1938 / 77 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 01 Apr 1938 18:00:01 GMT) scan diff

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Umfang: 124 Bogen. Verkaufspreis: 0,30 RM. Postversen- dungsgebühren: 0,04 RM für ein Stück bei Voreinsendung auf unser Postscheckonto: Berlin 96 200.

Berlin NW 40, den 1. April 1938. Reichsverlagsamt. Dr. H.u br i ch.

Preußen.

Der bisher kommissarische Landrat des Kreises Marien- burg in Hildesheim, Schneider, ist endgültig zum Land- rat ernannt worden.

Bekanntmachung.

Die Auslosung der am 1. Oktober 1938 einzulösenden Schuldverschreibungen der auf den Preußischen Staat über- gegangenen 44 (vorm. 6, urspr. 8) %igen Lübeckischen Staats- anleihe von 1928 findet Montag, den 11. April 1938, vor- mittags 10 Uhr, öffentlich în unserem Dienstgebäude, Oranienstraße 106/109, statt.

Berlin, den 30. März 1938. Preußische Staats\chuldenverwaltung.

Itichtamtliches. Deutsches Reich.

Der Königlich FJugoslawishe Gesandte Aleksandar Cincar-Markovié hat Berlin am 25. März 1938 verlassen. Während seiner. Abwesenheit führt Legations- sekretàr Pavle Djordjevié die Geschäfte der Gesandt- schaft.

Der Königlih Ungarische Gesandte Sztojay ist nah Berlin zurückgekehrt und hat die Leitung der Gesandtschaft wieder übernommen.

Der Königlih Dänische Gesandte Herluf Zahle hat Berlin am 26. März 19838 verlassen. Während seiner Ab- wesenheit führt Legationsrat Hoffmeyer die Geschäfte der Gesandtschaft.

VBerkehrstwvefsen.

Freimachung der Briefe und Postkarten im Lande Oesterreich.

Auf Grund der Ausführungsbestimmungen, die zu der Ver- ordnung über die Einführung neuer Postgebühren für Briefe und Postkarten im Lande Oesterreich ergangen sind, können vom

¿: 4, April 1938 an Postsendungen. än und aus dem Lande Oeftereich-,

außer mit österreichischen ‘Poitwertzeithen auth: mit „deutschen Fxgi-

marfen, „die das Reliefkopfbild, des verewigten Reihspräsidenten...

Generalfeldmarschall von Hindenburg tragen, freigemaht werden. Voi diesem Tage an werden bei allen Postämtern usw. im Lande Oesterreih deutshe Hindenburg-Freimarken zu 5, 6, 8, 12, 15 und 25 Rpf., sowie Postkarten zu 5, 6 und 15 Rpf. Und Postkarten mit Antwortkarte zu 5 +5, 6 +6 und 15+ 15 Rpf. abgegeben. Bei den im Lande Oesterrei eingelieferten Post- sendungen können österreichische und deutsche Freimarken auf einer Sendung nebeneinander benußt werden. Die Verwendung öster- reihisher Freimarken für Postsendungen in und aus dem alten Reichsgebiet ist dagegen nicht zugelassen. Bei Berechnung des Wertes der Marken entspricht ein Reichspfennig dem Betrag von eineinhalb österreihischen Groschen; z. B. hat eine Freimarke zu 6 Rpf_ den Wert von 9 Groschen. Bei Feststellung des Wertes einer Freimachung, die ganz oder teilweise in österreihishen Wert- zeichen erfolgt ist, ist der Gesamtbetrag der Groshenwerte nah dem Sate von 1 Rpf. = 11s Groschen in Reichspfennige umzu- rechnen. Bruchteile von Reichspfennigen bleiben hierbei unberück- sichtigt. Ein si bei dieser Feststellung etwa ergebender Fehl- betrag ist mit dem Eineinhalbfachen als Nachgebühx anzusepen. Die mit Beispielen erläuterten Ausführungsbestimmungen sind im Amtsblatt des Reichspostininisteriuums vom 30, März 1938 Nr. 37 erschienen.

Uns der Vertvaltung.

Ab heute Grundsteuerreform. Eín Geleitwort des Reichsfinanzministers.

Am 1. April ist die Grundsteuerreform in Kraft getreten. Aus diesem Anlaß hat Reichsfinanzminister Graf Schwerin von Krosigk der „Deutshen Wohnwirtschäft“ ein Geleitwort zur Verfügung gestellt. Er bezeichnet den 1. April 1938 als einen Markstein in der Entwicklung des deutshen Steuer- und Ver- fassungsrechts. - Die Grundsteuerreform sei ein- wichtiger. Bau- stein für den kommenden Aufbau unseres geeinten Deutschen ‘Reiches. Die Grundsteuerreform trete zwar nur für das bis- herige Gebiet des Reiches in Kraft, ihre Ausdehnung auf die wiedergewonnene Ostmark sei aber nur eine Frage dex Zeit. Für die Grundbesißer sei die Neuordnung von größter Wichtigkeit. Die Beseitigung der völlig veralteten Bemessungsgrundlage er- mögliche eine gerehtere Verteilung der Steuerlast. Das einheit- liche Recht des Reiches beseitige durch Aufhebung der Grundsteuer- geseße von: 16 deutschen Ländern auf einem wichtigen Rechts- gebiet die Grenzmauern, die völlig unorganisch die einzelnen „Teile des Reiches voneinander trennten und shiwere Hemmnisse

“für die im Jnteresse des gesamten Volkes notwendige Neugliede- rung des Reiches darstellten. Die Gestaltung der Realsteuern zu reinen Gemeindesteuern bedeute eine planmäßige Verteilung der Steuerquellen nah neuen Grundsäßen. Sie habe zu einer Neu-

regelung der finanziellen Beziehungen zwishen Ländern und Ge- meinden geführt. Hier liege die große \taatspolitishe Bedeutung der Steuerreform. Erst im neuen Reiche, unter der Führun Adolf Hitlers, sei das Ziel erreiht wovden. Jebt sei es die Auf-

. gabe aller, dem neuen Grundsteuerrecht zur möglichst reibungs- losen. Durchführung zu verhelfen. Belastungsverschiebungen seien unvermeidlich. Unbillige Härten würden selbstverständlih ge- mildert werden. Aber auch dort, wo die Schwierigkeiten sih nicht völlig beseitigen ließen, dürften die großen Ziele der Reform nicht

_ verkannt werden: Zeitgemäße und gerechte Besteuerungsgrund-

lage, Weiterentwicklung des Deutschen Reiches zum Einheits-

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Staatsoper: Jn der Neuinszenierung: Manon.

Reihs- und Staatsanzeiger Nr. 77 vom 1. April 1938. S. 2,

Kunsi un60 Wissenschaft. Spielplan der Berliner Staatstheater

Sonnabend, den 2. April.

Musikal. Leitung: Elmendorff. eginn: 20 Uhr.

Schauspielhaus: Frau Warrens Gewerbe von Bernhard Shaw. Beginn: 20 Uhr.

Staatstheater Kleines Haus: Das Leben fisst \chön. - Ko- mödie von Marcel Ahard. Beginn: 20 Uhr.

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Verlegung der Preußischen Akademie der Künste, Berlin.

Die Räume dex Preußishen Akademie der Künste am Pariser Plat sind dem Generalbauinspektor für die Reichshauptstadt zur Verfügung gestellt worden. Der Akademie ist von dem Reichs- und Preußishen Minister für Wissenschaft, Erziehung und Volks- bildung und von dem Preußischen Finanzminister das ehemalige Kronprinzen-Palais überwiesen worden, das gegenwärtig für die Büros und die Ausstellungen der Akademie eingerichtet wivd. Bis

Schneller Wiederaufbau der österreichischen Landwirtschaft.

Großzügige Hilfe des Reiches. Zunächst werden 54 700 000 Schilling zur Verfligung gestellt.

Auf Veranlassung des Reichsministers für Ernährung und Landwirtschaft, R. Walther Darré, und auf Grund eines um- fassenden, sih auf mehrere Fahre erstreckenden Programms, das der österreichishe Minister für Land- und Forstwirtschaft, Landes- bauernführer Reinthaler, vorgelegt hat, hat die Reichsregierung eine Reihe großzügiger. Hilfsmaßnahmen für den Wiederaufbau der österreihischen Landwirtschaft ergriffen.

1. Die für das alte Reichsgebiet im Jahre 1937 durchgeführte Preissenkungs-Aktion für Stickstoff- und Kalidüngemittel ist auf das Land Oesterreich ausgedehnt worden. Da diese Preissenkung durch eine gleichzeitig von der Deutschen Reichsbahn im alten Reichsgebiet durchgeführte Frachtverbilligung für nach Oester- reich gehende Düngemittel unterstüßt. wird, ergibt sih insgesamt gegenüber den bisherigen Preisen für Kalidüngemittel in Öester- reich eine Ermäßigung um durchschnittlich rd. 45 %. Diese Preis- senkung wird sih auf 55 % erhöhen, sobald die im alten Reichs- gebiet durchgeführte Frachtséènkung erwartungsgemäß auch auf die österreihischen Bahnen ausgedehnt worden 1ist. Die Preis- senkung für deutshe Stickstoffdüngemittel selbst beträgt, nachdem die österreichische Landesregiecung den bisherigen, zum Teil recht hohen Einfuhrzoll aufgehoben hat, durhschnittlich etwa 32 %.

9. Zur Sicherung der Düngemittel-Versorgung notleidender landwirtschaftlicher-Betriebe, die sonst keinen Kredit zum Ankauf von Düngemitte[u,, erhgltezzzewüxrden, „werden, „1,202 000 Schilling Reichskredite über. die; österreichischen - Genossenschaften zur Ver- fügung gestellt. i : ; j

3. Für den Bau von Futtereinsäuerungsbehältern werden Reichsbeihilfen in Höhe von rund 75% der Baukosten bei einem Beihilfe-Höchstsayß von 12 RM je cbm gewährt.

4. Zur Förderung des Flachs- und Hanfanbaues werden nah denselben Grundsäßen wie im alten Reih Anbau-Prämien für Flachs- und Hanfstroh in Höhe von 4 RM je dz gewährt.

5. Für das Fahr 1938 stellt das Reich erstmalig einen Betrag von 9500 000 Schilling zur Verfügung, um die Errichtung von Ställen für Rinder und von Senn- und Hirtenhütten auf etwa 1000 bedeutenderen Almen zu erleichtern.

Mit Hilfe dieser. Mittel sollen auch Auffahrts- und Auftriebs3- wege sowie Wasserversorgungsanlagen auf den Almen hergestellt werden. Die Durchführung des gesamten Programms. soll in etwa fünf Jahren erfolgen. Das Reich gewährt die Hälfte der Kosten als Beihilfe. Die andere Hälfte der Kosten soll von den JFnteressenten durch Gemeinschaftsarbeit aufgebraht werden.

6. Für die Besibbefestigung : landwirtschaftliher Betriebe in Oesterreih hat das Reich einen Betrag bis zu 16 Mill. Schilling für das Fahr 1938 ols Beihilfe zur Verfügung gestellt, die zu- sammen mit den im Haushaït des Landes Oesterreich vorgesche- nen Mitteln zum Einsaß gelangen. sollen. Es handelt sich hier um Maßnahmen zur Fnstandsezung bzw. Neuerrichtung von Ge- bäuden, zur Eraänzung des lebenden und toten Fnventars, die Förderung des Baues von Anschlußwegen der Höfe an das Ver- kehrsneb, die Bereinigung von Verpflichtungen bei Wald und Weiden usw.

7, Um tüchtigen Erwerbern von Heruntergewirtschafteten Höfen die schleunige Wiederinstandsezung der Betriebe zu er- möglichen, hat das Reich einen Betrag bis zu 7 Mill. Schilling für das Fahr 1938 zur Verfügung gestellt, die zusammen mit den im österreichishen Haushalt vorgesehenen Mitteln auch solche Personen in die Laae versetzen sollen, landwirtschaftliche Betriebe f erwerben, die über das erforderlihe Eigenkapital niht ver- ügen.

8. 21 Mill. Schilling hat das Reich für Maßnahmen auf dem Gebiet der Landeskultur, und zwar für landwirtshaftlihe Fluß- und Bachregulierungen, für Wildbahverbauunagen, Be- und Ent- wässerungsanlagen sowie landwirtschaftlihe Wasserversorgungs- anlagen im Lande Oesterreih bereitgestellt.

9, Das Reich hat \sich ferner bereit erklärt, unverzüglich Maß- nahmen zux Entschuldung der österreichishen Landwirtschaft vor- zubereiten. Die Einzelbesprehungen werden unverzüglih durh- geführt. Das Verfahren soll möglichst einfah und {nell wir- fend sein. Für die Zwischenzeit hat die Oesterreichische Regierung mit Zustimmung der Reichsregierung alle Zwangsversteigekungen O Grundstücke bis zum 30. Funi 1938 aufge- choben.

10. Um die Absaßnot der österreichishen Landwirtschaft zu beheben, hat ferner ‘das Reich vorerst 200 Waggon Aepfel und 60 000 Hektoliter Wein sowie gewisse, im Rahmen der gesamt- deutschen Ernährungswirtschaft allerdings niht ins Gewicht fallende Méngen an Schlachtrindern, Nußochsen, Käse, Butter und Pferden erworben.

Jnsgesamt stellt demnach das Reich für den Wiederaufbau der österreichischen Landwirtschaft zunächst - 54 700 000 Schilling, größtenteils in Form von Beihilfen, zur Verfügung. Dabei sind die Beihilfen für den Bau von Gärfutterbehältern, die Mittel für die Förderung des Flahs- und Hanfanbaues sowie vor allem die wirtschaftliche Entlastung niht gerechnet, die die Preis- senkungsaktion für Düngemittel und die Verbesserung der Absaß- verhältnisse für landwirtschaftlihe Erzeugnisse mit sich bringen.

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Handelsteil.

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p Fertigstellung dieser Einrichtung ist der Siß der Akademie eren Bürohaus, Berlin NW 7, Schadowstr. 6—7.

7 Filmschau.

Gewitter im Mai. Ju der Reihe der verfilmten Novellen von Ludwig Ganghofer wurde gestern im Ufa-Theater Friedrich- straße „Gewitter im Mai“ uraufgeführt. Die Geschihte von dem davongelaufenen Förstersohn Poldi Sonnleitner, seiner Rückkehr als Steuermann ins Heimatdorf, dem Konflikt mit dem Fugend- freund Domini um der shönen Dorle willen und von dessen Ver= ziht, nachdem erx den Freund und Rivalen aus Bergnot gerettet, das alles war mit starkem Gefühl nachempfunden und eindrucks=- voll gestaltet. Die Klippen, sich ins Sentimentale zu verlieren, wurden unter der Spielleitung von Hans Deppe sicher umschifft. Ausgezeichnete Aufnahmen aus der Bergwelt gaben den äußeren Rahmen. So wurde die Premiere ein s{chönex Erfolg,

Viktor Staal in dec tragenden Rolle als Poldi sparsam in seinen Mitteln wußte sehr zu gefallen. Hansi Knoteck als Dorle . Weber still, innig und überzeugend; schr beahtlich Ludwig Scchmid-Wildy als Domini und unglück- liher Bewerber um Dorle. Die humoristishe Note brachte Hans Richter als Poldis Génosse von der Seefahrt {hmissig in den Film. Auch în der übrigen milieuechten Beseßung war keiner fehl am Plate. Rudolf Lanvbsh.

Keine Gebühren beim Umtausch von öfter- reichischen Geldsorten in Neichsmarknoten und -mlnzen.

Das Reichsbankdirektorium teilte der Wirtshaftsgruppe Prfs vates Bankgewerbe mit Schreiben vom 26. März 1938 folgendes mit: „Verschiedené Banken sind an uns mit dex Anfrage heran- getreten, ob gegen eine N OA im P en Rahmen beim Umtausch von österreichischen Geldsorten in Reichs maxrknoten und -münzen und umgekehrt Bedenken bestehen. Wir bemerken hierzu, daß nah der Verordnung über die pag der Reichsmarkwährung im Lande Oesterreich vom 17. März 193 die Reichsmark neben dem Schilling geseblihes Zahlungsmittel im Lande Oesterreich ist, und zwar ft eine Reichsmark gleich einem Schilling fünfzig Groshen. Bei der Umwechslung der Geld- zeihen des ehemaligen Bundesstaates Oesterreih in Reichsmark und umgekehrt handelt es sih demnach niht mehr um ein Sorten=- geschäft, sondern nux noch um den Tausch nebeneianander uUm=- aufender gesebliher Zahlungsmittel zu einem im Verovdnungs= wege vorgeschriebenen festen Saße. Eine Gebührenberehnung ist danah niht mehr gerechtfertigt. Wir erwarten deshalb von den Kreditinstituten, daß sie den Umtausch österreichischer Geldsorten in Reichsmarknoten und -münzen und umgekehrt gebührenfrei vornehmen.“

Oesterreichs Wirtschaft im Aufschwung. YMeueinstellung von Arbeitskräften in den SIndustriewerken.

Wien, 1. April. Jm Zuge der Wiederbelebung der österreihi=

schen Wirtschaft, die nah dem Wunsh Hermann Görings als Beauftragten des Führers für den Vierjahresplan sofort mit allen «Mitteln ‘gefördert werden Toll, haben die Steyr-Werke in den lezten Tagen bereits (auf Grund. größerer: Aufträge „aus, dem Reich. - über. 800 Mann neu eingestellt. Auch die zu dem Kreis der Steyr-Werke gehörenden Grazer Puchwerke haben eine Reihe von Aufträgen erhalten. Außerdem sind die Werke auch jezt wieder in dexr Lage, aussichtsreihe Verhandlungen über größere Export=- aufträge «aufzunehmen. i

Fm Leobener -Jndustriebezirk hat das Hüttenwerk Donawiß seit dem 15. März bereits 400 Arbeiter neu einstellen können. Zur Zeit wird eine große tehnishe Verbesserung der Betriebs4 anlage vorbereitet, und es werden die Pläne für große Betriebs» erweiterungen ausgearbeitet, durch die einige tausend neue Ar=- beiter Beschäftigung finden werden.

Sofortmaßnahme auf dem Gebiet des österreichischen Straßenbauwesens.

Auf Grund der Vereinbarungen zwischen dem Generals inspektox für das deutshe Straßenwesen, JFngenieur Dr.-Fng. Todt, und dem Minister für Handel und Verkehr Dr. Fishböck in Wien wurde der österreihishen Straßenvérwaltung ein Betrag von 15 Mill, Schilling zux Verfügung gestellt. Dieser Betrag ist ausschließlich dafür zu verwenden, nach einem zwischen den öster= reiten und deutschen Stellen besprochenen Plan die Straßen in den Fremdenverkehrsgebieten Oesterreichs / bis zum Sommer dieses Jahres staubfrei zu machen,

Schiffsverktehr von der Rheinmündung bis zu den Schwarzmeer-Häfen. Beginn der Besprechungen über den Bau eines

gewaltigen Donauhafens bei Æien.

Wien, 31. März. Fn seinem eindrucksvollen Programm für den Aufbau der deutschen Ostmaxk hat der Beauftragte für den Vierjahresplan, Generalfeldmarschall Göring, auch die Planung und Durchführung eines großen | Donaußhafens in Wien ‘ange- kündigt. Bürgermeister Dr.-Fng. Hermann Neubacher hat nunmehr im Einvernehmen mit dem Handelsministér Dr. Fishboeck die Stadtbauamtsdirektion bereits mit den Vor- bereitungen für die rashe Klärung dieser für die Zukunft Wiens überaus bedeutungsvollen Frage beauftragt.

Die Stellung Wiens im Reiche wird treffend mit der Be4 zeihnung „Hamburg des Ostens“ charakterisiert. Wien scheint tatsächlich berufen, das Ausfallstor des Handels des E Deuts shen Reiches nah Osten und Südosten zu werden. ie ganze I der Neuplanung wird erst klar, wenn man die Aus- wirkung der Verbindung vom Rhein zur Donau berücksihtigt; denn es wird dadurch eine Wasserstraße geschaffen, die einen Schiffsverkehr von der Rheinmündung bis Wien ermöglicht, Be- fanntlich wird diese Wasserstraße im beshleunigten Tempo als Großschiffahrtsweg ausgebaut. Die entsprehenden Regulie= rungsarbeiten am deutshen Donaustrom zwischen Regensburg und Wien werden unvérzüglih einseßen.

Andererseits bietet die Donau die Möglichkeit, von Wien aus bis zu den Schwarzen-Meer-Häfen zu Ver rad eine Gelegen=- e die um so bedeutungsvoller. wird, wenn auch der Lauf der

onau außerhalb Deutschlands durchweg für die gleiche Kapazität ausgebaut sein wird. Die Mole es zu planenden Selens werden dementsprechend sehr große sein müssen und die Planung wird Vorsorge zu treffen haben, daß das in Betracht kommende Gelände für mindestens ein Fahrhundert ausreiht und somit alle Erweiterungen, die die Zukunft nötig machen kann, zuläßt. Dar-

aus ergibt sich, daß es keine Oertlichkeit innerhalb der für die È

künftigen Aufgaben viel zu eng -gezogenen heutigen zufälligen Grenzen Wiens sein“ kann. . Die Stadt ien wird ihre L 4 in den allecnähsten Tagen dem Handelsministexr zugehen

F lassen

Reichs- und Staat8anzeiger Nr. 77 vom 1. April 1938. S. 3,

»Brotgetreide, Mehl und Brot.“

Arbeits- und Schulungstagung für Züchter, Müller und Bäcker, zweiter Tag.

Bei Fortsezung der am Mittwoch begonnenen Arbeits- und Sqchulungstagung für Züchter, Müller und Bäcker, die unter dem Motto „Brotgetreide, Mehl und Brot“ steht und von den Reichs- arbeitsgemeinjchaften Pflanzenbau und Landwirtschaftliche Ge- werbeforshung veranstaltet wird, sprah am Donnerstag zunächst Professor K. Moh s - Berlin über die' Einwirkung von Wärme und Feuchtigkeit auf die Verbesserung der Bacfähigkeit des Weizens. .Den zweiten Vortrag hielt Dr. Schmidt - Berlin Über das Thema: „Verarbeitung von Auswuchsroggen“. Bei der Erforschung geeigneter Wege zur Schaffung befriedigénder Back- qualitäten áàus Auswuchsroggen mußte zunächst festgestellt werden, auf welche Art die Mehle nah ihren Auswuchsschäden Élassifiziert werden können und- welhe Veränderungen die ein- uen Faktoren, die die Bacfähigkeit eines Roggenmehles be- ingen, erleiden. Aus den daraufhin durhgeführten Serien- backversuchen ergab S die Erkenntnis, daß für die Hebung der Balfähigkeit auswuchshaltiger Roggenmehle eine hervorragende Bedeutung der Mehlmischung zukommt. Hierbei wurden die überraschendsten Ergebnisse bei einer Mischung beschädigter Mehle untereinander erzielt. So ergaben zwei oder mehrere Mehle, die für sih allein niht backfähig waren, bei Mischung ein§vandfréie Brote. Jm übrigen wird die Backfähigkeit durch den“ Zusaß geringer Mengen von Weizenmehl, Kartoffelstärke, Kartoffel- walzmehl und Milchsäure gehoben.

In seinem Vortrag über den müllerischen Wert von Roggen- sorten gaó Dr. G. Brückner, Berlin, das zusammenfassende Ergebnis vergleihender Untersuchungen bei Roggensorten der F. v. Lochow-Petkusschen Saatzuchtwirtschaft dahin bekannt, daß vom müllerishen Gesichtspunkt aus ein großes, shweres, glasiges Korn mit hohem Hefktolitergewicht bzw. hohem {peziftihem Ge- wicht erwünscht sei, Ein hoher Eiweißgehalt, verbunden mit niedrigen Aschegehalt, séi dagegen wegen der größeren mahltech- nishen Schwierigkeiten, die ein solhes Korn der Mehrzahl der Mühlen bereite, niht erwünscht.

Anschließend behandelte dann Mühleningenieur Hein - Berlin die technischen Fortshrittsprobleme der Müllexei, die sih

aus den neuen Typenvorschriften für Roggen- und Weizenmehle

ergeben.

Am Nachmittag wurde die agung zunächst mit einem Vor- trag von Bauer H e ch t, Berlin, über die Marktordnung auf dem Gebiete der Bakhilfsmittel fortgeseßt. Nah den Vorschriften über die Beimischung von Kartoffelstärkemehl und. Kartoffelwalz- mehl oder sonstigen Backhilfsmitteln zu Mahlerzeugnissen aus Roggen kam es zunächst darauf an, durh geeignete Maßnahmen dem Bäcker die Möglichkeit zu geben, sih diejenigen Backhilfs- mittel auszusuchen, die der Eigenart der von ihm hergestellten Backware entsprechen. Für die Zulassung der Backhilfsmittel ist die Feststellung der gesundheitlihen und lebensmittelrehtlihen Unbedenklichkeit durch das Reichsgesundheitsamt sowie das. Er- gebñnis der Prüfung über die backtehnishe Eignung durch das Fnstitut für Bäckerei maßgebend. Abgesehen davon, daß dur die ständige Verbesserung der Güte der # ackhilfsmittel dem Böker allmählich nur wirklich leistungsfähige derartige Hilfsmittel zur Verfügung gestellt werden, komme es insbesondere darauf an, die Verwendung von Rohstoffen ausländischer Herkunft mehr und mehr durch inländische Erzeugnisse zu ersetzen.

Fn einem weiteren Vortrag über das Thema: „Brotver- brauch und Brotqualität in Deutschland“ ging Dr. Pelshenke- Berlin von der Feststellung aus, daß im Reichsdurhschnitt der Verbrauch an Roggenbrot stark zurückgegangen, der Verzehr an Mischbrot dagegen in den leßten Jahren erheblih gestiegen sei. Aus der Unerfreulihkeit dieser Entwicklung im Hinblick auf die Sicherung der deutschen Brotgetreideversorgung (mehr Roggen als Weizen) ergebe sih die Forderung, durch Verbrauchslenkung und Verbesserung der Roggenbrotqualität dessen Vormachtstellung in der deutschen Broternahrung zu verstärken und zu erhalten.

Vor dem Schlußwort von Prof. Dr, Sessous - Gießen folgten noch zwei backtehnishe Vorträge von Brotfabrikant Foachim-Leipzig über die natürliche Sauerteigführung und von Dr. Lemmerzahl-Berlin über Roggenbackfähigkeit. Leßterer wies U. _a.. darauf hin, daß das Problem der Backfähigkeit des Roggens zwar nicht neu, aber auch längst noch nicht gelöst sei. Die ange- stellten Untersuhungen und Arbeiten hätten ergeben, daß die Be- deutung, die man den Eiweißstoffen für die Backfähigkeit des Roggens entsprehend den beim Weizen gemachten Erfahrungen beilegte, neuerdings niht mehr für so groß gehalten werde, daß man dagegen der Stärke, ihren Abbauprodukten und den fermen- tativen Vorgängen größere Beachtung zuwende. Dies trage zweifellos auch den Sm Galten der Roggenmehlprodukte mehr Rechnung und belaste die Arbeiten niht mehr durch einen Ver- gleih mit den. Weizenmehlprodukten.

_ Einweihung der Treibstoffabrik der Ruhrösl GmbH.

Am 30. März wurde in Anwesenheit zahlreither Vertreter von Staat, Partei und Wehrmacht das neuè Treibstoffwerk der zur Stinnes-Gruppe gehörenden Ruhröl GmbH. feierlih einge- weiht, däs nach etwas mehx als einjähriger Bauzeit Ende November vergangenen Fahres in Betrieb genommen ist. Der Leiter des Werkes, Dr. Winkler, wies in seiner Begrüßungsansprache darauf hin, daß das Werk die erste Treibstoffanlage sei, die im Rahmen des zweiten Vierjahresplanes dls Produktion aufgenommen habe. Das Werk stelle Benzin, Dieselöl und vornehmlih Heizöl aus Ruhrkohle in’ wirtshaftlihster Weise her und' verbinde erstmals die Erfahrungen des Hochdruckverfahrens der FG-Farbenindustrie mit dem von Genéraldirektorx Dr. Pott und seinem Mitarbeiter Dr. Broche entwickelten Steinkohlenextraktionsverfahren.- Mit der Errichtung des Werkes sei die hon lange erhobene Forderung erfüllt, den Ruhrbergbau stärker als bisher in die Treibstoff- erzeugung einzuziehen. Die nah dreimonatiger Tätigkeit vor- liegenden Ergebnisse, hätten gezeigt, daß die Verbindung vou. FG- Hochdruck- und Extraktionsverfahren-einen weiteren entscheiden- dén Beitrag zur Lösung dexr deutschen Tkeibstofffrage darstelle. "Es sei jeßt erwiesen, daß Peh und andere bisher hee * abseubare Steinkohlennebenerzeugnisse zu “wertvollem Treibstoff verarbeitet

werden könnten. Damit werde es in Deutschland in Zukunft kein:

Pechproblem mehr geben, auch wenn der Pechanfall im Rahmen der gesteigerten Kokserzeugung sich weiter stark erhöhen sollte.

Auch vom Obmann des Vertrauensrates wurde in einer kurzen Rede ‘darauf verwiesen, daß das neue Werk dazu beitrage, das deutshe Volk wehrhafter und wirtschaftlich unabhängiger vom Ausland zu macht. Der Gauleiter von Westfalen-Nord, Reichsstatthalter Dr. Meyer, weihte darauf die neue Betriebs- fahne, und abschließend wies der Führer des Gesamtkonzerns, Hugo Stinnes, darauf hin, daß, nachdem im Fahre 1931 die Zeche ver. Welheim habe stillgelegt werden müssen, jeßt für die im Bereich der Zeche wohnenden Volksgenossen wieder Arbeits- möglichkeiten geschaffen worden seien.

eue Versuche mit der Steinkohlenshwelung im Ruhrgebiet.

Das Gemeinschaftsunternehmen des Ruhrbergbaues für Schwelung, die Vereinigung zum Studium der Steinkohlen- \chwelung, hat sih entschlossen, ein neues Verfahren im Groß- versuch zu erproben, nachdem die Versuche mit zwei anderen Ver- fahren nicht die gewünschten Ergebnisse gezeitigt hatten und des- halb bekanntlich vor ciniger Zeit eingestellt worden sind. Es soll jeßt, wieder*auf' einer Zeche des Hoesh-Konzerns, eine Großver- suchsañlägé errichtet werdén, die” bei der Luxrgi-Gesellschaft bestellt worden ist und nah dem Spülgasverfahren arbeiten wird. Dieses Verfahren hat sih bei der Braunkohlenshwelung bereits gut be- währt“ und soll nunmehr ‘auf die Steinkohle übertragen werden. Die neue Großversuchsanlage wird eine Tagesleistung von 20 bis 25 t Schwelkoks haben.

Wirtschaft des Auslandes.

Ausweise ausländischer ITotenbanken.

Paris, 31, März. (D. N. B.) Ausweis der Vank von Frankreich vom 25. März 1938 (in Klammern Zu- und Abnahme - im Vergleich zur. Vorwoche) in Millionen Franken. Aktiva. Goldbestand 55 807 (unverändert), Auslandsguthaben 39 (Zun. 19), Wechsel und Schaßscheine 12395 (Zun. 567), davon: disfkontierte inl. Handelswechsel 11 150, Zentralkassen des Volks- bundes —, diskontierte ausl. Handelswechsel 22, zusammen 11 172 (Zun. 571), in Frankreih gekaufte börsenfähige Wechsel 418, im Ausland gekaufte börsenfähige Wechsel 805, zusammen 1223 (Abn. 4), Lombarddarlehen 3627 (Abn. 91), Bonds der Autonomen Amortisationskasse 5575 - (unverändert), Vorschüsse an den Staat Artikel 1, 2 und 38 vom 18. Juni 1936 22 084, vom 30. Fuli 1937

14 590, zusammen 36 674 (Zun. 10e: n assiva. Notenumlauf er

94815 (Zun. 651), täglih fällige indlihkeiten 24 392 (Zun. 782), davon: Tresorguthaben 37 (Zun. 9), Guthaben der Autonomen Amortisationskasse 2181 (Zun. 34), Privatguthaben

‘22038 (Zun. 696), Verschiedene 136 (Zun. 43), Deckung des

Banknotenumlaufs und derx täglich fälligen Verbindlichkeiten durch Gold 46,81 9% (47,38 9/0).

London, 30. März. (D. N. B.) Wochenausweis der

“Vank von England vom 30, März 1938 (in Klammern Zu-

und Abnahme im Vergleich zur Vorwoche) in 1000 Pfund

__ Berichte von auswärtigen Devisen- und Wertpapiermärtkten.

- Devisen.

Danzig, 31. März. (D. N. B.) Auszahlung London 26,30 G,, 26,40 B., E O (verkehrsfret) 212,12 G.,, 212,96 B., Auszahlung arshau - (verkehrsfrei) 99,80 G, 100,20 B. Auszahlungen: Amsterdam 293,22 G., 294,38 B,, A 121,46 G., 121,94 B, New York 5,2945 G., 5,3156 B., Paris 16,26 G, 16,34 B. Brüssel 89,52 G, 89,88 B, Stockholm 135,58 G,, 136,12 B,, | Kopenhagen 117,42 G., 117,88 B.,, Oslo 1832,19 G., 132,71 B.,, Mailand 27,75 G., 27,85 B.

Prag, 31. März. (D. N. B.) Ainsterdam 15,877, Betlin 11,50, Zürih 657,50, Oslo 715,50, Kopenhagen 635,75, London 142,35, Madrid —,—, ¿Mailand 150,51, New York 28,674, Paris 87,90, Stockholm 734,00, Wien 530,00, Polnishe Noten 537,00, Belgrad 65,70, Danzig 542,090, Warschau 541,50,

Budapest, 31. März, (D. N, B.) [Alles in Pengö.] Wien _——, Berlin 136,20, Zürich 77,95, Belgrad 7,85.

London, 1. April. (D. N. B.) New York 496,37, Paris 162,56, Amsterdam 896,78, Brüssel 29,374, Jtalien 94,32, Berlin 12,364, Schweiz 21,654, Spanien 80,00 nom., Lissabon 110,18, Kopenhagen 22,40, Wien —,—, Aan 622,00 B, Warschäu 26,34, Buenos Aires Jmport 16,00 B, Rio de Janeiro 281,00 B.

Sterling: Im Umlauf befindlißhe Noten 485 410 (Zun. 5920), hinterlegte Noten 41 000 (Abn. 5920), andere Regierungssicher- heiten der Emissionsabteilung 188 170 (unverändert), andere Sicher- heiten der Emissionsabteilung 800 (Abn. 10), Silbermünzen- bestand der Emissionsabteilung 10 (unverändert), Goldmünzen- und Barrenbestand der Emissionsabteilung 326 410 (unverändert), Depositen der Regierung 17 770 (Zun. 2210), andere Depositen: Banken 108 130 (Abn. 1010), Private 87380 (Zun. 730), Regierungssicherheiten 110 820 (Zun. 5730), andere Sicherheiten: Wechsel und Vorschüsse 8700 (Zun. 2060), Wertpapiere 20 220 (Zun. 120), Gold- und Silberbestand der Bankabteilung 830 (Abn. 40). - Verhältnis der Reserven zu den Passiven 25,61 gegen 29,62 9%. Clearinghouscumsaß 699 Millionen, gegen die ent- sprehende Woche des Vorjahrs 53 Millionen mehr.

Mexikanische Regierung empfiehlt vorläufig

Unterlassung von Maschinenkäufen im Ausland.

Mexiko-City, 31. März. Angesichts des Absinkens der mexika- nishen Währung hat das Finanzministerium alle Regierungs- stellen darauf hingewiesen, daß Maschinenankäufe im Ausland bis zur Normalisierung der Währungsverhältnisse zweckmäßig zu unter- bleiben haben.

Paris, 31. März. (D. N. B) [Swhlußkukse, amtlich.) Deutschland 13,10, London 161,75, New York 832,51, Belgien 549,00, Spanien —,—, Jtalien 171,55, Schweiz 747,00, Kopen- hagen 725,00, Holland 1804,00, . Oslo 808,50, Stockholm 834,50, Prag 114,70, Rumänien —,—, Wien ——, Belgrad —,—, Warschau —,—.

Paris, 31. März. (D. N. B.) [Anfangsnotierungen, Frei- verkehr.| Deutschland 13,09, Bukarest —,—, Prag —,—, Wien —,—, Amerika 32,60, England 161,50, Belgien 552,00, Holland 1800,00, Ftalien 171,85, Schweiz 747,00, Spanien —,—, Kopen- hagen 724,00, Oslo —,—, Stockholm 834,50, Belgrad —,—, Warschau —,—. i

Amsterdam, 31. März. (D. N. B. 72,52, London 8,967, New York 18011/,,, Paris 554,00, Brüssel 30,522, Schweiz 41,42, Ftalien —,—, Madrid —,— Oslo 45,10,

(D. N. B.) 111,40 Uhr.| Paris 13,33,

Kopenhagen 40,05, Stockholm 46,25, Prag 631,00.

Zürich, 1, April.

London 21,65}, New York 436,25, Brüssel 73,71, Mailand 22,96, Madrid —,—, Berlin 175,10, Wien: Noten —,—, Auszahlung —,—, Jstanbul 350,00.

Kopenhagen, 31. März. (D. N. B.) London 22,40,

New York 452,25, Berlin 181,30, Paris 14,00, Antwerpen 76,35,

üri 103,70, Rom 24,00, Amsterdam 250,30, Stockholm 115,60, slo 112,70, Helsingfors 9,97, Prag 15,90, Wien —,—, Warschau

86,66. 4 (Fortjegung des Handelsteils auf der vierten Seite.)

[Amtlich.] Berlin |

Berliner Börse am 1. April.

Aktien ruhig, aber freundlih, Renten eher gefragt.

Zu Beginn des heutigen Börsenverkehrs erreichten die Um- säße in den meisten Papieren des Aktienmarktes kaum die gestrige Höhe. Das mag an der am heutigen Monatsersten vielfach noh nicht erfolgten S cneteruna der Limite liegen, doch tritt daneben immer stärker eine zunehmende Materialknappheit in Erscheinung, zumal Kaufneigung überwiegt. Obwohl die Zinsgutschriften der Banken erst zum Teil erfolgt sind, ist über die dabei anfallenden Mittel doch hon weitgehend verfügt worden, was bei dem fehlenden Angebot eine Befriedigung des vorhandenen Bedarfs immer schwieriger maht. Charafkteristish ist dafür die Bewegung von Wasserwerk Gelsenkirchen, die bereits gestern einen namhaften Kursgewinn erzielten und diesen heute bei kleinstem Bedarf um 414 % erhöhten. Jm allgemeinen waren aber kaum größere Kurs- veränderungen zu verzeichnen.

Am Montanmarkt konnte Wberhauot nur etwa die Hälfte der notierten Papiere einen Anfangskurs erhalten. Verein. Stahl- werke stiegen unter Berücksihtigung des Dividendenabschlags um 14 %, Rheinstahl gaben !4, Harpener % % her. Von den ins=- gesamt acht variablen Braunkohlenwerten wurden nur dret an- geschrieben, von denen wiederum nur Dtsch. Erdöl eine Verände- rung (+ %) aufzuweisen hatten. Fn der chemischen Gruppe holten Farben einen Anfangsverlust von 4 % sogleich wieder auf. Bei den Elektro- und Versorgungswerten hatten Gesfürel mit + 4 und Thür. Gas mit 4 % die größten Verände- rungen aufzuweisen. Am Markt dec Maschinenbauaktien ver=- ließen Rheinmetall-Borsig heute erstmals den seit Tagen be- haupteten Kurs von 142 und stiegen bei einem Gesamtumsaß von zunächst xd. 300 000 RM um 1%. Sonst fielen noch Conti Gummi mit 4, Felten und Allgem. Licht u. Kraft mit [1e 1 und Metallgesellshaft mit 1% % als nennenswert ver- ändert auf.

Im Verlauf traten am Aktienmarkt keine größeren Ab weichungen gegen die * Anfangsnotiz ein. Rheinebraun wurden erst im Verlauf, und zwar 2%, niedriger angeschrieben. Dort- munder Union, bei denen heute der Dividenden- und der Anleihe=- stock-Abschlag, zusammen 16,56, abgehen, stellten sich ca. 24 % höher. Rheinmetall-Bosig. zogen bis 143% an, doch ließen die Umsäße beträhtlich nah. Kleines Kaufinteresse entwickelte [ih für Hotelbetrieb.

Die Börse \chloß freundlich. Rheinmetall-Borsig stiegen bis auf 1434, Schultheiß überschritten den um % % höheren Anfangs- furs bis zum Schluß um insgesamt 1% %. Jlse Bergbau wurden per Kasse 214 % niedriger festgeseßt, während EW Schlesien, eben falls per Kasse, 174 % gewannen.

Am Markt der zu Einheitskursen gehandelten JFndustrie- papiere erschienen Berliner Holz-Kontor, für die auf Grund des günstigen Fahresabschlusses und der angekündigten Dividenden- erhöhung äußerst rege Nachfrage besteht, zunächst mit Plus-Plus- Vorzeichen auf derx Tafel. Schließlih wurden sie, nachdem bereits gestern ein Kurs von 1374 erzielt wurde, ékneut 614 % höher bewertet, wobei Zuteilung erfolgte. Shwächer lagen Union Che- mische gegên lebte Notiz um 5%. Von Bankaktien fielen nur Dresdner Bk. mit + % %, Dtsch.-Ueberseebk. mit 354 und Vereinsbk. Hamburg mit 1% auf. Hyp.-Banken gaben eher nach, so u. a. Hamburger Hyp. um 1% und Meininger Hyp. um 1 %. Bei den Kolonialpapieren befestigten sich Schantung um 3 %g während Otavi 25 Pfg. einbüßten.

Am variablen Rentenmarkt wurde -dîe Altbesißanleihe mit 1324 unverändert, die Umschuldungsanleihe mit 96,30 um 5 Pfg. niedriger festgeseßt.

Am Kassarentenmarkt wurde fn Hyp.-Pfandbriefen bei leb- hafterèer Nachfrage vexstärkt Repartierungen Horgenommetn. Liq.-Pf.-Briefe lagen erneut eher freundliher. Größere Verändé- rungen „traten jedoch nicht ein. Von Provinzanleihén wurden 28/29er Holstein sowie Sachsen s bzw. 4 % höher bewertet und erreichten damit den Paristand. Reichsanleihen waren weiter gefragt. Fn Länderanleihen gaben Meckl.-Schwerin von 1929 um 14 % nah. 1939er und 1940er Reichspostshäße stiegen um 0,12 bzw. 0,10 RM. Von Fndustrieobl. gewannen Farbenbonds 4, Luwd. Loewe und Leopoldgrube je 4 %. Mont Cenis gewannen 0,3214.

Am Geldmarkt ermäßigte sich Blanko-Tagesgeld auf 31s bis 32% %.

Bei der amtlihen Berliner Devisennotierung wurde der Dollar mit unv. 2,493, das Pfund mit 12,38 (12,385), der Gulden mit 138,04 (138,06), dêr Franc mit 7,65 (7,66) und der Franken mit 57,16 (57,18) festgeseßt.

Neichsbankpräsident Dr. Schacht in Brüssel eingetroffen.

Brüssel, 31. März. Reichsbankpräsident Dr. Schacht traf am Donnexrstagmittag auf dem Brüsseler Nordbahnhof ein, um dem Gouverneur der Belgishen Nationalbank, Fan ssen, einen zweitägigen Gegenbesuh privater Natur abzustatten. Fanssen war zum Empfang auf dem Bahnhof erschienen, ebenso der deutshe Gesandte Freiherr von Richthofen mit Mitäliedern der deutschen Gesandtschaft sowie der Landesgruppenleiter der

SDAP. S chul z e. : :

Nach der Ankunft begab sich Dr. Shacht in die National= bank, wo zu seinen Ehren ein Empfang veranstaltet wurde. Daran nahmên neben Dr. Schacht und Fan ssen der belgische Finanzminister So udan, der Gouverneur der Société Géné- rale, Galopin, der Generalsekretär. des Außenministeriums van Langenhove und der Direktor der Handelsabteilung ‘des Außenministeriums Su eten s teil.

Ireues Handels8abkommen mit Ecuador.

Das bisherige Handelsabkommen mit Ecuador läuft an 31. März ab, Es ist daher zwishen dem Deutschen Gesandten in Quito und der Ecuadorianmschen Regierung am 29, März ein neues Handelsabkommen abgeschlossen worden, so daß für den Handelsverkehr zwischen den beiden Ländern auch weiterhin der Grundsaß der Meistbegünstigung in Geltung bleibt.

Zreg-Sizung in Luxemburg. Langfristige Verbands8erneuerung bevorstehend.

„Luxemburg, 31. März. Der Verwaltungsausshuß der Fntev- nationalen Rohstahl-Exportgemeinschaft befaßte sih in der am 31. März in Luxemburg abgehaltenen . Sizung namentlich mit der Vrage der Erneuerung der Eisenverbände. Während der Verhandlungen trat seitens aller Beteiligten lebhaftes und ein- stimmiges Juteresse für eine dauernde Erneuerung der Verbände an Stelle einer zeitlich begrenzten Erneuerung zutage, woraus biuka werden kann, daß ein günstiges Ergebnis der Vers andlungen bevorsteht. Die nächste Sizung des Verwaltungs3s ausschusses ist für die Woche nah Ostern in Aussiht genommen,

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