1900 / 65 p. 5 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 14 Mar 1900 18:00:01 GMT) scan diff

P E E E Ee E E E Pa E E E 2 A S De Z it fu Es M em lea (d é T; E E M L Ny à i A N N 4 A Rie: e E N h. L h 3

erfüllt werden, daß niht eine Schädigung der Schulinterefsen zu er- warten wäre. Sie wicd daher, da nah der Zusammensfetzang der Parteien dieses hohen Hauses wohl nit darauf zu rechnen ist, daß der Beschluß der Budgetkommission aufgehoben werde, im nächsten Fahre wieder darauf Bedacht nehmen müssen, mit denselben Anträgen hervorzutreten.

Meine Herren, ih habe gesagt, daß eine nähere fahliche Prüfung der Gründe, welche die Königliche Staatsregierung zu den in Be- trat kommenden Vorschlägen bestimmt haben, nit stattgefunden habe. Wenn in dem Falle Schöneberg seitens der Budgetkommission der Vorschlag der Königlichen Staatsregierung als ein berechtigter anerkannt worden, so darf ich gerade in Bezug auf diesen Fall ber- vorheten, daß hier das Konsistorium der Provinz Brantenburg fich nit einverstanden erklärt hat, mit der Beseitigung der bisher neben- amtlihen Kreis-Schulinspektion. Ich frage, weskalb nicht wenigstens in denjenigen Fällen, in denen eine Uebereinstimmung ¡wishen Konsistorium und Unterrichtsverwaltung erzielt worden ift, ebenso verfahren wird. Jh ve:misse die Folgerichtigkeit in der Behandlung der einzelnen Fälle, möchte aber das hohe Haus niht damit ermüden, daß ih diejenigen Gründe, welche die Königliche Staatsregierung dazu bestimmt haben, Ihnen die Vorschläge wegen Einsetzung der hauptamilihen Kreis-Schulinspektoren zu unterbreiten, nochmals Ihnen vor Augen führe. Ih konftatiere, daß die König- lihe Staatsregierung nur, weil das dringendste Bedürfniß zum Ersaß der betreffenden nebenamtlichen Kreit-Schulinspektoren durch haupt- amtliche vorlag, überhaupt sich zu dem Schritt hat entschließen können.

Meine Herren, es is weiter ein fünstliher Segenfaß in den Ausführungen des Herrn Abg. von Pappenheim konstruiert zwischen dem Konsistorium und der Unterrihtsverwaltung. Daß die Wahrung der beiderseitigen Irteressen, einmal die Wakbrung des Systems der geistlihen Kreis - Squlinspektion und auf der anderen Seite die Wahrung der : Ziele, welche die Unterrichts- verwaltung sich gesteckt hat, zu einem gewissen Gegensatze der Auf- fafsungen in einzelnen Fällen führen kann, will ich garnicht leugnen. Sie werden mir aker zugeben, daß, wo die Unterrichtsverwaltung nah vflihtmäßigem Ermessen zu dem Ergebniß gelangt, daß die Ziele der Squlaussiht nicht mehr wirksam gewahrt werden können, ibr gar- nichts Anderes übrig bleibt, als ih von der Auffassung des betreffenden Königlichen Konsistoriums zu trennen, Wenn sie auch ungern sieht, daß derartige Fälle eintreten, fo find sie einfah nit zu vermeiden ; das liegt in der Verschiedenartigkeit der individuellen Auffaffung und ia der Verschiedenartigkeit der Ziele, die beide Behörden in ihrer Be- ziehung zur Volkss{ule zu verfolgen haben. Daß das Konsistorium dabei seine Sonderinteressen nahdrücklich verfolgt, ist duraus er- klärlih, während auf der anderen Seite die Sulverwaltung pflicht- mäßig genöthigt ift, auch ihre Interessen wahrzunehmen. In so fern kann im Einzelfalle wobl ein Gegensay entstehen. Ich behaupte aber, daß ein prinzipieller Gegensaß son deshalb niht vorhanden ift, weil die Schulverwaltüung voll und ganz auf dem Standpunkt fteht, daß die hauptamtlie Kreis-Schulinspyektion, überbaupt die Schul- aufsiht, ganz von dem Gedanken durchdrungen sein muß, den chrift- lichen Glaubenswahrheiten, den christlichen Grundsätzen in der Schule voll Geltung zu verschaffen.

Nun, meine Herren, frage ih: War es wirklih nothwendig in diesen Fällen, die Unterrichtsverwaltung in die Lage zu verseßen, daß sie niht mehr die Verantwortung dafür übernehmen kann, daß hier die shultehnischen Ziele und die Aufgaben der Sghulaufsiht in vollem Umfange gewahrt bleiben? Jh glaube, das war nicht erforderlich. Die Unterrichtêéverwaltung hat \sich wirkli das äußerste Maß von Beschränkung auferlegt. Ich bitte, dieser Versiche- rung Glauben zu s{enken. Die Richtigkeit dessen, was ich eben gefagt habe, gründet si zum theil auf meine persönliche Auffassung und erhellt ferner aus der wirkli rein objektiv-en Darlegung der auch in dem Kommissionsprotokolle wiedergegebenen Gründe, welche die Unterrihts- verwaltung dazu bestimmt haben, in den fragliGen Fällen von der Beibehaltung einer nebenamtlihen Kreisshulinspektion abzusehen.

Meine Herren, wenn Sie meinen eigenen Worten in tiefer Sache vielleiht niht ein maßgebendes Gewitt beilegen wollen, so möchte ich Ihnen Aeußerungen meiner Herren Amtsvorgänger anführen, die, wie ih glaube, namenilih auch auf der reten Seite dieses hohen Hauses von hohem Gewicht sein werden. Der damalige Herr Kultus- Minister Graf Zedliß-Trüyschler hat in der Sizung des Abgeordneten- hauses vom 4. Mai 1891 Folgendes erklärt :

„Die weltliche Kreis-Schulinspektion ist, soweit ih mich über diese Angelegenheit habe unterrihten können, ganz wesentli da ein- geführt, wo besonders {chwierige Verhältnisse eine strenge t:chnische Leitung und auch eine starke disziplinare Einwirkung fordern; und ich glaube, es fann kaum cinem Zweifel unterlicgen, daß diese beiden Borauésezungen da, wo es sih um wirklich s{chwierige Verhältnisse handelt, jene Einrichtung geboten erscheinen lassen.“

Mein Herr Amtsvorgänger hat also genau auf demselben Standpunkt gestanden, wie ih. Ich darf noh hervorheben, baß dieser Standpunkt au in dem Schulgesetßzentwurf von 1892 zur Geltung kommen sollte.

Der Herr Abg. von Pappenheim hat noch besonders auf den Fall ReckXlinghausen hingewiesen. Es ift mir peinlich, daß ich gerade diesen Fall noch näher erörtern muß, weil hier ein Gegensaß zwischen dem Konsiflorium der [Provinz Westfalen, mit dem ih mich immer in ganz ausgezeichneten persönlichen Beziehungen befunden babe, und der Unterrihtsverwaltung hervorgetreten is. Ih möchte aber und ih glaube, daß ih seitens der Vertreter des rheinisch-wesifälishen Industriegebiets in dieser Auffafsung unterstüßt werde, den verehrten Herren doch bemerklih machen, daß ein Kreis, in welchem durch das riesenhafte Anwachsen der Kohlen- und sonstigen Industrie geradezu amerikanis@e Zustände hervorgetreten sind, sich zu einer nebenamtlicen Schulaufsiht nicht eignet (Zustimmung bei den Nationalliberalen und links), ganz abge- sehen davon, daß dort auch verschiedene doppelsprahige Schulgemeinden vorhanden sind. Es sind dort Holländer, Polen, Masuren, Kroaten, Panduren (Heiterkeit), ih weiß nit, was noh für Nationalitäten bei- sammen. Die von solchen Kindern besuhten Schulen nebenamtlih fo zu überwaihen, wie es erforderli ift, um die gerade hier auf nationalem Gebiete sehr wichtigen Ziele der Unterrichtsverwaltung zu sichern, ift meiner persönlihen Ueberzeugung nah einfach eine Unmöglichkeit. Ih bedaure, daß ih mi da mit dem Konsistorium nicht in Ueber- einstimmung befinde, ih kann aber mit gutem Gewissen gerade diesen Fall befonders vertreten.

Ein Punkt is bei Grörterung der vorliegenden Frage von dem

Herrn. Abg. von Pappenheim auch nicht genügend hervorgehoben worden : Wo die Zahl der Schüler fo gewaltig anwächft, wie in den in Rede stehenden Fällen, ist gleichzeitig ein rapides Anwachsen der betreffenden kirhlihen Gemeinde nothwendig damit verbunden. Hieraus entsteht von selbst eine folhe Ershwerung der pfarramtlihen Aufgaben, daß hon aus dem Grunde den Herren kaum zuzumuthen ift, auch nur einen geringen Theil ihrer so sehr in Anspru genommenen Zeit noch den Schulaufsihtszwecken zu widmen.

Der Unterrichtzverwaltung liegt nichts ferner, als fich von der chriftlihen Shulauffiht ju trennen. Die Ausnahmen, die geboten sind, sind in früheren Jahren {on erörtert worden. Sie beziehen ih zum theil auf die besonderen Verk älinifsse des Ostens des Vater- landes und auf die Verhältnisse in den industciellen Gebieten. Aber zum Beweise dessen, was ich eben ausgeführt habe, darf ich wohl auch hervorheben, daß die Orts-Schulinspektion im all- gemeinen doch einer sehr großen Anzahl von Geistlichen an- vertraut ist. In der Rheinprovinz z. B. unterstehen von 3360 fatholishen Schulen der Orts-Schulinspektion dur katholische Geift- lihe 3109 Shulen. (Hört! hört!) Fch darf ferner darauf hbin- weisen, daß in Westfalen von 1492 katholishen Schulen 1462 fatho- lishen Geistlichen unterstellt find. (Hört! höôct !)

Meine Herren, Sie werden mir zugeben, daß damit der Beweis geführt ift, daß wir ganz im Sinne des Herrn Antragstellers und der von ibm vertretenen Partei die einzelnen Fälle beurtheilen und be- handeln, und daß die Unterrichtsverwaltung nur in Nothfällen von diesem Prinzip abgeht. Ich habe die dringende Bitte, daß Sie der Ver- waltung das Vertrauen \{enken, daß sie nicht mit der Atsiht um- geht, systematisch gegen die geistliche Kreis-Schulinspektion vorzugehen, daß sie sih auf die dringendsten Nothfälle besSränkt, wenn sie Jhnen Ausnahmen vors{lägt. :

Der Herr Abg. von Pappenheim hat dann noch eine etwas nebelhafte Ausführung gemacht von gewifsen Einflüssen, denen meine Entschließungen auf dem beregten Gebiete vielleicht unterliegen könnten. Meine Herren, ih habe diese Andeutung nit verstehen können, ich will fie au nit verstehen. (Sehr gut! und Bravo! linfs.)

__ Die Abgg. Rickert (fr. Vgg.) und Genossen beantragen die Bewilligung sämmtlicher ses Stellen nach der Regierungs- vorlage.

Abg. Freiherr von Zedlitz und Neukirch: Wenn ih für die Bewilligung der Regizrungêvorlage eintrete, fo stehe ih doch auf dem Boden, daß die Schule eine christliche ist. Dieje Thatsawe wird durch die Kreissulinspektion im Hauptamte niht verändert. Es fommt nur darauf an, zu prüfen, ob die _ Schaffung der \echs neuen hauptamtlichen Stellen im Interesse der Schulaufsicht an sich liegt. Die Gegner würdigen garnicht die Gründe, welche die Regierung für jede dieser Stellen in der Kommission angeführt bat, sondern find nur ganz allgemein gegen die Umwandlung der nebenamtlihen Stellen in hauptamitlihe. Wenn z. B. in Reckling- hausen der Schulinspefttor fi wegen feincr Ueberbürdung in seinem geistlichen Amt auf die Erledigung der \hriftlihen Geschäfte der Sulirspektion hat beschränfen müfsen, so liegt es im Interesse der Schulauisicht selbst, daß das geistlihe Amt vom Schulamt getrennt wird. Auch vie anderen Fälle sind wohlbegründet, an allen diesen Stellen hat die Inspektion im Nebenamt versagt. Den Gegnern kommt es aber nicht auf die Bedürfnisse des einen Falles, fondern auf die prinzipielle Frage an. Die Umwandlung der geistlichen Schul- aufsiht in die staatlihe vollzieht sich_niht wilkürlih, sondern ent- spricht der Entwickelung der Verhältnisse in Shule und Kirche. Durch die Vermehrung der Bevölkerung wird die Schulaufsiht immer shwieriger, sodaß sie nit mebr im Nebenamt von den Geistlichen wahrgenommen werden kann, zumal au deren eigene Geschäfte immer umfangreiher werden. Der Nedner begründet seiren Antrag damit, daß aus dem Fonds auch kemmifssarish verwaltete Kreiz-Schulinspektor- stellen im Hauptamt remuneriert werden müßten. -

Unter-Staatssekretär Lehnert bemerkt, daß die Vorschläge des

Etats vom Finanz-Ministerium eingehend geprüft und als nothwendig anerkannt seien, und hebt hervor, daß es den budgetmäßigen Gepflogen- heiten nicht entspriht, daß das Haus Streichungen an einem Titel einem andern zusez-; es würden damit der Regierung Mittel zur Ver- fügung geftellt, welche sie selbft niht beantragt habe. Sollte das Haus dem Kommissionsantrag folgen, fo müsse noch einmal eine Berathung darüber zwisen den Ressorts ftattfinden. _ Abg. Dauzenberg (Zeutr.): Die Sghulaufsicht befindet sih an einem Wendepunkt, sie verläßt die alten preußi|chen Traditionen. Das Zentrum hat aber von Anfang an die weltliche Sthulaussicht be- kämpft. Die Kreis- Schulinspektion im Hauptamt hat absoiut keine Verbindung mit der Kirche. Darauf kommt es an, daß in dér Schule die christlihen Grundsäge befolgt werden; es werden aber mit Vor- liebe folhe Männer zu Kreis-Schulinspektoren gemacht, welche bei der Kirche {lecht augeschrieben sind. Etwas Unmöagliches ift es eigentli au, daß man faitholische Schulen durch evangelische Inspektoren be- aufsichtigen läßt.

Abg. Hackenberg (nl.): Nah den ausführlihen Darlegungen der Regierung in der Kommission und bei dem Vertrauen, welches das Haus der Sparsamkeit unserer Finanzverwaltung entgegenbringt, muß man sagen, daß die Vorschläge der Regierung daraus begründet sind. Die Herren rehts sehen die Geistlihen als die geborenen Schulinspektoren und die Schule nur als einen annexus religionis an. Daher ist ein Berständniß zwishea ihnen und uns nicht möglih, wir haben keinen gemeinsamen Boden dazu. Daß der Pfarrer das Haupt in der Schule sei, diese Ansicht kann ich_ nit theilen. Gewiß wünschen auch wir die Erhaltung und Sicherung der christlichen Volkserziehung, aber wir meinen, dieses Ziel läßt sich nit erreichen durch krampfhaftes Fest- halten von zurüdckliegenden Zuständen, die sich. nicht mehr aufrecht erhalten lafsen, sondern wir erreiden dieses Ziel noh befser dur eine Neuregelung der Schulaufsiht. Es ist auf die Dauer unmöglich, daß die Berbindung_ zwischen dem Kirchen- und Schulatint in der bis- herigen Weise fortbesteht, zunähst vom Standpunkt der evange- lisen Kirche selbst. Jn den leyten Jahrzehnten find die Anforde- rungen, die unsere Zeit an den geiftlihen Stand stellt, so groß, so bedeutungëvoll geworden, daß das geistliche Amt auf die Dauer nicht mehr mit dem shwerwiegenden Amt der Kreis-Schulinspektion belaftet werden darf. Vas alte Ityll vom evangelischen Landpfarrer ist geschwunden; wer sich ihn noch im Schlafrock und mit der langen Pfeife vorstellt, thut dem Mann Unrehr. Er hat auch auf dem Lande vollauf zu thun, mehr als den achtstündigen Arbeitstag, um sein Amt zu verschen. Und au vom Standpunkt der Schule aus ist die Verbindung des Schulamts mit dem firhlihen nicht mehr möglich. Die Schule hat wesentlihe Wandlungen durhgemacht, und die SwulaufsiLt ist eine andere geworden als vor 50 Jahren. Die Kreis-Schulaufsicht ist die Seele der Schulaufsicht geworden, einst war es die Ortsschulaussiht. Zur wirklihen Shulaufsicht gehört Einsicht und Umsicht. Auch in der Regierungéinstanz liegt niht die Seele der Schulaufsicht. Der Sizulrath besuit nur alle paar Jahre einmal die Schulen. Ich beanstande aber den Ausdruck Kreis - Schulinspektor. Gr erinnert an Polizeï- und Fabrik- inspektoren. Die Schulaufsicht ist niht eine jo äußerlihz, sie muß im Interesse der Schule und der christliGezn Volkserziehung geübt werden. Die Schulaussi§t erfordert große tehnische Einsicht, ih meine aber tehnisch nichi im Gegensay zu den erziehlichen Faktoren. Der Kreis - Schulirspektor muß jeden Augenblick vor- bildlih fein können für die Lehrer, und das erfordert methodi1che und prakti\{e Vorbildung. Er muß den Lehrern das Ziel ftecken können, auf daß sie hinarbeiten sollen. Noch wichtiger is die Auf-

gabe des Sulinspektors für die intellektuelle und fittlidhrelizizy, en

ortbildung der ihm unterstellten Lehrer. E muß den junaen, von

eminar kommenden Lehrern die Kunst des selbständigen Arbeiteng beibringen ; er muß praktishe Uebungen mit den Lehrern abkalten sie an die Methode zu gewöhnen, und ferner Konferenzen mit. nen balter In gemeinsamer Konferenzarbeit müssen die Probleme gründlich d gesprochen werden, aber nit in der allgemeinen oberflählichen Weise, wie es jet auf den Kreiskonferenzen geschieht. Schließlich hat der K; Squlinspektor die große Aufgabe, zwischen den Staatsbehörden und d kommunalen Organen zu vermitteln, zwischen denen es ja oft Gegensäge giebi Das sind alles zusammengenommen, zwar keine eleusinisden Mysterien, aber do Aufgaben von einem Umfang und einer Be, deutung, daß sie zu ihrer Erfüllung eines danz»n Mannes he, dürfen. Daß der Geistliche allein bas Chriftenthum wahren fFann, ist nicht richtig, den Pesjimismus mache ih nicht mit, daß in unserem evangelishen Lande, wo der Geistliche fehle, überhaupt von der Wabrung des Christenthums keine Rede mehr sei. Das Christen, tbum if noch immer eine Lebenémaht, und alle Kreise stehen auf dem Boden des Christenthums. Sol%he Männer mit der Shul-

_aufsiht zu betrauen, und nicht bloß Geiftliche, das ershüttert den

christlichen Charakter der Volksshule nicht und lôst niht das Band zwishen Scule und Kirhe. In der Ortsschulaufsiht muß {ih ein neues Verkältniß gegenseitigen Vertrauens zwischen Lehrern und Geistlien anbahnen. Die Forderungen der Regierung find wohl, begründet, wir müssen sie bewilligen. Die Regierung hält heute noh prinzipiell an dem Standpunkt der geistlichen Kreis-Schulaufsicht fest, sie wird ihn aber später verlassen müssen. Finanzielle Bedenken walten nit ob. Wenn wir einseben, daß die Sache anders gemalt werden muß, wird unser Staat auch reich genug sein. Allerdings wäre es kein Fortschritt ins Gesunde, wollten wir mit einem Mal eintge Hundert neue Kreis-Schulinspektoren im Pai \chafen dena nit auf die Institution, sondern auf die Per önlichkeiten kommt S an; das n erford:rt tüchtige Leute, und nur mit folhen kommen wir vorwarts.

Nach 4 Uhr wird die weitere Berathung bis Abends 71/7 Uhr vertagt. ;

Abendsizung vom 13. März, 71/ Uhr. ®

Die Berathung des Etats des Ministeriums der geistlihen, Unterrihts- und Medizinal-Angelegen- heiten, und zwar die Debatte über die Ausgaben für die Kreis-Schulinspektoren und die dazu gestellten Anträge wird fortgeseßt.

Abz. Rickert (fr. Vag.) tritt für die Wiederherstellung der Regierungtforderung ein. Die Ablehnung der fünf Kreis-Shul- inspektcren würde ein s{weres Unrecht im nationalen Sinne sein.

A»g. Gorke (Zentr.) polemisizrt gegen die Ausführungen des Abg. Hackenberg vom Nachmittag. Wenn die Regierung bessere Elemente als Schulinspektoren berufen hätte, wäre eine Beschwerde gar nit erfolgt. Aber gerade daran habe es gemangelt. Beim (Seistlihen liege die Sache ganz anders; dieser habe an sh dur sein geiitlihes Amt hon eine besondere Qualifikation zum Sul- inspektor, selbst wenn ihm fonsi manches abgehe. Das berüdsihtige die Regierung aber in keiner Weise. In Oberschlesien babe fie die fatholishen Geistlihen aus der Kreis-Schulinspektion systematish verdrängt. :

Abg. Kop ch (fr. Volksp.) tritt für die Wiedereinftellung ter Ausgabzn für die fünf Kreis: Schulinspektoren ein. Das Amt eines Kreis-Schulinspektors erfordere die ganze Kraft eines Mannes und könne nur von einer fahmännisch Gebildeten wirklih au2gefüllt werden. Der Kreis-Schulinspektor is nun au angeschen worden als eine Waffe in der Hand des Staates gegen die Ansprüche der Kirche. Aber gerade in der Forderung der fahmännishen Ausbildung für die Kreis- Schulinspektoren ift der Boden gegeben für eine friedlih2e Ver- ständigung zwish?n weltlicher und firhliher Macht. Das ift au von einsichtiger katholischer Seite erkannt worden. Der Redner beruft siv zum Beweise defsen auf einige Ausführungen der „Kölnischen Volkszeitung“ und {ließt sch in Bezug auf die Bedeutung des Kreis-Schulinsp:ktorats dem Abg. Hackenberg völlig an. Gewiß komme dem Geistlichen als Kreis-Schulin)pektor die hohe Autorität zu gute, die ihm sein geistlihes Amt gebe. Aber diese Autorität müsse auh erbalten werden, und dazu fönne ihm nur die Fa&bildung verhelfen. Séule und Kirche müßten gemeinsam kämpfen zur sittlichen Grziehung unserer Jugend.

Abg. Graf zu Limburg-Stirum (konf.) protestiert gegen die Behauptung, daß die Konservativen ihre Haltung in der Frage der Sculinspektion irgendwie geändert hätten. Das Kreis-Schulinspektorat habe si’ in der leßten Zeit sehr entwidelt. Dem gegenüber tätten die Konservativen ein außergewöhnlihes Maß von AÄnspruchslosigkeit bekundet. Die Geistlihen verwalteten das Amt bei weitem beffer als das Gros der weltlihen Fahmänner. Die Konserzativen würden bei der Ablehnung der Forderung beharren.

Minister der geistlichen 2c. Angelegenheiten Dr. Studt:

Meine Herren! Der Aufforderung des geehrten Herrn Vor- redners, die Frage der Octs-Schulinspektion und Kreis-Schulinsvektion eingehend zu prüfen, würde i auch ohnedem nach- gekommen sein, und zwar aus eigenem Autlee umsomehr, als ih eine Fülle von Belehrungen aus denjenigen Er- öcterungen geschöpft habe, die heute in mehrstündiger Debatte hier gepflogen sind. Ih wollte nur erwähnen, daß das öInterefse der

Königlichen Staatsregierung ih an dem Institute der Octs-Shul-

inspektoren do in den leßten Jahren au zablenmäßig bethätigt hat. Wollen Sie si nur vergegenwärtigen, daß ia dem Etatéjahr 1897/98 als Vergütung für Orts-Schulinspektoren 200 000, 1898/99 280 000, im Etatsjahre 1899 330 000 Verwendung gefunden haben, und daß im bevorstehenden Etatsjahr 405 000 M für diesen Zweck vorgesehen find.

Meine Herren, ih darf mich nun zunächft zu den Aeußerungen des Herrn Abg. Gorke wenden. Jch haïce in meinen allgemeinen Betrachtungen über das Institut dec Kreis-Schulinspektoren und über die seitens der Königlichen Staatsregierung auf dem fraglichen Ge- biete zu beobahtenden Grundsäße ausdrücklih diejenigen Landestheile ausgenommen, die dem zweisprahigen Gebiete angehören, und in denen besondere politishe Verhältnisse Ausnahmemaßregeln nothwendig machen. Ih weiß, daß ih mi in dieser Auffafsung vollständig in Uebereinstimmung mit der Mehrheit dieses hohen Hauses, insbesondece auch mit dem geehrten Herrn Vorredner befinde. Daß die fraglihen Maßnahmen, die der Herr Abg. Gorke zum Gegenstand lebhafter Beshwerden gemaht hat, sich gegen die katholische Kirche als folhe niht rihten, habe ih s{hon durch die Zahblenangaben hinsihtlich der Provinzen Rheinland und Westfalen nachgewiesen. (Sehr richtig ! links.) Jch kann außerdem bezüglich der Provinz S(hlesien. beispielsweise auf den Regierungsbezirk Liegniß hindeuten. In diesem Bezirk untersteben von sämmtlichen katholischen Sgulen nur 7 nit geistlicen Octs-Schulinspektoren, und diese 7 Schulen sind katholischen geistlichen Kreis-Schulinspektoren direkt unterstellt. Jin Regierungsbezirk Oppeln ift die Zahl der Sulen, welhe katholischen geistlichen Orts-Schulinspektoren unterftellt find, von 207 im Jahre 1893 auf 282 im Jahre 1900 geftiegen.

(Schluß in der Zweiten Beilage.)

Jes

Zweite Beilage

"zum Deutschen Reichs-Anz

Berlin, Mittwoch, den 14. März

eiger und Königlich Preußischen Staats-Anzeiger.

1900.

x 65.

(Schluß aus der Ersten Beilage.)

habe am vergangenen Donverêtag den Beschwerden der Herren wahzfi und Strzoda gegenüber mein bereitwilliges Entgegenkommen er- flärt, in eine sorgfältige Prüfung der Beschwerden einzutreten. Ih fann aber die Bemerkung nicht zurückthalten, daß die Art und Weise, wie heute der Herr Abg. Strzoda die Ghre der preußischen Beamten verunglimpft hat, mich fehr wenig ermuthigt, eine große Nabsiht walten zu lassen; denn die Angriffe, die gegen preußishe Beamte seitens des genannten Herrn Abgeordneten gemacht find, sind geradezu unerhört.

Sodann, meine Herren, wende ich mi zu der Etatsfrage. Da habe ih im Einvernehmen mit der Finanzverwaltung zunächst die Erklärung abzugeben, daß im Fall der Bewilligung nur einer Kreig- Sulinspektorftelle die Etatsposition dazu Verwendung finden wird, daj nah Inkrafttreten des Staatshaushalts-Gtats für Schöneberg ein Kreis-Schulinspektor im Hauptamt angestellt werden wird.

Wenn ih ncchmals auf die Ausführungen des Herrn Abg. von Pappenheim zurückfkommen darf, fo will ih dem genannten Herrn Abgeordneten gern Glauben senken, daß der ablehnende Beschluß síno ira et studio gefaßt sein kann. Thatsächlih kommt es aber auf eine Art von Kraftprobe hinaus, denn eine sahlihe Prüfung der Vorschläge der Staatsregierung hat und das betone ih nohmals in der Kommission nicht stattgefunden. (Sehr richtig! links.) Ich fann das an dem Beispiele des Danziger Nehrungsbezirks darthun.

Der Danziger Bezirk ist bis zum Fahre 1890 nebenamtlih durch einen Superintendenten in einer so unzureiGenden Weise verwaltet worden, daß das Konsistorium selbst Anlaß gefunden hat, Remedur eintreten zu lassen. Da es die im Schulaussichtsbezirk sonst noch vor- handenen Geistlihen als für die Kreis-Schulinspektion ungeeignet erklärte (hört! höôrt! links), ist es zu dem Vorschlage gekommen, einen Konfiftorialrath mit den betreffenden Obliegenheiten zu betrauen. (Hôrt! hört! links.) Auch dieser Weg bat Abhilfe nicht gebracht.

Im Jahre 1899 hat die Bezirksregierung \chließlich, um ihren guten Willen zu beweisen, eine Dreitheilung des Kreis-Schul- inspektionsbezirks versucht; aker dieser Versuch ift mißlungen, und unter dem 17. Februar 1898 hat der Pfarrer Stengel, der mit der Kreis-S{kulinspektion beauftragt werden sollte, ausdrüdlich erklärt:

„Es ift nicht zu verheblen, daß meine pfarramtlihe und seel-

sorgerishe Thätigkeit in der Gemeinde dadur beeinträchtigt wird, und ih versichere hiermit austrüdlih, daß ih mich der König- lien Staatsregierung gegenüber nur mit sehr großen Bedenken zur Uebernahme des Amtes bereit erkläct habe und den Zweifel nicht los werde, ob ih überhaupt im Stande sein werde, meine Pfliht na beiden Seiten zu erfüllen (bört, hôrt! links), wie es meine Vorgesetzten von mir erwarten dürfen.“ (Hört, bört! links.) gtachdem darauf die Regierung sich an das Konsistorium mit der Bitte gewandt hatte, nunmehr darein zu willigen, daß der fragliche Jnspektiontbezink dem Herrn Stengel übertragen würde, bat das Königliche Konsistorium der Regierung Folgendes erklärt:

„Die Königliche Regierung wird es verst-hen, wenn wir zu unserem lebhaften Bedauern niht in der Lage sind, unser Ein! verständniß mit der Uebertragung des in Rede stehenden Amtes an den vorgenannten Pfarrer zu erflären.“

(Hört, bört! links.) So liegt die Sache in der Danziger Nehrung. Daß daeine wahre Nothlage entstanden ist, die der Königlichen Staatsregierung eine andere Wabl nicht ließ, als zu dem Varslhlage einer hauptamt- lih:n Kreis-Schulinspektion zu schreiten, das, meine Herren, werden Sie uns doch wohl zugestehen müssen. (Sebr richtig! links.)

I will auf die anderen Fälle nicht eingehen, weil ih das hohe Haus in dieser vorgerückten Stunde nur damit ermüden würde ; ih bleibe aber dabei stehen, daß es si um woblbegründete Ausnabme? vorsch'äge handelt, welche die Unterritzverwaltung \sih Jahre lang überlegt hat, ehe sie mit positiven Vorschlägen überhaupt hervor- getreien ift.

Meine Herren, bei der Behandlung, welche die Borschläge der Königlichen Staatsregierung erfahren baben, kommt in der That die Ablehnung auf eine Art von Kraftprobe hinaus. (Sehr richtig! links.) Diese Probe wird leider ni@t auf_dem geeigneten Gebiete angeftellt. Jh muß im Gegzntheil- dieses Gebiet na den Erfahrungen, die ih am heutigen Tage gemacht habe, als ein völlig ungeeignetes bezeihnen (sehr gut! links), und ih bedaure um so mehr diesen Versuch eirer Kraftprobe, als die von dem Herrn Abg. von Pappenheim vertretene Partei mit der Königlichen Staatéregierung in der grundsäßglichen Auffassung der ganzen Frage vollständig einig ist. (Bravo! links.)

Aba. Graf von Moltke (fr. kons.) führt aus: wenn man der fonfervativen Partei folge, so komme man zu Zuständen, die ih mit der Verantwortlichkeit der Regierung nicht vertrügen.

Abg. Gblers (fr. Vgz.) bemerkt, es sei nicht konservativ, der Regierung Schwierigkeiten zu machen. y

Abg. Freiherr von Zedlig und Neukirch zieht seinen Antrag zurück.

Die Abstimmung über den Antrag Rikert auf Wieder- tellung der Regierungsforderung ist eine aamentlihe. Die- elbe ergiebt die Ablehnung der Regierungsforderung mit 178

egen 104 Stimmen. Der Titel wird in der Fassung der udgetkommission genehmigt. Vei dem Titel „Zu Unterstüßungen für Kreis-Schul- inspektoren im Hauptamte 6000 4“ kommt

_ Abg. Dr. Friedberg (nl.) auf die Rede des Grafen Limburg zurück und polemisiert nahdrücklich gegen die von demselben ent- widelten Ansbouungen über die Aufgaben der Schulinspvektion und die

(lung der Geifllichen zu derselben. Die Schule dürfe nit zum

nex der Kirche gemacht werden, das sei eine fatholishe, niht eine evangelishe Auffaffung. Wenn diese Aeußerung von Herrn Dauzenberg

nat worden wäre, dann hätte ihn dies nicht gewundert. Gas Limburg an au eine Anschauung von den Aufgaben der Schulaufsicht, die ih der Wirklichkeit nicht decke. / Ec telle sich die Erfüllung dieser fgaben do gar zu leiht vor; mit demselben Rechte könne er be- daupten, man braucbe nur ein Sabr Attachó bei einer Gesandtschaft sein, um hinter alle Geheimnisse der Diplomatie und der aus- tigen Politik zu kommen.

Der Titel wird bewilligt des Etats gegen 111/, Uhr bi

und die Fortsezung der Berathung s Mittwoch 11 Ühr vertagt.

Mitgetheilt

Höhe der Schneedecke in Zeutimeteru am Montag, den 12. März 1900, um 7 Uhr Morgens.

vom Königlih preußischen Meteorologishen Institut.

Memel (Dange) 4, Tilsit (Mem

Oestliche Küstenflüsse.

Heilsberg (Pregel) 0, Königéberg i. Pr. (Pregel)

Klaufsen (Pifsa) 9, Altstadt (ODrewenz) 3, Koniß Graudenz 1, Berent (Ferse) —, (Mottlau) 26.

Kleine Flüsse zwischen Lauenburg i. P. (Leba) 6, Köélin (

Weiwsel.

1.

(Stationen nah Flußgebieten geordnet.)

el) 0, Insterburg (Pregel) 1,

Czerwonken (Bobr, Narew) 19, Marggrabowa (Bobr, Narew) 22,

(Rega) 11.

Sgillersdorf —,

Neideaburg Brahe) 8,

Oder. Leobschüg (Zinna) 0,

(Klodnit) 4, Oppeln 0, Habelschwerdt 0, Brand

Reinerz (Gla (Glatzer Nei

Krummhbübel (Bober) 8, Wang Schhreiberhau (Bober) 15, lau (Bober) 4, Görliß (Lausiße

er Neisse) 25, Gla (Glatzer Nei e) 34, Friedland (Glayer

Warmbrunn

Ratibor 0,

Weichsel und Oder. Müßhlenbah) 8, Schivelbein

(Wkra) 2, Osterode (Drewenz) 1, Bromberg (Brahe) 2, arienburg (Nogat) 6, Hoppendorf

Beutben

(Shaher Neiffe) 60, e) 0, Görbersdorf 15, Weigelsdorf (Glager Neisse) 0, Rosenberg (Stober) 0, Breslau 0, Liegnitz (Katzbach) 1, Fraustadt (Landgraben) 1, Schwarmis 9,

Neisse)

Grün

(Bober) 48, Eichberg (Bo (Bober) r Neisse) 0, Frankfurt 2, Ostrowo

L

berg 9,

ber) 8, Buanz-

(Warthe) 0, Posen (Warthe) 1, Tremessen (Warthe) 1, Samter (Warthe) 0, Payrotsch (Warthe) —, Neustettin (Warthe) 5, Deutsch- Krone (Warthe) i (Fhna) 2, Prenzlau (Uecker) 0, Demmin (Peene)

Greifswald —, Putbus (Warnow) —, Kirhdorf auf Poel

0.

Kleine Flüsse zwishèn Oder und Elbe. , Güstrow (Warnow) —, 0, Segeberg (Trave) 0,

1, Landsberg (Warthe) 7, Stettin 3, Pammin

Nostock

Lübeck

(Trave) —, Eutin (Schwentine) 0, Plôn (Schwentine) 0, S&le8wig Westerland auf

(Schlei Sylt 0

Torgau 0, baus a. R. (Saale) 11, Dingelstädt (Saal Nordhaufen (Saa

) —, Flensburg —, , Wyk auf Föhr —, Husum —, Meldzrf

alle (Saale) 0, Sf i tr lauzig (Saale) 0, Brocken (Saale) —, Quedlinburg (Saale) 0, 0, Koitbus

gerode (Saale) 0, (Havel) 0, Dahme ( avel) —, Berlin (Havel) 0, Spandau

(Havel) 0, Potsdam (Havel) —, (Havel) 0, Gardelegen (Al Sch{werin (lde) (Ilmenau) 0, N

land —.

Meiningen (Werra) 0, thal (Werra) 0, Schwarzenborn (

(Aller) 0, (Aller) 0,

4, Herzberg (Aller) —, Hannover (Aller) 0, Bremen —,

Kleine Flüsse zwishen Weser und Ems.

Dessau (Mulde) 0, Sw@eib S Fena (Saale) 0, Stadtilm (Saale) 0, Sondershausen (Saale) —, 0, Altenburg (Saale) 0, ) 0, Bernburg L —,

e) 0, Erfurt (Saale) —, le) 0, Greiz (Saale) Ktostermansfeld (Saale

Magdeburg —,

0, Dömitz eumünster (Stöôr

Gramm (Fladsau)

Elbe.

Weser.

Witzenhausen (Werra) —, Fulda) 0, .Cafsel (Fu burg (Nithi) —, Herford (Werre) 0, (Aller) 10, Brocken (Aller) —,

Braunschweig (Aller) 0, Göttingen (Alier) 0, Drder Clausthal (Aller) 4, Seesen Oldenburg (Hunte) 0,

Jever 0, Norderney —.

Gms.

r

0,

lda) —, Nienburg 0, Scharfenstein Slsenburg (Aller) 0, Wasseileben Helmstedt ( berg b. St. Andreasberg Aller) 0, léfleth 0.

Neustreliy (Havel)

Berlin (Hav?l) 0, Blankenburg bei (Havel) 0, Heinersdorf, Brandenburg ( and) 0, Waren (Elde) 0, (Élde) —, Uelzen (Ilmenau) 0, ) —, Bremervörde (Ofte) —,

Liebenstein (Werra) 0,

e (Saale) —,

Neu-

arz

Kr. Teltow

Havel) C, Marnitz (Elde) 0, Lüneburg

Kyritz

Helgo-

Sÿnepfen- Fulda (Fulda) —, Uslar 0,

Aller) 0,

Dri-

Celle (Aller)

Güteraloh (Dalke) 0, Münster i. W. —, Lingen 0, Osnabrück (Haase) —, Lôntngen (Haafe) 0.

Bisel.

Ellewick —, Aurih —, Emden 0.

Darmstadt 0, Gelnhausen (Main) —, Frankfurt ( Birkenfeld (Nahe) * 0,

beim 0,

(Lahn) 0, Schneifel - Forsthaus (Mosel)

Rhein.

Coburg (Main) 0, Frankenheim (M Main) 0, Wiesbaden —, Marburg (Laha) 0, Weilburg 0, Bitburg (Mofel) —,

von der Heydt-Grube (Mosel) 0, Trier (Mosel) 0, e acenburg (Sieg) 0, Siegen (Sieg) —, Müllenbah (Sieg) 0, Köin 0, Alt-Astenberg

Baal 0, Arnsberg ( (Rubr) 0, Dortmund

am 11. März 1900 in Czerwonken

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Der Höhe von 1 cm Schneedecke e

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Altstadt

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Samter E ena Nordhausen Potsdam Uelzen , Liebenstein . Schnepfenthal Fulda . Schroarzenborn (Weser) Uslar , Celle Clausthal Schneifelforsths. , v.d. Heydt-Grube (Rhein) Brilon

(Glbe)

Ruhr) 0, Brilon (Ruhr) 0, 0, Kleve 0, Aachen (Maaß) 0.

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wafser.

Gesundheitswesen, Thierkrankheiten und Absperrungs-

aßregeln.

Der Ausbruch und das Erlöschen der Maul- und Klauenseuhe unter Uzberstände-Rindecn ist dem Kaiserlichen Ge gemeldet worden vom S4lachthofe zu Nürnberg am 13. März.

Bulgarien.

Die bulgarishe Regierung bat Portugal für rein von Pest erklärt und die im vorigen Jahre für Herkünfte von dort an- geordneten Maßnahmen wieder aufgehoben. Dagegen sind die Küsten Arabiens vom Golf von Oman bis zu Bab-el-Mandeb sowie die ganze arabishe Küfte des Rothen Meeres für peft- verseucht erklärt worden. (Vergl. „R.-Anz.“ Nr. 204 vom

39, Au v: F E ) Brasilien,

Dur Verfügungen des brasilianischen Ministers des Innern vom 14. v. M. werden der Hafen von Vigo und die portus- gies ischen Häfen, mit Ausnahme des Hafens von LeirdFes, welcher jeßt als pestverdächtig gilt, und von Lourençco Marques, wieder für rein erflärt. (Vergl. „R.-Anz.“ Nr. 196 vom

21. August v. J.) Argentinien.

Durch zwei Dekrete vom 6. v. M. sind die Häfen von Por- tugal, mit Ausnahme des Hafens von Porto, für pestfrei und der Hafen von Rio de Janeiro für vestverdächtig erklärt worden. (Vergl. „R.-Anz.*" Nr. 227 vom 26. September v. J. und Nr. 42 vom 15. y. M.)

Handel und Gewerbe.

(Aus den im Reichsamt des Innern zusammengestellten „Nachrichten für Handel und Sndustrie“.) Frankreihs Kohlen- und Kokshandel im Januar 1900. Einfuhr:

Koks:

Kohlen: 1990 1899 1900 1899 - in Tonnen

556 580 499 790 361 810 264 870 63 990 48 270 33 210 58 360

Herkunftsländer :

Großbritannien Male 6e Deutschland . zusammen ein- {ließli

anderer Länder .

48 700 19 370

708 340 125 650 69 980

Ausfuhr: Kohle

ri Bestimmungsländer : 1900 1899 in Tonnen 52 330 51 060 1250 1610 G es 12 730 16 660 nah anderen Ländern . 5 230 9 530 dur franzößsche Schiffe . 15 090 17 590 \remde ¿ 2 009 5 940 zusammen. .. . 88630 102 390 Die Koksausfubr bezifferte sh im Januar 1900 inszesammt auf 8240 & gegen 6789 t im Januar 1899. (Nah dem Moniteur des Intérêts Matériels.)

959 450

Spanien.

Zolltarifents{heidung. Phonogravhen und deren Zu- bebôr werden in Spanien nah Zolltarifnummer 290 mit 8 Pesetas (erster Tarif) und 5 Pesetas (zweiter Tarif) für 1 kg neito verzollt. Der Finanz-Minister hat die an ihn gerihteten Anträge auf Gr- mäßigung diefer Zölle, soweit es fi um den Zoll auf die Phono- grapben felbst und die mit Einyrägungen versehenen Walzen handelt, durch Erlaß vom 2. Februar d. I. zurückgewiesen, bezüglih der Walzen ohne Einyrägungen aber bestimmt, day sie als bearbeitetes Mineral- oder Pflanzenwahs na Tauifnummer 144 mit 66 Pesetas (erfter Tarif) und 55 Pesetas (zweiter Tarif) für 100 kg netto zu verzollen sind.

Niederlande.

Veränderungen im Tarif der Waarenwerthe für Niederländish-Oftindien, Der Tarif der bei Berechnung der Eine und Ausfuhrzölle in Niederländi\ch-Ostindien zu Grunde zu legenden Waarenwerthe für das eiste Vierteljahr 1900 weist gegenüber dem seitherigen Stand felgende Nbweichungen auf :

Werth:

A. Einfuhrwaaren: Maßstab Gulden

{ Büchse 0,98

Literflashe 0,85 kg brutto , 2,39

Büchse 0,90

5 0,42

Gruvpe 3. Spargel, sleep oder slier (Spargel- forten) ¿ L S P iss Essigessenz in Literflashen . . . Chofoladenpulver in Büchsen Gemüse in gewöhnlichen 1/1 Büchsen E Zuckerwerk, anderes, lose verpadt, nit vermengt mit Liqueur , Crôême, Himbeeren oder anderen Beftandtheilen ... . .. Silberwaaren, mit der Maschine g:- fertigt, wie Löffel und Gabeln fowie alle Arten von Tafelsilber für den Haushaltungsgebrauh (weder graviert noch verziert) . . desgl. alle anderen Arten, worunter _ auch Luxusgegenftände . A . Gefärbte Baumwollenftoffe : andere, Adrianopel- und Alizarinroth . Stramin von Baumwolle Z Leim in Stücken, euroväisher . . (vorstehende Waaren sind bezüglich des Werths geändert) L Kuchen in Trommeln oder Büchsen (ift geändert hinsihtlich der Be- zeihnung, des Maßstads und des erths) : x Amerikanischer Schinken in Büchsen (neu aufgenzmmen).

kg 1,30

kg brutto

Serbien.

Durch eine Novelle vom 21. Januar (2. Februar) 1900 ift in Artikel 20 des Gesetzes, betreffend den Allgemeinen Zolltarif, folgender neuer Absatz hinzugefügt worden : i

„Ferner wird der Finanz-Minister ermäthtigt, eine solhe Waare, welche unterwegs oder im Zollmagazin und Lagerhaus zufälliger und unbeabsichtigter Weise sih ändert oder derartig verdirbt, daß sie nicht