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Man ist so ungerecht, sich eines Wet- kes aegen mich zu bedienen, das ich mir vielleicht zur Ehre anrechnen darf. Jch habe es unter der Restauration, zu einer Zeit herausgegeben, wo alle Welt, selbst die Opposition, diese Rednerbühne nur bestieg, um Undankbar gegen die Re- volution zu seyn. Jch bin vielleicht dev einzige Schriftstel-
Auflagen
Stande gebracht hat.
ler, der, nachdem er Veinister geworden, vier | eines Werkes, das er als Oppositions- Mitglied geschrieben,
veranstaltet hat, vhne eine einzige Zeile darin zu streichen. Es ist noch jeßt ganz fo erschienen, wie ich es anfänglich geschrie- ben habe, 110 nach diesem Text, den ih niemals verändern werd?, weil er der Ausdruck meiner innersten Ueberzeugung ist, verlange ich beurtheilt zu werden. — Man behauptet nun fer- ner, wir besäßen nicht die Majorirát. Niemals habe ich einer \eltsameren, und — nux die Achtung für die Kainmer verhin- dert mich, hinzuzufügen, — einer lächerlicheren Diskussion bei-
gewe ynt. Man wolite einem Philosophen gegenúber die Be- weglichkeit ableugnen, der Philosoph ging. Wir fönnten
zwanzig Tage hinter einander streiten , fo würde unser Streit deshalb nicht weniger müßig und lächerlich seyn. Bei dev er- sten Abstimmung werden Sie urtheilen, — Einige Redner sind \so weit gegangen, daß se uns sogar ein Sysiem abgestritten haben und man frägt uns, worin denn dasselbe eigentlich bestehe î Es läßt sich in ein einziges Wort zusammenfassen, und dieses Wort heit: Mößigung. Dieses Wort, auf alle Dinge angewendet, hat die glücklichsten Resultate herbeigeführt.“ — Nachdem Herr Thiers darzuthun gesucht, daß die Regierung wirklich bei allen Gelegenheiten mit der größten Mäßigung zu Werke gegangen sey, und es in dieser Beziehung besonders hervorgehoben, daß kein Todes - Urtheil wegen politischer Vergehen vollzogen worden }ey, und daß man nur Prozesse gegen diejenigen Blätter eingeleitet habe, welche die Dynastie angegriffen, ging er auf die Frage weaen der Wahl - Reform über, und bemerkte in diejer Hinsicht Folgendes: „Diejenigen, welche eine Veränderung des Wahl-Gejetzes verlangen, sind in ihren Ansichten schr uneintg. Die Einen wolien cin allgemeines Wahl-Recht , die Ändern nur eine Herabezung des Wahl- Census. Fch gestehe, daß, wenn man di? Zahlen vergleicht, es wie ein \chreiendes Migßverhältnip ausfieht, daß 32? Millionen Menschen durch die Stimmen von 20%) 000 Menschen regiert werden sollen Um diesem Uebelstande abzuhelfen, schlägt man Jhnen vor, den Wahl - Census zu ermà- figen, oder allen fähigen Köpfen, gleichviel, ob besteuert oder nichr, das Wahl-Recht zu verleihen ; durch letztere Maßregel würde die Zahl der Wähler um 20,000 steigen, Die Wahl-Aristokvatie würde also aufgehört haben, wenn 32 Vill. Menschen von 220,000 regiert würden? Jch gehe nôh weiter: Wenn sie wirklich den Wahl-Census auf 1509, ja auf 100 Fr. herabseßten, so würde es 9 His 200,000 neue Wähler geben. És würden also dann die 32 Millionen von 500,000 Wählern regiert werden. Glauben Sie aber (sic zu Herrn Odilon - Barrot wendend), auf diese Weije 4. B: Hern Garnier-PYagts zufrieden zu stellen, jo irren Sie sich. (Gelächter.) Das ehrenwerthe Mitalied wird höchstens ettvas zufriedener, aber durchaus nicht ganz zufrieden seyn. (Anbaltendes Gelächter.) Die Angrisse einiger Mitglieder der
Wahl - System beweizjen nur, daß die Majorität giebt. (Beifäl-
Öpposition gegen das jelzige das bestehende Gesel ihnen nicht Unsere ehrenwerthe Kollegen ser System, unjer
lizges Gelächter im Centrum.)
der Öppofirion haben unsere Meinungen,- unjer
Betragen einer strengen Prüfung unterworfen. Wohlan! So mögen Sie denn mit uns erklären, daß sie lieber tausendmal ibr Leben hingeben, als dulden würden, daß die jeßige Regie- runs6-Form durch cine andere ersezt werde. Wir sprechen uns offen und frei aus; thun Sie eim Gleiches; wenn man qhein Giagubvens-Bekenntniß ablegt, so muß man es vollständig thun . Herv Odilon - Barrot: „Wir haben uns chon ausge\pro- chen. Ich habe mich zwanzigmal ausgesprochen. ‘‘ Herr Thiers: „Nun, dann beziehen fich meine Worte nicht auf Sie, wenn Sie sich ausgesprochen haben.‘ (Gelächter. ) Herr Glais-Bizoin: „Das ist eine ganz unpassende Heraus- forderung; das ijt in hohem Grade unparlamentarisch./ Herr von Rumilly: „Wir sind uicht hier, um den Wißeleien des Herrn Ministers zum Stichblatt zu dienen.“ Herr Thiers: „Ich würde mir ohne Zweifel eine Unschicklichkeit haben zu Schulden fommen lassen, wenn ich unsere Gegner ohne Veran- lassung aufgefordert hätte, ihre offene Meinung über die gropen Fragen der gesellschaftlichen Ordnung auszusprechen; aber sie telbit haben sich dazu erboten ; ich hoffe doch, daß eine solche Freimürhigkeit ihnen nicht {wer werden wird. Unser Sy- fem liegt vor Jhnen klar und bestimmt: Jm Fnnern wol- len wir die Freiheit der Presse, feine Aüsnahme-Geseße, und was die Ausdehnung des Wahl - Rechtes betrrisst, jo berlassen wir das der Zeit; nach Außen hin wollen wir Mäßi- ¿una und feine abenteuerlichen Unternehmungen. Dieses System verkünden wir von der Rednerbühne herab, weil das Land un- fer Richter, wie der Zhrige ist.// (Anhaltender Beifail im Cen- cruni) — Herr Mauguin verlangte das Wort, um einige Yunfte dev Rede des Handels - Ministers zu widerlegen, begann damit, daß es feinesweges seine Abstcht sey, wie der vo- rige Redner, durch wißzige Wendungen die Lacher auf seine Seité zu bringen. Wo es sich um eie höchsten Juteressen des Staates handele, sey etwas Ernst wohl an seinem Plaße, Er {suchte dann darzuthun, daß die Behauptung des Ministers, daß -im Lanve die \chönste Ordnung herrsche, und daß das System der Regierung die glücklichsten Resultate geliefert habe, mit der Thron-Rede und mit der Adresse der Kommission im Riderspruch stehe, indem darin von einer allgemeinen Unbehag- lichkeit und von einem im Lande herrschenden Mangel an Ver- trauen gesprochen werde. Herr Mauguin bestritt ferner, daß Herr Thiers seinen früheren Meinungen und Ansichten treu ge- blieben sey; im Zahre 1831 habe er Krieg verlangt, und jeßt (2y er der Verfechter des Friedens um jeden Preis. Auch wollte es Herr Mauguin nicht als einen Beweis gegen vie aristokratische Tendenz des Kabinettes gelten lassen, ¿aß Herr Thiers ein Mitglied desselben geworden sey. Zu allen Zeiten habe die Adels-Aristokratie sich in den Augenblicken cer Krisis gern einiger Plebejer bedient, um sich zu befestigen, Auch unter der Restauration sey dies der Fall gewesen; weil man dadurch den Schein zu retten «gehofft. Uebrigens hege au Herr Thiers selbst aristokratishe Gesinnungen; denn er sey einer der ecifrigsten Verfechter der erblichen Pairie gewesen. Schließlich wünschte Herr Mauguin dem Ministerium im All- gemeinen, und dem Herrn Thiers insbesondere zu der vor- iresslichen Meinung Gluck, die sie von si selbst hâäât- ten. — Herb Thiers bestieg darauf noch einmal die Redner- bühne, und suchte in einer kurzen, aber leidenschaftlichen Rede vie Angrisse des vorigen Redners zurückzuweisen , wobei er oft purch den Beifail des Centrums ermuntert, und durch die Miß- billigung der beiden Seiten unterbrochen wurde. Jm Wesent- lichen wiederholte ex aber nur das bereics in seinem ersten Vor-
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und auf Montag vertagt.
eingereiht worden diese Debatte verwendet werden
obige Rede des Hrn. v Lamarti Lamartine hinsichtlich der gänzlich von dem ab, welches aufgestellt haben.
Osmanischen Reiches unvermeid
Macht untergehen zu lassen.“ An einem Schreiben aus heißt es: „Die Lage der Bask Tage bedenklicher.
bilden. ihrer vornehtnsten Biscaya ein. wie man sagt, die Absicht hat, zu machen. Jn Motrico, Gue
und täglich fallen Flintenschüsse bago. Diese Sradt is gewisser bei Bergara ;
in dem Besiße der Städte und und zu vernichten.“
In Barbantane, im am “8\ten v. M.
Dept.
wurden gefährlich verwundet.
da der Rhône und die Saône Herr Gaillard, erster Exer
dung is unbekannt.
London, 4. Januar. in Gesellschaft des Fürsten und
tage wieder Am Globe liest man
giesischen Angelegenheiten:
2sten v. M. erfahren wir,
Madrid abgegangen war.
Großbritanien an, indem er diese Mächte als Basis
gemäß, seine Pässe verlangte zurückkehrte. langte ain 20sten oder L1sien i
zeitung zu finden. Auch hie seines Bruders
gegenüber zu stellen; er we Unterhandlungen über seine Tochter unter der Bedingung, ins Leben träte, wieder aufneh
men dem
der neuen Ordnung der Ding nen und die Beobachtung de
den beiden
rung in Portugal vorgeschlage mit seiner Chre úbereinstimme.
männlichen Erklärungen eine Pedro's Räthen folgt, so ist guel und von der Annahme gleichbedeutend mit der endlich Kampfes, der
heim und durch erneuerte feste
Dungarvon erledigt; da der selb auch bedeutenden Einflu
Herr Ponsonby, von Jrland bei den
Der Capitain Hoppner v ausgezeichnetsten Seemänner ,
nach langen Leiden, zu denen
Tode abgegangen.
die Zunahme der Bevölkerung der Globe noch hinzu, daß Jahren fast um ein Drittheil 1780 sey unter 40 einer, im Jahre 1801 unter 47 einer,
Bel Hrüfssel, 7, Januar.
trage Gesagte: — Die Sigung wurde nach 6 Uhr ausgehoben,
von Orleans hier eingetrossen,
Auf der Liste der Redner befinden sich nur noch die Herren Berryer verschiedenen Paragraphen der Adresse sind bereits Amendements so daß leiht noch mehrere
Das Journal des Débats bemerkt
Orientalischen Angelegenheiten weicht wir selbst über jene große Frage Seine Meinung und die unsrige tressen indeß in zwei Haupt-Punkten überein,
dasselbe zum ausschließlichen Vorthetle einer einzigen Europäischen
Die Madrider Pojst ist heute wieder ausge- blieben, und die Jusurgenten - Haufen, die sich eine Zeit lang zersplittert hattstn, fangen wieder an Vorgestern kamen 3000 Karlisten unter der Anführung Chefs durch Leisa und schlugen den Weg nach Sie jollen zu dem Corps des Zabala stoßen, der,
an der Küre haben sie bereits starke Contributionen erhohen,
Valdes erschöpft seine Truppen in Hin- und Her- märschenz beide aber führen cher einen Defensiv-Krieg, um sich
nen Offensiv-Krieg, um die Jusurgenten - Haufen zu erreichen
ernstliche Unruhen stattgefunden. heitsbaum wurde vom Volke umgehauen und mehrere Liberale
In Lyon befürchtet man eine Ueberschwemmung der Stadt,
tans Mahmüd, ist in ‘Paris angekommen ; der Zweck seiner Sen-
Der Bey von Tunis läßt in L Schisfs-Werften von Marseille 1 Fregatte und 2 Korvetten bauen.
Großbritanien und Jrland. Der Fürst Talleyrand wird heute
zogin von Dino und der Mademoiselle Zhren Majestäten in Brighton zu Mittag speisen und am Mon- nach London zurückzukehren. Folgendes in Bezug auf die ‘Portu- „Durch Berichte aus Lissabon vom daß der Baron von Rumford am 11. Dezember mit einer Mission der Königin von Spanien von Am 17ten traf er zu Santarem ein und bot die Vermittelung seines Hofes in
dieser Unterhandlung angenommen zu sehen und wozu sie Dom Miguel's Beitritt wünschten. Der Baron bestand darauf, daß der Letztere ihm binnen 24 Stunden eine kate- gori\che Antwort ertheilen möchte. \chlägig, worauf der Baron von Rumford,
Die Nachricht von dieser wichtigen Verhandlung ain 23sten eine offizielle Anzeige
wúrde diese Gelegenheit benußen, um sein eigenes Benehs-
eine Amnestie zu erlassen, dieselbe auf alle diejenigen, die sich
und Ratificirung von Seiten der Repräsentanten der Nation zu sichern; endlich, er werde in jede Anordnung willigen , die von befreundeten Höfen von England und Spanien als Bedingung zur Herstellung der Ruhe und einer guten Regie-
Gerüchte und Symptome hoffen (assen, diesen vernünftigen und fung der Englisch - Spanischen
Rúckkehr von Ruhe und Ordnung und der Her- stellung von Donna Maria’s durch nationale Jnstitutionen da-
hin gesicherter Königlicher Autorität anzusehen.“
Durch den Tod des Herrn Lamb ist ein Parlaments-Sibß für Herzog von Devonshire dort große Besikungen hat, so übt derselbe
wurde die Partei der Repealer dort geschlagen, und man glaubt daher nicht, daß sie den Kampf noch einmal versuchen wird. der in Verbindung mit dem General - Anwalt Wahlen der Dubliner Universität den Kan- didaten der Konservativ- Partei den sich, wie es heißt, zu dem Parlaments-Siß für Dungarvon melden.
den Polar- Gegenden mitmachte und zuleßt das dasclbst verun- glúckte Kdnigl. Schiff „„Fury““ den Grund gelegt hatten, im 33sten Jahre seines Alters mit
Zu den (gestern mitgetheilten) Bemerkungen der Times über
im Jahre 1811 unter 52 ‘einer und im Jahre 1821 unter 58 einer
und von Rumilly; aber zu
Sigungen auf dúrften.
in Bezug auf die ne: „Das System des Hrn. von
daß nämlich der Untergang des
lich, und daß es unmöglich ist,
Bayonne vom slsten v. M. ischen Provinzen wird mit jedem
grôßere Truppen-Theile zu
einen Coup de main auf Bilbao taria und auf anderen Punkten
dicht vor den Thoren von Bil- maßen blokirt. Jaureguy steht
Landstraßen zu erhalten, als ei-
der Rhone-Mündungen , haben Ein Freî-
fortwährend im Steigen sind. ziermeister der Truppen des Sul-
diesem Augenblicke auf den
der Fürstin von Lieven, der Her- Pauline Perigord bei
KBemeinschaft mit
die Grundságe erläuterte, welche
Diese Antwort lautete ab- seinen Jnstructionen und über Elvas nach Spanien n Lissabon an, und tnan erwartete davon in der Lissabonner Hof- ß es in Lissabon, Dom Pedro auf eine fontrastirende Weise rde nämli, glaubte man, die Abdankung zu Gunsten seiner daß die Constitution von Neuem men: er werde sich bereit erklären,
e unterwerfen wollten, auszudeh- rselben durch die Sanctionirung
n werden möchte, insofern sie nur Wenn, wie uns manche günstige
heilsame Veränderung in Dom die Nachricht von der Verwer- Vermittelung durch Dom Mi- derselben durch Dom ‘Pedro als c11 Beilegung des Portugiesischen
und innige Bündnisse nach Außen
auf die Parlaments-Wahlen da-
ß aus. Bei den lezten Wahlen
Sieg streitig machte, wird
on der Königl. Marine, einer der der alle neuere Expeditionen nach
befehligte, ist am 22sten v. M. die Beschwerden auf jenen Reisen
in den Vereinigten Staaten fügt die Sterblichkeit daselbst seit 40 abgenommen habe, denn im Jahre Jahre 1795 unter 45 einer, im
gestorben.
g 1l/e.10, Vorgestern Abend ist der Herzog
| Abstimmung dahin:
gestiegen. — Der Kriegs-Minister ist gestern nah Namur ab: gereist. y Antwerpen, 6. Jan:ar. Am 30. Dez. waren die Ve-, wohner der Flandrischen Küste Zeugen schrelicher Unglücke: „Zwei unbekannte Schijje gingen, nachdem sie dem furchtbarsten Wetter widerstanden, auf der Banf, genannt Paerde - Markt, mit Mann und Maus zu Grunde. Die unglücklichen Mann; schaften kämpften mit unerhörten Anstrengungen gegen den Tod und mußten zuleßt unter für den Menschen unbesicgbaren Hin dernissen erliegen. Die See, ungestüm und wüthend, wie man sie seit Menschengedenken nicht gesehen, hat Alles versch{ungen, Am folgenden Morgen gewahrte man keine andere Spur eines so betrúbenden Unglücës, als die Spigzen einiger Matten. Man vermuthet, daß die beiden Schiffe Amerikanische waren „ allein man konnte keinen Beweis in dieser Hinsicht erhalten.
Gestern Abend und noch heute unterhielt man fich hier von Unruhen, die in Utrecht ausgebrochen seyn soilten; es fehlte aber in dieser Beziehung durchaus an jeder authentischen Besi tigung.
Deutschland.
Dresden, 9. Januar. Die erste Kammer beschäftigte sich in ihrer Sißung vom 2ten d, mit der Berathung über den Gésez-Entwurf wegen Entrichtung der Schlacht-Steuer. Der Ye richt-Erstatter der Deputation bemerkte, wie dies Gejetz keing- weges die Einführung einer sondern hauptsächlich nur denNamen und die Erhebunas-Formn einer in Sachsen [chon sehr lange herkömmlichen Abgabe verân dere. Glaube die Staats - Regierung in Reform der indi ten Abgaben das Mittel zu erkennen, um den DBeschwetdiy ber Druek der direkten Abgaben Abhülfe zu verschaffen, | liege auch hierin der Hauptgrund, weshalb eine Abänderung ; empfehlen sey, welche den Ertrag der hisherigenFleisch-Steuer erhdhn werde. Die Kammer ging zuvörderst auf eine Diskussion über di Prinzip-Fragen des Gesetzes cin, und entschied sich endlich durh i daß beim Schlachten zum Hausbedarfe gu ringere Sátze, als beim Schlachten zur Bank stattfinden sollen: ferner daß beim Hausschlachten der Ochsen, Kühe und Schweine in der Stadt und auf dem Lande die Schlacht- Steuer ven Stück, ohne Rücksicht auf das Gewicht, entrichtet werde, Und endlich: daß beim Schlachten der benannten Thiere zur Baut die Steuer nach dem Gewichte zu entrichten sey. Das gat Gese wurde mit 19 gegen 8 Stimmen angenommen. — An folgenden Tage sehte die Kammer ihre Berathung über den Geselz-Entwurf wegen zwemäßiger Orzanisation der ‘Patrimo nial.Gerichte fort.
In der vorgestrigen Sitzung der zweiten Kammer stellte der Äbgeordnete Cisenstuck den Antrag, daß die Stände-Vet sammlung die hohe Staats-Zegierung ersuche, entweder úber dit geschehene Eidesleistung der katholischen Geistlichen in der Ober Lausitz auf die Verfassungs-Urkunde beruhigende Mittheilung u machen, oder dafern dieselben diesen Cid noch nicht geleistet, deb halb geeignete Maßregeln zu verfolgen, das Ergebniß aber noh der jezigen Stände-Versammlung zu erôffnen. Nachdem dies Antrag der dritten Deputation zugewiesen worden, ging man zur Tagesordnung über, auf welcher sich die Berathung Über da Bericht der von der zweiten Kammer erwählten Deputation zur Begutachtung der Uebereinkunft úber die durch die Anwendun der Verfassungs-Urkunde des Königreichs Sachsen auf die Obe Lausis bedingte Modification der Partikular - Verfassung diesn Provinz befand.
München, 6. Jan. Bei Sr. Hoheit dem Erb-Großherg von Hessen und seiner Durchlauchtigen Gemahlin hat gestem die Abschieds-Cour stattgefunden.
Folgendes is die kürzlich hier erschienene (bereits erwähnt) Verordnung über die Dauer der Universitäts-Studien: „Ludwi von Gottes Gnaden König von Bayern 2c. 1c. Nachdem Wi! durch Verordnung vom 30sten v. M. den Förtbestand und di! fúnftigen Verhältnisse der V. Gymnasialklasse geregelt haben finden Wir Uns nunmehr bewogen, bezüglich auf die Dauer d Universitäts-Studien zu verfügen, was folgt: I. Die Befreiuni von dem fünften Studienjah e hängt in Zukunft von dem Rachweil darüber ab, daß der die Befreiung Nachsuchende auch wirklid in den 4 Jahren seiner Universitäts-Laufbahn in jeder Beziehun vollständige Reife für das Absolutorium vollständig erlangt habt ll. Jedem Hochschüler, der die unter Ziffer [ll Unserer Vero) nung vom 23. Nov. v. J. vorgeschriebene Universitäts-Z wische prúfung, oder die der legztern gleich geachtete Prüfung für di Uebertritt von dem Lyceum an die Universität mindestens mit d 11. Fortgangs-Note bestanden, in seinen Studien die von Unser! Staats-Ministerium im Junern für jedes Fach-Studium im V sentlichen zu bezeichnende Reihefolge eingehalten, und sowo! über seinen Fleiß rühmliche Frequentations- als über sein si liches Betragen ehrenvolle Senatö- und Ministerial-Kommission! Zeugnisse aufzuweisen hat, ist daher gestattet, sich nach Abla des vierten Studienjahres zu der treffenden theoretischen Prúfun (theoretische Konkurs- Prüfung, Examen pro Gradu), odey wel seiner eine solche Prüfung nicht harren sollte, zu einer Absoll torial-Prúfung zu melden. 111. Leßtere findet vor der betresfendens! fulrät unter genguer Anwendung der in mehr erwähnter Ziffer [ld Verordnung vom 23, Nov. v. J für die Zwischenprüfungen erth ten Vorschriften statt. V. Das Bestehen der theoretischen Fad Prúfung oder der Absolutorial-Prüfung, mindestens mit der | Fortgangs-Note, gewährt von selbsk die Befreiung von dem s! Studienjahre, das nicht, over mit geringerer Note stattgehab Bestehen der Avsolutorial-Prüfung dagegen zieht die Pflicht j vollständiger Erschöpfung des 5ten Studienjahres nach sich, heschadet des, den Senaten und Meinisterial-Commissairen dul Unsere Verordnung vom 23. November 1832 eingeräumten Rel ces, Absolutorien auch nach zurücêgelegtem Zten Jahre hei waigen Zweiseln über den Fleiß oder den Fortgang des betreff den Studirenden von einer dösfentlichen Prüfung abhängig machen. V. Bei den bereits mit Ablaufe des áten Sl dienjahres durch ein ausgezeichnetes Examen pro (grad zum Absolutorium sich legitimirenden Medizinern gilt Jahr fortgesezten Universitäts - Studiums, und ein did Zeit enisprechender Aufschub der Defension bei. regeln ßigem Besuche des Klinikums, und hei fleißiger Rep tion wichtiger Kollegien, für das erste Jahr des bieu!
wactlici, VL So wie Unser Streben überhaupt dahin g“ alle Oberslächlichkeit aus dein öffentlichen Unterrichte zu verb nen, und den Studirenden Unseres Reiches die dem Deuts stets eigenthümliche Nachhaltigkeit und Gründlichkeit der Y dung zu bewahren, so is auch Unser bestimmter Wille, die d Absolutorium bedingenden Prüfungen insgesammt mit der grd ten Genauigkeit behandelt, und jelbe bei jedem einzesnen S! direnden auf alle deinselben vorgeschriebene, in der Zivischenp! fung nicht begriffene, Gegenstände erstreckt zu wissen. Jns sondere wollen Wir in dem, eine ganz besondere Reise erheis!
und im Königlichen Schlosse ab-
den Fache der Arznei-Kunde, das Lxamen pro Gradu mit hÞ
neuen Steuer zum Zwec® habe, F
em Ernste behandelt sehen, und Wir vertrauen dem Eifer und dem Pflichtgefühle Unserer Professoren, daß sie Unseren väter- lichen Absichten mit pflichtmäßigem Eifer entgegen kommen, und das Zeugniß erlangter Reife für das Absolutorium nur bei wirk- sich vorhandener Durchbildung ertheilen werden. Unser Staats- Ninisterium des Junnern is mit dem Vollzuge gegenwärtiger Anordnung beauftrage. München, den 18. Dezember 1833. Ludwig. Fürst von Oettingen-Wallerstein.
Die 33 ersten Unterzeichner der Rhein-Bayerischen ‘Protesta- tion gegen die Bundestags - Beschlüsse vom 28, Juni 1832 wa- ren, mit Ausnahme des Búrgermeiters Müller von Gerhards- brunn, durch das Zuchtpolizei-Gericht zu Kaiserslautern im Au- ust v. J. zu einer Gefängnißstrafe von 1 Monat verurtheilt worden. Gegen dieses Straf-Erkenntniß legten sowohl die Ver- urtheilten, als auch die Königl. Staats - Behörde, welche auf ojährige Gefängnißstrafe angetragen hatie, Berufung ein. Am 39. Dez. Wurde nun die Sache in der Appell - Jnstanz zu Zwei- hprúcken verhandelt. - Anwalt Golsen führte für sämmtliche an- wesende. Beschuldigte die Vertheidigung. Die Staats-Behödrde, welche die Beschuldigten in Kategorieen eintheilte, trug für die einzelnen auf Zueréennung dreimonatlicher bis zwetjähriger Ge- fángnißstrafe an. Man war auf das Urtheil, dessen Spruch auf den 3. Januar vertagt wurde, sehr gespannt.
Aus Rhein-Bayern schreibt man: „Die Zoll-Aemter atten die le6ten Wochen her weit mehr zu thun , als biéher, insbesondere dürften in dem kurzen Zeitraum der lesten 14 bis 90 Tage bedeutend mehr Kolonial-Waaren verzollt worden seyn, ols die 4 Jahre über, während derendie Mauth in Rhein- Kreis eingeführt ist; der Erschwerung des Schleichhandels und der Aussicht eines erhdhten Cingangs Zolis hat inan- diesco Resultat beizumessen.
Der bekannte Schriftsteller, Professor Julius Max Schottky,
i zu Bogen mit Tode abgegangen. Jn öffentlichen Blättern liest man: „Der verstorbene Feuerbach hatte den Weg gebahnt, der gegründete Hoffnung gab, zur Entschleierung des Geheimnisses wegen Kaspar Hauser u führen. Der Nürnberger Magisirat beauftragte zivei dasige Mbootateh., diesen Weg zu verfolgen. Sie waren von ißrer Reise, die sie zu diesem Ziveck unternotamen, zurückgekehrt, und das Resultat ihrer Nachforschungen war von der Art gewesen, daß man an der Entdeckung fast nicht mehr zweifelte. Cs war aber. nôchig, um Alles vdilig zu konstatiren Und zur Gewißheit zu bringen, Hauser selbst an Ort und Steüe zu schaffen, damit er dort, wo er aller Vermuthung nach früher in der Gefangen- haft zugebracht, die Lokalitäten mit eigenen ‘Augen wieder er- kenne. Hauser durch Meuchelmnord aus der Welt geschafft wurde.“
Das Handelshaus Cramer in Nürnberg hat mit einer Schuldenlast von 500,000 Fl. fallirt.
In der hiesigen Zeitung lies man: „Jn Deutschland sheint noch nirgend ein eigentlicher Winter eingetreten; dagegen blühen schon durch den größten Theil von Süd - und West- Deutschland die Aepfel- und Mandelbäume, und die Frühlings- Blumen kommen zum Vorschein.“
Bretten (im Badischen), 4. Jan. Jn der stürmischen Nacht vom 31. Dez. auf den 1. Jan. brach in unserer Stadt ein Feuer aus, das, da der Sturmwind während des Brandes die Feuer- und Rauchwolken unter einem steten Gluthregen von Funken quer über die Stadt jagte, die ganze Stadt einzuäschern drohte. Durch die angestrengteste Arbeit der hiesigen Bürger und unserer wacern Nachbarn wurden wir vor größerem Un- glück bewahrt; zwei Häuser und 11 Scheunen wurden einge- áschert. Aber, nicht genug mit diesem Unglück, brach in der darauf folgenden Nacht auf der andern Stadtseite abermals in einer Scheune Feuer aus, und auch diesmal verbreitete sich die Flamme, vom Winde begünstigt, Üder mehrere Scheunen. Die Angst und der Schrecken der von voriger Nacht abgearbeiteten Menschen war unbeschreiblich; doch auch dieémal bewährte sich unter Gottes Hülfe der Sezen der Menschenkräfte. In unge- fähr aht Stunden war das Feuer gelöscht, aber auch wieder l Haus, 6 Scheunen, l Heuhaus und Remise, 4 stgrk beschädigte Gebäude ungerechnet, ein Schutthaufen. Moch während diejes zweiten Brandes traf Se. Königl. Hoheit der Großherzog in unserer Mitte ein. Seine Anwesenheit erfállte die Bewohner mit inniger Freude. Um die geängstigten Gemüther bei den umlaufenden Gerüchten von Brandstiftungen zu beruhigen, - lie- ßen Se. Königl. Hoheit eine Abtheilung Dragoner hierher be- ordern.
Darmstadt, 3. Jan. Der an die Stelle des Freiherrn von Arens zum Kanzler der Landes -Universität ernannte Mini- sterial-Rath Dr. Linde ist gestern nach Wien abgereist.
D'esterr eth.
Wien, 4. Jan. Der Königl. Bayerische Staats-Minister, Freiherr von Gise, ist aus München , der Königl. Württember- gische Mínister der auswärtigen Angelegenheiten, General - Lieu- tenant Graf von Beroldingen, aus Stuttgart, und der Groß- herzogl. Badische Staats - Minister und Präsident des Staats: Ministexiums, Freiherr von Reizenstein, aus Karlsruhe hier an- gekommen. °
Prag, 9. Jan. Gewitter im Soâtherbste oder wohl gar in den Winter-Monaten gehören ohne Zweifel mit zu den seltenen Natur - Erscheinungen. Ein solches erfolgte in der Nacht vom 30. auf den 31. Dez. in einem bedeutenden Umkreise von Prag, welches von vielen Bewohnern Prags, namentlich aber auf der Königl. Sternwarte, vom Augenblicke des Entstehens bis zum Ende mit aller nur mdzglichen Aufmerksamkeit: beobachtet wurde. Der schnelle Barometerfall von mehr als einer Linie in der ge- ringen Zwischenzeit von 7 bis 10 Udr Abends des oben eriváhn- ten Tages, verkündiate einen nahe bevorstehenden Sturm, der auch schon um 11 Uhr plö6lich erfolgte, unò init geringen Unterbrechun- gen bis 3 Uhr Morgens mit einer ungemeinen Heftigkeit anhielt. Die Luft war dabei \{chwül (denn das Thermometer zeigte noch 6 Grade Reaumur ), ungemein elektrisch, und schon vor Mit- ternacht glich die ganze Atmosphäre einem heftig Wellen scchla- genden Feuer - Meere. Nach Mitternacht aber sah man deutlich
libe, die den ganzen südlichen Himinel durchkreuzten, begleitet von heftigen Donnerschlägen. Bei jedein Schlage sah man be- deutende Bewegungen in den Wolken; es folgten Hagel und ein Gußregen, so daß das Orbrometer (Regenmesser) 2 Linien Wasser gab , worauf die Heftigkeit des Gewitters nachlicß, und um 121 Uhr Morgens Prags Umgegend verließ. Dabei ver- dient bemerkt zu werden, daß das Thermometer zur Zeit, wo man keinen Blibs mehr wahrnahm, 3 Grade mehr, also 9 Grade e Wärme zeigte, ohne ‘daß ein zweites Gewitter er- olgte.
Triest, 27. Dez. Hier erhob sich am zweiten Weihnachts- feiertage, den 26, Dez., gegen 1 Uhr Nachmittags plôszlich nach vorhergegangenem vollkommen ruhigem und heiterem Wetter ein
So war, wie man behcuptet, die Lage der Sache, als
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wüthender Nord-Nord-West-Sturm, welcher vier Stunden hin- | durch bis gegen 5 Uhr Abends unausgeseßt tobte, ‘und unter den im hiesigen Hafen liegenden Kauffahrtei -Schiffen von allen Flaagen und den K. K. Kriegsschiffen eine unglaubliche Verwir- rung anrichtete, wobei jedoch leßtere, namentlich die K. K. Kor- vette „„Lipsia// und die Bombarde „„Constanza‘/, unversehrt blie; ben, und nur den Paket - Goeletten „Sphinx und „„Vigilante““ ein Unfall begegnete, welcher jedoch ohne große Beschädigung ablief. Le6tere, welche nämlich einige Augenblicke vor dem Ausbruche des Unwetters von Venedig angekommen war, und faum Zeit gehabt hatte, die Anker fallen zu lassen, wurde von einem Windstoß an die „Sphinx“/ getrieben; beide Schiffe
wurden jedoch durch die raschen und geschickten Ma- nôvers der beiderseitigen Mannschaften schnell auseinan- der gebracht, so daß die Beschädigungen nux unbedeu-
tend waren und die „Vigilante// schon am Neujahrstage ihre Fahrt nach Korfu und Patras als erstes Packetboot wird antre- ten kdnnen, wohin, wie bekannt, von Anfang dieses Jahres an alle vierzehn Tage regelmäßig eine Dampf-Paketfahrt von Ve- nedig aus stattfindet. Den Angaben über den durch gedachten - Sturm am 6. Dezember im Hafen von Triest angerichteten Schaden zufolge, welche von Seiten des dortigen unter dem Namen „„K. K. Oesterreichische Lloyd // bestehenden Marine- Auskui:fts- Bureau erhoben worden sind, aingen folgende Fahr- zeuge theils zu Grunde, theils wurden solche mehr oder minder schwer beschädigt. Ganz zu Grunde gingen 10 Trabaccoli, Pie- leghi und Brazzere, wovon sieben mit Holz und drei mit Ge- traide beladen waren. Zehn Schiffe bäßten ihre Schaluppen ein; 76 Schiffe wurden theils im Rumpfe, theils im Tauwerke mehr oder minder stärk beschädigt, worunter die K. K. Oester- reichischen Kauffahrer „„l'Ammirabile/“, „Virtuoso‘/, „Pruden- tissimo“/, „„Rigenerato‘/, „Clementina‘/, „l'Angelo Gabriele“, „Conte Orrenburg‘/, „„l’Jnnocente““, „l’Antioco‘‘, ¡¿Nardino“‘, „„l’Albula‘/, das Smyrnaer Paketboot „NRondinella‘/, das Tra- baccolo „Maria Luise‘/ 2c.; drei Griechische Schiffe, ein Eng- lisches, ein Hannoversches, ein Belgisches und ein Dänisches Schi} wurden ebenfalls stark beschädigt.
Schweiz.
Seit einiger Zeit haben viele Jesuiten Freiburg verlassen. Alle Belgische Jesuiten, sowohl im Uechtlande, als in Wallis, sind nach ihrer Heimath berufen worden. Dadurch haben die Klöster oder Kollegien zu Sitten, Brieg und Freiburg mehrere ausgezeichnete Lehrer verloren. Selbsc ‘die Franzosen erhielten Befehl, nach Frankreich zurückzukehren, wo sie dfentlich. lehren, obgleich fie nicht gesczlich als geistliche Corporation anerkannt sind. Auch mehrere der bedeutenderen Familien sind von Frei- hurg abgereist, darunter bie Herzogin von Blacas mit ihren Söhnen.
S panien.
Madrid, 24. Dez. Die verwittwete Königin hat in die- sen Tagen zwei Mal das Königl. Konservatorium der Musik mit Jhrer Gegenwart beehrte. Das legte Mal wurde Sie von den Jnfanten Don Francisco de Paula und Don Sebastian, so wie von deren Gemahlinnen, begleiter. Die Schüler und Schülerinnen - des Konservatoriums trugen beide Mal die aus- gezeichnetsten Musikstücke aus betiebten Jtaliänischen Opern vor.
Der diesseitige Gesandte in Neapel, Don Jose Aloarez de Toledo, is aller seiner Ehrenstellen entseßt worden, weil er sich bisher geweigert hat, Donna Jsabella 11. als Königin anzu- erkennen.
Der Bischof von Tortosa, Don Victor Saez, der im Jahre 1823 das Amt eines Staats: Ministers bekleidete, ist von der verwittweten Königin wiederum an den Hof berufen worden.
Der General Martinez de San Martin ist an die Stelle des Grafen von Cuba zum General(- Capitain von Valencia er- nannt worden.
Der früher gegebenen Nachricht, daß der Direktor der Amoitisationé-Kasse Don Jose Fontagut Gargollo auch an die Stelle des Don Gaspar Remisa zum Direktor des Königlichen Schatzes ernannt worden sey, wird jebt widersprochen, da beide Direktoren fortwährend in ihren respektiven Aemtern fungiren.
_ Unterm iten d. M. ist an die General-Capitaine der Pro- vinzen die Ministerial.Verordnung ergangen, daß sie sich sämmt- liche Waffen, die nicht zum unmittelbaren Schus der Einwoh- ner dienen, von denselben sollen abliefern lassen, uin sie an einem sichern Orte aufzubewahren.
Der General-Capitain von Valencia berichtet, daß sich be- reits schr viele Jndividuen bei ihm gestellt, die von der unter dieser Bedingung angebotenen Ainnestie Gebrauch machen wol-
len. Jn Morella aüein soll sih die Zahl derselben auf 200 belaufen.
Die Hof-Zeirung bringt zur dentlichen Kenntniß, daß der Adminijirator der Zehnten in der Diöcese Cuenca, Don J. A. Atienza, 1000 Arroben Zwieback für das Heer dem Staate zum Geschenk gemacht, und daß die Königin diese patriotische Handlung mit besonderer Huid anerkannt habe.
Unsere Zeitungen enthalten noch mehrere Details über die (kürzlich erwähnte) Ausfahrt der Königin nach Quitapesares. Der Muth und die Standhaftigkeit, welche die Königin bei der augenscheinlichen Gefahr bewiesen, worin sich dieselbe befand, als die vorgespannten Maulthiere auf dem mittlerweile gefallenen zollhohen Hagel ausgleiteten und den Wagen beinahe“ in einen ‘Abgrund geführt hätten, wenn er niche dur einen zufällig im Wege stehenden Holzwagen aufgehalten worden wäre, erregte die Bewunderung der Landleute, die sich um den Wagen der Königin versammelten und idr ein lautes Vivat brachten.
Dem Vernehmen nach, wäre der Jnsurgenten-Chef Villalobos mit drei anderen Anführern in Villar de Ciervos, als er eben nach Portugal sich begeben und die Gränze überjchreiten wollte, gefangen genommen worden.
Bon Valladolid ist ein Kavallerie - Detaschement unter der Anführung eines Sohnes des Generals Quesada zur Verfol- gung des Pfarrers Merino aufgebrochen, der sich, wie man VeLN E haite, mit 18 seiner Leute nach Portugal begeben wollte. .
In Madrider Blättern liest man: „Von Zakza la Mayor (an der Portugiesischen Gränze) wird geschrieben, daß Dom Miguel Requisitionen von Blei, Eisen, Arznei- und Le- bensmitteln für sein Heer habe ergehen lassen, das gegenwärtig nur noch aus 7000 Mann bestehen soll, die mit vielen Entbeh- rungen zu kämpfen hätten, so daß Offiziere und Soldaten fort- während desertirten. Was den Prätendenten betrisst, so erfah- ren wir, daß er sich, aus Besorgniß vor einem Ueberfalle, mehr in das Jnnere von Portugal begeben ‘hat. Bei ihm befinden sich einige Spanische Offiziere, 40 Portugiesische Reiter und der Ex - General Moreno. “‘
Am heiligen Dreikdnigs -Tage werden hier in beiden Thea- tern Maskenbälle stattfinden.
— Ein Schreiben aus San Seb ian voni “8, Dez. enit- na noch folgendé nähere Details über is am ‘isten deffelben
(onats bei Guernica vorgefallerie Treffén: „„Zn den lekzten Tagen war eine aus 400 Mann von dem Regiment von Chiun- chilla bestehende Kolonne der Königlichen Truppen von Dilbao
ausgerückt, um sich nah Guernica zu begeben. Dieje Kototine bemächtigte sich unterweges der Familie des Znsurgenten - Chefs Zabala, die aus einem Sohn und zwei Töchtern bestand, und bewahrte sie als Geiseln, in der Absicht, sie ge- gen Butron, Lapeira, Epalza und Andere, die auf der Ueberfahrt von Plencia nah Bilbao in Gefangen\chaft acrathen waren, auszutauschen. Zabala zog sich an der Spilze von :000 Mann zurück und gab beim Änrücken der Kolonne allmälig seine Positionen auf; zu Guernic» angelangt, entschloß er si, von den großen Vortheilen, die dieser Punkt darbietet, Ge- brauch zu machen, stellte seine Truppen in den! Hotel .de las Juntas und auf den Balkonen rinas umher, so wie in den be- nachbarten Gebäuden auf. Das Regiment von Chinchilla, bis
dahin an feinen Widerstand gewöhnt, begann den Kampf mit großer Kühnheit, obgleih es von Strapalzen ermat-
tet war, und obgleich ein anhaltender Regen ihre Gewehre fast unbrauchbar gemacht hatte. Die Insurgenten, in über- legener Anzahl und. gut gedeckt, begrüßten sie mit einem Ansriff, dessen sich die Christinos nicht versehen hatten. Der Baron del Solar de Espinosa, Oberst des Regiments von Chinchilla, rückte mit einem Theil seiner Kolonne vor, sützte sich in die Straßen, und da er nicht mehr zurückonnte, um si mit dcm Gros der Kolonne, das er hinter sich gelassen hatte, zu vereinigen, jo drang er immer weiter vorwärts, ohne dem Kampfe gewachsen zu seyn. Er zog sich mit ungefähr 100 der Seinigen nah Bermes zurü, und am folgenden Tage um 5 Uhr Morgens erschien er in Bil- bao, wo die größte Bestürzung herrschte, weil man daselbst in dem Glauben stand, daß diz übrigen Truppen verloren wä- ren. Aber dem war nicht so. Das Gros der Kolonne hatte sich in einige Häuser auf Flintenshußweite von Gucrnica zurü- gezogen, wo es sich behauptete, scinerseits ebenfalls der Meinung, daß die Avant-Garde gänzlich aufgerieben scy. Beide Theile blieben so die Nacht hindurch stehen, und am folgenden Morgen mit Tages-Anbruch ráumte Zabala, obgleich er den Fampfplos behauptet hatte, die Stad: Guernica und zog sich nach Arteaga ungefähr eine Meile weiter auf der Straße nach Lequeitio zu- rúck. Die Kolonne von Chinchilla beseßte nun sogleich das Ho- tel de las Juntas. Die Einwohner von Guernica verließen, von Schrecken erfüilt, die Stadt, wo nur einige Weiher zurück- blieben. Jeder flüchtete sich, wohin er konnte. Die Zahl der Todten beläuft sich von beiden Seiten auf 40 bis 50 Mann, aber die Zahl der Verwundeten und Gefangenen ist auf beiden Seiten sehr groß. Am Montage mar}chirten der Dberst Jri- arte und der Oberst des Negiments von Chinchilla mit 00 Mann nach Guernica. An ‘demselben Tage langte der Öber- * General Valdes mit 2500 Mann zu Durango an, und am *4ñen passirte er Munisqueta auf dem Wege nah Guernica. Zabala befand sich noch zu Arteaga, aber er war unwillig darüber, daß mehr alé 500 der Seinigen in ihre Wohnungen zurückgekehrt waren, um das Weihnachtsfest zu feiern.“ :
Vereinigte Staaten von Nord-Amerika.
Washington, 9. Dez. Jn der Sikung des Senats am 5ten d. M. wurde der Jahres - Bericht des Schaßzmeisters der Vereinigten Staaten und eine lange Auseinandersegzung von dem Secretair des Schaßamts in Bezug auf die Entfernung der Deposita aus der Bank der Vereiñigten Staaten vorgelegt, wodurch jedoch kein neues Licht auf den leßteren Gegenstand ge- worfen wurde, außer daß- es darin hieß, der Secreta!r besize kraft der ihm übertragenen allgemeinen Gewalt, áls Haupt des Schaß - Departements , auch die Befugniß, daranf zu \chen, daz die dentlichen Fonds sicher untergebracht würden, und das Ge- ses, welches der Bank ihre Privilegien verleihe, hade ijm nur die früher besessene Gewalt reservirt, ihm aber keine neue zuge- theile. Und er sagt ferner, daß die Verpiichtuna, die Gründe anzugeben, weshalb er die Deposita aus der Bauk habe entneh- men lassen, keine Beschränkung seiner allgemeinen Gewalt sey, weil das Recht des Secretairs, den Depofiten ihren Plaß anzuweisen, nothwendigeriveise skets der Koritcoile des Kongresses unterliegen müsse. Nach Verlesung dieses Berichts zeigte Herx Benton an, daß er die Absicht habe, einen Antrag auf Amen- dirung der Constitution“ mit Hinsicht auf die Prâfidenten - Wahl einzubringen. Auch legte derjelbe folgenden Antrag auf die Ta- fel des Hauses nieder: „„Beschlossen, daß der Schaßamts - Se- cretair beauftragt werde, dem Senat 1) ein Verzeichniß der Geld-Summen, die sich am Ende jedes Monats und jedes Jahres seit Errichtung der Bank der Vereinigten Staaten bis auf den gegenwärtigen Augenblick in diejem Institut befanden, 2) die Durchschnitts-Summe dieser Fonds für jedes Jahr, und 3) die Durchschnitts-Summe derselben für die ganze Zeit votzulcgen.““
Die United States Gazette sagt, ein Zweig der Cen- tral - Bank zu Savannah sey plôzlich mit Einforderungen zum Beiauf von 350,060 Pfund besiürmt worden, habe aber augen- blicflich den ganzen Betrag in. baarem Gelde ausgezaßit,
Jn Axa n d.
Berlin, 12. Januar. Des Königs Majestät haber zum Neubau des Predigerhauses in Reinsdorf Megierunis De zirks Merseburg) ein Gnadengeschenk von 1200 Rehlr. zu beivil- ligen geruhet. — Desgleichen haben des Köntzs VMazeität der Gemeinde zu Vesser (Regierungs - Bezirés Erfurt) zum Neu bau ihres SchUlhauses ein Gnadenzeichenk von 70 Rthlr, sowie der evangelischen Gemeinde zu Holibach desselben Regierungs: Bezirks, zur Anschaffung eiuer kleinen Orgel är hre Kirche en Geschenk von 50 Rihlr. zu bewilligen gerußet.
— Der in Erfurt beitehende Frauen-Verein hat aus der Ver- loosung seiner s{dônen Handarbeiten einen Ertrag von mehr ais 300 Rihir. gewonnen und diesen zu einer Weihnachts-Spende für die Armen der Stadt verwendet, indem davon theils Winter- bekleidung für die Armen angesasst, theils bejahrte und kranke Nothleidende unterstüßt worden sind. Der Verein, an welchem einige 30 Frauen aus den hôheren Ständen Theil nehmen, qaes- reicht der Stadt überhaupt zur Zierde. Jin Sommcr wmonat- lich, im Winter wöchentlich versammeln sich diese Frauen, um
emeinschaftlih für die Armen zu wirken und an arbeirsfäßige Arme Arbeit auszutheilen , zu welchein Ende cine Nähe- Schule fár arme Mädchen mit ihm verbunden ist. i
— Aus dem Ober-Bergischen meidet man Folgendes: „Auch bei uns hat sih unter der Leitung des Professors Kauf: mann zu Bonn ein landwirthschaftlicher und industrieller Verein fúr die Kreise Wipperfürth, Gummersbach) und Waldbrül gebils- det. Die erste Versammlung fand am 3. Januar zu Gunmmers§-
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bach unter dem Vorige des erwähnten atgdemiichen Ledrert