1876 / 15 p. 1 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 18 Jan 1876 18:00:01 GMT) scan diff

Getreidemarkt

Wanmnburg, 15. Januar, Nachmittags. Roggen loco

(W. T. B.) Weizen loco behauptet, auf Termine fest. still, suf Termine behauptet, :

Weizen pr. Januar 197 Br., 196 Gd., pr. April-Mai pr. 1000 Kilo 201 Br, 200 Gd. Roggen pr. Januar 146 Br., 145 Gd,, pr. April-Mai pr. 1000 Kilo 159 Br.,, 149 Gd. Hafer matt. Gerste matt. Rüböl matt, loco 69, pr. Mai und pr. Oktober pr. 9200 Pfd. 674. Spiritus rubig, pr. Januar 33Î, Pr. Febr.-März 347. pr. April-Mai 353, pr. Juni-Juli pr. 10) Liter 100 pCt. 364. Kaffee fest Umsatz 3000 Sack. Petroleum still, Standarà white loco 12,70 Br, 13,50 Gd, pr, Januar 13,39 Gd,, pr. August - De- zember 12,30 Gd. Wetter: Schneeluft.

Amsterdam, 15, Januar. Nachmittags, (M. 1: D)

Getreidemarkt. (Schlussbericht.) Roggen Pr. März 180, pr. Mai 183. Wetter: Trübe. V

Londez, 17. Januar, Vormittags. V T B)

Die Getreidezufuhren vom 8, bis zum 14, Januar betrugen : Engl, Weizen 4714, fremder 13 771, englische Gerste 2440, fremde 11,563, engl, Malzgerste 24,572, fremde —, engl. Hafer 1693, frem- der 46,032 Qrtrs. Engl, Mehl 92,577 Sack, fremdes 500 Sack und 2097 Fass.

Liverpool, 15. Januar, Nachmittags. (W, T. B.)

Baumwolle: (Schlussbericht.) Umeatz 6000 B., dayon für Spekulation und Export 1000 B. Matt. Ankünfte williger.

#iddl. Orleans 7, middl. amerikanische G61!!/16, fair Dhollerah 45, middling fair Dhollerah 47/16, good middl, Dhollerah 4}, middl, Dhollerah 4, fair Bengal 41, good fair Broach 54, new fair Oomra 411/16, good fair Oomra 51, fair Madras 43, fair Pernam 73, fair Smyrna 6, fair Egyptian 74.

Paris, 15, Januar, Nachmittags. (W. T. B.)

Prodnktenmarkt. (Schlussbericht.) Weizen rubig, pr, Januar 286,00, pr. Februar 26.25, pr. März-Aprii 26,75, pr. März- Juni 27,25, Mehl behauptet, pr. Januar 56,70, pr. Februar 57,29, pr. März-April 57,50, pr. März-Juni 58,29. Rüböl weichend, pr. Januar: 83,0), Pr.

März-April 80,0), pr. Mai-Angust 79,00, pr. | (— 181,123 Æ) _

September-Dezember 78,50. Spiritas behauptet, pr. Januar 43,50, pr. Mai Angust 47,75.}

New-York, 15. Januar, Abends 6 Ubr, (W. T. B,)

Waarenbericht. Baumwolle in New-York 13, do. in New-Orleans 123. Petroleum in New-York 133, do. in Philadelphia 133. Mehl 5 D. 40 C. Rother Frübjahrsweizen 1 D. 36 C, Mais (old mixed) 71 C. Zucker (Fair refining Muscovados) 8. Kaftee (Rio-) 18. Schmalz (Marke Wilcox) 134 C. Speck’ (short clear) 113 C, Getreidefracht 83,

Berlin, 17. Januar, An Schlachtvieh war aufgetrieben : Rindvieh 3012 Stück, Schweine 9759 Stück, Schafvien 8419 Stück Kälber 1463 Stück.

Fleischpreise. höchster mittel niedrigste Rindvieh pro 100 Pfd. Schlachtgsw. 54-57 Mrk. 39-42 Mrk, 28-36 Mrk, Schweine pro 100 P11. Schlachtgew. 58-60 Mrk. 54 Mrk. 48-50 Mrk, Hamme! pro 20—-23 Kilo 22,50 Mrk. 17-18 Mik. Kälber sehr langsam, niedrige Preise,

Eisenbhahn-Einnalhrmen.

Cöln-Mindener Eisenbabn. Im Dezember 1875 Hauptbahn inkl. Oberhausen-Arnheimer Zweigbahn 3,113 429 Æ (— 80,501 M); Cöln-Giessener Eisenbahn inkl, Rheinbrücken 868,922 A. (+49,716 A6); Venlo-Hamburg 1,035,015 A (+ 183,299 A); Total-Einnahme pro Dezember 5,017,866 M (-+- 148,514), und im ganzen Jahre 1875 49,862,373 M. (+ 8,145,574 M).

Oberlausîìtzer Eisenbahn Im Dezember 1875 47,032 (+ 9399 A) ; 1. Januar bis ult, Dezember 545,398 A

Cottbus-Grossenhalnor Eisenbahn. Im Dezember 1875 70,221 M. (+ 2218 A); 1. Januar bis ult. Dezember 967,795 M (+ 19,622 M).

Braunsohkweligisohe Elsenbahn. Im Dezember 1875 820,474 Æ. (— 89,755 M); 1. Januar bis ult, Dezember 10,552,416 Æ

Berlin-Hamburger Eisonbabn, Im Dezember 1875 1,973,595 M (+ 418,542 M); 1. Januar bis ult, Dezember 17,223,454 M. (+ 1,472,327 M).

ÆRhelnisohe Eisenbahn. Im Dezember 1875: Sämmtliche Haupt- und Zweigbahnen exk], Eifelrahn Call-Trier 3,062,100 M (+ 187,515 A4), im ganzen Jabro 40,161,400 A. (+ 3,113,201 M.); Eifelbahn Call-Trier 117,870 A (+ 20,677 M) und 1. Januar bis ult, Da: ember 1,595,130 Æ (+- 240,839 S).

Magdeburg - Haiberstädter und Hannover - Aitenbekener Eiseubabn. Im Dezember - 1875: Magdeburg Thale, Cöthen- rosPp. Halle -:Vinnenburg (nebst Zweigbahven), Magdeburg - Wittenberge, Berlin-Lehrte, Stendal-Uelzen und Magdeburg-Oebisfelde 1,792,885 (+ 9788 M); 1, Jan. bis alt. Dezember 22,012 044 é (+ 454,076 #6) ; Uelzen-Langwedel 86,509 Æ (— 14,004 46), 1. Januar bis ult. De- zember 1,001 440 A (— 246,944 M); Grauhof-Langelsheim-Lauten- thal 2617 M (—- 2617 A); Hannover-Altenbeken inkl. Weetzen- Haste und Grauhbof-Löhne 348,909 M (+ 169,447 A), 1. Januar bis S 3,281,105 A” (+ 1,127,959 M); Vienenburg-Graubof 10, M.

General- G erSa mm izern.

Invalidendank, Verein zur Förderung der Erwerbs- thätigkelt Deutsoher Invaliden. Ausserord, Gen.- Vers. zu Berlin; s. Ins. in Nr. 12,

5, Februar. Berliner Aktlen-Gesellschaft für Bisenglesserei und Masokbinenfabrikation (J. C. Freund & Co.). Ord. Gen.-Vers. zu Charlottenburg.

Bremer Bank. Orl. Gen.-Vers. zu Bremen,

Kündigungen und Verleczumuxzen.

Obligationen des Kreises Samter, Ausgelooste und per 1, Juli cer.

gekündigte Stücke; s, unter Ins. der Nr. 12

Ausreichung von Alitien, Coupons etc.

Märkisoh-Posener Eisenbaho, Neue Dividendenschein»s nebst Talon zu de-n Stamm-Prioritäts-Aktien bei der Hauptkasse in Gu-

99, Jannuar.

14, ,,

_| ben und der Diskonto-Gesellschaft in Berlin; s. Ins. in Nr. 12.__

E At D

k nigiiche Schauspiete,

Böttcher’'s insíir. Soirée, Königliches Schauspielhaus, Saaltheater.

bei Geriht anberaumten Termine zum Zuweck der Erbtheilung verkauft werden.

nach Ablauf des Termins die Ausftellung der Erb- bescheinigung für die obengz:nan nten Geschwister Koh

Dienstag, den 18. Januar. Opernhaus. 16. Vot- |

stellung. Der Freishühß. Oper in 3 Abtheilungen von Friedri Kind. Musik von C. M. von Weber. (Aennc en: Frl. Kunz aus Wien). Anfang 7 Uhr.

Schauspielhaus. 17. Vorstellung. De: Feind im Hause. Tragödie in 5 Aften von Otto Roguette. Anfang halb 7 Uhr. :

Mitiwoc, den 9. Januar. Opernhaus. 17. Vor- stellung. Cesario. Oper in 3 Akten nah Shake- \peare’s: Was ihr wollt, von Emil Taubert. Musik von Wilhelm Taubert. Ballet von P. Taglioni. Anfang halb 7 Uhr. :

Schauspielhaus. 18. Vorstellung. Citronen. Schwank in 4 Aufzügen von Julius Rosen. Vor- her: Was ist eine Plauderei? Plauderci in 1 Akt von O. F. Gensichen. Anfang 7 Uhr.

ialiner-TRealer,

Dienstag: Zum 19. Male: Ein vorsichtiger

von Moser und E. Jacobson. N

Mittwoch und die folg. Tage: Dieselbe L-or- stellung.

Yictoria-Theater. Direktion: Emil Hahn. Jubelfeier der 300. Aufführung.

Dieastag und folgende Tage: Ermäßigte Preise. Gastspiel der ersten Solotänzerin Signora Dorina Merante und des Ball-tmeisters und Solotänzers Mr. Gredelue. (Mit durhweg neuer Ausftattung): Die Reise um die Welt in 80 Tagen. Nebst einem Vorspiele: Die Wette um cine Million.

Ausftattungsstück mit Ballet in 5 Abtheilungen, ; 15 Tableaux von A. D’Ennery und Julius Verne. } In Scene gesetzt von | 1701, Friedrich I. Kurfürst von Brandenburg krönt |

Musik von Debiklemont. Emil Hahn Anfang 6{ Uhr.

Friedrich-Wilbelustäätisches Theater,

Dienstag: Debut des Frl. Olma vom Stadt- theater in Oldenburg: Die Fledermaus. (Adele: Frl. Olma),

Mittwoch: Z. 1. M.: Die Reise durch Berlin in 80 Stunden. Posse mit Gesang in 3 Akten (8 Bildern) von H. Salingré. Musik von G. Lehn- hardt,

Residenz-Theater. Direktion Emil Hahn. Dienstag: Zum 26 M.: Ferréol, in 4 Akten von Victorien Sardou. Mittwoch: Dieselbe Verstellung.

Krolis Theater. Dienstag: Weihnachts-Ausftelluug. Z. 50. M.: Wünsche und Träume, Cdnc.-Anf, 5, der Vorst.

64 Uhr.

Mittwoch: Weihnachts - Ausstellung. Dieselbe PBorstellung.

S” Krolls Etablissement. “S

Sonnabend, den 22. Januar : Erste große Car- nevals- Redoute. Bestellungen auf geschlossene Logen u. Zimmer werden a. d. Kasse d. Etablissements entgegen genommen.

F eitersdari-Theater. Dienstag: Zum 51, Male: Luftschlöfser, Josephine Grillhofer: Frl. Josephine Gallmeyer, Mittwoch: Z. 52. M.: Luftschlösser.

Stadt-Theater.

Direktion: Albert Rosenthal.

Dienstag : Zum 2. Male: e Künstlerlebens- bild in 4 Aften von Wohlmuth. Die zur Hand- lung gehörige Musik nah Mozartshen Motiven von

. von Suppé. (Aloysia Weber: Frl. Julie

rôssing, bisheriges Mitglied am Residenz- Theater, drittes Auftreten. Mozart: Hr. G. Fritsche.)

Schauspiel

Natienal-Theater. Dienstag und Mittwoch: Zwei Waisen. Schau-

spiel in 4 Akten und 7 Bildern. Nach einer Novelle

aus dem Amerikanischen von G. Scherenberg.

Belie-álliance-Theater

Dienstag: Das Testament des großen Kur- fürsten. Schauspiel in 5 Akten von G. zu Putliß.

Mittwoh: Eine feste Burg ist uuser Gott. NVolksflück in 5 Lfkten von Arthur Müller. Donnerstag :

4 Akten von R. Benedix. Kasseneröffnung 64 Uhr.

Anfang der Vorstellung 74 Uhr. Entree 50 s.

i 12 Schulpferden. Schulpferd Dehaby.

) Meereéfahrt, Schiffeëfreud, Schiffesleid. 2) Die Sonne, ihre Beschaffenheit, nach den neuesten Resultaten der Forschung. 3) Fata worgana, Farben-Magie Billets : Mever's Conditorei, und an der Kasse.

Dienstag: Ein Afrikauisches Fest der Königin von Abyssinien, mit einer Ausstattung, welche an Pracht und Eleganz alles von mir bisher in meinem Circ 18 Gzzeigte übertrifft. Die eisernen Ritter im Mittelalter, Reiterspiele von 12 Herren mit 10 arabische Rapphengs:e. Das Das Springpferd Anfalla. Anfang 7 Uhr.

Die Iournaliften. Lustspiel in |

Dienstag: Vorstellung.

í E. Renz, Direktor.

Mann. Posse mit Gefang in 3 Akten von G. } Musik von R. Bial, |

Cireus Salamonsky, Dienstag: Wied'rholung der am Sonnabend, den

i 15. d. M,, mit so großem Beifalle aufgenommenen | vox | und

mit Hohem Besuche beehrten Benefiz- Borstellung der Frau Lina Salamonsky. Mittwoh wird Frau A. Streit, Reutiere, die berühmte ungarische Hehjagd mitreiten. Donnerstag: Erstes Debut der 18jährigen Französin mit ihren 12 Riesenschlaugeu, deren größte 25 Fuß lang ist, Diese Produktion ist noch nie in Berlin gezeigt worden. A4. Salamonsky, Direktor.

Beutscher Ferzona! - Kalender. 18, Januar.

sich in Königsberg als König von Preussen,

1823. Fr. Ludw. Zacharias Werner F. 1871. Se, Majestät der König nimmt im Hauptquar- tier von Versailles die deutsche Kaiserwürde an.

| Familien-Nachrichten.

| Statt jeder besondcren Meldung zeigen wir hier-

durch Verwandten und Bekannten an, daß unser

guter Sohn, Bruder und Schwager, der Kreisrichter Siegfried Josephy,

| im Alter von 354 Jahren am 14. Januar d. J.

| seinen Leiden erlegen ist. L Berlin, den 15. Januar 1506 Die Hinterbliebenen.

Heute Nachmittag 4 Uhr vershied nach kurzem | Krankenlager unser lieber Vater, der Königliche | Ober-Amtmann Heinrich Meyer, im 78. Lebenê- | jahre, was wir tiefbetrübt, statt jeder besonderen Meldung, hiermit anzeigen.

Genthin, den 13. Januar 1876.

Die Hinterbliebenen.

Verlobt: Frl, Emma Kuniépel mit Hrn. Ernst Krieger (Mur. Goslin Uscifowo).

Geboren: Ein Sohn: Hrn. Professor C. G. Pfannschmidt (Berlin). Eine Tochter: Hrn. Hauptmann a. D. R. Naumann (Mikuszewo bei Meiloélaw). Hrn. Major a. D. v. Görne (Berlin). Hrn. Ober-Gerichtsanwalt Laporte (Linden).

Gestorben: Hr. Kreisgerichts-Rath Fedor Scheder (Schweidniß). Frau Marie Freiin v. Ledebur, geb. Freiin v. d. Reck (Crollage). Frau Haupt-

mann Friederike v. Clausewiß, geb. Wilhelmy (Düsseldorf). Hr. Dr. Richard Wahle (Dresden).

| ESubhaftatiouen, Aufgebote, Vor- ladungen u. dergl.

[406] Berfkaufsanzeige und Ediktalladung. Auf Antrag der unverehelihten Johanne Caroline Dorothea Müller hieselbsst und des für die minder- jährigen Kinder weiland Webermeisters Friedrich Müller hieselbst bestellten Vormundes Schuhmacher- i meisters Georg Palm dahier, sollen die von dem ¿ weiland Müllec nachgelassenen Immobilien, nämlich : | 1) Das an der Maschenstraß?: hieselks unter | Hypotheken-Nummer 454 zwischen Schruppe und Bünger belegene Wohnhaus nebst dahinter be- legenem Stallgebäude und sonstigem Zubehör. 2) Der vor dem Tidexerthore vor hiesiger auf dem Münsterkampe neben Kaufmann Steinberg und Stiftêgärten belegene offene Garten von etwa 70 Quadr.-Ruthen, öffentlich meistbietend in dem auf Sounabend, den 12, Februar 1876, Morgens 11 Uhr,

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Charlottenstr. 56

Cireus Renz. |

Indem Kaufliebhaber dazu geladen werden, ergeht an All-, welche an den zu verkaufenden Immobilien Eig?entbums-, Näher-, lebnrehtliche, fideikommissa- rishe Pfand- und audere dinal'che Rechte, insbeson- dere auch Servituten- und Realberehtigungea zu haben vermeinen, hierdurch die Aufforderung, folche Rechte in dem anzeseßten Verkaufstermine anzu- melden, unter der Veiwarnung, daß für den sich Nichtmeldenden das Recht im Verhältniß zum neuen Erwerber der Immobilien verloren geht, Der dem-

: näcbstige Ausshlußbescheid wird nur durch Anschlag

an die Gerichtstafel bekannt gemacht.

Von der Anmeldungépfliht ausgenommen ist die unverehelihte Johanne Holtegel hieselbst wegen eines im Hypothekenbuche ingrossirten Kapitals von 200

| Thalern nebft Zinsen | Einbeck, den 30. Dezember 1875. | Königliches Amts „ericht. 11,

| | | |

M'ehliß.

[407] Ediktalladung.

}; Der Partikulier Hermann Twele hierselbst, hat der Ehefrau des Lohgerbers Wilhelm Hirsch, { Minna, geb. Hinze, hierselbst, und dem Oekonomen } Heinrich Dohrmann, jeßt zu Hohenbüchen, früher | zu Brunkensen wohnhaft, vermöge vorgelegten | notariellen Kauffontrafts d. d. Alfeld, 12, Novem

} ber 1875, das denselben zu gemeinschaftlihem unge- ;

| theiltem Eigenthume zustehende von dem Oekonomen | Friedrich Hinze zu Einbeck früher als Eigenthum

| besessene und auf seine beiden Töchter Minna, ver- ;

| chelichte Hirsh, und Dorette, verehelihte Grüne, gemeinschaftlich vererbte sub Nr, 4 an der Häger- straße zu Einbeck zwischen Arbeitêmann Schramme ‘und Aufseher Nolte's Häusern belegene Wohnhaus

wovon der auf Leßtere überkommene halbe An- , theil von derselben später durch nctariellen Kauffon- | trakt vom 13. April 1874 auf den jeßigen Mitver-

fäufer, Oekonom Heinrih Dohrmann, zu Eigen-

| thum abgetreten ist nebst sämmtlichen Zube- hôrungen und etwaigen Gerechtigkeiten, namentlich aver dem dabei befiadlihen Hofraum und Neben- gebäude, als Stallung und Scheuer, käuflih erworben nebst Allem, was an und in dem Haupt- und Neben- gebänden erd-, wand-, band-, nict-, nagel- und mauerfest, also Pertinenz derselben ist und zur Sicherung gegen unbekannte Ansprüche Dritter den Erlaß einer Ediktalladung beantragt.

Dem Ansuchen stattgebend werden demgemäß Alle, welchde an den vorbezei&neten Verkaufsobjekten Eigenthums-, Näher-, lehnrechtliche, fideikommissa- rische, Pfand und andere dingliche Rechte, insbeson- dere auch Serwvituten- und Realberechtigungen zu baben vermeinen, hierdurch aufgefordert, solche Rechte in dem auf

Freitag, den 11. Februar d. I., Morgens 11 Uhr,

als widrigenfalls für den sih BNichtzeldenden das Recht im Verbältniß zu dem Partikulier Hermann Twele hierselbst verloren gebt.

Der demnächst zu erlassende Ausschlußbescheid soll nur durch Anschlag an der Gerichtétafel bekannt gemacht werden,

Einbeck, den 4. Jaazuar 1876.

Königliches Amtêgericht. Abtheilung Ik. Mehliß. [434] Oeffentliches Aufgebot.

Am 3. Juni 1864 is im Hospital zu „Resaca Georgia in den vereinigten Staaten von Nordamerika der Zimmermann Carl Friedri) Koch, mit Hinterlassung von Vermögen verstorben.

Derselbe war am 29, April 1825 in Zeiß geboren und soll na einer unverbürgten Nachricht eine Wittwe und einen Sohn hinterlafsea haben.

ift, haben sich seine vollbürtigen Geschwister als seine nächsten geseßlichen Erben ausgewiesen, nämlich : der Kaufmann Carl Ferdinand Koch,

die verwitiwete Frau Friederike Louise Leon- hardt, geb. Koch,

die Frau Amalie Thümmler, geb. Koch,

der Kaufmann Franz Eduard Koch und

e. der Kaufmann Franz Albert Koch.

Zur Ergänzung des Nachweises ihrer Qualität als nächste alleinige Erben ist aber noch ein öôffent- liches Aufgebot für erforderli erahtet worden.

Es werden daher alle Diejenigen, welche etwa nähere, oder gleich nahe Erbansprüche an den Nach- laß jenes Carl Friedrich Koch zu haben vermeinen, hierdurch aufgefordert, ihre Ansprüche bis spätestens zu dem auf

den 20, Iuli 1876, Bormittags 11 Uhr im hiesigen Gerichtégebäude, Zimmer Nr. 10, aube- raumten Termive bei uns anzumelden, widrigenfalls

Se

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dahier angeseßten Termine so gewiß anzumelden,

Für den Fall, daß Koch unverheirathet verstorben |

exfolgen wird.

Zeitz, am 7. Januar 1876.

Königlich Preußiichez Kreisgericht. y II. Abtheilung. [396] Edifralladung.

Auf diz von Karoline verehel. Müller, geb. Weiße, von hier gegen ihren abwesenden Ehemann, den nach Amerika entwichenen Webernieister Gustav Müller von hier, wegen böslicher Verlassung erho- bene Klage auf Trennung ihrer Ehe ist der Ediktalprozeß von uns eröffnet und auf

Donnerstag, den 4. Mai d. Iahres, Bormittags 19) Uhr, Termin zu Güte und Recht anberaumt worden. Der Beklagte wird daher geladen, zu diesem Ter- mine vor dem unterzeichneten Kreisgericht in Person oder dur hbinlänglich gerechtfertigten Bevollmäch- tigten zu erscheinen und einer Gütepflegung, bei i deren Erfolglosizkeit aber rechtlicher Verhandlung | und Entscheidung gewärtig ¿zu sein. Dabei wird demselben aufgegeben, entweder nech vor dem Ter- min oder spätestens 14 Tage nah demselben auf die an Gerichtsstelle zur Aushändigung an ihn im Duplikat bereit liegende Klage bei Strafe des Zu- geständnisses sich einzulassen und seine Einreden gegen dieselbe bei Strafe deren Verlusts vorzu- Pra

Zur Eröffnung des am Schlusse des VerfahrenS zu ertheile. den Bescheids wird zugleich Termin auf

Donnerstag, den 1, Iuni d, I., - Vormittag 10 Uhr,

hiermit anberaumt und der Beklagte weiter geladen, auch in diesem Termine hier zu erscheinen, um der Eröffnung des Bescheids gewärtig zu sein, unter der Verwarnung, daß im Fall seines Ausbleibens der Bescheid für eröffnet geachtet werden wird.

Weida, am 4, Januar 1876.

Großherzoglich S. Kreisgericht.

__ Verloosung, Amortisation, Zinszahlung u. # w. von öffentlichen Papieren.

[424] Bekauutmachung In der Vorstandssißung vom 29. v. Mts. sind die * nachstehend aufgeführten Seocietäts-Obligationen, : nämlich: ! A. Ans der 1. Anleihe al 450,000 M

i 1) Litk. A. Nr. 68 1500

E D B V, 162 249, 044, 900 410, 004. ' 658, 672, 709 à 300 M .

l S) Tite C. Mir. 839, 00 910 L 02, 902, | 1046, 1091, 1147, 1178, 1185, 1195, 1239, 1248, i 1250, 1255, 1359, 1359, 1374, 1465, 1467, 1493, | 1516, 1536 à 150 M

B. Aus der 2. Anleihe adl 120,000 46

4) litt. A, Nr. 00 & 1500 M

5) Litt. B. Nr. 18, 76, 120 à 300 M

ausgeloost worden.

Die Inhaber der gedachten Obligationen werden j hiervon mit dem Bemerken in Kenntniß geseßt, daß | die Auszahlung derselben am 1. Iuli 1876 gegen { Rückgabe der Obligationen sowie der betreffenden i Zins-Coupons bei der Societätskafse hierselbst er- folg-n wird und von der Verfallzeit ab die Vero zinsung aufhört,

Zugleich mache ich unter Bezugnahme auf die Bekanntmachung vom 24. Dezembir 1874 darauf aufmerksam, daß die Beträge für die bereits früher ausgelooften Obligationen aus der

1. Anleihe ad 450,000 M

1) Litt. A. N.. 60 à 1500 M.

2) Litt, B. Nr. 234, 487, 493, 497, 504, 516, 538, 635 à 300 M

3) Litt. C. Nr. 830, 886, 1025, 1048, 1102, 1222, 1223, 1365, 1372, 19602 à 190 M | 2. Anleihe ad 120,000 M | 4) Litt. B. Nr, 157 à 300 4

bis jeßt bei der Societätsfkasse nicht abgehoben find | und die Inhaber dieser Obligationen den entstehen- den Zinsverluft sih selbst beizumessen haben

l i Rahden, den 4. Januat 1876. Der Direktor der Societät zur Regulirung der Gewässer im nördlichen Theile des Kreises j Lübbecke. | v. Oheimb, | Königlicher Landrath.

Verschiedene Bekanntmachungen.

| Die Kreiswundarztstelle des Kreises Wreschen | ist erledigt. Qualifizirte Bewerber haben sich unter | Einreichung ibrer Zeugnisse und ihres Lebenslaufs ! innerhalb 6 Wochen bei uns zu melden. Posen, ' den 10, Januar 1876 Königlie Regierung, Ab- theilung des Innern. Frhr. v. Massenba c.

Deutscher Reichs-Anzeiger

und

niglich Preußischer Staats-Anzeiger.

M || Das Abounemeat beträgt 4 A 50 S für das Vierteljahr.

(Insertionspreis für den Raum einer Druckzeile 39 S | s

52

\ Alle Post-Anstalten des In- nud Auslandes nehmen | Bestellung au; für Berlin außer den Post-Anstalten | guch die Expedition: §W Wilhelmstr. Nr. 32.

I

In den nächsten Tagen wird Nr. 13 der Gesetzesbeilagen des Deutsch

recht an Werken der bildenden Künste, vom 9. Januar 1876; betreffend das Urheberrewt an Mustera und Modellen, Preises in Briefmarken durch die Expedition des „Deutschen Reichs- und Königlih Preußischen Staats-Anzeigers“,

3) Gesetz, zuseßenden

den 18. Januar, Abends.

en Neichs - Anzeigers ausgegeben werden. 2) Gesez, betreffend den Schut der Photographien gegen unbefugte Nachbildung, vom 10. Januar 1876; vom 11. Januar 1876, und kann von Auswärtigen durch den Buchhandel oder gegen Einsendung des noch feft- Berlin SW., Wilhelmstraße 32, bezogen werden.

Dieselbe enthält 1) Gesetz, betreffend das Urheber-

—-

Berlin, den 18. Januar.

Se. Majestät der Kaiser und König haben heute im hiefigen Königlichen Schlosse in der Schwarzen Adler-Kammer ein Kapitel des Hohen Ordens vom Schwarzen Adler abzuhalten geruht, welchem die Investitur. der hon früber er- nannten Ritter und zwar

des Ober-Schhloßhauptmanns und Wirklichen Geheimen

Rathes Grafen von Keller,

des Generals der Infanterie und kommandirenden Generals

des XV. Armee-Corps von Fransecky,

des Ober-Hof- und Haus-Marschalls, Ober-Stallmeisters

und Wirklihen Geheimen Rathes, General-Lieutenants Grafen von Pückler,

des Generals der Infanterie und kommandirenden Generals

des VIII. Armee-Corps von Goeben,

des Generals der Infanterie und kommandirenden Generals

des XlV, Armee-Corps vo1t Werder,

des Generals der Kavallerie und kommandirenden Generals

des VI. Armee-Corps von Tümpling,

des Generals der Infanterie und kommandirenden Generals

des V. Armee-Corps von Kirchbach vorausging, worauf die neu investirten Ritter an diesem Kapitel Theil nahmen.

Deutscches Neich.

Gesetz, betreffend die Abänderung des Artikel 15 des Münz- geseßes vom 9. Juli 1873.

Vom 6. Januar 1876.

Wir Wilhelm, von Gottes Gnaden Deutscher Kaiser, König von Preußen 2c. verordnen im Namen des Deutschen Reichs, nah erfolgter Zu- stimmung des Bundesraths und des Reichstags, was folgt:

Der Artikel 15 des Münzgesezes vom 9, Juli 1873 (Reichs- Gesegbl. S. 233) erhält folgenden Zusaß:

Der Bundesrath is befugt, zu bestimmen, daß die Eintha- lerstücke deutschen Gepräges, so wie die in Desterreih bis zum Shlusse des Jahres 1867 geprägten Vereinsthaler bis zu ihrer Außerkurs\sezung nur noch an Stelle der Reichsfilbermünzen, unter Berehnung des Thalers zu 3 Mark, in Zahlung anzu- nehmen find.

Eine solche Bestimmung is durch das Reichs-Geseßblatt zu veröffentlihen und tritt frühestens einen Monat nah ihrer Ver- öffentlihung in Kraft.

Urkundlich unter Unserer Höchsteigenhändigen Unterschrift und beigedrucktem Kaiserlichen Insiegel.

Gegeben Berlin, den 6. Januar 1876.

(L. 8) Wilhelm. Fürst v. Bismarck.

32. Plenarsizung des Deutschen Reichstages, Mittwoch, den 19. Januar 1876, Nachmittags 1 Uhr. Sagesoronuñg:

Interpellation des Abg. Dr. Schulze-Deliß\ch, betreffend die privatrechtlihe Stellung der Erwerbs- und Wirthschaftsgeno\}sen- haften. Zweite Berathung der Uebersicht der ordentlichen Ausgaben und Einnahmen des Deutschen Reichs für das Jahr 1874 mit dem Nachweise der Etatsüberschreitungen und der außeretatsmäßigen Ausgaben des ordentlichen Haushalts, auf Grund des mündlihen Berichtes der Rehnungskommission. Mündlicher Bericht der Kommission für die Geschäftsordnung, betreffend das Schreiben des Herrn Reichskanzlers vom 13. De- zember c. wegen Ertheilung der Ermächtigung zur strafgericht- lichen Verfolgung des Redacteurs Max Seidl in München, wegen Beleidigung des Reichstages. - Mündlicher Bericht der Kommission für die Geschäftsordnung, betreffend die Frage über die Fortdauer des Mandats des Abg. Hoffmann. Vierter Veriht der Kommission für Petitionen. Siebenter Bericht der Kommission für Petitionen. Neunter Bericht der Kom- mission für Petitionen.

Das 2. Stück des Reichs - Gesezblatts, welches heute aus- gegeben wird, enthält unter Nr. 1109 das Geseߧ, betreffend die Abänderung des Ar- tifel 15 des Münzgeseßes vom 9. Juli 1873. Vom 6. Januar 1876; unter

Nr. 1110 das Geseh, betreffend das Urheberreht an Werken der bildenden Künste. Vom 9. Ianuar 1876; unter

Nr. 1111 das Gesetz, betreffend den Shuy der Photo- graphien gegen unbefugte Nachbildung. Vom 10. Januar 1876; und unter

Nr. 1112 das Geseh, betreffend das Urheberreht an Mustern und Modellen. Vom 11. Januar 1876.

Berlin, den. 18. Januar 1876.

Kaiserlihes Post-Zeitungsamt.

Königreich Preufßen. Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht :

dem Geheimen Ober-Regierungs-Rath Ribbe ck, im Mini- sterium des Innern, den Charakter " als Wirklicher Geheimer Ober-Regierungs-Rath mit dem Range cines Rathes erster Klasse zu verleihen;

den Geheimen Regierungs- und vortragenden Rath im Ministerium des Innern Dr. Forch zum Geheimen Ober- Regierungs-Rath; \owie

den bisherigen Archidiakonus Ervin Carl Kanne-

gießer zu Rathenow zum Regierungs- und Schulrath zu

ernennen ;

dem Kreisbaumeister Ritter in Trier den Charakter als Baurath; und

dem dirigirenden Arzt im Augusta-Hospital, praktishen Arzt 2c. Dr. Ernst Kuester in Berlin den Charakter als Sanitäts-Rath zu verlethen. j

Auf den Bericht des Staats-Ministeriums vom 4. Januar d, I. will Fh die der Cottbus-Großenhainer Eisenbahn-GeseU- haft im Artikel 1. der landesherrlihen Konzessions-Urkunde vom 11. Mai 1874 (Gesez-Samml. für 1874 Seite 270) ge- stellte Frist zur Vollendung .und Inbetriebnahme der Eisenbahn von Cottbus nah Frankfurt a. O. hierdurch bis zum 1. Iuli 1877 verlängern. Dieser Erlaß if durh das Amtsblati der Regierung zu Frankfurt a. O. zu veröffentlihen und eine ent- sprechende Anzeige in die Gesez-Sammlung aufzunehmen.

Berlin, den 5, Januar 1876.

Wilhelm. v. Bismarck. Camphausen. Er. zu Eulenburg. Dr. Leonhardt. Dr. Falk. v. Kameke. Dr. Ahenbach.

An das Staats-Ministerium.

Staats-Ministerium.

Auf Ihren Berit vom 3. d. M. genehmige ih, daß Sie, fowie die Vorstände der Provinzialarchive bei der Benußung archivalisher Dokumente zu wissenschaftlihen Zwecken von der durch die Verfügung vom 19. Dezember 1856 und die Instruk- tion vom 31. August 1867 (Min. Bl. f. d. inn. Verw. de 1867 S. 327 flgde.) angeordneten Revision der gemahten No- tizen und Excerpte Abstand nehmen. Nur wenn der Benugzer von einem Dokumente vollständige und wörtlihe Abschrift nimmt, i} die Frage, ob diejes zulässig, dem Archiv-Vorstande zur Prüfung und Entscheidung vorher vorzulegen. Der Benuger ist vor Beginn seiner Arbeit durh Handshhlag zu gewissenhafter Befolgung dieser Vorschrift zu verpflichten. Die Unterzeihnung der bisher angeordneten Reverse fällt weg.

Berlin, den 9. Januar 1876.

Der Präsident des Staats-Ministeriums. Fürst von Bismarck. An den Direktor der Königlihen Staatsarcive.

Ministerium der geistlihen, Unterrihts- und Medizinal-Angelegenheiten. Der Regierungs- und Schulrath Menges zu Magdeburg ist in gleiher Eigenschaft an die Königlihe Regierung zu Pots-

"dam verseßt worden.

Der Regierungs- und Schulrath Kannegießer ist der Königlichen Regierung zu Magdeburg als etatsmäßiges Mit- glied überwiesen worden.

An dem evangelishen Schullehrer-Seminar zu Friedrihsho} ist der erste Lehrer Wrege zu Willamoven im Kreise Ortels- burg als Hülfslehrer angestellt worden.

Minifterium für Handel, Gewerbe und öffentlche Arbeiten.

Der bisherige technishe Hülfsarbeiter bei der Königlichen Regierung zu Stettin, Landbaumeister Endell, ist in gleicher Eigenschaft in das Handels-Ministerium berufen worden.

Der bisherige Baumeister Rihard Balthasar in Stettin ist zum Königlihen Landbaumeister ernannt und ihm die teh- nishe Hülfsarbeiterstelle bei der dortigen Königlichen Regierung verlichen worden.

Der Glükstadt-Clmshorner Eisenbahngesellschaft is die Ge- nehmigung zur Anfertigung von Vorarbeiten für eine Eisen- bahn von Itzehoe über Wilster und Meldorf nah Heide ertheilt worden.

Ab gereist: Der General-Major Müller von der Arm ee nach Rastatt.

Die heutige Nummer des „Deutschen Reichs - und Königlich Preußischen Staats-Anzeigers“ enthält in der Central-Handels-Register-Beilage:

Uebersicht Nr. 3 der in der Zeit vom 10. bis in fl. 15. Januar cr. im „Deutschen Reihs- und Königlich Preußischen Staats-Anzeiger“ (Central-Handels - register) publizirten Konkursbekanntmachungen.

Nichtamtliches. Deutsches Neich.

Preußen. Berlin, 18. Januar. Se. Majestät der Kaiser und König empfingen heute den Feldmarschall Frei- herrn v. Manteuffel und den Polizei - Präsidenten v. Madai, nahmen im Beisein des Kommandanten von Berlin militärische Meldungen, fowie demnähst den Vortrag des General-Majors v. Albedyll entgegen und hielten im Königlihen Schloß ein Kapitel des Hohen Ordens vom Schwarzen Adler ab.

Se. gKaiserlihe und Königliche Hoheit der Kronprin z nahm im Laufe des gestrigen Vormittags mili- tärische Meldungen entgegen.

Abends fand bei den Kronprinzlihen Herrschaften eine Abendgesellshaft statt, zu der einige 60 Personen geladen waren.

Der Bundesrath, der Aus\huß desselben für Eisen- bahnen-, Post- und Telegraphen- und der Aus\huß für Rech- nungswesen hielten heute Sizungen.

Der Bundesrath hat in seiner Sizung vom 20. v. M. und I, beschlossen, vom 1. Januar d. I. ab die Steuer für den zur Fabrikation von Bleizucker und Bleiweiß verwende- ten Branntwein unter denselben Maßgaben und Kontrolen zu vergüten bezw. zu erlassen, unter welchen nah dem Bundes- rathsbeschluß vom 31. März 1870 die steuerfreie Verwendung des Branntweins zur Alkaloidenfabrikation zugelassen ift, jedo dabei zu bestimmen, daß die zuvorige Denaturirung des Brannt- weins mit 1 Kilo Kampfer auf je 1000 Liter Spiritus zu 50 Proz. Tralles zu erfolgen habe.

Bei der in diesem Jahre stattfindenden Vermehrung der telegraphishen Betriebsmittel wird neben Herstel- lung einiger für den Verkehr größerer Orte erforderlichen Te- legraphenleitungen namentlich auch die Vermehrung der telegra- phischen Korrespondenzmittel für kleinere Orte ins Auge gefaßt werden. Die an diesen Orten etwa {hon vorhandenen Telegra- phenämter find in der Regel aus\cchließlich auf die Benuzgung

von Telegraphenleitungen angewiesen, in welche gleichzei- tig cine verhältnißmäßig große Zahl anderer Telegra- phenämter eingeschaltet sind. Da zu ein und der-

selben Zeit immer nur je zwei Stationen einer \solhen Leitung mit einander korrespondiren können, so wird die Korrespondenz der anderen Stationen mehr oder minder verzögert. Diesem Mangel \oll durch die Herstellung weiterer Telegraphenleitungen zwischen den betreffenden Orten abgeholfen werden. Auch liegt es in der Absiht, Reichstelegraphen-Aemter in mehr als 200 Orten einzurihten, welhe bisher bei verhältnißmäßig großer Entfernung von bestehenden Reichstelegraphen-Aemtern entweder feine Telegraphenstation haben, oder nur mit Eisenbahn-Telegra- phenstationen versehen find.

Neben den zur Erreichung der vorgenannten Zwecke erforder - lihen 1900 Km. neuer Stangenlinie und 5000 Km. neuer Draht- leitungen sollen, wie aus den Reichstagsverhandlungen bekannt ist, die der Telegraphenverwaltung bewilligten Geldmittel zur Herstellung einer unterirdischen Versuchsleitung in größerer Ausdehnung und zur Herstellung einer vollstärdig pneumatischen Beförderung von Telegrammen in Berlin Verwendung finden. Die legtere Anlage wird als unterirdishe Dampfpo f jeden- falls dazu beitragen, niht nur die Bestellung eingegangener und die Aufgabe abgehender Telegramme zu erleichtern, sondern auch den telegraphishen und brieflihhen Verkehr innerhalb der Stadt selbft zu beschleunigen.

Ueber die Berathungen der orthographischen Konferenz, welche hierselbst am 4. d. Mts. ihre Verhand- [ungen im Kultus-Ministerium begonnen und am 15. ej. ge- \chlo}sen hat, veröffentlihen wir in der heutigen „Bef. Beilage“ des Reichs- und Staats - Anzeigers den erften Theil eines Artikels, welcher authentishe Mittheilungen über den wesent- lihen Inhalt der Verhandlungen und Beschlüsse der Konferenz bietet. Die Fortsczung desselben wird in den nächsten Tagen er- folgen und dann zugleich ein Sep aratabdruck des gesam m- ten Artikels von uns veranstaltet werden.

Nath zuverlässigen Mittheilungen wird die Bibliothek des Geheimen Regierungs-Raths Professor Dr. Dove gemäß Allerhöchster Verfügung demnächst in den Besiß der Deutschen Seewarte in Hamburg übergehen. Diese Bibliothek, welche vorzugsweise aus physikalishen und meteorologischen Werken besteht und besonders reich is an meteorologishem Material, das aus allen Welttheilen dem Befiger derselben zu- gegangen, wird aus dem Allerhöhsten Dispositionsfonds um die Summe von 30,000 #4 vom Reiche erstanden werden. Durch die Erwerbung des werthvollen lterarishen Schazzes ist es ge- lungen, eine der reihhaltigsten Büchersammlungen der Haupt- stadt in ihrem einheitlihen Bestande zu erhalten und dieselbe den Zwecken eines wissenschaftlichen Instituts dienstbar zu machen, welhes seine wihtige Berufsthätigkeit unter der allgemeinsten Theilnahme im vollsten Umfange soeben aufgenommen hat,