1834 / 13 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

Lit it C E R E B ¡7 ia Gie

mittelbayen oder unmittelbarèn Unterstühung der Bank der Vor- einigten Staaten durhzusezen im Stande seyn werden.“ -

Jnlan.d.

Berlin, 11. Jan, Jn Berlin wurden im Jahre 1833 überhaupt 9341 Kinder, nämlich 4738 Knaben und 4603 Mâäd- chen geboren, und es starben 7940 Perfonen, woraus sich ein Zuwachs der Bevölkerung von 1401 Individuen ergiebt. Un- ehelich. geboren wurden 736 Knaben und 755 Mädche8/ zusam- men 1491 Kinder, von denen jedo mehr als die Hälfte, näm- lich 773, bald nach der Geburt starben. Zwillings- Geburten kamen 103mal vor. Getraut wurden 2032 Paar. Im Ver- gleiche zu dem Jahro 1832 wurden im vorigen Jahre 1051 Kinder mehr geboren, als in jenem; dagegen starben auch 144 Personen mehr. Jm großen Charité - Krankenhause befanden sich am 31, Dezember 1832 7283 Individuen, im Laufe des vorigen “Jahres traten hinzu 5969; in Summa 6697. Von diesen wurden 4903 Individuen als geheilr und 116 als nicht geheilt entlassen, 7 entliefen und 916 starben; zu- sammen 5942_Jndividuen. Mithin blieben am 31, Dez. 1833 in Bestande 705 Personen, nämli 351 Männer, 338 Frauen, 13 Säuglinge und 3 Pfleglinge. Einige andere statistische Notizen Uber die Hauptstadt dürften ebenfalls nicht e n- teresse seyn. So sînd z. B. im Jahre 1833 62,412 eisende

in Berlin angekommen und 61,210 von hier abge- gangen. Unter den Angekommenen befanden sich 6012 und unter den Abgegangenen 5094 Ausländer. Zum

Stadtvoigtei - Gefängnisse wurden in jenem Zeitraume Über- haupt 9900 Arrestaten gebracht, nämlich 7470 männliche und 2430 weibliche. Es wurden 1373 Verbrecher ermittelt und an die betreffenden Kriminal-Justiz-Behörden abgeliefert. Dieb- stähle wurden überhaupt 3048 verübt, und von diesen 1008 aus- emittelt, während die übrigen 2040 unausgemittelt blieben. Seuersbrünste ereigneten sich in der Hauptstadt und Umgegend 9 derselben waren erheblich. Von Selbstmorden wurden 78 konstatirt. Ueberdies sind jedoch noch 32 Leichname im Wasser oder an anderen Orten gefunden worden. Ob diese Personen ihr Leben selbst beendigten, oder ob sie ihren Töd durch Verunglúckung fanden, hat nicht ermittelt werden können. Durch allerhand Unglücksfälle verloren 94 Personen ihr Leben. Ueber den Getraide- und Markt-Verkehr ist Folgendes zu melden : Die Getraide- Zufuhr betrug im Jahre 1833 in runden Summen : u Lande 10,139 Wispel Weizen, 3910 Wispel Roggen, 5990 Wispel große und kleine Gerste, und 8955 Wispel Hafer; zu Wasser 11,332 Wispel Weizen, 11,611 Wispel Roggen, 2324 Wispel große und kleine Gerste und 9157 Wispel Hafer. Im Verhältniß zu dem Jahre 1832 wurden zu Lande 493 2 Wispel mehr, zu Wasser dagegen 4589 Wispel weniger eingeführt. In den diesigen Schlachthäusern wurden 4220 Ochsen geschlachtet. _— In den Hafen zu Swinemünde gingen im Monat Dézember v. J. 46 beladene und 12 geballastete Seeschiffe ein und 26 beladene und 5 geballastete Schisse gingen aus. Unter Preußischer Flagge liefen 38 beladene und 11 geballastete Schiffe ein und 18 beladene und 1 geballastetes liefen aus. Den Haupt- Einfuhr-Artikel machten Nordische Produkte aus. 17 Seeschiffe gingen mit Leinsaat cin; 8 Schisfe gingen mit Holz, 4 mit Ge- traide und 4 mit Spiritus aus. Wenn gleich der Handels- Verkehr Stettins im verflossenen Monat nicht so lebhaft gewesen ist, als bei der Konjunktur im vergangenen Sommer erwartet werden konnte, so is doch die Einfuhr, nah Ausweis der Packhofs-Listen, bis auf die Artikel Asche, Kaffee, Eisen, Hanf, Kupfer und Talg, zum Theil bedeutend größer gewesen, als im Monat Dezember des Jahres 1832, und von mehreren Artikeln, z. B. Fischen, Kohlen, Leder, Oel, Reis, Rosinen, Salpeter, Schwefel und rohem Zucker, welche im leztgenannten Jahre nicht importirt wurden, fand in diesem Jahre ein nicht geringer Import statt. Die Haupt-Ein- fuhr-Artikel Stettins bestanden in: 33,270 Ctr. Farbehölzern, 3520 Tonnen Häring, 0869 Tonnen Leinsaat, 7651 Ctr. Oel, 3413 Ctr. Syrup, 2078 Ctr. ‘Thran, 6222 Ctr. Wein, 4531 Ctr. rohem Zucker und 4239 Ctr. Lumpen - Zuker. Die Haupt-Aus- fuhr-Artikel waren 1489 Scheffel Gerste, Hafer und Hülsen- fráchte, 610 Ctr. Zink, 10,066 Kub. Fuß Eichen-Schisssbau- und Nutholz, 3362 Ning Eichen-Stabholz und 131 Stück fiehnene alfen,

M Am sten v. M, fiel ein Fischer aus Fiddichow (Reg. Bez. Stettin) von seinem durch den Sturm bewegten Fisch-Behälter râctlings ins Wasser. Einem seiner Kinder, einem 13jährigen Knaben, der auf das Angiigeschrei der Mutter herbeikam, ge- lang es, mit ungewöhnlicher dur fkindliche Liebe gchobener Kraft- Anstrengung, den Vater aus dem Wasser zu ziehen, und nach vierstündiger ärztlicher Behandlung wurde der Erstarrte wieder ins Leben gerufen. Das Gelingen der That ist um so erfreulicher, als jener Fischer Vater und Ernährer von 7 Kin- dern ift.

84 mal und

Auswärtige Börs2n, Amauterdam, 6. Januar. i Niederl. wirkl. Schuld 504 5g do. 945. Ausgesetzte Schuld 1. Kavz-Bill. 228 448 Amort. 895. 348 72.

| fonia eroica, in 4 Sóben, von L. van Beethoven.

A8 Primien-Scheine 942. Russ. (v. 1828) 1024. (v. t831) 934. 58 Span,

621. 48 481. ; 901: 98 E Antwerpen, 4. Januar,

Span. 58 617. G. 32 41. elg, 95. Met. 965.

ien, 2, Januar.

Bei der heute stattgehabten Serien-Ziehung der älteren Staats- gehuld ist No. 436 herausgekommen; diese enthält Aerarial-Obliga- tionen der Stände von Böhmen von verschiedenem Ziusfusse von No. 150193 bis und mit 1541318.

Neap. 854.

Berliner Börse. Den 11. Januar 1834.

Amtl. Fonds - und Geld-Cours-Zeitcdl. (Preufs. Cour.)

27 Brief Geld Frie} Geld. D SIL S A T I D Det S 2 P E A L T A p ea St. - Schuld - Sch. | 4 | 974 | 967 fGrolshz. Pos. do. 4 ¡1017 A Pr. Engl. Aul. 18. 5 103% 103 fJOstpr. Pfandbr. (4 | | 9 Pr. Engl. Anl. 22.| 5 1034 (103 Pomm. do. 4 11054 405% Pr. Engl. Ohl. 30.| 4 | 915 | 9114 fKur.- u. Neum. do.| 4 | [105f Präm. Sch.d. Seeh.| | 534 | 531 #Schlesische do.! [4054 Kacm. Obl. m. l C.| 4 | 961 | 954 (Rkst.C.c.K.-u.N.—| 66 | Neom. Int.Sch. do.| 4 | 955 | 951 1Z.- Sch. d. K.- u.MN.| 664 | Berl. Stadt-Obl. 4/98 | 975 Königsb. do. 4| | oll. yoliw. Duk|—| 174 | Elbing. do. 41 964 | Neue do. | Ati T5 18x Danz. do. in Th.|— | 364 | Friedrichsd’or ..|—| 137 | 137 Westpr. Pfandbr.| 4 | 984 | 98 QPisconlo ... ..— 34 | 45 1% L Preuss. Cour. Wechsel- Cours. Frief | Geld. I C E LAUSDA ) Km 15 A INELGTORIA, e aa a O es 250 F. Kurz 1412 | S 250 Fl. 2M 141 | Hambaorg ............ . . 300 Mk. [Kaucz (152% O a, e mae s CUO e 300 Mk. |2 Mt. 1515 11514 an 1 LSt. 13 Mt. 6 245| D E 800 Mo A IOE | 804 Wien in 20 Nr ae a ome 150 Fl. [2 Mit. 104% [1035 U O oen oa 150 Fl [2 Mit. 1038 | E e A dh 100 Thl. [2 Mt. 9915| 9817 E as ea ass 100 Thl. |8 Tage (1025 Frankfurt a. M. WZ........ 150 Fil. 2 lt. 193 11024 Petersborg .. aao 100 Rbl. |3 Woch. | 394 | e 600 FI, Kurz —-

Warschau

Meteorologische Beobachtung. Morgens | Nachmitt. Abends Nach einmaliger 6 Uhr. 2 Uhr. 10 Uhr. Beobachtung.

LuftdrucE. . [331,8 « ‘Par. 332, 0 3 ‘’Par.|332, 9 4 ’Par.sQuellwärme 7,0 °® R. Luftwärme |— 1/4 ° R.[+ 1/0° R.|— 1/0 ° R.[-iuewärme 0,3 ° R Thaupunkt zu 2,3 9 R.|— 0,6 ° R. T 4,6 ® R} ußwärme (), : î

1834. | 10. Januar.

Dunfstsättg.| 93 pCt. 87 pCt. 95 Pr: Bodenwärme 1,5 ® R. Wetter... | neblig. trübe. neblig. in A N Mind T SSO. S. S. Ausdünsft. 0,02 1 v Wolkenzug REE T7 | _— Niederschlag 0,0 0 6 Rh,

Königliche Schauspiele.

Sonntag, 12. Januar. Jm Opernhause: Je toller je besser! komisches Singspiel in 2 Abtheilungen; Musik von Me- hul. (Dlle. Fr. Ackermann, vom Kaiserl. Hoftheater zu St. Petersburg: Armantine, áls Gastrolle.) Hierauf: Vestrissinos vor Gericht, Ballet in 1 Akt, von Hoguet. (Dlles. Therese und Fanny Elsler werden hierin tanzen.)

Im Schauspielhause: Des Goldschmieds Töchterlein, alt- deutsches Sittengemälde in 2 Abtheilungen, von C. Blum.

ierauf: Leontine, oder: die Prophezeiung, Drama in 3 Ab- e nach dem Französischen, von L. Angely.

Montag, 13. Januar. Jm Opernhause: Das unterbro- hene Opferfest, heroisches Singspiel in 2 Abtheilungen, mit Tanz; Musik von Winter. (Herr Wild: Murney, als Gast- rolle.)

Im Schauspielhause : ville en 1 acte, par Mr. Théaulon. 5 actes, par. Molière.

In ‘Potsdam: Guten Morgen, Vielliebchen! Lustspiel in 1 Aft, von A. v. Thale. Hierauf: Leontine, Drama in 3 Abtheilungen, von L. Angely.

Dienstag, 14. Januar. Jm Opernhause : vor dem Potsdamer Thore, Vaudeville-Posse in 1 Aft, von C. Blum. Hierauf: Die Fee und der Ritter, großes Zauber- ballet in 3 Abtheilungen. (Dile. Therese Elsler : Fseult und Dlle. Fanny Elsler : die Fee Viviane.

Im Schauspielhause: Französische Vorstellung.

Königstädtisches Theater. Sonntag, 12. Januar. Zum erstenmale wiederholt: Sin- Hierauf: Ludovic, der Korsikaner, komische Oper in 2 Akten, nach ‘dem Französischen des St. Georges: „1Ludovic"; Musik von Herold und Halévy; für die Deutsche Bühne bearbeitet von

2) Tartulïe, comédie en

Ve-terr. 94. Preuss. | Friedr. Genée.

“r

1) Le mariage impossìble. vaude-_

Fi z e . | Í ¿9% . Ein Stündchen | der Kaufmann Brunel auf seine Kosten equipirt hat, mit ein

Prinzessin '

1

Montag, 13. Januar. Ludwig der Springer, romantischez Ritter-Schauspiel in 5 Akten, von Hagemann.

Dienstag, 14. Januar. Raoul der Blaubart, Oper in z Akten; Musik von Gretry. Vorher: Die Beutelschneider oder: das hab? ih gleih gedacht, Posse in 1 Akt, nach einer wahren Anekdote aus dem Leben des berüchtigten Cartouche vom Dr. Arndt. g

E O R R T I T I T T Ei

Neueste Nachrichten.

Paris, 5. Jan. Durch eine Königliche Verordnung vom 31. Dezember wird das Wahl - Kollegium des 3ten Bezirks in Departement der Niederen Seine auf den 4. Februar nah Rouen zusammenberufen, um an die Stelle des Herrn Cabanon, de iti Entlassung eingereicht hat, einen andern Deputirten y wählen.

Dem Vernehmen nach, würden die Herren Bérenger, Vial, Mauguin, Salverte und Cormenin den Vorschlag des General Bertrand, das Gesel, welches die Mitglieder der Familie Buonaparte aus Frankreich verbannt, aufzuheben, in der Devutirten - Kam, mer unterstüßen; ja, ein Blatt will sogar wissen, daß die Her S Thiers und Dupin sich zu Gunsten dieses Antrages erklär

tten. / Gestern hielten die einflußreihsten Mitglieder der Opposj tion eine Versammlung. Mehrere Vorschläge wurden einstimmiz angenommen. Es handelte sich um eine Erklärung, wodur die verschiedenen politischen Fragen genau bestimmt werden soll ten. Herr Mauguin erinnerte in einem lebhaften Vortrage q die Fehler, die wegen Mangel an Einigkeit in der leßten Ss sion begangen worden seyen, und sprach den Wunsch aus, daj ein Jeder sih offên der Sache anschließen möchte, die sie all zu vertheidigen- berufen wären. Seine Rede soll großen Ein

| druck auf die Versammlung gemacht haben.

Der Amerikanische Reisende Herr Morell hat dem Marins Museum, welches von dem Herzoge von Angoulème , als det selbe Groß - Admiral war, gegründet wurde, und das eine der seltensten Sammlungen in ihrer Art besißt, eine vollständige Rústung, wie sie von den Bewohnern der Sandwichs - Jnseln getragen wird, und ein Zelt aus Baumrinde zum Geschent gemacht.

Nachrichten aus Valencia zufolge, ist die Jnsurrection, welche in der Umgegend von San Felipe ausgebrochen war, un terdrúct worden. chon vor der Ankunft der Königl. Truppen hatte das Landvolk zu den Wassen gegrissen und die Jusurgen ten zerstreut. Jhr Anführer Magranet wurde gefangen genom men und erschossen.

Jn einem Privat-Schreiben aus St. Sebastian vom 28, v. M. heißt es: „Heute früh erfuhren wir, daß die Karlisten vor 4 Tagen die Brücke von Villabona passirten, indem sie ihre Rich- tung nah Berasteguy und Leria nahmen. Vorher hatten sie Tolosa angegriffen und dort großen Schrecken verbreitet. Es heißt, daß sie, an 2000 Mann stark, sih mit Zabala vereinigen wollen. Die Militair - Behörden unserer Stadt hatten der Ne- gierung die Versicherung ertheilt, daß die Faction gänzlich zer: stôrt sey; dies brachte uns Danksagungen und Belohnungen; traurig aber ist es, daß man die Regierung auf solche Weise täuscht, denn mit Ausnahme von San Sebastian und Tolosa is nir gends Sicherheit vorhanden, und die Jnsurgenten erheben mit der größten Dreistigkeit überall Contributionen. Die General - Junta von Guipuzcoa wurde auf den 24sten d. M. hierher zusammenberufen, es fanden sih aber wenig Repräsen tanten ein, denn ein großer Theil derselben ist entflohen, und Andere wagten es ‘nicht, sih hierher zu begeben, weil die Karli- sten sowohl den Wählern wie den Deputirten dieser Junta mit dem Tode gedroht hatten. Nach einer vorbereitenden Sikßung wurde daher beschlossen, daß die Versammlung bis zum 29sten d. prorogirt werden, und daß die Cinwohner von eie be- nachrichtigt werden sollten; aber es wird fast unmöglich seyn, daß die Junta zu Stande kômmt, und daß die Ceremonie der Eidesleistung mit der beabsichtigten Feierlichkeit von Statten geht. Von Zeit zu Zeit stellen sich einige Geistliche und Chefs ein, um von der bewilligten Amnestie Gebrauch zu machen, und gewiß würde die Regierung weit glücklichere Resultate gewinnen, wenn sie mit mehr Takt verführe. El Pastor's Kolonne hat sich durch ihren Eifer ausgezeichnet, und, von aller Vormundschaft befreit, wird dieser Chef gewiß mit erfolgreicher Thätigkeit operiren; seine Streitmacht besteht aus 500 Freiwilligen, die 100, welche

gerechnet; aber der General Castañon hat seinen dreizehnjährigen Sohn zum Capitain dieser Compagnie ernannt.‘ Frankfurt a. M., 8. Januar. Oesterr. 5proc. Metall.-96-?;.

96 1. 4proc. 864. 862. 24proc. 525. —. 1proc. 224. —. Br. Bank - Actien 1500. 1498. Parct.-Obl. 1364. 13557. Loose zu 100. Fl. 204. G. Holl. 5proc. Obl. v. 1832 934. 931. Poln. L. 632. 634. Preuß. Präm. - Sth. 534. 527. Zproc.

Span. Rente. 624. 617. 3proc. do. perp. 405. 404.

Redacteur Cottel.

Gedrudt bei A. W. Hayn.

rae

| N? 13.

ÌÎ Lamartine sich im ] „Jch glaubte nicht, m. H.,

I müth so oft schon erschütterten.

Allgemeine

Preußische Staats-Zeitung.

Zeitungs-Nachrichten. Ausland.

Frankrei.

E 5. Jan. Als der Präsident zu Anfang der gestri- en Sibung der Deputirten-Kammer Herrn von Lamar-

| tine aufforderte, die Rednerbühne zu besteigen, gaben sich in Î der Versammlung ganz ungewöhnliche Zeichen der Spannung | und Neugierde kund, mit der man dem ersten dentlichen poli- | tischen Vortrage des berühmten Dichters und Schriftstellers ent-

Die tiefste Stille herrschte im Saale, als Herr von Wesentlichen folgendermaßen vernehmen ließ: daß es mir so frúh schon vergönnt seyn würde, meine schwache Stimme auf dieser Rednerbühne

gegensah.

u erheben, welche für Sie und für mich noch wiedertônt von

den Erinnerungen an unsere großen Staatsmänner. Jhre er- (oshene Stimme schallt noch in meinen Ohren, und das An- denfen an die Beredtsamkeit der de Serre, der Foy,

] der Lainé ist wohl dazu geeignet, denjenigen eine heilige Scheu Ï einzuflôßen, die das | hen, wenn auch nicht sie zu erseßen. ] von dieser gerehten Scheu und Ohnmacht durchdrungen , se! Ï mir mein Aufenthalt auf dieser Rednerbühne, die so tand? } Hoffnung täuscht und verzehrt, wenigstens eine kostbare Gele- Ï genheit , / 4 A so viele hohe und. edelmüthige Gesinnungen des Patrio-

das Land berufen hat, an ihrem Plaße zu spre- Mehr als irgend einer,

jenen Männern den Tribut der Verehrung darzubrin-

tièmus, des Genie's, der politischen Tugend, welche unser Ge- Jch werde mich nicht, m. H., auf eine gründliche und ausführliche Prüfung aller Theile der Adresse einlassen. Jch erkenne mit der Kommission und mit Jh- nen an, daß die materielle Ordnung wiederhergestellt, daß unser innerer Wohlstand wieder im Zunehmen isk, und ohne zu vergessen, daß der vortreffliche Geist des Volkes, die tiefe Intelligenz Frankreichs und besonders der Mittelklassen einen großen An- theil an diesen glücklichen Resultaten hat, schließe ich mich doch meinem ehrenwerthen Kollegen, dem Herrn von Sade, an, um einen unparteiischen Zoll von Lobsprüchen zu entrichten. An dem

Guten, was einem Lande begegnet, hat, wie an dem Bösen, die Verwaltung immer; ihren Theil, und wenn ih ihr auch vielleicht bald. strenge Heußerungen der dffentlichen Meinung über Alles, was unsere politischen Fortschritte, unsere gesell- schaftliche Entwickelung, unsere administrativen Freiheiten be- trifft, zu hôren geben muß, so is es doch nicht ehrenvoll, un-

gerecht, nicht ruhmvoll, undankbar zu seyn; und ich er- fenne deshalb mir Vergnügen an, daß eine Frankreichs

würdige Armee organisirt worden ist, daß aufrichtige An- srengungen gemacht worden sind, um das Schicksal der niederen Klassen durch Unterricht zu verbessern, daß der Gewerb- leiß auf eine energische Weise unterstüßt, daß das Hauptwerk der Diplomatie, das Werk des Friedens, erfüllt worden ist, daß

die Würde und die hohe Rechtlichkeit des Landes in dem Manne,

der sich an der Spiße unserer auswärtigen Angelegenheiten be- indet, auf eine würdige Weise personificirt sind, daß in den agen der inneren Gefahr die Verwaltung sich kühn auf die Bresche der öffentlichen Ordnung gestellt hat, und daß in jenen \ugenblicken der Krisis wo der Muth die Stelle der Geschick-

Michkeit vertreten muß, sich etwas von der Unerschrockenheit und

ingebung Casimir Périer's in dem Ministerium gezeigt und jiedergefunden hat. Jch gehe zu der auswärtigen Frage über. Bevor ich sie indeß erêrtere, wünsche ih freimüthig einen Gegen- and, der durch die Adresse angeregt worden ist, zu berühren, wenn hnen nämlich meine Worte nicht verdächtig, wenn Sie nicht ielleicht im Voraus gegen einen Mann eingenommen sind, der us seinen Gesinnungen für ein hohes Unglück kein Hehl macht. \ch meine nämlich jeven Theil der Adresse, welcher Maßregeln der Strenge gegen einige Departements der Vendée zu verlan- jen scheint. Jch bin der Mandatarius keiner Partei; ich ürde den Auftrag, die Thorheit oder gar das Verbrechen zu vertheidigen, nicht angenommen haben. Niemand hat sich lauter ls ih gegen alle die unsinnigen und strafbaren Versuche der ewaltthätigkeit und ‘des Bürgerkrieges ausgesprochen; Nie- and hat sorgfältiger und mit größerer Strenge in seinem

Rigenen Herzen die Neigungen und Gefühle des Menschen

jon den Pflichten des Bürgers und des Franzosen zu sondern esucht; Niemand wünscht aufrichtiger, als ich, daß unser un- lücéliches, von den verschiedenartigsten Factionen so lange_zer-

Berlin,

Montag den ' 1Z3ten

Ee gr]

eine positive und eine negative. Die eine besteht darin, den Ereignissen, welche uns als unvermeidlich erscheinen, vorzubeu- gen und sie zurück zu stoßen; die andere darin, dasjenige ruhig in Erfüllung gehen zu lassen, was die Geschicke der Reiche Ver- hängnißvolles und Tödtliches verhängen und aus einem Unter- gange, den man nicht mehr verhindern kann, Nußen zu ziehen. Der Adreß - Entwurf scheint mir sehr bestimmt die erste jener beiden Politiken anzunehmen eine, meiner Ansicht nach, blinde und der Welt verderbliche Politik, eine Politik, die darauf aus- geht, das Aufblühen der Zukunft zu verhindern. Sie ertragen mit Ungeduld das Joch der Wiener Verträge; Sie s{dpfen un- bequem Athem in zu beschränkten Gränzen ; Sie hoffen noch auf eine größere Ausdehnung des Gebiets und der Nationalität; Sie wollen mit Recht die dem Herzen Frankreichs zu nahe liegenden Grän- zen erweitern; Sie wollen einen größeren Raum zwischen sich und ihren Feinden; und doch wehren Sie sih dagegen, daß eine Neihe detaschirter Forts diese Hauptstadt der Freiheit um- schließe. Wohlan, meine Herren, alle jene Resultate scheinen mir in der Orientalischen Frage zu liegen. Der Paragraph, den man Jhnen zur Genehmigung vorlegt, umfaßt das Geschick A elttheile, Europa’s und Asiens; er umfaßt einen endlo- en Krieg, oder ein weites System des Friedens. Jch bitte Sie

daher, m. H., Jhr Urtheil nicht zu üÜbereilen, nicht leichtsinnig.

zu votiren, nicht ohne die genauesten Aufklärungen eine Frage zu entscheiden, die Jhnen so ganz unvorbereitet vorgelegt wiro. Wir kennen den Gang der Unterhandlungen nicht; wir kennen weder den Gedanken der Französischen Regierung noch den ihrer Verbündeten. Wir wissen nur, m. H., daß: der Orient zusammenstürzt, daß jenes große und mächtige Reich, vor dem so lange Zeit die ganze Christenheit erzitterte, nur noch ein Schatten, ein Name, eine Hauptstádt is. Wir wissen, daß diese Frage, welche die Zukunft -der Welt in sich trägt, nächstens vor Jhnen zur Sprache gebracht werden muß. Halten sie sich also bereit, m. D aber eben deshalb gehen Sie auch nicht vor- her Verbindlichkeiten ein. Wenn Sie Jhre auswärtige Po- litik noch immer in den egoistischen und beschränkten Kreis der sogenannten ausschließlichen Juteressen und der eitlen Nebenbuh- lerschaften ‘einengen wollen; wenn die Worte: Philantropie, Menschlichkeit, wachsende Aufklärung, worauf Sie mit Necht so

stolz sind, bei Allem, was die innere Entwickelung der Vöôl-

ker betrifft, wenn diese Worte, sage ih, bei den Verhältnissen der Nationen unter sich gar“ keine Bedeutung haben jollen; wenn Sie ewig den veralteten diplomatischen Trä- ditionen folgen wollen, so votiren Sie den Paragraphen, wie er JFhnen vorgeschlagen worden ist. Sie werden dann eine kost- bare, vielleicht die einzige Gelegenheit verlieren, der Menschheit eine unendliche Wohlthat zu erzeigen. Sie werden dann viel- leicht einen Krieg haben, einen Krieg ausschließlicher Jnteressen, unfruchtbarer Eigenliebe; Sie werden Schäße und Menschen in jenen blutigen Schlund werfen, und doch werden alle diese Opfer das nicht verhindern, was sie verhindern sollen; und doch wird Rußland seine Fahne in Konstantinopel aufpflanzen! Wenn Sie sich dagegen auf die Hdhe Jhres eigenen Gedankens und der Geschicke dieser merkwürdigen Epoche erheben ; wenn Sie groß- herzig und kühn die enge Politik der sogenannten ausschließlichen Interessen von sih weisen; wenn Sie den Weg der wahren Menschlichkeit, der Philantropie und der gesellschaftlichen Fort- schritte einschlagen ; wenn Sie die Orientalische Frage. in ihrer Beziehung zu dem Gange der allgemeinen Civilisation betrach- ten, dann werden Sie (und ih hoffe, ohne eine Kanone ab- zufeuern, und ohne einen Tropfen Menschenblutes zu vergießen) das umfassendste, das erhevendste Resultat erlangen, was je eine Politik verwirklicht hat. Sie ‘werden als bevorzugte Kin- der der Vorsehung an deè prachtvollen Erbschaft Theil nehmen, die der natürliche Tod des Orientalischen Reiches allen Euro- päischen Nationen erds\net; Sie werden den unbequem lie- genden Nationen des Westens ausgedehntere, natürlichere und deshalb dauerhaftere Grundlagen anweisen; Sie wer- den, wie Kadmus, hinter sh Menschen und Völker auf ein Land aussáen, dem sie je6t entflichen, und so Jhrem Andenken die Segnungen zweier Weslttheile sichern. Diese Initiative ist zu {dn , als daß eine Französische Kammer nicht olz darauf seyn sollte, dieselbe zu ergreifen. Jch bitte Sie da- her noch einmal, die Orientalische Frage ernstlich zu erwägen, sich jeßt nicht auszusprechen, auf den Paragraphen in der Thron- Rede nicht durch eine Umschreibung in demselben Sinne zu ant- worten, sondern sich lieber ganz unbestimmt auszudrücken, bis Sie die nôthigen Aufflärungen erhalten haben. Jch werde spä-

Januar

——————————————————

1834.

S

ey

wurf dieses Mal einen ungewöhnlichen Grad von Wichtigkeit erlangt habe, was wohl besonders darin seinen S alen möchte , daß die Kammer sich ihrem Ende nahe. Es sey aller- dings jeßt an der Zeit, vor dem Lande ofen seine Meinung auszusprechen. „Jch sage nicht‘, fuhr Herr Barrot fort, „wie einer der vorigen Redner : Wir sind der Zustimmung der Wäh- ler gewiß. Es ist Anmaßung und Verwegenheit, dem Urtheile unserer Richter auf diese Weise vorzugreifen. Jndessen darf ich sagen, daß ih die Ueberzeugung habe, mein Mandat mit Ge- wissenhaftigkeit erfüllt Fu haben. Jch theile die Ansicht meines Kollegen, des Herrn Mauguin , über den Adreß- Entwurf, und ih erkläre, wie er, daß ih die Repräsentativ-Regierung in ihrer ganzen Reinheit will, wie ih es schon auf dem Stadthause in einer feierlichen , seitdem so vielfach verläumdeten Akte ausge- sprochen habe. Jch will die Repräsentativ - Regierung- mit einer erblichen Monarchie. Das ist mein Glaubens-Bekennt- niß. Was is aber die erste Bedingung der Repräsentativ- Regierung? Daß die Regierung des Landes eine Regierung der Majorität sey; daß vor dem Gedanken der Majorität jeder andere Gedanke weiche.‘ Der Redner suchte nun, wie Herr Mauguin in der vorigen Sigung, zu beweisen, daß das gegen- wärtige Ministerium nicht einmal mit der Majorität in der Kammer , geschweige denn mit der im Lande einverstanden sey, und mühete sich, die über diesen Gegenstand von Herrn Guizot aufgestellten Behauptungen zu widerlegen. Jm Verlaufe seiner Rede warf Herr Barrot den Ministern noch vor, daß sie die Würde der National-Repräsentation auf verschiedene Weise ver- lest hätten, theils durch Absezung von Beamten, die ih- rer Verte ugung gemäß votirt hätten, theils durch Ver- leihung von Aemtern und Orden an solche Mitglieder, die bei allen Gelegenheiten die Ansicht der Minister gel- tend zu machen suchten. Auch den ungebührlichen Einfluß, den die Verwaltung bei den Wahlen ausübe, machte der Red- ner zum Gegenstand seiner tadelnden Bemerkungen; er wies zu- leßt auf die Nothwendigkeit einer Wahl-Reform hin, ‘und gab zu verstehen , daß er das Wahl - Recht namentlich auf alle Na- tional-Gardisten ausgedehnt zu sehen wünsche. Herr Thiers trat zur Widerlegung des vorigen Redners auf, und äußerte sich im Wesentlichen folgendermaßen: „Das ehrenwerthe Mit- glied, dem ih auf der Rednerbühne folge, hat gesagt, daß unter einer anscheinenden Eintracht vielleiht ein versteckter Zwiespalt verborgen sey ; daß jene Eintracht vielleicht nur in den Worten und nicht in den Dingen herrsche. Er hat sich sogar des folgenden Bil- des bedient; „,„„Wenn hinter unserer dreifarbigen Fahne nicht die wahre Freiheit wäre; wenn hinter allen Betheurungen der Regierungen keine aufrichtige Anhänglichkeit ar die Juli-Fnsti- tutionen läge, was würde dann jene anscheinende Eintracht in den Worten zu bedeuten- haben ?‘/// Er hat Recht. Die Ein- tracht muß nicht in den Worten, sie muß sih in den Dingen kund geben; und ih sage meinerseits, daß, wenn bei allen Be- theurungen der Anhänglichkeit an die Monarchie, keine Anhäng- lichkeit an die Institutionen vorhanden ist, welche die Ordnung sichern, jene Betheurungen durchaus eitel sind. Jch wer- de, meine Herren, dem Beispiele der vorigen Redner folgen. Ich bin bereit, mih einer Gewissens - Prüfung zu unter- werfen, obgleich man bis jezt mehr die Gewissen An- derer, als sein eigenes geprüft hat. Nach Allem, was über das seit drei Jahren befolgte System bereits gesagt wor- den, hätte man glauben sollen, daß kein Stoff mehr zur Erdörte- rung des Adreß-Entwurfes vorhanden wäre; aber man muß nie- mals an der Fruchtbarkeit des Geistes unserer Gegner zweifeln. Man hat jeßt den Angriffen ein neues Gewand umgehängt. Die Uneinigkeit des Ministeriums mit der Majorität ist das Lieblings-Thema geworden. Ein solches Paradoxon is unjern Gegnern neu und pikant erschienen. Dann hat man uns vor- geworfen, daß wir nicht zu einander paßten, daß wir kein System hätten, und daß wir uns der Verantwortlichkeit entzôgen, um sie ei- nemunverantwortlichen Haupte aufzuladen. Jch will diese Vorwürfe in der Kürze näher beleuchten. Was unsern Ursprung betrifft, so ist es- wahr, daß er nicht derselbe ist. Jch, ein einfacher Schriftsteller, den fleißige, gewissenhafte Arbeiten dahin brachten, zuweilen von dieser Rednerbühne herab zu Jhnen sprechen zu dürfen, habe die Ehre gehabt, in den Rath des Königs an die Seite von Männern berufen zu werden,- welche einen großen Namen, eine hohe gesellschaftlihe Stellung, welhe Schlachten gewonnen hat- ten. Unser Ursprung ist daher allerdings nicht derselbe. Aber beweist das nicht gerade, wie falsch der Vorwurf der aristokrati- schen Tendenz ist, den man der Regierung so gern machen

F q y / i issenes Vaterland sich endlich der, Allen so nothwendigen, Ord- | ter die Ehre haben, der Kammer eine Phrase an die Stelle der- | möchte? Was unsere Meinungen betrifft, so wird man mir

Al [ d c m cl nl c l A nz c l g c r l d l c P l c U ß l h c n S î d a te N. ung erfreue. Jch begreife die Erbitterung q Kampfe und im | jenigen vor D aen, Mae 6 M E der S oe d, us E Bezug habende Worte E

; h: -Bil- he die © : ¡g 9: j , e ; « „_ orn gegen einen aufrecht ftehenden Feind; aber wenn eine Yar- mission in Betreff der Orientalischen Ülugelegenheiten befindet. L Man hat gesagt, daß ih unter der Restauration ein An-

Bekanntmachungen. Ao L u Gliabert, De Angen; blt, gelie T 1 Bos rep Subadern dieier d Ste Ver Bottide an 1 A i, dreimal dur ihre eigenen Fehler und dur ein unbeugsa- | Nachdem Herr von Lamartine unter Zeichen des Beifalls | hänger der Demokratie gewesen sey, daß ih über die Wohl-

| S L Pre h lange pize Nase, kleinen Mund und vollständige Zähne. | Obligationen zahlen wir demnach den Betrag dafür, darin enthaltenen Flüssigkeit, uebst deutlicher [Mes Geschick besiegt, sich in das allgemeine Recht flüchtet; wenn } die Rednerbühne verlassen hatte, nahm Herr A. Guiraud |-thaten der Demokratie, über ihren Ruhm und über ihre Größe | Der Arbeitémaun Carl Friedrich August Leh-| Bei seiner Entweichuna trug Lehmann eine grüne|entweder sofort baar , oder tauschen solche, nach ihrer Gebrauchs-Erklärung und Anweisuug, solche kôr- [lles, was sich Starkes, Ehrenwerthes, Moralisches, Intelligen- | das Wort, um die Ansichten des vorigen Redners in Betreff | beredte Seiten geschrieben hätte, und daß ih mi jeßt auf eine }! maun hat, nach den vorläufigen Ermittelungen, eine Tuchjake, graue Beinkleider, eine hellbraune {on | Wahl, gegen Spanische 3pCt. Rente aus. perliche Räume leicht und richtig zu vermessen, [s in jener politischen Partei befindet, laut jede Theilnahme an | der Vendée zu bekämpfen. Er schilderte den Zustand der west- | armselige Weise Männern zur Seite stellte, welche die entgegen-

geseßten Grundsätze vertheidigt hätten. Ich befinde mich hier nicht in der Akademie, und ich sollte eigentlich nicht von einem Werke sprechen, welches ih unter der Restauration herausgege- ben habe. Jn Betracht der Angriffe aber, die man auf dasselbe gründet, muß es mir gestattet seyn, einige Worte darüber zu sa- gen; denn es wäre ein großes Aergerniß, wenn auf den mini- steriellen Bänken neben den Männern, welche beauftragt sind, der dentlichen Ordnung den Sieg zu verschaffen, ein Mann säße, der der Demokratie und dem Verbrechen eine Lob- rede gehalten hätte, wie man mich dessen beschuldigt. Jch strafe eine solche Behauptung förmlich Lügen. Es giebt Leute, welche aus den Journalen ersehen haben, daß Herr Thiers eine Geschichte der Revolution geschrieben hat, und daß er jest als Minister die Grundsäße verleugnet, denen er früher das Wort redete.

lichen Provinzen in den dunkelsten Farben, führte mehrere Fälle kúrzlich verúbter Grausamkeiten und Gewaltthätigkeiten an, und hielt es für durchaus nothwendig, daß die Regierung strenge Maßregeln gegen eine unverbesserliche Partei ergreife, indem sonst zu befürchten stehe, daß die Bürger sich selbst auf eine fráftige Weise Recht verschaffen, und daß der Bürgerkrieg wie- der mit voller Gewalt ausbrechen würde. Herr Odilon- Barrot bemerkte, daß die Erdrterung über den Adreß - Ent-

*) Die Fe die Herr von Lamartine an die Stelle dec im Entwurfe befindlichen (vergl. den Artikel „Neueste Nachrichten// in Nr. 10 der Staats-Zeitung ) in die Adresse einflicßen lassen. will, lautet also: „Wir haben das Vertrauen, daß Ew. Majestät, in der weisen Vorsict:t, welche die Erschütterungen des Orients. hervor-

en Gewaltthätigkeiten zurückweist; wenn sie den Sieg ihrer veifelhafceen Hoffnungen von dem erwartet, dem Sie selbst Jh- n Sieg verdanken, nämlich von der Presse, von der freien rôrterung, von dem Gewissen des Landes is es dann ge- ‘cht, meine Herren, is es politisch, ist es edelmüthig, is es ei- ev Französischen Repräsentanten - Kammer würdig, von der ewalt Maßregeln der Strenge gegen einige strafbare Menschen

vertangen , deren Verbrechen vielleicht nur ein Jrrthum ist ? jch will mih über diesen zu zarten Gegenstand nicht ausführ- cher verbreiten; andere edelmüthige und weniger verdächtige Stimmen als: die meinige werden sih ohne Zweifel bei Erörte- ng des betreffenden Paragraphen der Adresse erheben; ich be- hränke mich darauf, für meine Person gegen jede Theilnahme 1 solchen Maßregeln, welche meiner politischen Vernunft eben

Berlin, den 8. Januar 1834. Hirschfeld u. Wolff, Linden Nr. 27.

Literarische Anzeigen.

So eben sind bei G. Eichler in Berlin (Chartot-

tenftraße Nr. 29) erschienen: *_

1) Die Königl. Preuß. Zoll-Erhebungsrolle, wiè dieselbe nah den durch die Allerh. Cab.-| - H N, i Oidre vom 18. Novembir 1833 -angeordneten| Jn den befkanntesten Buchhandlungen Berlins, wie Abänderungen vom 1. Januar 1834 an z1r An- in den übrigen Buchhandlungen Deutschlands is gra-

- wendung fommt. Herausgegeben von W. Neisch, [tis zu haben: Nechnunas - Rath beim Königl. Finanz- Ministe-| Verzeichniß der von dem verstorbenen Ob.-Lan- rium. 73 sgr. : des-Ger.-Präsidenten von Rappard in Hamm

Zum bequemen Gebrauch sind die neuen Abänderun- hinterlassenen Bücher aus mehreren E

egr abzetragene Tucbweste, ein s{warzszidenes Hals Zim d tuch, weiße ia N A: dar raue je verehrlichen Polizei - uud Justiz -Behdrden des| Tuchmüge. Es if indessen wahrscheintih, dak er 10 Und Ruslandes werden ergebeust ersucht, auf den |ia Berlin mit besseren Kleidungsftücken sich verse- unten bezeicneten Lehmann ein besondere! Augenmerk} hen hat. zu richten, ihu im Betretungs-Falle zu verhaf: en, das, was tei ihm an Geld und Beldeëwerth sich vorfindet, \ j 7 in Beschlag ¿1 nehmen, den Lehmann “unter sicherer In dem pharmaceutischen Institutezu Jena Begleitung nach Berlin transportiren und an die Ge-|beginnt, wie gewöhnlich, ‘auch 20 Ostern 1834 ein fänguiß-Erpedition der Stadtvoigtei, Molke - Markt |neuer Lehr-Cursus: Der zweite Bericht über die Ein- Nr. 1 gefällig abliefern zu lassen. - : richtung, 'den Fortgang und die ' Leistungen dieser Wir verfichern die ungesäumte Erfic¿tung aller Ko- Lehr - Anstalt ist im Januar - Heste der Annalen der fen und den verehrlichen Polizei- und Justiz - Behôr- Pharmacie mitgetheilt werden, den des Austlandes unsere grdßte Bereitwilligkeit zu| Jena, im Januar 1834. gleichen retilichen Gegendiensten. Dr H. Wackenroder, Profsessor.

auch die Dimensionen anzufertigender

Bottiche von gegebenem Quart-Inhalt

zu bestimmen. Von W. Nei sch, Nechnunzé-

Rath, und De. Winkler, Steuerrath. Vierte, sorgfältig revidirte Ausaabe. 1 Thlr. 7x sgr.

Dieses Handbuch wird bekanntlich, zufolge hoher

Anordnung, von den Steuerbehörden amtlich gebraucht.

bedeurende Summe Geldes in Golde unterschlagen und âch damirx heimlich von hier entfernt.

Ao he 1 & e

Berlin, ben 10, Januar 1er ion des dnigl T gen er Zol-Heberalle überall gehörigen Ortes einge-| Fäden, Wehe on verfeaee morwen (jer 9e |ff sehr als meinen Gefühlen widerstreben, zu protestiren, und id | hnen werden, um einer Stdrimg des Enropdischen Gleichgenichts | J aus 10 starken Bänden besteht. Wer nun einige Setcen | Dk E Tbei etidts. di ufolge unsrer Bekanntmachung vom 3. Dezember| 2) Rech nungstafeln zur Königl. Preuß. Zoll- qn“Lelpzig sind Exempl. dieses Catalogs von Herrn pellire in dieser Beziehung an die Großmuth Frankreichs, die vorzubeugen, und zugleich zu verhindern, daß ein Ereigniß, welches N Ave (2 [E LRen E E YEN Ce S | i Erhebungsrolle. Nach Anweisung des hohen Kö- | Brockhaus zu beziehen. ne Tugend fär alle Parteien ist. (Hört, hört!) Jch gehe | die Gestalt der Welt ändern und das Gebiet der Civilisation wei- davon gelesen hat, meint, das Ganze gelesen zu haben. Jch for-

ons- Beschreibung. v. J. zeigen wir hiermit ergeben an, daß bei der am Der A NEülon Carl Friedrich August Leh-|2. dieses in Paris Statt gehabten Verloosung der | na gu isi 25 Jahr“alt, aus Berlin gebürtig, etwa 5] Spanisch - Französischen zinslosen Schuld, Serie 24,

Es bestehen in Bezug dere Jeden auf, mir in den zehn Bänden eine einzige Zeile zu

n zu der Orientalischen Frage über. N . zeigen, die das Verbrechen entschuldigt, weil es große Dinge zu

E E E E E E

nigl. Finanz - Ministeriums neu aufgestellt von

Hamm, im Dezember 1833. demselben. 125 sgr.

C. Wickenkamp.

ter ausdehnen muß, das Zeichen ju einem fruchtlosen Kriege und zu einem für die Menschheit erfolglosen Kampfe werde.“/

f diesen Gegenstand zwei sehr entgegengeseßte Politiken :