1900 / 73 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 23 Mar 1900 18:00:01 GMT) scan diff

8 2. Ein vor dem Jnkrafttreten dieses Desélcajgnhs ges ge- rihtlihes Aufgebotsverfahren zum “Zwet der Krasftlos- erklärung einer der im § 21 Abs. 1 bezeichneten Schuldver-

shreibungen und Schaganweisungen ist nach den bisherigen Gesezen zu erledigen. Nach diren Geseßen bestimmen ih auch die Wirkungen des Verfahrens und der Entscheidung.

Urkundlich unter Unserer Vi eigenhändigen Unterschrift und beigedrucktem Kaiserlichen tegel.

Gegeben Berlin im Schloß, den 19. März 1900. (L. S.) Wilhelm. Fürst zu Hohenlohe.

Bekanntmachung.

Postpacketverkehr mit Ecuador.

Von jeßt ab können Postpackete ohne Werthangabe bis 5 kg nah Ecuador zur Versendung gelangen. Die Gebühren betragen 4 # 20 F für das Paet.

Ueber die näheren Bedingungen ertheilen die Postanstalten auf Wunsch Auskunft. i

Berlin W., den 17. März 1900.

Der Staatssekretär des Reichs-Postamts. von Podbielski.

Bekanntmachung.

Aus Anlaß der bevorstehenden Einführung ermäßigter Taxen für Postkarten und Drucksahen ‘m Orts- und Nachbar- ortsverkehr werden Bear zu 2 3, sowie Post- farten mit Werthstempel zu A Z und 2+ 2 F aus- gegeben. An den Saltern der Postanstalten beginnt der Verkauf vom 29. März ab. i /

Außerdem werden zum 1. April neue Freimarken zu 1 4 für den Gebrauch des Publikums ausgegeben; neue E zu 2, 3 und 5 # werden in den nächsten

onaten nachfolgen. ;

Berlin W., den 23. März 1900.

Der Staatssekretär des Reihs-Postamts. von Podbielski.

Bekanntmachung

des Königlich bayerishen Staats-Ministeriums des Innern,

betreffend die Ausgabe von Schuldverschreibungen auf den Jnhaber durch dieStadtgemeinde Nürnberg.

Durch die im Einverständniß mit den Königlichen Staats- Ministerien der Justiz und der Finanzen ergangene Ent- schließung vom Heutigen wurde gemäß Z (95 des Bürgerlichen Geseßbuches und § 9 der Dae one ang vom 25. Dezember 1899 (Gesez- und Verordnungsblatt S. 1229) der Stadtgemeinde Nürnberg auf Grund der Beschlüsse der Gemeinde-Kollegien vom 2., 13. und 20. April 1897, dann vom 6. März l. J. und der staatsaufsichtlihen Bescheide der Königlichen Regierung, Kammer des Jnnern, von Mittelfranken vom 7. Mai 1897 und 8. März 1900 die Genehmigung zur Ausgabe 4prozentiger Schuldverschreibungen auf den Jnhaber im Gesammtnennwerthe von 5000 000 M, und zwar

Serie IIT Litt. A 1-- 100 zu je 5000 M, B 1—1000 zu je 2000 M,

"C 1—1900 zu je 1000 M, 5 u D 1— 800 zu je 500 M,

y y E 1—1000 zu je 200 M, halbjährig am 1. April und am 1. Oktober verzinslich, ertheilt, München, den 20. März 1900. Königliches Staats-Minijterium des Jnnern. Dr. Freiherr von Feiliß\ch.

Die von heute ab zur Ausgabe gelangende Nummer 11 des „Reichs-Gesehblatts“ enthält unter Nr. 2656 die Reichsshuldenordnung vom 19. März 1900. Berlin W., den 22. März 1900. Kaiserliches Post-Zeitung3amt. Weberstedt.

Königreich Preußen.

Seine Majestät der König haben Allergnädigst geruht: dem Majoratsbesißer, Leutnant der Reserve des Kürassier- Regiments Graf Wrangel (Ostpreußisches) Nr. 3 Horst von Farenheid-Beynuhnen auf Beynuhnen in Ostpreußen die Kammerzunker-Würde zu verleihen.

Seine Majestät der König haben Allergnädigst geruht : den Regierungsrath Dr. Kaufmann in Malmedy zum Landrath und O den Gerichts-Assessor Dr. Pahl in Düsseldorf zum Amts- rihter daselbst zu ernennen.

Urkunde,

betreffend die Vetriebsführung auf Kleinbahnen durch die Stargard-Küstriner, die Prignißer und die Dahme-Uckroer Eisenbahngesellschaft.

Wir Wilhelm, von Gottes Gnaden König von Preußen x. ch / : Nachdem die Stargard - Küstriner, die Prignißer und die Dahme-Uckroer Eisenbahngesellschaft darauf angetragen haben, ihnen und zwar der Stargard - Küstriner Eisenbahn- gesellschaft für die von den Nebeneisenbahnen der G ellschaft berührten Kreise und den Kreis Me N.-M., der Prignigzer Eisenbahngesellschaft für die Kreise Ost- und West- prigniß und der Dahme - Uroer Eijenbayngejeiwast für den Kreis Jüterbog-Luckenwalde den zeitweiligen Betrieb derjenigen Kleinbahnen für enun der Kleinbahneigen- war is zu gestatten, e welche der Minister der öffentlichen rbeiten im Einzelfalle widerruflih die Zustimmung ertheilt,

wollen Wir hierzu Unsere -.landesherrlihe Genehmigung hier-

‘dur ertheilen.

Urkundlich unter Unserer Höchsteigenhändigen Unterschrift und beigedrucktem Königlichen Jnstegel. Gegeben Berlin im Schloß, den 26. Februar 1900. (Siegel.) Wilhelm k. von Thielen.

Justiz-Ministerium.

Der Rechtsanwalt Kamm in Königsberg i. Pr. ist zum Notar für den Bezirk des Oberlandesgerichts Königsberg i. Pr., mit Anweisung seines Amtssißes in Königsberg i. Pr.,

der Rechtsanwalt Gröning in Duisburg zum Notar für den Bezirk des Oberlandesgerihts Hamm, mit Anweisung seines Amissißes in Duisburg, und 1 /

der Landrichter Bl o ck in Trier zum Notar für den Bezirk des Oberlandesgerichts zu Köln, mit Anweisung seines Amts- sißes in Tkier, ernannt worden.

Ministerium der geistlihen, Unterrichts- und Medizinal-Angelegenheiten.

“In der Königlihen Turnlehrer-Bildungs- anstalt hierselbst wird zu Anfang Oktober d. J. wiederum ein sechsmonatiger Kursus zur Ausbildung von Turnlehrern eröffnet werden. : : :

Für den Eintritt in die Anstalt sind die Bestimmungen vom 15. Mai 1894 maßgebend. L

Die Königliche Negern veranlasse ih, diese Anordnung in ihrem Verwaltungsbezirk in geeigneter Weise bekannt zu machen und über die dort eingehenden Meldungen vor Ablauf des Juli d. J. unter kurzer, möglichst bestimmter gutachtlicher Aeußerung zu den einzelnen Meldungen zu berichten.

Auch wenn Aufnahmegesuche dort niht eingehen sollten, erwarte ich Bericht. f

Unter Bezugnahme auf meine Rundverfügung vom 2%. April 1887 U TlI B 5992 erinnere ih wiederholt daran, daß jedem Bewerber ein Exemplar der Bestimmungen vom 15. Mai 1894 mitzutheilen ist, und daß die anmeldende Behörde sich von der genügenden Turnfertigkeit des Anzumeldenden Ueberzeugung zu vershaffen hat, damit nicht etwa aufgenommene Be- werber wegen niht genügender Turnfertigkeit wieder entlassen werden müssen. /

Indem ih noh besonders auf den 8 6 der Bestimmungen vom 15. Mai 1894 verweise, veranlasse ih die Königliche Regierung, die Unterstüßungsbedürftigkeit der Be- werber forgfältigst zu prüfen, sodaß die bezüglichen Angaben in der durch meinen Erlaß vom 20. März 1877 U III 7340 vorgeschriebenen Nachweisung als un- bedingt zuverlässig bei Bewilligung und Bemessung der Ae ungen zu Grunde gelegt werden können.

Auÿ noch im legten Jahre sind troß des wiederholten ausdrücklichen Hinweises auf diesen Punkt in einzelnen Fällen erhebliche Schwierigkeiten daraus erwachsen, daß die pekuniäre Lage einberufener Lehrer sih hier wesentlih anders auswies, als nach jenen vorläufigen Angaben bei der Einberufung an- genommen werden durfte. ; h

Die betreffenden Lehrer Find ausdrüdcklich auf Aar Na pad Folgen ungenauer Angaben hinzu- weisen.

Die Lebensläufe, Zeugnisse 2c. sind von jedem Mey E zu einem besonderen Hefte vereinigt vor- zulegen.

In den im vergangenen Jahre eingereihten Nachweisungen haben wiederum mehrere der anmeldenden Behörden in Spalte „Bemerkungen“ auf frühere Nachweisungen, Berichte, den Begleitberiht und der Meldung beiliegende Zeugnisse 2c. ver- wiesen. Dieses ist unzulässig. Die genannte Spalte is der Uebersicht entsprechend kurz und bestimmt auszufüllen.

Berlin, den 12. März 1900.

Der Minister der geistlichen, Unterrihts- und Medizinal-Angelegenheiten. Jm Auftrage: Kügler. An sämmtliche Königliche Regierungen und das Königliche Provinzial-Schulkollegium in Berlin.

Abschrift erhält das Königliche Provinzial-Schhulkollegium zur Nachricht und gleihmäßigen weiteren Veranlassung bezüglich der zu seinem Geschäftskreise gehörigen Unterrichtganüalten,

Dabei bemerke ih, daß es in hohem Maße erwünscht ist, eine größere Zahl wissenshaftliher Lehrer, welche für die Ertheilung des Turnunterrichts geeignet sind, durch Theilnahme an dem Kursus dafür E SSADS zu befähigen.

Berlin, den 12. März 1900.

Der Minister der geistlichen, Unterrihts- und Medizinal-Angelegenheiten. Im Auftrage: Kügler. An sämmtliche Königliche Provinzial-Schulkollegien.

Ministerium des Funern.

Dem Landrath Dr. Kaufmann is das Landrathsamt im Kreise Malmedy übertragen worden.

Jn der Ersten Beilage pur heutigen Nummer des „Reichs- und Staats-Anzeigers“ wird die Allerhöchsterseits bestimmte Kadetten-Vertheilung 1900 veröffentlicht.

Die Personal-Veränderungen in der Armee befinden sich in der Ersten Beilage.

Nichtamtliches. Deutsches Reich.

Preußen. Berlin, 23. März.

Nach der nunmehr in Kraft getretenen Reihs-Schulden- ordnung vom 19. März d. J. kommen die: im Bürgerlichen Geseybuh für den Verfall und die Verjährung von Zinge- scheinen vorgesehenen längeren Fristen auch auf alle bisher

on aus; Neihs-Zins\cheine zur Anwend Mona ns die Zinsscheine, welhe am 1 G

1. ‘Juli und 1, Oktober 1896 fällig geworden n erst am 31. Dezember 1900 ungültig, die Zinsscheine

welche am 2. Januar, 1. April, 1. Juli und 1. Oktober 1 fällig eworden De erst am 31. Dezember 1901 und s fort iufend alle späteren Reys- Mas ne, 0 Fällt der legte Tag der N auf einen Sonntag oder auf einen staatlich anerkannten allgemeinen Feiertag R ant s Stelle des Sonntags oder Feiertags der nästfolgende erktag.

Der Regierungsrath Chales de Beaulieu in Stralsund ist der Königlichen Regierung zu Magdeburg zur weiteren dienstlihen Verwendung überwiesen worden.

Dem Regierungs-Assessor Dr. Sartorius in Köln ist die kommissari]he Verwaltung des Landrathsamtes im Kreise

Weglar, Regierungsbezirk Koblenz, übertragen worden.

Der Regierungs-Assessor Kunze in Merseburg is de Königlichen Regierung zu Potsdam, der Regierungs-A}e}qr Dr. Thiele in Potsdam der Königlichen Regierung zu Merse: burg, der Regierungs-Asffsessor Trosien in Koblenz der König: lihen Regierung zu Lüneburg und der Regierungs-Aff}essr Dr. von Rautenberg-Garczynski in Glogau der König: lihea Regierung zu Koblenz zur weiteren dienstlichen Verwen: dung Überwiesen worden.

Münster, 22. März. Der Provinzial-Landtag für die Provinz Westfalen, welcher seit dem 11. d. N, hier tagt, ist nah Beendigung der heutigen Plenarsißung durh den Königlichen Landtagskommissar, Ober - Präsidenten der Provinz Westfalen, Staats-Minister Freiherrn von der Rete von der Horst in herkömmlicher Weise mittels folgender Ansprache geschlossen worden:

Hochgeehrte Herren!

In eifriger, pflichttreuer Arbeit haben Sie unter der trefflichen Leitung Ihres verehrten Herrn Vorsißenden die Verhandlungen soweit gefördert, daß der Provinzial-Landtag nunmehr ges{lossen werden kann,

Für das in der abgelaufezen Tagung der ersten, welcher bei zuwohnen mir vergönnt war von der Provinzialvertretung mir erwiesene vertrauensvolle Entgegenkommen bin ih Ihnen zu auf E Dank verpflichtet. 2

ie Ihnen zugefertigten Vorlagen und Anträge {ind Jhrerseitz unterzogen worden. Soweit dazu Ver

einer sorgfältigen Prüfun | ie in einsfihtsvoler Würdigung des that-

anlaf\ung vorlag, haben sächlihen Bedürfnisses Sich bemüht, an den Ausbau der provinziellen Einrichtungen die befernde Hand anzulegen und geeignet erscheinende Ergänzungen oder Abänderungen der bestehenden reglementarishen Vorfchristen herbeizuführen. i i

ür die weit umfassende, vielseitig entwickelte Thätigkeit der westfälishen Provinzialverwaltüung if dur den für die nächsten zwei A JFhnen festgestellten Haushaltsplan die gesiherte Grundlage eMasîsen.

s In besonderem Maße haben Sie Ihre wirksame ia der weiteren Vervollkommnung der dem öffentlihen Verkehr dienenden Einri®tungen zugewendet.

Indem ih dem Wunsche Ausdruck gebe, daß das Ergebniß Jhrer Berathungen unserer heimathliden Provinz zum Segen gereihen möge, erfläre ich auf Allecböhsten Befehl den 41. westfälishen Provinzial-Landtag für ges{lossen.

Nach dieser Ansprache ergriff der Vorsißende des Pro- vinzial-Landtags, Wirkliche Geheime Rath von Oheimb das Wort und brachte am Schlusse ein dreifaches Hoh auf Seine Majestät den Kaiser und König aus, in welches die Mitglieder des Provinzial-Landtags mit Begeisterung ein: stimmten.

Oesterreich-Ungarn.

Die Vermählung der Kronprinzessin- Wittwe, Erj- herzogin Stephanie mit dem Grafen Lonyay fand, wit die „Neue Freie Presse“ berichtet, gestern Vormittag 11 Uhr in der Schloßkapelle von Miramar statt. Die Trauun vollzog der Wiener Burgpfarrer, Bischof Dr. Mayer. Als ugen fun gierten der Obersthofmeister der Kronprin essin Graf ( holoniewsti und Graf Gabor Lonyay, der Bruder des Bräutigams. Naá der Trauung las der Bischof eine Messe. Um 1 Uhr jan) ein Dejeuner statt. Das neuvermählte Paar wird noch einigt Tage in Miramar bleiben und sich dann wahrscheinli na der Riviera begeben. /

In der gestrigen Sizung der Ausgleih8-Konferen) wurden, dem „W. T. B.“ zufolge, zwei Unterausschüse gen) einer zur Berathung der Sprachenfrage bei landesfürstliqen Behörden, der zweite zur Berathung der Frage der Minoritätb \hulen. Hierauf wurde der Entwurf, betr end die Regelung der Sprachenfrage bei den autonomen Behörden, Böhmens, einer nochmaligen Berathung unterzogen, wobei, bis auf E offengelassene Bestimmungen, ein Einvernehmen hinfichtlih % Feststellung des Textes erzielt wurde. Die Konferenz ber! ferner den Bericht des Unterausshusses für die 2E reformfrage und erledigte die ersten fünf Punkle di Berichts. Hinsichtlich der von den deutschen Mitglie der Konferenz verlangten Ausstattung der Kurien ni czehishen und deutschen Wahlbezirke als Nationalkur 1 dem Vetorecht für bestimmte Landtagsbeschlüsse as die Vertreter des Porr ote Großgrunbbe e un Er böhmischen Volkes, sie erhöben keine grundsäßlihe a wendung dagegen , daß gewisse Landtagsbeschlüsse U endgültiger Fassung im Landtage noch einer Abstimmung den beiden Nationalkurien unterzogen würden, E de dagegen die ce Zustimmung zu dieser rage beit der Erzielung einer Einigung über die Gesam deuten der Könferénz vorliegenden Fragen abhängig. Die in u Konferenzmitglieder erklärten, daß auh für fie ständen trennbarer Zusammenhang Gen sämmtlichen Gege det der Ausgleichs - Verhandlungen , ingbesonven Lu ur Richtung bestehe, daß die Reform der ahlor e gleichzeitig mit Errichtung von Nationalkurien “Präside recht durchgeführt werden könne. Der Mini eren von Körber dankte hierauf den Mitgliedern der Kon offnung die eingehende sahlihe Berathung und spra dié aus, daß es beim nächsten Zusammentritt siändig ab: lingen werde, auch über die noch nit A schauungen geschlossenen Fragen eine Uébereinstimmung der n ha he zu erzielen; die Regierung werde threr Z timmung müht sein, alles zur Erhaltung der pee ijen im Lande beizutragen, um endlih den nationalen riede der zu’ begründen. Der Abg. Pergelt dankte e böhmishen Deutshen, der Abg. Graf Dals ls im Namen ihre Jnitiativ“ Mitglieder der Konferenz der Regierung für

ide sprahen in warmen Worten den Wunsh nah un) bede cseflung eines dauernden nationalen Friedens aus. 2 Die der Regierungspartei niht angehörigen sächsischen

Abgeordneten zum ungarischen Unterhause haben ih

als selbständige Fraktion konstituiert.

Großszvritannien -und-JFrland.

Die Königin besuchte, wie „W. T. B.“ maldet, gestern Nachmittag in Begleitung der P Christian und Victoria zu Schleswig-Holstein die kranken und verwundeten Soldaten im Hospital von Woolwich. Eine

oße Menschenmenge brachte der Königin bei ihcer Ankunft segeisterte Kundgebungen dar. S!

Das Oberhaus genehmigte gestern die dritte Selang der Anleihe-Bill und die zweite Lesung der Zensus-Bill.

Jn der gestrigen Sizung des Unterhauses fragte Nicoll an, ob es wahr sei, daß die Mannschaft des deutschen Kriegs\chiffs „Deutschland“ in der D von Portsmouth ein dreimaliges Hoh auf die Buren in nwesenheit ihrec Offiziere ausgebraht habe. Der Finanz-Sekretär der Admiralität Macartney erwiderte, der Erste Lord der Ad- miralität Goschen sei auf die e Zeitung3- meldung aufmerksam gemaht worden. Auf Grund von Nachforschungen, welche in Portsmouth angestellt worden seien, alte er die Meldung für reine Erfindung. Der Unters- Staatssekretär des Auswärtigen Brodrick erklärte, er sei nicht im stande, Mittheilungen über die Unterhandlungen zwischen Rußland und der Türkei zu machen, welche bekanntlich vertraulicher Natur seien; es würde auch nicht passend sein, über die bezüglich jener Untervandlungen einzushlagende Politik eine Erklärung abzugeben. Der britische Botschafter habe am 2. März eine Audienz beim Sultan gehabt. Es sei gegen den Ge- brauch, öffentlih mitzutheilen, worüber bei solchen Gelegen- heiten verhandelt worden sei, doch könne er sagen, daß die russischen Ansprüche und Forderungen niht zur Sprache ge- fommen seien. Das britische Vize-Konsulat in Bitlis sei nicht abgeschafft worden, doh sei der betreffende Posten jeßt un- beseßt. Sollten in Armenien Ereignisse eintreten, welche die Besezung dieses Postens wünschenswerth erscheinen ließen, so sei der britishe Botschafter in Konstantinopel bevollmächtigt,

die nöthigen Schritte zu thun.

Ftalien.

Die Deputirtenkammer berieth, wie dem „W. T. B.“ eme!det wird, gestern über den von den Deputirten Cambray- Higny und Genosseneingebrahten Antrag aufÄbänderung der Geshäftsordnung. Der Deputirte Lucca beantragte unter Hinweis auf die bestehende Geschäftsordnung, den Antrag Cambray - Digny der Geschäftsordnungskommisston zu überweisen. Nach einer erregten Debatte wurde der Antrag Lucca in namentlicher Abstimmung mit 208 gegen 134 Stimmen

abgelehnt. Der Deputirte Ferri (Sozialist) stellt die Vor-

frage zu dem genannten Antrag. Die ‘Berathung hierüber wurde begonnen, sodann aber die Weiterberathung auf heute vertagt.

Spanien.

Nach einer Meldung des „W. T. B.“ aus Madrid erklärte der Minister - Präsident Silvela in der gestrigen Sißung der Deputirtenkammer, er sei für den status quo in Marokko. Die Haltung Fecankreihs bedrohe nicht die Existenz des Sultanats. Die Reise der spanishen Gesandt- haft nah Marokko entsprehe dem Vertrage von 1859.

Schweiz.

Der Ständerath beshloß, wie der „Köln. Ztg.“ aus Bern mitgetheilt wird, in seiner gestrigen Sigung Tak Grund einer von dem Nationalrath bereits angenommenen Vor- lage des Bunde3rathes die Revision des Bundesgeseßes über das Alkoholmonopol und sehte den der inländischen Produktion vorbehaltenen Theil des Landesbedarfs auf 25 000 h]l absoluten Alkohols fest.

Niederlande.

Wie das „Neuter'she Bureau“ erfährt, hat die nieder- ländishe Regierung auf das Ansuchen der Präsidenten Krüger und Steijn um eine Jntervention erwidert, daß sie bedauere, nah der formellen Erklärung der britishen Re- Perenss aus welcher die Unmöglichkeit einer Jntervention ervorgehe, dem Wunshe der beiden Präsidenten nicht ent- sprechen zu können; sie sei jedoh nah wie vor bereit, jeden auf die Wiederherstellung des Friedens gerichteten Schritt zu unterstüßen.

Türkei.

Vie das Wiener „Telegr.-Korresp.-Bureau“ aus Kon- stantinopel meldet, hat die russische Botschaft am 20. d. M. die durch ein Jrade sanktionierte Antwort, beireffend die Eisen- bahn: Angelegenheit, erhalten. Ucber dieselbe verlaute nur, daß die Türkei sich dazu verpflichte, russishen Konzessionären den alleinigen Vorzug zu geben, wenn sie die Eisenbahnbauten nah der russishen Grenze und der Küfte des Schwarzen Meeres nicht mit eigenem Kapital baue und selbst betreibe. Bezüglich der Eisenbahnbauten an der persischen Grenze bleibe Rußland die Verständigung mit der Türkei vorbehalten. Die Vereinbarungen schienen jedoch mit der vorstehenden türkischen Erklärung nicht völlig abgeschlossen zu sein. Es heiße, der Justiz-Minister Abdurrahman habe sih geweigert, den im Ministerrath gefaßten Beschluß zu unterzeichnen, und seine Entlassung eingereiht. Die russischen Eisenbahnvorrechte sollen sih auf die Vilajets Kastamuni, Siwas, Trapezunt, Erzerum und Wan beziehen.

Dänemark.

d Jm Landsthing erklärte, wie „W. T. B.“ meldet, gestern fr Minister - Präsident Hörring bei der ersten Berathung Be Budgets, das Ministerium [e geneigt, die Annahme des uegels nah den Beschlüssen des. Folkethings zu empfehlen. Infolge der vom Folkething bezüglih der Steuervorlagen ein- enommenen Haltung der Regierung gegenüber habe diese 9 Wunsch gehegt, zurückzutreten, und diesen Wunsch dem grd mitgetheilt. Der Kriegs-Minister Schnack führte aus, er e in Anbetracht der politischen Situation die Annahme des riegsbudgets empfehlen. Der Minister - Präsident Hörring mate ferner die Andeutung, seinRücktritt werde erst nah Schluß Ab “po tagdfesston stattftaden, Der Führer der Linken, der eina, Madsen Mygdal, sprah den Wunsch aus, es möge ua eine Regierung kommen, welche niht im Ge ales zu 0 offentlichen Meinung regiere. Das Budget wurde sodann ne Spezialdebatte an eine Kommission verwiesen. Ah In der gestrigen Sißung des Folkethings brachte der Pod I ristensen-Stadil von der Linken einen von seinen eigenossen unterstüßten Antrag auf Einseßung einer

gefunden, auch

Kommission von 15 Mitaliedern ein, die im- Oktober d. J. dem Folkething über éine Steuerreform, welche die Einführung einer Einkommen- und Vermögenssteuer, die Ermäßigung der Gemeindelasten u. \. w. umfasse, Vorschläge unterbreiten solle.

Amerika.

Ein Telegramm der „Times“ aus Buenos Aires vom gestrigen Tage besagt, die Revolution in der Provinz Entre Rios habe damit ihr Ende erreiht, daß die Aufständischen den Regierungstruppen ihre Waffen ausgeliefert hätten.

Asien.

Aus Singapore vom 22. d. M. wird der „Times“ gemeldet, daß der chinesishe Reformer Kang-yu-wei, der vor einem Monat nah London abgereist sein sollte, heimlich nach Singapore zurückgekehrt sei und sih, von einer Shuß- wache von Sikh-Polizi ten umgeben, in einem Landhause da- selbst aufhalte. Diese Nachricht errege unter den in Singapore ansässigen Chinesen große Aufregung.

Afrika.

Das „Reuter’she Bureau“ meldet aus Lobatsi vom 16. d. M.: Eine starke Burenmacht rücke von Mafeking unter Snyman in der Richtung auf Lobatsi vor. Am 15. d. M. f der Leutnant Tyler, welcher bei den Truppen Plumer's tand, von einer Granate get5dtet worben.

Die „Diggers News“ haben auf telegraphishem Wege folgende Mittheilung aus Pretoria vom 17. März er- halten : Am 15. März fand ein Gefecht mit dem Feinde an der Westgrenze von Transvaal in der Richtung von Lobatsi statt. Die Engländer flohen in größter Eile in der Richtung des Ramoutfalagers. Die Buren hatten keine Verluste. Vier Engländer wurden gefangen genommen, 15 Kisten Patronen fowie auch Schußwaffen und Pferde wurden erbeutet.

Eine weitere, dem „NReuter’shen Bureau“ zugegangene Meldung über das Gefecht bei Lobatsi vom 15. März besagt, daß die Buren \chließlich mit beträhtlihen Verlusten in die Flucht geshlagen worden seien.

Der „Times“ wird aus Kimberley vom 22. d. M. telegraphiert, der Tag des Abmarsches der zum Entsay von Mafeking bestimmten Truppenabtheilung sei noch unbestimmt.

Das „Neuter’she Bureau“ meldet aus Kimberley, eine Batterie, der Kavallerie beigegeben war, habe am Mittwoch bei Warrenton auf einem Aufklärungsmarsh den Feind getroffen; es habe . sich ein ziemlih lebhafter Geshüßkampf entsponnen. Die vier Geshüße der Buren hätten keinen Schaden angerichtet und seien \chließlich zum Schweigen ge- bracht worden. Ein britischer Soldat sei verwundet worden. Gestern Morgen habe das Geschüßfeuer wieder begonnen ; es sei zunächst lebhaft gewesen, habe aber dann nachgelassen.

Ein Telegramm des Feldmarschalls Lord Roberts aus Bloemfontein vom 21. d. M. meldet, er habe, da eine große Anzahl Burgher den Wunsh ausgesprochen habe, sich unter den Bedingungen der legten Proklamation zu ergeben, kleine Kolonnen nah verschiedenen Richiungen entsandt, um die Waffen der Burgher entgegenzunehmen. Ferner meldet Lord Roberts, die Brigade Clements marschiere über Phi- lippolis und Fauresmith nah Bloemfontein.

Den Londoner Blättern zufolge gab der Feldmarschall Lord Roberts am Dienstag den hoheren Offizieren und den fremden Militär-Attachés ein Bankett, auf welchem er die lezteren zu der Art beglückwünschte, wie sie die Ent- behrungen ertragen hätten, und zugleich die Hoffnung aus- sprach, sie demnächst in Pretoria einladen zu können.

Das „Reuter’sche Bureau“ meldet aus Kroonftad vom 20. d. M.: Die Buren unter Olivier haben die britischen Truppen unter dem General Gatacre in der Nähe von Betulie in ein Gefeht verwickelt. Die britishen Truppen wurden geschlagen und erlitten {chwere Verluste. Die Buren machten viele Gefangene. Die Buren zichen daselbst eine starke Streitmacht zusammen. Kommandant de Wet ist am 20. d. M. dort eingetroffen.

Aus Durban vom gestrigen Tage wird den Londoner Blättern gemeldet, ein Kundschafter habe die Nachricht über- bracht, daz Pomeroy bei Biggarsberg von den Buren fast vollständig eingeäschert worden sei. Die Buren hätten eine starke Stellung auf einer Anhöhe inne, die Poraeroy beherrsche.

Das „Neuter’she Bureau“ berichtet, der Stadtrath von East-London habe einstimmig eine Resolution angenommen, in welcher die Politik des Gouverneurs Sir Alfred Milner gebilligt und die Annexion der Burenrepubliken befürwortet werde. Ein ähnlicher Beshlußantrag solle heute dem Stadt- rath von Kapstadt unterbreitet werden. Jn Durban seien in einer öffentlihen Versammlung unter großem Enthusiasmus Resolutionen angenommen worden, welche die Politik Lord Salisbury's guthießen, Vertrauen zu dem Gou- verneur Sir Alfred Milner ausdrückten und fih gegen die weitere Unabhängigkeit der Republiken erklärten.

Demselben Bureau wird aus Pretoria gemeldet, der Präsident Krüger sei am Sonntag vom Oranje-Freistaat nach Pretoria zurückgekehrt.

ie „W. T. B.“ aus Brüssel meldet, ist bei der Regierung des Unabhängigen Kongostaats eine vom 96. November v. J. datierte Depeshe von der Expedition Lemaire, welhe zur Erforschung des Kabanga-Gebiets ausgesandt ist, eingetroffen. Aus derselben gehe hervor, daß die Expedition, nachdem sie am 18. Juli, von welchem Tage die leßte Nachricht datierte, vom Lualaba-Flusse aufgebrochen sei, den Kasai-Fluß erreicht habe und auf demselben bis zu dem Dilolo-See vorgedrungen sei. Auf dem Rückwege habe die Expedition die Grenze des Kongostaats verfolgt und die Quell- gebiete einer Anzahl von Flüssen erforscht. Die Expedition befinde sih gegenwärtig bei Tenke und werde in etwa drei Wochen in Dofoi sein. Sie habe einen Weg von 3000 km urügelegt , wobei sic die Route durch wissenschaftliche

essungen bestimmt habe, und überall den besten Empfan

habe sie nirgends von den Waffen Gebrau machen müssen. Drei Tagereisen vom Lualaba sei die Expe- dition Lemaire dem en lischen Major Gibbons begegnet, welcher fih ihr angeshlo}sen habe. Sie habe diesem, welcher sid) über Lofoi nah dem Tanga ee und von dort nach em Nil begebe, eine Anzahl Träger überlassen. Die Mit- glieder der Expedition seien alle bei bester Gesundheit.

Parlamentarische Nachrichten.

Die Berichte über die gestrigen Sißungen des Reichs- tages und des Hauses der Abgeordneten befinden ih in der Ersten und Zweiten Beilage.

In der heutigen (175.) Sißgung des Reichstages, welcher der Staatssekreiär des Jnnern, Staats-Minister Dr. Graf von Posadowsky beiwohnte, stand zunächst das Geseßz, betreffend die Patentanwälte, zur dritten Berathung.

n der Generaldebatte nahmen das Wort die Abgg. Ot - Frankfurt S) Kirsh (Zentr.), Möller- Duisburg (nl.), ‘Hoffmeister (fr. Vgg.), Dr. Dertel- Sachsen V konf.) und Liebermann von Sonnenberg (Reformp.). Darauf wurde die Vorlage nach den Beschlüssen zweiter Lesung im Einzelnen und im Ganzen angenommen.

Es folgte der Geseßentwurf, betreffend die Bestrafung der Entziehung elektrischer Arbeit, welher ebenfalls, und war ohne Debatte, in dritter Berathung im Einzelnen und Tant im Ganzen zur Annahme gelangte.

Bei Schluß des Blattes ging das Haus zur Berathung von Petitionen über.

Jn der heutigen (53.) Sizung des Hauses der Ab- geordneten, welher der Vize - Präsident des Staats- Ministeriums, Finanz-Minister Dr. von Miquel und der Minister für Landwirthschaft 2c. Freiherr von Hammerstein beiwohnten, gelangte der Gesegentwurf, betreffend Maß- nahmen zur Verhütung von Hochwassergefahren in der Provinz Sch lesien, zur ersten Berathung.

An der Debatte betheiligten sich bis zum Schluß des Blattes der Abg. Freiherr von Rihthofen (kons.), der Minister für Landwirthschaft 2c. Freiherr von Hammerstein, der Abg. Seydel-Hirschberg (nl.) und der Vize-Präsident des Staats-Ministeriums, Finanz-Minister Dr. von Miquel.

Dem Havse der Abgeordneten sind Geseßentwürfe, betreffend die Erweiterung der Stadtkreise Flensburg und Frankfurt a. M., nebst Begründung zugegaigen.

Bei der heute vorgenommenen Grabe ahl zum Hause der Abgeordneten im 8. Wahlbezirk des Regierungsbezirks Marienwerder (Flatow, Deutsch-Krone) wurde, wie „W. T. B.“ meldet, nah der amtlichen Feststellung der Rittergutsbesißer Wilckens-Sypnicwo (d. kons.) mit 314 von 386 abgegebenen Stimmen gewählt. Der Pfarrer Kaki in Waldau, Kreis Flatow (Zentr., Pole), erhielt 72 Stimmen.

Kunst und Wissenschaft.

auf, der feierlichen Eröffnungssizung im neuen Saale des Hauses des Kaiserlichen archäologischen Jnstituts zu Athen (f. Nr. 71 d. Bl.) fand die erfte der regelmäßigen wissenschaftlihen Sizungen am Abend des 14. März statt. Unter den anwesenden etwa 70 Besuchern waren auch die Gesandten Deutschlands, Rußlands und Serbiens. Zu dem Vortrage über die von dem Jnstitut veranstalteten Untersuchungen auf der Insel Paros, zu welchem sich die Herren Dörpfeld, Wolters und Zahn vereinigt hatten, wurde das Skioptikon mit neu angeshafftem Beleuchtungsapparat verwandt.

Zu Anfang der Sißung wurden noch Glückwunsch- telegramme milgetgent, welche von der Zentral-Direktion des Instituts, der Generalverwaltung der Königlichen Museen in Berlin, der Berliner archäologishen Gesellshaft und von mehreren Privatpersonen erst nah Schluß der neulichen Fest- sißzung eingegangen waren.

In der Sitzung der physikalisch-mathematischen Klasse der Akademie der Wissenschaften vom 15. März las Herr Möbius „über die Grundlagen der äfthetischen Beurtheilung der Säugethiere“. Er seßte auseinander, daß die Form und verhält- nißmäßige Größe der Körpertheile, die Art der Fortbewegung, die Länge, Dichtigkeit und Farbe der Haare, sowie die aus der Haltung und Bewegung des Körpers ershlossene Kraft, Leistungsfähigkeit und psyhische Stimmung die Grundlagen für die ästhetishe Beurtheilung der Säuge- thiere aller systematishen Abtheilungen liefern. Herr Fuchs legte eine Mittheilung des Herrn Profeljors M. Krause in Dresden vor „über eine Klasse von Differentialgleihungen zweiter Drdnung, welche dur elliptische Funktionen integrierbar sind“. Dieselbe bezieht ih auf gewisse homogene lineare Differentialgleihungen

zweiter Orcdnung, deren Koeffizienten ih als ganze rationale Funktionen der unabhängigen Veränderlihzn oder bei Ein- führung einer neuen unabhängigen Veränderlihen als ge-

wöhnliche, doppelt peciodishe Funktionen darstellen lassen. Die Integration derselben wird auf die Integration einer linearen homo- genen Differentialgleihung dritter Ordnung durch eine ganze Funktion zurück- und in einem speitellen*Falle völlig zu Ende geführt. Herr van’t Hoff überreichte eine Abbandlung des Professors an der forfst- wissenshaftlihen Akademie in Tharandt, Herrn Heinrih Vater, bes titelt: „Ginige Versuche über die Bildung des maritimen Anhydrits“. Diese Arbeit enthält, neben ausführlicher Darstellung der betreffenden Literatur, neue Grgebnifse über die Bildungsverhältnisse der ver- schiedenen Hydrate von Calciumsulfat und stellt besonders für das Lppras CaS04. {H20 feft, daß es aus einer gesättigten Magnesium-

loridlôsung oberhalb der gewöhnlichen Temperatur, jedoh schon unterhalb 409, entfteht.

In der Sizung der philosophisch-historishen Klasse der Akademie von demselben Tage legte Herr Schrader den zweiten Theil seiner Abhandlung über die hemerologische Tafel TV Rawl. 32, 33 vor. Unter Bezugnahme auf die Ausführungen P. Jensen’'s in der „Zeitschrift für Assyriologie* Bd. IV (1889) S. 244 ff. wird darin die Uebereinstimmung des wesentlihen Sinnes der erörterten Doppelbezeichnung des je siebenten Monats: bezw. Wochen- tags mit demjenigen der Glofse IT Rawl. 32, 16a. b.: üm nuh libbi = FZabattum dargethan. Die Institution des siebenten Tages als des Zabattum wird auf ihren Ursprung untersucht.

Gesundheitswesen, Thierkrankheiten und Absperrungs- Makßregeln.

Sydney, 22. März. (W. T. B.) Der Premier - Minifter

maÿHt große Anstrengungen, die Pest auszurotten. Der größere Theil

des Hafens und der Onataeldbüreans ist unter Quarantäne gestellt

worden und s\echs MAerite des Gesundheittamtes" beobahten den Gesundheitszustand der Bürgerschaft.

Verkehrs-Anstalten.

Laut Telegramm aus Köln (Rhein) hat die zweite englishe Post über Ostende vom 22. März in Köln den Anschluß an Zug 31 nah Berlin über Hildesheim wegen Zugverspätung in England nicht erreicht.

In Kubub und Waterberg im Shußzgebiete von Deut fch- Südwest-Afrika sind Postanstalten eingerichtet worden.

Athen, 23. März. n. T. B.) Gestern Abend wurde hter das Abkommen über den Bau der Eisenbahn Piräus—Larissa Landesgrenze von dem Minister-Präsidenten Theotokis und dem Baron Georg Reuter, dem Präsidenten des „Eastern Railway Construction Syndicate“, welches etne englis-franzósishe Gruppe vertritt, unterzeichnet.