g I E E e E p E e S E S R E E I E E a E e age Eer E e E C ET T p E emr E U
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, das naturgemäß bei der breiten Masse der Wähler der Fall sein
eine gesunde und feste Basis für die weitere gedeihliche Entwickelung
der Verhältnisse in Hohenzollern zu schaffen.
Abg. Hodler (Zentr.) beantragt die Ueberweisung der Vorlage einer neuen Gemeinde- ordnung bestehe in Hohenzollern {hon seit 25 Jahren. Infolge Zuzugs g2be es fehr vicle Leute in Hohenzollern, welhe nach der bestehenden Gemeinckeordnung gar feine kommunalen Rechte hätten. Verschiedenen Bestimmungen der Vorlage könne er aber nit zustimmen, und erx behalte sich Abänderungsanträge vor. Das Oreiklassenwadlsystem der Kommunalroablen sei für die Hohenzollernschen Verhältnisse ganz ungeeignet. In manchen Gemeinden werde die Vorlage keine Ordnung, sondern Unordnung bringen. Der Gemeinderath dürfe nit beseitigt werden, und die Wahl des Bürgermeisters müsse nah wie vor durh die Gemeinde und nit durch die Gemeindevertretunz stattfinden. Genommen werde dem Bürger das Recht, den Bürgermeister, die Gemeinderäthe, die
an eine Kommission. Das Bedürfniß nah
Abgeordneten zum Kommunal-Landtage zu wählen und sein Vcto da- gegen einzulegen, daß von oben her Orts\tatuten vorgeschrieben werden.
enn afles das Gese werde, was die Vorlage enthalte, werde aller- dings eine wilde Agitation eintreten
Minister des Jnnern Freiherr von Nheinbaben: In den legten Ausführungen hat der Herr Vorredner gesagt, nichts berechtige mi, einen Ausspruch zu thun, den ih gethan habe. Darüber steht jedenfalls dem Herrn Abg. Hodler ein Urtheil nit zu, was mi berehtigt, einen bestimmten Ausdruck zu gebrauhen. Ich muß das durchaus in Abrede stellen, daß er darüber ein Urtheil ab- geben kann, ob mi etwas berechtigt, einen Ausspruch zu thun oder nit. Meine Herren, auf all die Einzelheiten hier einzugehen, muß ih mir versagen; ih glaube, es würde das Haus allzusehr ermüden. Einiges wenige muß ich aber doch dem bereits Gesagten hinzufügen. Zunächst hat der Herr Abg. Hodler die Regelung der Allmanden be- mängelt, insbesondere daß durch Octs\tatut die Detailregelung erfolgen soll. Nun meine ih, wenn eiwas geeignet ift, im Wege des Orts- statuts geregel: zu werden, so ist es gerade die vorliegende Materie. Im Gesetzentwurf selbec konnten wir doch unmögli regeln, wie die Allmanden auf die einzelnen Berechtigten vertheilt werden sollen, in welhem Maße jeder partizipieren solle, ob er Grund und Boden * realiter bekommen soll oder die Nußung. D2s find Dinge, meine Herren, die so von lokalen Verhältnissen abhängen, daß fie nur im Wege des Ortsstatuts zweckmäßig geregelt werden können. Wir haben uns das nicht etwa aus den Fingern gesogen, sondern haben ledigli cine Bestimmung aus der altländisen Geseßgebung über- nommen, die sich bewährt hat. Dann ist der H:rr Abg. Hodler wieder darauf zurückgekommen, das Dreiklassensysiem zu bemängeln. Er geht, wenn er es, glaube i, auch nit ausgesproHen hat, in seinen Gedanken doch thatsählih immer von dem jetzigen Zustande aus, voa der jeÿigen Bürger- gemeinde; und ih will zugeben, daß bei der jeßigen Bürgergemeinde vielleiht kein Bedürfniß zur Einführung des Dreiklassensystems vor- banden ist. Aber, sobald wir, durch die Verhältnisse gezwungen, die Bürgergemeinde in eine Einwohnergemeinde umwandeln, also das Wahlreht ganz außerordentli erweitern, ist die ganze Basis des bisherigen Zustandes verschoben, und wir müssen nothwendig eine Ein- rihtung treffen, die sowohl den steuerlihen Leistungen des Einzelnen entspricht, als eine Demokratisierung des ganzen Wahlrechts verhindert. Es werden nun, was die demnächstigen Steuerleistungen betrifft, in Hohenzollern nit unerheblihe Verschiedenheiten hervortreten, fodaß in einer Anzabl Gemeinden Einkommerfteuern zwischen 6 4 und 212 46 bezahlt werden. Ift das dann der Billigkeit entsprehend, daß der- jenige, der 6 4 bezahlt, genau so viel Wahlrecht hat wie derj-nige, der 212 M bezahlt? Meiner Ansicht nach ist es nicht billig, fondern es entspricht dem ganzen System unserer Geseßgebung, das Wahlrecht einigermaßen abzustufen nah den Steuern, die der Einzelne für die Gesammtheit aufzubringen hat. Es ift auch mit der Möglichkeit zu rechnen — und es sind Ansäße in Hechingen vorhanden —, daß die Industrie si allmählih ausdehnt; und ih frage den Herrn Abg. Hodler, der ih der landwirthschaftlichen Interessen so an- gencmmen hat: hält ec es für billig, daß jeder industrielle Arbeiter genau so v’el Stimmrecht hat, wie einer der alteingesessenen Grund- besitzer in Hechingen ? Jch bin wiederum anderer Ansicht. Jh meine, wir müssen die allgemeinen wirthschafilihßen Verhältnisse, die \teuer- lichen Leistungen im Wahlrecht zum Ausdruck bringen. Wir Haben jeßt einen zu eng begrenzten Kreis von Wahlberechtigten und müssen den erweitern; aber, meine Herren, wir dürfen nicht in das andere Extrem verfallen und allen, die jeßt erst ein Stimmrecht bekommen, dieses obne jede Unterscheidung eiaräumen. Wir haben auf den dringenden Wunsch des Kommunal-Landtages {on bei der Wahl der Gemeindevertreiungen etwas contre coeur die geheime Abstimmung zugelassen; sie war in der ersten Vorlage nicht enthalten, aber weil die Herren in Hohenzollern so großen Werth darauf legten, sie zu erhalten, haben wir dem zugestimmt, indessen unter der Bedingung, daß auch das Dreiklassenwahlrecht zur Einführung gelange, und der hohenzolernsche Kommunal. Landtag hat sih in seiner Majorität diefem Standpunkt angeschlo}-n. Jch würde meinerseits erklären, daß mit der Einführung des ODreiklassenwahlrechts die ganze Vorlage steht und fällt.
Was die Wahl des Bürgermeisters betrifft, so muß ih betonen: das ift keine neue Konstruktion, die wir hier einzeführt haben, sondern wir baben das, was sich in der al!länadischen Geseßgebung fiidet und bewährt hat, hier aufgenommen, und ich glaube, der Hzrr Abg. Hovler uad die Herren aus Hohenzollern werden es uns, und wenn auh nicht heute, aber vielleiht in Jahrzehnten, Dank wissen, daß wir hter die Wahl des Bürgermeisters in eine Instanz gelegt baben, die fch nit dur persönlihe Rücksichten der Agitationen bestimmen läßt, wie
würde. Ich glaubz, wenn er den W1nsch hat, daß in Hohenzollern nah wie vor sichere und geordnete Verhältnisse besteher, dann muß er mit uns bafür eintreten, daß nicht diese Agitation einen allzu br.iten Spielraum einnimmt, sondern daß sie bei der W1hl des Bürger- meisters nach Ms lichkeit eingeshränkt wird. Das ift aber nur möglich, wenn man diese Wahl in die Hände der Gemcindevertretung, nicht in die Hände der breiten Masse der Wähler legt.
Abg. von Bornstedt (kof) begrüßt die Voclage aíïs einen Forisch\itt zur Einheitlichkeit der Kommunalverhält ise in P:eußen. Historishe Verhältaisse müßten all:rdings erhalten und weiter ent- wickelt werden, aber diese Vorlage müsse auch der neueren Gesey- g‘burg angepaßt werden; die B-.schiänkung der Bürgergemeinde lô»:ne nicht bistehen bleiben. Das Preiflassenwahlreckt werde zwar eingeiührt, aber durch die vorgeshlazene Eintheil-ng der Wähler sehr beschränkt. Nißt zu billigen jei bie geheime Wahl der Gemeinde-
Kommission von 14 Mitgliedern,
der kollegiale Gemeindevorstand sehr gut bewährt und auch die Ein- führung des Dreiklassenwahlsystems dort ih glatt vollzogen habe ; allerdings seien dabei den Wünschen der Bevölkerung verschiedene Konze| sionen gemacht worden. Die Verbältnisse in Hohenzollern mögen vielleiht anders liegen, und deshalb sei eine Kommissions- berathung nothwendig.
Abg. Bumiller (Zentr.) {ließt sich den Ausführungen des Abg. Hodler in jeder Beziehung an und weist auf die Petitionen oegen die Vorlage und auf die Verhältnisse in Hessen, Baden und Württemberg hin.
Minister des Jnnern Freiherr von Rheinbaben:
Meine Herren! Dec Herr Vorredner hat uns freundlichst cin geladen, eine Reise ins gelobte Land zu machen und auch bei ihm einzukehren; er bat uns auh ein gutes Quartier versprochen. Jch vermuthe, er würde auch ein gutes Tröpfle haben (Heiterkeit), wodur die Unbefangenheit des Urtheils do einigermaßen beeinflußt werden könnte, wie ih andererseits den anderen Momenten, die er zur Be-
und Protestversammlungen, meinerseits keinen ausshlaggebenden Ein- fluß beimessen kann. Meine Herren, man weiß, wie dergleichen Dinge zu stande kommen, man weiß vor allem, daß solche Protest» versammlungen fast niemals genügend unterrichtet sind von der S2ch- lage, über die verhandelt wird. (Sehr richtig! cechts.) Ste gehen alle, wie ih das vorhin {hon einmal betont habe, von dem jeßigen Zustand der Dinge aus und übersehen vollkommen die Wirkungen, die die Verallgemeinerung des Wahlrechts haben muß und die großen Gefahren, die darin liegen. Wenn man den Herren immer wieder vor Augen führte, daß die ganze Basis eine andere wird, dann würden sie, glaube ich, nicht so auf dem allgemeinen Wahlreht bestehen wie jeßt.
Nun, meine Herren, hat der Herr Vorredner auch auf die Ver- hältnisse in Württemberg, Hessen und Baden hingewiesen. Jch glaube, sie beweisen gerade für die Vorlage und gegen den Herrn Vorredner. In Baden hatte man früher die direkte Wahl der Bürgermeister in allen Gemeinden. Gerade wegen der s{chwzren Agitation, die sich dort zeigte, hat die badishe Regierung sich naher entschlossen, die allgemeine Wahl des Bürgermeisters ¿u beseitigen und nur noch bei den kleinen Gemeinden zu belassen. (Abg. Hodler: Bis zu 1000 Einwohnern!) — Cben, bei den kleinen Gemeinden ift sie belassen, bei allen größeren, ia denen sie früher bestand, ist fie ab- geshafft. Aus Württemberg sind uns dieselben Klagen zu Dhren ge- kommen über bie demagogishen Wirkungen, die diese allzemeine Wahl des Bürgermeisters naturgemäß mit sich bringt. Jh will hiec aus- zugsweise einen Bericht auch aus Hessen vorlesen, worin gesagt wird:
Ich glaube, die Ansicht aller Verwaltungsbeamten des Greß- herzogthums ohne Ausnahme wiederzugeben, wenn ih es geradezu als Unglück bezeichne, daß die allgemeine direkte Bürgermeisterwahl eingeführt worden ift.
Also, meine Herren, rah den Erfahrungen in Baden, in Württemberg und Hessen haben wir allen Grund, vorsichtig zu sein bei der Einführung der direkten Wahl des Bürgermeisters. Ich glaube nochmals betonen zu müssen, daß uns die Herren \{lteßlich danken werden, wenn wir sie vor den Agitationen, die mit solch:n direkten Wahlen nothwendiz verbunden sind, bewxhren. (Bravo! rechts.) Abg. Wintermeyer (fr. Volksp.) is über die Vorlage insofern erfreut, als sie die libecalste Gemeindeordnung datstelle, die Preußen habe, und die gehcime Wahl einführe, glaubt aber, nicht den Sbluß daraus ziehen zu fôönnen, daß die geheime Wihl auf andere Theile der Monarchie werde ausgedehnt werden. Man müsse mit manchen Vorbehalten an die Vorlage herantreten. Für die Bestätigung der Schöffen sollte man eine Frist einfühcen,
Nach cinigen weiteren Bemerkungen des Abg. Hodler er- klärt dec
Minister des Jnnern Freiherr von Rheinbaben:
Die Thatsachen beweisen meines Erachtens garnichts; denn ähnlihe Verhöltnisse liegen überall in unsern ländlihen Bezirken vor, in Pommern, Sachsen, Ostpreußen, Westpreußen u. f. w. Ueberall haben wir hier das Dreiklassenwahlsystem und stehen uns sehr gut dabei.
Die Vorlage wird einer Kommission von 14 Mitgliedern Überwiesen.
Schluß 33/4 Uhr. Nächste Sizung Dienstag 12 Uhr. (Etat des Ministeriums des Fnnern.)
Literatur.
F. F, Die Germanen in den Balkanländern bis zum Auftreten der Hoten. Von Der. phil Gih Sehmsdorf. Leipzig. Verlag von C. L. Hirschfeld. 1899. 74 S. 240 A — Nah der Angabe des Verfassers is der Zw-ck der vorliegenden Arbeit der, den ältesten Spuren aermanishen Vo.köleb-ns in den Balkan- ländern nachzugehen. Die G2ruanen, die zuzrst am Pontus auftcatzn, sind die Bastarner. Sie bedrohten um das Jahr 190 v. Chr. die griehische Kolonie Olbie am SHwvarzen Meer; eiue doct gesuädene Inschrift scheint auf diesen Einiall bezogen werden zu müss'n: danach er|ienen die Germanen den Griechen als Kelten, als Galater. Bis zur Zeit des Augustus haben sih die Bastarner im Norden dec Donau von decea Müadung bis etwa zur Aluta in dem Lande festzeseßt, während die alte Bevölkerung in den Städten wohnen blieb. Philipp voa Macedonien, der Bandesg2nofse Hannibal's, ersah für den Rachezug nah seiner Niederlage bei Kynoskephala? die Bastarnec zu einem Angr ff auf die rômishe Ko'onie Aquilej1; aber sein Tod im Jahre 179 v. Chr. vercitelte den Plan. Vagegen dienten die Bastarner gegen Rom als Söidner in dem Heer des Mithridates und zeihneten sh bei der Belagerung der Stadt Chalcedon am Bo porus aus. Uiter Augustus wurden die Bastarnerc über die Donau zurückgedräagt und dur etnen Gren;wall am Süd- ufer des Stroms von dem rôm {hen Gebiet ausgeschlossen; sein Nachfol,er Tiberius hat das mösi1he Lando als Prooinz eingerichtet Trajan hat auf scinem daci|hen Feldzuze die Batarner in der Dobrudscha besiezt; einen Hinweis darauf sieht der Verfas -r in einem von Trajan dort errichteten Stegesdenkmal, dem sozenainten Adamfklifsi- Mozument. An dem Markomannenkriege betheiligten sih von Oitgermanen neben den Bastarnern noch die Vandalen. Es heißt zum Schluß der Uatersuhung: „Das Volk, welches das tr ibende Element ursprünglih war, hal in den Krieg nicht einyeyriffen ; es zog im Rücken der Kämptfenden lxngsam weiter zum Poatus, um seit dieser Z-it die Führerrolle im Ansturm der Ostgermaneu gegen Nom zu übernehmen. Es waren die Goten.“ Ein Aatang behandelt die Berichte der alten G-ozraphen über die Bastzrnec und die Ver- theilung der rôm {hen Trupp-n ia Mösien u«d Dacten seit Trajau.
— Die „Tausend-Bilder- Bibel“, das #. Zt. angekündigte
vertretung; erfreul-ch set dagegen, daß überall dem Grundsay der Autonomie Reaung getragen werde. Der Redner erklärt sih gegen
oolksthümlihe, von der Deutschen Verlagé- Anstalt in Stuttgait
den follegialen Gemeindevorstand, behält ih vershiedene Abänderungs- anträge vor und beantragt die Ueberweisung der Vorlage an eine
Abg. Dr. Lotichius (nl.) bemerkt, daß sich ia Hessen-Nassau
cinflussung unseres Urtheils hier angeführt hat, nämlich den Petitionen
Damit liegt der vierte Theil dieses Unternehmens vor, das, je weit es fortschreitet, eine desto imposantere Uebersicht bietet über das, wg
Bücher geschaffen hat. Aus den Weiken ber großen Meister as Zeiten und Völker erschcint bier eine Autwahl des Besten, und ju M trefflichen Nahbildungen klassisher Gemälde und Skulpturen geses sich eine Fülle voa Illustrationen, welche landschaftlihe Darstellung aus dem heiligen Lande oder Porträ!s histocischer Periönlihkeiten wiedergeben. Dur Abbildungen aus der Thier- und Pflanzenwelt von Geräthen und dergleihen wid dieser mannigfaltige Bilderschgg noch nach in anderer Richtung belehrender Weise vervollständigt De Preis von 40 S für die Lieferung erscheint in Anbetracht des dafür Gebotenen mäßig. In 40 Lieferungen soll die Bibel vollständig vorliegen
— Katechismus der Invalidenverfiherung nah dey Invalidenversiherungsgeseße vom 13. Juli 1899, von Dr. Alfred Wengler, Regierungsrath. Verlag von I. I. Weber in Leipzig. Jy Orciginalleinenband, Preis 2 ,6— An Stelle des Reichsgeseß23, betreffend die Invaliditäts- und Altersoersiherung, vom 22. Juni 1889 ist mit Wirksamkeit vom 1. Januar 1909 ab das Invalidenversicherungs, gesep vom 13. Juli 1899 getreten. Auch das Verfahren und der Geschäftsgang des Retchs-Versicherungsamts in An: gelegenheiten der Jnvaliden- und Altersversichherung \owiz2 daz Verfahren und der Geschäftsgang vor en auf Grund der Novelle errichteten, bezw. bereits bestegenden Schied3yerichten is dur Kaiserlihe Verordnungen vom 6. Dezember 1899 neu geregelt worden. Der infolgedessen einer völligen Neubearbeitung unterzogene „Katechi3mus der Inyvalidi1äts- und Alter3vercsicherung“, der als dritter Theil von Wengler?3 „Katehi3mus der deutschen Arbeiterversiherung" erschienen war, berüdsichtigt in der vorliegenden Auflage alle dieje tiefgreifenden Aenderungen. Die Darstellung ist klar, gemeiuverständ- lich uad verräth die eingehende Sachkenntaiß des Verfassers.
— „Am stillen Ozean“ lautet der Titel eines im Verlage von Georg Siemens (Berlin) erschienenen, von Gustav Friedrich verfaßten Buchs, welches die Erlebnisse eines jungen Deutschen in Honduras, Kalifornien und Alaska schildert. Dem Inhalt liegen, wie es scheint, rein persönliche Erfahrungen und Eindrücke zu Grunde, welche in \{lichter, das Gepräge ungeschminkter Wahrheit tragender Weise erzählt werden und außecord?ntlich ansprehen. Zehn Jahre lang hat der Verfasser in jenen Ländern Entbehrungen und Strapazen aller Art ertragen und troß besten Willens zum Arbeiten denno fast nichts gewonnen als heilsame Erfahrung?2n, von tenen allein do niemand leben kann. Am Ende seines Buchs sagt er selbst, er müsse dringend alle diejenigen warnen, nah Amerika zu gehen, welche glauben, in wenigen Jahren als „gemahte Leute“ zurü ukehren. Wer dort Autsiht auf Grfolg haben wolle, müsse zunächst der englishen Sprahe mächtig sein, ein Erwerbsfah von
all den Rückshlägen, Shwierigkeit,n und Eattäuschunzen, woelche feiner auf Schritt und Tritt warten, Stand hält. Wer jedoch diese Gigen- chaften besißt, so {ließt der vielzeprüfte Eczähler, kommt auch in feinem Heimathlande weiter.
— Im Verlage der Liebel’schen Buchhandlung hierselbst erschien der erste Theil eines Werkes von Alfred von Müller, Ober- leutnant im 1. Hanseatishen Infanterie-Regiment Ne. 75, betitelt „Der Krieg in Süd-Afrika 1899/1900" (Preis 2 46). Wie der Verfasser im Vorwort versichert, hat er für die Bearbeitung dieses Themas authentische Quellen benußt. Der vorliegende erste Theil bietet zunächst einen kurzen Abriß der Geschichte beider Buren-Republiken und geht demnächst auf die Streitkräfte der kriegführenden Parteien fowie auf die Kriegseretgnisse bis zum Ein- treffen des englishen Expeditionskorps ein. Vie Darstellung ist knapp und übersichtlih und duc Raitenbeilagen erläutert, Eine Fortseßung ist nah Maßgabe der weiteren kriegerishen Geschehnisse in Auésicht gest-llt und dürfte, ebenso wte der bereits erschienene Theil, Vielen w:llkommen sein.
— Wie heißt der Hund? Internationales Hundenamenbuh
von Dr. Rudolf Kleinpaul. 6 Bogen 89, Verlag von Heinri Schmidt u. Carl Günther in Leipzig. Pr. 1 4 — Der bekannte Schriftsteller und Sprachforsher hat in vorgenanntem kleinen Buche alle ihm erreihbiren Namen dieses unentbehrlihen Hausthiere3 und gelehrigen Jagdgefährten aus alter uxd neuer Zeit und allen Län- dern der Welt in alphabetisher NR-ihenfolge nebst Ecklärang der Herk anft verzeihnet. Da niht wenige der wachsamen, treuen Gz- nossen des Mensh:n in G-\hihte und Dichtung cine Rolle gespielt baben und der fkenntnißreihe Verfasser mit großen Fleiß alles zu- sammengetragen hat, was sih für den Zweck verwerth?n ließ, so bi:tet das Büchlein etne cigenarttg intzressante Lektüre. Auch bei der Auswahl cines passenden Namens kann das kleine BuŸh von Nutzen sein. — Die Dressur des Luxushunde's. Von Freiherr A. von Crey 8, Leutnant a. D., Ehrenpräses des kynologiihen Klubs „Juno“ zu Berlin. Mit vielen Abbildungen von Alfred Stöcke u. A. Neu- damm, Verlag von J. N:umann. Pr. geh. 4,50 (A — Ein Werk, das die Dressur und Erziehung des Luxushundes nah modernen Prinzipien behandelt, fehlte bisher. Das vorliegende Buch is wohl geeignet, diese emvfindlih? Lüdke in dec kyaolozishen Literatur aus- zufüllen. Es lehrt, daß man auch ohne Knute und andere robe EGrziehuag8mitt-el gute-Dressur-Grfolge erzielen kann. Berühct hon dies den Thierfreund angenehm, fo zeigt ih der V .rfasser auÿ insofern humaner denn vi-le ander? Dresszure, als er es v2rmeidet, von den Thizren widernatürlih2 Leistungen zu verlangen, wie sie im Zirkus und Spezialitäten-Theatern gezeigt werdes. Darum eignet ih das W.rk auh weniger für dea Gebrauch des Artisten als des Hundeliebhabers. Nicht nuc Anfäagern in der Dcessur , sondern überhaupt jedem Besißer yon Luxushunden wird sh das Büch bei der Grziehung derselben als etn zuverläisizec Rathgeber erweisen. Die iQlustrativ: wie die äußere Ausstattung i\t sorgfältig und gediegea,
— Die Nummer 18 XII1. Jahrgangs 1900 der Wotenschrift „Von Haus zu Haus“ is als Festnummer zum G’burtstage Seiner Majestät des Kaisers und Königs mit b-sonders reichem Bilder \{chmuck ausgestattet. Unter den SHriftstellern, welhe an der Fest- nummer mitzearbzitet hab:n, begegnet man den Namen Rudolf Bunge, G. Chr. Dieffenbah, O. und E. von Briesen, Graf zu Leiningen- Westerburg, W. Noeldehen, Oito de Grahl. A. yoa Blomberg, E, V ly, W. von Norden, Hermione von Preushen und Andere, Ferner fiadet man darin einen fesselnd geschriebenen Nekrolog über den jüngst in Wiimar verstorbenen Künsilir Hans Feodor von Milde, eine Kritik über die Erstaufführung von Otto Ecnsls „Jugend yoa heute" aus der Feder Rudolf von Gotischalls, sowie eine Reihe kleinerer Artikel mit den Titeln: Nur eines Mannes Ansihht, Arbeit {ändet nit, Zum Kostümfest, Praktische Ecfahrungen bei fleinen Kranfheitsfällen 2e. Der Abonnementspreis der Wochen- {rit „Von Haus zu Haus" beträgt bei eleganter Ausstattung 150 M viertljährclih. Probenummern versendet Adolf Mahn's Veilaz in Leipzig (Inselstraße 26) porto- und kostenfrei.
Handel und Gewerbe.
(Aus den im Reichsamt des Innern zusammengestellten „Nachrichten für Handel und Industrie“.)
Außenhandel des österreihisch-ungarishen Zollgebiets im Jahre 1899. : Während des Jahres 1899 bewerthete sih die Einfuhr Oesterrei Ungarns aur 809 260 127 und die Ausfuhr auf 963 927 851 Gulden, Dem Vorj1hre gegenüber zeigt die Einfuhr ein Wentger von 34 019 733 Gulden, die Ausfuhr aber ein Mehr von 9 349 56% r ae Handelsobilazz Oesterreich-Ungarns hat sich also erheblid verveN 11. Fo!g2:nde Tabellen zeigen die Artikel, deren Ein- und Aut fuhr 1899 d-n Wrrth von einer Millton Guld?n erreichte, sowi? die Ge sammtsummen der Ci1- und Ausfuhr einschließlich Cdelmetall und
herausgegebene Bibelwerk, ist bzreits bis zur 10. Licferung gediehen,
Münzvyakehr :
ite Künstlerhand seit Jahrhunderten zur Verherrlichung des „Bughez m :
Grund aus verstehea und eine unüberwindlihe Gnergie besißen, dite '
1898 1899 Werth in Gulden 25 468 964 23 597 703 3 371 522 3 389 690 11864476 12416923 S E L 27176678 828477769 Lo ireide, Hülsenfrüchte, Mehl u. #. w. . 82728756 27614932 Gemüse, Obst, Pflanzen u. Pflanzentheile 27 132756 832452 409 Glacht- und Zugvieh 17 368992 14944419 et ti: G ae codukte . 2 999 4 ThierisWe P : 16 334579 11013958 etränke . z 21804860 20340 278 vai aaa aon s 10513 360 10 702 389 Holz, Kohlen und Torf 45 833 387 44916 840 Doi ler- und Scnißstoffe . 7391597 8149132 Mineralien «¿+2 11248390 12025 170 Arznet- und Parfümertestoffe . 1010543 1 020 496 arb- und Gerbstoffe . . . 10744003 10607 367 l! imi und Harze . 5 913792 5 909 360
ôle, Braunko \ eg E e 00020009 241071068 Baumwolle, Garne und Waaren daraus. 70210710 68217681 Andere vegetabilishe Spinnstoffe, Garne
und Wuaren daraus „.. 23 615427 21597 242 Molle, Wollengarne und Wollenwaaren . 7224259» 89 696 223 Seide und Seidenwaaren „. .. 37057700 43465 565 Kleider, Wäsche und Pußwaaren . . 7412000 7437827 Stroh- und Bastwaaren .. D723733 4666 605 Papier und Papierwaaren . « « » + « - 10399159 12331522 Kautschuk, Guttaperha u. Waaren daraus 9525400 9538720 Leder und Lederwaaren . 23 363 879 283 199 585 Kürschnerwaaren . „ «„ « 3 165 160 3 222 766 Holz- und Beinwaaren 5234920 5722767 Glas und Glaswaaren 2378722 28310426 Steinwaaren 12968615 13 077 467 Thonwaaren 3 075 597 2 982 644 Eisen und Eisenwaaren 20 200 471 16 759 987 Unedle Metalle und Waaren daraus 28 029 147 832785 282 Maschinen, Apparate u. R E 21773399 22933174 Edle Metalle und Münzen 23 468 768 18925 735 Instrumente, Uhren, Kurzwaaren . „-. . 20575106 22 275 209 Chemische Hilfsftoffe 10643 182 10944 4416 Chemische Produkte 10545 08% 11 073 143 Uterarishe und Kunstgegenstände . 22 663 820 22 902 105 Abfälle . 8060434 9352188
ammen einschließlich aller anderen N e . 843269 960 809 280 127 1898 1899 r Eo 439 adt S GIY x 67060559 86610117 aba ° e, 2299483 28333370 Getreide, Hülsenfrüchte, Mehl u. . w. . 65072 668 73702863 Gemüse, Obst, Pflanzen und Pflanzentheile 34115618 %0001 779 Sÿlacht- und Zugvieh 44 499 476 99 166 851 Andere Thiere . 11395554 183018 893 Thierishe Produdte 72 262 008 72 457 317 Fette 5215320 6904 848 Getränke 90527590 22241157 Eßwaaren . 3109255 92938405 Holz, Kohlen und Torf . „ 138 975 549 158 564 102 Drechsler- und Schnißstoffe . 1258 218 1707 761 Mineralien 14945539 16 702 609 Farb- und Gerbstoffe . 8665600 8814 307 Gummi und Harze . e E Si ; ä 3 220 105 3 950 625 5 ohlen- un eser- i E 1660410 1727088
a eis d s 9 14 Baumwolle, Garne und Waaren daraus . 10387920 12144287 19 892 059
Andere vegetabilische Spinnftoffe, Garne E und Waaren daraus s UDODITOD A ) Wolle, Wolleagarne und Wollenwaaren . * 33884065 838287 679 Seide und Seidenwaaren 16 678 129 19 012 525 Kleider, Wäsche und Pußwaaren . . . 20311 007 2 433 173 Bürsteabinder- und Siebmacheiwaaren „ 1 344 280 1 5283 068 Papier und Papierwaaren 18 288 018 19892 356 Kautschuk, Guttapercha und Waaren daraus 28295359 3 966 889 Leder und Lederwaaren 28 975 707 30 203 554 Holz- und Beinwaarea 21221 378 22 579 749 Glas und Glaswaaren 21 770 338 / 24 610 424 Steinwaaren 4 214 526 4 453 029 Thonwaaren 8510 895 9 470 203 Eisen und Eisenwaaren 17 050 263 22 546 477 ÜUnedle Metalle und Waaren daraus 14 265 428 15 293 489 Maschinen, Apparate u. st. w. 5982471 7150004 Fahrzeuge 24444655 2606 474 Edle Metalle und Münzen 60 955 914 35 506 686 Jystrumente, Uhren, Kurzwaaren . . . . 2W271 033 99 110 323 Ch: mische Hilfestoffe 4 657 639 6 058 906 Chemische Produfte 9330523 11574 266 Zündwaaren 2450798 2547440 Literarische und 10626 886 11 524 045
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9 202 991 11193 500
v'ammen einschließlich aller anderen
9 Biäarèn F M d x A 868 578 286 963 927 851 Bei der Einfuhr zeigt allein die Zolltarifklasse Getreide, Hülsenfrüchte, Mehl u. |. w. einen Ausfall von 55,1 Millionen Gulden, die Fette einen solchen von 5,3 Millionen Gulden, während bei Wolle, Wollenoarn 1nd Wollenwaaren cine erheblihe Steigerung um 17,4 Millionen Gulden und bei Seide und Seidenwaaren eine solche von 6,4 Millionen Gulden zu verzeichnen ist; bei den übrigen Zoll- tarifflassen ist der Unterschied gegen das Vorjahr weniger bedeutend. An der bedeutenden Steiaerung der Ausfubr sind am méisten betheiligt: Holz, Koblen und Torf mit 19,6 Millionen Gulden, Zuker mit 19,6 Millionen Gulten, Gemüse, Obst, Pflanzen und Pflanzen- theile mit 15,9 Millionen Gulden, Schlacht- und Zugvieh mit 10,7 Millionen Gulden, Getreide, Hülsinfrüchte, Mehl u. |. w._ mit 8,7 Millioncn Gulden sowie Eisen und Eisenwaaren mit 5,5 Millionen Gulden. Die Gesammtsteigerung der Ausfuhr würde noch viel er- beblicher sein, wenn nicht bei den edlen Metallen und Mínzen ein
”
Rüdgang um 25,4 Millionen Gulden zu verzeichnen wäre.
Ftalien und Griechenland. E Da3 ¡zw's{chen Griechenland und Jtalien vereinbarte interimistische Abko:nmen, betreffend Handel und Schiffahrt, i von der griechischen Kammer potiert und als Sta1tsgeseß veröffentlidzt worden.
Niederlande.
Zollfreiheit für Shwefeläther zur Herstellung von Giweißpräparaten aus Milch. Gemäß einem Königlichen Beschluß vom 13. Dezember v. F, wird Sh vefeläther, der zur Herstellung voa E weißpräparaten aus Misch bestimmt ist, unt-r Kontrele der Verwendung zollirei gelassen. Etwaige Anträge find von den Fabrikanten an den Finanz-Minister zu richten, der im Einzel*all die Jahresmeng? und die Mindestmenge es j’desmaligen Bezugs zu bestimmen bat Die Ueberführung in die Fabuif erfolgt nah Sicherstelung des Zolls unter Bezleitscheirkontrole, (Staatsblad Nr. 274.) Zollfreibeit für Massée inStücken zumStärken von Garn. Massáe (Art..88 § 1þ des Zukersteuergeseyes, Deut'ches Handeltarchiv 1897 1 S. 419 f.) in Stücken von nicht größerem Gewicht
als 59 g kann gemäß Königlihem Beschlusse vom 13. Dezember v. J. zum Stärken von Garn zollfrei bezogen werden. Die Antcäge von Fabrikanten sind an den Finanz-Minister zu richten, der für jede Fabrik die Jahresmenge und die Mindestmenge des jedesmaligen Bezugs festseßt. Die Abfertigung auf die Fabrik erfolgt nah Sicher- stellung des Zolls mit Begleitshein. Bei der Ankunft in der Fabrik ist die Massóe sofort unter amtlicher Aufsicht mit 5 1 Chlorzink- lôsung auf je 100 kg zu denaturieren. (Staatsblad Nr. 275.)
Dänemark.
Zolltarifentscheidungen. Kindermüßgen aus Woll- stoff mit Besay aus demselben Material unterliegen nah Tarifnummer 96 einem Zoll von 64 Skilling = 1334 Dere für das Gu zuzüglih 5009/0 nah Nr. 97; haben folhe Hüte jedoch einen tackenshug, so siad sie als Kapuzen nur wie Kleidungsstücke nah Nr. 160 mit 32 Skilling = 66} Oere für das Pfund zuzüglih 50 9%/o nah Nr. 118 zu verzollen.
Pumpenshwengel aus brüniertem Stahlblech, roh hergerichtet, sind, obwohl se noch abgeschliffen und abgepußt sowie \hließlich einem lezten Brünierung®8prozeß unterworfen werden müssen, bevor sie als gebrauhsfertig bezeihnet werden können, gleihwohl als brünierte Bleharbeiten nah Nr. 172 mit 16 Skilling = 334 Dere für das Pfund zu verzollen. i Sogenaante „Zahnradglätte“, die nah Gebrauchsanweisung als Maschinenshmiere dient und ansheinend aus einer Mischung von P und Oel besteht, ist nah Nr. 271 mit 10% vom Werth zu verzollen.
Damenhüte mit einem Gestell aus Steifleinwand sind, wenn der Kopf auf dem oberen und größereu Theil mit Seiden- vlüûsh überzogen und der Rest vom Hutband bedeckt ist, in welchem ih ebenso wie auf der aus wolistoffbekleidetec Pappe bestehenden aufgenähten Krempe gleichfalls Seide vo1findet, ledigli als Damen- hüte mit seidenüberzogenem Kopf anzusehen und, da sie im übrigen einen Besatz, der einen Zuschlag nah Nr. 97 bewirken könnte, nicht aen nah Nr. 9 mit 40 Skilling = 834 Oere für das Stück zu verzollen.
Teppichstoffe, deren Kette theils aus gefärbtem, theils aus ungefärbtem Leinengarn besteht, während der Einschlag aus zusammen- gerollten Papierstreifen gebildet wird, welche täushend dem Schilf gleichen, find, da die verarbeiteten Papierstreifen als das die Waare Charafkterisierende anzuseben siad, als Papierarbeiten nah Ne. 195 mit 16 Skilling = 334 Oere für das Pfund zu verzolen.,
Gasöfen in Kaminform, deren nachgemate Feuerungss\telle dur eine als Niflektor wirkende ftannelierte Kupferplatte gebildet wird, während im übrigen hauptsächlich Cisenblech verwandt ist, das avf der äußeren Seite bemalt oter ladiert ift, sind als Arbeiten aus ladiertem Eisenblech nah Nr. 172 mit 16 Skilling = 3sF Dere für das Pfund zu verzollen. (Entscheidungen des General-Direkiorats für das Steuerwesen — Tidsskrift for Toldvaesen.)
Einfuhr von Messerwaaren nah Canada.
Die Meé\szrwaareninduftrie is in Cxnada noch wenig entwickelt und vermag den Bedürfnissen des Landes nicht zu genügen; daher is Canada bezüglih dieses Artikels auf die Einfahr aus anderen Ländern angewiesen. MNaturgemäß ist Großbritannien bei der Gin- fuhr am meisten betheiligt, zumal bie Waaren britischer Herkanft einem um ein Viertel geringeren Eingangszoll unterliegen als die Waaren aus anderen Ländern. Gleichwohl ist die Einfuhr aus Groß- britannien im Abnehmen begriffen, infolge der Konkurrenz Deutsch- lands unv der Vereinigten Staaten von Amerika. Interessant ist in dieser Beziehung ein Vergleich der Jahre 1888 und 1898, den folgende
E Tasch ff Andere Messerwaaren Taschenmes)er ndere Vte}e Herkunftsland 1888 18988 188 1898 Werth in Dollar: Großbritannien .. .. . 9242 45731 274 576 155 823 DEUL Glan «e 91 41240 48 619 66911 * Vereinigte Staaten v. Amerika 1148 1206 40 943 45 096 O S 79 1 690 522 S E ae 83 2575 1071 Zusammen . . 10481 858335 3684/03 269423 Deutschland nimmt unter den Einfuhrländern die zweite Stelle ein und hat namentlih bei der Finfuhr von Taschenmessern nach Canada eine sehr beträctlihe Steigerung zu verzeichnen, während die Einfahr von Taschenmessern aus Großbritannien in den leßien Jahren abgenommen bat. Die aus Deutschland eingeführten Taschenmec|jer sind zwar meistens nur von gerirgec Qualität, werden aber in Canada am meisten begehrt, während bessere Taschenmesser dort weniger vers fäuflih sind. Bemerkenswerth ist au, daß Deutschland selbst die Bereinigten Staaten übertrifft, obgleich diese doch wegen der unmittel- baren Nähe der europäishen Konkuccenz gegenüber bedeutend im Bor- theil sein follten, (Revue du Commerce Extérieur.)
Viehausfuhr aus Argentinien im Monat Nove:nber 1899,
Die in Nr. 23 der vorjährigen Nachrichten ausgesprochene Ber- muthung, daß die Viehausfuhr au3 Argentinien eine Stetgerung er- fahren würde, sobald die Hauptsaifon für den Getreideexport beendet sein würde, hat sib bestätigt. Im Monat November sind bereits 6135 Rinder, 27 620 Schafe und 1580 Pferde ausgeführt worden. Hiervon gingen 4762 Rinder, 20 486 Schafe und 18 Pferde na Großbritannien, 488 Rinder, 85% Schafe und 1522 Pferde nah Süd- Afrika. 628 Rinder und 5142 Schafe nal Frankrei, 227 Ninder und 1137 Shafe nah Belgien, sowie 39 Pfeide nah Spanien und 1 Pferd nah Jialien, l
F n Vergleih zum Vormonat, in welhem nur 3001 Rinder, 13 551 Swafe und 71 Pferde exportiert wurden, hat sih also die Ausfuhr von lebendem Vieh aus Argentinien im November 1899 recht bedeutend gehoben. (Aus cinem Bericht des Kaiserlichen General-Konsuls in Bueno3 Aires.)
Einfuhr chinesischen Rohecisens nah Japan.
Nachrichten aus Hongkong zufolge bezieht Japan chinesishes Nobeisen. Vor noch nicht langer Zeit lieferten die Hanyang-Gifen- werke eine Probesendung von 1000 t, welche bei threr Ankunft allen nôthigen Versuchen unterworfen und als reichlich gut genug für den acwöhnlihen Gebrau befunden wurde. Da auch ein ‘erheblicher Preisunterschied zu Gunsten des chinsi’chen Cisens sprach, fol,te bald eize zweite Bestellung von 2000 t bei den Hanyang-Eisen- werken, vnd es entwickelten si nun regeimäßige Geschäftsverbin- dungen. Allein Kawaguchi, ein Ort in der Nähe von Tokio, bedarf jährlih 120.0 t Roheisen; der Verbrau des ganzen Landes, ein- \chließlich der staatlihen Werke wird auf 48 000 t geschäßt. Die kleinen Eiscnkonsumenten in den Dörfern, welche mancherlei Kurz- waaren auf die Märkte der großen Städte liefera, hatten seither recht hohe Preise für ihr Roheifen zu zahlen, zum Vortheil der Zwischenhändler, deren Einfluß j t infolge der Einfuhr billigen Eisens aus China gebrochen sein foll. Die im allgemeinen günstize Lage des Seitenhandels kommt auch der einheimischen Eisenindustrie zu statten. (Nah The Board of Trade Journal.)
Zwangsverfteigerungen. ;
Beim Königlichen Amtsgericht I Berlin stand Theilung halber das Grundftüd Friedrichstcaße 151 und Dorctheenstcaße 85, dec Frau Major Helene Alberti, geb. M ßner. zu Gnesen und Genossen gehörig, zur Versteigerung. Für das Meistgebot von 775100 M wurde Schriftsteller Meßner zu Westend Ersteher. — Aufgehoben wurde das Verfahren, betreffend die Zwangsversteigerung des in der Leissing- traße 26 belegenen Grundstücks3, dem Gärtnereibesiß r Wilh. Bottke zu Französish-Buchholz gehörig. — Gingestellt wurde das Verfahren, betreffend das Zimmermeister Jul. Müller'sche Grund-
süd Shliemannstraße 31.
Tägliche Wagengestellung für Kohlen und Koks g an der Ruhr und in Oberschlesien. /
An der Ruhr sind am 12. d. M. gestellt 15 383, nicht rech ¡eitig gestellt keine Wagen. Ï In Oberschlesien sind am 12. d. M. gestellt 5858, nicht recht- zeitig gestellt keine Wagen.
Berlin, 12. Februar. Marktpreise nah Ermittelungen des Qn Polizei-Präsidiums. (Höchste und Bee Preise.) Per Doppel-Ztr. für: *Weizen 15,20 M4; 14,90 (4 — *NRoggen 14,30 A; 13,70 F — “Futtergerste 13,00 4; 13,00 (4 — Hafer, gute Sorte 15,00 M; 14,20 A — Mittel-Sorte 14,10 4; 13,30 — geringe Sorte 13,20 4; 1250 ( — Rihtstroh — A; — M — Heu — M; — M — Erbsen, gelbe, zum Kochen 40,00 A6; 25,00 é — **Speisebohnen, weiße, 45,00 6; 25,00 A — **insen 70,00 4; 30,00 4 — Kartoffeln 7,00 M; 5,00 #4 — Rindfleish von der Keule 1 kg 1,60 4; 1,20 M — dito Bauchfleish 1 kg 1,20 M; 1,0 A — Schweinefleish 1 kg 1,60 M; 1,10 M — Kalbfleisch 1 kg 1,80 A4; 1,00 A — Hammelsleish 1 kg 1,60 M; 1,00 A — Butter 1 kg 2,60 4; 2,00 4 — Gier 60 Stück 6,00 M; 3,00 Æ — Karpfen 1 kg 2,20 4; 1,20 (A — Aale 1 kg 2/80 M; 1,40 A — Sander 1 kg 2,50 6; 1,00 6 — Hechte 1 kg 1,80 M; 1,00 — Barsche 1 kg 1,60 4; 0,80 4 — Schleie l kg 2,80 M; 1,20 6 — Bleie 1 kg 1,40 M; 0,80 4 — Krebse 60 Stück 12,00 46; 3,00 M
* (Ermittelt pro Tonne von der Zentralstelle der preußischen Land- wirthshafskammern — Notierungsstelle — und umgerechnet vom R für den Doppelzentner.
** (leinhandelspreise.
Berlin, 3. Februar. Die Deutsch- Asiatishe-Bank hat in Hongkong eine Zweigniederlassung eröffnet und ihre Agentur in Tsingtau, dem Siße des Gouverneurs für das Kiaut- \chougebiet, zu einer Zweigniederlassung erweitert. Neben der Hauptstelle in Shanghai besigt sie somit jeyt Zweigniederlassungen in Berlin, Calcutta, Hongkong, Tientsin, Tsingtau und eine Agentur in Hankow.
— Essener Börse vom 12. Februar. (Amtlicher Kurs9berit.) Kohlen, Koks und Briquets. (Preisnotierungen im Dber-Berg- amtsbezirk Dortmund für die Tonne ab Werk.) 1. Gas- und #lammfkohle: a. Gasförderkohle 12,00—13,50 4 þb. Gasflamm- förderfohle 10,25—11,90 4A, c. Flammförderfohle 9,50—10,90 A, d. Stüdfohle 1325—1450 M, @. Halbgesiebte 12,50—13,25 M, f. Nußkohle gew. Korn L und I1 12,50—14,00 H, do. do. I[I 11,25— 12,50 4, do.do.IV 10,25 —11,50 4, g.Nußgrus?kohle 0—20/390mm 7,50 — 8,90 M, do. 0—50/60 ram 8,50—9,50 4, h. G-usfohle 2,50—7,90 A ; II. Fettkohle: a. Förderkohle 9,75—10,75 M, b. Bestmelierte Kohle 10,75—11,75 M, c. Stüdfoble 12,75—13,75 Æ, d. Nußkoble, gew. Korn T und I[ 12,75—13,75 4, do. do. III 11,50—12,50 A, do. do. [V 10,50 —11,50 #4, e. Rofsfohle 10,50—11,00 M ; IIL. Magere Koble: a. Föôrderkfohle 9,00—10,00 4, b. do. melierte 10,00 — 11,00 M, c. do. aufgebesserte, je nah dem Stückgehalt 11,00 —12,50 4, 4. Stüdfohle 13,00—14,50 4, o. Anthracit Nuß Korn 1 17,50— 19,00 M, do. do. IT 19,50-—-22,00 H, f. Fördergrus 8,00 —8,50 Æ, g. Grusfohle unter 10 mm 95,50—6,590 G; IV. Koks: a. Hos ofent'ofs 17,00—2),00 M4, b. Gießereifoks 21,00—22,00 M4, c. Brechkofs I und IT 22,00—24,00 4; V. Briquets: Briquets je nah Qualität 12,00—15,00 A — Marktlage überaus fest. — Nächste Börsen- versammlung am 19. Februar 1900.
— Dem Vorstandsbericht der Bergbau- Aktien-Gesellschaft Maßen für 1899 zufolge hat der Betriebsgewinn 954 199 M bes tragen, geaen 800 161 H. im Vorjahre, und wird eine Dividende von 99/9 in Vorschlag gebracht. E
— Nach dem Geschäftsbericht der Vereinsbank in Nürnberg für 1899 beträgt der Gewinn im Bankgeschäft 591 004,92 4, im Hypoth kengeshäft 1 237 582,21 M, zusammen also 1828 587,13 4 aleih 15,24 9/6 des Altienkapitals; es wird die Auszahlung einer Dividende von 4 °/9 vorgeschlagen. Das Aktienkapital soll ferner von 3 Millionen Mark auf 15 Millionen Mark erhöht werden.
— Das soebea erschienene Januar-Heft (Nr. 85) der „ Ver- handlungen, Mittheilungen und Berichte des Zentral - verbandes deutscher Industrieller * enthält den Entwurf éines Gesetzes, betreffend die Abänderung der Unfallgeseze, mit Be- gründung.
— „Der Handelsgärtner" (Verlag von Bernhard Thalacker, Leipzig-Gohlis) becihtet über die Lage des Gartenbauhandels im Januar 1900 Folgendes: Der Umsatz der Ladengeschäfte ist im Fanuar im allgemeinen nicht befriedigend gewesen, es war meist erst am Schluß des Monats überhaupt eine Besserung zu verzeichnen, &nfolge der fast sonnenlosen Witterung fehlten vielfa gerade bessere Topspflanzen, wie farbige Azaleen, Topfflieder, auch Camelien und verschiedene Treibsträuh-r. Die E n„änge voa Swhnittblumen aus Süd- Frankreich und Nord-Jtalien waren grcß; auch die in Deutschland gezogenen Maiblumen, Flieder, Hyazinthen, Tulp?-n kamen reihlich zum Angebot, die Preise dagegen waren dur die starke auswärtige Konkurrenz zum theil recht gedrückte. In der Baumschulenbranche ruhte das Geschäft vollständig. In der Samenbranche begann die Saison zeitiger, und das Detailgeschäft scheint sich günstig anzulafsen.
Breslau, 12. Februar. (W. T. B.) Schluß-Kurfe. Slef, 34 9/0 L.-Pfdbr. Litt. A. 96,35, Breslauer Diskontobank 119,50, Breslauer Wechslerbank 107,50, Kreditaktien —,—, Schlesischer Bankverein 145,25, Breslauer Spritfabrik 171,50, Donnersmark 252,75, Kattowißer 242,75, Oberschles. Eis. 138,50, Caro egenscheidt Akt. 179,90, Obersles. Koks 164,75, Oberschles. P.-Z. 176,50, Dpp. Zement 179,75, Giesel Zem. 178,60, L.-Jnd. Kramîta 163,50, Schles. Zement 230,75, Schl. Zinkh.-A. 374,00, Laurahütte 276,90, Bresl. Oelfabr. 84,00, Koks-Obligat. 98,75, Niederschles. elektr. und _Kleinbahn- gesellihaft 88,00, Cellulose Feldmühle Kosel 170 75, Oberschlesische Bankaktien 115,07, Emaillierwerke „Silesia“ 157,90, Schles. Elektr.- und Gasgesell\chaft Läitt. A. 126,00 Br., do. do. Id Bi 117,75 Br.
Magdeburg, 12, Februar. (W. T. B) Zuckerberiht. Kornzucker exkl. 88 0/9 Rendement 10,80—11,00. Nachprodukte erl. 75 9/6 Rendement 8,59—8,70. Ruhig. Brotraffinade 1. 24,00. Brotcaffinade Il. 23,75. Gem. Raffinade mit Faß 23,875#— 24,2%. Gem. Melis I. mit Faß 23,272 Fest. Rohzucker 1. Pro- duit Transito f. a. B. Hamburg pr. Februar 10,10 Gd., 10,174 Br., pr. Mä!z 10,10 Gd., 10,15 Br., pr. Mai 10,12} Gd., 10,15 Br., pr. August 10,274 bez., 10,30 Vr., pr. Oktober-Dezember 9,474 Gd., 9,524 Br. Ruhig. E 5
anti & M., 12. Februar. (W. T. B.) Schluß-Kurse. Lond Wechsel 20,50, Pariser do. 81,433, Wiener do. 84,983, 3 9/0 NReichs-A. 88,60, 3 9/ Hessen v. 96 86,00, Italiener 94,40, 3 9/0 port. Anl. 23,50, © 9/9 amort. Rum. 95,30, 49/0 ruf. Kons. 99,70, 40/0 Russ. 1894 99,60, 40/0 Spanier 69,09, Konv. Türk. 23,10, Unif. Eavpter 104,90, b %/ Mexikaner y. 1899 98,90, Reichsvank 154,90, Darmstädter 146,30, Diskonto-Komm. 196,00, Dresdner Bank 165,00, Mitteld. Kredit 116,90, Nationalbank f. D. 146,40, ODest.- ung. Bank 126,30, Oest. Kreditakt. 238,00, Adler Fahrrad 211,50, Allg. Elektrizität 257,30, Schulkert 238,00, Höchst. Farbwerke 389,30, Bochum Gußst. 274 30, Westeregeln 212,00, Laurahütte 276,20, Lom- barden 27,70, Gotthardbahn 141,80, Mittelmeerb. 98,80, Breslauer Disftontobank 119,30, Privatdiskont 32. : j
Effekten-Sozietät. (Schluß.) Oesterr. Kredit-Aktien 237,60,
ranzosen —,—, Lomb. —,—, Ungar. Goldrente —,—, Gotthardbahn ï 1,50, Deutsche Bank 213,29, Disk.-Komm. 195,80, Dresdner Bänk —,—, Berl. Handelsges. 172,40, Bochumer Gußst. —,—, Dort- munder Union —,—, Seisenkirhen 209,70, Harpener 227,10, Hibernia 233,10, Laurahütte 274,90, Portugiesen —,—, Italien. Mittelmeerb, —,—, Schweizer Zentralbabn 144,10, do. Nordostbahn 93,10, do. Unton 79,49, Italien. Möridionaux —,—, Schweizer Simplonbahn 87 60, Mexikaner —,—, Italiener 94,40, 3 9/ Reichs-Anleihe —,—, Scudert 239,00, Breölauer Diskontobank 119,80, Spanier 68,90,
Helios 159,10.