1922 / 11 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 13 Jan 1922 18:00:01 GMT) scan diff

L, i L E Er ebe dbavon ab, ihn um zu E A aber redrüli feststellen, daß sid vorbehalte, im / Jahr einen besonderen Antrag zu

Der Etat des Reichswirkschaftsministeriums wurde nah den Aus- ußbeschlüssen angenommen, ebenso der Etat des vorläufigen eichswirtschaftsrats “mit einer Gesamtausgabe von

Millionen Mark. Für Teppichbelag des neuen Dienstgebäudes

neben dem sonstigen Fußbodenbelag waren 820 000 .4 gefordert, dic

Reichsratsaus\chüsse haben diese Summe auf 400 000 .4 herabgeseßt.

i Der Etat des Reichsarbeitsministeriums enthält y. a. eine bedeutendé Mehrbelästung der„Yteichskasse im Betrage von

24 Milliarden Mark, die durh das Reichsgeseß über Notstands- maßnahmen zu Unterstüßung von“. Renten- empfängern aus der Invaliden- und Angestellten- versiherung notwendig geworden sind. Für die Unter- sühung notleidendex Kleinrentner sind 200 Millionen Mark ausgeworfen. Die Ausgaben fr Wochenhilfe umd Wochenfürsorge sind um hundert Millionen Mark erböbt worden. Auch in diesem Etat haben die Reichsrats- ausschüsse Kürzungen an den Personalforderungen vorgenommen. Eine längere Erörterung führte im Plenum ein Antrag Sachsens herbei, einen Betrag von 160 Millionen Mark einzuseßen zur Unterstüßung derjenigen Gemeinden, die nicht tin der Lage find, den auf fic entfallenden Anteil bei der itersilbung von Empfängern ‘von Nenten aus der Jnvaliden-- und Angestelltenversicherung zu tragen. Der Vertreter der Reichs- regierung bekämpfte aus finanziellen Gründen den Antrag, {ließli wurde er aber gegen die Stimmen von Württemberg und Hamburg angenommen. i E E :

Nach dem Etat des Neichsarbeitsministeriums- wnrde der Et ät

des Reihswehrministeriums' unverändatk bewilligt. Der

Heeresetat erfordert im ordentliden Haushalt drei Milliarden

Mark, das ist gegen 1921 eine Vermehrüng* von dreihundert Mil-

lionen. Die Perlen ist außer dur die Teuerung auch da-

dur begründet, daß die Entente uns gezwungen hat, Material aus- zuliefern oder zu vernichten, däs „wir sonst sür Heereszwecke hätten verwenden können. Der Marineetat ist auf 712 Millionen

ark perans{lagt und enthält“ gegenüber dem für 1921 eine Mehr-

v R von 133 Millionén. / :

Angenommen wuxden weiterhin noch der Etat des all- emeinen Penfîonsfonds, der 10,8 Milliarden Mark er- ortech und der: Etat des Ministeriums zum Wieders-

«ufbau '

Die vereinigten Ausschüsse des Reichsrat s für Volks- wirtschaft, für Haushalt und Rechnungswesen und für Rechts- pflege hielten heute eine Sigung.

In leßter Zeit sind in der Tagespresse Mitteilungen ver- öffentlicht E wonach der Versuh gemacht wird, mit Hilfe des Personals der Reichs-Post- und Telegraphenverwaltung den Post-, Telegramm- und Fernsprehverkehr be- stim mier Dertonen und Behörden zu politischen L 2A zu überwachen. Nah den Pressenachrichten oll diese widerrehtlihe Ueberwahung bereits größeren Umfang angenommen Iien; es sollen auch bereits Post- sendungen vorübergehend oder . dauernd dem Postverkehr u diesem Zweck entzogen worden sein. Dem „Wolffschen

elegraphenbüro“ zufolge waren diese Mitteilungen der Post- verwaltung {hon vor ihrer Veröffentlichung - in der Presse be- fannt. Die alsald eingeleitete Untersuhung hat nichts ergeben, was darauf schließen läßt, daß das Post-, Telegraphen- und ernsprehgeheimnis D mehr gesichert sei. Die Verwaltung at IMoN ungesäumt besondere Vorkehrungen getroffen, : um ie Wahrung des Post-, Telegraphen- und Fernsprech- Ge! es Aherzustellen, Ein Grund zur Besorgnis liegt für

as Publikum: nicht vor. is

Nach einer im -Reichsversicherung3amt geferkigten Zusammenstellung sind von den Landesversicherúngs- anstalten und Sonderanstalten in dem Kalenderviertel- jahr vom 1. Juli bis 30. September 1921 30 369 JZnvaliden- renten, 4280 Krankenrenten, 9457 Altersrenten, 5176 Witwen- und Witwerrenten, 288 Witwenkrankenrenten, 7181. Waisen- renten festgesezt worden. Von den bisher überhaupt be- willigten Renten liefen am 1. Oktober 1921 noch 1014959 Snvalidenrenten, 70.334 Krankenrenten, 262 631 Altersrenten, 110 140 Witiwen- und Witwerrenten, 4311 Witwenkranken-

renten, 515 455 Waisenrenten.

Preußen,

empfing der Präsident Calonder im Nathaus in Königshütte weitere Abordnungen der deutshen Bevölkerung. Die Vertreter der deutschen Gewerkschaften brahten dem „Wolffschen Telegraphenbüro“ zufolge in nahdrüclihster Weise die einmütige Forderung um Ausdruck, daß gemäß der unzweideutigen Bestimmung Ber Genfer Note der Zusammenhang der oberschlesischen Gewerkschaften mit ihren Spißenorganisationen im Reiche ewahrt werden inüsse, Einmütig kam zum Ausdruck, daß die Gewertigjaften aller Richtungen jede | politische“ Be- tätigung auch in Zukunft ablehnen, Die von den Polen ‘in

Gestern vormitta

dieser Hinsicht gehegten “Befürchtungen seien daher völlig

ndlos. Wenn Ruhe und Ordnimg, die Vorbedingungen des wirtschaftlichen Lebens, in diesem unglüclichen Lande wiederkehren sollen, so seße das voraus, daß die in Deutsch- land erworbenen Rechte des Arbeiters, u. a. das Betriebs- rätegeseß, das Schlichtungsverfahren sowie die sozialen Ver- sicherungen in vollem Umfange aufrechterhalten bleiben. Die t en Gewerk ften würden dafür eintreten, daß die polnishen Arbeiter in dem deutsch bleibenden Gebiete Ler ienens keinerlei Benachteiligung erfahren. Vertreter der drei Gewertschaften der Angestellten machten sih die orderungen der Arbeiter in vollem: Umfange zu- eigen. ieran \{chloß sih der CmDn, einer größeren Anzahl von. ertretern des Deutsch-Oberschlesishen Volksbundes ür Polnish-Schlesien zur Wahrung der Mindér- eits rechte und des Deutshéen Aus\{chusses für Ober- Die Wi E ufo sinn, det A e beiden e anisationen vereinigten Berufsstände und Parteien im einzelnen Bde aci Wüns e faßte Landrat a. D. Dr. Lukaschek da În usammen, daß die deutsche Kultur und ihre Organi- sation e dem polnish werdenden Teile aufrechterhalten werden müsse. Zum Schluß nahm der Präsident Calonder das Wort und führte aus: / j Er begreife fehr wohl das Gefühl, das die deutsche Bevölkerung erfülle in der (ms n n es die qroßen ues die Deuts ten e. e Festlegun rx neuen Grenze De “tis ie Era eung der 4 P Auf,

Î rennung8«-

ibn d eres darin e, troy der inie “van Set ihe Gemeinschast zu \{affen. _Er sei sebr glüdlih, daß. er nach Oberschlesien gekommen sei. in der

chlesien.

Grkenntnis, daß er feine Aufgabe ohne Fühlungnahme mit der ober-

. währen. --

e beiradite den E 1 als ein unab

ganze e

den weisbares

hâtten, jeden Gedanken an eine

beginnen werde.

Minderheit in - dem deuts{ch bleibenden CTeile alle ers Er Fönne versichern, nach Schuß

der in der Genfer G uns vorge die die Ausführung -des' zu 1ch

Sie folle. auf der Q: ; E: versöhnend und ausgleichend wirkèn. **

M R Oefterreich..

der ungarischen Vertreter das

Konferenz, das sich

aus, daß die Verhandlungen

des Bundeskanzlers an und bat,

ziehungen überzeugt zu sein.

nahmen die Kommissionen ratungen auf.

Grofs:britannien unnd Frland.

Jahres begangen wurden, Amnestie gewährt.

britishen Streitkräfte aus Jrland begonnen.

Frankreich.

des „Wolffschen Telegraphenbüros“, u. a. sagte:

ruhigender Weise auf den internationalen Beziehun Gedanke. der Gerechtigkeit habe - eine. stärke Entstelle man nicht ‘dle. Absicht ' als. fkriegetische Nation darstélle ; die Das”. lehne. - Frankreih ab. Es ‘gäbe -- größeres - Interesse am Welktfrieden : habé j es gäbe auch fein Land, das entschlossener sei, zu erhalten. Seit seinem Siege habe

Tein Land,

der Weltfriede nicht gestört werde ? Miflitarismus seien ‘anderwärts zu finden gewefen. noch nicht ganz sicher, ob er nicht doch noch zu finden

hindern Tönuten.

verbreitet worden, die uüngenäu seien. ( Erklärung, die er als Antwort auf die: Anfrage eordneten- Kloßy- gegeben hatte, und fuhr- fort: fiele das Parlament niht vorx vollendete R. was no

Auskünfte - über die Verhandlungen,

ierungen getan bâätten.

(

Man‘ erörtere in.

aben, hen Late! werden könne, sonst könnten die

garantiert seien.

man nicht „abgehen.

reis gesagt, worden wäre? Seiten unterbrochen.)

Gr fuhr dann fort, erx

Frankfreih und Großbritannien

mächte wie s es nit

verbunden hätte, die Reparationen ARDETeN kommission Zahlungshera

zum

Mehrheit Zahlungsaufschub zu : dieser Kommission iht die -Mehrbeit:

aBrtpU - 2 E C fir T m L,

If n ite könne. Er set in seiner Ent- E “ves abhän und werde nah bestem Wissen ‘und

ihw. ab, ob das Moratorium bewilligt oder abgele m «r - ine nur -sagen, daß

49 ber Minotititen besonders der 1 ordernis einer;besseren«internat nft,- Wenn man ledigli di&*Güter“ der Kultur“ vflegen wol : “und, wie die deutschen Vertreter mit erfreulicher Deutlichkeit bet Mi » a tin Me man holen, daß eine neue Aera gegensettigen Verständnisses und Wohlwollen L Er begrüße es, daß die Deutschen mit anerkfennensg- werter Offenheit und Obijektivität versprochen hätten, er E T eien Au É “4 dem Wunsche der Deuts@en - der Sprache das größte Wohlwollen, diè «Sympathie - seines Gerechtigfeitsfinnes entgWetbrirge, Eine grne Aufgabe warte ehenen gemischten Kommifsion, ließenden Vertrags. überwachen folle. ründlage neuer En!s{ecidungen und neuer. Ziele

inbuße:

Die R

Kriege“ gekommen wäre. , so habe Deutschland von der Reparátions- egung und Zahlungsfrist verlangt, also ein Moratorium. Die Reparationskommission habe das Recht, mit bewilligen. Frankreich j Es° hänge nicht von

-Méhrheit-

Gewissen . Er-Hegreif die deutsGe Bevölkerung mit | Bangen qn die L Lune f heit in ganz n er bis unbefaunter ustand begine, Die Frage U 6 inoril Bör

: pr

“Die unter Führung _ des Ministerpräsidenten Grafen | Bethlen- gestern früh in Wien eingetroffene ‘un gdris chè Delegation trat im Laufe des’ Vormittags mit der“ öster: reichishen Delegation: zu der ersten Vollfißung zusammen. Jn dieser sfizzierte der Bundeskanzler Sch ober nah Begrüßung i Arbeïtsprogramm der l im“ allgemeinen auf die Durchführung des Venediger Protokolls bezieht, und“ \sprah die Hoffnung ein den . Interessen beider Staaten entsprechendes Ergebnis zeitigen werden. Er {lug vor, sofort in die Arbeit einzutreten und drei Kommissionen für die Regelung der finanzpolitishen Angelegenheiten, für Eisenbahn-, Verkehrs- und Grenzfragen und \chließlich für die Behandlung der handelspolitishen Beziehungen zu bilden. Der ungarische Ministerpräsfident Graf Bethlèn schloß sich ‘den Vorschlägen von dem guten Willen der ungarischen Delegation zur Herstellung freundnachbarlicher Be- Er sprah gleichfalls seine Hoffnung auf ein günstiges Verhandlungsergebnis aus, um so mehr, als die ungarische Delegation das größtmögliche Ent- gegenkommen in den Wirischaftsfragen bewei)en wolle, Hierauf sofort die fachtehnischen Be-

Der König hat für alle politishen- Vergehen, die in Frland vor Abschluß der Waffenruhe im Juli vergangenen

Blät

meldungen zufolge hat gestern auch die Zurückziehung. der

Zu Beginn der vorgestrigen Sißung der Zeputierten- kammer hielt der wiedergewählle Präsident der Kammer, Raoul Peret, die üblihe Antriitsrede, in ‘der er, laut Bericht:

Die Völker, die fieberhaft, na einem Allheilmittel suhten, das alle Kriegsleiden * heilen: könnte, beobachteten einander mit offen- kundigein Mißtrauen. Dieses Unbehagen laste in ziemlich beun- en. Selbst der erlitten. Grant ted, “indem man es die nach Herrschaft strebe?"

das

als Frankreich ihn aufreckcht Frankreich nngeheuere Opfer gebraht, damit niemand das Recht habe, féin Wort in Zweifel zu zichen. , Was habe Frankreich nit vor 1914 unternommen, damit Der Impertalis#mus und der Man sei aber ! aber zwischen einer herausfordernden Haltung und einer unbedingten Näch- giebigkeit, gegen die sich das nationale Empfinden auflehnen würde, gäbe es noch Naum für eine gerechte Abwägung der Lebensinteressen Frankrei{s und für Maßregeln, die einen neuen Gewaltstreih ver-

sei;

Hierauf ergriff der Ministerpräsident Briand, der aus Cannes in Paris eingetroffen war, das Wort und führte aus :

Er wisse nicht, ob es niht Pflicht des Vertreters Frankreichs ‘sei, sich jeßt anderwärts zu befinden (Widerspruch rechts), äber er habe geglaubt, .es sei seine Pflicht, dém Lande und dem Parlament die Wahrheit zu sagen, um. die lügenhaften Nachrichten zu widerlegen. Seitdem er auf der Konferenz tin Cannes weile, seien. Nachrißten Briand. erinnerte an die

des Sie

wenige Nes» Sie gebe Erklärungen ab, während. die onferenz. noch mitten ‘in den Arbeiten ftehe. “Ob die Verhandlungen erweitert werden, sei nit sicher, aber es scheine notwendig zu fein, um die Beunrubigung “der öffentlichen Meinung zu verscheuchen. Cannes das ernste und bedeutende Reparations-

problem ‘und den Wiederaufbau. Europas. Man s\prehe viel vont rieden, aber es genüge nit davon zu reden, man müsse au den Mut p en, die erforderlichen Laten zu unternehmen, damit er realisiert olfer noch. lange ‘auf ihn warten, Für ein Volk: wie das französische genüge es nit, daß seine Grenzen Es gebe Grenzen, die. noch kein Friedensvertrag anz erkannt habe, über die: jezen Augenblick ein Krieg entbrennen könne, Frankreich könne ih nit desinteressieren, denn wenn es das heute tue, werde es notwendigerweise_ morgen ein Opfer werden. eine Notwendigkeit für die Völïer, fih zu vereinigen, um etwas Ordnung in diese Unordnung zu bringen ' und etwas Sicherheit in dieses Chaos. Er sei in keiner “Weise beengt, in Cannes Stellung zu nehmen, denn er habe im Senat als Antwort auf die Frage Ribo!'s erklärt, er halte die Solidarität der Völker tür notwendig. Jn diesen Sinné habe die Konferenz in Cänues eine Entscheidung getroffen, aber das Reparationsproblem sei davon nicht berührt worden. Der Friedens- vertrag von ‘Versailles könne niht den Gegetftand irgend etner Er- örterung bilden, und die Klauseln, die die SiGerheit Frankreih8 ge» währleisten sollen, stünden außerhalb der Debatte. Davon könne Die Tagesordnung der Konferenz evon Genua sei wirtshaftliher Art. Was hätte män von den Vertréternt wenn eine derartige Konferenz ohne ‘sie entschieden - Dex Ministerpräsident wird von verschiedenen fei. überzeugt, daß, wenn Deutschland gewußt hätte, daß ein Bündnis zwei . Gtoß- i eee as

hnt tw

tionalen

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egierung

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Frank»

Habe

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[5 Mos L geltenden. Zahlungsplan abändern wolle,

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ein und

Ab- gebe

in

erde,

oratori ststehe. (Bei bes Aeußerungen des Minister- Az t E stürmischen Szenewy einige Abgeordnete auf

tofen : d e vorsichtig fein, wenn er Auskünfte Resten riefen: Brian M sei eine Tatsache, es gäbe eine

(Con Daudet rief dazwischen : Das is bedauernwert!) Der Minister. Präsident A fvartete ri Minuten, bis sih der Lärm gelegt hatte; der Kammerpräsident Peret forderte die Kamnermitglieder auf, den Ministerpräfidenten in Ruhe anzuhörei. Briand fort» ahrend: Weil es unmöglich sei, diesen Zablungéplan zu verhindern, Ack. die franagfische. Megierung bemüht,=die - anzösischen-Interessen : fiherzustellen. Wenn der Zahlungsplan für 1 abgeändert sei, welche Garäntien habe man dánn, dämit die Lage uicht 1923 die gleiche werde ? Frankreich- habe auf -feine Leiden hingewiesen, auf die age seiner Finanzen und erklärt, es. könne nit zugeben, daß das Zahr 1922 es -auch nur ‘um einen Centime beraube. Wenn der Zahlungsplan ab. eändert werden müsse, verlange Fränkreih, daß Garantien für cine . Kontrolle gegeben würden, die Deutschland verpflichteten, ¿das zu unter nehmen, was es bis jeßt noch nit getan habe. Darüber scien die freundschaftlicsten Verhand]ungen in Cannes geführt worden. England bringe cin ároßes Ovfer, wofür Belgien un Frankreich dankbar eien. (Die Rechte unterbrach Briand von neuem.) Briand gab fêiner Entrüstung - darüber: Ausdru, daß politische Absichten in die Debatte hineingetragen weiden. ‘Ex legte dar, welche Vorteile Frankreich daraus ziehe, daß cine neue Kombination über die Anrechnung der. Saargruben 92 funden worden - sei. Die Schwierigkeit wegen der 400 Millionen Mark bezüglih der Saargruben fei also zu Frankreichs Vorteil gelöst worden. Ér wisse ganz genau, daß die ungünstigsten An- gelegenheiten gegen die Regierung - ausgebeutet würden, . während man' über Oberschlesien, Ruhrort, Düsseldorf. und. “andere ' günstige Lösungen schweige, weil man dies alles ; rasch ver: gessen habe. Frankrei sei in der Lage, mit einem Gläubiger, ‘der ch mit anderen Gläubigern an einen Tisch “gesetzt habe, über die UnmögliŸkeit eines Schuldners zu bezahlen, zu „perhandelu. Man könne nein jagen. Aber älsdann müsse man si vor Augen halten, was sih ereignen werde. E38 sei ja sehr leicht, zu behaupten, die Nes gierung gebe die Rechte Frankreichs preis. Aber er wünsche, daß das Volk und das Parlament. aus der Atmosphäre der Beunrubigune herausïkomme. (Als auf die lezten Worte Briands ironisher Beifa bemerkbar wurde, machte Briand Miene, die Kammertribüne zu ver- lassen. Der Kammerpräsident Peret ‘hielt ihn zurück. Briand stieg die wenigen Stufen, die er bereits von der Rednertribüne hinuntergegangen war, wieder empor und wartete ruhig ab, bis der Kammerpräfident Peret seine Rede beendet hatte, in der er in der 1chärfsten-Weise die Aba geordneten tadelte, die den Ministerpräsidenten in fystematischer Weife unterbrechen.) E E i \ Briand- fubr fort, indem er si über diè Lage in De U t | ho Tand aussprach: Niemand habe vorausfehen können, daß die Mark ihren Wert verliere; der Beweis dafür sei, daß die vorausgegongeneu Regierungen Milliarden davon in den Safes hätten liegen lassen. Der Nedner ging alsdänn dazu über, von der franz öft) ch-eng- Tischen Allianz zu sprechen, die für die beiden Länder von Nuten sci. Unter diesen Umständen habe er die Verhandlungen mit Uoyd George begonnen. Briand entrüstete fichdarüber, daß man verleumderischerweise erklärt habe, England häbe Bedingungen ‘gestellt, die für die Würde Frankreichs. unannehmbar seien. Es ‘sei ‘entschieden worden, daß die Frage von Tanger „den Gegenstand von Verhandlungen bilden folle und daß .die VDrient- angelegenheiten von den drei Außenministern Frankreichs; Englands und Italiens nach- der Konferenz von Genua durchgefprochen werden sollen. Er habe seinem englischen Kollegen flar gemaht, daß es nit im Interesse Frankreichs allein, sondern im gemeinsamen tig efle von Frankreich und England liege, einen Vertrag abzuschließen, da die Grenze Frankreichs mit Deutschland duch die Grenze Englands sei, und da England, wenn es diese verteibdige, zugleich - seine eigene ‘Existenz - verteidige. Mit (ntrüstung tadelte -Briand : die, die Zegen haben, die Allianz der „beiden Völker sei eine ruledrigung - weil d rankrei seine ‘Stellung am Rhein aufgeben müsse. Diese Gerüchte seien fals.

George bie Crklärung abgegêben, daß die englis. e Regierung vollkommen den französischen Standpunkt ein‘ nehme: Gestern sei ihm ein Versprehen gegeben worden, dur das. festgelegt werde, daß die Garantien der Artikel 42, 43 und 44 des Fricdensvertrags ungenügend seien, um den Frieden im gemeine samen Interesse ‘von Frankreich und England ficherzustellen, und daf, wenn diese Grenze bedroht werde, Großbritannien mit allen seinen Streitkräften zu Wasser und zu: Lande. an der Seite. Frankreichs stehe. (Ein Abgeordneter der. Rechten, der dazwischen rief, England habe ja kein Heer, wurde zur Ordnung gerufen.) Briand fuhr fort, er sci der Ansicht, daß eine derartige Garantie nicht gering an- geshlagen: werden könne. Weun das Land sie besiße, werde es fie zu würdigen wissen. Wenn am Tage nah einer großen Konferenz zroishen den Völkern zu der Friedensgaraütie, zur Aufrechterhaltung der belgischen und französishèn Grenze noch ein Abkommen käme, das die Ostgrenze garantieren könne, habe er doch die Empfindung, daß etwas geschehen sci, um den Frieden aufrecht zu erhalten. Gr täuihe fh vielleicht, aber angesichts derartiger Probleme müßten die Politiker ihre Verantwortung übernehmen. Er habe geglaubt, die wünschenswerte Autorität zu besitzen, um im Namen Frankreich{8 zu sprechen, aber . „. «„ Briand mate eine Bewegung, daß er - enttäuscht sei, und fuhrt fort, aber er habe nicht das Recht, auf einen Kampfposten zu treten, wenn er nit gewiß sei, keinen Dol(hstih zu erbalten. Der. Ministerpräsident müsse cine: vollkommen unantastbare Autorität haben. Er könne nicht sagen, daß er die nötige morálishe Kraft besize, er habe von weitem gez fühlt, daß: er nicht das volle Vertrauen besiße, er bleibe aber: dabei, ‘daß die Verhandlungen mit den Alliierten Frankreichs : nüßlich... seien. Jn keinem Augenblick a die Inter- essen Frankrei{s vernachlässigt worden; aber jeßt fetten andere an der Réihe: i Mit einer Geste der Entmutigung tral Brianò von der Rednertribünè herunter und verließ mit sämtlichen Ministern die Kammer. Der -Kammerpräsident hob die Sißung auf und vertagte sie unter allgemeiner Erregung auf Donnerstag.

: Grei der Ministerpräsident Briand in der Kammer seine Erklärung abgegeben hatte, begab er si. ins Elysée, um dem Präsidenten der Republik die Demission des Ministeriums mitzuteilen, die dieser annahm. Abends berief der Präsident Millerand den Senator Raymond Poi néaré ins Elysée. und ersuchte ihn, die Kabinettsbildung zu übernehmen, - Poincaré erklärte, er werde mit mehreren seiner Freunde Rücksprache nehmen und. im Laufe. des nächsten Tages dèm Präsidenten seine Antwort übermitteln.

Nach einer Haplamelbung hat Briand an ben britischen Premierminister Llo yd George folgendes Telegramm gesand!: In Anbettacht der ‘politischen Umstände, die ih bei meiner An kunft in Paris vorgefunden häbe, ‘war ih der Ansicht, daß es t nit: mögli sei, den Vorsiß_ im Ministerrat - zu behalten, Da 2 dem Herrn Präsidenten der Republik den Rücktritt des Kabinet unterbreitet habe, kann ich.nicht nach Cannes zurüd* kehren, um an den Arbeiten des Obersten Nates teilzunehniett Ich bitte Sie; dies - unseren delegierten Kollegen „mitzuteiler und ihnèu gleidizeitig meine Bitte um Entschuldigung. und da Bedauern zum Ausdruck zu bringen, daß ih. die dannt arbeit mit ihnen aufgeben mußte. Was Sie; mein lieber Herr Lloy George, betrifft, so tut es ‘mir besonders lèid, daß i die Unter! redungen, die wir im Interesse unserer beiden Länder und im Interest ‘des europäischen. Friedens begonnen hatten, nicht. zu Ende führen Tonnte, die ih fo-gern zu cinem guten Enderfolg geführt hätte. j hoffe, daß. mein Nachfolger mit Ihnen wiederaufuehmen wird 1n _daß er, glüdckichet als. ih, die Absichten wird verwirklidsen könne

die wir angestrebt : hatten. Ic bitte Sie, . den Aüsdrud meiner d

Für ‘das sonderen Hochachtung und- Ergebenheit entgegenzunehmen. e

In-dem Augenblick, in dem er Cannes verlassen habe, ‘habe Lloyd

aloyd Geor:

Bes, begrüßte und sie dann laut

Telegraphenbüros“ aufforderte,

ahlungs\hwierigkeiten und zu - ihrer Abstellung

eines Bild von der wirtschaftli

Buutschlands sowie von den Schwierig

‘eistung der Neparationszahlungen, t festgelegt seien, ergeben hätte von der Reichsregierung ins Auge gefa seitigung der Sigung 9

Nah Beendigung der Ausf der Vorsißénde Lloyd George, daß einer alliierten Regierung die Besch

wurde darauf vertagt.

deutshe Delegation über

=— Die Reparationskommission hat. vorgestern die

die

Kommission vom 16. Dezember 1921 gestellten Fragen gehört, - Zahlungen Deutschland ‘am

nämlih erstens darüber, ‘welche 15. Januar und am 15. Februar l zweitens über das Ersuchen

erklärte Dr. R athenau:

Deutschland habe der Kommission deshälb nicht früher Auf- flärungen gegeben , weil es gewußt habe, daß der Oberste Rat in Cannes zusammentrete, und geglaubt bätte, es sei vorzuziehen, den

Augenblick abzuwarten, in dem es si gegenüber befinde. Nathenau gab alsda wirtschaftlißhe und seiner passiven Handelsbilanz geuötigt ju ernähren. Er führte aus, Nahrungsmittel reiten niht as, um E müsse deshalb für fünf - mittel einführen. Ausland geen deutschen Kapitalien habe, habe si

Goldmark betragen

Ausfuhr sei unmöglich,

jndernis zu erblicken sei. Auch die landwi

h großer Anstrengung in verhältnismäßig geringem Maße ge- : athenau sprach álsdann von den a

inn zur Steigerung der Tätigkeit Deutschlands auf dem Welt- : g daß, wenn Deutschkand in dieser Richtung tf seine eigenen Kräfte angewiesen sei, nichts geshehen könne. t) eine gemeinsame Anstrengung aller Völker seien notwendig. Unter Lage Deutschlands sich nur vers{chlechtern,

u es gezwungen werde, ungeheure Summen für die Nepara-

Dr.

nt worden.

t und sagte, er glaube,

in Umständen könne die

tit ju zahlen. Gewiß weigere Deu

en zu machen, ‘um seine

t worten n Wutshland gefordert werden würden. nth in diesem Jahre das Defizit der [ihn. Sie. werde auch alles möglich singen kräftig herabzuseßen, die für event würden. ute Roble fei nit mögli, da isn Weltmarktpreis erreicht habe,

terétag Jeine Ausführungen fortzu t Vunsch, vorher die Punkte zu erfah

‘on Bourgeois mit 205 von 220

ewählt. Vei der Uebernahme des Präsidiums hielt Bourgeois Rede, in der er zunächst auf die shwierige

19e Frankreichs zu sprechen kam und

VYerweise eine weitere Erhöhung der Steuerlasten notwendig in werde, ferner eine Verminderung der Ausgaben und eine

troishe Reform der Verwaltungsmet

ereinfahun ion. Miung und Dezentralisation. So

V Frankreich habe das Schlimmste scho [, ter Opfer sei noch nicht abges{lossen.

[e erigen Politik sei die der A usführu n L Tatsächlich sei er bis u habe,

ne, Die

eutihland Unrichtigkeit- dieser Versicherung

besitze

ne Ausgaben vermebre zu mad aftskraft

it: Deutsch einigen,

und - es ablehne en, wie sie in Frankreich sind,

land

nur. darauf aus, Es

d fei sei sicher, dem ablungsstatut er ; 0 j ergeben, zustitnmen E, a engee lam Bourgeois auf Indus mac en, Er äußerte die U 1 0 ; eimm, enne der Senat ihre

ennt werden igkeit unte: müßte.

„en Nechte hervor. ;

ten, daß ihre ci Frankrei und vürden sie auc mit aller M u Welt mitarbe

chaftlihe Neorgan

Bourgeois hob

gne”, die gegenwärtig g

n ck werde, es zu isolieren und sein moralishes An- Er légte Verwahrung ein gegen den Vorwurf Wenn Frankreich die Dauer

Aa ¡nd -Imverialismus. i die Zat Die stpilicht abkürze, sein digen, seiner Kriegs\{ife herabsete,

1 Lu I A an e s oruepun s R T: 34 in R 74 “r us Erde I D in, G R it at S A, ZACD 2A

op V mg Bad, L 17 E ADIE o PCSURE 2 (E E a2)

Die gestrige Sißung des Ober ae L e gp die Mitglieder ihm vorher perss

über

finianziellen Schwierigkeiten dar. ing aus Paris die Nachricht vo Briands ein, worauf Loucheur den Obersten- Nat verließ. ührungen Dr. Nathenaus erklärte P e DNeus

und Verhandlungs- | fähigkeit des Obersten Rates zweifelhaft: sei. i erst in einer internen Beratung geklärt werden,

; der deutschen Regierun Zahlungsaufshub für den Restbeirag der nah dem Zahlungs- plan fälligen Teilzahlungen und drittens über die funft zu leistenden Garantien. Nach dem Bericht Havas“ über die Verhandlungen mit der Repgrationskommission

finanzielle Lage Deutschländs , Deutschlands

Milliarden Nobstoffe und Lebens- Während vor dem Kriege der Ertrag der ins

eute die Lagë Deutschlands zu seinem Nacteil ver- indert, Daraus entstehe für Deutschland ein jährlihes Defizit von 50 Millionen. Die deutsche Ausfuhr, die 1913 10 bis 11 Milliarden habe, sei auf 34 bis 4 Milliarden Goldmark herabgesunken. Deutschland könne das nur ändern, indem es seinen Verbrauch einshränke, was fast unmöglich sei, da Deuts{land schon ein Minimum verbrauche. Auch eine Erhöhung der industriellen Erzeugung und da in den Zollschranken ein fast unüberwindliches

öñnen zu zahlen, aber es habe große Schwierigkeiten, sich uélindishe Devisen zu verschaffen. Deutschland sei bereit, Anstren- Lage zu bessern. -Auf die F (hland 1922 zahlen könne, erklärte Dr. Rathenau, bevor er wisse, welhe Sachlieferungen dieses Jahr

Eine wesentlihe Erhöhung der Steuern auf die der deutsche Kohlenpreis schon

Die o paL pan ersuhte Dr. Rathenau, ‘am

tragen wolle, damit er die Unterlagen beibringen fönne. Die tparationslommission beschloß, diesem Wunsche zu entsprechen. e ¡weite Verhandlung mit der deutschen Delegation wurde ther auf einen späteren Zeitpunkt verschoben.

Im Senat wurde gestern der bisherige Präsident

it fe nit vergessen, daß in allen Ländern und zu allen Lien finanzielle Krisen die Vorboten von Mevolutionen gewesen

La eute auch noch uicht ausgeführt Frankreich habe bis zum heutigen Tage das, worauf es An- noch nit erhalten. Deutschland erkläre,

eut : im Ausland beträchtliche Werte. 'Oland einen Teil seines Aktivums verheimliht habe, ruiniere

im Innern des Landes freiwillig (1), seine. Steuerlasten ebenso

Deutschlands wesentlih unges{hwädht. ein daß es keine Regierun / ; quer Verminderung der Ansprüche Frankreichs, wie sie sich / Hoffnung, daß fie zu einem Frankrei und England führen werde. (Beifall.)

otwendigkeit, daß diese Frage von der der Neparationen ftreng

den Alliierten bei der Vertretung der gemein» Ansprüche auf Reparationen erfüllt würden,

er Kraft an der Wiederherstellung des politischen iten. Zum Schlusse erwähnte Bourgeois die „a b-

en wahusinnigen Angriff gegen einen Alliierten zu

Â

d euie d R Rap ACSS: Y

d

die deutschen auszusprechen.

n, und le

angésihts des luß- Die Frage müsse Die Sizung

drei in dem Brief der

eisten zu können glaube, g um für die Zu- der „Agence

den alliierten Delegierten nun ein Exposó über die das infolge aus Cigenem Nokbstoffe und normal leben zu können.

sei, sih

einen Nußen abgeworfen

rtschaftliche Erzeugung sei

Zeit

ts{land sich nicht, die

rage, twas er könne

Die deutsche Regierun Eisenbahn und der Post ë unternehmen, um die die Volksernährung auf-

egen, er äußerte aber ren, über die man ihn

Stimmen wieder-

Paget

andeutete, daß mög-

hode im Sinne éiner dann fuhr er fort:

n überstanden, aber die Die ernsteste Frage der ng des Friedens-

daß es nit zahlen - \springe in die Augen. Während

indem es unablässig Dabei fei die Wirt- Die Taktik sei die Alliierten zu ver» in F1ankreich gebe, würde. Im weiteren die Konferenz in

ifation Europas

er sei aber die Notwendigkeit der Belgien die Gewißheit

egen Frankreich mit

eeresbudget vermindere

sten Rats wurde durch eutshe Delegation, nlich vorgestellt worden ut Bericht des „Wolffschen „sich über die Gründe der ne Neich3-

Dr. Rathenau ergriff darauf in deutscher Wort, - gab in längeren Ausführungen ein all- hen und finanziellen Lage eiten, die fih dur die wie fie im Londoner Ab- gte besonders die ßten Maßnahmén zur Be- Während der m Rüdtritt

krankungen und 30 Todesfälle in U ganda.

September v. J. in Villa Nova,

zember v. J. in Bombay 3 Erkrankungen (und 7 Todesfälle), in Kalkutta 16 (70), in Nangun 1 (17); vom 11. September bis 12, November v. I. in Karachi (35); vom 9. Oktober bis 12. November v.

treten, indèm man \ich ni an die Nationen- wende. des Rechts und der Freiheit eingetreten.

Spanien,

Nach einer Meldung haben die S p ohne erheblihen Widerstand eingenommen, 7 Kanonen, 14 Lastautomobile und

zahlreiche Munition er beuteten.

Schweiz, Der Völkerbundsrat behandelte gestern in des Oberkommissars von

und des polnischen Delegierten Askenasy eine Stadt Danzig betreffender Fragen.

in denen es sich Genehmigung von

und Gesezen handelt. Erwerb und Verlust der Staatsangehörigkeit, vérirag zwischen Polen, Danzig und

im- twesentlihen um rein

der Danziger Verfassung, die Amtsdauer der S geseßt werden soll, wurde folgender Beschluß „Da der entsprehende Anirag des Danziger

shriebene Zweidrittelmehrheit erlangt hatte,

Faun gdanperung zu geben und nach planten Verfassung zu betrauen.“ der bisherigen Rats)ißungen über Danziger Fragen öffentlich. Obgleich in den meisten vorliegenden F agen achliche Ueberein- stimmung herrschte, benußte der polnishe Vertreter Askenasy 1 wiederholten Malen die Gelegenheit zu Ausfällen gegen die Freie Stadt Danzig, die der Präsident Dr. Sahm, der deutsch prach, mit versöhnlichen, aber entschiedenen Worten berichtigte. Der Völkerbundsrat war sihtlich peinlih berührt durch die Art des polnischen Vertreters. Jnteressant war auch die Be- merkung Askenasys bei der Besprechung der Weichselsrage, als er erflärte, Danzig sei vom Deutschen Reiche einzig und allein deshalb losgelöft, um Polen einen Zutritt zum Meere zu gewähren.

Schweden.

_In der Thronrede, mit der der König vorgestern den Reichstag eröffnete, heißt es nah einem ergänzenden Bericht des „Wolffschen R weiter: (58 sei erfreulich, daß auch Staaten, die nit Mitglieder des Völkerbundes sind, bewiesen haben, daß sie von dem Geiste der internationalen Zusammenarkbeit beseelt find. Die Thronrede betont, ‘daß durch die oi u Aalands die Forderungen Schwedens als berechtigt anerkannt worden seien, und- erwähnt die Tatsache, daß Schweden seit kurzer Zeit in Helsingfors wieder von einem Gesandten vertreten wird. Ueber die \{chwedischG-rusfischen Be- ziehungen wird nur gesagt, daß die Verhandlungen fortgeseßt werden. Als das Hauptproblem der inneren Politik S{wedens bezeichnet die Thronrede die Arbeitslosigkeit, zu deren Bekämpfung bedeutende Summen vom Staate bewilligt werden müßten. Die äußerste Spar- samkeit in der Verwaltung sei notwendig. Eine Erhöhung der Ein- tommen- und Vermög enésteuer sei nit beabsichtigt. Zum Schluß werden eine Reibe von Gesetzentwürfen erwähnt, die dem Heichêtage ztigehen follen: Unter anderem wird die Negierung die Zulafsung der Frauen zum Staatsbeamtendienst beantragen.

Griechenland. Wie die Athener Blätter melden, haben der Kriegsminister Theotokis und der französische Geschäftsträger die Verl.äge, beir. die neue französische Militärmission, unterzeichnet.

Amerika.

Nach einer Havasmeldung aus Washington haben die Führer der Delegationen der Mächte gestern 1n zwei Sizungen die Prüfung verschiedener Punkte des Flotten- vertrags vorgenommen. Der französishe Delegierte Sarraut griff in die Verhandlungen ein und verlangte ver- schiedene Abänderungen im Text. Die Debatte lag felanbeca friqes Engländern und Amerikanern; fie zog sih sehr in die

änge anläßlih der Erörterung der völligen“ Vernichtung einiger ausrangierter Schiffe, . deren Beibehaltung ursprünglich vorgesehen war. Die Anfichten der beiden Länder Über diesen Punkt gingen ziemlih weit auseinander. Die Aussprache wird heute fortgeseßt werden.

Parteinachrichten.

Der în den leßten Tagen in Leipzig abgehaltene Parteitag der USPD. wählte gestern, wie „Wolffs Telegraphenbüro“ meldet, zu Vorsigenden der Parteileitung Crispin mit 181, Ledebour mit 124 und Dittmann mit 164 von inégesamt 183 Stimmen. Zum Schluß begrüßte der Vorsißende Dittmann noch die Vertreter ausländischer Bruderparteien. Die Tagung hätte bewiesen, welh hohes moralisches und politisches Ansehen die unabhängige fozialdemokratishe Partei Deutschlands in der proletarishen revolutionären Internationale besiße. Mit einem dreifachen Hoch auf die unabhängige internationale Sozialdemokratie {loß der Parteitag.

Gesundheitswesen, Tierkrankheiten und Absperrungs- mafßzregeln.

Gang der gemeingefährlichen Krankheiten. (Nah den „Veröffentlilhungen des Neidlsgesundheitéamts*, Nx. 1 vom 4. Januar 1922.) P e st.

Vom 1. bis 31, Juli v. F. 41: Er-

Brasilien. Vom 22. bis 28. August v. J. 1 Erkrankung (und 1 Todesfall) in Pernambuco; vom 25. September bis 1. Ofkioter v. J. 2 (1) îin Bahia; außerdem herrschte die Pest im

Britisch Ostafrtk a.

Cholera. Polen. Die vor kurzem gebrahte Nachricht über 120 Cholera-

fälle, die sich in Warschau ereignet haben, ist von der polnischen | 3000 # Regierung auf amtlidem

Wege als urzutreffend bezeihnet worden. British-Ostindien. Vom 4. September bis 3. De-

in Madras s (3).

planen. Der Pressekampagne gegen &Frankreichß müsse man entgegen- t nur an die Negierungen, sondern auch Frankrei fet immer für die Verteidigung

des „Wolffschen Telegraphenbüros“ anier die Stellung von Dardrius wobei. fie

Anwesenheit E Danzig, Generals Hafking, des Präsidenten des Senats der Freien Stadt Danzig, Dr. Sahm Neihe die Freie ] Zur Erledigung kamen laut Bericht ‘des „Wolffschen Telegraphenbüros“ drei nd ormelle durch Danzig abgeschlossenen Verirägen

So wurden das Danziger Geseg über der Handel5- / Norwegen und der be- kannte polnisch-deutsche Vertrag vom 24. Oktober 1921 vom Rate ohne weiteres genehmigt. In der Frage der Abänderung in der bekanntlich laut Natsbeschluß enatoren auf vier Jahre herab- gefaßt: ) Al! Senats infolge Widerspruchs der Opposition im Volksstaat nit die vorge- sd weidr E ist der Freten Stadt Danzig eine neue Frist für Durchführung der Ver- ( erfolgter Annahme erselben der Oberkommissar mit Junkraftsezung der ge- Die Sizung war als erste

September bîs 19, Oktober v.

Potcken.

Deutsches Reich. Jn der Woche vom 18, bis ¿ember v, J. wurden 2 Erfran Ingen emeldet, und ¿war in E furta. O. und in Nybnik ( A ‘4 Dvpelu) pn A

Jtalien. Vom 28. November bis 4. Dezember v, F. 28 Er- krankungen, und zwar in den Provinzen Neggio Calabria 9, Caserta, Salerno, Messina je 4, Caltanisetta, + { Teramo ije3 und Catanzaro 1; vom 5. bis 11. Dezember v. I. 13, davon in den Provinzen Cosenza und Messina ie 3, P r a Ms Caserta und Meggio Cal aleia je 2, Sas

erno 1.

Schwetz. Vom 11, bis 17. Dezember v. F, 53 Erkrankungen, davon in den Kantonen Glarus 49, J g Aargau je 1; vom 18. bis- 24, Dezember v, den Kantonen Glarus 99, Züri 5 Zürih 3 —, St. Gallen und Aargau je 1.

Fledfieber. _Deutsches Reich. Für die Wohe vom 18. bis 24. De-

ongkong. Vom 13.

3 Erkrankungen und 1 To

F. 106, und zwar in von in der Stadt

zember v. J. wurden nahträglichß noch 18 Erkranku on 17 bei Wolgadeutshen und 1 bet einer Krankenschwester) in F 2e Tos furt a. O. mitgeteilt.

Oesterretch. Vom 11. bis 17, Dezember v. J. 1 Erkran- fung fn Wien.

Spanien. Vom 1. bis 30, September v. X. 2 Todesfälle in Madrid,

Türkei, Vom 9. bis 15. Oktober v, I. 4 Erkrankungen in o anl innen A

aegypten. Vom s. bis 12. August v. F. 9 und 5 Todesfälle in Kaîiro, vom 8. bis 14, Ofober L T fall in Alexandrien. i 7? Dem Reichsgesundheitsamt ist das ErlösGen der Maul-

und Klauenseuhe vom Sch{hlachtviehbot in H e 11. Januar 1922 gemeldet worden. [ m Mün@hen

Statistik nud Volkswirtschaft,

Dur{schnittsgrundsteuerreinertrag auf das Hektar in Preußen. y !

Im Anschluß an einé früher gegebene, auß im Reics- un Staatsanzeiger“ abgedruckte Uebersicht der Grundbesigvecteilug für den Gesamtstaat (im Vorkriegsumtange)- aus dem Stoffe der länd- lichen Vershuldungsstatistik von 1902 veröffentlicht das Statistische Landesamt jeßt unter Benußung des gleidhen Materials zur (r- gänzung der damaligen Angaben in der „Stat. Korr.“ eine Be- sprechung des Durchschnittsgrundsteuerreinertrages auf das Hektar in Preußen, der die folgenden Mitteilungen entnommen seien. R Grmangelung besserer Unterlagen ist man noch heute für die Darstellung des Bodenwerts und Tis Abstufungen wesentli auf die Ergebnisse der {on vor langer Zeit erfolgten Grundsteuer- veranlagung angewiesen. Sie bieten infofern noh recht brauchbare Anhaltspunkte für die Beurteilung der Wertun tershiede. des Grund und Bodens, als die Verichiebungen des Verhältnisses zwischen Grundsteuerreinertrag und Bodenwert, namentlich soweit die natürliche, niht erst durch Bodenverbesserungen oder sonstige Kulturfortshritte bedingte Ergiebigkeit des Landes in Frage steht, sih in der Regel wenigstens insoweit gleihmäßig vollzogen haben werden, als die früher „besseren“ und „shlechteren“ Gebicte noch heute dieselben sind. *)

_Bei den Grundetgentümern mit mindestens 60 # Grundsteuer- reinertrag betrug der Grundsteuerreinertrag in Mark im Durchschnitt auf das Hektar:

nue us ——

in den östlichen

Landesteilen (alten Umfangs und einschließli

der Provinz

Sachsen) |

( in den westlichen Landesteilen (altèn Umfangs)

im preußishen Staate (alten |

in der Grundsteuer- Reinertragsklasse O «e

Umfangs)

î

| E O 0 100 T 150— 300. : .. | 300— 750. 790— 1500. . 1500—3000 . e .. 3000 und mehr ,„ . ; 27,2 60 und mehr... 15,0 20,7

Wie die Uebersicht zeigt, ist der Dur&scnittsbetrag von 15 auf das Hektar im Gesamtstaate um 3,9 Æ höher als der in den östlihen, hingegen um 5,7 4 niedriger als der in den westlichen Landesteilen. Leßterer stellt sich mit 20,7 4 auf das Hektar ent» sprehend der im allgemeinen besseren Bodenbes{affenheit, den günstigeren Verkehrsverbältnissen usw. des Westens fast doppelt fo hoh wie der östliche mit 11,1 4 auf das Hektar.

__ Des weiteren ergibt \ich für den Gesamtstaat, daß bis zur zweit- höchsten Besißgrupve der durdschnittliche Grundsteuerreinertrag mit steigender Größenklasse zunimmt. Jn der Besißzklasse von 1500 bis 3000 M i er mit 2l,e Æ mebr als dopvelt so hoh wie in der untersten von 60 bis 90 4 Reinertrag mit 10,4 4. In der böchsten Klasse von 3000 4 und mehr Reinertrag treten die großen. mii Wald bestandenen Zen der Herrschaften, deren Grundsteuerreinertrag um ein Mehrfac es hinter dem des Aderlandes zurüczubleiben pflegt, stark in Erscheinung. Der Durchschnitt fällt in dieser Besißgruvve mit 14,7 4 recht erheblih ab, ift aber immerhin noch etwas höher als in der großbäuerlichen Grundsteuerreinertragsflasse von 300 bis

T7590 M mit 14,6 M. findet fch nur im Westen die für den Gesamt-

10,4 11,3 12,8 14,6

T, Sa

13,6 15,1 15,9 16,6 24,6 33,2

A 12,1 15,3

L B En Gess M. itaat. mit steigender Größe des Grundbesißes beobadtete Qunabme des durchs{chnittlihen Grundsteuerreinertrags bis ne L A Besibklasse. Hier steigt der Durhschnitt von 13,6.4 in der unte sten Gruppe von 60 bis 90 „t Reinertrag bis auf 33,2 4 in der von 1500 bis 3000 #4, um in der höchsten Gruppe auf 27,5 4 zu sinken. Besonders beträchtlich ist im Westen das Anwachsen des Durbschnitts von der Gruppe von 750 bis 1500 4 auf die von 1500 bis 3000 6 (um 9,2 A wie au von der von 300 bis 750 Æ auf die von 750 bis 1500 .4 (um 7, M). Im Osten dagegen fett sich die Steigerung des Durchschnitts nur bis zur Gruppe von 750 bis 1500 4 fort, wo er mit 15,8 .4 rund dovyelt fo hoh wie in der untersten mit 7,7 .4 ist. Eine Erklärung dafür ist in der verhältnismäßig stärkeren Bewaldung und dem relativ s{lechteren Boden der dortigen größeren Besitzungen sowie au in den teilweise recht ungünstigen Transportverhältnissen (weite Ent- fernung von der nähsien Eisenbahnstation usw.) zu sucen.

Wie im ganzen sind auch in allen einzelnen Neinertragélassen im Westen mit seinen besseren Boden- und klimatischen Verhältnissen die beispielsweise den Weinbau in größerem Umfange ers möglichen “die Durchschnittssäße wesentli böber als im Osten, und. zwar mit steigender Größenklasse in zunehmendem Makße. In den beiden untersten Besißgruppen is der Durchschnitt im Westen fast doppe1t, in den beiden Großbesißgruppen von 1500 bis 3000 # und von 3000 #4 und mehr Reinertrag sogar sehr. erheblih mehr als doppelt so hoch wie im Osten. In den östliben Landesteilen entspriht übrigens der Durchschnitt der Besißgruppe von und mehr Grundsteuerreinertrag mit 11,1 4 genau dem | Gesamtdurhschnitt diejer preußishen Gebiete, während der Durh- schnittsfaß der gleihen Gruppe in den westlichen Gebietsteilen mit 27,9 6 um 6,5 höher als der dortige Gesamtdurchschuitt ist.

*) Vergl, hierzu G. E vert: „Die Abstufung des Ackerwert Stati

lirfe man es nicht be-

vi. E T T A E ENN -

4 Todesfall in Colombo.

Ceylon. Yom 2. bis 8, Dftober v. J. 2 Erkrankungen und

C S Gd Sev Sei

. + 4 E E eries Z in Preußen“ in der „Zeitschrift des Preußischen stishen Landes- amts“, Jahrg. 1902 S. 128 ff. E ael

St. Gallen 2, Zug und