1876 / 21 p. 1 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 24 Jan 1876 18:00:01 GMT) scan diff

Könítgreich Preufen.

Auf den Beriht vom 29. Dezember v. J. will Ih dem zurückgehenden, in Folge der Beschlüsse des 18. Posenfäen «P A vom 11., 12. und 18. Oktober 1875 auf- gestellten

Fünften Nachtrage zu dem revidirten Reglement für

die Feuer - Sozietät der Provinz Posen vom 9. Sep-

tember 1863 bierdurh Meine Genehmigung ertheilen.

Berlin, den 10. Januar 1876. i Weilheim. - Gr. zu Eulenburg.

An den Minister des Innern.

JSünfter Nachtrag zu dem revidirten Reglement fär die Feuer- Sozietät der Previnz Posen vom 9. September 1863

i (Gej.-S. S. 577 ff.) Vergleiche 1. 1866 (Ges. (

Nachtrag vom 1. ÖOktoker S. 610 f.), 2. Nachtrag vom 25. Oktober 1871 (Gef.S. S. 517) 3. Nachtrag vom 22. Mai 1872 (Amtsblaît der Königlichen Regierung zu Pojen Seite 190, resp. der Königlichen Regierung zu Bromberg Seite 172 f.), 4. Nahtrag vom 12. Auguft 1374 (Amtsbla! Königlichen Negienung zu Posea Seite 33: resp. der Königlichen Regier J _ Seite 207 1) Zu 8. 18. An Stelle der Zak! 25 tritt die Zahl 100. Zu 8. 20. An Stelle des §. 20 des 4. Nahtcages vom 12. August 1874, Alinea 1 und 2 treten folgende Bestimmungen.

Die Scbäßer werden auf Vorschlag der Kreis-Direktion aus den ,

Cingesessenen des Kreises von der Provinzial - Dircktion erwählt und nach deren Bestimmung demnächst in Eid und Pflicht genommen, nachdem wegen ihrer Vergütung nah den bei gerichtlichen Geschäften für Taratoren bestehenden Grundsäßen uit ibnen ein Abkemnmen ge- troffen ist.

Bei den Vezsicherungtsummen bi2 24,000 4 für ein Gebäude, wel4es nicht zu den gefährlichen Nisikzn (S. 6 des Reglements) ge böôct, genügt das Gutachten eines Schäzers; über 24,000.64 und bei den vorgedacktcn feuergefährlichen Risiken, sofern die Versiherungs- summe für das cinzelne Gebäude 600M übersteigt, fowie bei Win uühlen über 3000, Werth, ist die Einschäguug durh zwei Schäßer erforderlich.

Dén Versicherungênchmern ftebt es übrigens f wittelung der im §8. 14 (vierter Nachtrag) gedachten L ihrer EinsLätung direkt an die Schäzer oder Königlichen beamten zu wenden, :

Die Kosten der Einschäßung silcmvssnehmer zu tragen. Im Streitfall der Provinzial-Direktion unter Berüksichti órtli{ch:n Prüfungen festgeseßt und soweit trägen im Verwaltungswege eingezogen.

Ausnahméweise kaun die Previnzial-T gzcignete Veamte der Sozietät auf Koiten 1 ichâßung beauftragen.

Sclußbestimmung. Vorstehende Verordnung zu §8. 20 tritt zugleich mit der Puvlikation in Kraft und findet au auf die berei mit Vorbehalt genelmigten Bersicherungen Anwendung. :

jedem Falle der Ver- en diese Kosten ven gleichzeitig erfolgten lich, gleih den Bei

Nichtamíilices. Det Beo Net

Vrenßen. Berlin, 28. Januar. verfügung des Ministers der gc

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L ' geisiliche! Angelegenheiten vom 10. Juli pr. sind vom laufende 1

l + J D iei sind vom laufenden Jahre ab die Einnahmen un Ausgaben der Schullehrer-Seminare und Schulamts-Präparan- den-Anstalten ebammen - Lehrinstitute in den Re ch- nungen der Regierungs- und Beziris-Hauptkassen summarish nachzuweisen.

Da die Hzuptkassen als Reft träge vortragen können, welche auf 1874 ctwa unabgehoben geblieben Hauptkassen in Rest gestellt worden fini 1875 behufs des Uebergangs aus Rechnungswesen die Finalabshlü}se treffenden Spezialkassen in f i

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sowie der §

| Anbalt, Dessau, 22. Ianuar, Die Gesey-S lung für das Herzogthum An ev-Samms- staatsdiensi betraf s hum Anhalt enthält das Gesetz, den Civil-

E Elsaß-Lothringen. Diedenhofen, 1s. Januar. Die D, D: theilt Folgendes mit: Wir haben berichtet, daß die Ueber- tragung der irdischen Ueberreste der während der Belagerung unserer Festung îm Jahre 1870 gefallenen Soldaten und biesigen Einwohner von der Jnsel nah dem städtischen Friedhofe stattgefunden habe. Wie wir nun von zuverlässiger Seite erfahren, hat die hiesige Gemeinde- und Eisenbahnver- waltung son vor langer Zeit gemeinschaftlich den Beschluß ge- faßt, daß zum Andenken an die im leßten Kriege Gefallenen nah threr UVeberbringung von der feitherigen Ruhestätte im Fort nah dem s\tädtishen Friedhofe, ein Monument errichtet werden solle,

__ Desfterrei{-Ungarn. Wien, 22. Januar. Der Kaiser wird am nächsten Dienstag nah Wien zurückehren. | Das Abgeordnetenhaus beschloß in seiner gestrigen Sißung über den Antrag Steudels, betreffend die itanhaltung der Vertheurung der Mineralkohle durch zu \che Eisenbahntarife, zur Tagesordnung überzugehen. Die Ge]eßvorlage betreffs Abwicklung der Geschäfte ‘der Staats- vorshußkassen wurde angenommen. Der Koppsche Gesetzent- wurf, betrefsend die Aufhebung der Kollegiengelder wurde auf agesordnung der nächsten Sißung geseßt. E3 wurden

Reste der Spezialtassen de kassen de 1874 abweiten. reskript vom 14. d. M. troffen.

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Der Militär-Roßarzt a. C farishen Kreisthierarzt des Kreisel Stadt Bischofsburg als Amtswohnfiz err

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BVBayzerau. München, 21. Janua Morgenbulletin hat die Frau Herzogi arößten Theil der verflossenen Nacht rußig Morgen trat vermehrter Husten ein, bei A aber war die hohe Kranke fieberlos. gebencn Bulletin war der heutige T

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Herzogthum tritt Montag, zusammen, um die rückständigen ‘aaen zu | zwar: 1) Ecseßentwurf über die Ablösung von Abgaben und Leistungen an Kirchen, Pfarrein, ulen und milde Stiftungen ; 2) Geseßentwurf über die Farstablösungen; 3) Gesetzentwurf über die Schonzeit des Wildes; oftu ) s Zuschuß zu den Koften der 2 5) Poßulat zur Unterfiüzun pflege‘ hier.

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ungvorlagen eingebracht, betreffend ein Uebereinkommen zwischeu „Desterreich-Ungarn und der Schweiz zur Regelung otttror Mos 3no 5 +15 Ayr votSorlotttiao O L5 F L L cini Rechtsverhältnisse der beiderseitigen Staatsangehörigen und betreffs der Fristbestimmung zur Geltendmachung der Nechtsmittel oa Dio E; Ei tor E : 5 Rechtsmittel gegen die Entscheidungen der Finanzverwaltungs-

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Im volkswirthschaftlihen Aus\chusse des Ab- geordnetenhauses gelangte das Referat des Abg. v. Tormiger über die Antwort des Handels-Ministers von Chlumecky auf die Interpellation, betreffend die handelspolitishe Frage vom 26. No- vember v. I. zur Berlesung. Derselbe stellte folgende Anträge:

„Das Haus wolle beschließen: Die Regierung werde aufgefordert :

twurf eines allgemeinen Zolltarifs, sei cs allein oder ‘in ndurg mit den mittierweile vereinbarten Handel8verträgen thun- A jedenfalls aber rechtzeitiz genug der verfassungsmäßigen chandlung zu unterbreiten, um es auf dicfe Weise dem Rei&srathe zu ermöglichen, eine freie und unbeirrte Entscheidung bebufs Wahrung der Intercssen unserer Industrie treffen zu können; 2) Vorjorge zu treffen, daß die in der Handhabung des Appreturverfal;rens zum Nach- theile der heimischen Jnduftrie eingeschlichenen Mißstände ‘sofort ‘ab- geschaft werden; 3) bei den staatsrechtlich gebotenen Unterhandlungen mit der ungarischen Negierung die berechtigten Interessen der dies ei- gen Rei shälfte mit Extschiedenheit und Festigkeit zu wahren,“ Januar. Jn fortgeseßter Speztaldebatte über ‘treffend die Verwaltungsausschüsse, stellte (Gleichstellung der Städte mit den Komitaten) t L ient, welches die bloße Ausnahmësstellung der Hauptstadt Pest beantragt und von Csernateny bekämpft wurde Nach einer kurzen, die Beibehaltung des Textes empfehlenden Rede des Ministerpräfidenten ward uamentlich abgestimmt und der erwähnte Paragraph mit 199 gegen 43 Stimmen unver- ändert angenommen. Mehrere ständishe Abgeordnete der Regierungspartei enthielten sich bei der Abstimmung. wurden 38 Paragraphen fast vhhe Debatte und stylistishen Aenderungen angenommen. 92 Q (W. T. B.) In der Sibßung

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A ußber : g der Staat83- für 1872 73 und die erste Lesung der ntr eins ei formelle erung des Wortlautes theilung und der Resolution: „Der Marine-Minister cine besondere Aufmerksamîteit auf den Zustand

1,“ Ersterer Antrag wurde nah kurzer De-

32 Stim egterer mit 46 gegen 31 Stim-

er Uebergang zur zweiten Lesung ein- zwei Gesezentwürfe, betreffend auf Salz vom 1. April d. I., er durch Geseg vcm 5. August Einfuhrzolles, ausgenom- Tabak und Tabaksurrogate, Zesczentwurf, betreffend

im Geseß vom 1. April Hl der Hengstausstellungs3-

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) dem nordamcrifaniihen Gesandten in Madri í . D 44 L G A ; alts N c

die Kubafrage gewechselten Depesche

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) In der Depesche Fishs an Cushing

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sei in Erwarki1ng derselben geduldig bi3 zur äußersten Grenze Aber es müsse darauf bestehen, daß S der getroffenen Dro tokollarishen Verabredung der Prozeß in Öer Burrie!shen An- gelegenheit vor fich gehe. Die guten Be, *ichunger zwischen Spanien und Amerika a von der raschen u. nd definitiven Er- ledigung der zwishen beiden Ländern schweben den Fragen ab- hängig. In seiner telegraphishen Antwort vom 16. November v. J. zeigt der Gesandte Caleb Cushing an, die spanische Re- “v6 , von Neuem ihre bestimmte Absicht ausge), vrohen, die nten Angelegenheit im Prozeßwege zum . Austrag zu

Statistische Nachrichten.

Im Jahre 1875 betrug die Ausw

Im V ) betr . anderung aus Nor- e S Amerika über Christiznia 2990 Deesouen g2gen 1?608 g Z5TS 838 in 1873 und 7606 in 1872. 874 Personen reisten iu varigen: Jahre auf in Amerika gekaufte Villette, und führten sfämu "t- iche Auswanderer einen baaren Betrag von 18,011 Spezies mit i h.

Kunst, Tissenschaft und Literatur.

Am 14. d. M. starb in St, P 4. d. M. “Wll Petersbur dauermer Krankheit der Staatssekretär Graf art See E M es Mitglied des Neichsraths. In dem Ver- N erliert Rußland einen der âlt:\sten Vertreter ei lte geschwunderen literari|hen Generation, B R nats QUnctas Ss auf dem Lyceum in Zarskoje-Sselo (sia tre a von ausgezeihncter Bildung und einzn bochgesteliten + igen Deamten. Untér den Schriften des Grafen Korff sind zu E „Das Leben des Grafen Speransky, 5 Theile, St. Peters- urg 61; die Thronbesteigung Kaiser Nikolai L, eine Schrift O T O cines Augenzeugen des Dezember-Ausstandes Safserlid SFAUREN Si aden erlebt hat; cin Dezenmium der : li Pfrentlihen Bibliothek (1849—1859), ein Sc. Matestä dem Kaiser durch den Direktor der Bibliothek, Baron M Ä, E Rae Eis E E E 1859, Der Golos* widmet Verstorbenen heute einen Nachruf, in dem es beißt: E erstorbenen heute ei ) U Den es Veit: J H B Sage N Bibliothek die hohe Stelling E erehter Wei nter den besten gleichartigen euro âishen Ansta aur pA S neune am die ihm Abra N Ee ffe ) Dibliotheë weihte der Verstorbene seine besten L r und énféressirte lh bis an seinen Tod Be S ette S die Bibliothek durch seliene, theure und s{wer zu e:langende Rel en, au ergänzen; durch seine Bemühungen wurde die in der ckpeit einzig dastehende Sammlung von Werken in fremden Sprachen über Nußland gegründet, unter seiner unmittelbaren Theilnahme bis

A “A ; N eir S E, L L zur möglichen Vollständigkeit gebracht und vor zwei Jahren auéführs

lih in zwei Bänden katalogifict.“ D Solos* zwet Dan alogisirt.“ Der „Golos* häít es %., 4 j , t of i P E es E daß die Abtheilung Russika mit dem Bilde Corfis Lo: üdt worden und auf immer deu Namen Korffid ella E O f den Namen Koiffsche Abtheilung Die Baltischen Studi Dle Do tudien. Herausgegeben von der - \ K E ES e “geg 1 der Gefell- L für Pommersche Geschichte und Alterthumsfkunde Tae ea in Kommission bei Tb. v. d. Nahmer), 26. Jahrg., 1. Heft lft d ako Inhalt: Der Dom zu Cammin von F. W. Lüvke S 'idiafonus., I. Die Gründung der Domkirche (nebst d. päpstl. S Cann, v. J. 1188). Die Kirchweihße der Alten “eine DUDe, Don ehemaligen Gottesdienst zu vzranschaulihen. Von F W Cüp e Die Münzfunde von Schwarzow und Groß: Nil ; Von Dannenberg. Zur pommerschen Chronistik I Üzber ‘das A denno: des Frater Angelas de Stargard. Von Dr Georg H e y +19 J, 5 as cs : Y E ß. 2 aeaen und Nekrolog des Carthäuser Klosters Marienkéon bei Es aus dem liber benéfciorum desselben Klosters ver- ee von H. Lemdcke.. Begnadigungsgesuch der Offizicre und Mars eines pommerschen Regiments für einen kciegsredtlih ver urtheilten Kameraden i. J. 1623. Mitgethei om Staatsarchivar urt E. H. 1029. Mitgetheilt vom Staatsarchiv Dr, v. Bülow. Nagricht über ein Neischandbuch v. F, ¡fun

Gewerbe und Handel.

B erx i F Ns  E j n Für L ret der Gewerbe-Akademie sind 150,000 M als zweite Rate in den Etat für das Jabr1876 aufgenomme Zu den dem Etat beigegebenen Erläuterungen heißt es ‘be û ich diejes Baues: „Ju den Entwurf des Staatshausbßalts-E ny 9 1875 war eine erste Rate von 450000 M zu E Hue GSaS e O E zum Neubau eines f e Gewerbe-Akz1demie - aufgenommen. Die Ai dg fig dazu gegebenen Erläuterungen zufolge, dahin, A Nater auf dem nah der Königgräßzerstraß- velegenzn Theile des vorma der Königlichen D druellan - Manufaktur N Out dde O Hinzunahume eines kleinen Theils des zum Gebäude des Her énbxzfes gehörigen Gartens und des vom Kcicgs - Ministerium t bén Drei von 291,0 0 f zur Verfügung gestellten Grundfiückes zu er Frs Dieses Prejeft stieß, namentli& mit Rüfsicht auf die früber S bsich: tigte Wahl eines Theiles dés hier in Frage stehenden Tr! s un Bau eines Gewerbeinuseums, bei den O I A ie der Abgeordneten auf Bcdenken, und wurde demnächst ‘in des Seis des Hauses der Abgeordneten vom 15. März 1875 die Be itune der erften Rate der auf 4,509,000 ( veroasblagten Baus ume nine unter gleizeitiger Annah i Résdiniión: brbdr anti ae, u gleiezeitiger 2 nahme einer Refolution dahin au*gesvrocen : das Haus billigt die Wahl des für den Bau der Gewerbe-Akademie E Aussicht genommenen Grundstü, seßt aber dabei voraus, da ; Via Königliche Staatsregierung Bedacht darauf nehmen werde, bat d 6 Gewerbemuseum, eventuell unter Ankauf des der St. Lakas-Gemei de gehörigen Grundstü 1s, in der Nähe der Gewerbe-Afademie ers richtet werde. Vie weiteren hierüber eingeleiteten Erörtecun en haben ergeben, daß sich unter Ankauf des der St. Lukagsfkirche ebB. rigen Grundstüdckes, dessen die Resolution erwähnt, eine Diéposition treffen licß, weiche die Aufführung auêreihender Gebäude sowohl für ie Gaweibe- Akademie, als für das Gewertemuseum auf dem fra ¿ errain ermöglicht, ohne den Garten des Hecrenhauses in 16 lmfange, als womit das leßicre si bereits einverftqüden ex- hat, in Anspruch zu nehmen. Die St. Lukaskirhe erkiärte sich retung des erwähnten Grundftück8 gegen U berlassung : fisfalishen Parzelle und eine durch den ges h der leßteren motivirte Ausgleichungszahlung E er Der Erwerb ves Grundstücks ist auf dieser Grundl ge erfolgt und die erwährte Ausgleihungssumme aus dem Neubanfonds für die Gewerbe-Akademie bestritten. Es ist nämlich die Absicht, das Gebäude der leßteren Anstalt in ‘dem W ukel wi- schen der Koniggraßerstraze und der dort anzulez:nden nenen Sitañie 211 errichten. In Folge defsen wird jenes Grendstüdck für dièsen Bal beansprucht. Dagegen wird das Gewerbc-Muscum an der neu Straße neben der Gewerbe-Akademie seinen Plaß finten und “Tia diesem Grunde die vom Kriegs-Ministerium inmittel für die früß angegebere Summe von 261,000 A erworbene Parzelle nit be für die Gewerbe-Akademie, sondern für das Gewerbe-Museum Var wendung finden und aus den für die leßtere bestimmten Fonds zu be«- streitea fein, Für den Bau des Gewerbe-Museums, welchec unver- züglich in Augriff genommen werden wird, bedarf es für das Jah 1876 feiner neuen Bewilligung, da zu diesem Zwecke tie im Stài t h haushaltè-Ftat für 1873 Kapitel 9 Tite Î1 mit 450,000 f l 1873 Kapitel 9 Titel 21 mit 450,000 A und im Staatshaushaltê-Etat für 1874 Kapitel 9 Títel 60 s mit 600,030 Æ bewilligten Bauraten noch diéponibel sind. Auch für die Gewerbe-Akademie steht, da die Bauausführung erst neuerdings begornen hat, noch der größte Theil der ersten Nate zur Verfüäriva fo daß für das Jahr 1876 die Bewilligung ciner zweiten Nate v R 150 000 S. vorauésihtlich genügen wird. : s 44

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ringeren Wert von 60,000 M bereit. -

Redacteur: F Prehm.

. heißt es, Amerika wünscheeine befriedigende e191 Aa Zv 1210 5 0 5 r G m und Spanien shwebenden Fragen und

Lösung der zwischen

Berlin:

Verlag der Expedition (Kessel), Druck W, Elsner

in Pr. den Charakter als Bau-Rath zu verleihen.

Deutscher Reichs-Anzeiger

Das Abounement veträgt 4 4A 509 S für das Vierteljahr.

| fusertionspreis für den Raum einer Druckzeile 30 S

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Berlin, Montag,

Königreich Preußen.

Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht : dem Superintendenten Geisler in Oppeln den Charafter

als Konsiforial-Rath; und dem SBau-Inspektor Heinrich Wiegand zu Königsberg

Auf Ihren Berit vom 31. Dezember 16875 will Jch geneh- migen, daß die von derm verstorbenen Landrathe Gamradt angelegte Kies- Chaussee von Stallupönen über Pillupönen na den Bredauer Sandbergen von den Gamradi'’s{en Erben für ein Entschädigungs- fapital von 18,000 4 erworben und unter Verlängerung Über Bai- beln bis zur Stallupönen-Goldaper Kreiëgrenze zum Anschluß an die von Szitikehr¿en, im Kreise Goldap, in der Nichtung auf Bai- beln bis zur Kreisgrenze führende Kreis-Chagusjee als Staats-Chaufssee auêgebaut und unterhalten werde. Ebenso will Ih den Bau von Chausseen: 1) von Mehlkehmen an der Mehbikehmen-Leegen-Trakeh- nener Kreis-Chaussee nach Abszerningken an der vorerwähnten Szitt- fehmen-Baibelner Kreis Chaussee und 2) von Szittkehmen nah Du- beningken zum Anschluß an die Dubeningken-Goldaper Kreis-Chaussee als Staats: Chausseen hierdurch genehmigen. Die Entschädigung für die Abtcetung der Gamradt’shen Kies-Chaussee, im Betrage von 18,600 A6. und die bereits entstandenen Kosten der Instandseßung derselben sind aus dem Chaussee-Neu- und Umbaufonds zu entneh- men, die übrigen Baukosten fallen, soweit sie niht ans diesem Fonds bereits bestritten sind oder noch bestritten werden, ebenso wie die Kosten der Unterhaltung der bisherigen Kies-Chaussee und ihrer Ver- längerung bis zur Stallupönen-Goldaper Kreiszrenze als Stein- Chaussee, in Gemäßheit des §. 4, Al. 2 des Gesetzes vom 8. Juli 1875 (G. S, S. 497 ff.) dem Provinzialverbande der Provinz Preus- ßen zur Last. Zugleich will Jch für die zu diesen Chausseen erfor- derlichen Grundstücke die Ausübung des Enteignungsrechts genehmi- gen. Die eingereichte Karte erfolgt anbei zurück.

Berlin, den 31. Dezember 1875.

Wilhelm. Camphausen. Graf zu Eulenburg. Dr. Achenbach. An den Finanz-Minister, den Minister des Innern und den Minister für Handel, Gewerbe und öffentliche Arbeiten.

Finanz-Minifterium. Der Kassen-Sekretär Domke i| als Buchhalter und der

Militär-Anwärter Kohle als Kassen-Sekretär bei der General-

ftaatskafse angestellt worden,

Bekanntmachung, betreffend die Bildung des Provinzial- ausshus}ses für die Provinz Brandenburg. Der nachstehende Allerhöhste Erlaß, betreffend die Bildung des Provinzialaus\{chu}es für die Provinz Brandenburg : „Ich ertheile hierdurch auf Ihren Bericht vom 8. d. M, Meine Genehmigung zu den von dem Provinziallandtage der Provinz Brandenburg in der Sizung vom 4. Januar D. gefaßten Beschlüssen, durh welche in Ausführung der §8. 46 Und 47 der Provinzialordnung vom 29. Juni 1875 folgende statutarische Festsezungen getroffen worden sind: 1) die Zahl der zu wählenden Mitglieder des Provinzial- aus\chu}ses beträgt neun (9); 9) die Zahl der für die Mitglieder des Provinzialaus\hu}ses zu wählenden Stellvertreter beträgt gleichfalls neun (9); 3) die gewählten Stellvertreter treten in der Reihenfolge, in welcher sie gewählt sind, in Thätigkeit. Gegeben Berlin, den 10. Januar 1876. gez. Wilhelm. ggez. Gr. Eulenburg. An den Minister des Innern.“ wird in Gemäßheit des §. 8 der Provinzialordnung vom 29. Juni v. I. hierdurch zur öffentlihen Kenntniß gebracht, Potsdam, den 14. Januar 1876. Der Ober-Präfident der Provinz Brandenburg, Wirkliche Geheime Rath v. Jagow.

Bekanntmachung.

Für Bremerhaven find ferner bei mir eingegangen : 108) Graf Friß v. Dönhoff, London, 100 H 109) Herren Sachs

& Meyer 10 4 110) Hr. Jacob Landsberger 50 H. 111) Wee V: G. 30 M 112) Berliner Seglerklub 57 Æ 113) Hr. Kommissions- Rath Hausmann, 2. Rate, 74 4 114) Hr. Musikdirektor Dr, Rust 3 M 115) Hr. Professor D. Kleinert 10 A 116) W. Apponius, Wittenberg, 5 #4 117) R. Bellair & Comp. 30 (A 118) M. S. R. 6 4 119) Hr. Geh. Kommerz.-Rath Nuglisch 300 #4 120) r. Dr, theol. Kögel, Hofprediger, 30 4A 121) Hr. Aug. H... w 10 A 122) Gammlung im „Gläfernen Stiefel“ 45,02 4 123) Hr. Geh. Komm.-Rath Conrad 100 # 124) Hr. Assistent Boelke, Len- zen, 17,05 4 125) Hr. Kommiss.-Rath Rob. Hübner 100 4A 126) „Ein Scherflein" 3 4 127) Expedition der Gerichtszeitung 3 4 128) Hr. Inspektor P. 5 M 129) Hr. H. Hôöpke 10 # 130) Hr. Refer. aue 10 M. 131) Hr. Herrmann Henckel 300 ( 1832) Hr. v. D., Dresden, 20 A 133) L, Koschentin, 30 A. 134) Aus einer Whistpartie 12 4 135) Hr. Herm, Landsberger 100 # 136) Ungenannt 50 M 137) r. Oskar Weigert, Lyon, durh die Montagszeitung 20 4 138) F. H., Lehrer, 5 4 139) Ungenanut, durch Komm.-Rath Hausmann, gelegentlich der ersten Aufführung von „die Reise durch Berlin in 80

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1,50 Á 142) Str, Freienwalde a. O., 3 46 143) Hr. A. Lehmann 3,15 #4 144) Hr. Emil Thomas, Ertrag der Vorstellung im Wol- tersdorff-Theater, 600 zusammen 2,191,87 H. Dazu laut Bekanntmachung vom 12. d. M. 7,957,865 »

Summa 10,159,72 M. von denen 10,000 ( nach Bremerhaven abgesandt wurden. __ Jadem ih auch für diese reihen Gaben verbindlich danke, bitte ih wiederholt um fernere Beiträge, da unendlich viel unvershuldetes Unglück zu lindern und großer Noth zu steuern ist. Berlin, den 24. Januar 1876,

Der Polizei-Präftdent, voun- Madai.

Nichtamtliches. Deutsches Neiche

Preußen. Berlin, 24. Januar. Se. Majestät der Kaiser und König nahmen heute Vormittag um 11 Uhr militärische Meldungen entgegen, arbeiteten dann längere Zeit mit dèm Chef des Civilkabinets, Geheimen Kabinets-Rath von Wilmowski, und empfingen hierauf Allerhöchstihren General- Adjutanten, General-Feldmarschall Freiherrn von Manteuffel,

Ihre Majestät die Kaiserin-Königin war vorgestern in der dritten diesjährigen Vorlesung des Wissen- \haft!ihen Vereins anwesend.

Se. Kaiserlihe uad Königliche Hoheit der Kronprinz nahm am Sonnabend Vormittag militärische Meldungen entgegen und empfing um 12 Uhr den Oberst v. Strempel, Commandeur des Hohenzollernschen Füsilier- Regi- ments Nr. 40.

Nachmittags 5 Uhr fand bei Ihren Kaiserlichen und Königlihen Hoheiten ein größeres Diner von 46 Gedecen statt, zu welhem die Botschafter Englands, Rußlands und der Türkei mit Gemahlinnen, die Feldmarschälle Freiherr von Man- teuffel, Herwarth-von Bittenfeld und von Steinmeß, die Generale von Tümpling, von Fransecky, von Goeben, von Kirchbach und von Werder, der Chef des Militär-Kabinets, General-Major von Albedyll, der Geheime Kabinets-Rath von Wilmowski und an- dere hochgestellte Persönlichkeiten eingeladen waren.

Abends 8} Uhr besuchte Se. Kaiserlihe und Königliche Hoheit der Kronpkinz die Vorstellung im Schauspielhause.

Gestern Vormittag um 10} Uhr begaben Sich Ihre Kaiser- lihen und Königlichen Hoheiten der Kronprinz und die Kron- prinzessin nah dem Königlichen Shlosse und wohnten dem Krô- nungs- und Ordensfeste bei.

Ihre Majestät die Kaiserin-Königin hat, an- läßlih der Bewilligung einer beträhtlihen Summe (10,000 6) für die Zweke des Vaterländischen Frauen-Vercins durch den Landtag der Provinz Sachfen, folgendes Allerhöchstes Hand- \hreiben an den Königlichen Ober-Präsidenten Freiherrn v. Patow in Magdeburg zu richten gecuht:

Jhr Bericht vom 20. d. M. bestätigt die erfreuliche Nachricht, daß der Provinziallandtag der Provinz Sachsen den Zwecken des Vaterländischen Frauen-Vereins eine reiche Gabe zugewendet hat. Ist dieselbe an und für sich, wegen der stets wachsenden Bedürfnisse, eine große Wohlthat, so erahte Jh sie, als ehrenvolle Anerkennung des Vereins, noch für wichtiger. Der Landtag hat durch seine edle Freigebigkeit kund gegeben, daß ein alle Verhältnifse umfassender Frauen-Verband hingebend für die Zwecke des Vaterlandes wirkt, und zwar im Frieden wie im Kriege, in allgemeinen Nothständen, wie bei lokalen Anforderungen, wo Hunderte von Zweig-Vereinen verpflichtet siud, sofort als ständig organisirte Hülfs-Comités helfend einzuschreiten. Die Zusammengehörigkeit dieser Vereine mit den Provinzial-Juter- essen, deren dienende Glieder sie sind, fördert auch die Beziehungen des Gentral-Vorstandes zu den übrigen selbständigen Deutschen Frauen-Vereinen als nationale Aufgabe. Das Vorbild, welches der Provinziallandtag von Sachsen durch seine Anerkennung dieser Auf- gabe gegeben hat, wird hoffentlich auch in andern provinzialen Ver-

tretungen für das vaterländische Werk, das unserm Volke zum Segen gereicht, weitere Theilnahme wecken, Empfangen Sie Meinen auf- richtigen Dank für Ihre #o erfolgreiche Vermittelung dieser Mich persönlich erfreuenden Bewilligung.

Berlin, den 21. Januar 1876.

Augusta, An den Ober-Präsitenten der Provinz Sachsen, Staats-Minister Freiherrn von Patow in Magdeburg.

« 94. Januar. In diesen Tagen if in London die englische Uebersezung der Schrift „Pro nihilo, Vors ge\chichte des Arnimschen Prozesses“, erschienen. j Deutschen Lesern gegenüber konnten die sahlihen Ent- stellungen und die persönlichen _Verläumdungen, welche die Schrift gegen den Reichskanzler Fürsten Bismarck enthält, ohne

Erwiderung bleiben. : In England kann eine gleiche Bekanntschaft mit n Wenn

Tagen“, 25 (4 140) W. Steinmetz, Weilburg, 14,15 141) J. P,

Vorgängen und Personen nicht vorausgeseßt werden.

1876. R Ez E La ZUEE G a puri man auch dort von einem leitenden Minister {werlich erwarten wird, daß er einem Pamphlet gegenüber auf das Niveau des Pamphletisten herabsteigen und Unwahrheiten, welche ein Buch füllen, im Einzelnen widerlegen werde, so legen wir doch zu hohen Werth auf die öffentliche Mei= nung von England, um derselben nicht einige Akten- stücke zugänglih zu machen, aus welchen si entnehmen läßt, welche Ansicht bezüglih der Glaubwürdigkeit des Gewährsmanns für den Inhalt von Pro nihilo in den höchsten amtlichen Kreisen Deutschlands fih \chon seit Jahren ausgebildet hat. Es folgen einstweilen zwei, in den Jahren 1872 und 1873 an Se. Majestät den Kaiser erstattete Berichte, welhe lauten wie folgt:

Varzin, den 5. Dezember 1872.

Indem ih Ew. Majestät die Anlage ehrfurchtsvoll über- reihe und um huldreihe Erlaubniß bitte, dieselbe durch mündlihen Vortrag in spätestens 14 Tagen vervollständigen zu dürfen, erlaube ih mir nur eine Bemerkung allerunter- thänig|t hinzuzufügen, die ih niht durch fremde Handschrift gehen lafse.

Ew. Majeftät wollen Sih Allergnädigst erinnern, daß die Leichtigkeit, mit welher Graf Arnim seinen persönlichen Eindrücken die Herrschaft über sein politisches Urtheil einräumt, ein wesentlihes Bedenken gegen seine Ernennung zum Bot- schafter in Paris bei Cw. Majestät hervorrief. Ich habe allerdings niht darauf gerechnet, daß auch in Paris sein politishes Urtheil in dem Maße der Befangenheit unter liegen würde, wie seine durchweg tendenziösen und \saÿlih widerspruchsvollen Darstellungen es ergeben. Ich hatte gehofft, daß die Wichtigkeit der Stellung und der Ernst der Lage ihm \{chwerer ins Gewissen fallen würden. Ih wage einstweilen nur Ew. Majestät auf Grund des bisher meinem Urtheil in diesen Angelegenheiten seit so langen Jahren huldck reich gewährten Vertrauens ehrfurchtsvoll zu bitten, den Be- rihten des Grafen Arnim nicht das Gewicht beilegen zu wollen, welches objective und gewissenhafte Darstellungen zu beanspruhen haben würden.

v. Bismarck. An Se. Majestät den Kaiser und König.

Varzin, den 14. April 1873.

Ew. Majestät zeige ih ehrfurchtsvoll an, daß ih das Schreiben des Grafen Arnim vom 8, nach Maßgabe der Akten zu beleuhten mir vorbehalte, sobald mir lehtere wieder zugäng=- lih sind. Einstweilen bemerke ih nur ehrfurchtsvoll daß Graf Arnim unvollständig referirt hat, indem er meine entscheidenden Telegramme bei Beginn der Verhandlung, vor dem5., vershweigt, und dann seine Mittheilung vom 5. an Thiers für eine diesen Telegrammen entsprehende vollständige Mittheilung unseres Konventions-Entwurfs Ew. Majestät gegenüber ausgiebt. In der Alternative, die Graf Arnim stellt, daß Thiers oder er die Unwahrheit gesagt haben müsse, liegt, wie ih fürhte, das größere Maß von Glaubwürdigkeit auf der Seite von Thiers und des Ew. Majestät bekannten amtlihen Telegramms des Präsidenten an Graf St. Vallier.

Ew. Majestät wollen Sih huldreihs erinnern, wie ih bei Ernennung des Guafen Arnim zu seinem jeßigen Posten in einem, von hier aus an Ew. Majestät gerichteten, ehr- furtsvollen Schreiben mich dahin äußerte, daß nur die volle Zuversicht auf Ew. Majestät Vertrauen zu mir mich er- muthigen könne, mit einem Botschafter von so unsiherem und fo wenig glaubwürdigem Charakter einen Versuch zu gemein- famem politishen Wirken zu machen, und vielleicht die Kämpfe zu erneuern, die ih Jahre lang mit dem Grafen Golß zu bea fiehen hatte. Diese Kämpfe begannen {hon im vorigen Herbf|fte, wo Graf Arnim bei Ew. Majestät bezüglih des Herrn Thiers eine der meinen entgegengeseßte Politik befürwortete, die ih in Immediat-Berichten und eigenhändigen Schreiben von hier aus bekämpfte; und der Erfolg hat mir, wie ih glaube, Recht gegeben. Es is aber in der Politik niemals möôg- lih, mathematishe Beweise zu geben. Das Vertrauen auf das Urtheil des Einen oder des Anderen unter den Rathgebern und Berichterstattern Ew. Majestät ent- scheidet \chließlich. Es if leicht, einem Bericht, wie dem des Grafen Arnim vom 8. cr., der drei Wochen voll sih täg= lih vershiebender Situationen Umfaßt, eine Färbung zu geben, welche wahr scheint, ohne es zu sein. Die Akten, deren Vor- lage ih dem Auswärtigen Amte heute aufgebe, gewähren ein abweihendes Bild. Bis zur erneuten Zusammenstellung des Inhalts derselben erlaube ih mir, nux über das formale Ver- fahren des Botschafters eine ehrfurchtsvolle Bemerkung.

Die Disziplin is im diplomatischen Dienste gewiß ebenso unentbehrlich, aber viel {chwerer zu erhalten, als im mili tärishen, und fie geht verloren, sobald die Formen derselben fallen. Aus diesem Grunde bitte ih Ew. Majestät aller- unterthänigst um die Gnade, den Kaiferlihen Botschafter zu- nächst anweisen zu wollen, daß er seine amtliche Be- \chwerde über seinen Vorgeseßten dur ch diesen an Ew. Majestät einreicht, damit ih sie Allerhöchstdenselben dienstlih vortrage.

Geschieht dies nicht, so stehe ih mit meinem Untergebenen

auf der gleichen Linie zweier ftreitenden Parteien. Es würde