1876 / 5 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 07 Jan 1876 18:00:01 GMT) scan diff

Von Sr. Kaiserlihen und Königlihen Hoheit dem Kronprinzen ist der Stadtverordnetenversammlung das folgende Antwortschreiben zugegangen :

„Die Vertreter der Bürgerschaft von Berlin haben Mich durch ihre Glückwünsche zum Jahreswechsel aufrichtig erfreut. Gern beaußtze Sch diesen Anlaß, um mit Meinem Danke zugleich der Hoffnung Auêdruck zu geben, daß das eben beginnende Jahr die Wünsche er- füllen möge, welche Zch für die Wohlfahrt der Hauptstadt und ihrer Vürger in treuer Theilnahme hege.

Berlin, 3. Januar 1876.

Friedrich Wi lhelm, Krenprinz. An die Stadtverordneten zu Berlin.“

Wie bekannt, isst vor länger als Jahresfrist der Kaiser- liche Minister-Resident und General-Konsul für die Vereinigten Staaten von Columbien, Dr. Shumacer, als General-Konsul nach New-York verseßt worden.

Als Dr. Schumacher im November 1874 Santa de Bogotá verließ, übernahm der dortige Großbritannische Minister- Resident Mr. Robert Bunch mit Zustimmung seiner Regie- rung die Leitung der Geschäfte der Kaiserlichen Minister-Residen- tur und führte dieselben bis zum Oktober v. Is., wo der neu E a Minifter- Resident von Gramaßtkti auf seinem Posten eintraf.

Mr. R. Bunch hat \sih dur seine ganze Geschäftsleitung und namentlih durch die thätige und umsihtige Vertretung der deutschen Interessen begründeten Anspruh auf den Dank der Kaiserlichen Regierung erworben. Dieser Dank is ihm unlängst in einem anerfennenden Schreiben des Auswärtigen Amts aus- gesprochen worden. E S8 Ira ur; T E FS E ISTCI OR T f Ee L’ E T E

In den lezten Tagen sind auf dem Gebiete des Kon- sulatswesens mehrfahe Ernennungen und Verseßungen er- folgt. Nach zuverlässigen Mittheilungen wurden ernannt: der Vize-Konsul Feigel in New-York zum Konsul in Havana, zu seinem Nachfolger in New-York der bei dem dortigen General- Konsulat {hon seit einiger Zeit beschäftigte Dr. jur. Gerlich; zum Konsul in Christiania der Vize-Konsul bei dem General- Konsulat in London, Dr. jur, Mühlberg; zum Vize-Konsul in Lon- don der z.3. im Auswärtigen Amte angestellte Großherzoglich sächsische Auditor Schoell; zum Konsul in Canton der Konsul Freiherr v. Soden in Algier; zu seinem Nachfolger in Algier der Konsul in Smyrna, Dr. Froebel, und zum Konsul in Smyrna der gegenwärtig im Auswärtigen Amte beschäftigte Konsul Tetten- born; zum Konsul in Jerusalem der zeitige Verweser des Postens, Freiherr von Münchhausen; zum Konsul in Bairut der Konsul Brüning in Tiflis; zum Vize-Konsul in Odessa der bisher im Auswärtigen Amte beschäftigte Königlich bayerische Hauptmann a. D. Freiherr von Lamezan. Endlich ist der Großherzoglich Mecklenburg - Shwerinshe Amtsverwalter von Bassewiz von Konstantinopel nach New-York und an \eine Stelle der im Auswärtigen Amte angestellte Gerihts-Afe}sor von Braunshweig nah Konstantinopel verseßt worden.

Nah der gestern vom Reichs - Eisenbahnamt ver- öffentlihten Nachweisung der Betricbs-Ergebnisse der Eisenbahnen Deutschlands (exkl, Bayerns) im Monat November 1875 stellt fih:

1, bei den Staatsbahnen:

a, die Betriebslänge auf 9,036, Kilom., gegen November 1874 +-313,;7 Kilom. oder +3,; Proz.; þ. die Einnahme aus allen Verkehrszweigen im November 1875 auf 24,953,240 4 Und pro Kilom. auf 2761 6, gegen November des Vorjahres beziehungsweise —937,716 { = —3,g Proz. und 207M = 6,9 Proz. ; c. die Einnahme aus allen Verkehrszweigen bis ult, Ncvember 1875 auf 282,275,377 4 und pro Kilom. auf 32,250 6 oder gegenüber 1874 46,937,552 M =

—+2,s Proz. und —1395 # =0,,4 Proz. ; d I, bei den unter Staatsverwaltung stehenden Privatbahnen:

a, Die Betriebslänge im November 1875 auf 2990,» Kilom., D. h. 116099 = +96 Proz. gegen November 1874: b, die Einnahme aus allen Verkehrszweigen im November 1375 auf 10,180,055 ¿# und pro Kilometer auf 3404 f, gegenübec No- vember 1874 resp. —41,307 s = —0,, Proz. und —207 M = —5,7 Proz.; c. die Einnahme aus allen Verkehrszweigen bis ult, November 1875 auf 110,283,297 # und pro Kilometer auf 38,175 f, d. h. gegen dieselbe Periode des Vorjahres resp. +6,051,793 t = +9,g Proz. und —311 t = —0,z Proz.

IIM, Bei den unter Privatverwaltung ftehenden Privatbahnen:

a, die Betriebslänge auf 11,583, Kilom. oder gegen No- vember 1874 +1,285,13 Kilom. = +12, Proz.; b. die Ein- nahme aus allen Verkehrszweigen im November 1875 auf 26,165,634 A ‘und pro Kilometer auf 2,259 M, d. h. gegen November 1874 bez. 4-474,783 M = +1,g Proz. und —236

= —9,4 Proz. ; c. die Einnahme aus allen Verkehrszweigen bis ult, November 1875 auf 286,238,166 #. und pro Kilom. auf 25,693 M, gegen dieselbe Periode des Vorjahres +-16,757,634 = +6,» Proz. und —1,272 M = —4,7 ßRroz.;

IV, bei sämmtlichen Bahnen:

a, die Betriebslänge auf 23,610,;; Kilom., gegen November 1874 +1,759,,, Kilom. = +-8,g Proz.; þ. die Einnahme aus allen Verkehrszweigen im November 1875 auf 61,298,929 M und pro Kilometer auf 2596 #, gegen November des Vor- jahres bez. —504,240 ( = —0,g Proz. und —232 6 = —8,» Proz.; c, die Einnahme aus allen Verkehrszweigen bis ult, November 1875 auf 678,796,840 ./(, und pro Kilometer auf 29,795 M, d. h. gegen dieselbe Periode des Vorjahres bis ult. November 1875 -+-29,746,979 = +4,; Proz. und —815 M = —2,7 Proz. Es ftellt fich von den 77 Bahnen, welche \eit dem 1. Januar 1874 im Betriebe stehen: 1) die Gesammtein- nahme im November 1875 bei 41 Bahnen höher, bei 36 Bahnen geringer, als im November 1874, und die Gesammteinnaßhme pro Kilometer im November 1875 bei 32 Bahnen höher, bei 45 Bahnen (darunter 16 mit vermehrter Betriebslänge) geringer, als im November 1874, 2) die Gesammteinnahme bis ult. No- vember 1875 bei 59 Bahnen Höher, bei 18 Bahnen geringer, als im November 1874, und die Gesammteinnahme pro Kilo- meter bis ult. November 1875 bei 48 Bahnen höher, bei 29 Bahnen (darunter 13 mit vermehrter Betriebslänge) geringer, als in demselben Zeitraume im Jahre 1874,

Auf Grund der in der Landgemeinde-Ordnung für die Provinz Westfalen dem Amtmanne eingeräumten Befug- nisse ist derselbe zur Stellung eines Strafantrages wegen eines Jagdvergehens berechtigt, das in seinem Amtsbezirk verübt worden. (Erkenntniß des Ober-Tribunals vom 16, November 1875.)

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Her Bevollmächtigte zuin Bundesrath, Königlich \äch- sische Geheime Justiz-Rath Held ift hier eingetroffen.

L Der General-Major von Wißendorff, bisher Chef des Militär-Reitinstituts, welher mit der Führung der Kavallerie-Division XV. Armee-Corps beauftragt worden, if aus diesem Anlaß zur Abstattung persönliher Meldungen von Han- nover hier eingetroffen, ebenso der General-Major Freiherr von Massenbach, bisher Commandeur des 8. Pommerschen In- fanterie-Regiments Nr. 61, welcher kürzlih zum General-Major befördert und zum Commandeur der 20. Infanterie-Brigade er- nannt worden, von Posen, und der General-Major von Streit, Kommandant von Spandau, welchem ein Patent seiner Charge verlichen worden, von Spandau.

Aus Cöln, 7. Ianuar, 12 Uhr Nachts, wird gemeldet : Die fällige englishe Post aus London, den 6. früß, plan- mäßig in Cöln um 11 Uhr 35 Minuten Abends, ift ausgeblie- ben. Grund unbekannt.

Berlin, 6. Ianuar. In der heutigen Sizung des bran- denburgishen Provinziallandtages wurde zum Landes- direktor der Provinz Brandenburg gemäß den Vorschriften der neuen Provinzialordnung der Landrath v. Levegow auf Gofsow mit 46 von 85 Stimmen gewählt. 39 Stimmen fielen auf den Landrath v. Meyer-Arnswalde. Hr. v. Levezow nahm die Wahl dankend an, mit dem Versprechen, daß er bemüßt sein werde, das ihm übertragene Amt „nah altbrandenburgischer Art zu führen: sparsam, cinfah und knapp, mühsam und zähe, ge- wissenhaft und treu, mit derjenigen Unabhängigkeit, die cinem Manne geziemt, in Uebereinstimmung mit dem Provinzialland- tage und dem Provinzialaus\{chufse und mit hingebender Liebe für unsere engere Heimath, wie' fie dem brandenbur- gischen Volke eigen sei.“ Darauf folgie die Festsezung der Diäten und Reisekosten für die Mitglieder des Provinziallandtages 2x. Es wurden darüber folgende Be- stimmungen getroffen: Die Mitglieder des Provinziallandtages, der Vorsitzende und die Mitglieder der Provinzial-Kommissionen, die gewählten Mitglieder der Provinzial- und Bezirksräthe erhalten an Tagegeldern und Reisekosten: a. Tagegelder pro Tag 12 s; þ. an Reisekosten außerhalb der Eisenbahnen pro 11/, Kilom. 60 „Z und auf der Eisenbahn pro 11/; Kilom. 20 _.3, c. für Zu- und Abgang zu den Eisenbahnen 2 # Mit den Wahlen der nöthigen Kommissionen {loß die Sißzung.

Königsberg, 5. Ianuar. In der heutigen (2.) Sihung des Provinziallandtages wurde nah der Wahl des Vor- fißenden und seines Stellvertreters, über welche wir bereits gestern berichtet, die provisorishe Geschäftsordnung bis auf IReiteres en bloc angenommen, dieselbe aber gleihzeitig einem Aus\chuß von sechs Mitgliedern mit dem Auftrage überwiesen, baldthunlihsi den Entwurf einer definitiven Geschäftsordnung vorzulegen.

In Erledigung des dritten Gegenstandes der Tagesordnung wurden die Herren Matton, Schulz, Pohlmann, Saleske, Dr. Wehr und Aschenheim durch Atklamation zu Schriftführern gewählt, desgleichen die Herren Donalies, Seidel, Feierabend, Keßler, Graf v. Rittberg, Albrecht-Suzemin, Ewe, v. Stump- feldt, Geßner zu Mitgliedern der Kommission für Prüfung der Legitimation der Previnziallandtags-Abgeordneten.

Die nächste Sizung wurde auf morgen, Vormittag 11 Uhr, anberaumt und füc dieselbé folgende Tagesordnung ange- nommen :

1) Wabl eines Redaktionêaus\{chufses, dern (§8. 49 der Geschäftsordnung);

2) Beschlußfassung über Bestreitung der Kosten des Provinzial- landtages infl, Feststellung der Höhe der Diäten und Reisekosten für die Mitalieder;

3) Wahl eines Petition8aus\husses ;

4) Wabl von Ausschüssen zur Abnahme der Rechnungen, a. der Provinzial-Hülfskasse, b. des Landarmenwesens, c. Provinzial-Chaussee- baufonds;

5) Wahl eines Ausschusses zur Prüfung der provisorisch ange- nommenen Geschäftsordnung ;

6) Geschäftliche Mittheilungen des Vorsißenden über Vorlagen des Königlichen Kommissarius.

Stettin, 6. Januar. Jn der heutigen (4.) Sizung des Provinziallandtages wurden zunächst Referate aus den Ab- theilungen für die Waßlprüfungen erledigt. Sämmtliche Wah- len, über welhe vorgetragen ward, wurden für gültig erklärt. Ueber eine Wahl, gegen welche Einspruchß erhoben if, \oll \hriftlih Bericht erstattet werden. Sodann wurde nach dem Referat des Abg. Schulz-Greifswald über die Neuwahl zweier Mitglieder zur Mitwirkung bei der Rentenbank für die Pro- vinzen Pommern und Schleswig-Holstein beschlossen, diese Wahl auf cine der nâchsten Tagesordnungen zu feßen.

Weiter referirten : der Abg. Miethe-Pyriß über eine Bei- hülfe zur Aufstellung eines Inventars über die Alterthums- Baudenkmäler Pommerns. Beshlossen ward, die Vor- lage dem Provinzialaus\{chusse zur Vorberathung zu überweisen ; der Abg. Stößel-Stolp über Petitionen des Magifirats Falken- burg und des Kreisaus\husses Dramburg, betreffend Unter- stüzung des Kreis-Chausseebaues; der Abg. von Heyden-Cadow über eine Petition des Kreisaus\chusses, betreffend Bewilligung einer Provinzialprämie für den Bau einer Chaussee von Schlawe nah Cammin; der Abg. von Kleist-Nemiy über die Petition des Kreisausshusses Naugard, betreffend die Fefst- ftelung von Grundsäßen über die Bewiligung von Pro- vinzial-Chaussee-Prämien.

Sämmtlihe Petitionen wurden dem Provinzial-Aus\{chuß zur weiteren Veranlassung überwiesen.

Breslau, 5. Januar. Jn der heutigen Sißung des Provinziallandtages, welcher der Landtags-Kommissarius Ober-Präsident Graf v. Arnim- Boyhenburg und der Dber- Präsidial-Rath v. Zastrow beiwohnten, berihtete der Vorsißende, daß die gestern gewählten Ausschüsse sich inzwischen konstituirt hätten. Zum Vorsitzenden des Ausschusses für das Irrenwesen ist v. Görß, zum Vorsizenden des Ausschusses für das Korri- gendenwesen Graf Monts, zum Vorsißenden des Ausschusses für die Verwaltungsangelegenheiten v. Forckenbcck gewählt wor- den. Hierauf ward der Finanzaus\{huß dur Afklamation ge- wählt. Nach längerer Debatte zur Geschäftsordnung trat die Versammlung sodann in die Berathung über die Vorlage der Staatsregierung: Förderung der Landesmeliorationen, soweit sie das provinzielle Interesse betreffen, durch den Provinzialverband.

„Sin Theil der Fonds, welche dem s{lesischen Provinzialverbande durch das Geseß vom 8, Juli 1875 zur Selbstverwaltung überwiesen sind, ist nah §. 4 Nr. 2 1. c. zur Beförderung von solchen Landes- meliorationen zu verwenden, welche nach Zweck und Umfang eine nicht über das provinzielle Interesse hinausgehende Bedeutung haben.

Es werden in Folge dessen über Anträge der Interessenten auf Darlehne oder Beihülfen zur Ausführung folher Landesmelioratio- nen und derartiger Unternehmungen fortan die Organe des Provinzial- verbandes zu befinden haben.

bestehend aus 3 Mitglie-

Nach den 88. 37 und 40 der Provinzialordnung vom 29, Juni 1875 hat der Provinziallandtag die Summen zu bestimmen, welche jährli zur Beförderung der Meliorationen verwendet werden sollen, und die Grundsätze festzustellen, nah welchen die Verwaltung der Meliorationsangelegenheiten des Provinzialvertandes zu führen ift,

Damit die Förderung der Meliorationen in hiesiger Provinz feinen längeren Stillstand erleidet, ersucht der Königliche Landtags» Kommissar den Provinziallanttag im Auftrage des Hrn. Ministers für die landwirthschaftlichen Angelegenheiten, die über die Organisg- tion dec künftigen Verwaltung des provinziellen Meliorationswesens3 erforderlichen Beschlüsse zu fassen und dieselben ihm seiner Zeit mit- theilen zu wollen.“

Der Landtags-Kommifsarius Graf von Arnim empfahl an- gelegentlih die Vorlage und gab eine Uebersicht über die dabei in Betracht kommenden Meliorationen in der Provinz Schlesien.

Das Gefeß vom 8. Iuli 1875 gewähre den Provinzial- verbänden nicht nur Mittel zur Unterstüßung von Meliorationen, welhe nah Zweck und Umfang eine nicht über das pro: vinzielle Interesse hinausgehende Bedeutung haben; es ge- ftatie auch denselben, die Initiative füc f\olhe Meliora 1Uonen zu erareifen, Und wurden die Vragane Des Vrovinzialverbandes über Anträge, von Interessenten auf Dar- lehne oder Beihülfen à fonds perdu zu beshließen haben. Der Provinziallandtag werde daher Organe zu \chafen haben, welche sich der Prüfung der vorliegenden Projekte unterzögen und \sich über die Bewilligung der dafür beantragten Mittel aus- prächen. Wenn sich auch der Landtag niht auf technische Vor: prüfungen einlafsen könne, so werde er doch die Prinzipien auf- zustellen haben, nach welchen die Verwaltung der Meliorations- Angelegenheiten der Provinz stattzufinden habe, und einem späteren Landtage eine Vorlage über die Sache vorzubereiten oder den Provinzialaus\{chuß mit derselben zu beauftragen haben. JIeden- falls sci es dringend geboten, eine Stockung der Meliorations- Arbeiten im Jahre 1876 zu verhüten, und dem Landtage sei daher zu empfehlen, sih deswegen in Verbindung mit der König- lihen Staatsregierung zu seßen, welhe gerade den Landes- meliorationen eine ganz besondere Aufmerksamkeit zuwende.

Die Vorlage wurde nah längerer Debatte, an der fich die Abgeordneten v. Seydewißz, Staats-Minister Dr. Friedenthal, v. Gögz, Graf v. Pückler, Dr. Riedel und der Landtags-Kom- mifsar Graf v. Arnim betheiligten, der Finanz-Kommisfion zur Vorberathung überwiesen.

Ebenso wurde die Vorlage: „Ueberweisung der niederen landwirthschaftlichen Lehranstalten (Ackerbau-, Obstbau-, Wiesenbau- u. \. w. Schulen) zur Sukventionirung durch die Provinzialverwaltung“ der Finanzkommission Überwiesen. Die Vor- lage, betreffend die Wahl des Landeshauptmanns und der oberen Beamten, ging an den Verwaltungsaus\{chuß. Bezüglich der Vorlage der Landesdeputation, betreffend die Ueberweisung des Wasser- kollektenfonds zur Verwaltung an die provinzialftändischen Organe, wurde auf Antrag des Abg. von Seydewiß be- \chlo}sen: 1) die in den Regierungsbezirken der Provinz nah den Uebershwemmungen des Jahres 1854 gesammelten Fonds als solche zu bezeihnen, deren Uebernahme und Verwaltung, als aus der Provinz hervorgegangen, sch ganz besonders für die nunmehr eingetretene Selbstverwaltung eignen, und darum 2) die Ueberweisung der Bestände an die Provinz zu beantragen, aus welchen Unterstüßungen an durch Naturereignisse Geschädigte zu gewähren. Ferner wurden die Diäten und Reisekosten auf 12 M resp. pro Kilometer 20 „F, oder bei Reisen, welche nih§ auf Eisenbahnen oder Dampfschiffen zurückgelegt werden tonen, auf 60 .Z festgeseßt. Es folgte die erie Be» rathung über die Vorlage der Landesdeputation, be- treffend Einführung der Mobiliarversicherung. Die Vorlage wurde auf den Antrag des Abg. v. Röder- Guhrau dem Ausschuß für das Feuerversiherungswesen über- wiesen. Bezüglich des Reglements für die Landarmen - und Korrektionsanftali in Shweidniß wurde auf Vorschlag des Vorsitzenden, Herzogs von Ratibor, die Ueberweisung der Vorlage an den Aus\huß für das Landarmen- und Korrigenden- wesen beschlossen. Eben \so wurden die Rechnungen des Stände- haus-Fonds pro 1873 und 1874 dem Finanzaus\huß über- wiesen, desgleihen die Etats der fständishen Pro- vinzial - Darlehnskasse pro 1876, der Provinzial - Hülfs- kasse für S@Wlesien pro . 1876, ferner betreffend die Rech- nungen der ständishen Provinzial - Darlehnskasse pro 1873 und 1874. Die Vorlage, betr. die Rehnungen über die Taub- stummen- und Blinden - Institute pro 1873 und 1874 wurde dem Ausschuß für das Jrren- und Taubstummenwesen, eine andere, betr. die Rechnung über den Museums-Verwal- tungsfonds pro 1874, dem entsprehenden Aus\{chuß über- wiesen. In gleiher Weise fanden die Vorlagen, betr. das Kassen- und Rechnungswesen und den von Koßwißschen Weber - Unter- stüßungsfonds pro 1874, Erledigung,

Kièël, 5. Januar. (Fiel. Zta.) Die Korvette Arcona” wurde heute Vormittag von der Werft in Düsternbrook nah der in Ellerbeck bugsirt, um in das Shwimmdock geholt zu werden. In Wilhelmshaven wurde am 31. Dezember die Korvette „Augusta* außer Dienst gestellt,

Bayern. München, 5. Januar. Mit Genehmigung Sr. Majestät des Königs wird die nah Maßgabe des Gesehes über das Postwesen des Deutschen Reichs vom 28, Oktober 1871 und der zu demselben erlassenen Postordnung vom 18. Dezember 1874, sowie der Geseße über das Posttoxwesen im Gebiete des Deutschen Reihs vom 28. Oftober 1871, 17. Mai 1873 und 3, November 1874 bezw. auf Grund des lezten Absatzes in §8. 50 des erwähnten Reichsgesezes und des 8. 13 des Posttaxgesezes vom 28. Oftober 1871 neu aufgestellle Posttransportordnung für das König- reich Bayern mit dem Bemerken bekannt gegeben, daß die- selbe an Stelle der unterm 28. Januar 1872 veröffent- lihten Posittransportordnung und der hierzu seither publizirten Aenderungen und Ergänzungen mit dem 1. Januar 1876 in Wirksamkeit zu treten habe. Bezüglich der Frist für die nah Art. 35 Abs\. 1 des Gesches über Hcimath, Verehelihung und Aufenthalt durch öffentlihen Anshlag vorzunehmende Bekannt- machung bei einer beabsichtigten Eheschließung wird bekannt gegeben, daß diese Frist nah Abs. 2 des vorgenannten Geseßes und niht nach S. 46 des Reichsgeseßes vom 6. Februar 1875 über die Beurkundung des Personenstandes und die Ehe- \{chließung zu bemessen und hiernah nicht eine 14 tägige, sondern eine 10tägige ist. Die oberhirtliheInstruktion desGeneral- Vikariats des Erzbisthums Bamberg, die Civilehe be- treffend, beginnt mit nahstehenden Worten:

„Vor allem sind die Gläubigen in den Predigten, den Katechesen und im Privatunterriht über das Wesen des heiligen Sakraments der Che im Gegensatz zur Civilehe zu belehren, und zur standhaften Beobachtung dessen, was die katholishe Glaubenslehre und das kirh- liche Geseß unabänderlich vorschreibt, zu vermahnen, Es wird zu

L sagen sein, daß die geseßlihe Vorschrift über die Eheschließng

vor dem Civilstandsbeamten eine rein ftaatliche Anordnung ist und darum auch nur Folgen für das bürgerlihe Leben hat, daß also dur die Erklärung der Brautleute vor dem Civil- standsbeamten und durh die von dies“-n vorgenommene Fôrms lichkeit eine fkirchliche, d. h. eine vor Gott und seiner Kirche gültige, wahre Ehe niht zu Stande kommt, daß eine solche gültige Ehe nah der bestimmtesten Lehre der Kirche nur von dem eigenen Pfarrer der Brautleute und zweien Zeugen, wie es bisher geschah, geschlossen werden kann, und daß die Brautleute nur dur diese kirchliche Che- \cchliczung das Saframent der Ehe und die von Chriflus den Ehe- leuten verheißene Gnade empfangen. Es wird weiter zu sagen fein, daß die Brautleute nach der vor dcm Civilstandsbeamten abgeecbenen Erflärung sich feincswegs als wi kliche Eheleute vor Gott und der Kirche betrachten dürfen, sondern bis zum Vollzuge der tirchliten Trauung alle jene göttlihen un Eirlichen Vorschriften in Kraft bleiben, welhe für die Braut- leute gelten, daß endlih diejenigen Brautleute, welche ihre Erklärung nur vor dem weltlichen Beamten abgegeben Und keine firhlihe Ehe geschlossen baben, von der Kirche als Cheleute nicht angesehen und behandelt werden können. Bei dieser Belehrung wer- den sich die Seelsorger der aroßten Genauigkeit im Ausdruck befleißzi- gen und jeder ungeeigneten Polemik sih sorgfältig cnthalten, es wird darum gerathen fein, sich stes an die im Vorstehenden gebrauchte Darlegung möglichst anzuschließen. . . . Diejenigen, welche sih mit einer bloßen Civilehe begnügen, find von dem Empfange der heiligen Sterbesakramente fo tange auszusckließen, bis sie zu einer firchlich gül- tigen Ebe verbunden sind. Im Falle sie obne Auésöhnung mit der Kirche sterben, kann ihnen das fkirchlihe Begräbniß nit gewährt werden,“ - L

Sassen- Teimar- Eisenach. Weimar, 95. Januar. Nah einer am 29. v. Mts. publizirten Ministerial-Bekannt- machung sind für das Großherzogthum 267 Standesamts- bezirke gebildet worden, wovon 161 auf den weimarischen, 59 auf den eisenaher und 47 auf den neustädter Kreis fommen. Die Zahl is der , der bisherigen Parocien gleih. Als Standesbeamte sind mit nur geringen Ausnahmen fast durchgängig die Gemeindevorftände bestellt worden. Eine andere Ministerial - Verordnung über das Schulbauwesen giebt in 26 Paragraphen ausführliche Vorschriften über die Ein- rihiung der Schulhäuser und Lehrerwohnungen und das Ver- fahren bei dem Bau und der Beaufsichtigung derselben.

Schwarzburg: Sondershausen. Sondershausen, 6. Januar. Das heute ausgegebene Landesgesezsamm- lungsstück enthält: Gesetz, betr. Abänderungen in der Klassi- fikation der Theilnehmer der Pensionsanstalt für die Hinter- bliebenen von Fürstlihen Staats- und Hofdienern, Geistlichen und öffentlihen Lehrern, vom 18. Dezember 1875; Gesetz, die Gemeinde- und sog. Privatschreiberei der Volksschullehrer betr., vom 28. Dezember 1875.

Reuß j. L. Gera, 5. Ianuar. Das Amts- und Verordnungsblatt veröffentliht folgende Ministerial- Bekanntmachung vom 3. Januar 1876, die Bewilligung einer Nachfrif für Einlösung der hierländishen Kassenscheine betreffend: A A

Zufolge höchster Entschließung Seiner Dur&laucht des Fürste wird für die Einlösung der auf Grund der Gescße vom 7. Januar 1860 und vom 4. Juli 1870 ausgegebenen Kassenscheine des Fürsten- tbums Reuß j. L., nachdem selbige durch unsere Bekanntmachung vom 31. Mai 1875 offentlich aufgerufen worden, aber innezhaib der mit dem Sélusse des vorigen Jahres abgelaufenen Frist nicht vollständig zur Einziehung gelangt sind, hierdurch eine Nachfrist in der Weise bewilligt, daß für die bisker nicht eingelêsten Kassenscheine der vors gedachten Emissionen annoch in der Zeit vom 15. Januar bis 30, Iuni 1876 von der Fürstlichen Hauptstaatsfasse hier Erjaß geleitet werden soll. Die Präsentation zur Ein!ösung hat entweder bei diejer Kae oder bei den Fürstlichen Bezirks-Steuereinnahmen in Schleiz und Ebersdorf zu geschehen, E

Eine Fristerstreckung über den 30. Junt 1876 hinaus wir stattfinden, auch anderweit eine Wiedereinseßung 1n den vorigen nit erfolgen, jo daß vom 1. Juli 1876 ah die bis dahin nic gelösten Stücke völlig werthlos bleiben.

Gera, am 3. Januar 1876. N

Fürstliches Ministerium. v. Harbou.

Hamburg, 6. Januar. Bezüglich der beantragten Aufhe- bung der Polizeistunde hat der Senat der Bürgerschaft folgende Erwiderung auf ihren Beschluß vom 3. März 1879 zugehen lassen: „Die Polizeistunde besteht bei uns feit JIahr- hunderten. Sie besteht noch heute, mit einer oder der anderen, den lotalen Verhältnissen entsprechenden Modifikation, 1m ubr1- gen Deutschland, wie in Oesterreich, namentlih in den großen Städten Berlin, München, Wien. Schon das überecinstimmende Verfahren in so weiten Ländergebieten beweist, daß eine \solche Einrichtung nothwendig und Heilsam ist und nicht etwa den jeßigen Verhältnissen zuwiderläuft. Jn der That bedarf es feines besonderen Nachweises, daß, wenn der Wirthschaftsbetrieb die ganze Nacht hindur ungehindert fortdauern darf, dies dev Völlerei, dem Spiel, der Unsittlichkeit, den Ausschreitungen und dem Unfug aller Art erheblihen Borschub leisten, die öffentliche Sicherheit gefährden und dem bei weiten großten Theile der Bevölkerung, welcher auf die ungestorte nächtliche Ruhe Werth legt, zur höchsien Velästigung gereihen muß. Dies sind Uebel- stände, die bei uns um so slärker hervortreten müssen, wenn in unseren Nachbarorten Altona, Ditensen und _Wandsbeck die Polizeistunde fortdauert. Im ländlichen Gebiet würde eine solche Maßregel nah den eigenthümlichen Verhältnissen desselben noch besondere Nachtheile mit ih führen. Dies find die wesentlihsten Gründe, nah welchen der Senat bedauert, auf das Ersuhen der Bürgerschaft nicht eingehen zu können." Die Gesammteinnahme der indirekten Steuern und Abgaben in Hamburg erreichte im Jahre 1874 die Summe von 3,606,179 A gegen 3,957,862 S in 1875. Die Deklara- tionsabgabe, richtiger Accise, von der man sich in Hamburg immer noch nit trennen kann, betrug nur 542,987 M

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Oesterreich-Ungarn. Wien, 5. Januar. Die in den lezten Sißzungen des Abgeordnetenhauses eingebrahten Reglie- rungsvorlagen, betreffend die Maximal tarife für den Per- sonen- und Sachentransport aus den Eisenbahnen und betressend die Vereinigung der Erzherzog-Albrecht-Bahn, der Eisenbahn- linie Tarnów, dann der Dniester Bahn mit der Lemberg - Czer- nowiß - Jassy - Eisenbahn, sind in Druck gelegt und heut: vom Bureau des Abgcordnetenhauses versendet worden. Die erst- genannie Regierungsvorlage enthält einen aus 13 Artikeln be- stehenden Gesezentwurf, welcher die Maximaltarife- feststellt, und eine umfassende Begründung derselben mit reichem -statistishen Materiale. Die zweite Regierungsvorlage enthält einen die Ver- einigung der genannten Bahnen betreffenden Gesegentwurf, be- stehend aus 14 Artikeln, dann eine eingehende Begründung sammt den Protokollen der mit den einzelnen Bahnen gepfloge- nen Unterhandlungen.

| verfügung des Ministers des

Peft, 5. Januar. Die „Pester Correspondenz* \{chreibt: „Da die beiderseitigen Minister im Interesse der völligen Ver- fständigung an der Geheimhaltung aller Details der Verhand- lungen festhalten, können wir nur die in den maßgebendfien Kreisen herrshende Ansicht wiedergeben, daß, obgleih angesichts der orientalishen Verwickelungen cine baldige klare Verftändi- gung zwischen den beiden Theilen der Monarchie höchft wün- \henswerth ist, andererseits doch auch das ungarische Ministerium scinen Standpunkt auf keinen Fall aufgeben fönne und blos dort, wo die Jnteressen des anderen Theils eine beson- dere Rüeksicht erfordern, der Billigkeit jedenfalls Rehnung tragen wolle, Demzufolge find die Erwartungen, daß eine \o- fortige Lösung der s{hwebenden Fragen bewerkstelligt werden könnte, durhaus nicht berechtigt. D-finitive Resultate können erst dann erwartet werden, wenn entweder die bestehenden Gegen- säße sich ausgleichen oder im entgegengeseßten Falle alle Kom- binationen einer Lösung besproczen und erschöpft worden find, Der gegenwärtige Zustand der Ungewißheit darf fich übrigens feinesfalls über den SHluß der gegenwärtigen Reichstagsse\ssion hinaus erstrecken. Ebenso jedo verbietet der Ernst der Lage eine Ucberstürzung der Angelegenheiten, so wie es ja auch na- türlih crscheint, daß die Staatsmänner beider Theile der Mon- arhie sfich durch die Leidenschaftlichkeit, mit der diese Frage an mancher Stelle besprohen wird, nicht beeinflussen lassen, \son- dern aus\Yließlih dzs Interesse der Monarchie vor Augen halten und die Fragen nicht unter der Wirkung der ersten Eindrücke zur E! tscheidung bringen werden.“ Dasselbe Blatt meldet in seiner Abendausgabe: „Nachdem die gemeinsame Konserenz bis 5 Uhr gewährt hatte, versammelten sh nach 72 Uhr sämmtliche ungarischen Minister bei Baron Bela Wenckheim zu einem Mi nisterrathe, welher bis 9 Uhr dauerte. Die bisher erzielten sultate sind wie verlautet zufriedenftellend.

Miederlatde. Haag, 6. Januar. (W. T. B.) An Stelle des von seinem Posten zurückgetretenen Oberst Enderlein ist Klerck zum Kriegs-Minister ernannt worden. Nach einer amtlichen Meldung aus Athin vom 2. d, haben die Atchinesen Bital, Lamtermin und die Verschanzung von Toekoe- nanta geräumt.

GreSbritaunien und Jrland. London, 5. Januar, Die offizielle Mittheilung, welche den Rücktritt des Bize- Königs von Indien, Lord Northbrookt, betannt giebt, hat folgenden Wortlaut: „Am Ende des vorigen Sommers gab Lord Northbrook zu verstehen, daß er fich nicht im Stande fühle, die {chweren Arbeiten seines Amtes noch einen weiteren Sommer hindurch in Indien auszuhalten. Er wird daher im Früßjahr durch Lerd Lytton, gegenwärtig Ihrer Majesiät Ge- sandter in Lissabon, abgelöst werden. Ihre Majestät haben ge- ruht, den Lord Northbrook in Anerkennung [seiner hervorragenden Verdienste in den Grafenrang zu erheben. Der Prinz von Wales fam am 4. d. auf seiner indischen Reise in Bankipore an. Auf dem Bahnhofe wurde er von dem Gouverneur von Bengalen sowie deu Spigen der Civ und Militärbehörden empfangen. Von der Station fuhr Königliche Hoheit nah dem Durbarzelt, wo ihm der Gouv?rneur die Rajahs vorstellte. Mehrere Europäer, welche \ih durch ihre Dienste während der leßten indishen Hungersnoth einen Namen gemaht, wurden ebenfalls vorgestellt. Spâterhin empfing der Prinz eine Deputation von Freimaurern, nahm vier Loyalitats- adressen entgegen und gab seine Einwilligung dazu, daß das neue Seminar für Kunst und Industrie nah ihm benannt werde. Hierauf wohnte Se. Königliche Hoheit cinem öffentlihen Dejeuner an, bei wzlhem Couverts für 420 Personen gelegt waren. Gouverneur von Bengalen brachte den Toast auf die Sesund- heit der Königin aus, der eine warme Aufnahme fand. Na dem Dejeuner fand zu Ehren des hohen Gasies ein großer Aufzug von 800 reihgeshmücten Elepzanten ftatt. Um Mittag sezte Se. Königliche Hoheit seine Reise nah Benares sort. Die Admiralität hat soeben einen Ausweis über die im Bau begriffenen und in sofortigen Angriff zu nehmenden Kriegs- {chiffe veröffentlicht. Obenan auf der Liste steht der „Inflexible®, ein in Portsmouth im Bau begri s Zwilligs\{rauben-Eijen- panzer-Thurmschiff von 11650 X 01

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enc onnengehalt und 8000 Pferde- jen tragen soll und das mäh- Es wird wahrscheinlih in diesem Jahre für den Stapellauf fertig sein.

Zunächst kommt der „Dreadnaugßt“, ein Thurms\cif von 10,950

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kraft, welches vier 81tennige Kan tigste Schiff sein wird, welches bisher gebaut worden.

Tonnengehalt und 8000 Pferdekraft mit vier Kanonen in den Drehthürmen. Dann folgen: Der „Thunderer® von 9190 Tonnengchalt und 5000 Pferdekraft, dessen Armirung aus vier Z38tonnigen Kanonen bestehen wird. Der „Temaraire“, ein Eisenpanzershif, das in Chatham gebaut wird, ist nur für aht Kanonen, vier 25- und vier 18tonnige gezogene Geschüze bestimmt und wird einen Gehalt von 8415 Tonnen und 7000 Pferdekraft besizgen; der bci Napier & Son in Glasgow ge- baute „Nelson'', ein gepanzertes Zwillings\{rauben|ch1} von 7323 Tonnen und C000 Pferdekraft mit einer Armatur von 12 Geschüßen. Der „Northampton'', ein von ¿derselben Firma aezautes Shwester\chiff; die ,Mexandra“, ein gepanzeries Doppel- \chraubenschi} von 9892 Tonnen und 8000 Pferdekraft mit ciner Armirung von 12 Geschüßen, ist in Chatham, und das Schrauben Panzerschiff „Shannon'' mit 3095 Tounengchalt, 3500 Pferdct undzwe: 18tonnigen, sowie sieben 12tonnigen gezogenen auf der Werft zu Pemkroke im Bau begrifssen, Dieje beiden m tigen Fahrzeuge harren des Stapellaufs. Außer diesen Panzer- fregatten sind eine ganze Meng _nihtgepanzerter Fregatten von großer Segelgesczwindigkeit, sowie zahlreiche kleinere Fahrzeuge Neuerdings hat die Bau von zivei

im Bau begiiffen. Di _Admiraiität den

neuen großen Panzerschiffen angeordnet, deren Zeichnungen aber noh nicht fertig sind. —- Groß- britanniens Staatseinnahmen vom 1. April 189, dem Beginn des Fiskaljahres, bis zum 31. Dezember beliefen sh, amtlihen Ausweisen zufolge, cinschließlich eines auf neue Rechnung vorgetragenen Saldos auf 53,412,046 Pfd. Sterl. gegen 51,958,726 Pfd. Sterl. in dem entsprehenden Zeitraum des vorhergehenden Finanzjahres, welches mit einem Saldo von 7,442,854 Pfd. Sterl. begann. Die Ausgaben in dem gleichen Zeitraume betrugen 55,084,855 Pfd. Sterl. gegen 94,052,615 Pfd. Sterl. im Iahre vorher. Das Guthaben des Staats\chazes in den Banken von England und Irland stellte sich am 31. Ve- zember auf 3,640,606. Pfd. Sterl.

Frankreih. Paris, 6. Januar. (W, D. B.) Die republikanischen Journale unterziehen die Cirkular Innern Buffet über die Aus- führung des Preßgesezes ciner eingehenden Kritik und be-:- yaupten, daß es dabei auf die Beseitigung des bei den Be- rathungen der Nationalversammlung angenommenen Amendements

Ianzé abgesehen sei, welches den Verwaltungsbehörden die

Befugniß entzog, den Verkauf und die Verbreitung von Zeitungen auf öffentliher Straße verbieten zu dürfen,

Spanien. Madrid, 5. Januar. (C. Ztg.) Ein Schreiben aus Tafalla meldet, daÿ mehrere carlistishe Offiziere und Soldaten wegen Vershwörung in der Umgegend von Eftella erschossen worden seien.

Griechenland. Athen, 4. Ianuar. Tie Depu? tirtenkammer hat heute den Geseßentwurf Über die Bertre- tung des Königs in seiner Abwesenheit durch das Ministerium nach lebhaften Debatten in dritter Lesung angenommen. Gleich darauf wurden Geschentwürfe über die Verantwortlichkeit der Minister und die allgemeine Wehrpflicht eingebracht.

Rumänien. Bukare 7. Januar. (V F. Neujahrsfestlihfeite i

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Nit arl ill erkrantt: die 2 hinausgeschoben worden. Ein sehr heftiger Shucesturm hat alle Kommunikationen unterbrochen.

Nußland und Bolen. St. Petersburg, 9. Das Bulletin über den Gesundheitszustand Ihrer Ka Hoheit der Großfürstin Maria Nifolajewna von S nuar lautet: „Ihre Kaiserlihe Hoheit verbrahte den getirigen Tag unruhig. In der Nacht \hlief die Hohe Krank? in Folge des Hustens und innerer Wallung wenig. In dem Allgemein- befinden ist eine bedeutende Abnaßzme de fte l merkbar.“

Asien. Aus Bombay übermittel von dem Tode des Rao von Cutch. Herrscher cines Hindu-S völkerung von 60,000 Einwohnern. | wohin er sh begeben, um dem Prinzen von wartung zu machen.

China. Ein in London eingegangenes n „Times“ publizirtes Telegramm aus Peking meldet : „Peking Gazeite“ vem 9. Dezember enthält Erlasse, welchze Absezung der Civil- und Militärbeamten in Momeia 701 deren Auslieferung an den Kaiserlihen Kommissar defre , damit sie wegen der Ermordung von Mr. Margary vor Ge- riht gestellt werden können.“ Das Telegramm theilt au mit, daß Cheu und Iung zu Gesandten bei Spanien und Peru attkreditirt worden sind.

Fustiz - Ministerial - Vlatts zgebung und Rechtspflege, hcrausas ] hat folgenden Jnha 30, Dezember 187d, 7

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die 11 WBezirïe

{ppellationêg _ Stoctbücher. gemeine T ing om 30. Dezember 1875, betcessend Legitimationêpapiere nordameciÏtanti'

ine Verfügung vom d. Januar 1876,

in Zahlung angenommenen, auf

er Vreußishen Bank. Allgemeine Ber- betreffend die Bcscheinizung des bisherigen Generaldepolitorien

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tügung vom Uebergangs de auf die ui Behörden.

Landtags- Angelegenheiten. Im Personalbestande des preußishenAbgeordneten- hauses baben sich nach der „B. A. C.“ seit der leßten Se!sion fol- gende Veränderungen erg

schieden aus und wurden dur á 0 y l : 1t+ km an ( andere neu gewählte WVitglle t: zhlmann (2

Mitg 2, Schleâwig) durch Lassen; von Oven (7. Marienwerder) durch Leo von Czarlinéfi; Mehr (7. Marienwerder) durch Ofterrath; von Klein}orgen (Y0ohen- zolle:n) durch Cramer; Schmidt (Hohenzollern) durch Ev (6. Königsberg) durch Andohr; 7 / ¿baden) Bong-Schmidt (7. Schie3wig) durch MReindce ; Kanngießer (4. burg) durch Gärtner. Das numeri]d rhäitniß der Parteten zl einander ist dadurch nicht weiter geändert worden. Riedergewah ihren Bezirken wurden: Schrôder (Königsberg 1. von Potworowéki, Dr. Reépondek, Wojczewéki, l Erledigt waren am 6. Januar die s Mandate + Negenborn (7. Königsbe ) (1. Potsdam), Peinrichsderf (5. Gôëlin), f Hoene (2. Danzig), von Wede docf (4. Stettin), von Saldern (2, Potsdam), Graf

c e M q L Malo Ao NRroäl 911 Stirum (5. Breslau) und f Nôldecten (6. Dresiau).

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t 5, Merseburger (Mansfelder freis und Mansfelder Gebirgsfreis) ift bei dec am 6. d, Mts. zu Gisleben abgehaltenen Ersaßwahl der Ober-VerwaltungEgericts- n: of. Dr. Gneift, mit 291 von 295 Stimmen zum Mit- z r l

Abgeordneten wiedergewaßlt worden.

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Statiftische Nachrichten. des statistis{en Bureaus der

desâ ern in der Woche vom 26. - Anmeldung gekommen: 251

4 “o A1 o ata ohArono 1 tortiot 44 Todtgeborene, 024 Ster

24 D A ml Einer übersichtlichen Darstellung des getanuuten isten euroväischen Staaten zufolge sind au ivondenzkarten 1874 befördert worden: (46,000,000 Stück, Dänemar Schweden 16 ußland esterreich- Ungarn 2 (und hes 220,673,881, im Gebiete der unga-

0 R out « Moi 00,479 ? DOÎ, n eutiches Reich

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Luxemburg 2,067,244, Beizien Ftalien 102,810,690, Griecben Numänien 3,938 322 Stück. Auf ;int in Großbritannien und Irland in Oesterreich 10,8, in Ungarn 4, in der Schweiz 23,7, im een Reiche 14,4, in Belgien 12,4, in Franfreich) 10,3, in Italien und in dec Türkei 0,2 Briefe und Korrespondenzkarten. Im Scblusse des Jahres 1875 war die Zabl der b aye- n Feuerwehbren 2422. Hiervon treffen auf Dberbayern 914, iederbayvern 299, Oberpfalz 234, Oberfranfen 325, Mittelfranken 969, Unterfranken 459, Schwaben 319, Rheinpfalz 67, Jm Jahre 1869 batte die Ge!ammtzahl 293 betragen.

51,888 397, 366,506,162, t 02 i Ê oft 2.399 X),

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Kunr.|, Wissenschaft und Literatur.

Se. Königliche Hoheit der Prinz Carl hat durch Höchstseinen Adjutanten, Major von Prittwitz-Gaffron, dem M ärfishenMuseum hieselbst vor Kurzem eine neue, etwa 400 Stüde umfassende Samm- lung beidnisher und mittelalterliher Alterthümer aus der Marxf zum Ge1chenk gemacht. Es Lefinden sich darunter Gußformen zur Anser- tigung bronzener Zierrathen, Arm- und Brust spangen, eine reiche Foige von Gürtelshnallen im Stil der fränkishen und merowingi!chen Pe- riode, Bronzeshwerter und Dolche, kunstvoll verzierte Ritter)poren, jo

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; ck 2 (R on0 4 Ç T PT 8 wie eine Sammlung von Urnen aus der Gegend von Nuppin und

Nauen, welche bereits im vorigen Jahrhundert gesunden sind.