1922 / 31 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 06 Feb 1922 18:00:01 GMT) scan diff

Frankreïch. : en Geseßentwurf für die Wilitär- ‘Kammer verteilt worden ist, liegt unter anderem ein Bericht des Generals Nollet vom 24. Dezember 1921 über die Ergebnisse der Kontroll- maßnahmen in Deutschland bei. Hiernah haben d'e Deutschen das nachstehend aufgeführte Kriegsmaterial aus- geliefert oder zerstört: Kanonen und Kanonenrohre 40 635, Minenwerfer 11592, vollständige Maschinengewehre mnd Maschinengewehrrohre 318 631, .Traawaffen 4482337, Flammenwerfer 1116, Flugzeuge und Wasserflugzeuge 16 967, Motore 31 640. O /

Der Kontroll!kommission sind 6942 Fabriken bekannt- aeworden, in denen ehemals Krieg8material hergeste"t wurde. Die Kommission hat 6503 davon inspiziert_ und in 6097 Fa- briken den Betrieb freigegeben. Jn materieller Hiysicht, saqt der Bericht, habe di- Entwaffnung weitere Fortschritte aemacht. Aber die Tatsache, daß die Gewerkschaften gegen die Kontroll- kommission Partei erariffen hätten, sei be:eichnend für eine Wandluna in ihrer Haltung, die dau angetan sei, die Maß- naÿmen für die Entwaffnung Deutschlands zu gefährden. Der Bericht sagt Le die Kontrollkommission habe die B-seiti- gunq der überzähligen höheren Offiziere verlanat, die în ge- wissen Truppenkörpern subalterne Kommandostellen innegehabt hätten.

Hierzu bemerkt „Wolffs Telegraphenbüro“:

Die Anariffe des Genera!8 Nollet gegen die deuts{en Gewerk- {aften find sicherliß unberechtigt. Non eîner Wandlung in der Haltung der Gewerkschaften dem Enfwaffnungêéproblem gegenüber kann nit die Nede sein. Im übrigen beweist ja die Größe der von Genexal Nollet \etbst angegebenen Zahlen der ahgelieferten oder r- fiörten deutsden Waffen, deren Genauigkeit im Augenblick nit nacck- gevrüft werden kann, besser als alle anderen Argumente, daß Deu ¡ch- land den Entwaffnungsforderungen des Friedensovertrags loyal nach- gekommen i}

Die internationale sozialistishe Konferenz, die vorgeslern in Paris. unter Veteiliqung von französischen, englischen, belgischen, italieni‘chen und österrehi‘chen Sozial- demokraten beaonnen bat, konnte, da die deut’hen Delegierton noch nicht in Paris eingetroffen find, vorgestern nicht in die Be- ratungen eingetreten. Die gestrige Sißung eee beschäftiate fich mit der sozialistischen Einheitsfront. Ein Beschluß ist nicht gefaßt worden. Am Schluß; der Sibung wurde an die deutschen sozialisti- als Parteien ein Telegramm gerichtet, in dem q-saat wird, für

en Fall, daß die deutschen Delegierten durch den Eisenbahner-

streik an der Reise nah Paris verhindert würden, werde eine neue Konferenz zu weiteren Verhandlungen und zur Beschluß- fassung in aller Kürze nah Frankfurt einberufen werden. In i Falle würde die Pariser Konferenz heute geschlossen werden.

tót

Einen Bericht über_ reform, der soeben in“

RNufßland.

Auf die drei Forderungen der finnishen Ne- gierung, die aus Anlaß der ángebl’ihen Grenzverleßung vom 6. Januar Bestrafung der Schuldigen, Schadensersaß und Maßnahmen zur Verhinderung derartiger Vorgänge für

die Zukunft verlangt hatte, hat der Volk skommissar für aus- æwûrtige Angelegenheiten T\chitscherin dem „Wolffchen Tele- araphenklüro“’ zufolge erwidert, nah dem Ergebnis der Untersuchung habe. ein Ueberschreiten der Grenze durch russishe Truypen nicht stattgefunden, -: wohl aber hätten zu wiederholten. Maleu ' aus Finnland ‘einaebrochene Banden russishe Posten überfallen und die rotgardistishen Befehlshater graufam ermordet. Die Forderungen der finnishen Regierung beruhten auf falschen Behauptungen und seien offenbar veranlaßt - durch das Be- stret en, die öffentliche Meinung auf ihre Seite zu ziehen. Der Konflikt könne nur beigelegt werden, wenn die finnische Re- gierung die Forderungen der leßten russischen Note erfülle.

Ftalien.

Der König hielt gestern eine Reihe von Besprechungen ab, . deren Gegenstand die Lösung der. Regierungskrise bildete. Er empfing u. a. die früheren Ministerpräsidenten Boselli, Sonnino, Luzzati und Salandra.

Spanien.

Der Ministerrat kam nah einer Meldung des „Wolff- schen Telegraphenbüros“ in der Freitagsizung, in der die marokfanishe Frage geprüft wurde, zu der Ansicht, daß der marokfanishe Feldzug im Grunde genommen beendet sei. Die Entschließmng des Ministerrats wird dem General Berenguer unterbreitet werden, der zu diesem Zwecke nach Malaga kommen wird, wo er eine Besprehung mit Maura haben wird.

Schweiz,

Der Wiederbeginn der deutsch-polnishen Ver- bandlungen, der am 6. Februar untcr dem Vorsitz des Bundesrats Calonder in Cenf hätte stattfinden sollen, i} auf den 10. Februar verschoben worden.

Dos Sefkretariat des Völkerbundes veröffentlicht dem „Wolffschen Telegraphenbüro“ zufolge nachstehende Mit- teilung über die deutschen Minderheiten in Polen:

Der Bund für das Deutshtum in Bromberg hat am 9. No- peinber 1921 den Generalsekretär des Völkerbnndes davon verständigt, daß mebrere deutsche Familien den Befehl erhalten baben, vor dem 1. Dezember tas Land zu verlassen. Der Bund für das Deut\chtüm hat an den Völkerbund unter Berufung auf das Minderheitenrecht appelliert, Der Generalsekretär hat diesen Avpell unverzüglich dem polnischen Vertreter in Genf, wie auch dem dreigliedrigen Komitee des Völkerbundêrats (Präsident “und zwei Mitglieder), mitgeteilt das am 25, Oftober 1920 auf Grund einer Nefolution des Völkerbundsrats gebildet wokden war. Das Komitee rügte die Petition des Bundes für das Deuts{tum, wie auch daes Vorgehen der polnischen Regierung, und ersuchte dann diese, die Answeisungen aufzuschieben, um dem Rat das Einziehen näherer Jn'ormationen zu e'möglichen. Die polnische Negierung hat in einen Au!scub bis zum 1. Mai 1922 eingeroilligt. Ebenso wurde pom eralsefretár auf den Fall des Herrn von Tiedemann au}- merfsam aemacht, dem die polnishe Reaierung befohlen hatte, seinen Besi in Polen vor dem 17. Januar 1922 zu liquidieren „Auch in dieiem Falle t A n E eie Ablebens Tievrnonas î ni tiernng eingewilliat, die Liquidation aufzushreben. . Das Komitee hat nunmehr die gewünschten Jnforma- tionen erbalten. Es wird die Petitionen untersuchen und dem Völker- dundsrat N etstaiten,

Der vorgestern erschienene Monats3beriht des Völkerbundssekretariais gibt einen Ueberblick über die Behandlung der Saarfragen vor dem leßten [kerbun und ein A Resümee des 10. Berichts der ungskommission Saargebiets, wobei die Klagen der Stadtverordnetenversammlung Saarbrücken, der beiden Kreistage und, wie es heißt, gewisser politisher Parteien kurz erwähnt und ausführlih die Gegenerklärungen der RNegierungskommission wiedergegeben werden, Dabei

“Nepublik

werden avch „Ano-ben avs einer

ländischen | abges-hen von der Forderung nah einem Saarparlament, gewise Verfüpmoen der E O betreffend die

aarbemolhnerfrage, den Frankenum'auf, die Beraqwer*s- kommission und den Otersten Saarger'htshof, billint. Dage-en wird die dem Vö!kerbundsrat „überreichte Denkschrift der aroßen no'iti‘chen Parteien des Saare*hîiets, in der bekanntli lebhafte Kritik an der Neaferunos?ommission geübt winde, niht-gn- geffihrt. Ebenso: onig erwähnt der Monatsbericht d-s Vö!*er: bunhs'ekretariats die saarländishe Abordnung, die ‘in Genf

weilte. _Ts\hecho-Slowakei.

_D'e zwichen den Vertretern der t\heHo-*lownkischen- und der Nevublik Oesterreih in Vraqg ge- sührten Kreditverhandlungen, we!Hhe von ihrem Beginn an im (eiste der Herbei“ihrung möglichst intensiv-r. wirtschaft: licher Beziehungen zwischen den beiden Staaten geführt wrden. haben laut Mitteilung des „T\checho-slorvakischen Nre\sebsiros“ zur Ver®*nharung eines Anlehens im Betrage von 500 Millionen t\checho-slnwakickhon Kronen g®Führt, das nah der verfaTunasmäß'gen Ge- nehmiaqungq auszahlen ist. Die enfsnrechenden Vorlqaen werden rascestens der par'amentari{hen Erledia!ng zuaeührt werden. Der Kredit wird binnen 20 Xahren zu tilgen en, im übriaen werden de Bedinanndqey denenigen des-vori der Tsche-bn-Slöwmaket im Nysland ertelten Nnvestitionsdarlehens annenßt wetden. Hinsichtlich der Garantien soll in erster Linie die Einheiehtina des Dienst-s diesos Darlehens in das Regime eines Oesterreich zu gewährenden Völkerhund?redits over äkniher internat'ona"er Kredite erfoloen, anderenfalls \ellt Oesterreich einnornehmlich als zurei@end befnndene Garantien aus staaflihen Einnahmen zu dem gleichen Zweke z1r Verfüqwnq. Zur sofortigen Er- leicbterunq der wirtschaftlichen Lag? Oeerreihs wird aut den vereinbarten Kredit bis zu seiner FliMamachung ein Vor- \chuß von etwa 100 Millionen t\checho-\lowakischer Kronen gegen entsyredende Sicterstellung gegeben werden Die Fertigung der abgeschlossenen Vereinbarung steht unmittel- bar bevor.

Griechenland.

Der Minister des Innern Stais hat sh nah Kreta begeben, um der dort noch andauernden aufrührerischen Be- wegung einiger Vanden ein Ziel uu seßten. Bei jeiner Ankunft wurde ér von Vertretern der Behörden, von Abgeordneten, anderen führenden Perfön'ichkeiten und von einer qroßen Volksmenge lebha®t begrüßt. Das Volk brachte wiederholt Hochru‘e auf den Kövig und die Regieruna aus. Jn einer Ansprache führte der Minister, der „Aaence d'Athänes“ zufolge, aus, er sei als Vevollmächtiater des Königs und der Neaîerunq arkommen, um die erreaten Leidenschaften zu beshwichtigen und eine Verhrüderu"ng zwisben den Parteien her“eiführen. Er hoffe, daß d'ejenigen, die fih zu Unruhen þâtfen hinreißen lasen, die Waffen n'everlegen und sih mit den anderen Buüdern vereiniaen würden. wm \s{ch an dem Kam"f cegen die Feinde zu beteiligen, der bald ein Ende nehmen würde.

Amerika.

Der chinesi\@ -saranische Vertrag über die Nenelung der Schantunäf rage ist, noch einer Voldvng des „Wolff- schen Telegrarberktüros, vorgestern in Washington unter - zeichnet worden. h | I

Die britickchèn Delegierten ‘det Nbristungskonferenz statteten dem Präsidenten Harding im Weißen Hause einen Abschiedsbesuh ab. Balfonr erklärte dem Präsidenten, daß.- èr nach England mit der größten Befriediqung üher den großen Erfolg der Konferenz zurückÆkehre, die die Durchführhbarkeit der Methode gezeigt habe, internationale Fragen dur Konferenzen zu regeln.

Varlamentarishe Nachrichten.

Die Gerüchte, nah denen die für Dienstag ange*eßte Sißung des Neichstags auf einen späteren Tag verschoben werden soll, sind nah einer Meldung von -,„W. T. B.“ nicht begründet. Es wird vielmehr beabsichtiat, am Dienstag die Sißung mit der vorgesehenen Tagesordnung abzuhalten.

Dagegen sind die Siß ungen des preußischen Land- tags, die für Dienstag und die folgenden Tage anberaumt waren, aus nas des Verkehrsstreiks auf unbestimmte Zeit verschoben worden.

Aus gleihem Anlaß hat der vorläufige Neihswirt- \schaftsrat seine Sizung vom 8. d. M. auf Mittwoch, den 15. Februar, verlegt, Die Gruppen- und Abteilungssißungen: E ementsprechend auf Dienstag, den 14. Februar, angeseßt worden.

Dem preußischen Landtag sind zugegangen eine Zu- sammenstellung aller Erlasse und Verordnungen, die die Anstellungsbedingungen der Schußpolizei regeln, der Entwurf eines, Gesebes, betreffend VBereit- stellung weiterer Staalsmittel für den durch Geæy vom 9. Juni 1913 angeordneten Ausbau von Wasserkräften im oberen Quellgebiet der Weser nebst Begründung, eine Denkschrift über die geplante äußereGestaltuna des Berliner Museums- wesens, ein Nachweis über die Zu- und Abgänge an Beschälern in den Landgestüten des preußischen Staates im Kalenderjahr 1921 und Uebersichten über die Betriebsergebnisse der Haupt- und Land- gestüte des preußischen Staates in den Jahren 1917/18 bis 1919/20,

Statiflik und Volkswirtschaft.

Die Teuerung hat im erften Monat des neuen Jahres weiter zugenommen. Nach den Berechnungen des Statiitischen Meichsamts i} die Reihs8indexziftier für die Lebens-. haltungsfkosten Ausgaken tür Einährung, Heizung, Beleucd-tung und Eo ven Mitie Dezember 1921 bis Mitte Zannar 1922 von 15/0 auf 1640, demnach um 5,3 vH gestiegen. Geoenüber dem Januar 1921 bedeutet dies eine Steigerung um 73,7 vH, gegenüber Mai, dem billigsten Monat des vergangenen Jahres, eine Ciböhuyng um 86.4 vH. Weniger stark als im Vormonat trugen im Bexicltémonat Erhöhungen der Ausgaben für Heiz- und Lucbistofe zu der Steigerung der Lebenshaltunçskosten bei. Die Wohnungemieten haben si in einer Neile von Erbebungs- gemeinden erhöht. Bedeutend stärker haken si die Kosten sür den Ernährungsbedarf gesteigert. Die JIndex-

iffer für die Ernährungsausgaben allein kieg von

n er von der Neafernyas-f fommissión dem Völkerbundsrat überreihten Denlschrist dox |

Kommunisten und Unab“ ängigen oemat, die Brot ind fast áMaemein i

(8emúse wesetitlid terer. Für _Preiebewegung n

nunme

aa. wteder angezogen Haben. Da» h iße von Erbebunaëaemeinden G FBe, Zucker, Kartoffeln und “Für die ührigen Lebensuittel war die ‘ganz einheitlih, (W. T. B.) Arbeits8fstreitiafkeiten. Der Allgemeine Eisenbahnerverband verbreitet. „W T. B.“ zufoige na hitehende Mi'teilunz: „Von Funkiionären der:: Neichzgewerfîdgit Deutscher Eisenbahn begwterz, wird seit Sonnabend in Berlin und äb deren Gebieten des Nees die Nachricht vers breitet, daß teë. Alläeméiñe Gisenbahnerverband br au denStreif erklärt habe. Diete Mel dungen sind vollfommen unriGtigq. Nah wie vor sind die Vertréter des A E. V. an den Verhandlungen mit dem Neihsverfebhrsministerium zux Negelunqg der Uebertentekungszuschüsse betetligt, welchbe in einer noch_ zu vereinbarenden Form aub den Beamten zuonte fommen soll. Ein Abbruch dieser Verhandlungen würde eine

mäßigen konnten. inzwifLen a gen wyrden in. eingr gr öf

“ernste Verzögerung“ ter wirtfdathden Auffefferimg gerade der unteren

Schieten tee (Fisenbahnpersonals bedenten, die unter \{werer wirt- \{aftlider Bedrängnis leben Infolgedessen erwartet der Vorstand des A. E. V vondessen Mitgliedern, daß sie ihren regel- mäßigen Dienst weiterhin verseßen, soweit sie nicht daran bebindert find. Aus Gründen des Vexantwortlichkeitsgefühls gegenüber der ernsten Notlage dea Neichs und aus Gründen der aêwerkschaftli®en Disziplin gegenüber der veröffentlichten Er- fläruna der Svitzenorganisationen ersucht der Verbandsävorstard dic. Mitglieder, in dieser ernîten Situation keine Katöstropbenyolitif“ zu betreiben. Mik ‘einstêr Sorge ertüllt uns die starke Preissteigerung, wehe angesidts der Veikehrseinstellung sh \Gon jeßt für die not- wendigen Vedärfägegenstände des tägliben Unterbalts in etmpfindiiGer Weise bemerkbar macht. Von der Neicheregierung wird erwartet, daß sie bet Zeiten Votkehrunneh trifft, um die Lebenshalking der unteren LNolksscbicbten erträalicer zu gestalten, und daß sie lede fich" bietende Geleaenheit wahrnimmt, um anf dem Verhandlungëwege mit! den Gewerf1chasten zu einer Cinigung-zu-Fommen, welche die baldige Wiederaufnal'me des Eisenbahnverfehrs ermöalicht.“

Im Eisenbahneransstand hat sich die Lage zwar in einigen TetlenDeutshlands etwas verschärft, ist aber im W \ ntlichen unverändert. In Berlin ist seit Sonnabend *ogar eine Besserung durch weiteren Ausbau des Not-" betriebs eingetreten, o glei durch den Streik in den Berliner Eas- mtd Elefktrizitätêwerken eine große Zabl von Bäbnhöten ohne Beleuchtung is. Auch die Wasserstationen der Bahnhöfe werden teilweise durch den Streik in den Wasserwerken in Mikt- leidenshatt gezogen. Ein regelmäßiger Votbetriieb ift eingerichtet worden auf têr Wannseebahn und auf den Vorortbaknen nah Königswusterhaitsen, Oranienburg. Velten und Bernau. Ferner ist Notbetrieb im Ganae auf den Strecken Potêdamer Bahnhof—Magde- burg, Stettiner Bahnhot——Stettin" und Lehrter Bahnhor—Stendäl. An Fernpersonenzügen verkehrten fünf von und nah Hannover, zwei von und nah Halle, drei von und nach K'istrin, tünt von und nah Stettin, vier von und nah Frankfurt a O, ¿wei von und nach Neu- strelitz, drei nad Cottlus, je einer nah Güsten, Magdeburg unk Dreeden. Sämtliche von Berlin ausgebenden Strecken wurden weniastens not- dsirftig beckient. Sn den lesten 24 Stunden find mit der Eisenbabn auf den Berliner Bahnhöfen eingegangen 100 700 Liter Milch und 76 Wagen mit Vieh Am Sonnabend waren auf dm V'elmarkt auf dem Zentral!viehhof innerha!b 24 Stunden 122 E'fenbahnwagen mit Vieh angekommen, Auch die Zufubr an den vorhergeganaenen:: Tagen war ausreichend; fo wurtên am 1. Februar 178, am 2 Febiuar - 68 Wagen zur Entladung. auf tem Zentralviehhot bereitgeftellt. Der

Technislen Nothilfe zugute fommen. An der Wiederinbetriebnalßme der Bahnhöfe wird naGdrüdlih gearbeitet. Die Arbeiten sind wegen. der ftarfen::SEGnectäge über: den Weichen unt: Gleisanlagen ers{wert.ig “— Hrüte jollten voi Berlin: aus wieder Sonder- P ost ezitn d Patfagierfahrten mit Kra!tomnib burg; .MagkLtebürg: (mit Ans{bluß -ngch Haknnbvver), Letpztg und Dresden abgeerkizt werden. C Abfahrt erfoigt: zumeist um 8 Uhr Vormittaqs von der, „Hapäg“, s den Linden 8. Der Fahrtartenverfauf erfolgt bei deù MNeises üros. i : Die® Berichte aus den einzelnen Direktionsbezirken {ildern in der Mehrzahl die Lage als unverändert. Ueber befontdere Vorkommnisse liegen folgende Meldunzen dcs „,W. T. B: vor:

Magdeburg, 4. Februar. Die :Eisenbahudirektion Magdes burg teilt über die S)reiflage mit, daß die Stimmung ab- laute Die Arbeiter der ‘Hauptwerktitatte in Halberstadt traten Vormittags in den A ussta nd: Durch Aushang wurden die Arbeiter antgefordert, bis Montaa, den 6. Februar, an ihre Arbeits\stellen zurüc{zufe|ren, andernfalls sie si als entlassen zu betrachten haben. Falls Meldungen zur Wiederaufnabme der Arbeit nicht in _auereihendem Mase eingehen, um den Betrieb wirtschaftuich führen zu fönnen, wird die Hauptweikitatt ge\hlofsen werden

Cat1sel, 5. Februar. Gestern nachmittag hat sich ein großer Teil der Arbeiter des Bahnbetriebswerks Caslel-Bahndreieck dem Ausstand angeschlo sen. An ihre Stelle trat sofort die Technische Nothilfe, die -auh ander- weitig eingeseßt wurde. Der Ntbetrieb wird aufrechterhalten. Vou Rubrgebiet sind mehrere Kohlenzüge im Anrollen.

Frankfurt a. M, 4. Februar. Die Streiklage im Direktionebezirk Frankfurt hat sich ver \chärtt, da die Frant* turter Gruppe, entgegen der von der Spißenornan!sation des- Deutschen Eisenbahnerverban des ausgegebenen Parole, dem Ausstand beigetreten ist. In Frankfurt a. M. selbst ist die Aufrechterballung des lebenswichtigen Verkelrs heute nit möglich gewesen. . Im Direktionébezirk Franks furt a. M. konnte die Befördernng von Kohlen, : Koks - und anderen Gütern des täglihen Bedarfs nur in be\chränktem - Maße durchgeführt werden. Jnnerba!b des Bezirks des Betriebêamts Betz dorf wurden z. B. etwa vierzig Züge gefahren und die Hüttenbetriebe mit Koks versorgt. Dem Vernebmen nach fol! die Stimmung auc Mee es Mitgliedern des Deutschen Eisenbahnerverbandes eki gee teilt fein. i A -

Hanau, 5. Februar. Geskern nalmittag zogen“ ungefähr

1500 Streiken de aus einer Versammlung nah den Bahnhof, drangen troß des Widerstands der Polizeimann: |chaften in das Bahnho!tsgebäude ein und entfernten die Arbeitswilligen mit Gewalt. Die Schupo hat den Bahnhof zwar wieder besetzt, ist aber außer stande, die Bahnhofsanlagen von den .Sticikenden -zu- säubern. __ Dresden, 9. Február. Die Leifung der Gewerks{chaft" Deutscher Eisenbahner, Landesverband Sachsen, hat heute folgenden Beschu ß gefaßt: Mit Nöcksicht auf den Auf- ruf der drei gi oßen Spitenorgauisationen sieht sich die Gewei kschast Deutscher Cisenbahner, Landesverband Sachsen, außerstande, ihre Mitglieder zum Streik aurzurufen. Die Mit- qlieder werten daber erneut “erfucht, ißrem Dienst nah wie vor zu vetjehen, Streikbrucharbeiten jedoch abzulehnen.

Bremen, 4. Februär. Die Streiklage lat \ich seit ten gestrigen Abendslunden weiter verschär ft, da die Hiliekräste des Cisenbaßnpe!\ona1s erklärten, feine Kohlenzüge fahren zu wollen, Durch dicie Ablehnung wird auch der einge|ch1änkte Notverke hr zum völligen Stillstand gelangen. Der Mangel an Loto- motiven und Nangie: maschinen macht die Durchjührung des Notplans tür den Vorortverkehr unmöglich. E \ i

Schwerin, 4, Februar. Die „Meck"enkurgisle Zeitung" meldet : Seit beute nadt ruht auch in Medcklenburg der Zugverkebr, ta st\{ tas EisenbaHhnbetriébsper)onal dem Etreik ange\chlossen. hat. Cinige wenige Lokalzügé \nd im Laufe tes Voimiltags noech in Sdlwerin eingelaufen, Ll Muclversorgung der Landeshaup1stadt ist gefährdet. /

Karloruhe, 9. Februar Nach - einer Mitteilung det Eisenbahnzenerälöirektion Kaulsruhe _ ist auch in Baden, der

Braun|cbneig

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auf 2219 oder um 63 vH. Billiger wurden teit dem Vormonat nur die Fette, deren Preise (h bis Mitte Januar recht erheblich er« *

Eisenbahbnerstreik vergangene Nacht 12 Uhr ausg.e brochen

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Inganabringung des Kohlenzu 1erkehrs wird der weitere Einsaß der |

utsen nach Ha ms} under!

Her Eisenbahnverkehr în Ober-

und M&itelibaden ruht scit vergangener Nat 12 Ukr vollkommen Die TeGninde.

Nothilfe ist aufgerufen worden, um den in Auesidt genom Notverkehr durchzutühren. Die dem Deutschen Gewerk- shaftsbund angeschlossenen Organisakionen der Arbeitnehmer in Baden protestieren in einer Entschließung gegen -denvonden in der Neichsgewerk- shaft organisierten Lokomotivführern mir 36 gegen 35% Stimmen verkündigten Eisenbäßknerstteik in Baden. Sie bezeibnen den Streik als im Widerspru stehend mit jeder gewe fksca!tlihen Dis:iplin, der nidt nur die Allgemeinheit, insbesondere die ärmeren Schichten, sondern avch das Eisenbahn- personal selbst auf das s{chwerste sbädige. Die im Gewerk- shastsbund vereinigten Arbeitnehmer werden auf- gefordert, den Streik abzulebnen und sh an ikm niht zu beteiligen, zumal mit der badischen Staatsreaierung bere'ts seit einiger Zeit Verkbandlungen im Gange seien mit dem Zwecke, bestehende Differenzpunkte zu regeln. Aus Mannheim wird gemeldet, daß dort die Lokomotivführer gesch!ossen in den Aus and getreten sind. Seit 12 Uhr Nachts liegt der Be- trieb till und es werden bis jeßt nur die Züge mit lebenswichtigen Gütern, wie Mil, Vieh usw., befördert. Die Züae, die verkebren, werden von böheren Beamten gefahren. Die- Bahnhöfe und Anlagen sud durh Schupobeamte besegt.

Der Streikans\chuß, der nah der Funktionärver- fammlung der Berliner städtischen Arbeiter und Angestellten am Freitag gewählt wurde, trat, wie „W. T. B." berihtet, am Sonnabendnachmittag zu Berakungen zu- sammen und sprach gegen 8 Uhr Abends den Streik- be!chluß aus Danach verließen die Arbeiter der Eleftrizitätswerfe. am Sonntag früh 4 Übr, die Gas- arbeiter om Sonntag früh 6 Uhr ihre Arbeitsstätte. Anh in den Wasierwerken, wo wenigstens die Notstantsa1beiten verrichtet werden follten, liegt der Betrieb völlig ill. Ebenso sind die in Lebensmittelabteilungen beschät- tiaten Arbetter, die anf ih1en Posten bleiben sollten, ‘mit in den Ausstand getreten. Die Streikleitung teilte decn Streik- beibluß sofort dem Betriebsrat der Straßenbahner mit, und um 9 Uhr Abends bereits begann man die auf der Straße hefindlichen Wagen nah den Devots zu fabren. Seit e ruht der Straßenbahnverkehr voll- jändig ; Der B erliner Magistrat erließ am Sonnabend folgenden

nfruf: An alle städtisGen Arbeiter und nicht ständig : Angestellten!

Der Magistrat hat in seiner Sißung vem 4 d M bes{!lösen, ten im Neich8arbeitsministeriumgetällten Schieds- spru ch des Schlihtungsausschusses anzunehmen und das gleiche ter Stadtverordnetenversammlung zu emptehblen. Alle Arbeiter und nit ständig Angestellten genießen also alle wesentlichen Rechte aus den bisherigen Manteltariten weiter, befonder« diejenigen, die ibnen bisher bezügiih des Ur!aubs der Arbeitszeit und des Mitbestimmungtée rechts zusteben Die Gerüchte über bedeutend verlängerte Vrbeitsäzeit und Herao'ezung der töbne usw. sind unwahr. Ob und nelchè Aenderungen in diesen Nichtungen später einmal einzutreten haben, ift dur) den Schiedéspruh ausdrücklich dem Ergebnis von neuen Ver- handlungen vorbehalten, die pätestens am 1. März zu beginnen baben. Mithin werden vier Monate Zeit sein, diese Verhand! ungen q1èndlich 1nd er\cképfend von beiden Seiten zu fübren. Hiermit sieht der Magistrat den Weg ofen, die {weren Sckäten wirtsckaft- liber und gesundheitlicber Art, weldbe ein Ausstand der städtischen Arbeiter und nit ständigen Angestellten mit si{ bringen muß, ter Emnwobnershaft von Berlin und inêbesontere auch der wrerftätigen Vevölterung, den Müttern und Kindern, vor allem aud den Kranken ju er'paren. Der Magistrat rut daher alle Arbeiter und - nicht stindig: Angestelkten auf, “auch ihrerseits den Spruch des Schlichtungs:- ans1ebusses anzunehmen und zu verhindern, daß“ überdie ‘\tädtisckden Vetkièbe und über die städti'de Wirtskaft eine Katastrophe berein- brit, die leyten Endes am s{wersten alle die treffen müßte, tür die der Bestand der städti\hen Werke und der ruhige Gang der städtischen Virtichait Brot, Dasein und Zukunft bedeuten, nämli die Arbeiter

und Angestellten selbt.

Der Polizeipräsident von Berlin teilt dem

V. T, B,* zu dem Ausstand der tädtisGen Arbeiter

und Angestellten folgendes mit: Groß und beredtigt ist die

Empörung der Berliner Bevölkerung über das unverant- wortlihe Vorgehen der städtishen Arbeiter, besonde:8 über die vollständige Abschneidung der a ijerversorgung, die einen s{chweren Anschlag auf ‘eben, und Ge}undheit der Bevölkerung darstellt. Die persönlichen Bemühungen des Polizeipräsidenten, die Streikleitung zur Annahme der Wasserversorgung und der eleftrisden Not- Fveriorgung zu beweaen, sind erfolglos geblieben. Es war daber notwendig, die Technische Nothilfe zur Inbetriebnabme der Wa) lerwerke und zur Jnangriffnahme der elektrischen Notversorgu ng beranzuziehen. Nah Mitteilungen aus be- tenen gewerfscha!tlihen Kreijen wird bereits von [linfsradifaler Seite versuht, die Streiklage politisch auszus x ugen Es is jedoch zu erwarten, daß der besonnenere i der Berliner Arbeiters{aft alles daranseßen wird, dem inverantwortlicen Treiben ein Ziel zu seßen. Der Polizeipräsident ist der Ansicht, daß der moralishe Druck der einsihtigen Aroeiter- massen stark genug sein wird, weitere Auswirkungen des gegen- vartigen Streifs zu verhindern. Aus diesem Grunde kann vorläufig don außerordentlichen polizeilichen Maßnahmen abgesehen“ werten, r ver\ucht DIE ph Lene ge g Ordnuna fwaitiam zu stören, jo ist die Polizei genügend vorbereitet, jeden [Versu im Keime zu erst:cken. L A

Vorgestern mittag tand zwishen tem Oberbürgermeister 090ß jowie Vertretern des Magistrats und der celktungdes Ausstands der städtischen Arbeiter eine Lespred-ung statt. Der Oberbürgermeister wies nochmals auf die were Bedrohung der Gesundbeit und der Ernährung der ve)amten Einwohner\haft hin. Die Streikleitung sagte zu, e 4 Uhr Nachmittaas Vescheid zu geben, welde "\otstandsarbeiten verridtet werden sollen. Gieich- ¿lig wollte die EStreifleitung mitteilen, ob eine no&malige Ur- Abstimmung herbeigeführt und ob einer nochmaligen Anrufung des HeidSarbeitéministeis ugestimmt werden soll. Bis 6 Ühr war 37 Jugesagte Beicheid noch niht erfolgt. Ter “(agistrat beschäftigte \sich Abends in einer außerordent- ¡Men Sißung mit dem Auéstand der \tädtis{cn Arbeiter vnd iständig Angestellten, Ueber den Begriff der Notständearbeiten iten troy ausführlicher Verhandlungen, die in den legten “‘onaten geführt worden sind, Meinungeversciedenbeiten zwichen em Magistrat und den Organisationen der Arbeitnehmer. Eine \cmmission des Magistrats tollte sofort mit dem Allgemeinen E cutihen Gewerkichaitsbund und den ande1en Spiyenorganifationen 4 Einzelbeiten der POlLgntWGlacqung beraten. Das Ergebnis le dem V:agistrat in einer beute um 12 Ubr stattfindenten Sitzung yrrelegt weiden. Cine andere Kommission des Magistrats \ührt die

erhandlungen in der Streiksache weiter.

¿1 7wilcen Jsepte der P vent die Tecknische Not- Ie für die Wasserwerke ein. Auf der Hoch- und 2 erli rundbahn, die neten den Kraftom11bussen als einzige ¿liner Verkebrsanstalt ihren Vetrieb auireckt erbält, sind brieber

ch erlei Störungen vorgekommen. Wie von unterrichteter adika p Meteilt wird, zeigten fih an verichiedenen Stellen der Stadt Die B. F Agitatoren, die zu einem Generalstreif beten. D à CaN Ghattungdes notwendigstenWa)sers tür die rüben Me ltungen nadte ter Einwoknerica!t arös:te Mübe Vem Ben (orgen an s{ieppte Jung und Alt, vielfach aus ziemlicher

ung, Wasser nach den Behausungen. An den wenigen noch

*%

Tie ke Huischen Vereinigungen Berlins (Bciliner

V, if8exein Deut'er FVngenieure, Elekt nil Veziéin t) Sie Bl TCAVLS wll Lia 158 _ Wessserfai-m Es Verband tecnisch-w: ber Vexeine, NeiGsbund eutiher Te{lmk, Bund Teuticher ivil- ingenieure, Deutsche Gesellicha't für BVauingenieurnefen, Verein beratender Ingenieme,. Verein Deuticer Greße:citaleute) erlassen folgenden Aufruf: „Die Technik ruft! Deutschland leidet ünter dem 2Urúick des Eisenbahner streikè! Nun \chüeidet man dazu der Neicbsbaup:siadt dur den Kommuralstreit ten Lebensnery ab. Licht, Gas, Wasser, Verkehr fehlen. Die Tecnik, sonst die Wohltat eines Volkes, wird in der Hand pon Unzufrietenen “zur Eeißel der unbeteiligten Bevöllerung, Ingenieure, Techniker! Schüpyt die lebens- wichtigen Betriebe, èie wiederum gegen alle gewerfscba|t- lichen Gruntsäge und troy trüberer Veriprehungen ohne Uus'ührung genügender: Noistaudéarbeiten stillgelegt sind. Bannt die Getabr des Elends und der Veikümmerung tür die Kranken und Schwachen! Stellt mit Eurem Facbwissen und dem Opfer persfönlider Tat die Notstandsvet sorgung sier. Jbr könnt helfen wenn Ihr wollt! Ihr fönnt das Yiäderwerf des täglihen Lebens wieder in Gang bringen für die Allgemeinbeit, der bitterste Not droht! Helft der Technishen Nothilfe, dann heljt Zhr Euch selbst."

RRIT S ER C2

Aus Katkowih wird dem „W. T. B.* gemeldet: Die zwis{en den Arbeitgebern und Arbeitnehmern der ober: ihlesischen E h edes Verhandlungen wuden abgebrochen. Die Arbeiter wollen von ihren Forderungen nicht abgehen, und die Arbeitgeber behaupten , daß die Forderungen über das Maß zer von der Interalliierten Kommission zugesiandenen Kohlenpieicerböhung hinausgehen.

Nach einer Piager Meldung des „W. T. B,* kündigten dem „Ceéke ESicvo* zutolge die ostböhmischen Terxtil- sabrifanten jenen Teil der Kolléktivveiträge, der sich auf die LORRE A E éine He ï E Md 15 vH der

euerungszu age an. Lon der Maßnahme würden etwa 90000 Tertilarbeiter betrofjen. d

Kunst und Wissens aft.

Ente Februar werten die Professoren Dr. H. N ils\on-Eblke bon ter Univeisität Lund, der bekannte Vererbungéforscer, und Dr. Ferdinand}en, der Pflanzenpatbologe der Kopenhagener Landwirtichaftlidben Hochicl;ule, an der Berliner Landwirts shaitliden Hochschule einige Gastvorlesungen ab- halten. Damit wird ein „Profcssorenauétaush* fortgesegt, der 1917 von der M Lagener Hocb!chule mit Casivorlesungen des Berliner Professors E. Baur einzeleitet wurde.

Mannigfaltites,

Erfurt, 4. Februar. \{W T. B.) Nah ununterbroGenem Schneefall nährend der Naht bei 12 Grad Kält n aus dem Thüringer Wald Neuschnee bis 60 cm ger meldet. Tie Straßenbahn bat wegen Kohlenmange!s infolge des Eisenbahnerstreiks heute ihren Betrieb einstellen müssen.

Essen, 4. Februar. (W. T. B.) Bei starken Negengüssen zeig!e gestern das Thermometer 7 Grad übe1 Null. Vergangene Nacht E T or Qr, R e Ei iger S Ee eesturm fegt eg r Rheinland und Westfalen. Der Stra verk fàä durch Wehen sta:fe Behinderungen. E R

__ Brüssel, 4. Februar. (W. T. G.) SechGs Arbeiter,

die mit der Unschädlichmachung von Sprengkörpern in Lombarts

Es be|chäftigt waren, sind durch eine Gxplosion getöôtet riten. * o Ri

Genf, 4. Februar. (W. T. B.) Das Internationale

‘Komitee für Rußlandhilfe teilt mit, daz Nanjen auf

seiner Propagandareise durch Cngland zugunsten des hungernden rustishen Volkes von der enge lischen Negterung und dem engli\hen Volk! auf das herz- lichste empfangen wurde. Mittwoh war er bei Lloyd George in der Domningstreet. Bei Nanjens Vortrag in Queens Hall in London fühute Lord Robert Cecil den Vorsig. In Liverpool war die Begeisierung nah dem Vortrag so aroß, daß Zubörer ihre Schmucckt\ahen für die Nußlandhilfe hergaben. Nan)en führte außerd.m be1riedigente Unterrcdungen mit Vertietern von Handel und Jnduitrie. Ein Bericht des Sachverständigen tür die indiscken Hungerénotfragen Sir Benjamin Nobert)ion üver seine Reitje nah Rußland bestätigt, wie das Juternationale Komitee mitteilt, völlig die Ungaben 3iansens.

Handel! und Gewerbe.

Fonds- und Aktienbörfse. Berlin 6. Februar 1922.

Die beutige B ör se zeigte eine feste Haltung bei besckänktem Geschäft. Größere Um)äße wurden nur in Kälhrertèn erzielt, Ober- schlesische Bergwerkeweite behaupteten kaum die leßten Kurie, wähtend westliche fest waren, Valutawerte lagen still ; heimische Anleihén waren behauptet.

Camp D ua U N

Der Ankauf vonGold für das Neih turch die Netch8- banf und P oft erfolgt laut Meldung des „W. T. B.“ in der Woche vom 6, bis 12. Februar d. J. unverändert wie in der Vo: woche zum Preile von 780 4 für ein Zwanzigmark- s ück…, 390 .4 jür ein Zehnmarkstück. Für die ausländisWen Gold-

münzen werden ent\prechende Preise gezahlt.

Die Außenhandelostelle für Metallerzeug- nisse gbt laut Meldung des ,W. T B.“ bekannt: In Aus- führung des Veschlusses des Außenhandelsauss{husses tür Metall- érzeugnisse vom 24. Oktober 1921 ist beschlossen worden, die Vorsélrist der Berechnung in Auslandöwährung nah Hochbalutaläudeïn auch für Petroleum b1uenner, stehende Gas- brenner und Häugebr nner durchzufübren. Anträge auf Austuhr- bewilligung für diese Erzeudnisse nach Hockvalutaländern müssen bcéhalb in Auslandewähtung bered-net sein Für stebente Gasbrenner ist außerdem die Eintührung ‘einer Preiéprüfung beschlossen. Mintdest- preise und Lieterungébedingungen werden demnädst festzesetzt werden und sind bei der Außenhandelsstelle für Metallerzeugnisse, Berlin W, 10 s e 31) e Se, (Slusset i ferner \

In Ausführung obige usses ist ferner seitens der Inter- essenten an der Auétuhr von N itetäten, Vous- und Küchen In de[Mlossón worden, vom 1. d. M. ah nah genden Ländern n dabei angegebenen Währung zu faktiurieren: ditaaten, Oesterre Ungarn, Polen, Bulga Rumänien, Türkei un \{ließlich Smyrna und Palästina ín Mark,

ten der Kleinasi 1%

Ellis Hebealaub in

fr. Fres. oder engl. Punds, Portugal in Pfund, Finnland, (amen mud Litecbo-Slonal n T ominions

go) chweiz in schw. Fres,, funds, Japan und S panien in Peseten,

Südamerika in engl. boll

olland in pu. 4 orwe Ztalien, Frankreich, B i i Landesmährung, Alte wia Tus Seschä'ten nah tem euro estlande sind bis zum 15 Februar 1922, alte Auitiäge aus Uebeiseegesck äften bis zum 1. März der Uußenhandelestelle tür Metallerze e Berlin W. 10, Tier-

und China in engl. rdatnerifa Se E N n Sue nds, s{w. Frcs,, Goldpesos bezw. Milreis, den, nèemark,

*ngland, ypten in engl

vasjergebeuden Brunnen standen die Menschen in langen Reihen an.

artenstraße 31, unter Angabe der Kommissionsnumner und des Be- |

timmungslandes anzugeben. Falls in der Zeit vom 1. bis 10. Fee

brvuar:1922 autnabmêweise noH Aufträge n Mark noch dem KFesi- lande eingeben, sind auch dieie in der erwähnten Aufstellung au1zu- führem, Die Festiezung der Mindestpreise und Lieferungsbedingungen demn t; diesekden \ind bei der Außenhandelsstelle für Metall-

erzeugnisse zu erfragen. ter Deutschen Kolonial-

In der Hauptverfammlun Gesellichaft für Súdwelaeila i. L, vom 31, Januar T. B.“ meldet, beschlossen, die

d. in Kapstadt wurde, wie „W. zinsfieien Vorschüsse als erste Liquidationsrate qu betraten und \pä!estens bis zum 1. März d. J. eine weitere Nate auezu1ck ütten, welde aus 25 Pfund Sterling bar. 80 Consolidatéd \hares und 1“ Pemonaanteil einichl. Coupons 1920 besteben wird,

Montreal, 3. Februar. (W. T. B.) Die Rokeinnakmen der Canada- Pacific+-Eisen-bahn betrugen laut Meldung des ‘,W. T. B.* in der vierten Janra-woche 3502 000 Dollar (das ist gegen das Vorjahr eine Abnahme von 931 000 Dollar).

Wagengestelluna für Kohle, Koks und Briketts am 3 Februar 1922:

Nußhrrevier | Ober)chlesisches Nevier Anzah! der Wagen

Gettellt.

Jiiht gestellt .

Beladen zurüde geliefert . ;

7 968 1415

7 807

Die Elektro?vfkuvr'ernotierung der Vereiniaung u O L R A A laut Verliver " eltun es „W. T. V.“ vom ebruar aut 6186 Æ (am 3. Februar 6320 MÆ#) für 100 kg. ( Bebryar au

Bericéte von auswärtigen Wertpapiermärkten

Köln 4 Februar (W. T. B.) (Amtliche Depisenkurie,) Holland 7509 95 G. 7525 05 B. Frankrei 1690,80 G. 1694,20 B,, elgien 1612,39 G. 1615,65 B, Amerika 20229 G. 20271 B, England 871,60 G. 873,40 B, S@weiz 3956,00 G., 3964 00 B. Italien 941,05 G, 942,95 B, Dänemark 411085 G. 4119,15 B, Norwegen 3216,75 G. 8322325 B. ESMweden 515980 G. 517020 B. Spanien 3101,85 G. 3108,15 B. Prag 387,60 G, g Budapest 30,71 G., 30,79 B. Wien (neue! 658 G,,

(2 N.

Frankfurt a. M. 4, Februar. (W. T. B.) (Amtli Devisenkurse.) Amsterdam - Rotterdam 752240 G., 7537,60 e Brüssel-Antwerpen 1618,30 G., 1621,70 B.,, Ghristiania 3216,70 G., 3223,30 B. Kopenbagen 4095,90 G., 4404,10 B.,, Stockbolm 5182 30 G., 6192.70 B., Helsingfors 39160 G., 39 40 B.. Jtalien 946,50 G., 948 50 B., London 871,10 G., 872,90 B., New York 20200 G.,, 202,50 B., Paris 1690,80 G.,, 169420 B. S{\wei; 3961 00 G., 3969 00 B., Spanien 3091,90 G, 3098,10 B, Wie- (nen) 644 G, 646 B, Prag 389 60 G, 390,40 B.,, Budavest 31,01 G 31,07 B., Sofia 135,80 G., 136,20 B.

Danzig. 4. Februar. (W. T. B.) Noten: Amerikanische 199,59 G.,, 199,95 B, Englische —,— G, —,— B., Holländische —,— B., Polnishe 6,084 G., 6,114 B. Tele-

Auszahlungen: Warschau 6,11 G., 6,14 B, Pojen

Wien, 3. Februar (W. T. B.) Unter dem Eindruck der Havasmeldung über die Einbringung eines Gesegentwurfs in der französisGen Kammer, durch den die Regierung ermächtigt wird, Oesterreich Vorsc-üsse bis zu 55 Millionen Francs zu gewähren, sowie auf die Nachricht von der gestern erfolgten Abreise des Finanz ministers nach Prag zum Abs{Gluß der Kreditverhandlungen mit der tGechishen Regierung wurden an der - heutigen B ör.fe tremdes Zahlungêmittel zu beträchtlich FrrabitescVen Kurten umgeseßt m Zusammenhang hiermit trat auch am Effekzenmarkt, namentli ür valutari\che böhmische Paviere, sowohl in der Kulisse als au im Strankenverkehr eine Abshwächung hervor. Valuten waren zum Schluß teilweise befestigt. Auf dem Anlagemarkt bekundeten Renten und Kriegsanleiben eine feste Haltung.

London, 3. Februar. (W. T. B.) Privatdiskont 3.50.

ilber 34,75, Silber aut

London, 4. Februar. (W. T. B.) Lieferung 34,00.

Par1s, 4. Februar. (W. T. B.) Devitenfurie. Deutichland 99/9, Amerika 1191,00, Belgien (5,50, England 51,45 Hollazd 442, Italien 55,50, Schwein: 233,50, Spanien 182,50

Zürich, 4 Februar. (W. T. B.) Depisenkurie. Berlin 2,924, Wien 0,17, Prag 9,90 Holland 190,00, New Vork 511.50, London 22,05 Paris 42,874, Italien 23,80, Brüssel 40,90, Kopen- hagen 104.00, Stockholm 131,00, Christiania 81,80, Madrid 78,25, Buenos Aires 182,50, Budapest 0,774, Bukarest —,—, Agram 165 00,

Umsterdam 4. Betrug W. T. B.) Devisenkurie. London 11,62, Berlin 1,33, aris 2260, Scweîz 52,74, Wien 0,09, Kopenhagen 54,85, Stockho!m 69,00, Christiania 43,20, New Vork 268,590, Brüssel 21,574, Madrid ——, Itolien —,—.

Amsterdam, 4. Februar. (W. T. B,) 5 % Nieder- Aiile Staatsanleihe von 1915 857/z, 3-9/6 Niederländ. Staats- anleihe 99,50, 3 9% Deutsche Reichsanleibe Januar - Juli - Couvon ——, Königlih Niederländ. Petroleum 401,50, Hulland - Amerita- Linie 155,00, Atison, Toveka & Santa —,—, Nock IZs!and —,—, Southern Pacific 90,50, Southern Nailway —,—, Union Pacific 157,50 Anaconda 103,00, United States Steel Corv. 93 00. N U

Kopenhagen, 4. Febrvar. (W. T. B.) London 21,21, New York 493,00, Hamburg Antwerpen 39,50, Zürich 96,60, Amsterdam 183,25, Stockholm 126,75 Christiania 79,00, Helsingfors 10,00, Prag 9,50.

Stockholm, 4. Február. (W. T. B.) Devijenkurie. London 16,86, Berlin. 1,95, Paris 32,80, Brüssel 31,30, s@weiz, Pläne 76,75, Amsterdam 145,50, Kopenhagen 79,50. Christiania 62,65 Washington 390,50, Helsinators 7,75, Prag 7,65.

Chri! ania, 4. Februar (W T B,

London 26.95 Hamburg 325 Paris 52,50, New Yort 624,00 Amsterdam 232,50, Zürich 122,75 Helsinators 12 60, Antwerpen 50,90, Stodholin 160,00. Kopenhagen 127,25 Prag 12,25.

%

E G., graphische

Devisenkure. 2,47, Paris 41,35,

Devisenkurse.

Berichte von auswärtigen Warenmärkten

Liverrool1, 3, fekruar (W. L. B) Baummwol!e. l'imsau 8000 Lalben, Cinfubr 4300 Lalen. dabon amerikaniscke Laumwolle Vallen. Februarlieferung 9,38, Märzlieteruna 9,42, Aprillieterung 9,39, Amerikanische, brasilianische und ägyptische mwolle unverändert. ; M, A,

a r r r Preije 116 36/6, age e arne lagen matt.

P direranpenns

Verantwortlicher Sehriftleiter: Direktor Dr. Tyr ol, Charlottenburg,

Verantwortli i il: ortl u M Lea t R Geschäftsstelle __ Verlag der Geschäftsstelle (Mengering) in Berlin.

Druck der Norddeuts de a e R ielmfe gg La

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Dritte, Vierte und Fünfte

und Erste, Zweite, Zentral | register-Beilage