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70) Q E N d E O A N L
öffentlichen Lebens noch nicht beobachten konnten, eine kurze Schilderung von den Verhältnissen der Grafschaft im Jahre 1813, als ih zuerst die Ehre hatte, als Repräsentant derselbên ins Parlament zu treten, folgen zu lassen. Es gab damals noch gar keine dffencliche Meinung; der orie
aus Tories; obrigkeitli- hen Bänke waren von eben dieser - Partei beseßt: alle Öffentliche Versammlungen wurden vor den Thoren des bischdfli- chen Palastes gehalten, und der Prälat war meistentheils dabei zugegen; den Pächtern wurden Instructionen ertheilt, wie sie zu stimmen hätten, und sie erhoben ihre Hände nach dem Wil- len und Befehl ihrer Gutsherren. Bei einem sehr wichtigen Anlaß, dessen Einige von Jÿnen sich noch erinnern werden, vermochte selbst die Beredsamkeit meines erlauchten Verwandten, des Lord Grey, und meines Vaters nichts gegen die Opposition des Bischofs und des Tory-Adels; und Beschlüsse, die in anderen Theilen des Königreichs mit Enthusiasmus ange- nommen wurden, fanden in College - Green fas einstim- mige Opposition. (Hört. ) Untex solchen Verhältnissen stellte ih mich den Freisassen der Grafschaft vor. Fch weiß und ih bekenne es mit Stolz und Freude, daß ich damals, denn Sie kaunten mich nicht, nur durch den Einfluß des Cha- rakters und Rufs meines Vaters gewählt ward (Beifall), und ich kann wohl die Ueberzeugung aussprechen, daß ich während meines ganzen folgenden Lebens nichts gethan habe, was seinem Namen hâtte Schmach bringen können. (Wiederhölter Beifall.) Das Erste, worauf ich mein Augenmerk richtete, wat, eine öffentliche Meinung in der Grafschaft hervorzurufen, eine Hin- nveigung zu verfassungsmäßigen Grundsäten; genug, ih wünschte die Grafschaft zuni Selbstdenken hinzuleiten, Deshalb begün- stigte ich alle dentlichen Versammlüngen, die auf die Stim- mung und Gesinnung der Grafschaft von Einfluß seyn konnten, und iu denen es sich nicht um bloß drtliche Rechte und Jnteressen,
\chaft bestand hauptsächlich
sondern um die allgemeinen Rechte und Jnteressen des Reichs |
hondelte. Ju dieser Äbsicht verband ih mich mit meinen Freunden, um solche Versammlungen zu veranlassen, und es gelang mir, wie viele von Ihnen ohne Zweifel noch wissen. Eine Veursamm- lung folgte der andern, und ich hatte endlich das Glü, die Grafschaft Durham ihre richtige und natürliche Stellung unter den aufgeklärten und unabhängigen Grafschaften Eng- lands einnehmen zu sehen. (Großer Beifall.) Die erste öôffentiche Versammlung in dieser Stadt wurde von dem vorigen Rektor in Bezug auf die zu Manchester vor- gefallenen Unruhen einberufen. Jch kam allein in den Saal und fand eine Gesellschaft von Herren, hauptsächlich aus oder Umgegend, die sich für Repräsentanten der Gesinnungen von Sunderland ausgaben. Es schien mir seltsam, daß man, um diese Gesinnungen zu vertreten, eine Versammlung halten wollte, von dev gar keine öffentliche Anzeige gemacht worden war. Jch fsellte _ Jhnen die Sache „vor, und in einer halben Stunde sirômten die Einwohner der Stadt herbei; es ward eine Vertagung beschlossen, und dann erst konnte sich die wirkliche und einmäthige “Gesinnung der Stadt deut- lich fundgeben. Alle diese Umstände trugen zu dem rühmli- hen Siege bei, dessen mein ehrenwerther Freund erwähnt hat, und se6ten mich in den Stand, fur mich allein gegen cine Macht und gegen einen Einfluß anzukämpfen, wie sie selten gegen. einen Einzelnen aufgeboten wurden. Gegen mich und Sie, denn wirkämpften alle für eine gemeinsame Sache, hatte ich den Einfluß der Krone , den Bischof, den Dechant und das Kapitel, die Magistrats-Bank und den größeren Theil des Land- Adels, der aus Tories bestand; und diese mächtige Ligue brachte jede Húlfsquelle ohne alles S R ohne sich „eig Gewisscu daraus zu machen, gegen mich in Bewegung. Wir kämpsten zusammen und siegten, und ich glaube, der Erfolg dieses Sieges war, daß die Unabhängigkeit dieser großen Und volkreichen Grafschaft für immer begründet ward. Zwar is in der leßten Zeit das Band zwischen uns nicht mehr 9 eng gewesen, zwar bin ich- in ein anderes Parlaments-Haus versest worden, aber ich frage einen Jeden in dieser Versammlung, ob ih seitdem jemals in meinen Bemühungen zum Besten der Handels - Interessen der Graf- schaft Durham, und dieser Stadt insbejondere, nachgelassen habe. (Lauter Beifall.) Jch weiß, daß ih bei diesem Taush meines Geschäfts - Kreises einen Platz verlassen habe, auf dem ih mi vielleicht mehr hâtte auszeichnen und wo ih bei dem jeßigen Stande der Parteien vielleiht mehr Ein- fluß auf meine Landsleute hätte gewinnen können, als da, wo ih jeßt stehe. Aber ich glaubte, daß es vielleicht nicht ohne Nutzen seyn möchte, wenn in jenes Haus ein Mann käme, der unter dem Volke geboren, wage! und aufgewachsen is (großer und anhaltender Beifall). Einer, dor frühzeitig die Ueber- zeugung gewonnen, daß nicht die Erreichung eines ehr- geizigen Zwecks, insofern derselbe niht mit der Verthei- digung des Wohls {einer Landsleute verbunden ist, son- «dern diese große und ruhmreiche Angelegenheit allein das Ziel jedes Staatsmannes seyn, und daß er unter denen, die in Folge ihrer Erziehung oder Gewohnheit nicht geneigt sind, so viel Wichtigkeit, wie er, darguf zu legen, die Interessen des Volks vertreten muß. Unter solchen Umständen, so unerfreulich auch die Aufgabe war, so unangenehm ich es auch fand, mich persdnlich mit den Sitten und Vorurtheilen derer, unter die ich mich verseßt sah, in Widerspruch zu finden, glaubte ih doch, daß mich -meine im Unterhause erworbene Bildung befähigte,
meinem Lande wichtigere Dienste zu (leisten, als ih es vermocht .
âtte, wenn ich im Unterhause geblieben wäre, um dort in Ga toe mit meinen Freunden für -das Wohl des Landes zu kämpfen. Jch weiß übrigens, daß Sie sich angelegentlichst
* mit dem jeßigen Zustande des Landes beschäftigen werden, und
ih bin überzeugt, daß mein Bruder, als Jhr Repräsentant, in dieselben Fußtapfen treten wird, die mix Zhren Beifall und Ihre Achtung erwarben. Jch empfehle JZhnen eine wachsame Aufsicht über das Benehmen aller Staats - Beamten, besonders derer, welche das Geschick des Landes leiten, únd. mit denen zu- sammen ich an der Durchbringung der großen Reform - Maß- regel arbeitete, Jch empfehle Jhnen, stets. gufmerksam zu seyn auf das Benehmen Jhrer Repräsentanten im Parlament, und ich hoffe, mein lieber Verwandter wird nicht ungehalten auf mich seyn, wenn ih Sie, seine Kommittenten , auf die Nothwendig- keit hinweise, jedes von ihm im Parlamente abgegebene Votum zu prüfen, denn glauben Sie, das Benehmen der Wählerschaft ist beinahe von eben so großer Wichtigkeit, als. das ihrer Reprä- sentanten. Wir leben in keiner gewdhnlihen Zeit. Jch wieder- hole es, daß ih fürthte, es herrscht überall-ein Geist der Unruhe, und dieser kann nur durch vernünftige und hrave Männer, wie Sie, gemildert werden, indem sle (jene weisen und nüblichen.--Reformen verlangen, die nicht zu Umwälzungen, son- dern zu Sicherheit führen, Wir haben ‘ebenso gegen diejenigen zu kämpfen, welche feine Verbesserungen wollen und zu den a- gen der- alten Verderbniß zurückehren möchten, wie gegen. diè, welchs Verwirrung und Revolution Unter us zu hringeri wün-
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schen. Als ich, zuerst, vor. zwanzig. Jahren in ‘das Par- lament cidtéat: fu ich die Pa) “Durham mit 4 Repräsentanten; jekt hat sie ihrer zehn; damals hatte keine ihrer großen Handelsstädte das Recht, im Parlament vertreten zu werden; “jezt erfreut sih diese große und wichtige Stadt des (hr gebührenden Rechts, das sie ge- wiß skets den Prinzipien gemäß ausüben wird, nach denen es ihr verliehen wurde.“ Nachdem hierauf noch mehrere Toasts auf das Wohl von Lord Durhams Familie, Lord Grey's, Lord Broughams- und. der- Reform, - der Minister und der Volks-Re- präsentantey ausgebracht worden und Herr Lambton cinige Worte zu der“ Versammlung gesprochen hatte; um sie seines Cifers. fúr das Beste des Landes und der Grafschaft Durham zu versichern, entfernte sich Lord Durham mit seinen Freunden unter den herzlichsten Beifalls-Bezeigungen der Anwesenden.
— — London, 12, Nov. Am 9ten dieses fand hier die alljährliche Feier des Amts-Antritts des Lord-Mayors statt, wo- bei, wie gewöhnlich, die Königlichen Minister, die Richter und auswärtigen Gesandten zugegen waren. Die Ersteren wurden, so wie sie erkannt wurden, vom Pdbel beschimpft, das Ausbrin- gen ihrer Gesundheiten bei Tische wurde von den anwesenden Bürgern mit ziemlicher Kälte aufgenommen, während sie die Gesundheit des Herzogs von Wellington mit lautem Jubel be- grüßten. Hieraus darf man jedoch nicht schließen, daß diese Leute den Herzog wieder zum Minister Haben möchten, es wäre denn, daß er seiner eigenen Partei entsagen, und sich an die ge- mäßigten Whigs anschließen wollte. Denn, obgleich man noth- wendig mit den Whigs unzufrieden is, weil sie die gol- denen Träume, welche sie, hervorgerufen, nicht haben ver- wirklichen können, so is doh auf der anderen Seite die Furcht vor einer Reaction von Seiten der Tories bei den Mittelklassen sowohl, als dem gemeinen Volte zu stark, als daß sie im Ernste die Rückkehr derjelben an das Ruder be- fördern soliten. So hat man in der Stadt York so eben bei
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| einer neuen Wahl durch eine starke Mehrheit den Whig-Kandi- daten dem Tory vorgezogen. Aber man wünscht der Regierung ' zu verstehen zu geben, daß man nicht zufrieden mit ihr sey, be-
sonders in London, wo man die Bürde der direkten Steuern so drückend empfindet; aber alle Leute von Vermögen — selbs die meisten Tories — sind so vollkommen überzeugt, daß in diesem Augenblick nur die jeßigen Minister das Schiff des Staotes flott. erhalten können, daß wohl kein ernstlicher Versuch aemacht werden wird, sie vom Ruder zu vertreiben, Die Handwerker- Vereine, die Verbindungen gegen Abgaben an den Staat, wie an die Kirche, sind so gefahrdrohende Zeichen der Zeit, daß je- der Unbefangene froh seyn muß, eine Regierung zu haben, wel- che sowohl den Wunsch als die Kraft besißt, die dfentliche Ruhe aufrecht zu erhalten. “Auch stehen in der nächsten Session be- deutende Reformen zu erwarten, welche, wenn sie auch nicht Al- les so umgestalten, wie der blinde Eifer unserer Ultras es wünscht, gewiß soweit gehen werden, als die Umstände es gestatten. So wollen z. B. viele eine freie Getraide - Einfuhr , welche vielleicht auch bald nothwendig werden dürfte; aber es herrschen darüber bei den Grundherrn, wie bei den Pächtern noch \o viele Vor-
urtheile, so viele Privat-Kontrakte und öffentliche Einrichtungen |
sind. guf die bestehenden Getraide-Geseße gegründet, daß es Na- serei/ seyn würde, je6t schon eine so tiefeingreifende Reform un- ternchmen zu wollen.
Belgien.
Brüssel, 14. Nov. Die Repräsentanten-Kammer wählte _in ihrer heutigen Séßung Herrn Naitem zum Präsi- denten, und die Herren Dubus und Coppieters zu Vice- Präsidenten. Demnächst wurde die Kommission zur Abfassuug der Adresse, als Antwort auf die Thron - Rede, ernannt.
Der Graf von Dietrichstein, Oesterreichischer Gesandter zu Brüssel, ist gestern hier eingetroffen, und im Hotel Belle-Vue abgestiegen. — Herr von Arnim wird heute hier erwartet.
Die Französischen Offiziere in Belgischen Diensten haben nachstehendes Schreiben an den Marschall Gerard erlassen : „Herr Marschall, eine Verfügung vom 17. Oftober 1833 in Bezug auf die nach Belgien gesandten Französischen Offiziere widerspricht der Ordonnanz vom 25. September 1831. Auf Jhr Wort und voller Vertrauen in die von dem Könige der Fran- zosen gemachten Versprechungen haben wir, unter den von Jh- nen unterzeichneten Bedingungen, die Mission angenommen, welche uns angeboten wurde. Damals, Herr Marschall , waren Sie der Vermittler zwischen der Französischen Regierung und der Nord-Armee; Sie waren unser Beschüßer. Wohlan, wir Alle glauben, daß Sie uns jest diesen Schuß, auf den wir stolz sind, ohne Ungerechtigkeit nicht rauben können; Alle sind
wir der Meinung, daß uns der Marschall Gerard auch ferner- ‘
hin ein Beshüßer seyn wird; Alle wiederholen wir, als Fran- zösische Offiziere, mit Vertrauen und Stolz, daß es unmöglich ist, daß ein von einem Französischen Marschall gegebenes Wort gebrochen werden kann.“
P olen.
Warschau, 15. Nov. Der Administrations- Rath des Königreichs macht bekannt, daß zwischen dem Königreich Polen und der Schweizer Eidgenossenschaft ein Vertrag abgeschlossen worden ist, demzufolge die Abgaben, die sonst von dem Vetmö- gen erhoben werden, welches aus dem Königreich Polen an Aus- länder, deren Eigetthum dasselbe ist, ausgeantwortet wird, in aginds auf Mitglieder der Schweizer Cidgenossenschaft weg- allen sollen.
s Um den Einwohnern des Kdnigreichs Polen die Lasten der Einquartierung so viel als möglich zu erleichtern und nah Ver-
hältniß ihres Vermögens unter dieselben zu vertheilen, sollen-
unverzüglich in jeder Stadt des Königreichs, mit Ausnahme von Warschau, wo in dieser Hinsicht besondere Vorschriften be- stehen, Quartier-Deputationen aus dem Präsidenten oder Búür- germeister der Stadt oder einem Mitglied der Municipalität, 3 bis 5 Haus-Eigenthümern und 2 bis 3 zur Miethe wohnenden Gewerbtreibenden zusammengeseßt werden.
Deutschland.
Dresden, 14. November. Die zweite Kammer be- schäftigte sich in ihrer Sißzung vom 5ten d. mit der Berathung über das Geseß, das Untersuchungs-Verfahren gegen Uebertreter der gese6lichen Vorschriften in Sachen der indirekten Abgaben betreffend, Der Abgeordnete Axt nahm zuerst das Wort, und auf die so nôthige Desseunsgung der Landtags-Arbeiten hinwei- send, trug er darauf an, das ‘vorliegende Geseß provisorisch bis zum nächsten Landtage anzunehmen, ohne in eine spezielle Bera- thung desselben einzugehn. Der Vice-Präsident Dr. Haas e und der Abgeordnete Sha ch þe erklärten sich gegen diese Ansicht. Der Staats-Minister von Zeschagu \{chlug zur Abkürzung der Bera- thung bei diejem Gesege vox, nux diejenigen Paragra-
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phen mitzutheilen, bei welchen die Deputation Y,
fungen gemacht und Zusäge vorgeschlagen habe, uy Uebereinstiinmung der Kammer mit diesen Zusäßen, wel Vorschläge an die Regierung gebracht werden sollten, ausz hen. “Die Kammer erklärte sich damit einverstanden, und; demgemäß die Diskussion des vorgelegten Geseßes vor, y noch in ‘derselben Si6zung beschlossen wurde. Sodann bes die Kammer „- den ganzen Geseß-Entwurf provisorisch big nächsten Stände-Versammlung anzunchmen. — Jn ihrer zung am folgenden Tage beschäftigte sich. die zweite Kamm erst mit mehreren an sie eingegangenen ‘Petitionen. Day befand sich die Eingabe eines Petenten, Namens Blum cine ôkonomisch-technisch-mineralogische Untersuchung dés f in Vorschlag gebracht hatte. Der Abg. Ro ux und der Pri von Leyßer sprachen die Meinung aus, daß auf diése schläge nicht einzugehen seyn werde. Der Abgeordnete glaubté ihnen aus dem Grunde. eine Berücksichtigung y fahren lassen zu können, weil die vorgeschlagenen Bohr-Vei auch dazu dienen sollten, Salz -Quellen zu entdecken, wy vielleicht die so sehr gewünschte Erniedrigung der Salz-) mit der Zeit herbeigeführt werden könne. Der Abgeg Eises ucck sagte: Was das Salz betreffe, so sey es b Thatsache, daß die Regierung {on mehrere Versuche zu findung desselbên habe anstellen lassen. Ob dieser Petent, der daj an- und durchbohren wolle, ein glückliches Resultat erl werde, stehe dahin. Die Beschwerde über die Hdhe der Salz} die doch niedriger ständen, als in den benachbarten Sh werde übertrieben. Was den vorliegenden Plan anlangé, derselbe eine Hypothese, die sich in cinem spekulirenden | erzeugt habe, und er fomme ihm vor, wie eine Reis Monde. Der Abgeordnete v. Thielau berichtete darauf den Jnhalt der fraglichen Petition umständlicher, won Sache zwar als eine Privat-Unternehmung ausgeführt, u Kosten der Bohr- Versuche von den Privat - Besibkern geh die Bohrer aber auf Kosten des Staats angescha}st, und Grundbesizer genöthigt werden solle, das Bohren auf | Grund und Boden stattfinden zu lassen. Der Zweck bestehe) nüßsliche Fossilien zu entdecken, und der Petent wünsche dab Direkror angestellt zu seyn. — Der Berichterstatter crflánti Plan für einen Eingriff in die Rechte des Privat-Cigenthunh( Staats - Minister von Zeschau bemerkte hierauf, auch t gierung habe von -diesen Vorschlägen Kenntniß erlant abev ‘nicht bewogen finden können, darauf einzugèhen, geognostische Untersuchung des Landes sey bereits ges das, was der Petent wünsche, sey cine ökonomische U chung, und dies sey Privatsache. Auf Entdeckung von quellen wären schon so bedeutende Kosten erfolglos vet! orden, daß man viel besser thue, das Salz auswärts fen, als jene kostspieligen Untersuchungen fortzuseßen. — Kammer beschloß darauf einstimmig, den Antrag des Py Urückzuweisen, -und beschäftigte sich sodann mit dem Bericht der zweiten Deputation, die Peräquations - Angi heiten in Verhältnissen der Erblande mit der Ober { betreffend.
Gotha, 17. Nov. Jm Allgemeinén Anzeiger Deutschen wird darauf aufmerksam gemacht, daß am 30, d. J. das 1300jährige Jubelfest der Justinianischen Jnsti nen und Pandekten eintrete und daß es vielleicht passend möchte, diesen Tag nicht ohne eine Erinnerungs- Feier vo gehen zu lassen.
Wolfenbüttel, 4. Nov. (Allgemeine Zeitung) Anvuf der von dem hiesigen Landes -Gerichee (li verl ven Hochverraths - Sache Freigesprochenen is ein gewisser Sch zu Braunschweig, als der Verleitung zu gedachten Um verdächtig , in Untersuchung genommen , nach Einsicht deri forderten Akten jedoch der úber ihn verhängten Verhaftung der entlassen worden; auch ist unlängst von“ besagtem G wegen Fortsezung der Untersuchung über den Schloßbr Braunschweig Verordnung ergangen, und man velsichert, d der gewesene Kammer- Direktor v. Bülow in einer Dru sagt, daß ihm einige Tage vor dem Ausbruche des dan Tumults davon Nachricht zugekommen sey, eine Vernehml desselben vor der dazu requirirten Königlichen Zustiz - Kan Celle erfolgen werde. Die Gräfin v. Wrisberg befindet si Vernehmen nach wegen Ermangelung der erforderlichen Cáü Leistung noch in Gewahrsam zu Braunschweig.
München, 13. Nov. Heute wird das hohe Geb Ihrer Königl. Hoheit der Frau Kronprinzessin von Preuß Schlosse zu Tegernsee enu Famille gefeiert.
Die hiesige Zeitung enthält nachstehende Vi bung der gestern stattgefundenen feierlichen Auffahtt Anwerbung des hier angekommenen außerordentlichen G zoglich Hessischen Gesandten :
/¿Gestern, als dem für die feierliche Anwerbung Sr. K. Erbgroßherzogs Ludwig von Hessen um die Hand F. K. H. der) sin Mathilde von Bayern bestimmten Tage, verfügte si un der von Sr. Maj. dem Könige ernannte Auffahrts-Commissait von Tauffirchen-Englburg, K. Kämmerer, zu Sr. Durchlaud
Großh. meen für den feierlichen Atnverbungs-Aft bevo tigten außerordentlichen Gesandten, Herrn Fürsten von Sayn genstèin, und bestieg mit demselben den mit sechs Pferden (d Fiochi behängt waren) bespannten Galla: Hofwagen, in od err Gesandte den Play vorwärts, jenen rúckwärts der Auffahrts - Commissair einnahm. Dex Zug bewegte s nachstehender Ordnung: 1) der K. Kammer - Fouriecrs - El 2) die Livree - Dienerschaft des Herrn Gesandten, 3) Haus - Offiziere, 4). ein Königlicher Bereiter zu Pferde, Wagen des Herrn Gesatrdten, zu beiden Seiten am Wage ein Hof -Laquai in Galla -Livree mit unbedecktem Haupte, zweispänniger Hofwagen, in welchem der Großhberzoaliche K herr, Freiherr vön Drachenfels, und der Großherzogliche K herr, Freiherr von Riedesel Deisenbach, fuhren; die eigene Dienerschaft folgte zur Seite. Der Einzug in die Kdnigl. fand durch das Kaiserthor statt, die Königl. Residenz - Wall unter das Gewehr, und eine Eskadron Kuirassiers war im hofe augen, Der Herr Gesandte stieg am Fuße der ! Königl. Hartschier- Garde beseßten Kaiserstiege ab, wo densel Königl. Hof- Fourier, oben am Anfange der Stiege bei det gange des gleichfalls von der Königl Hartschier - Garde b Gallerie - Korridor’s der- Kdnigl. Kammer- Fourier empfing zwei Großherzoglich Hessischen Kammerherren ingen dem Gesandten unmittelbar voran, zur Linken des eßtern der Ÿ Auffahrts- Commissair. Se, Durchlaucht der Herr Fürst vot genten ward sodann durch den weißen Speisesaal in das Ÿ es Trierschen Appartements geführt; hier verweilte derselbe, Folge der Sr. Majestät gemeldeten Ankunft des Herrn Ges in der K. Residenz J KK. MM und IJ. KK. HH. (mit nahme J K. H. der'Prinzessin Mathilde und Sdchstihres tenstes unter dem Vortritte des um 1 Uhr im Appartement Sr. M des Königs versammelten großen Cortege und gefolgt von de nigl. Oberst-Hofmeisterin und von den Schlüssel - und Palast-D in das für die Audienz des Herry Gesandten þestimmte rfen
partement des Königs begeben hatten, Die Stünde dex
F tändehaus.
r. Jm Audienz-Saale stellten Sich JJ. KK. MM. vor fen des Fhgones réchts Sr. Maijeftät. 3 Cini Se. Kd- “ Hoheit der Kronprinz dr Fhrex Maij. der Kdnigin Se. Kd-
poheit der Pr iz Karl. Rückâtts der Zuerhbse uni herrschaftch ordnete B der Dienst-Cortege zu“ h snigl. Stâats-Minister S Kdntgl Hauses stellte hn 4 des Thrones. Hicrauf begaben Sich Jhre Königl, Hoheit Prinzessin Mathilde von Bayern mit Höchstihrem ‘Dienste ‘in
prúune Gallexie; Utd verweilten daselbst, bis Hbebüdiesel l bchsten Befe [ / bis Hbehsidieselben auf
hl in den Audienz-Saal berufen wurden. Se. Ma- der King heten sodanit dém Königl. Obex- Ceremonien- e det “ Befehl *zur Einführung des Großh. - Hefflschen Ge- ch in deo Audlenzsaal. “ Jener begab sich" in das zu- | befindliche Zimmer, und erwartete " hier den Herrn Îe: en, welchem er den im Hauptdienste stehenden “ersten ql. Kämmerer und den Kdnigl. Kammerjunker in die Antichambre hstt des Ordens - Kapitel - Zimmers zum. Empfan elttgegensen- "Der Herr Gesandte, von dem Eintritte des dnigs in den Saal unterrichtet, ale sih mit seiner Begleitung dahin. Großherzogl: Hessischer Kammerherr trug auf dem Kissen das ait Sr. Königl. Hoheit des Erbgroßherzogs Ludwig vön Hessen. em Appartement , welches der Herr Gesandte nun durchschritt, im Vorzimmer des Trierischen die Königl. Hofdienerschaft in j-Livree aufgestellt, im Herkules-Saale die Hartschier-Residenz- e, im Ritter-Saale die Kdnigl. Haus. Offizianten, und in der Antichambre dîe bei der Feierlichkeit nicht im Dienste befind- Königl. Pagen; in der zweiten Antichambré empfingen den Gesandten - der dahin abgeordnete Königliche " Kämmerer Kammerjunker vom Dienste des Königs, und führten Den- in jenes, wo thn der Oberst - Ceremonien - Meister erwar- nd sogleich im den Audienz - Saal einführte. Die Audienz hei geschlossenen Thüren statt. Der Herr Gesandte, vor K MM. tretend, drückte in der an Allerhöchstdieselben ge- chaftlich gerichteten Rede den Zweck seiner außerordentlichen tig aus. Der K. Staats-Mini ler des K. Hauses beantwortete ede. Am Schlusse derselben erhielt der K. Oberst-Stallmeister galer Abwesenheit des K. Oberst - Kämmerers) den Allerbdch- uftrag, F. K. H. die Prinzessin Mathilde in dén Audienz-Saal ühren. Hödchstdieselbe stellten Sich zwischen Fhre K. Aeltern etnahmen in der von dem Herrn Gesandten n Hôchstdieselbe teen Anrede den Jnhalt seines Auftrages. Der K. Staats- sé drückte in der Gegenrede nunmehr in Gegenwart der K. sin die bereits Allerbdôchst ertheilte Einwilligung der K. Ael- 1s, wona F. K. H. die Prinzessin Matdilde von Bayern (ine tiefe Verbeugung gegen Se. Mai. den König und F. die Köntgin Fhre Einwilligung zu ertennen gaben. Hierauf ichte der Herr Gesandte das Portrait Sr. Königl. Hoheit des jjherzogs Ludwig von Hessen der Prinzessin Mathilde Königl. ; welches Höchstderselben von der Hofdame angeheftet idurde. mit war der Anwerbungs-Akt geschlossen, und der Herr Ge- wärd auf dieselbe Weise wie bei dem Empfange durch das iment zurück bis zu dem Wagen am Fuße der Kaiserstiege e. — Zur Audienz erschien der Allerhöchste Hof in Galla. — lb 3 Uhr war Tafel bei Hofe, zu welcher außer dem Großher- Hessischen außerordentlichen Gesandten, Fürsten von Wittgen- ch die heiden hier anwesenden ‘Ninister, Graf von Beroldin- d von Lindenau, zugezogen waren. Se. Majestät der König n an derselben einen Toast- auf das Wohl des Durchlauchtig- jraut-Paares aus. JJ. KK. HH. der Kronprinz und Prinz eisten nach aufgehobenec Tafel nach Tegernsee ah.// Die von Sr. Majestät dem Könige durch das großmüthige ent von 10,000 Fl. dotirte Erziehungs- und Unterrichts- t armer Kinder in Regensburg ist am lsten Novbr. ins getreten, und zwar so, daß bereits für 25 Kinder beider- schlechts die Aufnghme bereitet werden konnte. m Nürnberger Korrespondenten liest man: „Das ht von der Verhaftung des Abgeordneten Freiherrn von bestätigt - sich; derselbe befindet sich seit fünf Tagen in eigen Frohnveste. Man spricht noch von der Verhaftung er ande'er Jndividuen, so wie des Dr. Schwindel. Be- ch wurde bei diesem Deputirten, als er sich bei dem sän- Gesesgebungs- Ausschuß hier befand, eine polizeiliche Uchung vorgenommen, wobei sich aber nichts vorfand. Die der wegen politischer Ursachen in der Frohnveste und im urm daselbst Verhafteten beträgt ungefähr funfzig. us Griechenland sind Briefe vom 8. Oktober eingetroffen. ahl der wegen Komplotts gegen die Regentschaft Verhaf- jetrug schon an 60; fast täglich wird noch ein und der Theilnehmer daran, oder der Theilnahme dringend Ver- r avrretirt. Die verschiedenen Parteien, sonst einander dlgend, scheinen sich vereinigt zu haben, um gegen die chaft zu fomplottiren; auch mehrere Journalisten und tsteller wurden festgeseßt, theils wegen direkter Theil- an den Umtrieben, theils wegen fortgesezter Auf- ). Zwei Zeitungen mußten unterdrückt, die andern die strenge Censur des Ministeriums des -Jn- gestellt werden. Diese Briefe versichern noch, daß er den auf Aegina und Tine aus lokalen Ursachen ver- n Und durch ‘den Anmarsch von ein paar Compagnien abgestellten Widerseßlichkeiten gegen die Civil -Behdr- die Ruhe in keinem Theile des Königreichs gestdrt wor- ind daß ein Ausbruch von ernstlichen Unruhen nicht zu tén sey; das Volk liebe den Kdnig aufrichtig, und das Uen, das der Graf von Armansperg genieße, sey allge- Und unbegränzt; Herrn v. Heideck's Gesundheit sey sehr ffen; dieser, so wie Herr v. Maurer, würden zurück- Und die Regentschaft Herrn v. Armansperg interimistisch Ibertragén werden. Ueber die Verhafteten werden theils rz, theils Geschwornen - Gerichte aburtheilen.
ürnberg, 15. Nov. Jhre Königl, Hoheit die Prin- jziedrich von Preußen is gestern mit Gefolge hier ange- und wird, nach dem Eintreffen ihres Durchl. Gemahls, If tige Zeit in München zubringt, die Rückreise nach olf fortsezen.
C. Hoheit der Erb-Großherzog von Hessen hat heute Vor- Über das, einen Namen führende, 5te Linien-Jnfanterie- nt im Kasernen: Hofe Jhspection gehalten. ie Gene- Und das Offizier-Corps speisten heute bei Sr. Hoheit zu
e Lad 13. Nov. Wte Vormittags um 11 Uhr der Landtag von Seiner Königlichen Peheie dem Groß- in -Allexßdchsteigener Person in dem Saale der zweiten r geschlossen. Seine Königliche Hoheit verfügten sich von hrem Residenz-Schlosse aus, in Begleitung der Prinzen oßherzoglichen: Hauses und-Höchstihrer Adjutanten, unter Ung der _Kanónen und dem Geläute sämmtlicher Glocken, Ne theilweise mit Militair-Spalieren besékten Straßen in Der Jubelruf des zählreih versammelten / ber“ den geliebten Regenten {on auf dem Wege be: Piederholte sich bei Hôchstdessen Eintritt in den Sigungs- tud schallte von den dicht gefüllten Gallerieen. Auf gleiche wurde auch Jhre Königl. Pes die Frau Großherzogin, velche dem Akt auf der -Hof- Tribune beiwohnte, empfan- Nachdem Se. Kdnigl. Hoheit dütch den Ministerial-Chef
ern, Staatsrath ‘Winter, der Vérsammlung, dié, sich hei
| hatte, fi’ niedêtzuseken, hielten Höchstdieselben olgend : M: ‘id ie peree u vate Freunde? en fh f B
18 den gegenwärttgen Landtag schließe, freue t i den Je Mrt ut u thnnen, 08 die Hoffttari t, Mid I wel
Je en eröffnet, tn Erfüllung gegängeñ p! - ben Un Fe En, Eintracht beendiget LOLES Nas RE M
Wenn «auch im ‘Laufe dieser Sißung abwei über Gegenstände von Uiter und verwielter en M den haben, und sogar eine Stdrung der Einigkeit zu drohen schien, #0 haben meinte freimäthigen, vom Geift der Wahrheit und des Ver- trauens eingegebenen Erklärungen immer offenen Eingang in Jhren vaterländischen Herzen gefunden und die Besfotgnisse {hell zerfêeüt.//
Ich känú Jhnen nur Meine große Zufriedenheit ausdrücken über den Eifer, womit Sie die vorgelegten Geseß - Entwürfe bera- | then haben. Vor Allem erkenne Jch die Sorgfalt an, die Sie dem | wichtigsten unter denselben, dem Geseh nämlich über die Ablbsung | des Zehnten, gewidmet, die Gewissenhaftigkeit, mit welcher Sie die | Interessen aller Betheiligten abgewogen haben. Der von Fhnen | alsgegangene Vorschlag, die unbedingte Wirksamkeit dieses Gesehes noch einige Fahre zu verschieben, um iedem Theil Zeit zu genauen Berechnungen seiner Anerbietungen oder Forderungen zu gönnen, sodann cinsiweilen nach Anleitung des Geseßes über die Ablösung / friedlich überein zu kommen, beweist Ihre hohe Achtung für das Eigenthum. Er beurkundet ferner Jhren lobenswerthen Wunsch, daß eines der âltesten Jnstitute, auf welchem der Bestand der Kir- chen und so vieler anderer woblthätigen Anstalten, das Eihkommen so vicler Familien großentheils ruht, nicht in sffürmischer Eile zer- fidrt , sondern allmälig, im Wege der wechselseitigen Uebereinkunft, aufgeldsst werde. Möge die Absicht, aus welcher Jch dieses Gesetz vorzulegen befohlen, mit allseitiger Unbefangenheit gewÜrdiget, Fhr aufrichtiges Streben , die zahllosen Schwierigkeiten zu heben Und auszugleichen, Jhre wechselseitige Mäßigung und Nachgiebigkeit „ anerkannt, und mdge dieses große Unternehmen, das Grund-Eigen- ntcéined A Bi ten Last ohne Stdrung, ohne Nachtheil ir- | es der Betheiligten zu befreien, mi lich = lg gefednt A gten zu bef it dem glüdcklichsten Er
1 mindere Aufmerksamkeit haben Sie auf das orst-Gese so wie auf das Úber. den Ersaß des Wildschadens, gerittet, (e ie weist, daß Sie deren hohe Wichtigkeit anerkannt haben.//
¡Durch die Zustimmung zu den Geseßen über Vereine und Volfks-Versammlungen haben Sie zugleich ausgesprochen, wie sehr jede ordnungswidrige Einwirkung in die dfentlichen Verhältnisse Jhren Gefinnungen entgegen ist. Jch gebe mich der Hoffnung hin, bei dem guten Geist Meines Volkes nicht in die Lage zu kommen, von diesen beiden Geseßen Gebrauch machen zu lassen.“
¿Den geordneten Zustand Unserer Finanzen haben Sie mit Freude anerkannt. Es konnte dadurch Mein längst gehegter Wunsch in Erfüllung gehen, den Preis des Salzes zu vermindern.//
¡1X danke Fhnen für Fhre Zustimmung zu den reichlichen Unterstüßungen des ödfentlichen Unterrichts in allen scinen Zweigen.“/
¡Auf gleiche Weise hat Mich die bewilligte Erbôhung des Auf- wands für das Sicherheits- Personale und für das Land-Gestüt ge- freut: Meine Sorge wird es seyn, auch dem leßteren die Einrich- fia, u geben, welche für das Bedürfniß des Landes die zweckmä -
__/1ZU Meiner Zufriedenheit gereicht es, daß Sie bei dem Mili tair-Etat die Pflichten, die Mir als Mitalied des Deutschen Bun- des obliegen, gewürdiget, und Jhre Vorschläge zu Ersparnissen auf solche Gegenstände gerichtet haden, die mit den ersteren in keiner nothwendigen Verbindung stehen. Diese Ersparnisse sollen statt fin- den, wo und soweit die Möglichkeit dazu sich darlegt.//
„Besonders angenehm war es Mir, daß Sie die Gerechtigkeit und Billigkeit anerkannt haben, einigen Militair - Graden cine an= S Gehalts-Erhbhung bei längerer Dienslizeit nach Meinen
orschlägen zu bewilligen.//
¡¡Fndem Jch so die wichtigsten Jhrer Arbeiten noch cinmal vor Unseren Blicken habe vorübergehen assen, vieler anderer von min-
derem Umfange nicht zu erwähnen, datf Jch die Ueberzeugung he- - gen, Mein Volk de in d if einsi A F bf- fend, ablege- daß Sie die PAiu Shres Bea es Fra i ¡Befestigen Sie nach Jhrer Rúckkunft in Jhre Heimath fort- Un A ien ads des Vertrauens und der Liebe Ju Fürst und ‘Vai crland.
¡Fh entlasse Sie, edle Herren und liebe reunde it i- chem Wohlwollen. ( s ‘T O
Der Ministerial - Chef des Innern, Staatsrath Winter, er- klärte sodann auf Befehl Sr. Königl. Hoheit diesen Landtag für geschlossen. Dasselbe egeisterte Lebehoch ertônte dem geliebten Fürsten und begleitete Höchstdenselben aus dem Munde zahlrei- cher Bürger der hiesigen Stadt und Umgegend bis in sein Re- sidenz-Schloß zurück.
Darmstadt, 13. Nov. Se. Hoh. der Erbgroßherzog ist A nah Nürnberg abgereist, um sein dort in Garnison ste- endes Regiment zu besichtigen, und sich von da zu einem Besuche bei dem K. Hofe nach München zu begeben.
— — Frankfurt a. M., 16. Nov. Es is im Laufe dieser Woche ntr wenig Bemerkenswerthes im Staats - Effekten - Handel vorgefallen. Die Variationen in den Coursen der Oestérreichischen und Holländischen Papiere waren ganz unbedeutend. Obschon fast täglich weichende Rente-Notirung von Paris kam, die Niederländi- sche Frage noch nicht beseitigt is, und die Spanische sich stark zu verwickeln droht, so machte dieser Stand der Politik doch keinen Eindruck/ weil bet dem Ueberfluß an baaren Gcldmitteln und der Seltenheit effeftiver Stücke die Tendenz zum Steigen vorwaltend blich. Dieses Verhältniß war besonders an der Bdtfe vom 15. No- vember zu beobachten, wo die Abrechnung für Medio stattfand. Mehrere Spekulanten hatten ansehnliche Lieferungs-Versprechen auf diesen Dag gemacht und konnten doch die Stúcke in natura nit herbeischaffen; vornehmlich fehlten die 5proc. Metalliques; es wurde daher bis 4 pCt. Benefice darauf gegeben, wenn man solche bis Ultimo November fix in Prolongation gab. Auch auf 2% und 5proc. Holländische Obligationen wurde der halbe Zing- Genuß extra ver- Utet. Die 4proc. Metalliques und die Bank-Actien waren weniger elten, doch zeigten sich für dieselben stets Nehmer und es fehlte an Verkäufern. Das Prämien- Geschäft war besonders in Holländi- scheu Fntegralen sehr lebhaft; man gab auf Ende Dezember zu 49 1 yCt., und auf Ende Januar zu demselben Cours 12 à l5 pCt. Pai, Der Umsaß in Preußischen und Bayerischen Efekten war chr gering; diese Fonds bleiben stets mehr begehrt, als oferirt. Der Pants mit Spanischen Papieren is gelähmt; die ungewisse Lage der Dinge jenseits der Pyrenäen macht es crlärlich , daß fich mehr Lust zum Abgeben , als zum Kaufen bemerken läßt. Wechsel auf fremde Pläße find gesucht; hauptsächlich ist Frage nah Wien, Hamburg, Paris, Augsburg und Berlin." Von Diskonto-Papier ift wenig am Plaß, was sich noch findet, wird zu 37 à 35 pCt. aufge- kauft. — Nachschrift. Heute, am Sonnabend, waren die sämmt- lichen Fonds bet geringem Umsaß doch beliebt und die Notirungen zogen etwas an. Man hatte die hôdhere Rénte-Notirung aus Paris vom 13. November. Die lebten Course waren : 5proc. Metalliques 947, 4proc. 84}, Actien 1456, Fntegrale 4811.
S ch weiz.
Basel, 10. Nov. (Schwäbischer Merkur.) Das Schicksal der hiesigen Universität ist endlich entschieden. Diese Anstalt, die Zahthunderte lang bestand und einst unter ihren Deutschen Mitschwestern einen so ehrenvollen Rang einnahm, hat der O in Aarau von dem Obmanne des Schiedsge- rihts, Dr. Keller aus Zürich, gegebene Entscheid vernichtet,
Derselbe erklärt däs Universitätsguc als Staats- Vermögen, und
dem Etntritt des Seosherzogs von den Sigen erhob, erlaubt
' tend Hemace werden können. | Spru )
* schah, und der Feldzug hatte ein Ende.
jenes fällt somit der Theilung nah der Kopfzahl anheim, so jedo, daß etwaige Anspruche auf einzelne Theile desselben gel- Ob ‘dieser schiedsrichterliche mit den bis zur Zeit noch in der ganzen Welt gelten- den Rechts-Grundsäzen sich vereinigen lasse, witd am besten aus
' folgenden Thatsachen erhellen: Díe Universität war von ihrer
an bis' auf den heutigen Tag eine Corporation ; ihr Geld-Vermögen, aus 600,000 Schweizer-Franken bestehend, rührt von Vermächtnissen her. Diese Vermächtnisse stammen alle von Bürgern der Stadt Basel und von Professoren der Universität. Die meisten derselben sind auf das Ausdrüklichste für Studirende (häufig fúr hiesige Bürgerssöhne), und zwar für solche bestimmt, welche auf der Universität Basel“ studiren, zum Theil au zur Verbesserung der GeHalte gewisser Professu- ren. Indem die Verwaltung die für obige Zwecke zestifteren Kapitalien theilweise zu höheren Zinsen anlegte, 61s von Ln Te: statoren berechnet war, sammelte ih in dem Legaten-Fonts ein Ue- berschuß an, der wieder als Kapital annelegt wurde, rio 17 Laufe von Jahrhunderten sich. bedeutend vermehrte. Diese Uebershüse und die Zinsen daraus bestimmte men 1817 zu einem cigenen Fisfus, aus desen Einkommen ein Theil der Gehalte der Professoren bezahlr werden sollte. Die Fisci der einzcinen Fakultäten sind aus Beit ägen der Professoren entstanden, und durch- aus jenen, nicht der Universität im Ganzen vermacht worden. Sie die- nen, ihrer Bestimmung nach, theils als Beiträge zu den Gehal- ten der Professoren, theils zur Unterstü6ung von Studirenden an diesen Fakultäten. Zu der Bibliothek hat der Staat nie etwas beigetragen ; zu den Kunst-, Antiquitäten- und naturhistä rischen Sammlungen beinahe nichts; bei weitem das Wteiste rührt von Stiftungen und Schenkungen Baseler Bürger und Professoren her. Noch muß bemerkt werden, daß die Universi- tät ihr Vermögen von jeher selbst verwaltete, zum klaren Beweis, daß es ihr und nicht dem Staat angehörte. Gewiß in jedem andern Lande Europa’'s wäre ein Eigenthum, das sich auf o unbestreitbare Rechts-Titel gründet, nicht angetastet worden. In der Schweiz sollte es anders seyn. Das Urtheil der Mit- und Nachwelt über diesen Akt \creiender Ungerechtigkeit wird aber nicht ausbleiben.
Entstehun
Jtalien. _ Turin, 7. Nov. Jhre Majestäten sind heute früh nebst Gefolge nach Genua abgereist,
Aus Palermo sind traurige Nachrichten von Ueberschwem- nunsen eingegangen, welche in den leßten Tagen des vorigen Monats, in Folge der starken Regengüsse, besonders tm Thale von Syrakus in der Gemeinde Modica, sattgefunden haben.
Der Papst hat für die Verbreitung des katholischen Glau- bens im Australischen Archipelagus mehrere Congregationen be- stätigt, welche sich zum Theil auf den Sandwichs - und zum Theil auf anderen Jnseln gebildet haben.
Ankona, 30. Okt. (Allgemeine Zeitung.) Ein son- derbarer Vorfall machte gestern ciniges Aufsehen. Beide Bataillone des hier liegenden 66sten Franzdsischen Linien-Regiments marschir- len, um zu mandvriren, nach den Wiesen von Baraccola. Alk sie drei Meilen von der Stadt waren, wurden sie von einem Päpst- lichen Vorposten mit Wer da! angerufen, achteten aber nicht dar- auf, sondern seßten ihren Weg nach ihrem Bestimmungs-Otte fort. Der Offizier und die Mannschafr des Vorpostens zogen sich nach Osimo zurück und rapportirten. Sogleich ließ der dortige Kommandant Generalmarsh schlagen, jedem seiner Soldaten vier Pakete Patronen austheilen und drei Compagnieen nach Ankona hin marschiren, um dée Franzosen von dem unbefugter Weise eingenommenen Exerzir - Plabe zu vertreiben. Auf die Nachricht hievon ersuchte General Cubières den Herrn Delega- ten, der sich zufällig als Zuschauer bei den Manövers befand, dem Päpstlichen Kommandanten den Rückzug anzubefehlen, da er nicht für die Folgen stehen könne, wenn seine Soldaten die feindseligen Absichten der Päpstlichen erfahren sollten. Dies" ge-
l l Gestern Abend gab es hierauf in der Nähe eines Thors Parteihändel, wobei ein Mensch verwundet wurde. — Von Rom erfährt man mit Vergnügen den Abschluß einer neuen Ne weil kein Geld mehr zu Be- zahlung der Soldaten für den November vorhanden is. — Jn den Marken und Umbrien ist Alles ruhig. — Jn der Romagna klagt man sehr über die Ausschweifungen der Freiwilligen.
Süúd-Amerita.
_In einem von Holländischen Blättern mitgetheilten Privat-Schreiben aus Curaçao vom 14, September heißt es: ¡Die feste Küste (Columbia) erfreuet sich eines tiefen Friedens ; gleichwohl will sich der Ackerbau noch nicht recht erheben. Die landbäauende Klasse ist in den langen Kriegen fast ganz umge- kommen; die Regierung wendet indeß Alles an, um diesen Stand außfzumuntern, wozu die Abschaffung der Zehnten und anderer geistlicher Privilegien Vieles beiträgt. Der Erzbischof und die Geistlichkeit sind freilih darüber unzufrieden, und es hieß, daß Viele das Land wieder verlassen wollten. — Die Re- gierung von Venezuela hat mit vielen Ameritanischen Schiffs- Capitainen einen Akkord getroffen, Eingeborne der Canarischen Inseln, hier Jslenos genannt, nach Venezuela überzuführen. Die Erfahrung hat gelehrt, daß die Jslenos die für den Landbau in Vene- Uela geeignetsten Menschen sind ; sie sind dort, was di: Westphälinger tür Holland sind. Die Neger haben keinen Arbeitstrieb, und thun nicht mehr, als was ihre äußerste Noth crfordert, und dazu gehört bei dem fruchtbaren Boden wenig ; zudem sind die Neger zu fürchten, da der Widerwiile gegen die Herrschaft der Weißen tief bei ihnen eingewurzelt is. Die Jndianer lieben die Ruhe, und die Wetpen können in einem heißen Landstriche keine Feld-Arbeit verrichten. Die in frühern Zeiten ängekomme- nen Jöslenos wurden in wenigen Jahren durch Fleiß und anhal- tende Anstrengungen zu“ wohlhabenden Einwohnern. Die Negie- rung bezahlt ihre Ueberfahrt, giebt ihnen Land zum Beiteilen Und die nöthigen Acker-Geräthschaften; auch bleiben lle einige Zeit von Abgaben frei. Von den Westindischen Infeln erhàilt Vene- zuela nicht die Bevölkerung, auf welche man gehojsr hatte, oie Sreien, welche sich dort niederlassen, treiben Kleiu Handel oder Handwerke, - aber keinen Ackerbau. Die untcr &olutubijcher Flagge fahrenden Schiffe sind meist ganz mit Secleuten aus Curaçao bemannt. Einige. weiße Eingejessene vo1 Curaçao haben versucht, freie Leute von Curaçao , welche verarmt waren, nach Venezula überzusiedeln und ihnen dort ein Stdck Laud zu kaufen; aber dieser Versuch ist nicht gelungen. Die Neger ar- beiten nicht mehr als ihnen gut dúnkt, uno es giebt dort keine Zivangsmittel , um sie zur Arbeit anzuhalten. — Die Ueberreste des Befreiers Bolivar sollen von St. Martha nah Carraccas herüber gebracht, und ihm daselbst ein Monument errichtet, auch sein Todestag als ein jährliches Trauerfelt begangen werden.“
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