1922 / 26 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 31 Jan 1922 18:00:01 GMT) scan diff

umd ‘den Notenumlauf

groinm der Barzahlun

19229. Gemäß

__ beshloß die Rep j

Havas“ meldet, sofort die allierten Regierungen zu übermitteln. -

der Kommission an Pari Regiexu anheimgestellt, ‘ob sie sich direki ilber -dîi läge äußern oder die Reparationskommission mit. deren Prüfung betrauen wollen. Jn dem Schreiben wird keinerlei Urteil über den Wert der deutschen Vorschläge geäußert.

Der Finanzaus\chuß des Senats billigie gestern den vom Generalberichtefstatter vorgelegten Bericht über die vorläufigen Kredite für den Monat Februar, die in dem Vadget der von Deutschland wiederzuerstattenden Ausgaben vorgesehen find. j :

Nufland.

Der Vollzugsausschuß der Sowjetrepublik stimmte der von den Volkskommissarea- vorgeschlagenen Zucammen- seßung der russishen Delegation für die Konfèêrenz von Genua zu. Die Delegation besteht aus 15 Mitaliedern, dar- unter Lenin (Vorfißender), Tschitscherin, Kra!sin, Litwinoff L Joffe, Worowski und Rakowski, Die Delegation besißt Voll: macht, Abkommen und Veriräce abzuschließen. Wie der „Observer“ meldet, gab Tschitscherin einen -Ueber- bli über die diplomatischen Beziehungen Sowjetrußlands, wobei er die Führung Großbritanniens auf dem Wege gzum-- europäischen Frieden und zur Versöhnung hervorhob. Er nannte die

fommen, den Triumph der britischen Traditionen und rühmte die Elastizität Lloyd Georges, seinen Sinn für die Wirklichkeit und seine M zu Ausagleichen. Genua eröffne eine neue Epoche in der Geschichte. Die Sowjetregierung stehe in Genua vor der Verwirklichung ihrer brènnendsten Wünsche, freilich gleichzeitig vor einer neuen und ernsten Gefahr, denn der Ver- su, die wirtshaftlihen Kräfte zusammenzufassen, lasse die wi:tschaftliche Unterjohung Rußlands befürchten. Tschitscherin \hloß feinen Ueberblick mit einem Lob für das Verant- wortungsgefühl Großbritanniens in den Angelegenheiten der Welt und für das Genie Lloyd Georges.

: Litauen.

Der Präsident Stulginskis hat den derzeitigen Ver- treter der litauischen Regierung beim Völkerbund und früheren Minislerpräsidenten Gal vanauskas mit der Bildung des Kabinetts betraut.

Portugal.

Fast alle Kandidaten, die aus den Wahlen zur geseß- gebenden Körperschaft hervorgegangen sind, gehören dem „Wolffschen Telegraphenbüro“ zufolge den verschiedenen Grupven der republikanishen Partei und insbesondere der Gruppe ver Demokraten an. Fn Lissabon haben die Demokraten gleichfalls M O erlangt; die Minderheit wird von den Monarchisten gebildet. :

Amerika.

Im Senai wurde gestern die Frage der alliierten Schulden an Amerika weiter besprohen. Der Senator Vorah erklärte im Laufe: der. Debatte, wie. „Wolffs- Tele- Menu O Mee t R ane A

Jn den Vereinigten - Staaten und im Auslaude seien .mädßtige finanzielle Einflüsse am Werke, derén Ziel ¿s sei, - daß! die -alliterten Nationen die den Vereinigten- Staaten ges(uldeten elf Milliarden Dollar niemals zurückzahlen sollen. Er sagte, wenn man der Kori- mission für die Schulden an Amerika die Vollmacht gäbe, das Datum für die Zahlung der Zinsen zu verlängern, so würde die Folge sein, daß während fünf oder sechs Jahren keine Zinsen ein- gehen würden. Das würde auf neue Darlehen an die S6hnldner- nationen binauslaufen auf Kosten der amerikanischen Steuenzahler, denn die Folge dieses Zuslandes würde cine Erhöhung der Steuern in Amerika sein müssen.

Der Senat lehnte mit 44 gegen 36 Stimmen ein Amen- dement des Senators Johnson zur Bill über die Konsolidierung der alliierten Schulden ab.

Parlamentgrische Nachrichten.

_Im Reichstagsausschuß für Steuerfragén wurde estern einem Antrag des Abg. Dr Fischer-Köln (Dem.) gemäß be- lossen, diejenigen Fragen, die bei den bisherigen Beratungen der Geletßentwürfe noch ungelöst geblieben sind, einer Unterkommission, in der alle Parteien vertreten fein sollen, zur Vorberatung zu über- weilen und zunächst in die Besprechung * des Entwurfs eines Ver-

mögenssteuergesetzes einzutreten. ,

Im Neichstagsaus\chuß für Verbraucs- steuern wurde, wie das „Nachrichtenbüro des Vereins deut)cher e gIatteger" berichtet, gestern: zunächst in zweiter Lesung die Trhöhung von Zöllen erledigt. Gemäß einem Antrage des Abg. von Guérard (Zentr.) wurden folgende Aenderungen m dem Ergebnis der ersten Lesung beschlossen: Bei ge- troËneten Bananen zur Herstellung von Müllerei- aaen unter Zollsficherung soll der Sollsay für einen Doppelzentner nur fünf Mark betragen. Auch soll der Neichsfinanzminister ermächtigt fein, diesen Zoll vorübergehend herab- ¿' seßen oder aufzuheben. Für Kaffee, auch rohe Kaffeeschalen, wurde der Zoll von 40 4 auf 160 .# erhöht. Für Kakaobohnen erfolgte eine Zollerhböhung von 20.4 auf 35.4 tür den Doppelzentner, für gebrannte gareies, ungeschälte sind siatt 35 .4 60 M, tür ge- {\hâlte Kakaobohnen statt 35 Æ jezt 150.46 an Zoll zu zahlen. Tee ist nah den leßten Beschlüssen mit 350 #4 statt mit 220 4 zu ver- zollen, Kakaobutter (Kakaoöl) mit 150 4 statt mit 65 4, des weiteren Kakaomasse mit 150 .# statt mit 65 Æ, Kakao- pulvyer,auchentölt,gemahleneKakaoschalen statt mit 65.4 mit 160 4. Noher und gebrannter Kaffee sowie Tee, die sich am Tage des Inkrafttretens dieses Gesetzes im freien Verkehr des Zoll ebiets befinden, unterliegen nach näherer at des Reichs- ministers der Finanzen der Nahverzollung, An Naczoll sind für den Doppelzentner zu erheben : von Kaffee 30 .Æ, von Tee 130 „4. Für Kaffee im Besiße von Haushaltungsvorständen, die weder Kaffee verarbeiten noch mit Kaffee oder daraus hergestellten Getränken Handel treiben, wird der Nachzoll nicht erhoben, wenn die Gesamtmenge nicht mehr als 5 kg beträgt, desgleichen bei Tee. :

Alsdann wurde die Porile Lesung des Gntwurfs eines Süßstoffgeseßes erledigt. Hierbei mate Abg. Dr. Kulen- kampff (D. Bp) darauf aufmerksam, daß der für den Kranken- bedarf bestimmte Süßstoff von der für den Inlandabsay vorgesehenen Abgabe befreit werden mlisse oder den Kranken fonst auf irgendeine andere Weise der Bezug von Süßstosf erleichtert werden müsse. Wegen der hohen Kosten einer Konsultation des Arztes würde fih kein Kranker Süßstoff durch eine ärztlihe Verordnung ver- schreiben lassen, solange noch Süßstoff zum allgemeinen freien Berkehr außerhalb der Apotheken ¡gTeige eben werde. Wenn die Kosten einer ärztlihen Konsultation jehr gering mit 20 #4 angesezt würden, so wären bei einer auf ein Nezept abzu- gebenden Höchstmenge von 15 g, wie sie jet vorgeschrieben sei, zur

j samte Geschäft. d Wu He sür et

l Be- reitschaft Englands, zu einér Einigung mit Sowjetrußland zu

Verschreibung von 1000 Rezevte erforderlich,

Ipieltger Form en | E Le von R stoff as ge- V. den, So 2A L e N l däß ih die Behufe von. Süßstof tür Kranke auf ärztlihes NRezept nicht oder doch wenigstens nicht Syiel fkostivieliger gestaltet, als die Besch ffung frei verkäufl Süßstoffs. Hierauf faßte der Aus\chuß einige Entschließungen, wonah zu prüten sei, ob- die Yivée don Süßstoff auf eiñe ärztlihe Anweisung bis zu 50 & Und ob_die Abgabe” pon Süßstoff in tleinsten Mengen duk: Apöt- ofen obne ärztliche 4 Vos m d werden könne. Aus der Mitte des Ausschusses. wurde: besonderes Gewicht darauf gelegt, daß dem ‘run smittel Zucker im pntercsle ‘der Volksernährung volle

rechtigfeit _widerfabre. ‘Die künskllchen Skhstöffs, _ die keinen Nähßrwert haben, könnten niemals emen Ersag für Zur bieten. Abg. Dr. Semmler (D. Nat) warnte dringend davor, daß das Néht des Nahrungsmittelzuckers gekürzt werde gegenüber den rein medizinischen EGrfaßsüßstoffen. die an ibrer Stelle auch ihr Recht haben follten. Vom volkswirtschaftlichea und finanzpolitisichen Standpunkt aus müsse immer wieder der Schuß der ZuckWererzeugung auf das böhste Maß ausgedehnt werden. Außerdem wurden noch die Strafvaragraphen des Sükßstoffgéfeßzes verschärft. Danach wird die Hinterzithung der dem Reiche zu- stehenden Einnabinen mit Getänguis bis zu zwei Jahren und mit Geldstrafe bis zu zehn Millionen Mark bestraft Wer den Vor- schriften des Süßstoffgeseßes vorsäglih zuwiderhandelt, wird mit Ge- fängnis bis zu cinem, Jahre und mit Geldstrafe bis zu ciner Million Mark bestraft. i

“Bei der dann folgenden zweiten Æsung der Kohblensteuer iraten die Abag: Leo y old (D. Nat.) und von Raumer (D. Vh) warm für etne vorzugsweise Behandlung Ostyreußens ein. Ein von ihnen gemeinsain eingebrahter Antrag wurde jedo, nachdem die Regierung s{chwerwiegende politishe und wirts{astlihe Bedenken geltend gemacht hatte, gegen die Stimmen der Deutschnationalen und der Deutshen Volfspartei abgelehnt,

Es folgte die zweite Beratung über die Bicrstener. Hierbei wurden entiprehend einem Antrage des Abg. Me r d (Baver Vy ) die Steuer)äße für Vollbier mit einem Starnmwürzegehalt von 8 bis 9 vH um ein Viertel ermäßigt. -Zu § 67 des Biersteuer- gelezes, der zur Förderung des Gewerbes aus den Biersteuer- einnahmen entiprehende Summen zur Ver'ügaung tellt, beantragte Abg. Brüninghaus (D. Vp.), daß ein weiterer Betrag bis zur Höhe von 1. Million Mart für jedes Rechnungsjahr nah näherer Bestimmung des Meichêministers der Finanzen zur Verbesserung der Beiriebseinrihtungen und zur Herbeiführung eines zweckmäßigen Betriebes sowie überhaupt zur örderung des braugewerbliden Mittelstandes8 gewährt werden solle. Der Aut\{uß beschloß demgemäß. Der Berichterstatter Abg Dr. Pachnice (Dem. beantragte die Freilassung des Hauêtruünks für diejenigen Unternehmer, die im Braub-triebe seibst tätig find. ¿erner beantragte er, die Summe zur gewerblichen und wissenschaft lichen Förderung des Braugewerbes von 500 000 auf 1 Million Mark zu erhöhen. Beide Anträge wurden angenommen.

Nunmehr. wurden die Mineralwassersteuer und Zündwarensteuer in zweiter Lesung erledigt. Bei | wurde auf Antrag des Abg. Niedmiller (Soz.) der Zündwarensteuergeseßes gestrihén, der bestimmte, daß eine Erböbung der Zündwarensteuer um 10 vH für diejenigen Zündhölzer eintreten solle, die in folden Fabriken hergestellt sind, die erst nah dem 30 Septeniber 1914 betriebs\ähîg hergerichtet worten sind. Auch die Regierung trug keine Bedenken gegen Streihung des obigen Paragraphen.

Zu der zweiten Beratung über die Tabaksteuer lagen - ver- schiedene Anträge vor. Nach lUngerer Aussprade wurden gemäß einem Antra des “Abg. Brüninghaws (D. Vy ) folgende Stèuersä e für feingeschnittenen Rauchkaäbak an- genommen: bei’ einem. Kleinverfaufspréise bis. zu 4

10 Æ- für das Kilogramm 3, Æ = 30 “bot Hundert O E = 33, 7 20 Î0 30 40 50 60 80 100 120 140 160 180 200 990

die Patienten mit. “D # bélästen würden. Es lso fg Aval len, die VOL, der Freigabe des S stef bs

f z= 50 Ö 39

Sens 35 = 360 : 36,6 = 370,0 38 = 08.9 40 : 42,5 40 : 47 49/0 240 w V A E o” E 20 v mit einem Zuschlag von 10 e für das Kilogramm für je 20.4, um die der Kleinverkaufépreis von 240 .# fir das Kilogramm über- schritten wird. E83 wurde dann einem Antrag des Abg. von Guérard (Zentr.) gemäß folgende Entsclicßung vom Aus8\chGuß gefaßt: „Die Neicbsregierung wird erfuht, auf Grund der Ver- ordnung vom 10. März 1920 Maßnahmen zu treffen, daß vom Tage der Verabschiedung dés Gesetzes, betreffend Erhöhung ein:elner Ve*brauclhssteuern, dur den. Neichôtäag bis zum 1. Juli 1922 böbere Stevern auf Tabakerzeugnisse, als dur das genannte Gesetz vor- geichen, nit erboben werden.“ Zur Erörterung weiterer Anträge zur Tabakssteuer wurde ein Untérausschuß bestimmt, worau} sich der Ausschuß auf Mittwoch vertagte. : Der Neichêtagsaus\chuß für Fugendwohl-

G O. E

T V C'T L = T. T T ¿D T V TETAVETVBURURRTUEHYR

T «T6

w r " v , " " o o L 0

rabrt erledigte gestern die §8 33 tis 46 des Entwurfs des

Reichsjugendwohlfahrtösgeseßes in zweiter Lefung. Zu § 33 wurde bes{lossen: „Der Amtsvormund hat auf das Bekenntuis vder die Weltanschauung des Mündels oder seiner Familie bei der Unterbringung Nücksicht zu nehmen“ (das Wort „tunUiGs* vor „RNüctsiht“ wurde gestrihen), Zum § 835- wurde auf An- trag dex Deuts{hnationalen binzugefügt : «Auf uneheliche deutsbe Kinder, die im Autlande 4 oren sind und im Deutschen Meiche Aufenthalt nehmen, finden, falls eine deute Vormundschaft noch nit eingeleitet ist, die Bestimmungen von Absatz 1 mit der Maßgabe Anwendung, baß das nach § §8 dieses Gefeues zuständige Jugendamt die Vormundschaft erlangt.“ Im § 36 (Anzeige dés Standesamis an das Jugendamt) wurde auf Antrag der Abag. Frau Dr. Lüders (Dem.) Leutheußer (D. Vp.), D. Mumm (D. Nat.), ¿Frau Neul’aus (Zentr.)- und Genossen hinzugeseßt: „Dieser Anzeige ist eine Mitteilung über das religiöse Bekenntnis anzufügen.“

0e eee ert MEA A

Dem Reichstag sind der Entwurf eines Gesetzes, betreffend Aenderung der Gebührenordnung für Zeugen und Sachverständige, und der Entwurf eines Schuß- geseßes für die Posener Landschaft nebst Begründungen zur Beschlußfassung zugegangen.

a-M am Er erCEA

Menu t a eg E des preußischen Landtags trat am Montagnachmittag in die Vorberatung des Staatá- haushaltsplans für 1922 ein und begann mit dem Sonderhauébalt des Ministeriums für Wissenschaft

Tage Beratungs-

Der

Kunst und Volksbildung, füx den 624 zeit in Aufsicht genommen sind, Berichterstatter Abg. Holl - mann (D. Vp.) gab einen Ueberblick üver die Ausgaben und Einnahmen dieses Haushalts, der mit einem Zuihuß von 2640 Millionen Mark ab|chließt. Die allgemeine Aussprache, an der sich die Abag. Frau Dr. Weg scheide r (So;.), Dr. Nein hardt (D. Nat. ), Dr. Meyer (Kou), Bot f (Dein), - Dr. Heß (Zent), Holl «

manu (D, Vp.), Holy (U. Soz.), König (Sop) und Gott»

%

iligten, elte die SMulpolitik im ak E n Ing Os, Au1baus

(Dem.)

5 un istex tür Wissenschaft, Kunst und Voitsg- P E E

das „Nachrichtenbüro des

leger* berichtet, darauf hin, daß Mes, bei der Finanzlage Preußens -

könne.

kfinderreihe Familien follten besonders berücfsihtigt werden, Nah den caotischen Verhältnissen der Revolution sei jeßt mehr Nube eingetreten. Schule und Erziehung müßten den neuen Staat

s zu einer solhen Bejahung d:5 Gegenwartslaates-

g eaigat cen der Geschichte müßten: die Schüler anëé der

era genhe

fübtt werden. Män din fe der Jugend nicht ünmer den Kopf detums 1 Xe dee.

der Kultureinheit müsse aufrecht erhalten, das Gemeinsame müsse: in: -

dréhen zu sentimentalen Nücfbliden in die Vergangenheit.

den Vordergrund gestellt werden. Diesem Ziele dienten Einheitsschule und Aurbauschu!e. der Grundschule mit vierjährigem Unter- riht sei festzuhalten. Neuen Ideen müsse die Möglichkeit der Aus: wirkung gegeben werden. Bezüglih der Privatshulen seien wir an die Reichsverfassung gebunden. Zum 1. April würden 90 Aufbauklassen gebildet. Für ten Lebry!an “der Autbauschulen feien ‘wei fremde Sprachen. vorgesehen, um den Wünschen weitester Kreite Rechnung zu tragen. Die Bewegungsöfreiheit in den oberen Klassen fei durch einen bejonderen Erlaß sichergestellt. Jn der Lehrerbild1nigs-

frage sei eine Einigung mit dem Finaazmninister noch uicht er'olgt;“.

das Staatêministeciuun habe das legte Wort. Jn Preußen seien nur nod) 1000 Lehrer, die den Religionsunterricht ablebnen; früher jeien es 1000 gewesen. An den ren weltlichen Schulen keien "meist jugendliche Lehrkräfte ohne Criabrung beschäftigt. * des Abg. Hoff (Dem.) teilte der Ministér mit, day

D

gegében werden follen. Eine Rebision'der Bestitnmungen über die Elternbeiräte fei zurzeit nicht. beabsichtigt ; der Unterrichtéausfchuß des Landtags werde vor einer folhen acbört werden. Darau} wurde

die Fortsetzung der Aus|prathe auf Dienztag, 10 Uhr, vertagt.

Statistik und Volkswirtschaft. Arbeits 'ireittgfetiten. Von zusländiger Seite geht dem ' „W. T. B.“ teilung zu: Geaen die Streitkleitung der Neihsgewerk- schast deutsher Eisenbahnbeamter und «Anwärter erhebt sich nunmehr auch in ihren eigenen Reihen heftiger Wider|svruch. Die Gruppe der) Overbeamten ü einiger Zeit aus der GererksWatt ausgetreten, weil fie teine hatte, die unverkennbare Nadikalisierung mitzumachen. Auch bayerische Verkehrsbeamtenverein hat seinen Austritt vollzogen. Nun mehr wendet sih auch die Fach gewerk schaft 6, weile die Bes amtengruppen 7 bis 10 (gehovene mitilere Beainte) umfaß", in einem Rundschreiben gegen das Vorgehen der Neid s- aewertimat Aen es. dor heut, dal Die Bun (über cinen Streikbes{hluß) „wegen der Un1achlichic.t und Unklanheit nicht geeignet sei, Vertrauen zu „der Ent\chliezung zu erwecken“, sq mag man daraus erfebßen, mit welchen Mitteln gea.cctet worden ist, um einen Mehrheitébeschluß durczuleßen. Die “Unterlasung ÜUrabstimmung vor dem Streikbesckluüß wird in dem Nundiwreic „i als Saßzungsverleßzung bezeichnet. Aut die Sclädigung der gesamten

Ge 4 LUit

Der L

Beamteninteressen du'ch das Vorgehen der vicihsgewerksGaft wird hingewieien. Am“ wichtigsten und besorckers treffeud aber 1st die Erz.

klärung, daß der Streikbeschluß jachlich unvegründet sei, èa die Neihsregierung sich ¿ur Uutrollung der nesamten Besoldungsôófrage bereit erklärt habe. Nicht nur dic!e Tatsache, sondern aub der weitere Umstand wird von der G ib schast geflilsentlih verichbwiegen, daß schon am Mitt: woh, den 1. Februar, êine E!ilärung der PViegierung Über die Fragen der -WirtschPaftsbothtlfen an Beaumtke Orten “* mit? \f{chwter*ckn twwirtscasUi®en

äbgeäebèn * Werden. (Das. Ut Mt die Eisenbahnbrämteusct um. 1p bedeutungevoller.. ald hinsih!lih ter. Hobe beihilfen für die CEifenbahnaroeiter im JIndusit'egebiet im“ größten Teil des * bejehten" Gebietes bereits eine Einigung mit der Verwaltung erz'eit i und als die Erléèdigung aud für den. Vest des- NReiclsgeiietes in allernäcster Zeit ü Aussicht steht. Ebenso wird von der Reic8geweikschait geflt{sentlich ver|chwiegen, daß ein Unteraust!chuß des ausschusses bereits die automatische der Gehälter an die sinkende behandelt. Der Neicbsverkehrêminisier wird, wie in früheren F llen, auch dieémal feinen Einfluß geltend machen, um die baldige chuedi:- gung der schwebenden und die be|{leunigte Behandlung der wei eren Be1oldur 1bfrägein durzu!eßen.

Anpassung

Im übrigen glauben wir zu wissen, daß sich der ablehnenden Stellung der Fachgewer k: haft 6 noh andere bedeutende Gruvven an)chließen werden. Ob troß d'eser Tatsachen die Fübrer es über sich ge- winnen werden, noch weiter zum- Ausstand zu hetzen, bleibt abzu- warten. ;

Der Alte Bergarbeiterverband bielt am Sonntag im Parkhaujse in Bochum eine Vertreter- und Betriebsrät!e- Nerfammlung des Nuhrreviers ab, in der, wie „W. T. B be- rictet, die steigende Teuerung, und das Verhalten der Unternehmer

bei Tarifverhandlungen und gegenüber den Betriebéräten besvrochen -. Die Unternehmer hätten das Betrieberätegesetz - sabotiert

wurden. i und versucht, die Tarifverbandlungen zu ver!{leppen. Es wurde gine Entschließung gefaßt, in der folgende Forderungen erhoben wurden: 1. Sicheritellung der Nechte der Betriebéräte nach einem von den Organitationen avêgearbeiteten Entwuif von Nicht- linien zum Betriebsrätegeteß; 2. jd ücllster Absbluk des Tai fver- trags einichließlich der Regelung der Frage der Unorganisierten ; 3. Kontrolle der Geichäftäbücher und Anerkennung der von tu Organisationen geführten Sizcils. Ferner wurden zwei Ant1äge an- génommen: die Kohlenwirt|chaft gemeinsam zu regeln und die BVe-

triebsrâte zu berechtigen, ein bis zwei Mitglieder in die Giuben- :

vorslände zu entsenden. Die Kohlenpreise müßten auf Grund der

Selbstkosten überall im Reich gleibmäßig bemess-n werden. Dos“

in Berlin am 25 Januar abge chlossene Lohnabkommen wurde a genommen, obwohl die forderungen für berehtigt hält. —Die anderen Bergarbeiter- organifationen hielten am Sonntag in. anderen Orten des Nuhrgebiets ebenfalla Nevierversammlun gen ab, in denen zu denselben Fragen Stellung genommen wurde.

Theater 1nd Musik.

Kammerspiele des Deutschen Theaters.

Walter Eidliz?’ Schauspiel „Die Herbstväael“ vermochte bei seiner gestrigen Erstaufführung im Kammeripieiqau'e keinen Erfolg zu erringen, weil die aus märchenhafter Nomantik,. mystischer s lung das ‘Licht der Nampen nicht verträgt. Das Voripiel, das dei jungen Helden des Stückes, Gustav, auf dem Krankenlager, von einer barmßberzigen Schwester betreut, zeigt, bevor er durch ent Märchenwunder genefen, in die Welt hinausstürmt, t anderes vermuten und erwarten, Die Schwe er schenkt ihm nämlich ihr geiundes Heri im Tausche gegen sein krankes, so fommt es, daß r überall, wo er hinkommt, die Sehnsucht na ihr empfindet, mit den Déêrzen der anderen Mädchen, die ihm von allen Seiten zuf!’ ‘en. nur spielt und abtlos über sie hinwegschreitet, wenn er ihrer ler drüisig geworden ist. Man erwartet nun, daß er zulegt zu ien !

einen zurückfehrt, durch deren großes Liebesovfer er in den Stand d. seßt wurde, die Welt. als jugendlicher Stürmer und Dränger u! *

Die #0 besitt, die e

Aber das “Der, Die lonnigean

durcéilen oft beienert, Sehnsucht wandelt sh, als

geschieht nicht. allein sein Herz

Herbstjesttage,

und zu genießen. nad) die

nidt gedacht werden Schul- und Kollegiengelder müßten A E r erfahren; es sei eine Staffelung beabsichtigt, .

Auf eine Ansage: die Er--- gebnisse. der schulstatistis{en Frhebimg (Klasseutrequenz, Bekezung mit - Lehrkräften usw.) vom Herbst 1921 im Laufe des Jahres bekannts.:

folgende Mit.

t Hon vor :

Sitzung?

CICESS

‘Vdeutscher Bühnenangebörigen. Perhältmfsen wit

der Wirtscha V

Un «À

23. Neid stags

Kaufkraft desGeldes

Verjammlung viel weitergebende Loln- *

Lyrit: und unklarer Symbolik wundersam verwobene Hand"

als das, was später gescbicht,

in lusfîger GesellsGaft verbra@t, dem grauen, regneris{en gewichen find, p1ößl ch in das Verlangen nah dem Lande Hesperien“ wohin er si, wie ein Herbstvogel, den cs mit Allgewalt nah Süden zieht, eilends davon macht; fort von der S®Gwester, deren Herz er in der Brust trägt, fort auch von einem Mädchen, das er seinem besten Freunde abspenstig machte und das nun aus Verzweiflung ins Wasser eht. Dunkel bleibt der Sinn. Vielleicht wollte Gidliß gerade die nklarheit der Sehnsucht ausdrüdcken, die in empfänglicer junger Brust lebt, vielleicht das ewig unerfüllte Ideal kennzeinen, das den Dichter heseelt und ihn, wie den Handwerksburschen Hellriegel in Hauptmanns „Und Pippa tanzt" na dem Sonnenlände treibt. Hauptmann eint überbaupt Walter Eidliß angetan zu haben, denn seßr deutliche Reminifzenzen an die „Jungfrauen von Biscboféberg“ maden fi in den Mädchen- und Jünglingsgestalten, die diesen Herbstreigen beleben ebenfalls bemerkbar ; die Mischung von Prosa und lyrischen Versergüssen aber bat er von Anton Wildgans entlehnt Die von Heinz Herald als Spielwart geleitete Aufführung fuchte dur Zubilfenahme von Musik, die von Bild zu Bild bei verdunkelter Szene überleitete, die Stimmung zu beleben und festzuhalten. Ein von Klaus Prinasheim erdahtes Sehnsnchtsmotiv, nah Heinz Tiessenschèr Art, das iu ganz {liter Zuflrumentierung für Streichtrio ein- und mehrstimmig erklang, er- füllte anfangs diesen Zweck recht gut, versagte aber in einem Unfrei- villig fomish wirkenden, für den S{luß vorgeschriebenen Pizzicato. 418 Darsteller zeihnete sich Hans Brauscwetter in der Nolle des ustav aus, solange er frishe Jungenbaftigkeit zur Schau zu tragen htte. Für das Sehnsuchtsvolle und Elegische fehlte ihm indessen jer überzeugende Ausdruck. Ueberhaupt war bei den zablreichen Mit- wirkenden, Roma Babn, die die vertührte und verlassene Braut fpielte, nicht ausgenommen, die heitere Note glaubhafter als die ernste. p.

m tén t

Im Dvernhaufe wird morgen, Mittwoc bezu0e), „Die Zauberflöte“ gegekben. Nethberg als Gast, den Tamino Tauber als Gast, beide vom den Sarastiro singt erstmalig Carl Rollen find die Damen Hansa, Knepel, Bindernagel, Kroo, Arndt-Ober, Marherr-Wagner, Escher-Vespermann, von Scheele- Müller und die Herren Scheidl, Ziegler, Henke, Noë und Krasa be- schäftigt. Musikalischer Leiter ist der Generalmusikdirektor Leo Blech. Anfang 7 Ubr.

Im Schauspielhause wird morgen Günther Hadank in der Titelrolle wiederholt. Weaen cines Krankheitsfalls wird am Freitag, den „ichard 111“ „Fie8co“, am Sonntag, den 5. „Dthello" „Lumpazi-Vagabundus" aufgetührt.

_Das „Deutiche Bühnen-Jahrbuch“, kheatergescickt- lies Jabr- und Adressenbuch (gegründet 1889), gemeinschaftlich herauêgegeben von dem Deutschen Bübhnenverein und der Genossenschaft deutschGer Bühnenangehörigen (Druck und Kommüissionsveilag F. A. Günther & Sohn A.-G,, Berlin), ist für das Iahr 1922 nunmebr erscbienen. Das nur dur das dünnere Pavier f{lanker erscheinende Jahrbuch unterscheidet h sonst weder äußerlich noch innerlich wefentliß von feinen Vorz

insbesondere weiht der Inhalt in seiner Zusammen- stellung und Gliederung von der bisher bewährten Att ordnung nicht ab. Man findét în dem Jahrbuch das üblicbe alendarinm mit theaterge\chidtlid wihtigen Angaben, Jahre2@ronik und Statistisches aus der Vühnenwelt, éine allgemeine Nückschau, in Verzeichnis von Gedeuktagen und Jubiläen, eine Totenschau, terein8nadrihten usw. Den Hauptraum beanspruchen, wie immer, das Verzeichnis der deutschen Theater, ibrer Vorstände und Mit» glieder in alphabetischer Reibenfo!ge fowie das umfangreiche Namens- register der Intendanten, Vübnenvorstände, Spielleiter, der Vor- stände der Musik und des Balletts, des gesamten darstellenden und des Chorperfonals fowie fämtlider Mitglieder der Genossenschaft Gute Bildnisse der verdienstvollen (ründer der Bühnengenossenschaft : Ludwig Barnav, der im Februar das 80. Lebensjahr vollendet, Dr. ‘Franz Krüfkl, Ernst Gettke „und Or. Hugo Müller“ forte der verstorbenen Mitglieder Ernst von hoart und Harrh Walden sckmüden a!s Tite bilder das Buch. ‘Den

Wer i mil Lind, der“Negisseur des Lessingtheaters, Aus seiner Feder stammt u. a. au eine Ueber- as ‘Spieljahr 1921/92,

oren me

{außer dem Dauer- Die Pamina singt Elisabeth der Kammersänger Niclkard Landestheater in Dresden, Braun. Ja den übrigen

„Peer Gyni" mit Anfana 74 Uhr. S. Februar, statt Februar, statt

aangern;

& vi

don Wider (Free il Qidsi en mwiemet

p S H S L BLdentens.

s n

MOnNIerte

Eine Pfißner-Woche îin Oper und Konzertsaal ließ das Scaffen dicses deutsden Meisters in einigen seiner Hauptwerke borüberzickben. Grofem Interesse begegnete besonderé die Uraufführung der romantis@en Kantate „Von deutschber Seele“ für vier E olostimmen, gemischten Chor, aroßes Orchester und Orgel in der Philharmonie. Als Ausführende batten sid Berta Kiurina don der Wiener Staatéoper (Sopran), Maria Olszoewêka vom Hamburger Stiadttbeater (Ait), Frißz Krauß aus München (Tevor) und Professor Albert Fischer von der Berliner Musikho&sclule (Baß), der Bruno Kittelsche Chor, das verstärkte Philharmonische Orchester mit den (länzenden ESolisten Albert Harzer (Fl\ôöte) und Dscar Sck@umann (Horn), der Oroanist Fohannes Eenftleben und als Diriaent Selmar Mevrowiy îin den Dienst des Werkes gestellt. Mit diesen erlesenen Kräften fam natur- emäß eine Aufführung zustande, die si{erlihß den Absickten des omponisten in tdealer Weise gerech| wurde und äußerlich einen lürmischen Erfolg zeitigte. Tritt tan der Tons{böpfung selbst, von ler eben genannten vorzügliden Auftührung absehend, vorurteilälos egenüber, so kann man si dem gesvendeten Beirall nicßt vetingungélos nsc{ließen, denn der Inhalt hält nit alles, was der anspru@8volle îtel versvriht. Was zunächst die dichterische Grundlage anbetrifft, v hat Pfitner dafür ziemlich wahllos .(was er übrigens auch felbst n eier beigegebenen Erflärung zugibt) eine MNeibe von ebrücben und Gedichten Eichendorffs zu'ammengestellt, die leider bin zusammenbängendes Ganzes eraeben. In der Musif muß man lidsaltles die meisterhatte Beherrschung aller in Frage kommenden Nittel anerfi nnen, troßdem darf aber nidt vers{wiegen werden, daß em Chor, mit Ausnahme des Sch!usses, eigentlich wenig Gelegenbeit geben wind, ih în größeren Musikstücken hervorragend zu betätigen Las die E1findung anbelangt, so sind besonders im zweiten Teil lele {sne und wirkungsvolle Einzelheiten vorhanden, daneben steben tber (namentli im ersten Teil -und in der Einleitung des zweiten) im üdende Stellen, bei denen infolge ihrex rein verstandeëmäßigen, fingebungélosen Auêarbeitung das Interesse des Zußörers nacl- ißt, Fn diesem Ueberwuchern der grübleriichen Verstandes- fitigfeit über die aus innerster Scele kommenden Töne ist wohl 1d der wahre Grund dafür zu suchen, daß es Pfißner nicht gelingt, iber eine kleine Gemeinde hinaus in innere Beziebung und wahre Verzenégemeinschatt mit der Volksseele zu treten. Bei der Wert- bôgung, die man dem großen Können und dem ervsten, jeder Effekt- Ischerei abbolden Streben dieses Ton!etzers entaegenbrinaen muß, ist zu beklagen Ein anderes bemerkenêwer!es Orchelierkonzert und im Bl üt hnersaa!l unter der Leitung des Geraer Dirigenten tofessor Heinrih Laber statt, der fich ebenfalls für ein veues Werk einsehßte, für die sympbonische Tichtung „Dant ns Lod“ von F. Hemmann. Es is ein wohlklingendes, {ut instrumentiertes Stück, dem aber ebenfalls das eigentlih Er- ideri1che, die Eingebung fehlt. Immerhin vei.nag es das Dhr eine ‘eile gefangen zu balten, besonders wenn cs fo gut ausgeführt wird bie pon dem Blüthnerorchester unter Laber. Einige Lieder von \mmann, die von dem Baritonisten unserer Staateoper Theodor Eh eidl! mit \{bner Stimme und gutem Vortrag zu1 Kiavier- kgleitung des Komponisten gesungen wurden, vermochten das Urteil yber dessen Schaffen nit wesentli zu veräntern. 'Beetbovens Croica“, Symphonie beshloß in liebevoller Wiedetaabe wirkunh8- boll das Konzert. Km VII Svmphoniekonzert des eutshen Opernhaus-Orchesters im Deutschen Vvérnhause wurdén. unter Leitung / von Professor Rudolf

Kras selt Werle von Wagner, Georg Gräner und Mozart muster,

lltig aufgejührt. Die Symphonie Nr. 1 von Gräner erwies sich

Alltag .

aïs ein ges{chmackvoll gearbeitetes Werk. Der Komponist ijt ein Köntmer, der sih besonders gut auf die Instrumentation versteht. Es wäre daher ret interessant, seine Symphonie noch ôfter zu hören. Solistin des Konzerts war die bekannte Koloraturiängerin Sabine Meyen. Sie sang mit siherer Beherrichung des Ziergesangs und mit hübscher, wenn au kleiner Stimme Arien von Mozart. —— Mit der 1k. Sym- phonie in G-Moll, einer der weniger bekannten Erstlingss{höpfungen von A Skriabine, führte h AdamDolzycki in Wiathner- saal an der Spiße desBlüthnerorhesters als Dirigent erfolg- reich ein. Von der Neuerungésucht, die Skriabine in seinen späteren Kom- positionen bekundet bat, ist in dieser Tondichtung noch nichts zu ver|püren, im Gegenteil, man if durch die feinen melodiiden Züge und die fiare Instrumentation angenehm berührt, die besonders die ersten Sâge enthalten. Mit aller Hingabe, \{wungvoll und rhythmish raff, führte Dolzhcki dies Werk vor, eben|o wie die darauffolgende 9. Symphonie von Lschaikowéïy. Die Leistungen der Pianistin Elfe Vogel, die für ibr Konzert im Beethovensaal das Philharmonishe Orchester unter der Leitung des Kölner Generalmusikdirektors Professor Hermann A ß end- coth aufgeboten hatte, retfe:tigten das Auftreten in so ansprucsvollenm Nabhmen nieht. Wer es unternimmt, \{hroterige, aus durchaus mänalichem Empfinden geborene D-Moll-

Konzert von Brahms zu spielen, sollte zum mindesten ein sicheres

technishes Nüstzeug mitbringen; wv das feblt, ist der Wettstreit | mit dem Orchester von votnherein aussihtélos, ¿zumal wenn für |

diefen Ausfall! keinerlei Temperament oder

Aud Entschädigung Auédruckskraft geboten wird.

an

Haas euf. Das Werk zeugt von einer tühtigen Saßzkunst, ist aber bis. auf einige ausdrudcksvolle Stellen in den langsamen Leilen mebr vom Verstande als vom Gefühl diktiert. Die Instrumentation scheint eine {wae Seite des Komponisten zu sein; bis auf wenige Stellen ist der Say in Negers Manier überladen; dickflüssig hieben sih die Masien träge vorwärts, so daß der erstrebte Humor niht zum Durchbruh kommen kann. Besonders die Behandlung der Blechbläfser zeugt von großer Unbeholfenheit, denn wenn selbst die gewiegten Philbarmoniker unter einem solhen vorzüglichen Dirigenten so arge Mi5klänge hervorbringen, wie das hier eschab, kann die Schuld da- für nur den Komponisten treffen. Die Aufführung selbst war sonst gut, nur hätten die Pausen zwischen den einzelnen Variationen gekürzt werden können Die Vortragéfolge des V. Kammermusikabend3 des Klingler-Quartetts im Sdal der Singakadémie brate zwischen Quartetten von Mendelssohn (Es-Dur, Op. 12) und Schubert (G-Dur, Op. 161) auch die Uraufführung eines Quartetts von Otto Taubmann. Der bekannte Tonseter, der auch {on auf dramatisch - musitalisWem (Gebiet Erfolge gehabt hat, wendet ih în diesem Kämméermusi. erk (C - Moll, Op. 33) mebr an den Kunstverstand ‘als an die Phantasie und das Gemüt seiner Hörer. Interessante Klangverbindungen und ungewöhns- lide harmonishe Zusammenstellungen zeihnen das Quartett mehr aus als eine bedeutsame, aus dem Innern quellende Melodik, In dem getragenen zweiten Saß und dem lebhaften Schlußteil wirken die musikalishen Gedanken lebendiger und zeigen ete plastishere Prägung, so daß hier bei der künstlerisch aufs feinste auêgestalteten Wiedergabe durch das Klinglerquartett dem neuen Werk eine warme Aufnahme zuteil wurde. Der 6. Meélos- Kammermusikabend in der Kunstausstellung „Sturm“ ver- mittelte die Bekanntschaft mit Werken von Paul Hindemi t h. Es ift betrüblih, daß ein solWes Talent wie Hindemith. in eine falle Bahn geleitet worden. ist. Während feine Sonate für Bratiche allein recht charakteristishe Säge aufweist (der legte ist frei lid zu lang geraten), muß man die Leder mit Entschiedenheit als Nichtkunst zurückwetisen. Sie mißachten jede Form und jeden Rbythwmus und wirken dur die unbegründet gesuchte Begleitung ab- stoßend, ja sogar fast fomish. Die Ausführung durch den Kornponisten (Bratsche) und Nora Pisling- Boas (Sopran) war gut. Im Beethovensaa!l veranstaltete Fri Masbach ein Konzert mit einigen feiner Schüler. Die Leistungen der Herren: Rudolf Ghrede, Nino M Herschel und Frit Lowe, besonders aber des beaabten Fräulcin Ellen Frederik sen zeigten, daß ihre pianistise Ausbildung in bezug auf Technik und Urtschlägäkunst weit vorgesch{ritken ist; die geistige Vertiefung können. natürli nur die Jahre bringen. Im Fortissmo \| besonders Herrn Wwe " mehr Mäßigung anzuemphfehlen. Im Klind- worth - Scharwenkasaal fam der dânishe Pianist Hans Almdal über-eine Durchschnittéleistung kaum hinaus. In jeinem Klavierspiel zeigte si von tehuishen Unsicherheiten abgesehen, weder eine geistige noch feelisde Beheri|chung des Stoffs, so daß der (Gesamteindruck wenig erfreulich war. Im Aufstieg ist daaegen die Kunst des jungen Pianisten .Er nit Konstantin Fischer be- griffen, den man im Beethovensaal hörte. Seine vortrefflicbe tecnische Borbildung und fein musikalisher Sinn lassen das Beste für ibn. orhoffen, wenn auch jezt manches in seinem Spiel noch nicht ausgeglichen ist und besonders die Auffassung reifer sein müßte Im -Schwechtensaal erwies sich Dr. Paul Wein - garten als ein vornehmer Klaviezitünstler. Charakteristishe Stücke ind die von ihm gespielten Kompositionen von Béla Bartók. Die Gesangsleistungen von Lotti und Leonard von Herget im Bechstein) aal waren symyathischer Art, boien aber nis Außer- gewöbnlides. Der Sänger, dessen anspredendem, hellen Bariton zwar noch mandher Fehler in der Stimmbildung anhaftet, bat einen warmen tewyeramentvollen Vortrag ; bei seiner Gattin, die eine guwandte Koloratur zeigte, war die Intonation in der Höbe bitwetlen get übt An ibrem Ariev-, Lieder- und Duettabend in der Singakademtie sangen Hertha Hielscher und der lange im Konzertsaal vermifite Kamtnertänger Ful ius Li chan Lieder von Schumann, Schubert und Brabms, ferner ein Duett aus „Hamlet“ von Thomas sowie Arien Hertha Hielscher vertügt über eine reine, wohlklingende Soyranslimwme, die jeder Höhenlage gewachien ist. Sie hat bet weiterer Ausbildung und Vervollkommnung sicher eine gute Zutunft vor fi. Scbumanns Widmung“ und die Arie der Anna aus Yicolaîis „Lustigen Weibern" verdienen mit besonderem Lobe heraus- gehoben zu werden. Liebans küns!leris{e Perfönlicdk it ist zu bekannt, alà daß cs nôtig wäre, sie besonders zu . kennzeihnen. Er ist der Aite, oter pvielwebr der Junge geblieben. Bruno Seidler- Winkler entlédigte fih der Begieitung am Flügel mit großem Gelichid. i Mannigfaltiges.

Der Klefne Kreuzer „Medusa“, ber zur Néttung von sechs im Padceise féstsiyénden Dainvfern nah dem Nigaiichen Meerbusen entsandt ist, ist dort programm- mäßig eingetroffen und konnte bis zum Kap Dom eëndas, in dessen Nähe sich die zefähtdeten Schiffe befinden, vordringen, doch gélang s ihn. „wegen der vorgelagerten großen Eiêmassen zunächst nit, an die Schiffe héranzukommen. Am nächslen Tage setzten 1üds} westlime Winde ein und erleicterten das Vordrin,.en, so daß er die dänliche1 Dampfer „Tarndholh. und „Kurland“ erreihén und aus dem Eise befreien konnte. Troy leb- hattèr Anstrengungen: war ès biéher niht mögli, die übrigen vier Dampfer, die dreizehn Seéweilen füdöstlih von Domesnäs festsizen, zit Erreichen, do hofft man mit Unterstüßung einés Eiébrechers auch ihnen Hilfe bringen zu könnén. (W. T. B)“

Di

Leer, 30. Januar. (W T. B.) Der hiesige Segler „Have“ ist an der Ostküste Schottlands gestrandet. Die Mannschaft ist. gerettet.

Wien, 30. Januar. (W T. B.) Das Zentralkomitee des Internationalén Métallarbeiterbundes nahm einen Beschluß an, worin es beißt, daß tas Zentralkormitee, die Veïtietung der Metallarbeiter aus 19 Ländern, mit tiefer Ergriffen- béit von der wirtschaftlichen Lage, worin si ganz Oesterreih befindet, Kenntnis nimmt. Die Bevölkerung feì von ‘der äußersten Gektähr des Zusammenbruches bedroht. Das Deutralkomitee wendet fich im Interésse der europäischen Wiütschaft uid dex Kultux an die Regierungen dér alliierten Länder

das |!

A aft _ Nach diésem verunglückten Versuch | sührte Professor Abendroth eiue Neuheit, betitelt „Variationen und | Rondo über ein altdeutshes Volkslied“ für Orchester, von Josef |

mit dem Ersuchen, endlich Kredite flüssig zu maGen, damit die

Arbeiterscha\t Desterreids vor großer Arbeitslosigkeit, die gesamte

Bevölkerung vor ungeahnten Heimsuhungen und Prüfungen und

Guropa vor einer Katastrophe bewahrt werden. De if Delegierte forderte Henderson telégraphisG auf, auf die englische

Regierung einen Druck auszuüben, damit Oesterreich geholfen werte.

Moskau, 28, Januar. (W. T. B) Das Volle: kommissariat jürPostwesen gibt besondere Hunger- bilfsmarken aus, deren Ertrag zur Milderung der Not in dén Hungergebieten verwendet werden. soll. i Washington, 30. Januar. (W. T. B.) Un! hatten die freiwilligen Netter im wesentlichen die N # u mung der Trümmer des Lichtspielhauses „Kniclleibocker“

beendet bis auf einen Teil, in dem -\ich das Orchester befand und ün.

Die Zahl der 14 Schroeer- unter thnen

dem man keine weiteren Leichen zu finden glaubt. Berleygten erhöhte sich auf 134, darunter verleßte. Die meisten Toten find festgestellt worden : befindet sih die Schwester des Gesandten von Guatenala,

Handel und Gewerbe. Fonds- und Aktienbésör e, Berlin, 31. Januar 1922.

Die Börse zeigte heute ein sehr ruhiges Aussehen. Die Mit. *

teilungen Hinsichtlih eines beabsichtigten Eisenbahnstreikes sowie die leßte Erhöhung der Börsenstempelsteuer, namentlich diese leß/erc, beeinflußten das Geschäft, das sich beute ‘in den engsten Grenzen vollzog, in außergewöhnlihem Maßstabe. Die Schwankungen waren demgemäß auch außerst geringfügig. Etwas ntedriger waren Hoe Stahlwerk, Oberschlesische Eisenbahnbedartaktien, Rheinische Stahl- werte. Der Industrieaktienmarkt war uneinheitlih. Der Schluß war unbelebt. j ;

aer I R

Ou

Uu der gestrigen Sißung des Zeniralqusschusses der Reichsbank berichtete der Vorsißende, Präsident ‘des Reichs- bankdirektoriums Dr. Havenstein, über die Lagè der Reichs- ban? im leßten Monat, |

Die Linke-Hofsmánn-Werke tin Breslau ?onnten im vergangenen Jahre auf ein 50jöhriges Bestehen als Attiengesell- schast zurückbliden. Aus diesem Anlaß hat dexen Vorstand eine ¡chôn ausgestattete Festschr i {t herausgegeben, die in Wort und Vild die Entwiklung und Leistung der Werke in fünfzigjähriger Arbeit zeigt und mit einer Darstellung dex mustergültigen. Wohl- fahrtseinrichtungen des Unternehmens hließt. Die Geschichte der Linke-Hofmann-Werke beginnt fast vier Jahrzehnte vor ihrer Gründung als Aktiengesellschaft; sie reiht- bis in jene Zeit zurü, da die beginnende Herrschaft von Dampfmaschine und Eisenbahn das Antliß Europas so gründlich zu verändern si anschidie, wie es keine politishe Umwälzung je zuvor vermocht hatte. Sie fallt zusammen mit der Geschihte des modernen VerkehxSwesens- und der deutschen Maschinenindustrie. Als am Ende der 30er Fahre des vorigen Fahrhunderts die Oberschlesische Eisenbahngcrellschaft entstand, hatte der Stellmachermeister und Besibexr einex kleinen Werkstatt für Kutsh- und Lastwagenbau in Breslau Gottfried Linke unter dreien jeines Faches allein den Mut, einen Uufirag dieser Gesellschaft 23ux Herstellung und Lieferung von einigen tausend Schubkarren und 100 Loren anzunehmen. Die Güte seiner Erzeugnisse siherte ihm das weitere Vertrauen seiner Auf- traggeber; sein Vetrieb vergrößerte sich, und nit viel später war Linke Eigentümer einer ansehnlihen Werkstatt mit Dampfkraft. 1858 wurde das inzwischen kräftig herangewacßsene Unternehmen aus der Stadt Breslau heraus verlegt und- 1871 die Linkesche

a 4A

Fabrik in ‘die neue Form dér Attiengesellsch&t mit dèm Namen... „Breslauer Aktiengesellschaft für Eisenbahnwagenbau “und mit einer: - *

Grundkapital von 960 000 Talern übergeführt. Der kurze, fchweré, für Deutschland glückliche Krieg von 1870/71 und die Einigung von Nord und Süd zu einem Reiche brachten neue moralishe und materielle Energiequellen ins Land, shufen plöblich neue Wirt- [chafts- und neue Verkehrsbedingungen und drängten vor allem zu einem Ausbau des Eisenbahnnetes in den nördliden und östlichen Provinzen Preußens, und es ist ein bleibendes Verdienst von Aufsichtsrat und Vorstand dex Breslauer Aktiengesellschaft, mit Mut die große Aufgabe der Mitwirkung an erster Stellt ubernommen zu haben. Um die Flut von Aufträgen bewältigen zu tönnen, erweiterte man sofort die Fabrikanlagen und erhößte 1872 das Gesamtkapital au 1 600 000 Taler. Hie Chronik dev Firma berichtet dann für die Beitspanne 18792-—83. von éinem wiederholten Auf- und Niedersteigen der Konjunitur, SchiwankUun- gen, denen stets dur bereitgestellte Reserven, \parsame Ver- waltung, technishe Verbesserungen begégnet werden konnte. Die Jahre von 1883 bis 1900 kennzeichnen nh dur eine ruhige und stelige Auswärtsentwicklung. Fnzwischen hatte das Fahr 1897 den Erwerh der G. H, von Rufferschen Maschinenfabrik in Breslau aebrächt. Die Eingliederung dieser: 1838 gegründeten, anaesehenen Fabrik, die auch bereits Lokomotiven mit anerkanntem Erfolge at: baut hätte, entspratig einem natürlichen Erweiterungsbedürfnis denn der rasche Aufstieg der schlesishen Jndustrie und des damit zusammen- hängènden Personen- und Güterverkehrs verlangte Lokomotiven und Maschinen, namentlih auch für Bergbau und Hüttenbetricebe. Es wurde dié von Ruffershe Fabrik in großem aßstabe um- PENUtEe und in dér Zusammenarkeit mit den bisherigen Werken der Vreslauer Aktiengesellschaft für Eiserbahnwvagenbau zu einer Leistungêfähigkeit gebracht, die auh großen Ansprüchen mit Rue entaegensehen konnte, und insbesondere der Bau von Lokomotiven gepilegt. Fn den folgenden Jahren eines allgemeinen Auf [{wungs von Handel und Fndustrie waren die Werke in imwer steigendem Maße beschäftigt. Neue Typen von Heißdampflo?a- mnfivon wrden konstrultiv auégearbeitet und iu arößerer Anzaÿl erbaut. Für Dampfmaschinen und Dampfkessel, FördermasHinen uno Pumpen für den Bergbau, Einrichtungen füx die 1102 industrie und auch für Dieselmotoren bestand' lebhofter Bedarf. 1912 wurde mit der Linkeschen Waggonfabrik die Waggonfäbrik Gebrüder Hofmann u. Co. in Breslau verschGmolzen, ein 18566 gegründetes Unternehmen. das 1872 in den Bw sig einer Aktiengesellschaft übergegangen war, die . Eisenbabn- fahrzeuge, Transportmittel vershiedenster Art, Straßenbahnwaaen und nebenbei Gerätschaftien für die Feuerwehr baute. Diese Er- werbung war ein weiterer Schritt auf dem Wege, die allgemeine Werksötonomie zu steigern durch Zusammenlegung der VBetricbe und dur Vergrößerung der Produktion in zwecknäßiger Arbeits teilung. Der Firmenname wurde geändert in „Linke-Hofmanns-? Werke“ mit dem Zusaß „Breslauer AktiengesellsHaft für Eitû- bahnwagen-, Lokomotiv- und Maschinenbau“. Dieser Zusaß fiel 1917 sort, und die Firmierung verkürzte sih auf „Linke-Hofmanns- Werke, Aktiengesellschafi“. Die Jahre nah 1912 brachten eine regere Beschäftigung des allgemeinen Maschinenbaues, die An- schaffung von iMascdinen moderner Köoustruktion und das Streben nah Verbesserung der Arbeitsmethoden. Jn der Kriegszeît habeu" sih die Werke nicht a S vergrößert. Fhre Mitwirkung im Dienste des bedrohten Vaterlandes bes hränkte sih im großen und ganzen auf das ihnen eigene Gebiet; nebenher wurdèn Munition, Minenwerfer, Kanonenrohre und Flugzeuge gebaut. Als- bei der Heeresverwaltung ein dringender Bedarf_xn Riesone flugzeugen vorlag, shufen die Linke-Hofmann-Werske einen eigenen,

vollklommen neuen Typ. Dieser besaß vier Motore mit. einer Ges gemeinsame AntriebZ«. Propellers. ‘dienten; alle anderen bisher gebauten R-Fluggeuge haften zuni"

„Vorzüglihe Flugeigenschaften und.

samtleistung von 1100 PS., die auf eine cin 'welle wirften und zur Bewegung ‘eines einzigen -

oder mehr Propeller. ften „un mechanische Einfachheit zeichneten dieses -Fluggeug aus", wird n: dex. Festschrift berithtet. T - Hosmann-Werken, eine wirtshaftlih wichtige Vrüle nah dem

Der englische.”

Mitiernacbt .:

Im Jahre 1917 gelang es den Vitles- *

Ma