1900 / 80 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 31 Mar 1900 18:00:01 GMT) scan diff

Bis zur Beendizung des Vertheilung8verfahrens verbleibt es bei

der bisherigen Verfassung der G:\ellshaft und ihrèm Gerichtsstände.

Eine theilweise Zurückzahlung tes Gefellschafrskapitals ah die See unterliegt denselben Bestimmungen wie die Auslöfung der

efellsaft.

Die Aufsicht über die Gesellsha#t wird von dem Reichskanzler gefübrt, der zu diesem Behufe einea Kommissar bestellen kann. Der Kommissar if berechtigt, an den Sizungen des Verwaitungsraths und an den Generalversammlungen theilzunehmen, von dem Ver- waltungsraiß jederzeit Bericht über die Angelegenheiten der Gesell- haft zu verlangen, auÿ die Bücher und Shriften derselben ein- zuseben, sowie auf Kosten der Sesellscha2ft, wenn dem Verlangen dazu berehtigter Mitglieder der Gesellsaft niht entsprohen wird, oder aus fonstigen wichtigen Gründen einz außerordentliche Generalver- fammlung z1 berufen.

E Genehmigung der Aufsicht8behörde sind insbesondere unters worfen: -

1) die Aufnahme von Anleihen sowie die Au2gabe von weiteren

Antbeilen ;

2} die Beschlüfse der Gesellsh=ft, na welhen eine Aenderung oder Er¿änzung der Satzungen erfo!gen, die Gesell]&aft aufgelöft, mit ciner anderen vereinigt oder in ibrec rechtliGen Form umgewandelt werden foll.

Bekanntmachung. Vereinigung von Packetannahmen.

Vom 1. April ab wird die Packetannahme des Post- amts 46 (Hal leshestraße) mit der des Postamts 11 (Anhalter- Bahnhof) vereinigt. Gewöhnliche Pakete können demnächst beim Postamt 46 (Halleschestraße) niht mehr auf- geliefert werden.

Berlin C., den 28. März 1900.

Kaiserliche Ober-Postdirektion. Griesbach.

Jn Geestemünde wird am 18. April d, J. mit einer Seeschiffer-Prüfung für große Fahrt begonnen und mit derselben eine Seesteuermanns-Prüfung verbunden werden.

Das im Jahre 1880 in Dundee aus Eif:n erbaute, bis- her unter britisher Flagge gefahrene Schraubendampfschiff „Garry“ von 698,42 Registertons Netto-NRaumgehalt hat dur den Uebergang in das ausschließlihe Eigenthum der Nord- Osisee-Rhederei in Hamburg unter dem Namen „Pellworm“ das Necht zur Führung der deutshen Flagge erlangt. Dem Schiffe, für welches die Eigzenthümerin Hamburg zum Heimathshafen gewählt hat, ist von dem Kaiserlichen Konsulat in Notterdam unter dem 10. März d. J. ein Flaggenzeugn ertheilt worden.

Den naYstehend bezeihneten Krankenkassen: 1) Kranfen- und Sterbekasse der Metallarbeiter zu Frank- furt a M. (S D.,); 2) Allgemeine Gerber- und Lederzurichter-Krankenkasse (E. H.) in Elmszocn, 3) Kranken- und Sterbekasse zu Rambach (E. H.), 4) Krankenkasse der Schiffszimmer-Gefellen von Weichsel- münde und Neufahrwaßer (E. H.), 5) Krankenfasse der Kalk- und Stieinträger zu Steitin (E. H.) ist die Bescheinigung ertheilt worden, daß fie, vorbehaltlich der Höhe des Kranfengeldes, den Anforderungen des § des Krankenversicherunasgeseßes genügen. Berlin, den 29. März 1900. Der Minister für Handel und Gewerbe. Im Auftrage: Hozeter.

Bekantuitmachung des Königlich bayerishen Staats-Ministeriums des «Innern, betreffend die Ausgabe von Hypotheken- Bfandbriefen.

Der Bayerischen Hypotheken- und Wechselbank in München wurde die staatlihe Genehmigung zur Ausgabe nachbezeihneter Jnhaber-Pfandbriefe ertheilt:

a. 300000009 Æ 4prozentige unverloosbare Hypo- theken-Pfandbriefe : :

300 Stück Litt. G.G. à 5000 Æ Nr. 1—309 = 1 500000 Æ,

3000 Stüd Litt. H.H. à 2000 Æ Nr. 1—30090 = 6 000 000 Æ,

12 000 Stü Litt. J.J. à 1000 A Nr. 1—12 000 = 12 000 000 M6,

12000 Stüd Litt. K.K. à 500 A Nr. 1—12 000 = 6 000090 Æ,

15 000 Stück Litt. L.L. à 200 Æ Nr. 1—15 000 = 3 090 000 Æ,

15 000 Stück Läitt. M.M. à 100 Æ Nr. 1—15 000 = 1 500 000 M;

b. 10000000 Æ 3l/, prozentige verloosbare Hypo- theken-Pfandbriefe:

5000 Stüd Litt. L. à 1000 Æ Nr. 312 645—317 644 =

5 000 000 Æ, 6000 Srück Litt. M. à 500 Æ Nr. 115 867—121 866 = 3 000 000 Me, 7000 Stüdck Litt. N. à 200 Æ Nr. 196 694—203 693 = 1400 000 Æ, 6000 Stü Litt. O. à 100 Æ# Nr. 148 797—154 796 = 600 000 M München, den 26. März 1900. * Königliches Staats-Ministerium des Jnnern. Dr. Freiherr von Feilißsch.

Königreich Preußen.

Seine Majestät der König haben Allergnädigst geruht : dem Wirklichen Deheimen Ober-Baurath Adler in Berlin, voriragendem Ra1h in der Bauabtheilung des Ministeriums der öffentlihen Arbeiten, die nahgesuhte Entlassung aus dem Staatsdienst mit Pension zu ce und den Regierungs- und Baurath, Geheimen Baurath Delius aus Stettin zum vortragenden Rath in demselben Ministerium ¿u ernennen.

, Seine Majestät. der König haben Allergnädigst. geruht:

dem Landeshauptmann der Provinz Westfalen, Geheimen Ober-Regierungsrath Overweg. in Münster den - Charakter als Wirklicher Geheimer Ober-Regierungsrath mit dem Range der Räthe erster Klasse zu verleihen.

Seine Majestät der König haben Allergnädigft geruht: dem vortragenden Nath im Ministe&um für Landwirth- schaft, Domänen und Forsten, Geheimen Ober-Regierungsrath Holle zu Berlin die infolge seiner Bestätigung als Landes- hauptmann der Provinz Westfalen nahgesuchte Entlassung aus dem unmittelbaren. Staatsdienst unter Belassung seines bisherigen Titels als Geheimer Ober-Regierungsrath und seines Ranges als Rath zweiter Klasse, sowie unter Verleihung des Rothen Adler-Ordens zweiter Klasse mit Eichenlaub zu ertheilen.

Seine Majestät der König haben Allergnädigft geruht :

den Geheimen Ober-Finanzrath Havenstein in Berlin zum Präsidenten der Seehandlung,

den Oberverwaltungsgerihtsrath Dr. Jahr zum Senats- Präsidenten des Oberverwaltungsgerichts,

die Oberförster Kieke zu Heydtwalde und Kranold zu Germerode, Oberförsterei Meißüer, zu Regierungê- und Forst: räthen, i

Pn bisherigen Titular-Professor Dr. Carl Eckstein zu

Eberswalde zum Professor der Zoologie und

den Regierungs-Assessor Grafen Pilati von Thassul zu Daxberg in Hameln zum Landrath zu ernennen, sowie

dem Geheimen Kanzlei-Sekretär beim Ministerium des Innern Ferdinand Langner aus Anlaß seines Scheidens aus dem Staatsdienst den Charakter als Kanzleirath zu ver-

leihen.

Jn Ausführung des § 11 des Telegraphenwege- geseßes vom 18. Dezember v. J. (R.-G.-Bl. S. 705) treffen wir die folgenden Bestimmungen: L

1) Auf welchen Strecken die Beaufsichtigung und vor- läufige Wiederherstelung der Reichs - Telegraphenlinien den Straßenbaubeamten übertragen werden soll, wird von den einzelnen Ober-Postdirektionen bestimmt. Diese geben den den Stiraßenbaubeamten unmittelbar vorgeseßten Behörden von der ergangenen Bestimmung Kenntniß.

2) Die Beauftragung der Straßenbaubeamten geschieht durch die ihnen unmittelbar vorgeseßten Behörden unter Aus- händigung einer von der Telegraphenverwaltung zu erlassenden Anweisung. Die Namen der Beamten sind den Ober-Post- direkftionen durch die Behörden mitzutheilen.

3) Die den Straßenbaubeamten für die Beaufsichtigung und vorläufige Wiederherstellung der Telegraphenlinien zu- stehende Vergütung, welhe nah den vom Reichskanzler erlassenen Ausführungsbestimmungen vom 26. Januar d. J. (Reichs - Geseßblatt S. 7) 3 bis 4 # für das Jahr und das Kilometer Linie beträgt, und deren Höhe innerhalb dieser Grenzen sich nah der Zahl der am Gestänge vorhandenen Leitungen richtet, wird von den Ober-Postdirektionen festgeseßt. Die Auszahlung erfolgt nach näherer Bestimmung der den Beamten vorgesezten Behörden entweder durch deren Ver- mittelung oder seitens der Ober-Postdirektionen an die Bé- amten unmittelbar.

4) Die Polizeibeamten find durch die ihnen vorgeseßten Behörden allgemein anzuweisen, vorsäßlihe und fahrläifige Beschädigungen der Reichs-Telegraphenlinien nah Möglichkeit zu verhindern. Für die Ermittelungen der Thäter solcher Be- shädigungen erhalten die Polizeibeamten Belohnungen bis zur Höhe von 15 A im Einzelfalle nah Festseßung durch die Ober- Po:tdireftionen. Die Auszahlung der Belohnungen erfolgt nah Zustimmung der den Beamten vorgeseßten Behorden und durch deren Vermittelung.

Zugleich bestimmen wir in Ausführung des § 13 Abj. 2 des vorerwähnten Gesetzes, daß die aus den 88 2, 4, 5 und 6 des Gesezes sich crgebenden Ersagansprüche bei den Regierungs- Präsidenten bezw. in Berlin bei dem Polizei-Präfidenten geltend zu machen sind und von diesen vorläufig die Ent- \hädigung festzusezen ift.

Berlin, den 16. März 1900.

Der Minister der öffentlihen Arbeiten. Im Aufirage: Schul.

Der Minister des Innern. Jn Vertretung: Braunbehrens.

Der General-Direktor Vatke in Magdeburg ist von den Ministern für Landwirthschaft, Domänen und Forsten, für Handel und Gewerbe und des Jnnern zum Mitgliede des Preußischen Versiherungsbeiraths ernannt worden.

Staats-Ministerium.

__ Dem Archivar Dr. phil. Hermann Forst in Koblenz ist die nahgesuhte Entlassung aus dem Staats-Archivdienst bewilligt worden. Der Archivar Dr. phil. Otto Merx ist von Magdeburg

an das Staats-Archiv in Osnabrück und

_ der Archivar Dr. phil. Herman Granier vom Ge- heimen Staats:Archiv in Berlin an das Staats-Archiv in Breslau verseßt worden.

Finanz-Ministerium.

Die infolge Pensionierung ihres bisherigen Jnhabers frei- gewordene Rentmeisterstelle bei der Königlichen Kreiskasse in Flensburg ist dem Rentmeister Körner in Husum, die hier- durch freigewordene Rentmeisterîtelle in Husum dem Rent- meister Mangels in Soltau, dessen bisherige Stelle dem Rent- meister Harrsen in Apenrade und die Rentmeisterstelle bei der Königlichen Kreiskasse in Apenrade dem früheren Rentmeister, jeßigen Steuer-Sekretär Siebert in Hörde verliehen worden.

Die dur den Tod ihres bisherigen Jnhabers erledigte Rentmeisterstelle bei der Königlichen Kreiskasse in Melfungen ist dem Rentmeister Ju in Mayen und dessen bisherige Stelle dem früheren Rentmeister, jeßigen Gemeinde-Empfänger Ebert in Perl verlichen worden.

Die dur den Tod ihres bisherigen Fanern erledigte

- Rentmeisierstelle bei der Königlichen Kreiskasse in Warendo ist dem Rentmeister Braun bei der vom 1.

April d. J. zur erka gelangenden Kreiskasse in Heinsberg verlichen worden.

Die von dem Steuereinnehmer Zirn bisher kommissarish verwaltete Rentmeisterstelle bei der Königlichen Kreiskasse in

Frankenberg, Reg.-Bez. Cassel, ist demselben unter Ernennung®

zum Rentmeister endgültig verlichen worden.

Ministerium der öffentlihen Arbeiten.

Der Land-Bauinspektor, Baurath von Perbandt in Beclin tritt am 1. April d. J. in den Ruhestand.

Ministerium für Landwirthschaft, Domänen und Forsten. Dem Negierungs- und Forstrath Kieke ist die Forst- Inspektion Cafel-Marburg und - 2 dem Regierungs- und Forstrath Kranold die Forst-Jn- spektion Königsberg-Allenstein übertragen worden.

Verseßt sind:

-

Conrad, Regierungs- und Forstrath zu Königsberg, auf

die Fo1st-Jnspektion I und ; Biensfeldt, Oberförster zu Breitenheide, auf die Ober- försterstelle Heydtwalde, Regierungsbezirk Gumbinnen.

Zu Königlichen Oberförstera, unter Uebertragung der nebenbezeihneten Oberförsterstellen, sind ernannt die Forst- Affsessoren : : : :

Rechenbah zu Breitenheide, Regierungsbezirk Gum- binnen, und Albert Bonse zu Meißner, mit dem Amtssige in Germerode, Regierungsbezirk Cassel.

Dem Professor Dr. Carl Eckstein zu Eberswalde ist die Professur der Zoologie an der dortigen Forst-Akademie und die damit verbundene Stelle des Dirigenten der zoologischen Abtheilung des forstlichen Versuchswesens übertragen worden.

Zur Vornahme von Pflanzenuntersuhungen beim Haupt- zollamt in Kiel is fernerweit der Zoologe Dr. Neibish eben- daselbst zum stellvertretenden Sachverständigen ernannt worden.

Justiz-Ministerium.

Dem Landgerichtsrath Kannenberg vom Landgericht T in Berlin und dem Amtsgcrihtsrath Amelung vom Amts- geriht T in Berlin ist die nachgesuhte Dienstentlassung mit Pension ertheilt. z

Versegt sind: der Amisgerichisrath von Fragstein in Insterburg an das Amtsgericht T in Berlin, der Amtsgerichts- rath Unger in Kalbe a. S. als Landgerichtsrath nah Stendal, der Landrichter Lehmann in Lyck an das Land- gericht 1 in Berlin, der Amtsrichter Klusemann in Magde- burg als Landrichter an das Landgericht daselbst, der Land- rihter Woelfel in Thorn als Amtsrichter nah Ascheréleben und der Amtsrichter Schroeder in Nordenburg nah Heiligenbeil. : L

Ein Amisrichter Gebhard in Spremberg ist die nac- gesuchte Entlassung aus dem Justizdienft ertheilt.

Zu Handelsrichtern sind ernannt: der Banquier Oskar Simon in Bonn bei dem Landgericht daselbst Und der Ober: Bergrath a. D. und Direktor Dr. Weidtmann in

"Dortmund bei dem Landgericht daselbst; wiederernannti: der

Kaufmann Bertelsmann jun. in Bielefeld bei dem Land- gericht daselbft.

Der Staatsanwaltschaftsrath Stell ing in Stade ist nach Hildesheim verseßt.

Dem Notar, Geheimen Justizrath Scheele in Hamm ist die nachgesuchte Entlassung aus dem Amt ertheilt.

Der Notar Freiherr von Lyncker in Küstrin hat sein Amt niedergelegt.

In der Liste der Rechtsanwälte sind gelöscht: die Rechtss anwälte Paul Fischer bei dem Landgericht T in Berlin, Kellerhoff bei dem Landgericht in Wiesbaden, Freiherr von Lyncker bei dem Amtsgericht in Küstrin und Kuhn bei dem Amtsgericht in Sagan.

In die Liste der Rechtsanwälte sind eingelragen: die Nechtsanwälte Skopnik in Potsdam bei dem Amtsgericht dasélbst, Freiherr von Lyncker aus Küstcin bei dem Amts- gericht in Spandau, der Amtsgerichtsrath a. D. Richard Schultze bei dem Amtsgericht in Charlottenburg, der Notar Mer ck in Meisenheim bei dem Amtsgericht daselbst und der Gerichts-:Assessor Kündgen bei dem Landgericht in Köln.

Der Oberlandesgerichtsrath Rumpf in Hamm, die Land- gerihts- Direktoren, Geheimer Justizrath Dr. Körner in Frankfurt a. M. und von Fürstenmühl in Gleiwiß, der Landacrichdienth Briske in Magdeburg, der Amtsgerichts- rath Hirschfelder in Wollstein, der Notar, Justizrath Gustav Levy in Berlin und der Rechtsanwalt, Justizrath Ernst Nath in Bonn find gestorben.

Ministerium der geistlihen, Unterrihts- und Medizinal-Angelegenheiten.

Bekanntmäh ult g

Die im Jahre 1900 zu Berlin abzuhaltende Prüfung für Vorsteher an Taubstummenanstalten wird am 11. September beginnen.

Meldungen zu derselben sind an dea Unterrichts-Minister zu richten und bis zum 10. August d. J. bei demjenigen Königlihen Provinzial - Schulfollegiuum bezw. bei der- jenigen Königlichen Regierung, in deren Aufsichtskreise der Bewerber im Taubstummen- oder Schuldienst an- gestelt oder beschäftigt ist, unter Einreichung der im §5 der Prüfung8ordnung vom 11. Juni 1881 bezeichneten Schrift- stücke anzubringen. Bewerber, welhe niht an einer Anstalt in Preußen thätig sind, können ihre Meldung bei Führung des Nachweises, daß solhe mit Zustimmung ihrer Vorgesegten bezw. ihrer Landesbehörde crfolgt, bis zum 15, August 0 O. unmittelbar an mich rihten.

Berlin, den 13. März 1900.

E Der Minifter

der geisilichen, Unterrihts- und Medizinal-Angelegenheiten. Im Austrage: von Bremen.

«Königliche Akademie der Künste.

Die akademische Ausstellung von Gemälden und Zeichnungen des Genremalecrs Professors Paul Meyer - heim, ordentlihen Mitgliedes“ der Akademie der Künste, im

Akademiegebäude, Unter den Linden 38, ist von Sonn-

tag, den 1. April 1900,10 Uhr Vormittags ab bis zum 13. Mai d. J. dem Publikum zugänglich. Besuchszeit: täglich von 10 dis 4 Uhr. Einiriitöpreis: 50 Z, Montags 1 M Berlin, der 31. März 1900. i Der i ies

F. A.: Raschdorff.

Ministerium des Jnnern.

Dem Landrath Grafen Pilati von Thassul zu Dax- berg ist das Landrathsamt im Kreise Hameln übectragen worden.

Hauptverwaltung der Staatsschulden.

Bekanntmachung.

Yei der heute öffen!lich in Gegenwart eines Notars be- wirkten Verloosung der 4prozentigen Potsdam-Magde- burger Eisenbahn-Obligationen Litt. A sind folgende Nummern gezogen worden:

823 bis 826, 829, 830, 832, 834, 839, 842, 843, 845 bis 848, 851 bis 853, 857, 859, 851, 862, 87L, 881, 882, 8894, 885, 887, 889 bis 891, 893, 894, 899, 901, 905, 905, 908, 911, 912, 914, 916, 921, 924, 928, 933, 934, 936, 939, 941, 1934, 1936, 1939, 1942, 1952, 1954 bis 1956, 1959 bis 1961, 1966, 1987, 1969, 1971, 1972, 1974, 1977, 1978, 1982, 1983, 1987, 1988, 1993 bis 1997, 2001, 2002, 2004, 2007, 2010 b:s 2012, 2014, 2019, 2022, 2023, 2028, 2029, 2034, 2036, 2039, 2040, 2047 bis 2049, 2051, 2052, 2977, 2979, 2985, 2987, 2995, 3000, 3002, 3003, 3008, 3010 bis 3013, 3015, 3018, 3024, 3025, 3032, 3033, 3035, 3125, 3128, 3129, 3131, 3134, 31490, 3142, 3143, 3147, 3148, 3156 bis 3158, 3160, 3162 bis 3165, 3168, 3174 bis 3176, 3179 bis 3181, 3186, 3190 bis 3193, 3196 bis 3198, 3200 bis 3202, 3205 bis 3209, 3212, 3214, 3217, 3219 bis 3221, 3224, 3225, 3229, 3689, 3671, 3672, 3680, 3683, 3685, 3690, 369L, 3693, 3700, 3702, 3706, 3709, 3711, 3715, 3717, 3725, 3727, 8729, 3737, 5108, 5111, 5113, 5114, 65117, 5120, 5122, 5127, 5128, 5130, 5134 bis 5137, 5139, 5145, 5147, 5148, 6151, 5158, 5157, 5161 bis 5163, 5165, 5166, 5168, 5170 bis 5172, 5174, 5176, 5179, 5183, 5187, 5191, 5194, 5195, 5197, 5198, 5201, 5203, 656206, 5208, 5212, 5217, 5218, 5221, 5224, 5226, 5505, D558, D568, D5T2. D5STB, D575, 5579, 5082, 5584, D585, DSST, 5591, D595, 5599, 5601, 5804 bis 5606, 5808, 5611, 5615, 5616, 5619, 5621 bis 5626, 5628, 5629, 5634, 5635, D637, 5640, 5643 bis D646, 5648, 5651, 5653 bis 5655, B65T, D660, 5663 bis 5666, 6007 bis 6009, 6911, 6012, 6016 bis 6019, 6022, 6025, 6027 bis 6029, 6032, 6035, 6038, 6039, 6041, 6043 bis 6050, 6953, 6057, 6060, 6062, 6063, 6055, 6066, 6068, 6070, 6072, 6074 bis 6077, 6079, 6084, 6090, 6094, 6096, 6101, 6103 bis 6105, 7113, 7116, 7118 bis 7120, 7125, 7127 bis 7131, 7133, 7134, 7137 bis 7139, 7141,- 7144, 7145, 7149, 7150, 7152 bis 7154, T7157, 7163, T7164, 7167, 7168,

zusammen 369 Stück über je 209 Thlr. = 73800 Thlr. oder 221 400 M

Di-se werden den Besißern zum 1. Juli 1900 mit der Aufforderung gekündigt, die in den ausgeloosten Nummern vershriebenen Kapitalbeträge vom 2. Juli 1900 ab gegen Quittung und Rückgabe der Obligationen und der nach diejem Termine zahlbar werdenden Zinsscheine Reihe X Nr. 2 und 3 bei der Staatss{hulden-Tilgungskasse in Berlin, Tauben- straße 29, zu erheben. Die Zahlung erfolgt von 9 Uhr Vor- mittags bis 1 Uhr Nachmittags mit Ausschluß der Sonn- uud Festtage und der leßten drei Geschäftstage jedes Monats.

Die Einlösung geschieht auch bei der Bank für Handel und Industrie in Darmstadt und deren Filiale in Frankfuct a. M., bei sämmtlichen Regierungs-Hauptkassen sowie in Frank- furt a. M. bei der Kreiskasse. Zu diesem Zwecke können die Effekten einer dieser Stellen schon vom 1. Funi 1900 ab ein- gereiht werden, welche fie der Staatsschulden - Tilgungskasse zur Prüfung vorzulegen hat und nach erfolgter Feststellung die Auszahlung vom 2. Juli 1900 ab bewirkt.

Der Betrag der etwa fehlenden Zinsscheine wird vom Kapital zurückbehalten.

Vom 1. Juli 1900 ab hört die Verzinsung der verloosten Obligationen auf.

Zugleich werden die bereits früher ausgeloosten, noch. rück- ständigen Obligationen:

Aus der Kündigung zum 1. Juli 1895,

Abzuliefern mit Zinsscheinen Reihe IX Nr. 4 bis 12 und Anweisungen zur Abhebung der Reihe X. Nr. 708, 4261, 4302, 4303.

Aus der Kündigung zum 1. Fuli 1896. Abzuliefern mit Zinsscheinen Reihe TX Nr. 6 bis 12 und Anweisungen zur Abhebung der Reihe X.

Nr. 4443, 4789, 6177.

Aus der Kündigung zum 1. Juli 1897. Abzuliefern mit Zinsscheinen Reihe TX Nr. 8 bis 12 und Anweisungen zur Abhebung der Reihe X.

Nr. 5284, 5288, 6454.

Aus der Kündigung zum 1. Juli 1898,

Abzuliefern mit Zinsscheinen Neihe TX Nr. 10 bis 12 und Anweisungen zur Abhebung der Reihe X. Nr. 3268, 4620, 4635, 4636, 5403 bis 5407, 5990, 6934, 6939.

Aus der Kündigung zum 1. Juli 1899. Abzuliefern mit Zinsscheinen Neiße IX Nr. 12 und Anweistingen zur Abhebung dèr Reihe X.

Nr. 232, 240; 250, 459, 472, 496, 2325, 2329, 2354, 2857, 2884, 2934, 625L, 6266, 6296, 6359, 6477,

| 6533, 6711, 6725, 6740, 6757, 6769, 6817 Becuetan und mit dem Bemerken aufgerufen, daß deren Verzinsung aufgehört hat, und daß fie werthlos werden, wenn e, während dreier Jahre nah dem Zahlungstermine jährli einmal zur Empfangnahme der Zahlung öffentlih aufgerufen,

F nit innerhalb“ zehn Jahren nah dem lehten bezü

lichen öffentlihen Aufrufe zur Einlösung vorgezeigt worden S Formulare ‘zu den Qufkitungen wérden von sämmilichen oben gedachten Einlösungsstellen unentgeltlih verabfolgt. Berlin, den 3. Janúar 1900.

Hauptverwaltung -der Staatsschulden. von Hoffmann.

Der bisherige Ober-Buchhalter , Rechnungs-Rath Ehr- Aa u zum Rendanten der Staatsschu den- Tilgungs- asse un

der Buchhalter, Rehnungsrath Witt zum Ober-Buch- halter in dem Staatsshuldbuhbureau ernannt worden.

Bei der Hauptverwaltung der Staatsschulden sind der Kassen-Sekretär Schimmelpfennig zum Kassierer und

der Kassen:Sekretär Sickert zum Buchhalter,

die Diätare Vorwerg und Kissig zu Kassen-Sekretären ernannt worden.

Die Personal-Veränderungen in der Armee 2. befinden sich in der Ersten Beilage.

Nichtamtliches. Deutsches Reih

Preußen. Berlin, 31. März.

Jhre Kaiserlihen und Königlihen Majestäten besuchten, wie „W. T. B.“ meldet, heute Morgen den Reichskanzler Fürsten zu Hohenlohe, um denselben zu seinem Geburtstage zu beglückwünschen. Jn das - König- lihe Schloß zurückgekehri, hörten Seine Majestät der Kaiser die Vorlräge des Chefs des Generalstabes der Armee, Generals Grafen von Schlieffen, und des Chefs des Militärkabinets, Generals von Hahnke. Um 121/5 Uhr em- pfingen Seine Majestät im Beisein des Staatssekcetärs des Auswärtigen Amts, Staats-M':nisters Grafen von Bülow und des Staaiîssekretärs des Reichs-Marineamts, Staats-Ministers, Vize-Admirais Tirpiß den Bischof von Anzer.

In der am 29. d. Mts. zunächst unter dem Vorsitz des Staats-Ministers, Staatssekretärs des Janern Dr. Grafen von Posadowsky-Wehner und sodann unter dem Vorsiß des Königlich bayerishen Gesandten, Staatsraths Grafen von Lerchenfeld-Koefering abgehaltenen Plenar- sizung des Bundesraths wurden die Geseßentwürfe wegen Feststellung d¿s Reichshaushalts - Etats und des Haushalts-Etats fr die Schußtzgebiete auf 1900 und wegen Verwendung überschüssiger Reichseinnahmen zur Schulden- tilgung, sowieder Eatwurf eines Gesetzes, betreffend die Bestrafung der Entzichung elektrisher Arbeit in der Fassung der Neichstags- beshlüsse angenommen. Den Ausschußanträgen wegen Er- weiterung des hamburgishen Freihafengebieis und wegen des Zollverwaltungskosten-Etats für Lübeck, dem Antrage Badens wegen Aenderung der Statuten der „Badischen Bank“ und der Vorlage, betreffend die weitere Zulassung des Veredelungs- veikehrs mit aus!ändisch:m Branntw-.in in hamburgischen Branntwein - Reinigungsanstalten, wucde die Zustimmung er- theilt. Der "vom Neichstag2 zu den Uebersihten der Ein- nahmen und Ausgaben dcr afrikanishen Schußgebiete für 1897/98 2c. gefaßte Beschluß rourde demzuständigen Ausschuß über- wiesen. Außerdem wurde die Neuwahl der Mitglieder des Bei- raths für das Auswanderungswesen vorgenommen und über den Seiner Majestäl dem Kaiser wegen der Besegung der Stelle cines vortragenden Raths bei dem Rechnungshof zu unterbreitenden Vorschlag sowie über mehrere vom Reichstage zu Petitionen gefaßte Beschlüsse und über eine Anzahl von Eingaven Beschluß gefaßt.

Drr hiefige Königlich italienishe Botschafter Graf Lanza hat Berlin mit kurzem Urlaub verlassen. Während seinec Abwesenheit fungiert dec Boischaftsrath Melegari als interimistisher Geschäftsträger.

__ Der Bevollmächtigte zum Bundesrath, Senator der freien Hansestadi Bcemen Dr. Marcus, ist von Berlin abgereist.

__ Den Arciv - Hilfsarbeitern Dr. phil. Felix Nosenfeld beim Historishen Jnstitut in Rom, Pr. phil. Erich Fink beim Staats-Archiv in Hannover und Dr. phil. Otto He1ne- mann beim Staats - Archiv in Stettin ist der Amtkstitel „Archiv-Assistent“ heigelegt worden.

Verseßt worden sind: der Archiv: Assistent Dr. phil. Max von Domarus von Hannover an das Staats-Archiv in Wiesbaden und die Archiv - Hilfsarbeiter Dr. phil. Hans Spangenberg von Osnabrück an das Geheime Staats- Archiv in Berlin und Dr. phil. Ernjt Müsebeck von Breslau an das Siaats-Archio in Schleswig.

Sachsen.

Seine Majestät der König hat, wie das „Dresdner Journal“ meldet, am Donnerstag Abend die Nükreise von Mentone nah Dresden angetreten. Jhre Majestät die Königin wird vorläufig noch in Mentone verbleiben.

Hessen.

Seine Königliche Hoheit der Großherzog hat sih gestern zum Besuh Jhrer Königlichen Hoheiten des Péinzen und der Prinzessin Heinrih von Preußen von Darmstadt nah Kiel begeben.

Elsaß-Lothringen.

Der Landesausschuß hat in seiner Sizung vom 29. d. M. die Voclage, betreffend die Ecrichtung einer Pensionszushuß-Wittwen- und Waisenkasse für die Förster von Gemeinden und öffentlichen Anstalten sowie für die Hinterbliebenen solher Beamten in zweiter Lesung ange- nommen, i

wand

Bei dem deutschen Botschafter Fürsten zu Eulenburg

. fand, wie „W. T.-B.“ berichtet, gestern zu Ehren des hohen Brauipaares, des Prinzen Maximilian von Baden und

der Prinzessin Marie Louise von Cumberland, ein Diner statt, an welchém der Herzog und E ogin von r nt finn mit dem Prinzen Georg ilhelui theil- nahmen. Zum ungarischen Minister am Kaiserlihen Hofe ist der Oberjtallmeister Graf Julius Szechenyi ernannt worden. Unter Führung der sozialdémokratish-n Abgeordneten Steiner und Verkauf ¡diet eitern bei dem Minister- Präsidenten von Körber eine Deputation der Berg- arbeiter aus Kladno, um die: Vermittelung der Reaierung ur Beilegung des Ausstandes in Kladno zu erbiiten. Der Minister- rästdent von Körber bemcrkte, es würde sich empfehlen, daß die Arbeiter die Arbeit wieder aufnähmén, dann wzrde sich ein Weg finden, um die s{chwebenden Fragen zu regeln. Ein ausnaimsloser G-eneralpardon wecde sich nicht eczielen lassen, doh gehe die Absicht der Gewerke dahin, nur solche Acbeiter nicht wieder aufzunehmen, welche sich strafbarer Handlungen oder s{hwerer Vergehen gegen die Disziplin schuldig gemacht hätten. Die Arbeiter erwiderten hierauf, daß es unter solcher Be- dingung kaum möglich sein werde, in adsehbarer Zit den Frieden wiederherzustelen. Bezüglich dec Gruben der Staats- Eisenbahngesellschaft erklärten die Arbeiter keine Beschwerden zu haben, da dort der Achtitundentag eingeführt sei.

Großbritannien und Frland.

In der gestrigen Sißung des Unterhauses theilte, wie ,W. T. B.“ meldet, der Unter-Staatssekretär des Auswärtigen Brodrick mit, daß in Schantung und Petschili Unruhen vorgekommen seien, welch: dem Vorgehen der Geheimgesell- chaften zug:schrieben würdea. Aus dies:m Anlaß seien bei der chinesischen Regierung von auswärtigen Vertcetern, auch von dem oritischen Gesandten, Vorstellungen erhoben worden. Der Gouver- neur von Schantung fei abberufen und ein neuer Gouverneur ernannt worden. Zwei britische Kriegsschiffe seien zum Schuße des Lebens und Eigenthums der Engländer nah Taku geschickt worden. Jm Verlauf der dann folgenden Devatie über die Voranschläge für den Zivildienst besprah Joseph Walton die gegenwärtige Lage der britischen Handelsinteressen in China und beklagte die Unthätigfeit der Regierung und den Verlust an Prestige. Sollten die genannten Interessen aufrecht erhalten werden, so müsse die britishe Regierung zu einer thatkcäftigeren und entschlosseneren Politik übergehen. Die Zeit sei für ein Zusammenwirken der Mächte zum Zweck der Ein- führung von administrativen Reformen in China günstig ge- wesen. Wenn Großbritannien, Deutschland, Amerika und Japan gemeinsam vorgegangen wären, würden Rußland und Frankreich sih niht haben abseits halten können. Balcarres stimmte der Ansicht zu, daß Großbritanniens Einfluß hinter demjenigen Rußlands in China zurückstehe, und gab der Hoffnung Ausdruck, die Regierung werde für sich selbst die Grenzen des Einflusses bestimmen, den zu sichern sie sih vor- genommen habe. Wei-Hai-Wei bringe England in große Gefahr und sei jest von jedem Gesichtspunkt aus völlig werthlos. Der Unter-Staatssekretär des Auswärtigen Brodrick bestritt, daß die Negierung in der Fcage der Konzessionen im ver- flossenen Jahre zurückgekommen sei. Man könne in dieser Frage China niht übermäßig und niht in jedem Falle drängen, in welchem britische Staatsangehörige Minenkonzcssionen wärshten. Jn Bezug auf die Schiffahrt in den chinesischen Binnengewässern erhebe sih die Schwierigkeit, eine Sicherheit zu s{haffen infolge dec Verschiedenheit zwishen Likin- und Hafen-Abgaden. Der britishe Gesandte Macdonald trete in- dessen energish für Vereinfahung dieser Abgaben ein und ein fortgeschter Druck in dieser Beziehung verspreche guten Erfolg. Ja keiner einzigen Frage sei Großbritannien während des leßten Jahres gezwungen worden, seine Forderungen aufzu- geven; weder dec britishe Handel noch das Prestige hätten gelitten. Die Regierung werde an denselben Prinzipien festhalten wie bisher, das heiße : sie werde ihr Streben nicht auf weitece Ecwerbungen richte, sondern sie werde ihre Aufmerksamkeit darauf rihtea, die Wasserwege Chinas offen zu halten, den britishen Konzessionären günîstige Gelegen- heiten zur Ers ul:eßung des Verkehrs zu schaffen und sih von den anderen Mächten die Anerkennung der Politik der offenen Thür zusichern. Die Regierung werdesich mit den anderen Mächten vereinigen, um auf China einen legitimen" Druck auszuüben zur Erlangung derjenigen vernünftigen Erleichterungen, die zu bewilligen in Chinas Juteresse, die zu fordern im Interesse Großbritanniens liege. Sir Edward Grey erklärte, er sci der Ansicht, daß der britishe Einfluß verloren habe im Vergleich zu dem Einfluß, den andere Mächte, insbesondere Rußland, gewonnen hätten, und sprach sodann seine Genug- thuung übcr den von den Vereinigten Staaten unternommenen Schritt und über die günstige Aufnahme aus, die das Zirkular bei den Mähhten gefunden habe.

Frankreich.

Jn dem gestern abgehaltenen Ministerrath theilte, nah ciner dem „W. T. B.“ zugegangenen Meldung aus Paris, der Kriegs-Minister, General de Galliffet die Depeschen des Generals Grisot über die VBesegung von Junrhar mit. Danach wurde der Play nach voraufgegangener Beschießung und erbiitertem Widerstande im Sturm genommen. Der Feind verlor etwa 600 Todte. Gegen 100 Verwundete wurden von den Franzosen aufge- funden; viele hatte der Feind mit sich genommen. 450 Mann wurden gefangen genommen. Der Verlust auf französischer Seite beträgt 9 Todte und 38 Verwundete, darunter 2 Offiziere. Der Kriegs-Minister beauftragte den General Grijot, „die Exp:ditionskolonne zu ihrem Erfolge zu beglück- wünschen.

Den Pariser Blättern zufolge, glaubt man, daß die Be- sczung von Jurhar umfassende militärishe Maßnahmen nothwendig gen werde. Dec Minister-Präsident Walde ck- Rousseau habe in dieser egan Besprechungen mit dem Genecal - Gouverneur von Algerien Laferrière und mit S abi dem Führer der Expedition, welhe kürzlih Jn- alah besez!e, gehabt.

Der Minister des Auswäctigen Delcassé legte gestern in- der Deputirtenkamm cr cinen Gesehentwurf vor, betreffend die Genehmigung d2s zwishen Frankreich und Deutsch- land abzeshlossenen Vertraaes, durh welchen der Telephon- dienst zwischen den beiden Ländern geregelt wird.