1876 / 7 p. 4 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 10 Jan 1876 18:00:01 GMT) scan diff

Königreich Preufen.

Auf Ihren Bericht vom 22. November d. J. genehmige Ih den von dem Landkreise Bromberg beabsihtigten Bau zweier Kreis- Chausseen: 1) von der Bromberg-Schneidemühler Staats- Chaussee, unweit Bromberg über Woynowo und Kamionka nah der westpreu- fischen Grenze zum Anschluß an die Chaussee von Obodowo und Sesno zur Bromberger Kreitgrenze, 2) von Polnish-Crone nah dem Bahnhofe Klahrheim und weiter über Sienno bis zum Anschluß an die Bromberg-Danziger Staatschaussee, sowie die wegen Aufbringung der Mittel zum Bau und zur Unterhaltung dieser Chausseen gefaßten Kreistagsbeschlüsse vom 24. März und 22, Dezember 1873, 7. April und 24. Oktober 1874 und 24. Juli 1875 und lasse Ihnen das Pri- vilegiumt wegen Ausgabe auf den Inhaber lautender 5°/oiger Kreis- Obligationen im Betrage von 450,000 4 nebst den dazu gehörigen Formularen zu den Obligationen, Zinscoupons und Talons von Mir vellzogen wieder zugehen. Zugleich will Ich hierdurch dem Land- freise Bromberg das Enteignungsrecht für die zu dieseu Chausseen erforderlichen Grundstücke, sowie gegen Uebernahme der künftigen chausseemäßigen Unterhaltung der Straßen das Recht zur Er- bebung des Chausscegeldes nah den Bestimmungen des Chaussee- geld - Tarifs vom 29. Februar 1840 (G. S. S. 97) einschließlich der in demselben enthaltenen Bestimmungen über die Befreiungen, sowie der sonstigen, die Erhebung betreffenden zusäßlichen Vorschriften vorbehaltlich der Abänderung der sämmtlichen voraufgeführten Bes stimmungen verleihen. Auch sollen die dem Chausjeegeld-Tarife vom 29. Februar 1840 angehängten Bestimmungen wegen der Chaussee- Polizeivergehen auf die gedahte Straße zur Anwendung kommen. Die eingereichte Karte erfolgt anbei zurü.

Berlin, den 1. Dezember 1875.

Wilhelm. Camphausen. Graf zu Eulenbura. Dr. Achenbach. An den Finanz-Minister, den Minister des Innern und den Minister für Handel, Gewerbe und öffentliche Arbeiten.

Privilegium wegen Ausfertigung auf den Inhaber lautender Kreis- Obligationen des Landkreises Bromberg im Betrage von 450,000 „é. IL, Emisfion.

Wir Wilhelm, von Gottes Gnaden König von Preußen 2c.

Nachdem von den Kreisständen des Bromberger Landkreises auf dem Kreistage vom 24. Oktober 1874 beschlossen worden, die zur Ausführung der vom Kreise unternommenen Chausseebauten außer der durch das Privilegium vom 20. Juni 1865 genehmigten Anleihe von 60,000 Thlr. erforderliten Geldmittel im Wege einer Anleihe zu beschaffen, wollen Wir auf den Antrag der gedachten Kreisstände : zu diejem Zwecke auf jeden Inhaber lautende, mit Zinecoupons vers jebene, Seitens der Gläubiger unkündbare Obligationen zu dem an- genommenen Betrage von 450,000 Æ ausstellen zu dürfen, da sih hiergegen weder im Interesse der Gläubiger, noH der Schuldner etwas zu erinnern gefunden hat, in Gemäßheit des S. 2 des Geseßes vom 17. Suni 1833 zur Auéstellung von Obligationen zum Betrage von 450,000 M, in Buchstaben: Vierhundert fünfzig Tausend Mark, welche in folgenden Appoints:

300,000 C à 1000 M,

100000" , à 500 ,

50,000 , à 200

450,000 M. nach dem anliegenden Schema auszufertigen, mit Hülfe einer Kreissteuer mit fünf Prozent jährli zu verzinsen und nah der durch das Loos zu bestimmenden Folgeordnurg jährlich vom Jahre 1876 ab mit wenigstens

jährli Ein Prozent des Kapitals unter Zuwachs der Zinsen von den -

amortifirten Sculdverschreibungen zu tilgen sind, dur gegenwärtiges Privilegium Unsere landesherrlihe Genehmigung mit der rechtlihen Wirkung ertheilen, daß ein jeder Inhaber dieser Obligationen die daraus hervorgehenden Rechte, ehne die Uebertragung des Eigen- thums nachweisen zu dürfen, geltend zu machen befuat ist.

Durch das vorstehende Privilegium, welches Wir vorbehaltlich der Rechte Dritter ertheilen, wird für die Befriedigung der Inhaber der Obligationen eine Gewährleistung Seitens des Staats nicht übernommen.

Urkundlich unter Unserer Höchsteigenhändigen Unterschrift und beigedrucktem Königlichen Justegel.

Gegeben Berlin, den 1, Dezember 1875.

(L. 9) Wilhelm. Camphausen. Gr. zu Eulenburg. Dr. Achenbach. Provinz Posen. NRegierungsHezirk Bromberg. Obligation des Bromberger Landkreises t IL, Emission

Auf Grund des unterm 1875 genehmigten Kreis tagsbeschlusses vom 24. Oftober 1874 wegen Aufnahme einer ferneren Scbuld von 450,000 4. bekennt si die ständische Finanz-Kommission des Bromberger Landkreises, Namens des Kreises durch diese, für jeden Inhaber gültige, Seitens des Gläubigers unkündbare Verschreibung zu einer Darlehnss{uld von .. 1, . M, Welde an den Kreis baar gezahlt worden, und mit fünf Prozent jährlih zu verzinsen ift.

Die Rückzahlung der ganzen Schuld von 450,000 Æ. geschieht vom Jahre 1876 ab allmählich aus einem zu diesem Behufe gebildeten Tilgungsfonds von wenigstens Einem Prozent jährlih unter Zuwachs der Zinsen von den getilgten Schuldverschreibungen nach Maßgabe dzs genehmigten Tilgungsplanes.

Die Folge-Ordnung der Einlösung der Schuldverschreibungen

wird durch das Loos bestimmt. Die Ausloosung erfolgt vom Jabre 1576 ab in dem Monate Juni jedes Jahres. Der Kreis behält sich jedoch das Recht vor, den Tilgungsfonds dur größere Ausloosungen zu verstärken, jowie sämmtliche noch umlaufende Schuldverschreibun- gen zu kündigen. Die ausgelooften, sowie die gekündigten Schuldver- \{reibungen werden unter Bezeichnung ihrer Buchstaben, Nummern ur.d Betcäge, sowie des Termins, an welchem die Rückzahlung erfol- gen soll, éffentlich bekannt gemacht, Diese Bekanntmachung erfolgt vier, drei, zwei und einen Monat vor dem Zahßlungstecmine in dem Amtsblatte der Königlichen Regierung zu Bromberg, in dem Kreis- blatte des Kreises Bromberg, in dem Deutschen Reichs-Anzeiger uad durch Aushang an der Börse in Berlin, __ Bis zu dem Tage, wo solchergestalt das Kapital zu entrichten ift, wird es in halbjährlihen Terminen am 2. Januar und arm 7. Juli, von heute an gerechnet, mit fünf Prozent jährlih in gleiher Muünzscrte mit jenem verzinset. j

Die Auszahlung der Zinsen und des Kapitals erfolgt gegen bloße Rückgabe der auêgegebenen Zinêcoupous, beziehungêweise diejer Schuld- ver:shreibung bei der Kreis-Kommunralkasse in Bromberg oder an einem anderen, durch vorstehend genannte öffentliche Bläiter zu bezeihnenden Orte, und zwar auch in ter nah dem Cintritt des Fälligkeitstermins fcigenden Zeit.

_Mit der zur Empfargnahme des Kapitals präsentirten Schulck- v2rshreibung sind auch die dazu gehörigen Zinécoupons der späteren Fälligkeit sterme zurüczuliefern. Für dic fehlenden Zinêcoupons wird d2r Betrag von Kapital abgezogen.

Die gekündigten Kapitalbeträge, welhe innerhalb dreißig Jahren rah dem Rückzahlungstermine nickt erhoben werden, fowie die inner- hat vier Jahre, vom Ablauf des Kalenderjahres der Fälligkeit an gzrehnet, nit erhobenen Zinsen verjähren zu Gunsten des Kreises. Das Aufgebot und die Amortisation verlorener oder vernichteter dverichreibungen erfolgt nach Vorschrift der Allgemeinen Ge- 120 sequ, bei dem Königlichen

chté-Ordnung Theil I. Tit. 51, §. rziagerihte zu Bromberg. Zinêcoupons können weder aufgeboten, noch amortisirt werden. soll Demjenigen, welher den Verlust von Zinécoupons vor uf dec vierjährigen Verjährungsfrist bei der Kreisverwaltung e, und dea stattgehabten Besiß der Zinêcoupons durch Vor- der Schuldverschreibung oder soust in glaubhafter Weise dar- :ch Ablauf der Verjährungsfrist der Betrag der angemeldeten

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und bis dahin nicht vorge?ommenen Zintcoupons gegen Quittung ausgezahlt werden.

Mit dieser Schuldverschreibung find Halbjährige Zins- coupons bis zum Schlusse des Jahres ausgegeben. Für die Wten Zeit werden Zinêcoupons auf fünfjährige Perioden aus- gegeben.

Die Ausgabe einer neuen Zinêcoupons-Serie erfolgt bei der Kreis-Kommunalkasse zu Bromberg oder an einem durch vorgenannte öffentlihe Blätter zu bezeichnenden Orte gegen Ablieferung des der älteren Zinêcoupons-Serie beigedruckten Talons.

Beim Verluste des Talons erfolgt die Authändigung der neuen Zinsc&pons-Serie an den Jnhaber der Schuldverschreibung, sofern deren Vorzeigung rechtzeitig geschehen ift. G

Zur Sicherheit der hierdurh eingegangenen Verpflichtungen haftet der Kreis mit seinem Vermögen. /

Dessen zu Urkunde haben wir diese Ausfertigung unter unserer Unterschrift ertheilt.

Bromberg, den . 18

Die ständische Finanz-Kommission des Bromberger Landkreifes.

Provinz Posen. Regierungsbezirk Bromberg. Zinscoupon zu der Kreisobligation des Bromberger Landkreises IL, Emission. Ia Mark zu fünf Prozent ) Pfennige.

Der Inhaber dieses Zinscoupons empfängt gegen dessen ck- gabe in der Zeit vom 2. Januar .… . . bis . ¿_ T0. Von 1 E. O und späterhin die Zinsen der vorbenannten Kreisobligation für das Halbjahr vom bis mit (in Buchstaben). . . Mark . . , , Pfennigen bei der Kreiskommunalkasse zu Broraberg oder an einem anderen dur) ¿ffentlihe Blätter zu bezeichnenden Orte.

Bromberg, dén . u... .., .+:/« 1810:

Die ständische Finanzkommission des Bromberger Landkreises. Dieser Zinscoupons ist ungültig, wenn dessen Geldbetrag nit innerhalb vier Jahren na der Fälligkeit, vom Schluß des betreffenden Kalenderjahres an gerechnet, erhoben wird.

Regierungébezirk Bromberg. Tal 0:8 zur Kreisobligation des Bromberger Landkreises II. Emission.

Provinz Posen.

Der Inhaber dieses Talons empfängt gegen dessen Rückgabe zu der Obligation des Bromberger Landkreises Litt Nr über Mark à fünf Prozent Zinsen, die . . . te Serie Zins- couyons für die 5 Jahre 18 . . bis 18 . . bei der Kreis-Kommunal- Kasse zu Bromberg, oder an einem anderen, dur öffentliche Blätter zu bezeihnenden Orte gegen besondere Quittung.

Bromberg, den . . .ten 1875.

Die ständische Finanz-Kommission des Bromberger Landkreises.

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2

4%iges vormals Nassauisches Staatsanlehen von 7,200,000 Fl. d. d. 30. September 1862.

Bei der am 1. d. Mts. stattgefundenen neunten Verloosung der Partial-Obligationen des unter Vermittelung des Bankÿßauses M. A. von Rotzschild n. Söhne in Frankfurt a. M. negoziirten 4% igen vormals Nass. Staatsanlehens von 7,200,000 Fl. d. d, 30. Sep- tembec 1862 sind nachverzeihnete Obligationen gezogen worden:

A. Zur Rückzahlung auf den 1, April 1876.

Liít. N. à 100 Fl. Nr. 1333 1343 1353 1363 2006 2469 2579 3530 3760 3911 4361 4371 4381 4391 4401 4432 4891 5352 5362 5382 5392 5441 5451 5562 5572 und 5641 23 Stü über 2600 Fl. = 4457 M. 14 S.

Litt. O. à 200 Fl. Nr. 183 513 735 767 1446 1457 1582 und 1709 8 Stück über 1600 Fl. = 2742 M 86 s.

Litt. P. à 500 Fl. Nr. 2 272 605 615 675 914 924 934 1259 1895 2459 2479 2702 3201 3231 3782 4027 4202 5233 5243 5245 5563 6163 6251 6349 6774 6836 6978 7167 7291 7368 7398 770L 7712 und 7951 35 Stück über 17,500 Fl. = 30,000 M

Litt. Q. à 1000 Fl. Nr. 72 82 140 167 298 308 963 990 1226 und 1236 10 Stü über 10,000 Fl. = 17,142 86 S.

Summa 79 Stück über 31,703 Fl. oder 54,342 M. 86 -sS.

B. Zur Rückzahlung auf den 1, Oktober 1876.

Titt. N. à 100 Fl. Nr. 216 246 256 670 680 690 700 747 1188. 1198 1561 1571 1581 1591 1601 1691 1701 1711 1721 1731 9985 3224 3234 3244 3401 5372 5632 und 5642 28 Stüdck über 2800 Fl. = 4800 MÆ.

Litt, O. à 200 S1. Nr. 174 194 292 395 405 601 800 890 1270 und 1594 10 Ste über 2000 Fl, = 3428 M 97 -.

Litt. P. à 500 Fl. Nr, 690 775 785 980 986 996 1000 1239 1321 2016 2026 2351 2925 2975 2999 3026 3029 3046 3384 3971 3981 5073 5083 5165 5175 5235 5821 6369 6440 6872 7318 7351 7358 7361 und 7983 35 Stück über 17,500 Fl. = 30,000

Litt, Q à 1000 Fl. Nr. 278 288 437 447 GOL T7 1151 1421 1505 und 1910 10 Stüe über 10,000Fl. = 17,142 M. S0 9.

Summa 83 Stück über 32,300 Fl. oder 55,371 M 43 S.

Die Inhaber dieser Obligationen werden hiervon mit dem Be- merken bcnacrictigt, daß sie die Kapitalbeträge, deren Verzinsung nur bis zum betreffenden Rückzahlungs-Termine erfclgt, sowohl bei dem Bankhause M. A. von Rothschildu. Söhne in Frank- furt a. M, als auch bei der Königlichen Regierungs-Haupt- fasse in Wiesbaden, sowie bei jeder Königlichen Regie- rungs- Hauptkasse, bei der Königlichen Staatssch ulden- Tilgungskasse in Berlin, der Königlichen Kreiskasse in Frankfurt a. M. und den Königlichen Bezirks-Hauyt- fassen in Hannover, Lüneburg und Osnabrück gegen Rüdck- gabe der Obligationen mit den dazu gehörigen, nach dem 1, April 1876 fälligen Zin2coupon Ser. 1. Nr. 8 nebst Talon resp. bci den pr. 1. Oktober 1876 verloosien Obligationen unter Beifügung des Talon erheben können.

Die Geldbeträge der etwa fehlenden, unentgeltlich zurückzugeben- den Zinscoupons werden an dem zu zahlenden Kapitale zurückbehalten.

Soll dic Einlösung von dergleichen Obligationen weder bei dem vorbenannten Bankhause, noch bei der Königlichen Regierungs- Haupt- fasse in Wiesbaden, oder der Königlichen Kreiskasse in Frankfurt a. M., iondern bei einer der anderen Kassen bewirkt werden, so find die be- treffenden Obligationen nebst Coupons und Talons durch diese Kasse vor dér Auszahlung an den Unterzeichneten zur Pcúüfung einzusenden, wéhalb diese Schuldverschreibungen einige Zeit vor dem Rücfzahlungs- Termine eingereiht werden können.

Verzeichniß der in früheren Verloosungen gezogenen, noch nicht eingelösten Obligationen.

Rückzahlbar am 1. April 1873 Litt, N; Nr. 656 666 und 4247.

Rückzahlbar am 1. Oktober 1873. Litt, N, Nr. 1929 1968, Litt, P. ‘Nr. 1030 1060 4212 und 6138.

Nickzahlbar am 1. April 1874. Litt, N. Nr. 2815 4491 4511 und Litt; P. Nr. 1769.

Rüzahlbar am 1. Oktober 1874 Litt, N. Nr. 1349 2280 3937, Litt. O, Nr. 595. Litt, P. Nr, 855 1197 2573 3978 und 4519.

Rückzahlbar am 1. April 1875. Liäitt, N, Nr. 342 352 762 772 782 792 822 852 862 1340 und 2589. Litt. 0. Nr. 511 816 934. Litt. P. Nr. 259 1141 1429 2936 3569 3579 3974 5893 6340 6560 6742 7179 7637. Litt, Q. Nr. 385 509 und 2081.

tüdzahlbar am 1. Oftober 1875. Sämmtliche zur Rückzahlung auf diesen Termin gezogenen Obligationen.

Wiesbaden, den 23. Dezember 1875.

Der Regierungs-Präsident. vou Wurmb.

Nichtamtliches. Deutsches Nech

Preußen. Berlin, 8. Ianuar. In der vorgestrigen Sitzung des Brandenburgischen Provinziallandtags wurde, w'7 bereits berichtet, der Landrath von Leveßow zu König»berg N.-M. gegen den gleihfalls als Kandidaten aufgestellten Landrath von Meyer zu Arnswalde zum Landes - direktor der Provinz gewählt.

Die Anstellungsbedingungen und Dienstbezüge für denselben waren bereits in der vorhergehenden Sizung dahin festgeseßt

worden:

„Der Landesdirektor wird auf 12 Jahre gewählt, er bezieht ein Gehalt von jährli 15,000 A neben freier Wohnung; das Pensionsverhältniß regelt ch nah 8. 65 der Städte-Ordnung mit der Maßgabe , daß das Ruhe- gehalt lediglich nah dem baaren Gehalt bemessen wird. Hat der Landes-Direfktor bis zur Uebernahme dieses Amtes ein Staatsamt befkleidet, so steht ihm mindestens diejenige Pension zu, welche er bei scinem Austritt aus dem Staatsdienste zu fordern gehabt hätte, wenn er zu dieser Zeit dienstunfähig ge- worden wäre.

Aus den früheren Sitzungen i hier noch nahzutragen, daß beschlossen worden, die Zahl der Mitglieder des Provinzialaus- \chu}ses auf 9 und die Zahl der Stellvertreter, welche der Reihe- folge ihrer Wahl nah zur Einberufung kommen sollen, eben- falls auf 9 festzuseßen.

In der heutigen Sißung wurde der Landrath a. D., Graf von Kleist auf Tzshernowiß im Kreise Guben gegen den Major a. D. von Rohow auf Plessow zum Vorsitzenden des Provinzialaus\chusses gewählt. Derselbe nahm die Wahl an.

Die nächste Plenarsitzung findet am Dienstag, den 11. d. M,, ftatt, während der Montag für die Sizungen der Aus\hü}sse nuzbar gemacht werden soll.

Königsberg, 7. Januar. In der heutigen (4.) Sihung des Provinziallandtages der Provinz Preußen wurde nah Erledigung geshäftliher Mittheilungen die Vorlage wegen Ueber- weisung des aus dem Vermögen des aufgehobenen Klosters der Barmherzigen Brüder zu Alt-Schottland gebildeten Kranken- flegefonds dem Landarmen-Aus\huß Überwiesen; ebenso wurde eine Vorlage auf Uebernahme verschiedener Ausgabe- verpflihtungen des Staates auf Grund des Dotationt gesezes vom 8. Iulíi 1875 einem aus 15 Mitgliedern bestehenden Finanz- aus\{chuß zu überweisen beschlossen. Nachdein die Wahl der bürgerlichen Mitglieder der Ober-Ersaßkommission und die Beschluß- fassung über die Remunerirung derselben von der Tagesordnung abgesezt worden, überwies der Landtag die Vorlage bezügli der Pferde-Demobilmachungsfonds für den Kreis Memel und für den Regierungsbezirk Gumbinnen dem Ausschusse für das Landarmenwesen. In gleicher Weise wurde die Vorlage wegen Unterstüßung der niederen landwirth\schaft- \chaftlihen Lehranstalten in der Provinz Preußen Sei- tens des Provinzialverbandes in Gemäßheit des §. 14 des Dotationsgeseßes vom 8. Juli 1875 einer befonderen Kommission für landwirthshaftlihe Angelegenheiten (12 Mitglieder) übertragen. Derselben wurde au die Vorlage, betreffend den Erlaß eines Reglements zur Ausführung der Vorschriften des S. 60 des Ge- seßes vom 25. Juni 1875, betreffend die Abwehr und Unter- drückung von Viehseuchen in der Provinz Preußen zugetheilt. Zur Uebernahme verschiedener, seither unter staatliher Ver- waltung stehender Institute war folgender Antrag gestellt worden :

die Königliche Staatsregierung zu ersuchen, die für die regelmäßige Unterhaltung der Taubstummenanstalt und des großen Hojvital!s im Löbnicht zu Königsberg, sowie für die Hebeammen-Lehrinstitute zu Gumbinnen und Danzig nothwendigen Ausgaben innerhalb der Grenzen der für die genannten Austalten pro 1875 festgestellten Etats vorschußweise für Rechnung des Propinzialverbandes bis auf Weiteres zu leisten.

Der Antrag wurde angenommen. Zur Wahl eines Mitgliedes

für das Verwaltungsgeriht Danzig war beantragtIworden,

die Vornahme dieser Wahl Seitens des Provinziallandtages ab- zulehnen und diesen Beshluß {hon heute zu fassen. Nach län- gerer Debatte, in welher der Regierungskommissarius den An- sichten, daß der Provinziallandtag zu der Wahl nicht berechtigt sei, entgegengetreten, wurde der Gegenstand von der Tagesord- nung abgesegzt. Zu Mitgliedern zur Mitwirkung bei der Pro- vinzial-Rentenbank wurden dur Akklamation die bizherigen

Mitglieder Herren Richter und Hartung, und ebenso die Herren

Magnus und Lorek zu ihren Stellvertretern wiedergewäßlt.

Die Vorlage, betreffend die Förderung des M eliorations- wesens und Verwaltung dexs Meliorationsfonds in der Pro- vinz Preußen, wurde dem AUs\{chuß für die Provinzialhülfsfasse überwiesen ; ebenso ging die Vorlage über die Ueb ernahme \sämmtliher Fonds und Renten nah §. 17.des Dota- tionsgescßes an den Finanzaus\{chuß. Die Vorlage über Ver - waltung der im §. 22 des Dotationsgeseges gedachten Chausseen wurde nah eingehender Diskussion dem Aus\husse für Finanzen und Chausseebau zur gemeinsamen- Berathung zugetheilt. Die Zahl der Mitglieder des Nrovinzial- aus\chusses wurde dur folgenden Antrag des Abg. Rickert bestimmt:

Auf Grund der §8. 8, 35 und 46 der Provinzialordnung für die Provinzen Preußen, Brandenburg u. #. w. vom 29, Juni 1875 wird hiermit festgeseßt, daß der Provinzialausschuß der Provinz Preußen aus cinem Vorsißenden, dem Landesdirektor und 13 Mit- gliedern besteht.

Die Wahl der Kommission für die Finanzen wurde auf morgen vertagt.

Stettin, 8. Januar. In der 6. Sizung des Provin- zial-Landtages erstattete zunähst der Abg. von Heyden- Cadow Bericht über die Anträge der Dreizehner-Kommission, betreffend Bestimmungen des Provinzialstatuts. Danach soll die Reihenfolge, in welcher die Stellvertreter für die Mit- glieder des Provinzial-Aus\{hu}es einzutreten haben, dahin fest- geseht werden, daß sie bestimmt wird durch das vom Vorsizen- den des Provinziallandtages unmittelbar nah der Wahl zu ziehende Loos, und daß die Einberufung demnächst nach dieser Reihenfolge für alle Stellvertreter abwechselnd vorgenom- men wird. Diese Bestimmungen wurden angenommen ; dagegen fand ein Zusaz-Antrag des Abgeordneten Schulze- Greifswald, daß bei Einberufung der Stellvertreter zunächst die Angehörigkeit zu demselben Regierungsbezirke, zu welchem das fehlende Mitglied gehört, entscheidend scin solle, die Billigung der Versammlung niht. Ein fernerer Antrag des Abgeordneten von Heyden-Cadow, in das Provinzialstatut die Vorschrift aufzunehmen, daß dem Landesdirektor ein oberer Beamter mit berathender Stimme beigegeben werden solle, wurde ebenfalls angenommen. Weiter referirte derselbe Ab- geordnete über die Vorschläge der genannten Kommission

in Betreff der den Mitgliedern des Provinziallandtages, des Provinzial-Aus\hu}ses und der Provinzial-Kommissionen, sowie der den gewählten Mitgliedern der Provinzial- und Bezirksräthe zu gewährenden Entschädigung. (8. 100 der Provinzialordnung.) Für diese Vorschläge erklärte sih die Mehrheit der Versammlung.

Hieran {loß si die Berichterstattung desselben Abgeord- neten über die Beschlüsse der Dreizehner-Kommission wegen Fest- fiellung der Bedingungen für die Anstellung des Landesdirektors. Jhnen zufolge soll der leßtere auf 6 Jahre ge- wählt werden, eine Besoldung von 9000 und bis zur etwaigen Herstellung einer Dienstwohnung eine Wohnungsentshädigung von 3000 M, außerdem Reisekosten und Tagegelder in der Höhe, wie sie für die Mitglieder des Provinziallandtages be- \chlo}sen, erhalten; Pensionsberechtigung soll niht gewährt wer- den. Die Versammlung erklärte sch in allen Punkten ein- verstanden.

__ Demnäthft referirte der Abg. Mühlenbeck-Gr Wachlin über eine Petition des Rittergutsbesizers von Behr-Shmoldow wegen Bewilligung einer Summe von 500 für Hebung der Lachsbestände in den pommerschen Flüssen. Der Landtag beshloß Ueberweisung an den Provinzialaus\{huß.

Es folgten die Wahlen zu den Kommisfionen:

a, wegen Uebergangs des Landarmen- und Irrenwesens auf den Provinzialverband,

b, wegen der Fischereiverordnung,

c. wegen des Wegebvaues,

d, wegen des Viehseuchenreglements,

e, wegen des Tarifs für die Armenpsflegekosten.

Um den Kommissionen Raum zur Berathung zu gewähren, ward die nächste Sißzung auf Dienstag anberaumt.

Statistische Nachrichten.

Anknüpfend an den Vortrag des Dr. Stamm, welcher die Ber- linec Sierblichkeitsverhältnisse im Zusammenhange mit der Bau- ordnung behaudelte, theilt die „Nat. Z.* einen Auszug aus eizem Vortrage des Professor Dr. Virchow über die Typhusmorta- lität in Berlin mit. Darnach hat der Typhus in Berlin als Todebursache nur eine sehr mäßige Bedeutung, indem ex in 18 Jah- ren nur 3 Mal mehr als 4 Pcoz. der Gesammtzahl der Todesfälle verursahte. Ec ging von 3,82 Proz. in den Jahren 1854—62 auf 2,69 Proz. in den Jahren 1853—71 herab. Das Jahr 1872 hatte freilich 129 Todesfälle= 84,92 Proz. aufzuweisen; es war dies auch

die in der Ausdelznung nah stärkste Epidemie, welche Berlin seit 1854 gesehen hatte. Schou das Jahr 1873 brachte wieder eine Verminderung auf 859 Todesfälle = 3,07 °/9 der Ges:mmtsterblichkeit; 1874 weist eine weitere Abnahme auf 697 = 2,38 °/9 auf, und selbft die so viel besprecene Epidemie des Jahres 1875 dürfte sich kaum über die des Jahres 1873 erheken; denn die Mortalität bis Ende November be- trägt nur 865 gegen 813 desselben Zeit:aums in 1873. Ein Ver- gleih mit anderen Städten giebt für Berlin die tröstliche Hoffnuog, daß nah Vollendung der Kanalisation der Typhus noch weniger Opfer als bisher fordern wird. In Ham“urg hatte man vor der Besiclung 1842 noch auf je 1090 Gestorbene fast 53 Typhusfälle mit tôdtlihem Ausgange, nachdem die Besielung 1245 begonnen hatte, fiel diese Zahl auf 46, im Jahre 1845 aur 28 und fiieg dann 1853 wieder auf 344 Typhustodesfälle unter je 1000 Gestorbenen. Nach der vorläufigen Fertigstellung der Besielung im Jahre 1854 verzeichnete man wieder 36,8, 1860 uur 18,8 und 1869 nu, 22,4 pro Mille der Gestorbenen. In Halle finden wir von 1852 bis 1861 eine ziemlich fonstante Sterblichkeit am Typhus, deren Schwan- fungen sich in mäßigen Grenzen beweg-n; dann tritt in den Jahren 1862—65 eine Steigerung um das 9—7 fache ein, von 30—38 Todesfällen am Typhus auf 194—254; dann folgt eine rapide Abnahme, bis dieselbe 1870 die Zahl von nur 14 Todesfällen am Typhus erreicht. Diese auffällige Verminderung datirt von der Errichtung der Wasserleitung in Halle. Prag ist eine fanalisfirte Stadt, die Effluvien gehen in die Moldau ; im Jahre 1871 galt als vorherrschende Krankheit der Typhus, und troßdem bildete derselbe nur 1,60 %/4 sämmtlicher Todesfälle. 1872 hatte man nur 1,4% zu verzeihnen. Es wird im Allgemeinen auf Berlin als eine ungesunde Stadt hingewiesen, in der der Typhus zahlreiche Opfer fordert. Läßt man die Zahlen sprechen, so findet man Wien mit 5,6 %/, Paris mit 4,7 °/9, während für Berlin nicht mehr als 3,5 9% der Todesfälle als Durcbschnittsfaß der leßten Jahre sich findet.

__— Im Jahre 1875 wurde in Stockholïm 4202 (1874: 3971) Kinder geboren, wovon 2959 (27753) ehelihe und 1245 (1193) unehe- liche waren; es starben 4427 (5283) Personen; die Anzahl der ge- E Ehen betrug 1471 (1375) und die der aufgelösten 981

59).

Gewerbe und Handel.

Kulmbacch. (B. C) Im Jayre 1875 wurden von hier 12,157,770 Liter Bier exportirt; hiervon gingen nah den nord- deutschen Staaten 12,059,920 Liter, nah Baden, Württemberg und Eljaß-Lothringen 24,719 und nach dem Vereins-Ausland 73,131 L'ter.

Die „New-Yorker Hand.-Ztg.* schreibt in ihrem vom 94. Dezember v. J. datirten Wochenbericht: Von einem Jahre, das mit eiserner Konsequenz Handel und Judusftrie in Fesseln geschiagen bielt, is nicht zu erwarten, daß es noch kurz vor Schluß seinen

Charakter ändern würde. Es kann daher nicht befcemden, daß dex Geschäftègang der vorleßten Woche des Jahres 1875 diefelben un- befriedigenden Resultate geliefert hat, wie folhe zu berichten seit dessen Beginn nur zu oft unsere traurige Aufgabe gewesen ist. Der Produkten-Export blieb, mit Ausnahme von Baumwolle, voa welcher unge wöhnlich starke Verschiffungen stattgefunden haben, hinter den ge- hegten Erwartungen entschieden zurück, da viele unserer Stapel- Produkte durch spekulative Einflüsse an hiesigen Märkten höher ge- halten werden, als in Europa, Die in der Jmport-Branhe im Allgemeinen lherrschende Stille hat nichts8 Uanatürliches, weil die Saison längst vorüber ist, dagegen hat der Verlauf des Weibnacht®=- Detailgeshäfts die \{limznsten Befürchtungen übertroffen. Der dieés wöchentlihe Geldstand war durch sehr feste Haltung charafterisirt. Zu dem Abfluß von Cirkulationsmitteln nach dem Westen und Süden gesellten sich die gegen Schluß jeden Jahres durch bevorstehende Liquidationen u. | w. bedingten Anforderungen des hie- sigen Platzes, und diese än und für sich lebhafte Frage wurde noch durch Manipulationen einer am Aftiemarkt à la baisse operirenden Spekulantengruppe verschärft. Durchschnittêraten für cal loans stellten sich auf 7/5; billiger liehen weder Banken noch andere Finanzinstitute aus, an der Börse wurde in vielen Fällen außer der legalen Rate cin Bonus von !/4—!/32%/9 gezahlt. Wäbrend der Zn- stand unserer Banken, sowie der legitime WBedarf die Rate von 7% während der nächsten Wochen als vollkommen gerechtfertigt erschei- nen lassen, könnte ein knapper Geldftand nur durch Spefkulations- manòver herbeigeführt werden, da ein wirklicher Mangel an Fonds nicht vorhanden ist. Im Goldmarkt \4lug das Agio eine ent- schieden weiente Richtung ein, und nah einem Rückg inge von 14k auf 127 \chckchloß es heute à 13. Am Waaren- und Produkten- markt nahm das Geschäft einen der Weihnachtêwoche ent- \spcehend stillen Verlauf, und die am 21. d. eingetretene we- sentlicde Reduftion der Eisenbabn - Frachtraten von New- York nah dem Westen war für den Ha del demnach bis jeßt von relativ geringem Belang. Das Geschäft in Brodstoffen war bei weis ender Tendenz der Preise von nur mäßigem Umfang; bemerkens- werth ist die gesteigerte Exrportfrage für Kontinentalmärkte, uad ge- langten beispielsweise im Lauf der Woche ca, 65,000 Bsh., Weizen für Export nah Lissabon zum Abschluß. Am leßtwöchentli chen Waaren- und Produfktenimport im Gesammtwerth um 378,108 Doll. stärker als in der Borwoche, partizipiren fremde Web=- stoffe mit 963,561 Doll. Der dieswöchentlihe Waaren- und Pro- duktenexport, dessen Gesammtwerth gegen die Vorwoche eine Ab- nahme von 254,380 Doll., gegen die Parallelwoche beider Vorjahre jedoch eine erheblihe Zunahme aufweist, {ließt 13,001 Ballen Baum- wolle im flarirten Werth von 861,609 Doll. ein gegen 16,985 Ballen im Werth vou 1,143,887 Doll. in der Vorwoche und 15,308 Ballen resp 15,796 Ballen im Werth von 1,056,552 Doll. resp. 1,204,125 Doll. in der Parallelwoche beider Vorjabre.

7 ere D AEZMEIPE L Du S RSCEEL I

B S Inserate für den Deutschen Reichs- u. Kgl. Preuß. | Staats-Anzeiger, das Central-Handelsregister und das Postblatt nimmt an: die Inseraten-Expedition

des Deutschen Reichs-Anzeigers und fiöniglich Prenßishen Staats-Anzeigers: Berlin, 8. W. Wilhelm-Straße Nr. 82,

5 zt

e

1, Steckbriefe und Untersuchungs-Sachen,

2, Subhastationen, Aufgebote, Vorladungen u. dergì,

3, Verkänfe, Verpachtungen, Sabmissionen etc.

4. Verloosung, Amortisation, Zinszahlung u, s, W. von öfentlichen Papieren,

deu 15. März 1876, Bormittags 11 Uhr,

Grosshandel,

7, Literarische Anzeigen, S. Theater-Anzeigen. 9, Familien-Nachrichten, \

A ——————_————

6, Verschiedene Bekanntmachungen. ] In der Börsen-

S N

8 9 ce 47 Deffentlich €EV nz Cer, | Inserate nehmen an: die autorisirte Annoncen-Expedi- |

5, Industrielle Etablissements, Fabriken und

{ tion von Rudolf Mosse in Berlin, Breslau, Chemnitz, Cöln, Dresden, Dortmund, Frankfurt a. M., Halle a.S., Hamburg, Leipzig, München, Nürnberg, Prag, Straßs

urg i. E., Stuttgart, Wien, Zürich und deren Agenten,

| sowie aile übrigen größeren Annoncen-Bureaus. |

beilage. “- 74

aufgefordert, dieselben zur Vermeidung der Präklu- | Ansprüche an diese Tannen haben, aufgefordert,

Stectbriefe und Untersuchungs -Sachen-

Steckbrief. Gegen den Handlungscoummis Hngo Zehsche ist die gerichtliche Haft wegen Unter- {chlagung in den Akten 2. 2 de 1876, Komm. 11 beschlossen worden. Die Verhaftung hat nicht aus- geführt werden können. Es wird ersucht, den 2c. Zeßshe im Betretungsfalle festzunehmen und mit allen bei ihm sich vorfindenden Gegenständen und Geldern an die Königliche Stadtvoigtei - Direktion bierselbst abzuliefern. Verlim, den 6. Januar 1876. Königliches Stadtgeriht, Abtheilung für Untersuhungssachen. Kommission TIL. für Vor- untersnchungen. Beschreibung. Alter: 24 Jahr, geboren am 29. Mai 1851. Gebartêort: Glauchau in Sachsen. Größe: 9 Fuß 5 Zoll. Haare und Augenbrau.n: hellblond. Kinn: oval. Nase: gz- gewöhnlich. Mund: gewöhnlih. Gesichtsbildung : rund. Gesichtsfarbe: gesund. Zähne: vollständig. Gas untersczt. Sprache: deutsch, sächsischer

ialeft.

Subhaftationen, Aufgebote, Vors ladungen u. dergl.

[97721 Subhastations-Patent.

Das der Berliner Nordend Aktien-Gesellschaft ia Liguidation gehörige, auf der Feldmark von Rofen- thal, zwishen der Straße von Nieder-Schönhaufen nah Blankenfelde und der Gemarkung Französifch- Buchholz belegene, im Grundbuche von Rosenthal Band 11. Blatt Nr. 53 verzeichnete Grundösiück nebst Zubehör foll deu 22. Ianuar 1876, Bormittags 11 Uhr, an hiesiger Gerichtsstelle, Zimmerstraße Nr. 29, Zimmer Nr. 16, im Wege der nothwendigen Sub- Hastation offentlih an den Meistbietenden versteigert e das Urtheil über die Ertheilung des

ushlags den 26. Iauuar 1876, Bormittags 11 Uhr, ebenda verkündet werden.

Das zu versteigernde Grundstück ift zur Grund- steuer bei einem derselben unterliegenden Gesammt- Flächenmaß von 4 Hect. 23 Ar mit einem Reinertrag von 74,55 f. veranlagt. Auszug aus der Steuer- rolle und Hypothekenschein, ingleihen etwaige Ab- \chäßungen, andere das Grundstück betreffende Nach- weisungen und besondere Kaufbedingungen find in unserm Bureau V. einzuschen.

Alle Diejenigen, welche Eiacnt(ff&i oder ander- weite, zur Wirksamkeit gegen Dritte der Eintragung in das Hypothekenbuch bedürfende, aber nit einge- tragene Realrechte geltend zu machen haben, werden aufgefordert, dieselben zur Vermeidung der Präklusion spätestens im Bersteigerungstermin anzumelden.

Berlin, den 20. November 1875.

Königliches Krei3gericht. Der Subhastations-Richter.

5) 4 , (219) Subhastations-Patent.

Das der Berliner Nordend-Aktiengesellschaft in Liquidation gehörige, auf der Feldmark Rosen- thal an den Wegen von Rosenthal nah Nieder- \chönhausen und vou Niedershönhausen nah Blan- fenfelde belegene, im Grundbuch von Rosenthal Band 11, Bl. Nr. 47 verzeihnete Grandstück nebst Zubehör soll

den 11. März 1876, Vormittags 11 Uhr, an hiesiger Gerichtsstelle, Zimmerstraße Nr. 25, Zimmer Nr. 16, im Wege der nothwendigen Sub- hastation öffentlich an den Meistbietenden versteigert und demnächst das Urtheil über die Ertheilung des

Zuschlags

ebendort verkündet werden.

Das zu versteigernde Grundstück ist zur Grund- steuer bei einem derselben unterliegenden Gesammt- Ssächenmaß von 10 Hekt. 74 Ar 55 Qu.-M. mit einem Reinertrag von 209,49 4 veranlagt. Auszug aus der Steuerrelle und Hypothekenschein sind in unserm Burcau V. einzusehen,

Alle Diejenigen, welhe Eigenthum oder ander- weite, zur Wirksamkeit gegen Dritte der Eintragung

in das Hypothekenbuch bedürfende, aber nicht ein- } getragene Realrechte geltend zu machen haben, wer» , den aufgefordert, dieselben zur Vermeidung der Prä- |

flusion spätestens im Versteigerungstermin anzu- melden. Berlin, den 21. Dezember 1875. Königliches Kreisgericht.

Der Subhastations-Richter.

[220] Subhastations - Patent.

Das dem Maurermeister Emil Herkewiß ge- böôrige, in Stegliß an der Kaiser Wilheilm- und Grunewaldsiraße belegene, im Grundbuch vor Stegliz Band XV. Blatt Nr. 473 verzeichnete Grundstü nebst Zubehör soll

den 4. März 1876, Bormittags 11 Uhr, an hiesiger Gerichtsstelle, Zimmerstr. Nr. 25, Zimmer Nr. 16, im Wege der nothwendigen Subhastation öffentlich an den Meistbietenden versteigert und dem- Oa das Urtheil über die Ertheilung des Zu-

lags

den 8. März 1876, Vormittags 11 Uhr, ebendort verkündet werden.

Das zu versteigernde Grundstück ist zur Grund- steuer, bei einem derselben unterliegenden Gesammt- Flächenmaß von 27 Aren 30 Qu.-Metern, mit einem Reinertrage von 0,96 4 veranlagt.

Auszug aus der Steuerrolle und Hypothekenschein sind in unserem Bureau V, einzusehen.

Alle Diejenigen, welche Eigenthum oder ander- weite, zur Wirksamkeit gegen Dritte der Eintragung in das Hypothekenbuch bedürfende, ‘aber nicht ein- getragene Realrechte geltend zu machen haben, wer- den aufgefordert, dieselben zur Vermeidung der Prä- flusion spätestens im WVersteigerungs - Termine an- zumelden.

Berlin, den 21. Dezember 1875.

Königliches Kreisgericht. Der Subhastations-Richter.

(10191) Subhastations-Patent.

Das dem Wirth Mathias Szymaúski gehörige, in Strzelce unter Nr. 24 belegene Grundstück soll im Termine

den 15. März 1876, Bormittags 9 Uhr, an ordentlicher Gerichtsstelle im Wege der nothwenu- digen Subhastation versteigert werden. Dasselbe ift mit cinem Reinertrage von 306,411 Thlr. und mit einem Nuzungewertlhe von 198 6 zur Grund- resp. Gebäudesteuer veranlagt worden und enthält an Gesammtmaß der der Grundsteuer unterliegenden Flächen 90 Hektar 80 Ar 20 Quadratmeter.

Der Auszug aus der Steuerrolle, der Hypotheken- hein, etwaige Abschäßungen und ande-re das Grund- sttüdck betreffende Nachweisungen, ingleichen besondere Kaufbedingungen können in unserem Bureau Il, während der Geschäftsstunden eingesehen werden,

Alle Diejenigen, welche Eigenthum oder anderweite, zur Wirksamkeit gegen Dritte der Eintragung in das Hypothekenbuch bedürfende, aber nicht eingetra- gene Realrechte geltend zu machen haben, werden

sion spätestens im Versteigerungêtermine anzumelden.

Das Uctheil über die Ertheilung des Zuschlages foll im Termine

dei 17. März 1876, Bormittags 12 Uhr, an ordentlicher Gerichtsftelle verkändet werden.

Tremessen, den 20 Dezember 1875.

Königliches Kreisgericht. Der Subhastations-Richter.

[225] Bekanntmalhung.

fi e . v Subhastations-Patent. Nothwendiger Berkauf.

Das dem Mar Josevhy gehörige, im Saaßiger Freise belegene und fm 2. Supplementenband Saagßzi- er Kreises Nr. 46 verzeichnete

2 (S Rittergut Neu-Storkow,

veranlaat zur Grundsteuer bei einem Flächeninhalt von 156 Hektar 8 Ar 60 Q -Meter nach einem Neinertraae von 533 M 46 -5, zur Gebäudesteuer nah einem Nußungswerthe von 447 M soll

am 6. März 1876, Bormittags 10 Uhr, an hiesiger Gerichtsftelle im Wege der nothwendigen Subhastation versteigert und das Urtheil über die Ertheilung des Zuschlages

am 9. März 1876, Vormittags 10 Uhr, ebenda verkündet werden. Auszug aus der Steuer- rolle und beglaubigte Abschrift des Grundbuchsblatts sind in unserm 4. Bureau einzusehen.

Alle Dicjenigen, welche Eigenthum oder ander- weite, zur Wirksamkeit gegen Dritte der Eintragung in das Grundbuch bedürfende, aber nicht ein- getragene Realrechte geltend zu machen baben, wer- den aufgefordert, dieselben bei Vermeidung der Ausschließung spätestens im Versteigerungs-Termine anzumelden.

Stargard, den 30. Dezember 1875.

Königliches Kreisgericht. Der Subhastationsrichter.

[229] Ediftal-Citation.

Die verchelihte arbeiter Iosephine Back, geborene Beywioski, zuleßt zu Abbau Nheinfelo wohnhaft und dann zu Wonneberg aufhaltsam ge- wesen, ist von ihrem Ehemann Arbeiter IJoÿanu Bach zu Abbau Rheiafeld mit dem Antrage pver- flaat worden, die Ehe zw shea ihnen zu t7enuen und die Verklagte für den allein \s{huldiac1 Theil zu crahten und wird, da ihr gegenwärtiger Nuf- enthaltsort unbekannt ist, hierduxch ösfentlih auf- gefordert, diese Klage in dem auf

den 20. April 1876, Vormittags 9 Uße, an biesiger Gerichtsftelle, Zimmer Nr. 3, anbe- raumten Termine zu beantworten, widrigenfalls deren Vortrag für zagestanden erahtet und darnach das Geseßliche erkannt werden wird.

Carthaus, den 23. Dezember 1875.

Königliches Kreisgericht. I, Abtheilung.

Verkäufe, Berpachtungen, Submissionen 2c.

[239]

Um 24, Dezember v. J, sind bei Vieße 28 Stück böhmische Tauneu (Floßhölzer) zum Werthe von etwa 180 (A bei dem starken Eisgange der Elbe gerettet. 4 Stück dieser Tannen find mit (5), 2 mit || gezeihnet. Auf Grund der SZ. 40 49 und 53—55, der für das vormalige Königreich Hannover erlassenen Strandungsordnung vom 24. Juni 1846 werden hie: du-ch diejenigen, welche

solche binnen 2 Monaten bei dem unterzeichneten Amtshauptmann anzumelden, mit der Verwarnung, daß font über dieselben den Gesetzén gemäß ver- fügt werden wird, Lüchow, den 7. Januar 1376. Der Amtshauptmaun. Rotermond.

S q [a S Ie Hoiz-Verkauf.

Ans der Oberförsterei Lüttenhagen werden am Donnerstag, den 20. d. Mts., im Gasthause des Herrn Plömecke zu Feldberg vou Vormittags 10 Ubr ab öffentliß meistbietend gegen Baarzaÿz- lung verkauft werden:

1) Begang Lüttenlhagen : Jagen 63 u, 64. 58 Rmeéter eichen Kloben, 70 buen Blôcke, 1800 Rmetcr buchen Kloben, O 5 U L R 2) Begang Feldberg : Sagen 94 u. 102. 1200 Rmeter buchen Kloben. 3) Begang Laeven: Sagen 38. 30 birfen Nußenden, 91 Rmeter birken Kloben, 42 kiefern Bauhölzer, 73 Rmeter kiefern Kloben, 208 é Spaltknüppel. 4) Vegaug Grügow: Sagen 242. 160 fiefern Bau- u Scchneidehslzer, 40 birken Nutzenden, 4 buchen Nußtenden, 900 Rmeter kiefern Kloben. 5) Begang Gnewigt: Sagen 170. 109 Rmeter kiefecn Kloben, O, Spaltknüppel. Jagen 1395. 200 kiefern Bau- u. Schneidehölzer, 1300 Rmeter kiefern Kloben, O Spaltknüppel. Lüttenhageu, den 3. Januar 1876. Cto. 42/1) 79 - . Sp) Der Großherzogliche Oberförster. i: Grapotw.

Berloosung, Amortisation, Zinszahlung u. #. tw. vou öffentlichen Papieren.

[7007]

Cölu-Mindener Eisen=- bahn-Gesellschaft.

5 % Prioritäts - Obligation Il, Emission unserer Gesellschaft Nr. 10322 à 100 Thlr. ist dem Eigenthümer angebli abhandeu gekommen. Auf den Antrag desselben und mit Bezug auf Nr. X, der abändernden und zusäßlichen Bestimmungen zu den Statuten unserer Gesellschaft vom 13. September 1865 fordern wir den gegen» wärtigen Inhaber der genannten Obligation hier- durch auf, dieselbe an uns cinzuliefern oder seine etwaigen Rechte daran geltend zu machen, widrigen- falls wir die. Mortifizirung derselben bei dem hieft- gen Königlichen Landgerichte beantragen und, jobald diese exfolgt sein wird, dem Eigenthümer eine neue Obligation unter der obigen Nummer qusfertigen werden.

Cöln, den 7. September 1879. Die Direktion,