cen B “auf das Beftimmtefte wieder zurückzunehmen. Es scheint nämlich, daß mittlerweile ails Dulong von dem Schritte des Herrn Bugeaud Kenntniß erhalten und erklärt hatte, daß
er sich lieber schlagen, als sein Schreiben publizirt sehen wolle. | Herr Leo Pillet, der Haupt - Redacteur des Journal de Paris, | begab sich unverzüglich zum Minister des Jnnern und erlangte |
von ihm die Beschlagnahme der ganzen auf der Post be- findlichen Auflage seines Blattes. plar unter der Hand doch versandt, und, wie es scheint, an die
Indessen wurde ein Exem- |
Redaction des in Lille erscheinenden Journals „le Nord‘/, denn |
in der Nummer dieses Blattes vom 31. Januar liest man so- wohl das Schreiben des Herrn Dulong, als die Note, die das Journal de Paris demselben vorangeschickt hatte. Redacteur des Journal des Débats gerichtete Schreiben des Herrn Dulong lautete hiernach also: „M. H. Bei Ihrer Be- richterstattung über die Sißzung der Deputirten- Kammer vom 25\ten d. M. führen Sie eine Phrase an, die Sie mir in
Das an den |
den Mund legen. Fch soll von meinem Plake aus gesagt haben: ¿,,„„Darf der Sehorjam jo ‘weit gehen, | daß man sih zum Kerkermeister macht ///// nach - einem
anderen Blatte: „„„„daß man sih mit Schande bedeckt ?//‘/ Da
der ehrenwerthe General Bugeaud kurz zuvor von seinem ‘Plate ;
geäußert hatte, daß ein Offizier vor allen Dingen gehorchen müsse, späterhin aber reklamiren könne, so haben einige Perfo- nen in meinen Worten eine für den Charakter und die frühere
Stellung dieses Generals beleidigende Anspielung finden wollen. Fch glaube daher, bei diesem Anlasse erklären zu müssen, daß es | in keinerlei Weise meine Absicht war, auf den ehrenwerthen |
General Bugeaud eine Anspielung zu machen, und ich beeile mich, jede Absicht dieser Art, die man mir beimessen mö gte, ausdrücflich zurückzuweisen. (gez.) Dulong.“ Diejes Schreiben begleitete das Journal de Paris in seiner zurückgenommenen Nummer mit folgenden Worten: „Wir hatten gestern angezeigt, daß auf die desfallsige Reclamation des Generals Bugeaud Herr Dulong einen Brief an das Journal des Débats geschrieben
160
Da dies nicht geschehen iff, so hier ein, und zwar auf das Verlangen des ehrenwerthen Gene-
o
— Nachdem jet das Schreiben des Herrn Dulong dennoch ins Publikum gekommen is, sieht das Journal de Paris sich ver- anlaßt, das ganze Sachverhältniß, wie solches oben auseinander- geseßt worden, in der neuesten Nummer seines Blattes zur df fentlichen Kenntniß zu bringen.
Die hiesigen Zeitungen beschäftigen sich heute fast ausschließ- lih mit Berichten úber das gestrige Leichen-Begängniß und mit Betrachtungen über die von der Regierung dabei getroffenen Vorsichts - Maßregeln, die natürlich von den
Blättern als sehr weise dargestellt, von den Oppositions- Blättern aller Nuancen aber, besonders von der Tri- bune und Gazette, aufs heftigste angegrissen werden; leßtere meint, die Regierung habe dadurch die Republi-
kaner zum Kampf herausfordern wollen, das Militair sey, was ganz unerhört bei einem Leichen-Begängniß, nicht mit zur Erde gesenktem, sondern mit geschultercem Gewehr, dem Zuge gefolgt ; le erinnert an die Bestattung Foy's und fragt, was man dazu gesagt hätte, wenn sich damals cine bewassnete Macht bei dem Zuge hätte blicken lassen.
Zu Straßburg sollen bedeutende Unruhen stattgefunden haben; es sey, heißt es, von einem Haufen Soldaten ein Ver- such gemacht worden, die auf Befehl des Marschalls Soult ver- hafteten Offiziere zu befreien. Die Regierung, jagt man, joll gesteru detaillirte Nachrichten hierüber erhalten und augenblict- lich eine telegraphische Depesche nach Stra}burg abgefertigt haben.
Drei Fiaker, auf ¿enen sich mehrere Lanciers befanden, de- ren Pferde hinten au den Wagen angebunden waren, von Soldaten desselben Regiments unter dem Kommando eines Lieutenants eskortirt wurden, fuhren gestern * über
N ICacHMtitag
den AYugi vor der Deputirten-Kammer nach der Veilitair-Schule | | zu. Hiesige Blätter theilen dies mit, ohne eine nähere Crkià | rung darüber zu geben, was die Lanciers verschuldet, und wo
habe, der heute morgen in diesem Blatte erscheinen würde. | hin man sie gebracht,
rúcken wir jenen Brief | rals Bugeaud, der uns das Original desselben vorgezeigt hat.“ |
ministeriellen
Dem Journal des Débats is aus Genf die Nag | richt zugegangen , daß dort am 27. Januar die öffentliche Ruhe
durch aufrührerische Zusammenrottungen der Arbeiter gestdy worden sey; diese hätten ihren Brodherren bei hellem En Spottmusiken gebracht und laute Drohungen gegen die Behdr, den ausgestoßen.
Die Korrespondenz aus Bayonne vom 28. Januar iß
ohne alles Interesse; die Spanischen Insurgenten konzentriren |
ihre Streitkräfte im Thal von Bastan, und der General Vg des, der am 23sten zu Pampelona anlangte, hatte sich wied von dort entfernt, um sie anzugreifen. Es scheint ausgemacht daß neuerdings bei Fontarabia wiederum Waffen von einem Englischen Fahrzeuge gelandet worden sind. Es ist dies dag zweite Mal, daß eine solche Landung geschieht. Von Madr) hat man feine neuere Nachrichten. Das Mémorial Borde, sais theilt zwar einen Brief aus Madrid mit, der angebli am 25. Januar geschrieben seyn soll, aber auch nur zum Thei [hon bekannte Nachrichten, zum Theil bloße Gerüchte enthält,
unter le6teren liest man, daß Herr Gargollo zum Finanzminj
Und D
ter, der General Quesada zum General- Capitain von Madr) und der General Mina zum General-Capitain der Baskische Provinzen ernannt werden solle. Die erste dieser angebliche Ernennung wird vom Messager sehr bezweifelt und das Gy rüchr davon guf einen Artikel in der Spanischen Zeitung „E Vapor‘/ zurückgeführt. Das obenbenannte Blatt bringt au die Proclamation, welche der General Llauder am 14. Januar in Folge einiger Ruhestörungen zu Barcelona erlassen haben sol
Frankfurta. M., 5. Februar. Oesterr. 5proc. Metall. 97 97 s 4proc. 87. 8747. 2Nproc. 522. —. Br. 1proc. 222, 21, Bank - Actien 1489. 1487. Part.-Obl. 1374. 1372, Loose j 100 S 2138 BU D obros Db von 1822 9 E Poln. L. 635. 634. Preuß. Präm. - Sch. 534. 935. 4proc, Unl. 914, 5proc. Span. Rente 58. 585. 3proc. do. perp. 374. 37;
Redacteur Cottel.
Gedruckt bei A. W. Haun.
S E E; L is
Allgemeiner Anzeiger für
Bekanntmachungen.
_ Bekanntmachung Es wird beabsichtigt, die im hiesigen Regierungs- Departement bei der Stadt Labiau belegene, in gu- tem wirthschaftlichen Zustande befindliche, gegenwär- tig bis Trinitatis 1834 verpachtete Königl. Domaine Labiau, bestehend: : S
1) aus dem Vorwerk Viehoff, mit einem Gesammt- Flächeninhalt von 1366 Morg 166 []Ruth. Pr. ;
2) aus dem Vorwerk Werderhof, dessen Flächen- Anhalt 521 Morg. 163 C]Ruth. Preuß. beträgt ;
3) aus dem Vorwerk Ruedlaucken, welches einen Ge- sammt-Flächeninhalt von 1221 Morg. 122 Ruth. Preuß. enthalt ; L /
4) der Brau: und Brennerei, die sh im Schlosse ¡u Labiau befindet, nebst dem Verlagsrecht eini- ger Krüge und Schankhauser,
entweder un Ganzen oder getheilt im Wege der Sub- misson vom 1. Juni d. I. ab, auf längere Zeit zu ver-
pachten. Die bisher mit dieser Domaine verbundene
Rent - und Polizei - Verwaltung wird von der Pacht getrennt, da für die Amts- Verwaltung vom 1. Juni d. À. ab, ein besonderes Reat- und Polizei -Amt er- richtet werden soll. 5 — f
In Eemáßheit der Verfügung des Königl. Finanz- Ministerii vom 7. d. M. wird dieses unter Vorbehalt unserer weicern Bekanntmachung der Pacht-Bedingun- sen und des Termins zur Einreichung der dieéfälligen Submission hiemit vorläufig den Pachtlustigen mit der Aufforderung bekaunt gemacht, sich inzwischen von dei Nugzbarkeit der Pacht - Gegenfiände der Domaine La- biau in nähere Kenntniß zu sezen. Auf an uns unmíît- telbar eingehende Anfragen werden wir die gewünschten Nachrichten jedem Pachtlustigez gern ertheilen.
Königsberg, den 17. Januar 1534.
Kdnigl. Preuf. Regierung.
Abtheil. für die Verwaltung der direkten Steuern, Domainen und Forften.
Bekanntmachung.
Zux Verpechtung des im 1. Jerichowschen Kreise dei biesigen Regierungs-Bezirks, eine Meile von Burg und 3 Meilen von Magdeburg an der Elbe belegenen Königlichen Kron-Fideicommiß-Guts Nigripp mit des- sen beiden Vorwerken Külzau und Detershagen, zu welchem, außer den erforderlichen in gutem Zustande fich befindenden Wohn - und Wirthschafts- Gebäuden, folgende Grundstücke, und ¿war: ;
I. Zu den Vorwerken Nigripp und Külzau:
1809 Morgen 166 CIRuth. Aker, excl. 336 Morgen
82 [C]Ruth. Afcer-Pacht-
Acecker, 435 - 18 ¿ Wiesen, 17 ; Bt é Gartenland, : ° 175 ¿ ütung,
11. Zum Vorwerke Oetershagerli : 834 Morgen 19 C3Ruth. Acker,
4 14 Qartei, 01-14 - Wiesen und 627 - T8 - Hutung,
ferner Brauerei und Brauntwein-Brennerei, 26 Wis- yel 19 Scheffel 8 Meyen Getreide-Gefälle, unbestän- dige Gefälle an Fleischzehnt und Schungeld, A Weidennuzung, 89 Pflug-Diensttage der Kossathen zu Nigripp, Natural-Handdienste der Kossathen und Büd- ner zu Detershagen, und die Königliche Vieh-, Wirth-
Vertaufse An eige
Nachdem auf Grund des Testaments des verstorbe-| Fällen: vom Lieutenant H. Jervis. — Bibliographische
¡nen Landrath von Czettriß und Neuhauß auf Pilzen
|
lichen Verkauf des im Schweidnizer Kreise, eine halte
Wiesen, von denen ein großer Theil dreischürig if, le-/
bendigem Holz und gutem und genügendem Viehfta-
und massio erbaute Gehöfte, sich îa gutem Stande be-. finden, einen Lizitationê-Termin auf
den 15. May 1834, Vormittags 9 Uhr, zu Pilzen anberaumt hat, so wird dies hiermit den zahlungsfähigen Kauflustigen bekannt gemacht, und werden dieselben aufgefordert, sich einzufinden, ihre Gebote abzugeben, und wenn dieselben annehmlich ge- funden worden, den Zuschlag zu erwarten. Der Cul- turzustand des Rittergutes Pilzen ist vorzüglich, da dasselbe sih über Einhundert Äahre in cin und der- selben Familie befunden hat. Nähere Auskunfc über Pilzen zu geben ist der mit unterzeichnete Rittmeister von Gellhorn auf Jacobédorf gern bereit.
SQees, den 25. November 1833. Die Landräthlich von Czettriz-Neubdaus sche
Testaments-Crecutorie v. Gellhorn. Pfigtner.
Oeffentliche Handels-Lehranstalt in Leipzig.
Da zu Octero in der öffenilichen Handels - Lehran- stalt ein neues Schuljahr anfängt, 80 wird hiermit zui allgemeinen Kenntniss gebracht, dass die Anmeldungen zur Aufnahme von Zöglingen bei dem unterzeichneten | Director der Ánstalt Statt haben können.
Um aufgenommen zu werden, ist wesentlich ecfor-| derlich, dass der Zögling das vierzehnte Lebensjahr er-|
reicht, dass er die Blattern gehabt habe oder geimpft sei, und dass er durch einen guten Schulunterricht vor- bereitet sei. Auswärtige Zöglinge werden bei Lehrern oder in andern guten biesigen Familien durch die Fürsorge des Vorstandes oder mit dessen Einwilligung
Lehranstalti in Leipzig. SCnIEeDes,
l \
\
Zeitschrift gelieferten Artikel : | Sale: Die Spanischen Hexen. — Bibliographische Mit- theilungen.
: Sue Q. | Gallien und Frankreich; vou Alexander Dumas. —| Mirabeau, ein Straßenräuber. — Statistische Ucber-| sidt der Sterblichkeics-Verhältnisse in den verschiede-! nen Ländern Europas; vou Moreau de Jounës. — Ueber den Einfluß der Englischen Literatur auf die Französische. Von Hippolyte Fortoul. — Erinnerun- gen aus dem Orienr; von H. Cornille. — (Champol
schafts-, Feld-, Garten- und Baum-Inventarien gehö- ren, hat am 8. dieses Monats ein Termin angestanden. Da indessen in demselben ein annehmbares Gebot nicht abgegebea worden ist, so haben wir zu der auf die 12 hintereinander folgenden Jahre von Trinitatis 1834 bis dahin 1846 beabsichtigten meistbietenden Verpach- tung dieses Amts einen anderweitigen Lizitations-Ter- min in unserm Conferenz-Zimmer vor dem Herrn Re- gierungs-Assessor von Alvensleben auf den s Mari e, |
Gormittags 10 Uhr, anberaumt, zu welchem qualifi- zirte Pachtluftige mit dem Bemerken eingeladen wer- den, daß die Verpachtungs-Bedingungen nebst Ertrags- Anschlag sowohl in unserer Registratur , als auch auf dem Amte Nigripp zur Einsicht bereit liegen. Magdeburg, den 15. Januar 1834.
Königl. Regierung Abtheil. für die Verwaltung der direkten
Steuern, Domainen und Forsten.
nahme in die Französische Akademie. —- Gel hichte deé
Ì / : i fennen lassen, welcher Bearbetiuig der 2 uhre. Broschlfenwelens in Lranfftleh, — Sterblichkeit un-| Qin assen, welcher Bearteltung der Verzug gere
ter den Franzdsischen Soldaten. — Saint
l ¡us und Pichegru.
Erinnerungen aus der Revoluiicti; von
4 ; Ir : L n Zugabe zu betrachten sein. Charles Nodier. — Bibliographische Mittheilungen in | ua Ausaabe A Bav 55 Thlr. auf weiß Pap.,
Schweiz ¡und 5 E P Mee gewiß für ettva ¿ Im o Ry ‘(
¿e Wel ; T y » er (209 enagedruckte Bogen als sehr mäßig wird anerkannt
Die Welt der menschlichen Charaktere, aus dem werden, soll zur Begegnuug der eingetretenen Concur-
renz noch einige Zeic fortbestehen.
11 Nummern.
Tagebuche eines Genfers. England.
úJacob Montgomery und der Schäfer von Ettrick. — acob Graham und Samuel Rogers. — Dramatische
cenen aus dem wirklichen Leben ; von Lady Morgan. — Schriften des Auslandes über Groß-Britanien. — Englische Schilderung eines Pariser Sonntags. — Ma- trosen- Leben und Lieben. — Betrachtungen über das Weltall. Nach der Theorie des Sir John Herschel.
— Erinnerungen einer Englischen Dame an
9: S! : «9 A nf A A C B E I Zti. ¿7 A D LPE E ti 10A
die unterzeichnete Testaments -Executorie ¡um dffent-| Meile von der Kreisstadt gelegenen freien Nittergutei|Erinuerungen ; Pilzen , aus 600 Morgen guren Akerlandes, schdnen graphische Mittheilungen in 2 Nummern.
pel bestehend, auf welchem die Wirthschafcs-Gebäude, k. Aeltere Literatur. — 11, Mittlere und neuere Lite- und namentlich das eine vor einigen Jahren ganz neu)
—— S760 r ion Mopiro Sis df 1 4 S 7 untergebracht und noch unter besondere strenge Auf-i, s Türfischen derte Klub vom Maulbeer- sicht eiues eigends dazu ernannten Lehrers gestellt. ¡2aum. F: 6 POeten in England. — Die Lange der
Der Direetor der öffentlichen Handels- Singer, — Der Pianet ‘upiter, — Neue Art von!
Literarisch c Anzeig C. l erworben, ihre dritten Jahrgang angetreten.
ständige Exemplare dexs neuen Bicrteljahres, vou denen
M a ga i N [nur noch eine fleine Anzah! orrächig i, sind sowohl für die Literatur des Auslandes. [dur die Erpedition d?r Alla. Preuß, Staars-Zeitung Verzeichniß der im Monat Januar 1834 von dieser Mohrentrete it. 3) durch alle Königl. Post-
matischen Werke des großen Dichters liegen in dersel- ben vellständig dem Publikum vor. Eine Vergleichung
lions des Jüngeren Briefe. — Charles Nodiers Auf- ne den bisher erschienenen Ueberseuungeu, so wie mit
t. He- [Ersten Bandes (Baumaterial - Lehre) 3te Abtheilung.
die Preußtj lena. — Beschreibung einer Reise nah den Cavery-
Mittheilungen in 8 Nummern. SMTmedeN Festlichkeit des ersen Mai in Stockholm. — Reise, : vou Berahard von Betfkow. — Biblio-
. Ulan Beiträge zur Geschichte der Russishen Literatur.
ratur. ; S Urte
Charakteristik von Konstantinopel. — Das ueue Mi- litair-System des Sultans.
Narren.
Geschichte des alten und neuen Arabien. Von A. Crichton. — Die Algierischen Korsaren, nach dem Ara- bischen des Sidi Hamdan ben Othman Choja.
D dien Die Hochzeiten der Hindus. : V G L L _Skitz7n aus Aegypten; von einem Englischen Ma- rine-Offzier. Nt.
Ueber das Tanghiz, ein in Madagaëtcar zur Ermitte- (ung der Verbrecher und Zauberer gebrauchliches Gift. Mord Ameri
Ueber die Erziehung der Bliuden. Aus der North- American Review, — Bibliographiscche Mittheilungen. Mann bgfaitiges Das ftereotypische Drucken, eine Deutsche Erfin-
dung. — Sir James wzackintosh. — Mîümnen im Fin- stèrn leslar zu machen. — Narional - Poeste. — Chr- lichkeit der Porr'aicsischen Räuber. — Eine Anekdote ven Ludwig XVIIL, — Lord Byron und seine Tochter.
— Ein nêeues Schwedische! Helden - Gedicht. — Sce- nen ia einem Spanischen Gafthof. — Der Hecht, ein
Raubfisco. — Willicm So-bevy. — Bevölkerung Spa- niené, — Waiter Scott und Lulwer's Eugen Aram — Der Sandschal-Scherif, oder die heilige Fahne de:
chen Staaten.
Auch unter dem Titel: | Lehre vom Bauholze, oder Lehre von dess Wuchs, Eigenschaftea , Beschaffenheiten und de Mitteln zu dessen längerer Erhaltung gegen Brand, Fäaulmß, Insektenfraß u. \. w.; Berechnung di Widerstände gegen Bruch und Biegung in alli Lagen; vom Fällen, Transport; von der Bere nung, den Sorten der Wald- und Flößhdlitt; Sämmtliche Holztheile beim Land -, Erd -- Wies ser -, Maschinen - und Schiffbaue ; Naturbeschr bung mit Angabe der Unwendung der Bauhdljt in allen Zweigen des Bauwesens; mit Nücfsiht auf andere Gewerbe; übrige Nebenbaustoffe au dem Pflanzenreihe. 24 Bogen mit 55 erlau ternden Figuren. gr. 410. Cartonnirt. 2 Thlr, Der Verleger unterläßt die Anpreisung dieses cls sischen Werkes; die ersten Abtheilungen dess-:lben hu ben ihr Publikum und verdienten Beifall gefunden, Diese dritte Abtheilung dürfte besonders dem löbll Forfpersonale zu empfehlen sein, da für dasselbt die Lehre über Anwendung und Benußung des Bau holzes beim Bauwesen, richtiger und weit vollfüw diger als in den zeitherigen forfi-technologischen Wer fen, von vielem Interesse sein möchte. Stuttgart, im Január 4834. Carl Hoffmann.
Jn Berlin zu haben bei E. S. Mittler (Ste vaßin Nr. 3), so wie in allen soliden Luchhandlungen
So eben ist in unterzeichneter Buchdruckerei e
schienen, und wird in der Stu hrschen Buchhandlun
zu Berlin in einigen Tagen zu haben sein:
Théátre français moderne publié par I, Louis, Série IsI, Liv. 2, enthält:
Macie FEuUdor,
drame historique en trois Juen par V. Hugo. Sa eines Bändchens 9 sgr., im Ein zeln-Verkauf 73 sgr.
Türken. — Einfluß der Pocken - impfung auf die Le-
bensdauer. — Türkische Sprichwödrt- r. — Ein sonder- | bares Thronfolge - Gese. — Leichte Literatur. — Al-|
|phonse von Lamartine. — Sir John Herschel's Reise. |
Zeituna4€n, nische Lit Türken. Mir dem 1. Januar hat diese Zeitschrift, die sich bercits einen großen Kreis vou Lesern und O Voll-
— Heiligen-Gräber in der Türkei. — Pol- ratur. — Gesetze gegen Unfeuschheit bei den
E OA A1 E [en j ) à 07 Ar. (3
ir.) zu beziehen.
Bei den Unter ‘ichneten ist (o eben erschienen: Sar Per Lama Wee,
_ Überseut S von A. W. v SWMlegel und L Dies, O ' Hiemit ist diese Uebersezung geschlossen und die dra-
en Proben ncuangefuündiater, wird am sichersten er-
Die Anmerkungen L. Tieck's, welche die gegenwar- ige bêgleiten, werden gewiß als eine willfommene Der Preis von 4? Thlr.
G Nem et
Wolfram, Lehrbuch der Baukunst. Bei Unterzeichnerem ist so eben erschienen: Vollfständiges Lehrbuch der gesammten Baukunst, von Ludwig Friedrich Wolfram.
Auf das 3. Heft: Bertrand et Raton, comédie ed cinq actes et en prose par Scribe, welches in ku'ten erscheinen wird, erlaubt sich Unlerzeichnete besonden ausmerksam eu machen,
Dessau, im Februar 1834 Die Hof-Buchdruckerti.
Oesterreichisch-militairische Zeitschrift. 1833. i Zwölftes Heft
Dieses Hest ist so eben erschienen und an alle But handlungen versendet worden. Inhalt: 1. Geschidtt des Feldzugs 1759 in Schlesien und Sachsen. Vir ter Abschnitt. Nach österreichischen Original- Quellen 11. Geschichtliche Skizze der Kriegs-Ercignisse in Tits im Jahre 1809. (Schluß des 2ien Lbschnittes). Ill, Adeên übrr die Budung einer höhern Kriegsschule, 1. Literatur. V. Fortsezuna des Ehrenspiegels der K & düerreichischen Armee. VI. Neueste Militair - Verd derungen. VII. Verzeichniß der in den ahrgangtl der dferreichish-militairischen Zeitschrift 18111812 2te Aufl, dann 1813, und endlich 1848 bis einschll{s 1833 enthaltenen Aufsäße. y
Auch im Jahre 1834 wird diese Zeitschrifc thret Plane nach Unverändert fortgesezr, und da die Reda tion die Stärke der Auflage nach den eingegangen! Bestellungen bestimmt, so ersucht der Uncerzeichnelt die P. T. Herren Abnehmer hiermit höflichst, ihre stellungen möglichst bald durch die betreffenden Bud handlungen an ihn gelangen zu lassen. Der Preis if wie bieher Acht Thir. Sächs., um welchen auch |! frühern Jahrgänge, von 1818 angefangen, noch zu bt ziehen sind. Wer die ganze Reihe von 1818 bis ind 1833 auf Einmal abnimmt, erhält dieselben um wohlfeiler. ;
Bei dem reichen Schate der wichtigsten historisch" Aktenstücke alter und neuer Zeit, welche der Redaktit zu Gebote stehen, und bei der Gründlichkeit , Umsi ; und Thätigkeit ihrer sachkundigen Mitarbetter, wil diese Zeitschrift fortwährend den wissenschaftlichen Wer!) behaupten, welcher derselben dur die unpartheilid/ sten fririshen Urtheile im In- und Auslande zugestal den worden ist. j Wien, den 21. Januar 1834.
À. G. Heubner, Buchhändler
—_—
Allgemeine
Preußische Staats-Zeitung.
Bevl 1A,
10 ten
Montag den
s 251
Amtliche Nachrichten. Kronik des Tages.
Im Bezirke der Königl. Regierung
zu Achen ist die durch die Versezung des Pfarrers Berner nah Marmagen erledigte Pfarre Wildenvurg, nachdem fie der Vikar zu Niederan, Kaspar Veres, seines kränklichen Zustandes wegen abgelehnt, durch den bisherigen Vikar zu Rocherath, Heinrich) Horr, wieder beselzt worden ; nis j
zu Bromberg ist der bisherige Kommendarius Gram)e in Koronowo zum Pfarrer an der katholischen Kirche daselbst ernannt worden.
Abgereist: Der General - Major und Commandeur der gten Landwehr-Brigade, von Rohr, nah Glogau.
Zeirungs-Nachrichten. Ausland.
Rußland.
_— — St. Petersburg, 1. Febr. Man. will es jeßt fár bestimmt wissen, daß der leßten (Ende Novembers stattge- habten) Anwesenheit Sr. Majestät des Kaisers in Moskau, als Hauptmotiv die möglichste Abwehr des durch den vorjáhri- gen totalen Mißwachs in den innersten Russischen Provinzen entstandenen Noth, die sich am fühlbarsten in den Neu-Russischen und Trans-Kaukasischen Provinzen zeigt, zum Grunde lag. Vor- züglich von dem menschenfreundlich!ten Entschluß aufgefordert, in Moskau , das a!s der Central- Punkt des Europäischen Ruß- (lands anzuschen s, ihren durch die persönliche Gegenwart zum Besten der Dothlcidenden zu treffenden Anordnungen mehr Nach- druck, schnellere kräftigere Hülfe zu geben, unternahmen Hôchstdie- selben die zu jener Jahreszeit so schwierige Reise dahin. Abgesehen von den bedeutenden Ankäufen, welche schon im leßten Herbst in denjenigen inneren Gouvernements, die fi einer guten Aerndte zu erfreuen gehabt, so wie im Auslande gemacht wurden, und die auci) an den benörhigren Orten bereits eintrafen, soll die Regieruna, chern Bernchuien nach, noch jüngst gegen 810,400 Tichetwert Getraide 1m Auslande angekauft haben, deren Transport hieher gleich bei der Erdffnung der Schifffahrt zu erwarten steht. — Beé ciner großen Menge ‘der- edelten ugd 6aroßherzigsten Züne der Met-schenliebe, die jeßt zur Abhülfe der Norh bei uns ge- schehen, verdient die nachstehende Handlung einiger dürftigen Individuen aus ciner Provinz, die zumal noch so fern vom Schau- plaze der Bedrángniß sich befindet, zur allgemeinen Publicität zu fommen: — Uls einige Batieca im Gouvernement Chsiland in diesen Tagen von ihrer Guts- Herrschaft die Schilderung des aroßen Brod- Mangels in den inneren Russischen Gouv-erneinents, die Fürsorge des väterlichen Monarchen zur möglichsten Abhü!fe dieser Noth erfuhren, wurden sie von dieser Beichreibung jo innig ergrissen, daz sie ihr folgenden Antrag machten: „Durch den Segen Bottes, der schon cinige Jahre hindurch unsere Felder mit guten Aerndten beglückte, haben wir unjere Abgaben und Schuiden zu tilgen vermocht, Jet halten wir es für heilige Phiicht, unsere Dank- barkeit gegen den Höchsten durch thätige Theilnahme an der Norh unjerer Mitbürger in Rußland zu beweisen. Wir haben zu dem Ende zwölf Tonnen Roggen zusammengebracht und bit- ten Euch nun, uns zwr richtigen Einhändigung dieser kleinen Gabe an diejenigen behüiflich zu seyn, die ihrer am meisten bedürfen.“ Auf die Aeußerung der Herrschaft: „die Uebermachung dieser Gabe würde schr schwierig zu erfüüen seyn," erwiederten sie in ihrer gutherzigen Einfalt: „Ihr habtja jedes Jahr für unsere im Dienste des Vaterlandes als Wehrmänner [stehenden Kinder Briefe und Gei- der bis an die entfernte!ten Gränzen des Reichs besorgt; deren jedes- malige richtige Ankunft bewiesen Uns die darauf erfolgten Antworten, Zeugnisse und unsre später auf Urlaub hier erschienenen Kinder. Wie sollte nun nicht, wenn ihr in unserem Namen die Mitwirkung un- s:rs Herrn Gouverneurs darum ansprecht, auch unsere jelzige Gabe sicher dahin gelangen, wo Hülfe nöthig ist !‘/ Wirklich rea- lisirte auch die Herrschaft auf dicsem Wege die edle Handlung ihrer Bauern, welche in Gelde den Betrag von 150 Rubel Banko ausmachte. — Jn den beiden Ostsee, Provinzen Ehst- und Lief- land scheinen die in den leßten Jahren auf sorgsamen Betrieb der Orts:Behörden und vsrnehimlich auch wohl der Dorpatschen Universirät organisirten Volks - Schulen, nicht ganz ohne allge- mein wobsthztige Folgen einer sichtlich vorschreitenden Kultur un- ter den dortigen Einwohnern geblteben zu seyn. Vor ungefähr 20 Jahren gab es in jedem Kirchsprengel gedachter Provinzen nur wenige Zndividuen, die die Haupt-Dogmen des Katechismus gut inne hatten und fertig lasen. Nach den neuesten jeßt von dort eingehenden Nachrichten findet sich unter der heranwachsen- den Jugend nicht so leiht einer, der nicht fertig lesen könnte, und seinen Katechismus gut inne hätte. Viele von ihnen verbinden damit noch die Kunde des Schreibens und der ersten Elemente der Arithmetik. Bei der Re- kruten-Aushebung des lekten Herbites konnten schon manche von den militairpflichtig gewordenen jungen Esthen die weinenden Aeltern damit trôsten, „daß sie ihnen auch aus der grdßten Ferne Nachrichten von sich geben würden, nun hätten sie ja die Kunst erlernt, ihre Gedanken und Gefühle durch Schreiben Anderen mitzutheilen, —- die Posten gingen ja durch die ganze Welt und bràchten die Briefe an ihre Bestimmungsorte./ — Das Kaiserliche Staats-Ministerium wird im Beginn gegen- wärtigen Jahres von folgenden Gliedern formirt: Minister des Kaiserlichen Hauses, wie auch Appanagen- Minister, ist der Ge- neral der Jnfanterie, Fürst Wolchonsky; Minister der auswär- tigen Angelegenheiten, der Vice- Kanzler Graf Nesselrode; des Ariegswesens, der General der Kavallerie, Graf Tschernitschew, ver auch zuglei den Generalstab Sr. Majestät des Kaisers en Vhef dirigirt, während der Marinestab von dem Vice-Admiral
Fürst Mentschikow geleitet wird. Minister des Seewesens
| ist der Admiral von Moller, der Finanzen der General der
Infanterie Graf Cankrin, der Justiz der Geheime Rath Daschtow, des Innern der Geheime Rath Bludow. Derselbe hat guch zugleich die General - Direction über alle fremden in Ruß- land tolerirten Religionen. Dirigirender des Ministeriums des dffentlichen Unterrichts ist der Geheime Rath Uwarow. Minister- Kollegen besizen wir in diesem Moment nur zwei, und zwar ist dem Justiz-Minister als solcher beigegeben: Der Staats -Secre- tair, Staatsrath Panin, und durch einen höchsten Tages - Befehl vom 22sten v. M. dem Minister des Jnnern der General -Ma- jor Graf Stroganow, welcher bisher in der Regierungs-Kommis- sion des Königreichs Polen Vorsigzer in der Section für die in- nern und geistlichen Angelegenheiten , so wie der des öffentlichen Unterrichts war. — Nächstdem- stehen noch besondern Chargen in der höchsten Reichs-Verwaltung vor: Der Central-Verwaltung der Reichs-Kontrollen der Wirkliche Geheime Rath Chitrowo, der General - Direction des Postwesens der Wirkliche Geheime Rath Fürst Alexander Golútzin, der General-Direction der Land - und Wasser-Communicationen der General der Infanterie Graf Toll. — Das Berg- Corps erhielt in diesen Tagen eine neue Organisa- tion, zufolge welcher es nun das Berg - Ingenieur - Corps heißt. Durch einen hôchsten Tages-Befchi vom 22sten v. M. is der Fi- nanz - Minister Graf Cankrin zuin General - Direktor der dem reorganisirten Berg-Corps attaschixten Berg - Ingenieure ernannt worden. — -Der Wirküche Geheime Rath Fürst Sergius Go- lükin hat in diesen Tagen mit höchster Bewilligung das ihm und seinen beiden Neffen im Gouvernement Moskau gehörende sehr ansehnliche unbewegliche Vermögen zu einem Majorat, un- ter Aufstellung der allgemein darüber geltenden Rechts -Grund- ságe, erhoben, nah welchen es nie für Schulden verpfändet oder verkauft, sondern als solches nur ¿immer ein Eigenthum des Erstk- aebornen der Fürstlih Golüzinschen Familie bleiben darf. Der Fürst hat sich dabei vorbehalten, in der Folge mit höchster Genehmigung noh andere Theile seines Vermögens mir die- sem Majorate zu verbinden. Somit i denn dem hohen vermödgenden Adel unjers Kaiser -Staaks das erste Beispiel zur Begründung eines sehr wohlthätigen Rechts - Instituts gegeben worden, das die meisten andern Europäischen S.taaten als jolches schon seit Jahrhunderten erkennen. Wird es unter uns, wie er- warter werecn dar, bald allgemeinere Verbreitung finden, so wird es viele unsrer, durch hoßes Alter und berühmte Vorfahren ehrwürdige, Familien ver völliger Zerrüttung ihrer Finanzen, vor gänzliczer Urmuth bewahren „welcher fich leider in den leß- ten -Jahrzehncaw -cin--Theil uascrs=äUdels durch unbeschränkten Luxus und unmäßigen Geld-Aufwand ausseßzte.
Odessa, 21. Jan. Seit dem Sten d. M. hat es hier zu wintern angefangen; es is viel Schnee gefallen, aber Anfangs hei sehr heftigem Nord-Ost-Wind, so daß es lange zu feiner Scchlittenbahn kam. Erst seit cin paar Tagen hat sich der Schnee festgesezt, und man sieht wieder Schlitten fahren, was aber wahrscheinlich auch nicht lange dauern wrd, denn der Wind hat sich bereits nah Süden umgewendet
Die theatraiischen Vorstellungen werden hier noch unmer fortgesetzt.
Die Brigg „Julie“, die von hier nach Jaîta avseaelte, ist am lten d. in der Bucht von Odessa an einer Felsenbank ge- \cheitert.
zum Besten der Armen
San treit M:
Paris, 2. Febr. Gestern Abend spät arbeitete der König noch mit dem Minisier des Znnern.
Die von den hiesigen Blättern gegebenen Details über das Leichen-Begängniß des Herrn Dulong stimmen im Wesentlichen mit einander (und mit dem Jnhalte des vorgestern mitgetheilten Privat.Schreibens) überein. Man {äßt die auf und um dem Kirchhofe versammelt gewesene Menge auf ungefähr 130,000 Personen, und berechnet, daß über 30,000 Mann Truppen in den Straßen und auf den Pläßen von Paris vertheilt waren. Anfänglich schcint es die Absicht der Behörde gewesen zu seyn, dem Leichenzuge in ciniger Entfernung eine Batterie Geschüß folgen zu zu lassen, welche Meaßregel aber auf die dringenden Vorstellungen der Anordner der Feierlichkeit unterblieben seyn soll. Auf dem ganzen Wege bis zum Kirchhofe hörte man keinen Ruf. Als aber der Sarg vom Wagen gehoben, und an die Gruft getragen wurde, brach die Menge in den Ruf: Es lebe Lafayette! Es leben die Deputirten der Opposition! aus. Während der an dem Grabe gehaltenen Reden herrschte eine feierliche Stille. Als sih der General Lafayette in seinen Wagen geseßt hatte, um nach Hause zu fahren, wurden ihm die Pferde aus- gespannt, und ein Haufen Arbeiter shickte sich an, den Wa- gen fortzuziehen. Auf das Zureden mehrerer vernünftigen Leute aber, die befürchteten, daß eine solche Ovation _ leicht wieder zu Kollisionen Anlaß geben könnte, ließen sie von ih- rem Vorhaben ab, die Pferde wurden wieder vorgespannt, und der General entfernte sich in raschem Trabe. — „Die Mitglieder der Gesellschaft der Menschenrechte““, jagt der Temps, „waren bei dem Leichen-Begängniß des Hrn. Dulong nicht zugegen ; sie hatten sich, wte man sagt, für permanent erflárt. Die monarchische Regierung und die Republik hatten si) also derselben Taktik bediene. Die monarchi\che Regierung hatte ihre Truppen kon- signirt, und die Republik ihre Armee; aber erstere hatte Vor- sichts - Maßregeln getroffen, auf welche die leßtere freilich Ver- zicht leisten mußte; sie lie námlich am Morgen mehrere repu- blikanische Chefs, namentlih Herrrn Guinard, verhaften.“ — Herr Guinard is übrigens bereits wieder in Freiheit gese6t worden.
Das von dem Journal du Nord publicirte Schreiben des Herrn Dulong (welches uns gestern auf besonderem Wege gegangen war, \. Neueste Nachrichten) is in keines der
iesigen Blätter Übergegangen. — Der Messager sagt in Be: ug auf die Erklärung des Journal de Paris über die Ver- Ifentlidüng dieses Schreibens durch das Journal du Nord :
Februaf
„Dies ist Alles ganz gut; aber das Journal de Paris sagt uns noch nicht, wer ihm denn die Note gegeben hatte, die Herrn Dulong veranlaßte, sich vom Journal des Débats sein Schrei- ben zurückgeben zu lassen.“ — Diese Note lautete wörtlich also: „„Das Journal des Débats hat gestern eine beleidigende Aeuße- rung mitgetheilt, die von Herrn Dulong an den ehrenwerthen General Bugeaud gerichtet worden ist. - Heute sagte man in der Kammer, daß der chrenwerthe General dieserhalb Genug- thuung gefordert und von Herrn Dulong ein Schreiben, das morgen im Journal des Débats erscheinen wird, gebieterisch verlangt (exigé) habe. — Der Temps findet es ganz na- túrlih, daß Herr Dulong nah einer solchen Herausfor- derung sein Schreiben wieder zurückgenommen habe, und fügt hinzu: „Fern von uns sey der Gedanke, daß der Tod des Herrn Dulong beschlossen gewesen sey; „aber aus dem ganzen Hergange der Sache ergiebt sich eine so wüthende Animosität unter mehreren Männern, die an der Spite der Verwaltung stehen, daß wir es für nüslich halten, besonders darauf hinzuweisen. Eine Entschuldigung ist hier nicht mehr möglich. Man begeht nicht kurz nach einander so viel Unvorsichtigkeiten, wenn man nicht von einem leidenschaftlichen Zorne geblendet is. Wir wiederholen es: unsere Anklage soll nicht ernster seyn, als sie es in der That ist, aber: der parlamentarische Widerspruch scheint der Partei, die sih mit rungen der Mäßigung brüstet, unerträglih geworden u seyn.“
: Das Schreiben, welches die Deputirten der Opposition an Herrn Dupont von der Eure gerichtet haben, lautet folgender- maßen: „Theurer Kollege! Der Schlag, welcher Sie getrosfen, hat uns Alle tief erschüttert. Wer konnte den guten, den vor- trefflichen Dulong kennen, ohne ihn zu schäßen und zu lieben! Auch is sein Tod für uns eine wahre Familien - Trauer. Wir sind in diesem Augenblick bei dem General Lafayette versammelt, und nach der lebhaften Ergießung des Schmerzes über den Tod unsers armen Freundes, haben wir Alle an Sie gedacht, an den grausamen Verlust, der Ihren so vielfachen anderweitigen Kum- mer noch vermehrt. Wenn die Trdjtungen der Freundschaft etwas aegen ein solches Unglück vermögen, fo empfan- gen Sie die aller Jhrer Freunde, die dieses Schreiben unterzeichnen ; fie sind aufrichtig und fommen vom Hevzen..— insere schon so peinlichen Arbeiten werden unter einem sehr trú- ben Eindruck fortgeseßt werden, und es bedarf eines tiefen Ge- fúhls der Pflichten gegen das Land, um bis ans Ende cine Lauf- bahn zu verfolgen, auf der wir bei jcoem Schritte in unjeren theueriten. Neigungen. und Gefühlen verlest werden. FY:niauzeu wir dieses Opfer unserm Vaterlande, welches allein die Macht hat, uns unserer gegen dasselbe eingegangenen Verpflichtungen zu entbinden. Jhnen, theurer Kollege und Freund, Ihnen, ei- nem unserer ehrenwerthesten Führer gebührt es, uns auch noch mit diesem Beispiele der Festigkeit und der patriotischen Hinge- bung voranzugehen. Erlauben Sie, daß wir Jhnen Alle, als Zeichen herzlicher Freundschaft, die Hand drücken.// (Folgen die Unterschriften.)
Der Tagesordnung zufolge, soll in der morgenden Si6ung der Deputirten-Kammer der Bericht der Kommisjion, welche mit der Prüfung des Antrages wegen der gerichtlichen Belangung des Herrn Cabet beauftragt i, abgestattet werden. Von mceh- reren Seiten soll indeß der Wunsch zu erkennen gegeben worden seyn, diese Debatte, die bei der gegenwärtigen Aufregung der Gemüther leicht zu neuen leidenschaftlichen Aeußerungen führen könnte, auf einige Zeit zu verschieben.
In einem Privat-Schreiben aus Bayonne vom 29sen liest man Folgendes: „Fünf tausend Maan von allen Wafscn- Gattungen, aus Catalonien und Valencia kommend, sind auf dem Marsche nach Navarra begrissen, um hier gemeinschaftlich mit Valdes gegen die Insurgenten zu agiren. Quesada ist mit 3500 Mann ín Pancorbo angekommen, von wo er sich ebenfalls nach Navarra in Bewegung seßen will. Jaureguy, der nah Onate marschirt war, um die Jnsurgenten unter Lardizabal an- zugreifen, hat sich nah vielen vergeblichen Märschen und Ge- genmärschen genöthigt gesehen, am 26sten unpverrichteter Sache wieder nach Bergara zurückzukehren. Der Enthusiasmus - für Don Carlos in den insurgirten Provinzen, namentlich aber im Navarra, wo der Aufstand. täglich um sich greift, )cheint zuzu- nehmen; die Einwohner äußern unverholen, daß sie mit der Kü kehr des Frühlings sämmtlich zu den Waffen greifen würden. Es heißt, daß 200 Mann von den Truppen der Königin, die in Guernica in Garnison lagen, von dem Jusurgenten-Chef Zabala theils niedergemacht, theiis gefangen genommen worden sind.“
An der Vorlesung des Herrn Orfila kam es gestern wieder zu Störungen weil sich der Professor dem Wunsche. der Stu- denten, die Stunde auszusegen, damit sie der Leiche des Herrn Dulong folgen könnten, nicht fügte. Ein großer Theil verließ zuleßt den Saal, wodurch sih aber Herr Orfila nicht irre ma- chen ließ, sondern seine Vorlesung bis zu Ende fortse6te.
Der Theater - Direktor, der sih (wie gestern erwähnt ) mit einem Journalisten duellirt hat, ist der bekannte Herr Veron, Direktor der großen Oper. Einige Artikel eines Herrn Robert über die Verwaltung des Herrn Veron hatten. zu dem Duelle Anlaß gegeben. Es wurden zwei Kugeln erfolglos gewechselt, worauf die Sekundanten dem Kampfe ein Ende machten.
Auf dem hiesigen Jtaliänischen Theater ist gestern eîne neue Oper unter dem Titel: „Jl Bravo‘/, von Herra Marliani, mit großem Beifall gegeben worden.
Im Monat Januar sind auf den hiesigen Theatern 15 neue Stücke gegeben worden; darunter 2 Opern, 1 Drama, und 12 Vaudevilles.
Herr Grimaldi, Direktor der Kdnigl. Theater von Madrid, befindet sich jeßt hier, um eine Italiänische per für die Spa- nische Hauptstadt zu engagiren. Er hat namentlich der Dlle. Unger jehr vortheilhafte Anträge gemacht.
Am sten empörten sich mehrere in dem Gefängnisse von Vannes sißende Sträflinge, die nach Afrika transportirt werden sollten. Es gelang ihnen, eine Thür zu sprengen ; sie stürzten i/;
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