1834 / 10 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

A i lug L E) 25 §5 2 ft L b Ÿ L Â a] 4 B

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y 3

Im Schauspielhaufe: 1) Monsieur Beaufils, pitce eoml- que en 1 acte. 2) La jeune semme colère, comédie en 1 acte. 3) La famille de l’apothicaire. vaudeville en 1 acte.

Sonnabend, 11. Januar. Im Schauspielhause: König Lear, Trauerspiel in 5 Abtheilungen, von Shakespeare, Üübertra- gen und fúr die Deutsche Bühne bearbeitet von Ph. Kaufmann.

Königstädtisches Theater.

Donnerstag, 9. Januar. Das E der Junggesellen, Lustspiel in 1 Akt, nach dem Französischen , von Johanna von Weißenthurn. Hierauf: Die Beutelschneider, oder: das hab ih gleich gedacht, Posse in 1 Akt, nach einer wahren Anekdote aus dem Leben des berüchtigten Cartouche, vom Dr. Arndt. Zum Beschluß: A B C, Posse in 2 Akten, nah dem Englischen des George Colman; frei bearbeitet von G. Kettel.

Freitag, 10. Januar. Der Meuchelmörder, oder: der Fluch der bösen That, Posse in 1 Akt. Hierauf: Die Nasenharmo- nika. Zum Beschluß: Das Abentheuer in der Neujahrsnächt, Lustspiel in 3 Akten.

Sonnabend, 11. Januar. Zum erstenmale: Die Freunde als Nebenbuhler, Lustspiel in 2 Akten, von Kurländer. Hierauf: Die Stiefmutter, Lustspiel in 2 Akten, von Schmale.

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Neueste Nachrichten.

Paris, 3. Jan. Gestern sind des Neujahrsfestes wegen nur der Moniteur, die Quotidienne, die Gazette, die Tribune und der Renovateur erschienen. Der Moniteur giebt die Anreden, welche der Russische Botschafter im Namen des diplomatischen Corps, der Baron Pasquier als ‘Präsident der Pairs-Kammer, M Dupin d. Aelt. als Präsident der Depu- tirten-Kammer, der Großsiegelbewahrer im Namen des Staats- Raths und der Graf v. Portalis als erster Präsident des Cassations- hofes am Neujahrstage an den König hielten, und die von Sr. Maj. darauf ertheilten Antworten. Die Wirkung, welche die- selben an der Börse hervorbrachten, war im Ganzen vortheil- haft, weil in dem Ton der Reden der Wunsch, den Frieden zu erhalten, vorherrshte. Der Graf Pozzo di Borgo redete den

" König folgendermaßen an: „Sire! Das verflossene Jahr is ein

glücklicher Vorbote des so eben beginnenden. Die Fortdauer

enthaltenen Worte ist.

30

des Friedens hat den Regierungen wie den Nationen die Wohl- thaten desselben immer fühlbarer gemaht. Die Weisheit der

tonarchen , der es bis jest gelang, ihn zu erhalten, wird ihn auch in Zukunft eben so zu bewahren wissen. Jhre êéinmüthigen und bekannten Gesinnungen sind, im Einklang mit der Stimme und den Bedürfnissen der Völker, die sicherste Bürgschaft dafür. Von

dieser Ueberzeugung durchdrungen, Sire, hat das diplomatische |

Corps die Ehre, Ew. Majestät an diesem festlichen Tage seine ehrerbietigen Glückwünsche zu erneuern und denselben seine auf- richtigen Wünsche für Jhr Glück, Sire, so wie für das Jhrer erhabenen Familie und Frankreichs hinzuzufügen.“ Jn der Ant- wort, wodurch der König für diese GlüEwünsche dankte, sagten Se. Majestät unter Anderem: „Sie wissen, wie sehr Jch siets

die Erhaltung des Friedens gewünscht, und kennen Meine Be- |

mühungen zur Erreichung dieses so wünschenswerthen Zieles. Vor Allem aber ist es das Vertrauen auf die Dauer des Frie- dens, welches die unschäßbaren Wohlthaten desselben zur Reife zu bringen vermag, und die Versicherungen, welche Sie Mir erneuert haben, werden wesentlich dazu beitragen, die allgemeine Sicherheir zu befestigen, indem fie den einmüthigen Entschluß aller Souveraine kundgeben, in Einklang mit der Stimme der Völker den Frieden zu erhalten und die bestehende Ordnung der Dinge, wofür derselbe die sicherste Bürgschaft ist, zu verthei digen.“‘

: Gestern hielt die Deputirten-Kammer eine Sikzung, in welcher der Präsident, Herr Dupin, den Adreß-Entwurf ver- las, der fast eine bloße Wiederholung der in der Thron - Rede Nur die Stelle in Bezug auf die Orien- talischen Angelegenheiten lautete ein wenig anders, indem es námlich in derselben hieß: „Frankreich werde es nicht dulden, daß das Europäische Gleichgewicht -durch irgend eine Macht gestört werde.‘/ Diese Stelle wurde von der Kammer miíit großem Beifall aufgenommen. Herr Salverte nahm zuerst das Wort über den Adreß-Entwurf; er musterte Frankreichs innere Verhältnisse, so wie seine Beziehungen zum Auslande, und warf der Regie- rung vor, daß sie sich im Orient das Uebergewicht habe entrei- ßen lassen, welches Frankreich sonst zu Konstantinopel besessen. Er glaube nicht, sagte er, daß der Wohlstand Frankreichs im Zunehmen sey, wie es die Thron-Rede anfündige, und es werde eine Zeit fommen, wo Wil und Scherz nicht mehr ausreichen durften, um das Verlangen nach Ersparnissen darait abzuspeisen. Nachdem der Redner die einzelnen Punkte des Adreß-Entwurfs durchgenommen hatte, erklärte er sih gegen denselben. Darauf

| 100 Fl. 204. G. Preuß. Präm.-Sch. 534. Br.

sprach Herr Raoul zu Gunsten des Entwurfs und hielt eine sehr lange Rede, während welcher großes Geräusch in der Versamm- lung herrschte, so daß man wenig davon vernehmen konnte ; als der Redner aber anfing, sih über die Einführung der Havana-Ci- garren zu beschweren, erscholl ein lautes Gelächter. Nach ihm erhob sich Herr von Sade und sprach den Wunsch aus, daß die Regierung andere Maßregeln ergreifen möchte, um sich im Auslande gefürchtet zu machen und Achtung zu Gan Übri- gens aber. erklärte er sich gegen jene republikanischen Manifesta- tionen, die nah außen auf Krieg und im Jnnern auf Umwäl- zungen abzielten. Beim Abgange der Post, um halb 5 Uhr, dauerte die Sizung noch fort.

Der General Bertrand hat eine Petition auf das Bureau

der Kammer niedergelegt, worin er auf die Zurücknahme des

Gesetzes anträgt, das die Mitglieder der Napoleonischen Familie aus Frankreich verbannt.

Man berechnet, daß die Zahl der Bittschriften, die im Laufe der gegenwärtigen Session bei der Deputirten-Kammer eingehen dürften, um eine Wahl-Reform zu verlangen, sich wohl auf 209 belaufen möchte. :

Die Gazette enthält am Eingang ihres heutigen Blattes eine Glückwunsch-Adresse an die Herzogin von Berry, den Her- zog von Bordeaux und die Royalisten.

Heute {loß 5proc. Rente pr. compt. 104. 20. sin cour, 104. 45. 3proc. pr. compt. 75. 20. fin cour. 75. 40. S5proc. Neap. pr. compt. 90. 85. fin cour. 91. —. 5proc. Span. perp. coupon détaché 657 à 66. 3proc. do. 41. 5proc. Belg. 965. 5proc. Rôm. 913.

Frankfurt a. M.,5. Januar. Oesterr. 5proc. Metall. 9513, proc. 357. Bank-Actien 1488. G. Part.-Obl. 136. Br. Loose zu Holl. 5proc. Obl. 932, Poln. Loose 634. Span. 5proc. Rente 623. G. 3proc. do. 407. Br.

Redacteur Cottel.

Le

Gedruckt hei A. W. Hayn.

Allgemeiner Anzeiger für die

des verstorbenen Hüfners Christoph Richter zu Langengraßau, geboren den 1. Mai 1759, der sich vor länger denn 40 Jahren entfernt hat, und nach Rußland gegangen sein soll ;

2) der Handarbeiter Johann Rettig, geboren um das Jahr 1750 zu Preußnit, der seinen Wohnort Heriberg vor etwa 50 Jahren verlassen und seit- dem keine Nachricht von sich gegeben hat; } h y

3) Carl Gottlob Geyer, Candidat der Theologie, ge-| 2) des am 6. März 1833 zu Stlieben verstorbenen|Ferdinand Paul Schottney. Berlin, 1834, gr.

Handarbeiters Johann Christian Traugott Freu-|Octav. sauber geheftet. denberger, dessen Nachlaß in einer im hiesigen

Depositorio befindlichen Summe von 2 Thlr. 2

Bekanntmachungen.

Oeffentliche Vorladung. G Fm vormundschaftlichen Depositorio des unterzeich- neren E Land- und Stadtgerichts befindet ih der Nachlaß : 8 1) der Anna Maria Schatte, gebürtig aus Storch- ne im Großherzogthum Posen, und gefiorben zu Trebais den 5. Juli 1805, im Betrage von 31 Thlr. 183 sgr. ; i: 2 der Susanna Morestky, gestorben zu Dvmnowiß den 12. Mârz 1807; 3) des Daniel Moretty, gestorben ebendaselbft den 27. April 4807, zusammen im Betrage von 51

da nah

. 11 sgr. 5 pf. zu Jeßnigk, geboren den 3. November 1787, seit

e u 17 Jahren abwesend ; :

5) Johann Christian Matthieß, des weil. Lehnschul- zen Johann Matthieß zu Moellniz Sohn, gebo- ren den 23. October 1744, der im siebenjährigen Kriege als Rekrut ausgehoben, und daraus nicht zurückgekehrt if ; : j

6) Gottfried Schulze, geboren zu Lüttchenseyda den 24. December 1738, von dessen Leben und Auf- enthalt seit dem nebenjährigen Kriege, in wel- chem er zum Soldaten ausgehoben ward, keine Nachrichten vorhanden sind ;

Die uabekannten Erben, deren Erben oder nächsten Verwandten werden zum Nachweis ihres Erbrechtes und zur Empfaagnahme des Nachlasses auf Mittwoch,

den 16. Juli 1834, Vormittags 10 Uhr, vor den Herrn Land- und Stadtgerichts - Asséssor Res- sel hierdurch vorgeladen / E

Meldet sch in dem anberaumten Termine kein Erbe, so fälit der E herrenloses Gut, dem landes-

errlichen Fiécus anheim. i G Trebniß, im Öber- Landesgerichts- Bezirk Breslau, den 22. September 1833.

boren zu Belgern den 23. November 1752, der

fih in den 1770ger Jahren nach Wien und von

Polen begeben haben soll;

4) die ledige Johanne Rosine Lehmann, Tochter des verstorbenen Lehnrichters Gottfried Lehmann| 3) des am 3. März 1830 zu Torgau verstorbenen, handlungen zu bekommen :

aus Neiße gebürtigeu Bombardiers Corl Strey,

dessen Nachlaß mit 43 Thlr. 24 sgr. 72 pf. sich in

Personen:

Thlr. 12 sgr. 2 pf. besteht :

sgr. 5 pf. besteht;

unserm Dépositorio befinder ;

Königl.

Preußischen

Auch ergeht an die unbekannten Erben folgender

hiermit die Ladung, sih spätestens in dem obengesetß- cen Términe einzufinden und ihr Erbrecht nachzuwei- sen, indem sonst deren Vermögen als herrenloses Gut dem Fiscus ausgeantwortet werden wird. Torgau, den 13. September 1833. 0 Preuß. Landgericht. Martens.

Staaten.

. Handbuch für die Shiedsmänner,

1) des zu Schildau am 5. Januar 1796 versiorbenen) den Mandaten-, summarischen und Baga- Rathsdieners Johan Christian Hoffmann und den Mandat f s A { B 3

dessen Wittwe, dêr Johanne Dorothee Hoffmann, E L EEO : : welche den 21. September 1800 daselbs verstor-|so wie für das mündliche Verfahren überhaupt, mit ben, deren Nachlaß in einer Baarschaft von 18|den Sportel - Taxen, den nöchigen Formularen und

tell-Proceß,

alley bis jeßt erlassenen neuen Bestimmungen. Von 20 gr.

Vei uns erschien so eben und ist durch alle Buch-

Sammlung der für die Königl. Preuß. Rheinprovinz seit dem Jahre 1813 hin- sihtlih der Rehts- und Gerichts-Ver- fassung ergangenen Geseße, Verordnuu- gen, Ministerial - Nescripte 2. Im Auf- trage Eines Hohen Ministerii der Geseßgebung und Justiz-Verwaltung der Rhein-Provinz. Von N Lottner, Königl. Justiz-Rath. Zweiter

and. gr. 8vo. Preis 1 Thlr. 175 sgr.

Dieser 42 Bogen starke Band enthält die sechs

Jahrgänge 1820 bis Ende 1825; der früher erschienene

erste Band von 40 Bogen à 1 Thlr. 15 sgr. enthält

i 5, November v. J.

Königliches Land- und Stadtgericht.

Edictal-Citation.

Der Administrator des, unter unserer Ober-Aufsicht ehenden, von dem weiland Bürgermeister Mathaeus Liebeherr in Rosto durch sein Testament vom 1. No- vember 1690 errichteten Familien - Fidei - Commisses “obann Liebeherrshen Stranges, Kaufmann Liebeherr Hiecse:vi, if Fhraich verstorben und mit ihm die männ- liche Descendent des Johann ee ederte Bruders des Stifrers , erloschen. ÈËs fommt jezt Mrauf an, aus der tociblichen Linie desselben einen neuen Administra- tor zu ernennen, wozu von mehrern bekannten Fidei- Commiß- Berechtigten der Justiz-Rath Michaely hier- (clbst bereits gewdhle if. Es werden aber auch alle ermáaniue unbefannre Interess:nten hierdurch aufge- fordert, H olcichfalls binnen 8 Wochen entweder in eizer acricótlichen Uriunde über die Wahl des fünfti- gen Adimninisiracóis zu erklären und dieselbe nebft den, ire Segitimacion begründenden Documenten bei uné einzurcihen, oder spätesieis in dem vor dem Land- 1145 Stadtgerichts-Aff}- sor Gbhde hierselbst auf

den 26. Februar fut. arteraumten Termine an unserer Gerichtsstelle sch einzufiiden und ihre Stimme abzugeben, widrigenfalls angenommen werden wird, daß sle dem Beschlusse der M: zr:ahl der erscheinenden Interessenten beicreten u gegen deren Legirimation nichts zu erinuern haben.

Coeibera, den 28. October 1833. j

Königl. Land- und Stadtgericht.

uer E Wei Zur dentlichen Verpachtung des den minderjähri- gin Hebrúvern von Moellendorff gehörigen Ritkergu- res Waudicke im 2ea Zzerihowschen Kreise des Mag- deburasche: Regiecungö-Bezirks von Johanni 1834 bis dah: 1440 habe i im. Austrage des Königl. Ober- Landesaorictó zu Magdeburg einen Termin auf ten 12. Februar 1834, Vormittags 10 Uhr, in der Gerichtsstube ¿u Wudicke angeseßt, und lade Pacßtlustige ein, sich in soichem einzufinden und îhre Gebore abzugeben. Die Pachtbedingungen können tág- li, Sonntags auégenommen, in meiner Wohnunsz allhirr eingeseyen werden, auch wird auf Verlangen aezen Zahlung der Copialien Abschrift derselben er-

eilr werden. B Havelberg, den 7. December 1833. l Der Land- und Stadcrgerichts-Director Wehrmann.

Edictal-Citation. Nachr aaunre Perscvollene:

|

7) der Mühlbursche Johann George Möllmer, Sohn des versiorbenen Gärtners Iohann Georg Möll- mer zu Mehderitzsh, geboren im Jahre 1770, der sich im Jahre 1795 weggewender und seitdeni keine Nachricht von sich gegeben hat; ,

8) Die Gebrüder Christian und Hans George Dieke, die Söhne des zu Naundorf verstorbenen Hâäus- lers Jacob Diecke, ersterer geboten den 30. De- cember 1731, und aus dem stebenjährigen Kriege, an dem er als Husar im Preußischen Regiment Ziethen Antheil genommen, nicht zurückgekehrt, leßterer geboren den 27. Februar 1733, und seit s L er sih angebli nh Berlin gewendet, abwesend ; i 4

9) Der Böttchergeselle Johann Gottlieb August Glüh mann, geboren zu Torgau den 30. Aanuar 1785, Sohn des weiland Böttchermeisters Johann Chri- stoph Glúhmann daselbst, der sich vor dem Jahre 1808 nach der Schweiz auf die Wanderschafc be- geben hat, und von welchem seitdem feine Nachß- richt eingegangeu if ; l

10) der Schneidernreister Iohann Gottlieb Wehner, Sohn des verskdrbenen Zimmermanns Johaun Samuel Wehner zu Frantenau, geboren den 2 October 1783, der im Jahre 1821 verschwunden und in der Elbe ertrunken sein soll.

11) die Gebrüder Johann Gottfried und Aohann Gott- lieb Krezschmar, des ¿u Schilderhain verstorhe- nen Zimmermanns Johann Goctfried Kresichmiar Söhne, ersterer geboren den 6. October 1758 und seit etwa 40 Jahren abwesend, leyterer geboren den 18. September 1768, seit dem Jahre 1796, wo er aus Unaaru geschrieben, verscholles ;

12) der Fleischergeselle Carl Gottlieb Deusing, tes

Rheinish-Westindishe Compagnie.

Die unterzeichnete Direccion benachrichtigt hiermit die Herren Actionaire dieser Gesellschafr, daß die erste Auêérheilunig aus dem Capital der Compagne von

Fünf Procent voin Nominalwerth ver Actien, dem-

aach von 25 Thlr. \zr. für jede ganze Actie,

und von 12 Thir. 15 (gr. für sede halbe Actie im nächsten Monar Februar Statt fiader. Gegen Vor- ¿zeigung oder fcanfirte Einscndung der Actien- Docu- mente, um darauf die erforderliche Absczreibung vor- ehmen zu können, sid die Scheive zur Hebung die- ser Dividende vom 1. Januar 1834 an, im hiesigen Haupt-Büreau in Empfeng zu nehmen, auch werden die Herren Actionaire, in soweit sie der Direction be- fannt sind, durch ein besonderes Rundschreiben von den näheren Formalcäten in Kenatniß geseur werden. Elberfeld, den 16. December 1833. Direction der Rheinisch - Weßindischen Compagnie.

Assecuranr gegen Hagelschaden.

Die neve Berliner Hagel- Assecuranz-Gesellschaft wird auch in diesem Jahre gegen bestimmte Prämie den Ersatz des Schadens übernehmen, den die Feld- früchte durch Hagel erleiden.

Die Bedingungen sind hier im Haupt-Bureau, Beh- renstras,e No. 35, s0 wie In sämmnitlichen Agenturen cinzusehen, welche Letztere binnen Kurzem mit den erforderlichen Materialien zur Annahme von Versiche rungs-Anmeldungen verschen sein werden,

Berlin, im Januar 1554. i Direction der neuen Berliner Hagel-Asse-

curanz-Gesellschaft

Fleischermeisters Johann Gottlieb Deusing zu Uibi- gau Sohn, geborea den 22. August 1792, der den lezcen Nachrichten zufolae im Jahre 1812 in Gum- binnen gearbeitet ac und dann der französtschen Armee nach Rußland gefolgt cin soll;

13) der Stellmacher Carl Gottlob Koegel, geboren zu Mühlberg den 25. April 1760, der 1778 in die Fremde nah Curland, von da nah Umsiëer- dam und sodann nach Oftindien gegangen, und im nre 1802 auf der Insel Ceylon verstorben sein oll, ohne daß sein Tod zu bescheinigen gewesen ;

oder deren etwanige Erben werden hierdurch aufgefor-

dert, sich binnen neun Monaten, spätestens in dem auf den 31. Juli 1834, Vormittags 9 Uhr,

vor unserm Deputirten, Herrn Ober - Landeëgerichts-

Referendar Schulze, anberaumten Termine {riftlich

oder persônlich zu melden und zu legitimiren, widri-

denfalls die genannten Abwesenden für todt erklärt wer- gen, ihr Vermögen äber den sich legitimirenden Erben

1) der SHmide Zohyanu Gottfried Richter, Sohn | und event. dem Fiscus zugesprochen wird.

M U

Zufolge unser Bekanntmachung vom 3. Dezember v. f. zeigen ivir hiemir ergeben an, daß bei der am 2. dieses in Paris Start a?habten Verloosung der Spanisch - Französischen zinslosen Schuld, Serie 24, welche die Nummern 22909 bis 23904 inclusioe- ent- halt, geiogen worden isi. “Den rejp. Inhabern dieser Obligationen zahlen wir demnach den Betrag dafür, entweder sofort baar, oder tauscen solde, nah ihrer

Wahl, gegen Spanische 3pCr. Rente aus.

Berlin, den 8. Januar 1834. 7 Hirschfeld u. Wolff, Linden Nr. 27.

Literarishe Anzeigen. Bei Eduard Brandenburg in Berlin, Mark-

arafensicaße Nr. 44, if so eben erschiener und durch alle Buchhandlungen zu beziehen :

die Verordnungen der Jahre 1813 bis Ende 1819. ander sche Buchhandlung, Charlottenstraße Nr. 11.

In unserm Verlage if so eben erschienen und in allen Buchhandlungen des Än- und Auslandes, bei E. S. Mittler in Berlin (Stechbahn Nr. 3.), Posen, Bromberg, Gnesen zu erhaiten: :

Schulz, Dr Otto, ausführlichelateinishe

Grammatik für die oberen Klassen ge- lehrter Schulen. 2te verbesserte Auflage. gr. 8vo. 47 Bogen. Preis 1 Thlr. 10 sgr.

Passende Anordaung, Reichhaltigkeit des Inhalts, Klarheit und Bestimmtheit der durch zahlreiche Bei- spiele erläuterien Regeln, hatten dieser Grammatik schon in ihrer ersten Gestalt viele Freunde gewonnen. Dies und die hdchst ehrenvolie Empfehlung Eines Hohen Minifterii der Geistlichen und Unterrichts-An- geleaenheiten haben auch die Einführung der Gram- matif in mehreren Gymnasien veranlaßt. Um so mehr glauben wir allen Kennern der lateinischen Sprache, besonders aber allen Direktoren und Lehrern gelehrter Schulen diese neue Ausgabe zur Einführung empfeh- len zu müssen, die, zwar an Umfang nur um zwei Bogen vergrößert, doch auf feiner Seite ohne Zusäße und Verbesserungen geblieben ift Der wohlfeile Preis ist gewiß geeignet, die Verbreitung des Buches unter den Schülern shr zu erleichtern. :

Buchhandlung des Waisenhauses in Halle.

Bei Ludwig Oehmigke in Berlin, Burgstrasse No. 8, ist s0 eben erschienen:

VVürdigung der Schrift des Herrn Prof. Dr, Kra- Dichfeld; »Ueber die Nothwendigkeit gründli- cher pharmacologischer Kenntnisse zum Ueben einer glücklichen Praxis in der Medicin u. s. w.«ch von den Apothekern Berlins. geh. 5 sgr.

Eleaanteste, beste und „wohlfeilste Ausgabe voi Walcer Scott’s Werken, deutsch. Einzelne (oft 500 Seiten enthaltende) Bände à

75 sgr.; vollständig in 55 Bänden à 63 sgr. I. A. List in Berlin, Burgstraße Nr. 9.

In der Ensl in schen Buchhandlung (Ferd. Mül- ler), Breite Straße Nr. 23, ist so eben erschienen: T für praftishe Aerzte. gr.

| unsere Fustitutionen vor jedem

Allgemeine

_Preuß1lsckche Staats-Zeitung.

Berlin;

E N l Q. rie S: Ta N

E C Me L E A A I (S

E R E E E E 1

Amtliche-Nachrichten. Kronik d&s Tages.

Der Justiz - Kommissarius Richter zu Schweidniß ist zu- gleich zum Notar im Departement des Ober - Landesgerichts zu Hreslau bestellt worden.

Abgereist: Der Königl. Dänische Geheime Rath und Hof- Jägermeister, Graf von Hardenberg-Reventlow, nach Kopenhagen.

Zeitungs-Nachrichten. A. u 9-l.a f d.

Rußland.

St. Petersburg, 1. Jan. Seine Majestät der Kaiser haben dem Geheimen Rath und Ober - Ceremonienmeister Gra- fen Woronzoff - Daschkof, den General - Lieutenants Kryscha- nowski, Bartholomai |. und Güllenschmidt und dem General- Quartier - Meister der aktiven Armee, General - Adjutanten Berg, den Weißen Adler-Orden, den General - Majors Luce, Chri- stfiani und Fedorenka 1. den St. Annen - Orden {ster Klasse und den General-Majors Martoff [l1., Offenberg Il. und Buschen denselben Örden mit der Kaiserlichen Krone verliehen.

Der Marschall, Marquis Maison, Botschafter Seiner

| Majestät des Königs der Franzosen, und der Graf Simonetti,

außerordentlicher Gesandter Sr. Majestät des Königs von Sar- dinien, sind hier eingetroffen.

Der Graf Rati Manton is|ff auf Allerhöchsten Befehl als Französischer Konsul in Tiflis anerkannt worden.

Die Stadt Mitau hat eine Schulden-Last von 66,995 Sil- ber-Rubeln, zu deren Tilgung in einem Allerhöchsten Ukas vom die nôthigen Maßregeln vorgeschrieben worden sind. '

Franktreétdchck.

Paris, 2. Januar. Die Anrede, welche Herr Dupin der Aeltere in seiner Eigenschaft als Präsident der Deputirten-Kam- mer am Neujahrs-Tage an den König hielt, lautete folgender- maßen :

¡Sire! Denen, die der Regierung von 41830 nur eine vorüber- gehetide Dauerc weissagten, können wir antworten, daß das Fahr

Ï seit der Fuli- Revolution {hon viermal seine Zahl verändert hat; '

daß alle Ereignisse, selbst diejenigen, welhe vom Zufall und vom Glück abhängen, die Wirksamkeit der Gewalt unterstüßt

| haben, und daß so unsere Angelegenheiten zu dem gedeth- lihen Zustand gelangt sind, in dem wir sie jeßt erblicken. | Sire, ih ernéuece JFhnen heute dieselben Wünsche. GlÜdck-

lich, sie im Namen der Deputirten - Kammer auszusprechen, deren | Mitglieder sich um mich drängen, wünsche ich Jhnen nicht das,

was zum Glücke eines Familien-Hauptes ausreicht: in dieser Bezie-

| hung, Sire, hat die Vorsehung iängst Fhre Wünsche erfüllt. Î Aber ich wünsche Ew. Majestät das, wonach Sie immer gesüvrebt Ï haben, und was allein einem guten Könige Freude machen kann: Ï daß unter Jhrer Regierung, Sive, Frankreich die höchste Stufe Î des Ruhms und des Wohlstandes erlangen möge! -—— Nach außen

hin fecundschaftliche Verhältnisse, ein blühender Handel, der

N Friede, so lange er möglich seyn wird, aber der Friede, wie Î Sie ihn wolien: eine ehvrenvoller und sicherer Friede, der etn- h zige, der unserer Nation zusagen ‘bei Ï Unterricht und Wohistand, eine darch die Geseße beshüßte Freiheit, Î cine púnktlich gehandhabte Rechtspflege, Sicherung der dentlichen Î Ruhe, die Uebereinstimmung aller guten Bürger, die umsichtige Ï Mitwirtung aller Gewalten, um JFhren verfassungsmäßigen Thron Ï zu befestigen, und um unsere Fnstitutionen in dem großmüthigen

fann! Fm Fnnern Arbeit,

und aufrichtigen Sinn zu entwickeln, den die gesuuide Meinung des

| Franzdfischen Volfes an dieselben knüpft! Dies sind unsere

Wünsche , Sire , die, wie wir niht zweifeln, mit denen tes Königs der Franzosen Übereinstimmen. Die Nation rechuet auf die Stabi-

Î lität unserec Fnstitutionen, weil sie auf Fhre Treue in Bewahrung,

H I

Ï wie auf unsere Festigkeit in Aujrechthaltung derselben rechnct.“/

e

Der König erwiederte: :

„Fa, Sie haben Recht; Frankreich weiß, daß Jch Mich ihm ganz hingegeben habe. Jn dem Augenblicke der Gefahr hat es Mich __be- reit gefunden, Mich in dieselbe zu stürzen, um es vor denienigen zu bewahren, deteit es ausgeseßt war. So stud wir, M H., Dank Jh- rer Mitroirlung, Dank dem Beistande aller aufgeëlärten Leute und der Masse der Nation, die eben so wenig Anarchie als Despotismus will, dahin gelangt, dem Wunsche der Fuli-Revolution zu genügen, Angriff zu s{hüßen, und sie gaitzen Reinheit zu erhalten. Dies war, welche Fch von Fhnen verlangte, aben. Die Nation enpfindet heute die

dem Lande in ihrer M. H, die Mitwirkung, und die Sie Mir bewiiligt

auten Wirkungen davon; un

L ,

hen Sie, Meine Herren, die Genugthuung, als Deputirte den hohen

Z Austrag, den die Nation Fhnen anvertraut, erfülit und threr Er-

wartung. entsprochen zu haben; Fch wünsche Fhnen GlÜck dazu! Mit derselben Freude empfauge Fch Jhre Glückwünsche wegen des aünstigen Zustandes, in dem h Frankrcich befindet, wegen seiner vortheilhaften Lage nach Außen hiä, rwoo woir Úberall die Würde und Ehre Frankreichs aufrecht zu erhalten ls haden, ohne den Frieden zu stòren, jenen Fricden, hinsichtlich dessen man so viele Besorgnisse und Zweifel zu verbreiten gesucht hatte, und dessett Früchte wir dennoch heute in der Vermedrung unsers Handels und unsers Wohlstandes, und in der inneren Ruhe genicßen, deren «wir uns inmitten der Ruhe von Europa erfreuen. Fch hoffe, daß die bevorstehende Sesston jene Ruhe durch Geseße noch mehv befestigen werde, die, indem sie die Versprechungen der Charte erfüllen, AUes

F erjüllen werden, was Frankreich von Fhnen und von Mir erwartet.‘

Auf die Anrede, mit welcher der Großsiegelbewahrer im Na- men des Staats-Raths vorgestern Abend den König begrüßte, evwiederten Se. Majestät unter Anderm Folgendes: „Sie wissen, Herr Großsiegelbewahrer, wie streng Jch darauf halte , daß wir niemals den Kreis der geseßlichen Ordnung verlassen, und daß die Verwaltung immer nur in dem Geseke die Kraft suche, deren

wenn Fch das Glück habe glauben zu. Ï können, daß Meine Dienste dem Lande nüßlich gewesen stnd, so ha-

sie zur Unterdrückung der Parteien bedarf. Diese Kraft wird auch immer ausreichen, vorzüglich wenn die Beamten sih nicht dazu verleiten lassen, in einer erträumten Zukunft, die der Na- tional-Wille und die gesunde Vernunft in gleichem Maße ver- werfen, jene Trugbilder zu erblicken, die man ihnen beständig vorhält, um ihre Einwirkung zu lähmen. Nur dann werden sie sich Meines Vertrauens würdig zeigen und Mir wahrhaft r ebn seyn, das Gebäude unserer Verfassung täglich mehr zu efestigen.

Die Gazette sagt: „Das Journal des Débats bemüht sich seit einigen Tagen vergeblich, das Publikum mit den Orien- talischen Angelegenheiten zu beschäftigen, und, wie die Englischen Journale, von Krieg zu jprechen. Es ist dies eine handgreifliche List der Englischen und Französischen Doctrinairs, ura die Auf- merksamkeit der Parteien von den inneren Angelegenheiten bei- der Länder abzulenken, um das reformirte Parlament und das Parlament des Monopols zu beschäftigen. Diese List. wird aber Niemanden täuschen. Es is gegenwärtig durchaus nicht die Rede von Krieg, und den doctrinairen Journalen der beiden Länder werden ihre Rodomontaden zu nichts helfen. ‘/

Der Präfekt des Departements der Charente, Herr Larre- guy, ist an die Stelle des Herrn Barthélemy zum Präfekten des Dept. der Maine und Loire ernannt worden.

Im Jahre 1833 sind in Frankreich 9 Pairs, 15 General- Lieutenants, 13 Brigade-Generale, 1 Kardinal, 3 Erzbischdfe, 3 Bischdfe, 6 Deputirte und 20 ehemalige Deputirte der constitui- renden Versammlung, des Konvents und des geseßgebenden Kör- pers gestorben.

Der Marquis von Fiß - James (Sohn des Herzogs) er- schien am Zisten v. M. vor dem Assisenhofe zu Rouen unter der Anklage des Angriffs auf dié Thronfolge-Ordnung und auf die Rechte, welche dem Könige durch die Nation verliehen wor- den. Aus der Anklage-Akte ergab sich, daß Herr von Fib-Ja- mes an die Wand eines Wirthshauses in Guerbaville die Worte : ¡Es lebe Heinrich \.!“/ geschrieben hatte. Herr von Fiß-James verthcidigte sich selbst, und hielt bei dieser Gelegenheit eine Rede, auf welche die hiesigen legitimistischen Blätter einen großen Werth zu legen scheinen. Sie lautete im Wesentlichen folgen- dermaßen :

¡Fch glaube nicht, daß man einé Verurtheilung von Fhnen erlangen wird, weil ih Heinrich von Bourbon Heinrich V. genannt hade. Es is niemals Jemanden eingefallen, ihn anders zu nennen. Wenn ich mich nicht irre, war, es: Herr Mauguiti, dkr ihn zuerst in der Deputirten - Kammer o nafinte. “Herr Persil nennt Heinrich V. vor dem ganzen Gerichtshofe, “und die Fournale aller Mei- nungen sagen“ täglich: Heinrich V. Die Worte: „„Es lebe Heinrich V. !// konstituiren in den Augen der Menge nicht das, was man aufrührerishes Geschrei zu nennen pflegt. Es is, m. H., ein Ruf der Hoffnung und der Zukunft. Sind etwa die Zeiten, in denen wir leben, o günstig, daß dieser Ruf einer besseren Zu- kunft nicht aus der Brust der Legitimisten entschlüpfen sollte? Es lebe Heinrich V! Dieser Ruf bedeutet für uns iunge Leute, die wir den Fehlern der Restauration fremd sind, soy viel, als: Zufkünftige Freiheit, Unabhängigkeit, Ehre und Ruhm! Es ist nicht der Ruf eines shleckzten Bürgers, sondecn ein echt Französischer Ruf. Und wollten Sie, meine Herren, die Einzigen seyn, welche in Frankreich jene Worte bestraften? Sie haben nicht vergessen, daß die Partser Jury im Monat Februar d. F. den großen Schriftsteller (Chategubriand) freisprach , aus dessen Munde Frankreich die hochherzigen Worte vernommen hatte: Ma- dame, Fhr Sohn ist mein König! Die Anklage gegen mich übt sich auf nihts; man wünscht nur“einen Namen zu bestrafen, we.l dieser Name, ich sage es mit Stolz, den Leaitimisten theuer isi; und Sie sind es, meine Hercen, denen man eine solche iâm- merlicize Rache übertragen möchte. Aber mit Zuversicht behaupte ich, daß Sie mich nicht verurtheilen werden, weil Sie unabhängige Miänner, weil Sie zu gewissenhaft und unparteiisch find, als daß Sie sich zu Werkzeugen einer rachsüchtigen und hämischen Gewalt sollten gebrauchen lassen, und weil Sie einsehen, daß Fhre Mission nicht die des Hasses und der Rache, sondern die: der Gerechtigkeit und Wahrheit ist. Es ist Zeit, meine Herren, daß die Fury, jene nationale Pairie, um mih des Ausdrucks des Herrn von

Chateanbriand zu bedienen, einer Gewalt entgegentrete, die sowohl über uns, die sie Besiegte nennt, ais Über die- jenigen, die fle feúher ihre Freunde nannte, mit blinder

Wuth herfällk. Bedenken Sie es wohl: Politische Verurtheilun- gei ändern den Menschen nicht. Fs durch dieselben seit drei Fah- ren die Ausdauer der beiden Parteien ermüdet worden? Fragen Sie jene Gemarterten auf dem Berge Saint - Michel, Royalisien und Republifaner, ob das, was ste erdulden, anstatt sie entmuthi- gen, sfe nicht im Gegentheil in ihrem Glauben bestärft. F“agen Sie fle, ob ste thre Freiheit um den Preis der Schande zurück fau- fen möchten, indem se Renegaten wüten, wie diejenigen, wel- che ihre Ketten geschmiedet haben. Fragen Sie die Kerker- meister jener neuen Bastille, db der Ruf: Es lebe Ludwig Philipp! an jenem Orte ertônt. Nein, meine Herren, das Gefäng- niß ist ein Versammlungsort für alle Männer von Herz und Ueber- zeugung geworden Dorrx begegnen sich das Genie Chateaubriands, das echabene Talent Cavrrels, die Loyalität des Vendeer Landman- nes utid die Energie des Republifaners. Wohlan, wenn es seyn musi, so werde auch ic hingehen, wo jene Männer gewesen sind. Fch weiß nicht, was die Zukunft mir aufbewahrt; wenn man mici aber, als Lohn für Lie Hingebung an meine Sache, zu jener rothen Maschine hinschleypen foilte, die man zur Schande für un- ser Fahrhundert noch fet errichtet, um politische Verbrechen zu bestrafen, jo würden selbs daun, wie jet, meine leßten Wünsche fur Heinrich V. und für Franfreich seyn: der leßte Ruf, der aus meinem MNunde ertönte, würde derselbe scyn, der mich heute hierher geführt hat.‘

Herr von Fiß-James wurde nach diesem Vortrage von der Jury für nicht schuldig erklärt, und demnach freigesprochen.

Großbritanien und Jrlan d.

London, 3. Jan. Herr Stanley und Lord Althorp sind gestern Abend wieder in London eingetroffen.

Herr George Lamb, vormaliges Parlaments-Mitglied, und seit dem Eintritt des Grey’ schen Ministeriums Unter - Staats- Secretair im Ministerium des Junern, ist heute hier mit Tode abgegangen. :

Der neue Englische Gesandte am Portugiesischen Hofe,

Freitag den 10en Januar

0 vas de Walden, ist noch nicht nach Lissabon ab- gereist.

Man ist für das Schiff besorgt, welches zu Stockholm mit den Equipagen und Effekten des Lord Howard de Walden und seiner Gemahlin befrachtet worden is, um dieselben na Lissa- bon zu bringen, weil man nicht die geringste Nachricht über die Fahrt desselben hat.

Das Dampfschiff „James Watt‘, welches in Portsmouth eingetroffen ist, brachte Zeitungen und Briefe aus Lissabon vom 22. Dezember mit. Man hatte dort in den lebten Tagen gleichfalls die (aus denen bereits gestern im Artikel „London“ Einiges mitgetheilt worden) Nachricht von dem Angriff, den die Miguelisten vor Porto von Arguardente aus auf die belagerte Stadt gemacht, erhalten. Nach diesen Angaben soll sich die Zahl der angreifenden Miguelisten auf 5000 Mann belaufen haben, und. der Verlust, den sie erlitten, schr bedeutend gewesen scyn. Das 10te Regiment von der Besazung der Stadt Porto und die Freiwilligen von Porto, welche den Angriff zurücks{chlus gen, hatten, außer dem Obersten Pexioto, nur höchstens 100 Mann an Todten und Verwundeten verloren. Man hoffte, daß die Miguelisten nah dieser Niederlage sich weiter zurückziehen und die Umgegend von Porto ganz räumen würden, wo es ih- nen s{chwer werden möchte, während des Winters den nöthigen Unterhalt zu finden. Am Tajo hatte sich die Stellung der beiden feindlichen Armeen nicht verändert; man überzeugt sich immer mehr, daß die Position, welhe Dom Miguel ein- genommen, zu gut gewählt ist, als daß man ihn mit Gewalt aus derselben verdrängen könnte; von der anderen Seite scheint es aber eben so gewiß, daß in Santarem selbst der immer zu- nehmende Mangel an Kleidungsstücken und Mundvorräthen, so wie die stets häufiger werdenden Desertionen, Dom Miguel bald veranlassen dürften, seine Lage zu verändern. Kurz vor der Abfahrt des „James Watt“ hatte Admiral ‘Napier reiche Beute gemacht. Es war ein großer Kauffahrer, mit 20 Kano- nen bewassnet, unter Miguelistischer Flagge in den Tajo einge- laufen; den Pedroistischen Schissen geláng es, sich mit wenigen Schüssen desselben zu bemächtigen. (Vergl. den Artikel London im gestrigen Blatte der Staats-Zeitung.) Das Schiff war vor länger als einem Jahre, mit einigen verbannten Edelleuten, von Dom Miguel nach den Portugiesischen Besibungen in Afrika abgesendet worden, hatte dann eine Reise nah Ostindien ge- macht und kam jebt mit einer großen Ladung Kolonial-Waaren und andeëthalb Millionen an-Gold und Silber zurü, ohne daß die Manr-chaft etwas davon’ erfahren hatte, daß seitdem in Lif- sabon Dom Miguel seinem-Bruder hatte Plas machen müssen.

Der neue Portugiesische Geschäftsträger in London, Herr Sarmiento, ist mit dem „James Watt‘/ in England eingetroffen.

Nach dem Dampfschiffe „James Watt“ war zwar noch in Deal das Schiff ¿Dom Pedro“ eingetroffen, welches Lissabon am 23. verlassen hatte; doch hat es keine neuere Nachrichten mit- gebracht. Das Gerücht von einer Resignation des Miguelisti- schen Ober-Befehlshabers M'Donald hatte s nicht bestätigt, und von dem Eindringen Spamischer Truppen in Portugal war auch nicht viel mehr die Rede. Dagegen sprach man in Lissabon viel von einem anderen Gerüchte, welches sih in den lesten Tagen verbreitete; man behauptete nämlich, die auswärtigen Freunde Dom Miguel's gingen damit um, einige Kriegsschiffe auszurüsten und ihm zu Hülfe zu senden; hiermit brachte man den erneuer- ten Eifer in Verbindung, mit welchem Dom Pedro an der Jn- standsebung seiner Flotte arbeiten läßt. Ueber den Gang der Unterhandlungen: meldet ein Korrespondent des Courier, der Oberst Hare habe dem Dom Miguel die Vermittelung Englands angeboten, habe aber zur Antwort erhalten, daß durchaus feine Vermittelung angenommen werden würde, deren Basis nicht die Anerkennung Dom Miguels als König von Portugal sey.

Die Lissaboner Blätter zeigen an, daß der General Stubbs, zur Belohnung für seine Verdienste um die Stadt Porto, die Pairswürde und den Titel: Baron de Villa nova de Gaia, erhalten habe.

Im Globe heißt es: „Herrn O’Connell's Aufforderung an die Protestanten wird, wie zu erwarten stand, nicht nur ganz an degctet geaen, sondern es hat sogar ein großer Theil derselben eine Adresse an den Lord-Lieutenant von Jrland ge- richtet, worin sie sich für Beibehaltung der Union aussprechen. Noch erfreulicher und wichtiger ist es, daß sich auch die achtba- reren und einflußreichheren Mitglieder der katholischen Kirche von den Tiraden des großen Mannes nicht im geringsten bewe- gen lassen. Mit einem Wort, sowohl die Frage wegen Auf- lôsung der Union, als die, Aufwiegelung verschwinden in Jrland immer mehr und mehr, und die Regierung braucht nur bei ihrer jeßigen ruhigen und gemäßigten Haltung zu bleiben und jedes unkluge Zusammentreffen mit Herrn O'Connell, sey es nun auf geseßlichem Wege oder anders, zu vermeiden, so viel es sich ohne Verzichtleistung auf das ihr geziemende Ansehen vermeiden läßt, und der Einfluß dieses schädlichen Jndividuums, das nur durch zufällige Umstände so bedeutend wurde, wird sich allmälig verlieren.“

Das Post- Amt zu Liverpool hat im vorigen Jahre eine Einnahme von 70,918 Pfund gehabt, etwas weniger als im vorhergehenden, wo sich dieselbe auf 70,974 Pfund belief. Sie übertrifft die des Post-Amts ‘von Manchester um mehr als 16,000 Pfund, und is, nach der von London, die bedeutendste in ganz England, ;

Das Schiff „„Columbine ‘/, welches die Dampfböte auf der Expedition nach dem Niger begleitete, ist vorgestern von Fer- nando Po in Liverpool angelangt. Der Chef der Expedition, Herr M'Gregor Laird, kehrte mit demselben in seine Heimath zuru; ob sich auch die Herren Lander an Bord desselben be- fanden, wußte man in London noch nicht.

Am Dienstage wüthete hier ein furchtbarer Orkan, der sich, den eingehenden Nachrichten zufolge, fast über ganz England erstreckt zu haben scheint. ; j j,

Der Stand der hiesigen Börse ist in den leßten Tagen fast unverändert geblieben. f *