der Presse in Württemberg die Anerkennung der Geseßzmäßigkeit zu ertheilen, Und die Begründung des Schott’schen Antrages durchaus nicht für gerechtfertigt zu erfken- nen; 2) die Regierung zu bitten, den Ständen sobald als môg- lich einen umfassenden Geseß - Entwurf über die Preßfreiheit zur versassungsmäßigen Verabschiedung vorzulegen, Und 3) in diesem Gese - Entwurfe zu bestimmen, daß die Censur, nur mit usnahme bestimmter, im Sinne des s. 89 der Verfassungs- Urkunde genau zu bezeichnender Fälle, gänzlich aufgehoben werde. Schließlich stellte auch noch die Kommi sion den Antrag: die auf Rechnung des Departements der auswärtigen Angelegen- heiten vom Reserve-Fonds verausgabten 2125 Fl. Censur-Kofskten als gèrechtfertigt anzuerkennen, weil die Anstalt der Censur bis

jeßt in Württemberg gesezmäßig bestanden habe. Ein Sepa- |

rat-Votum zu diesem Comkissions-Berickt hatte der Abgeordnete Hufnagel abgegeben, in dem er'eine entgegengeselzte Ansicht dafür gel- tend zu machen suchte, daß für Württemberg das Preßgeses vom 1.

Februar 1817, welches die Censur aufgehoben habe, noch vecht- | : bew 4 , gewiß sie nicht die Schuld des unglücklichen Resultates - dieses

liche Gültigkeit habe. Nach erdfneter Debatte beleuchtete zuerst der Staatsrath von Hartmann den Gegenstand in einem Vortrage, welcher zugleich einen Auszug aus den bisherigen Verhandlungen des Bundes über Preßgeégenstände, so wie einige Nachrichten aus den in neuester Zeit wegen revolutionnairer Um- triebe geführten Untersuchungen enthielt, im Uebrigen sich aber an den Kommissons-Bericht anschloß, sich jedoch gegen das Se- parar - Votum des Abgeordneten Hufnagel erklärte. Nachdem gesucht, nahm Schott das Wort, und erklärte, daß nicht zurücknehmen könne, sondern vielmehr auf seinem Antrage beharre, Der Prálat von Pahl àâu- perte: Das Recht der freien Gedanken - Mittheilung sey zum heiligen und natürlichen geworden. Die größten Regenten hätten diese Rechte unter ihren Schuß genommen, und selbsk auf den Karlsbader Verhandlungen seyen sie nur ausnahmsweise beschränkt worden. Der Redner verlas darauf cinige Stellen aus Jean Paul und aus dem Rechenschafts-Bericht des vorigen ständischen Ausschusses, womit er das Unzureichende und Nach- theilige der Censur darzuthun suchte. Sodann bemerkte er wei- ter: Der Einfluß der Presse auf die Richtung des Volkes werde wohl überhaupt für zu groß gehalten ; vergeblich sey es, cine Brandfackel zu werfen, wo kein Zur Zeit der ersten Französischen Revolution hätten die Franzosen wohl die Deutschen durch Schriften aller zur Nachahmung ‘aufgefordert, allein vergebens; Deutschland

der Abgeordnete et ‘seine Motion

fjey ruhig geblieben, obwohl man sich nur auf eine Warnung |

vor solchen Flugschriften beschränkt und die Censur nicht einge- führt habe. Der Redner ging demnächst auf Württemberg über, indem er zeigte, daß daselbst bis zum F. 1817 die Censur bestanden; es hätten ja selbst die Württembergischen ständischen Verhandlungen vom Jahre 1815 im Auslande gedruckt werden müssen, damit sie nur nicht der Censur unterlägen. Jedoch selbst nach Einführung der Karlsbader Beschlüsse habe in Württemberg die Presse am freiesten sich bewegt, und die Censur sey am mil- desten gebt worden” Als aber mit der Französischen Juli - Re- volution. die Gemüther aufgeregt worden, so seyen auch die Bande der Presse straffer gezogen worden, und nun seyen auch Mäntier verstummt, deren Schriften vielleicht von allgemeinem Nuken gewesen wärên. Nach diesem Allen könne er nichts Anderes als den Antrag stellen : die Regierung um Wiederher-. stellung der verfassungsmäßigen Preßfreiheit zu bitten und zugleich zu erklären, daß die Kammer der Abgeordneten sich gegen jeden Einariff verwahre, der von irgend einer Seite auf dieses ver- fassungsmäßige Recht gerichtet sey. T Mehrere andere Mit- glieder äußerten sih in demselben Sinne, besonders die Abge- ordneten Pflanz, Pfizer, Menzel, Uhland u. A. Nach einer siebenstündigen Debatte faßte endlich die Kammer folgende Beschlüsse: 1) beschloß sie mit 53 Stimmen gegen 38: nicht zuerst uber die Kommissions - Anträge abzustimmen ; 2) mit 64 Stimmen gegen 27: den Antrag des Abgeordneten Scott, die Regierung um die Wiederherstellung der verfassungemäßi- gen Preßfreiheit durch Aufhebung der Censur zu bitten, Gd: nehmen; und Z) ben gemachten Aufwand für Censur - Ko en mit 2125 Fl. zwar anzuerkennen, für die Zukunft aber jede der- artigen Kosten abzulehnen. :

“Die nächste Si6ung der Abgeordneten - Kammer, die zu einer geheimen bestimmt worden, wird die Berathung der Berichte der Zoll - und Handels- Kommission úber den Zoll- Vertrag mit Preußen betreffen.

Diesen Morgen ist der hier befindliche Theil des 2ten In- fanterie: Regiments nach Ludwigsburg abgezogen. Dagegen ist heute Nachmittag A Infanterie-Regiment, von Heilbronn

mend, hier eingeruckt. t (f D Meched- Köirsulénten Nôdinger und Tafel ‘befinden sich seit vorgestern wieder in Stuttgart. Sie sind ohne Caution frei- gelassen worden.

Darmstadt, 6. Nov. Die Teutsche Vaterlands- Zeitung enthält in ihrem heutigen Blatte den nachstehenden Artikel: „Was längst bei dem Geiste der Feindseligkeit, Leiden- \chafclichkeit und einer unpolitischen gänzlichen Rücksichtslosigkeit, der sich 6er Mehrheit der zweiten Kammer ‘der Großherzogl. Hessischen Stände bemächtigt und feine ruhige, unparteiische, nur auf Gründe sich süßende Berathungen zuließ, vorauszu- sehen war, was selbst schon die Adresse dieser Kammer weis- sagte, ist eingetroffen Nach 11monatlichen Versuchen, ein möglichst gutes Etnverskändniß herbeizuführen und zu erhal- ten, nach vielen Beweisen großer Mäßigung und Langmuth, hat endlich des Großherzogs Königl. Hoheit den Landtag auf- gelôft und in einem vortrefflich abgefaßten Manifeste seinem Volke die Gründe dieses s{chmerzlichen Schrittes angegeben. Dieses Aktenstück dürfte ein interessanter Beitrag zur Geschichte unserer Zeit seyn und in allen constitutionnellen Staaten die größte Beherzigung verdienen. Niemals hat eine Regierung mehr Liberalität und Humanität gezeigt, als die Großherzoglich Hessische in Bezug auf diesen Landtag. Sie erlaubte sich nicht den mindesten Einfluß auf die Wahlen ; sie ging hierin sogar so wéêit, daß sie selbs den Umtrieben - einer rastlos thätigen, sich vieler Wahlen bemächtigenden Partei auch ‘nicht im entfernte- sten entgegentrat; sie gestatfete ihren anerkanntesten Gegnern, was sie leiht und geseßlich verhindern konnte, den Eintritt in die Kammer, sie ließ die öffentlichen Blätter ungestört in ihren Angriffen auf das Gouvernement und in ihrem Wirken für eine heftige Und feindlihe Opposition; offen, vertrauensvoll und wohlwollend fam sie den Ständen entgegen. Aber wenn dies wahrhaft liberale und hochsinnige, wohl auf das Bewußtseyn

Brennstoff sich finde. |

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des guten Rechtes und der besten Absichten für des Landes Glück sich stüßende Brnehmet ein *äleihes von eiten del Kammer vorausseßte, #0 ‘hatke man id geirrt, “wie sogleich die Adresse und noch mehr der bald sih entwikelnde Gang der Verhand- lungen lehrte. Man mochte die menschlichen Leidenschaften nicht genug bedacht haben, die hier immer heftiger auflodern und im- mer mehr die Rücksichten der Billigkeit, Klugheit und kalten Prüfung der wahren Interessen des Landes ersticken mußten. Wer die langen Verhandlungen dieses Landtages, diese endlosen pomphaften Reden, dieses Schwärmen in höheren politischen Regionen, diese Uebertreibungen in Darstellung der Wirklichkeit, dieses heftige Streben,- der Kammer die Rechte der Staats-Ge- walt zu vindiciren, diese leidenschaftlichen und gehässigen, oft in den derbsten Ausdrücken sich aussprechenden Angriffe auf das Bestehende, auf den Bund, die Deutschen Regierungen 2c., diese Bitterkeit und Ungerechtigkeit gegen Andersdenkende, diese gänz- liche Rúcksichtslosigkeit auf die klarsten Gründe des Rechts der

| Vernunft und bestehender Einrichtungen und Geseße wir

erinnern hier nur an den trefflichen Vortrag des Abg. Weyland in der Weidig’schen Sache, der auch nicht durchzudringen ver- mochte wer dies und vieles Andere nochmals unparteiisch berücksichtigen will, der wird nur die Geduld und Nachsicht der Staats - Regierung bewundern können und sagen müssen, daß

Landtags trägt. Was nun den unvermeidlichen Bruch end- lich herbeiführte, ist der in der vorigen Nr. dieses Blattes von uns erwähnte, die revolutionnairen Stellen aus der ¡„„Tribune“‘ enthaltende und vertheidigende Bericht des zweiten Ausschusses. Der Erlaß des Staats-Ministeriums, der Zurücknahme dieser Stellen begehrte, fand nicht die erwartete Unterstüßung in der Kammer. Viele: Mitglieder äußerten sich ausdrücklich gegen dieses Wegstreichen der anzüglichen Stellen, und der Erlaß der Regierung war mit dem ausdrücklichen Bemerken an den se l- ben Ausschuß gegeben, daß dies keineswegs zum Zwecke des Streichens, sondern „bloß zum Berichte über den Erlaß‘ ge- schehe. Hiez das nicht die Auflösung geradezu provociren ? Blieb der Regierung nun noch etwas anderes übrig? Wie ge- sagt, sie trägt die Schuld der großen Kosten dieses vergeblichen Landtags gewiß nicht! ‘/

Ein Artikel aus dem Starkenburgischen in der G roßher-

zoglich Hessischen Zeituma, von einem ruhigen Beobachter ;

der Zeit abgefaßt, faßt dasjenige, was seither in unserem Groß- herzogthum Gutes geschehen, in Folgendem zusammen: „Die

persönliche Freiheit war und ist geachtet: man suchte alle Fesseln, |

die sie und das Grund -Eigenthum beschränkten, zu lösen; das Eigenthum is gesichert, vernünftige Rede und Schrift über die Angelegenheiten des Landes nirgends gehemmt ; eine der freisin-

niasten Gemeinde-Ordnungen, die es giebt, wurde gewährt, der | | Bürger verwaltet sein Gemeind-Eigenthum selbst; Handel und Ge- | mäßige Künstler, besonders ein Bildhauer, der ein Lands

werbe wurden durch Erweiterung der Zoll- und Handels-Verbin- g D .

dungen möglichst befördert ein Verdienst, das cinst die Deut- !

sche Geschichte den weisen Fürsten und Staatsmännern Hesssens hoch anrechnen wird, Straßen in Menge angelegt, so wie andere gemeinnüßige Bauten; für die Schulen geschah viel, die Wissenschaften wurden befördert, der Acerbaü unterstÜst und gehoben; die Justiz von der Verwaltung getrennt und in allen neueren Einrichtungen von einem humanen und liberalen Geiste, im Interesse des Gemeinwohls, ausgegangen ; ein gerech- tes, das Volk mögli wenig belästigendes Rekrutirungs-Geseh ward eingeführt und die ganze - Kriegs-Verfassung geändert und schr verbessert. Und bei allen diesen und vielen anderen neuen Einrichtungen und Verbesferungen, dée zum Thetl “fehr bedeu- tende Summen kosten, ward dennoch der ganze Finanzhaushalt aufs vollkommenste geregelt, der Kredit befestigt, die Steuern vermindert, namentli auf Erleichterung des Landmanns und der ärmeren Klasse des Volkes fortwährend hingewirkt , dagegen sonst befreite Klassen der Staatsbürger zur Besteuerung beige- ogen.“ 3 Frankfurt a. M., 3. Nov. (Schwäbische Merkur.) Der hier bestehende Handwerks-Verein hatte, wie bekannt, vor mehreren Monaten sich gegen die vermeintliche Beeinträchtigung, die seinem Nahrungsstande durch die zu nachsichtliche Einbrin- gung von Produkten ihrer Erwerbszweige aus den Nachbar- staaten in unsere Stadt widerfuhr, mit einer Beschwerdeschrift an unsere höhere Behörde gewendet, welche jedoch dieser Be- schwerde keine Berücksichtigung \henkte, da der cingeschlagene Weg kein gesezmäßiger war. Unterm 28. August haben sich daher mehrere Handwerks-Geschworene und Gewerbe: Vorsteher bittschriftlich an die geeignete Stelle gewendet, worauf gestern denselben ein Beschluß des Senats eröffnet worden, in dessen Eingang es heißt, wie folgt: „Nur mit Bedauern hat der Senat aus “dieser Vorstellung erschen, daß Bürger, die außer ihrem Bürger-Eid auch noch besondere Eides-Pflichten als Geschwo- rene auf sich tragen, cine Vorstellung unterzeichnen konnten, worin von wankendem Vertrauen, auf geseßlichem Wege Hülfe zu erhalten, geredet wird, So ahndungswürdig dergleichen Ausdrücke sind, so hegt der Senat dennoch die Ueberzeugung, daß die Unter- zeichner dieser Vorstellung das Strafbare dieses Ausdrucks nicht eingesehen, sondern in der irrigen Meinung, der Verfasser habe redlich und gewissenhaft ihr Bestes besorgt, solche unterzeichnet haben, und läßt nur aus diesem Grunde die Vorstellung nicht ohne Beschlußnahme zurückgeben.“ (Folgen dann mehrere nach dem Wunsche der Biiksteller zur Sicherung ihrer Geuwerbs-Jn- tevessen getroffenen Vorkehrungen, worauf es weiter wie folgt heißt :) „Schließlich kann der Senat auch diese Gelegenheit niht vorübergehen lassen, obne die Vorsteher der Innungen und Gewerbe wiederholt darauf aufmerksam zu machen, daß sie durch Streben nach Erweiterung ihrer Befugnisse und Beschränkungen der übrigen Bürger sich selbst den größten Nachtheil zuziehen,“ Hamburg, 9. Nov. Der Englische Capitain Fortan, welcher das von Hull nach Hambuxg gehende und gestern hier angekommene Dampfboot führte, ist bei Helgoland von den Wel- len úber Bord gespült worden und ertrunken,

: S ch weiz.

Uri, 2. Nov. Jm Ursernthale is eine Epidemie ausge- brochen. Jm Hospital allein verstarben schnell vierzehn Perso- nen. Noch Niemand, den sie befiel, ward gerettet und die Thal- leute traten berathend zusammen, um Hülfe zu schaffen, und be- {lossen auf Anrathen zweier dort angesiedelten Aerzte aus den Kantonen St. Gallen und Solothurn, augenblicklich die berúhm- testen Professoren der Medizin in Zürich einzuberufen. Herr E Dr. Schönslein folgte sogleich menschenfreundlich dem

ufe und wird am 28. Mittags an dem schwer heimgesuchten Ort eingetroffen seyn. Die Krankheit wird als typhôse Lungén- Entzündung bezeichnet.

An die Stelle des verstorbenen Leonhard Usteri hat die Re- gierung von Bern zum Rektor und Professor am dortigen Gym- nasium den Dr. Karl Müller, aus Apolda, bisherigen Dozenten in der Hochschule in Zürich, ernannt.

| wurde? Dieses Verfahren hat in der

Die Theilungssache zwischen den beiden Basel scheint den diesfalls in öffentlichen Blättern erhobenen Erdörter bis zu dem Fragepünkt wegen der Universität gediehen zu Aecht Baselish, obgleich Anstalt des Staats, tritt diese , beiden Staaten gegenüber als drittes Moment auf, um solche Weise ihr bisheriges Wirkene und Dasein zu retten,

Italien. :

Rom, 22. Okt. (Allgemeine Zeitung.) Am vey genen Freitag wurden Abends in der Pantheons - Kirche 5 phaels Gebeine wieder in das ursprüngliche Grab unter der donna del Sasso beigesezt. Vor dem Ältare dieses Namens ein Trauer-Katafalk errichtet, auf welchem der Sarg von M goniholz, mit den berühmten Ueberresten,' mit brennenden Vi kerzen umgeben, stand. Die Akademieen von S. Luca und Archäologie, und die Gesellschaft dei virluozi del Pantheon ren gegenwärtig, und außerdem wurden n. ch über Z100 6 tritts-Billets vertheilt. Die Feierlichkeit war so angeordnet, sie vollfommen derjenigen glich, welche bei der Beiseßung verstorbenen Päpste beobachtet wird. Nachdem die Echtheit Skelets noch einmal öffentlich konstatirt worden, verfett der Notar das Instrument darüber, und las solches vor, wurde dann in einer Kapsel den Gebeinen beigelegt, hig ward der Sarg geschlossen und vielfach versicgelt. Diesen zernen Sarg stellte man alsdann in einen marmornen Sh phag, der schon vorher im Grabe dazu in Bereitschaft st welches sogleih zugemauert wurde. Während dieses ge wurde von den Sängern der Päpstlichen Kapelle das Mis Und de vrofundis gesungen. Von de höhern Geistlichkeit

| keiner zugegen als die Msgr. Grimaldi Gobernadore di Ri

und Uggolini, Msgr. dell’ Armi, welcher Le6terer, als Stellyy ter des Kardinals Rivarola, der Titular der Pantheons - § ist, funftionirte. Man will daraus schließen; daß diese q Function von den Kardinälen nicht gebilligt und gutgeh sondern nur nicht verhindert worden sey. Auch ijt ders in der hiesigen Zeitung bis jeßt noch mit keinem Wort wähnt worden. *) Sollte dieses wirklich der Fall seyn , wi bis jeßt allen Anschein hat, so muß man dem guten Siy höheren Geistlichkeit hierin vollkommen beipflichten. Denn wi fragten Viele, mit einem ausgegrabenen Skelet noch einmal selben reli gidsen Ceremonieen vornehmen, die schon einmal verrichtet worde sind, als dessen Körper zum erjtenmale beg That etwas Kindist Um die Gebeine des großen Malers wieder ruhig in sein | res Grab zu legen, bedurfte es wahrlih der Ceremonie 1 zweiten Begräbnisses niht. Mit diejer Function soll es noch nicht sein Bewenden haben, denn im November

sie sogar noch einmal große Exequien feiern, und dieses ges Alles aus feinem anderen Grunde, als weil mehrere mi

des Papstes ‘ist, diese Charlatanerie, der sich die Besseren Verständigeren nicht zu widerseßen getraguen, veranstalten, Gestern kam (wie bereits gemeldet) Se. Heiligkeit Pap von Castelgandolfo wieder hierher zurück. Es war ga nah langem Regenwetter der erste schône Tag, und so gin ihm sehr viele Leute entgegen. Ueber die Ursache der Abkünl der Villéggiatura sind verschiedene Meinungen im Uml Theils s{chreibt man solche dem üblen Wetter, theils den n nichfachen politischen Verwickelungen zu, die in der lesten eingetreten sind, und den hiesigen Staat besonders intetessit

Der Tod des Königs von Spanien ist für Rom cin Gege von besonderer Wíchttgkeir, und “dte Anerkennung der Ks

unterliegt großen Schwierigkeiten. Gut unterrichtete Perso wollen wissen, die hiesige Regierung werde sich hierin ganz der Oesterreichischen richten. Wenigstens glaubt man nicht, daß h ein entscheidender Schritt in diejer Sache eschehen dürfte, vor Oesterreich sich bestimmt erklärt habe. W

scheidungen in der Europäischen Politik nicht mehr wie chet von den Päpsten ausgehen, so macht der jeßîge Fall gewiß Ausnahme. Denn daß die Königin durch- die Anerkennung hiesigen Hofes ein moralisches Uebergewicht erhalten de, leidet feinen Zweifel, ja, man darf glauben, daß d einen solhen Schritt ihre Sache vollflommen gesichert 1 Noch ist dffentlich nichts darüber verlautet, welche Schritte Spanische Gesandte, Marquis v. Labrador, ein Anhänger Königin, beim hiesigen Hofe gethan hat. Der Kardinal M y Catalan hatte zwar eine Audienz beim heiligen Vater, « es ist ihm bis jest noch kein Schreiben zugekommen, we ihm seine Ernennung als Mitglied des Spanischen Negieru Conseils notifizirt hätte. Er kennt solche nur aus den gen, und daher. konnte er auch wohl noch feinen Entschluß seine neue Bestimmung fassen. Reiset dieser Kardinal von ab, so ließe sich dies als ein Zeichen der günstigen Gesin des hiesigen Hofes betrachten. Derselbe bekleidete einst u Papst Leo X]. die Stelle eines Gobernadore di Roma, welcher er sich aber keinesweges auszeichnete. Auch war damals allgemein hier- unzufrieden, daß der Papst cinem nier die erste Stelle der hiesigen Stadt verlieh. Uebrigens er selbst das Mißliche seiner Lage ein, und trug auf eíne änderung in seinem Amte an.

S panien.

Der in dem gestern unter den Neue en ‘i erwähnten Exerabiatt der Madrider Be Len 27. Oktober enthaltene amtliche Artikel lautet also :

Maj. die Königin-Regentin nicht will, daß die böswilligen

reizungen der Feinde ihrer erhabenen Tochter, die zugleich. die Feinde des dffentlichen Friedens sind, noch ferner die Kl Freiwilligen zur Jnsubordination bewegen, oder sie gar v lassen, von den ihnen zur Sicherung der Ruhe des Volke vertrauten Waffen einen s{léchten Gebrauch zu machen,

dies in den Provinzen Biscaya, Alava und in einigen Beji von Alt-Castilien geschehen ist: so hat sie dem Kriegs - Mini anbefohlen, die nôthigen Verfügungen zu treffen , daß die Ÿ fen des Corps der Königlichen Freiwilligen eingesammelt in die Depots niedergelegt werden. Demgemäß hat der Gen Capitain von Madrid die den Freiwilligen dieser Stadt geht den Geschüße an die General- Artillerie : Direction abgeben (las ohne dabei den geringsten Widerstand zu erfahren. Es eben so wenig Grund zu dem Glauben vorhanden, daß sich der Ablieferung der Infanterie - Waffen dieses Corps ein s Widerstand zeigen würde. Allein ein Keim von Widerspen keit Seitens einer kleinen Anzahl der in ihrer Kaserne verl melten Freiwilligen, machte eine Entwickelung der Militair-M nothwendig, ohne daß jedoch diese Bewegung sonstiges Uni als 2—3 Todte und 5—6 Verwundete zur Folge gehabt hi Die Thore der Kaserne der Freiwilligen wurden sofort ged

*) Das Diario di Roma vom 26. Oktober hat in seiner |

lage allerdings. einen Bericht dieser Art enthalten.

E E E L A O T E E E O O E E A M E L OE T V E R E R i d Nez a val E F : y d; G adi 4 t U

enn auch die (

h oli Detaschement unter den Befehlen, des Brigadiers Don:

dro Nolasco Bassa, von dem Ober -Polizei- Intendanten be-

Mitet, selte sich in Besiß derselben, nachdem. es hundert und“

e: darin befindliche Freiwillige gefangen genommen. Hier- t und kraft eines Edikts des Corregidors - sind die Waffen ¡lig abgeliefert worden; diesen Abend war schon eine große nge derselben eingesammelt und die Abgabe des Ueberrestes \lgte ohne irgend ein Zeichen des Widerstandes. Die treffliche nnszucht der Truppen bewahrte die gefangenen Freiwilligen vor Wuth des Volkes, das, unwillig úber den schlechten Geist, den mel)- Mitglieder dieses Corps seit einiger Zeit an den Tag gelegt hat- im Begriffe stand, sich ohne das Einschreiten der dffentlichen t, der Beschüberin Aller, selbs der Schuldigen, so lange Gesel sie noch nicht als solche erklärt hat, von seiner Er- kung fortreißen zu lassen. Das Geseg wird unverzüglich die Schuldigen verfügen, und das Schwerdt der Gerech- eit wird auf ihre strafbaren Häupter fallen. Die Ordnung d aufreht erhalten, und Diejenigen, die sie stôren wollten, den be îraft werden. Könnte inmitten dieser elenden Versuche der higin-Regentin irgend etwas Trost gewähren, so wäre es der Um- ddaßjene Versuche in weniger als einer Stunde unterdrückt wer- fonnten, Und daß die in so kurzer Zeit wiederhergestellte Ruhe auch diesem Augenblicke noch fortdauert. Nicht minder beruhigend d der Enthusiasmus, den die Einwohner dieser heldenmüthi-

Stadt heute bewiesen haben , für sie sein, wenn sie ers er-

t, welchen hartnäckigen Widerstand einige jener Unglücklichen |

eiten Wiilens waren, Dieses Ercigniß is für die Sache er Majeität der Königin Donna Jsabella 11 entscheidend. bewiesene Enthusiasmus verdient das größte Lob, und ist Nachahmung n ürdig, insofern sich die Gelegenheit dazu dar- . Auf diesein eininent loya‘en Boden giebt man nid vet- ns cin rühmliches Beispiel.‘

Jn derselben Zeitung liest man: „Der Graf Colombi, chäftsträger Ihrer Majestät der Königin in Paris, hat der

ierung angezeigt, daß der Herzog von Broglie ihm erklärt |

¿, Se. Maj. der König der Franzosen habe befohlen, daß e Familie eine jechswdöchentliche Trauer anlegen solle, sobald 70d des Königs Ferdinand notificirt seyn würde. Derselbe chäftsträger hat dem ganzen diplomatischen Corps den Tod Königs Ferdinand und die Thronbesteigung Ihrer Maj. der na Jsabella 11. angezeigt, und er ineldet endlich, daß alle in is anwesende Spanier sih in der Gesandtschaft eingefunden n, um ihren Schmerz über den Tod des Königs und ihre

erungen der Treue für die Königin Jsabella aus uspre- ftc) ( z j

Der Ritter Don Juan de Vial, bevollmächtigter Mi-

r in London, hat unterm 8. Oft. ebenfalls gemeldet, daß er diplomatische Corps jener Hauptstadt von den erwähnten gnissen in Kenntniß gesekt habe.“

Eben diese Zeitung enthält außerdem eine aus EClvas ! 16. Oftober datirte Erklärung der Treue und der Bei- |

jtung zur Regierung der Königin von Seiten des Herrn dova, bevollmächtigten Ministers in Portugal, in seinem

en sowohl, als in dem des gesammten Gesandtschafts-Per- |

[s. : : Das Blatt der nämlichen Zeitung vom 26. Okt. giebt

näheren Details der ani 24. Okt. in Madrid stattgchabten |

tlichen Ausrufung der Donna FJsabella zur Königin von lien. Um 10 Uhr Morgens erschien der Graf von Alta- , dem, ‘in seiner Eigenschaft als Groß - Fahnenträger, die altung der Königl. Fahne obliegt, in Begleitung des Mar-

Lon Santa - Cruz, des Grafen von Cerbellon , des Herzogs Montellano7 des Herzogs von Abrantes; oes Drarques“ von

; : i es Grafen von Salva- ! S nices, des Herzogs von Oenna, des Graf | laufen sind 32 Schiffe,

a, des Herzogs von Frias, des Marquis von Malpira, des {ogs von dblejas, des Grafen von Onnate, des Herzogs Veraguas, des Marquis von Miraflores, des Herzogs von cá, des Marquis von Ariza, des Marquis von Brana- , des Marquis Benameji von Sistallo, des Grafen von tanuel, des Grafen von Sastago, des Marquis von ellat und einer großen Anzahl öôffentlicher Beamten und iere. Die Hof-Zeitung bemerkt bei Aufzählung die- Namen in- einer Note, daß einige der Granden der ilihkeit nicht beigewohnt hätten, weil sie Functionen im ast zu verrichten gehabt, während andere nach verschiede- Provinzen abgegangen wären, um in ee Eigenschaft als nenträger die Königin zu proclamiren. och andere: endlich n sich nicht eingéfunden , weil sie abwesend oder krank wä-

Die Hof-Zeitung schließt ihren Artikel mit der Bemerkung, das Volk den lebhaftesten Enthusiasmus an den Tag gelegt, daß es, als man dem Gebrauche gemäß. Geld ausgeworfen, fen habe: „Wir brauchen weder. Gold noch Silber, aber sen gebe man uns, um die Königin zu vertheidigen!“ Die ierung habe die nôthigen Anstalten getroffen, um die Ruhe eht zu halten; aber die Madrider Einwohnerschaft habe nur mmen vernehmen lassen, die die reinste Treue athmeten. nds war die Stadt erleuchtet. : j /

Die Englischen Blätter enthalten Privat, Nachrichten Madrid vom 24. Oktober, in denen von der in der Haupt- t vorgenommenen Entwaffnung der royalistischen Freiwilligen vort den derselben vorangegangenen Ereignissen nicht ein tt gesagt wird; auch ist darin von einer Niederlage Merino's e Rede; es heißt vielmehr, dieser Leßtere habè erst kürzlich Miranda war Crantas eine Proclamation erlassen, wor-

jedem royalistischen Freiwilligen, der sih nicht unter «Fahne reihe, mit dem Tode drohe, und da er ein üdtlihes Guerilla - Corps zusammengebracht, so fürchte / et werde im Rücken des Generals Sarsfield operiren und en Unternehmungen gegen die Karlisten in den Baskischen vinzen behindern. i jiétütig 206 niht_ ohhe Besorgniß vor der liberalen Partei; tentlil) werde diese Furcht bei- ihr dadurch rege, daß der eval:Capitain von Catalonien in Barcelona die Organisirung 13 Bataillonen Stadt - Miliz gestattet habe, da. diese Leute sämmtlich Anhänger der Constitution seyn würden. Er y wie es- heißt, einen Verweis dafür erhalten. haben , daß er el Klasse von Menschen Waffen in die Hände gegeben.

Pereinigte Staaten von Nord-Amerika.

New-York, 11. Oft. Die hiesigen Zeitungen ent- en eki heftige Angriffe gegen den General Jackson we- seines lezten Verfahrens in Bezug auf die Bank der Ver- gten Staaten. Jn einem Blatte heißt es, der Präsident sey gänzlicher Verächter des Gesebes, er habe die dentlichen Gel- gesezwidrig verwandt, das Reich der Geseße haben unter ihm zehdrt, und es gebe fein Geseh mehr im Lande außer dem illen des Diktators. Derinoch erwähnen selbst die Oppositions- îtter sehr vieler Wahlen, die zu senen Gunsten ausgefallen

d, und die Bevölkerung scheint also tit dieser Axt von Dik-

Das Losungswort bei die-

ur U eyn. ganz zufriéden zu seh „„Zasm und das Volk.

Wahlen pflegt zu lauten:

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Andrerseits hat der Geneval Jackson ‘im Kongre { glieder doch für die Repräsentanten der dfferciPen, Die gelten, die ‘Majorität gegen si{ch, ‘denn diese hat die Bank der Vereinigten Staaten in Schub genotnmen, während unter der Nation im Allgemeinen dieses Jnstitut keinesweges beliebt zu seyn scheint. Man is daher schr gespannt, wie dieser Konflikt sich endigen wird, der eine neue große Bewegung in die Staa- ten bringt, nachdem der von Süd- Karolina angeregte Tarif- Streit faum beigelegt is. Der jekige Kampf wird für einen Streit zwischen dem Gelde und der physischen Kraft angesehen, und General Jackson neigt sich auf die Seite der lesteren.

Jn Philadelphia hat sich ein Verein von Aerzten zum Behuf der Ausbreitung der homöovaihischen Heil-Lehre gebildet ; dieser Verein ist zu Chren des Begründers derselben am 10. April 1833, seinem Geburtstage , zusammengetreten und hat den Namen: Tie Hahnemannean Soriely angenommen. Die Ver- fassung ist in Englischer Sprache Lon den dazu beauftragten Mitgliedern verfaßt und unter: eichnet: Philadelphia, den 18. April 1833 Dr Konstantin Hering, Bräsident ; F. Matlack, Secretair; William Geiße, Schakmeister. Dem Hofrath Hahnemann in Köthen ist unter dem 13. Mai O! eine Abschrift der Verfassung und der bisherigen Verhandlun-

gen, so wie ein Diplom als Mitglied des Vereins, zugeschickt |

worden.

_Das zwischen New - York und Hartford fahrende Dampyf-

{i} ist vor kurzem durch das Plaben des Kessels in die Luft ge)prengt worden; es wurden dabei 5 Passagiere und 3 Schiffs- leute augenblicklich zu Tode gebrüht und 23 Personen, zum Theil tödtlich, beschädigt. n Virginien hat der Doktor Aplett Hawes 100 Séflaven ihr. Freiheit geschenkt und außerdem noch der Kolonisirungs-Ge- tellschaft Ur einen jeden derselben 20 Dollars übermacht, um die Kosten ihres Transports nach Liberia damit zu beiireiten.

Finland

«Wern, 11, Nov. Aus Achen meldet man nachträglich, daz Se. Königl. Hoheit der Kronprinz am 3ten auc den De- putirten des Regierungs-Bezirks: Baron von Spies für die Ritrerschaft, von Löwenigh für die Stádte, und Emundts, Va- ter, für die Landgemeinden, cine Audienz bewilligte und aus ih- ren Händen die Stiftungs - Urkunde eines Fonds zur Unterstüz- zung der hinterlassenen Familien der Kriegs - Reservisten und Landwehrmänner (im Falle eines Krieges) als ein Ehren-Denk- mal und zur Erinnerung an die Anwesenheit Se. Königl. Ho- heit in Achen, empfing.

Der Oberst und Landrath Graf zu Stolberg - Wernige- rode, welcher den durch Kränklichkeit behinderten Herrn Ober- Präsidenten von Pestel als Königlichen Kommissarius bei dem bevorstehenden Rheinischen Landtage vertreten soll, is in Koblenz angekommen.

Briefen aus Königsberg zufolge, ist es auch im Laufe des vorigen Monats am Handel Östpreußens stille geblieben ; nur wenig Holz, Getraide, Hanf und Flachs wurde ausgeführt. In Memel hätte die Schifffahrt etwas bedeutender seyn können, wenn nicht die beständigen Süd- und Súd-Oftwinde einen o niedrigen Wasserstand erzeugt und das Ankommen der Schiffe aufgehalten hätten. Mehrere Schiffe, zum Theil mit Lootsen beseßt, die gegen Ende des vorigen Monats schon einige Tage lang vor dem dortigen Hafen kreuzten, ohne einlaufen zu kön- nen, mußten zulest auf der Schwarzorther Fläche lichten. Jn Péllau find 56 Schiffe eingelaufeæy darunter 19 Schiffe mit Ballast, 31 mit Stückgütern und 6 mit Dachpfannen; ausge- davon 7 mit Ballast, 8 mit Getraide und 17 mit verschiedenen Gütern Jn Memel sind 45 Schiffe eingelaufen, von welchen Z) mit Ballast, die übrigen mit ver- schiedenen Gütern beladen waren; ausgegangen sind 32 Schiffe, davon 1 mit Ballast, 18 mit Holz und die übrigen mit ande- ren Gütern. Jn Braunsberg sind seewärts verladen wor- den: 60 Stein Wolle, 14 Lasten Flachs, 22 Lasten Flachsheede, 1349 Scho Linnen- Garn und 22 Schock Docht: Garn.

Literarishe Nachrichten.

Berlinet Kalender auf das Gemein-Jahr 1834. Mit Kupfern. Herausgegeben von der Königl. Preußi- schen Kalender - Deputation.

Der Berliner Kalender, eigentlich der Staats- und Geschäfts- mann unter seinen anderen libellenhafteren Almanachs-Genossen, mit tenen er die Saison theilt, tritt auch diesmal, seinen ernsteren -Fn- halt mit heiteren Musengaben abwechseln lassend , in einem stattlich geschmückten Kleide auf. Es is ohne Zweifel, schon unter den Ver- hältnissen, unter denen „er erscheint, die Aufgabe dieses Kalenders, eine vaterländische Bedeutung fúr sein Publikum zu gewin- nen, und in der leicht ansprechendeèn und sich verbreitenden Form des Almanachs Kenntnisse der sten Zustände und Um- gebungen zu verallgemeinern, ohne jedoch eben diese Aufgabe zu eng zu fassen. Der vorliegende Fahrgang tritt diescm Zweck auf eine erfreuliche Weise näher, als es seine Vorgänger meist. ntheis ethan. Schon die dreizehn, fast puehaanala sehr gelungenen Kupferstiche veranschaulichen heimathliche Gegenstände, an die sich zum Theil wesentliche historische Erinnerungen für jeden Preußen knüpfen. Das Titelkupfer zeigt den Marggrafen Albrecht zu Brandenburg, ersten Herzog in Preußen, in seiner Amtstracht; eine kraftvolle, ru- hig entschlossene Gestalt , mit kühnen, ern sinnenden Augen. Er sieht aus, als bewege er in seinen nachdenklichh muthigen Mienen die große Zukunft eines Preuß. Staates, zu dessen politischer Selbststän- digkeit er die ersten Grundpfeiler gelegt hatte. Diesem Blatte folgen eine Reihe von Abbildungen, welche sämmtlich O s- und Westpreu ßische Lokalitäten, besonders ausgezeichnete Bauwerke und geschichtlich

merkwürdig gewordene Denkmäler, darstellen; darunter zwei Por- Andererseits, heißt es ferner, sey die | tkaits von Simon Dach, dem Königsberger Dichter und Professor, L , 5

und Georg Sabinus, dem Schwiegersohne Melanchthons, einem geborenen Brandenburger; der als Lateinischer Dichter im sechs- zehnten Fahrhundert berühmt war. Nében diesen schen wir eine Abbildung des zu Warschau errichteten Denkmals des Copcrnicus, wie es von Thorwaldsens feinsinniger Meisterhand ausge ührt worden, und die Redaction hatte vollkommen Recht, den unt- sterblichen Astronomen hier mitten in der Reihe vaterländi- scher Bilder auftreten zu lassen,“ da wir es uns, troß der neuerdings mehrfach geltend gemachten Versuche, doch nicht nehmen lassen dürfen, daß Copernicus ein Deutscher und ein Preuße war.

Von der reichhaltigen Ausbeute der Kupfer zu der des Fnhalts übergehend , lesen wir zuerst ein /¡¿Historisch - statistisches Gemälde von Ost= und Westpreußen, - welcher Provinz - fich der diesjährige Kalender, wie man sieht, vorzugsweise zugewandt hat. Der Ver- fasser dieser, in ihrer ersten Hälfte mitgetheilten Abhandlung, Herr Professor F. W. Schubert in Königsberg, ist ein eas Histo- rifer, der gründliche Forschuug hinter geschmackvoller Darstellung gewandt zu verbergen versteht und diese Kunst, die vornämlich an einem für einen Almanach bestimmten historischen Gemälde unerläß- lich is, auch hier anziehend bethätigt. Diese Darstellung, in welcher das Bauholz des gelehrten Apparats klglich abgeworfen und nur die Resultate der Forschung hervorgehoben werden, reicht für ießt bis zu dem

Regierungs - Antritt des Mannes, mit dem uns das Titelkupfer be- fanut gemacht, und läßt uns ihre Fortseßung in dem nächsten Fahr=

|

Dr, Charies

gattg des Kalenders erwarten. Man liest sie mit Fnteres}e, wen man auch im nis wenig Neues und Auegczeldeis dar ántrifit. Nun zu den usen des Borliner Kalenders! Diese vertritt zuz vdrderst Heinri Stiegliß, der begeisterte Dichter der „Bilder des Orients //, mit einem Cyclus von „Lebensbildern//, die manniag- fach bewegte Tône dés Gemüths anschlagen. Viele darunter ged ren uns zu den liebsten, die wir vom Verfasser kennen, vor allen das erste: /, Täuschungen “/, dann: „die Geschwister‘, „Stumme Liebe (dies ein sehr sinniger Liebes-Gedatken strich), „Am Pflingstmorgen“/, d „„Frühgruß//, eine Canzone. Aus einfachen Lébens3-Erfahrungen und Lebens-Wahrnehmungen quellen hier oft gewaltige Strömungen des Gefüuls hervor, und mischen sich mit dunkel melancholischer Be- trachtung, welche in der gediegenen Form und Sprache kräftig ges fesselt wird. Wenn auch Stkiegliß vielleicht eiae hôdere Stufe sei- nes Talents im Drama betritt, wie er in den leßten Bänden seiner Bilder des Drtents‘“/ gezeigt (nicht nur tragisch, sondern auch in dem kürzlich erschien: nen vierten Bande fins Werkes, der cit Chinesisches Drama, eine hicch glückliche satyrische Combinaartiv 1 geqen cinatnd sPptelender und fich werckchslseitig beleuchtender orien- taler und occidental Interessen enthält: { unioriftesch), so möchten wi ihn doch auch der Lyrif n.cht untreu werden schen, da er, wie er von Neuem bewiesen, cine volle Liederbrusi vazu 10 sich trägt. Nach diesen Gedichten lasen wir: „Adler und Greif, ein historisches Gemälde aus dem l5ten E culo ‘, von dem als novellislishen outinier uns schon früher be- lannten Wilhelm Blumenh gen. Wir sind, intim wir diese Anzeige ntederschreiben, mit der Lektüre dieser Erzählung noch nicht ganz fertig geworden, wissen auch noch nicht, ob wir sie später jemals zu Ende bringen werden, aber so weit wi: bis jeßt

| getommecn, iff uns ein recht frisch ausstaifirtes und muthig figuriren-

des Leben begegnet. Herr Blumenhagen sons der Walter Scott setnes Hannovrischen Vaterlandes hat hier einmal sein Lieblings- Thema, die Hanuovrisch- Braunschweigischen Sagn, verlassen, und sich doch nit gar aus Galanterie gegen den Berliner Kalender ? verleitet gefunden, einen Abstecher in unsere eigene vaterländische Vorzeit zu machen. Die Geschichte des keen Pommern - Herzogs %0gusiav X. gab ihm einen nicht uninteressanten Stoff dazu her, aber die Poesie scheint einmal auf dem von thm gewählten Gebiete nie sonderlich fortzukommen. Wir erfreuten uns dafür an den P o st- Coursen, die auch der dicsfährige Berliner Kalender mit einer sehr dankenswerthen Vollständigkeit und Umfänglichfkeit dar- bietet. Nicht minder werten die Käufer des Almanächs auch sür dte außerst gengue /¿Genealogie der regierenden hohen Häuser in Europa‘, welche der Kalender, wie immer, enthält, danfhar zu seyn Ursach haben. T h. M.

; Meteorologische Beobachtung.

1833. | Morgens | Nachmitt. | Abends Nach einmaliger 10. Novbr. | 6 Uhr. | 2 Uhr | 10 Uhr. Beobachtung. O, . |338,3 0 Par.|340, ch4 2'Par./341,4 2 ‘Par ÎQuelwärme 8,4 °R.

uftwärme 1,49 N.|+ 4,69 R.4+ 0,1 R. : Se O 0,2° R D 0,3° R. E Cb 0 S Flußwärme 4,0 °® R. Dunstsättg.| 87 pCt. 69 pCt. 90 pCt. [Bodenwärme 5,3 ® R, ri 2A cie L 4 A Ausdünst. 0,04 1 Rh, Wolkenzug | NRW. Zes iederschlag 0,0 e 1 "Rh,

Berliner Börse. Den 11. November 1833.

Amtl. Fonds- und Geld-Cours- Zettel. (Preufs. Cour.) N U, df. Brief. Geld,

Grolshz. Pos. do. 4 | 401 Ostpr. Pfandbr. 4 [1907 Pomm. do. /d 1057 Kur.- u. Neum. do.! 14058 Schlesische do.| 4 1606 1052 lkst.C. d.K.-u. N 65 | Z.-Sch.d K.-u.N. 655 |— Holl vollw. Dak. —| 171 Neue 4

Geld.

T: St. - Schuld- Seh. | 4 | 974 [ 963 Pr. Engl. Anl. 15.| 5 1035 | Pr. Engl. Aul. 22.| 5 1934

Pr. Engl. Obl. 39,1 4 | Präm. Sch d. Seeh.| | Kurm. Obl.m. 1 C.| 4 | 95. Neam. Inl.Sch. do] 4 | 54 Berl Stadt-Obl 4! Jg Königsb. do, 4 Elbing. do. 4: Danz. do. in Th.|—

Westpr. Pfindbr.| 4

104;

Friedrichsd'’or Disconto ..

Auswärtige Börsen. Amsterdam, 6. November.

Niederl. wirkl. Schuld 49157. Ausgesetzte Schuld 125. Kanz- Bill 2275. 68 Anl. 1022. Neap. —. Vesterr 923, Preuss. Prü mien - Scheine 90. Russ. (v. 1528) 10185. (v. 1-31) 92. 98 Span, 597. 32 do. 382

Antwerpen, 5. November.

Met. 96. Bras. 671. Span. 90 992. 602. 6ut. 38 391, Ziusl. 120 Neap. 901.

Wien, 6, November.

95 Met. 9375. 48 do. 83. Bank- Actien 1207 Loose zu 100 Fi, 198.

Königliche Schauspiele. :

Dienstag, 12. Nov. Im Opernhause: Hans Heiling, ro- mantische Oper in Z Abtheilungen, und einem Vorspiele von E. Devrient ; Musik von H. Marschner.

Jm Schauspielhause: Pour le second déhut de Mr. Henry : 1) La cloison, comédie en f acle, 2) La reprize dé: Les deux ménages, comédie en 3 acles et en prose, 3) La re- prise de: Rabelais, vaudeville en 1 acte (Dans la -econle pièce, Mr. Henry remplira le rôle de Bourdeyil et dans la troisième celui de Rabelais.)

Königstädtishes Theater.

Dienstag, 12. Nov. Gabriele, Drama in 3 Akten, nach dem Französischen von Castelli. Hierauf: Der unterbrochene Schwäkßer, Lustspiel in 1 Akt, von Coutessa. Zum Beschluß: Rataplán, der kleine Tambour, Vaudeville ín 1 Att, von Ferdi- nand Pillwi6.

G RR E I Ie PRE E P S G R A? O N E T?

Je e ese NachrtVten

Paris, 5, Nov. Der König hielt gestern Mittag einen dreistundigen Minister - Rath.

Der heutige Moniteur enthält eine vom Zten d. M. da- tirte Königliche Verordnung, wodurch beide Kammern auf den 23sten Dezember zusammenberufen werden.

Durch eine zweite Königliche Verordnung werden die fünf Päpstlichen Bullen, wodur Herr von Gualy zum Erzbischof von Alby, Herr Casanelli d’Jstria zum Bischof von Äjaccio, Herr von Chaudru- de - Trelissac zum Bischof von Montauban, Héér Double zum Bischof von Tarbes ‘und Hexr. voi Cadalen zum Bischof von St. Flour ernannt wird, unter dem üblichen Vorbehalte, daß in diesen: Bullen nichts der Verfassung, den Landes - Geseken, so wie den Freiheiten und Grundsäben der Gallifanischen Kirche Zuwiderlaufendes enthalten sey, genehmigt und bestätigt. j

Part. - Obl, 13.14,

E D E E n 46/0 A R f P Ta B