1834 / 43 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

heute den 11ten Mittags 12 Uhr reservirt, nach welcher Zeit die nicht abgeholten Billets anderweitig verkauft werden, (Die Abonnements und freien Entreen sind ohne Ausnahme nicht

gültig.) j Im Schauspielhause: Warum? Lustspiel in 1 Akt, von L. Angely, Hierauf: Die Schleichhändler, Possenspiel in 4 Ab-

theilungen, von E, Raupach.

_ Königstädtisches Theater. __ Dienstag, 11. Februar. Nach Sonnen-Untergang, Lustspiel N I ep: Hierauf: Graf Schelle, Posse in 3 Akten, von . Angely.

Mittwoch, 12. Februar. Hinko, der Stadtschultheißen-Sohn von Nürnberg, Schauspiel in 5 Akten, nebst einem Vorspiel : ;, Der jüngere Sohn‘, von Charlotte Birch-Pfeiffer.

Donnerstag, 13. Februar. (In Jtaliänischer Sprache) : Zelmira, Oper in 2 Akten; Musik von Rossini.

Neueste Nachrichten.

Paris, 4. Febr. Gestern begab sich der König mit der Ksnigin, der Prinzessin Klementine und dem Marschall Gérard nach Neuilly.

Bei den Debatten über den Geseß-Entwurf in Betreff einer Vermehrung der Gendarmerie in der gestrigen Sißzung der Deputirten-Kammer war es namentlih Herr von Lamar- tine, der sich dem Vorschlage widerseßte und durch eine lange Rede zu Gunsten der westlichen Departements die Aufmerksam- keit der Kammer in Anspruch nahm, aber von Seiten der Cen- tra mehrmals durch heftiges Murren unterbrochen wurde. Er

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verlangte zulest eine allgemeine Amnestie für alle politt- he Vergehungen und Ansichten der Vergangenheit, als das sicherste und unfehlbarste Mittel, die Ruhe in der Vendée wiederherzustellen, und es ließen sich in der Ver- sammlung einige Suden der Billigung dieses Vorschlages vernehmen; Herr Robinau aber bekämpfte die Ansichten des Herrn von Lamartine und forderte vielmehr noch strengere Maß- regeln, als bisher, von Seiten der Regierung gegen die Bevöl- kerung des Westen. Die allgemeine Diskussion des Geseß-Ent- wurfs wurde darauf beendigt, und man ging zur Erörterung der R Artikel über. Um 6 Uhr ward die Sibung auf- ehoben.

: Heute wurden in der Deputirten-Kammer “die Bera- thungen über die einzelnen Artikel des Geseß-Entwurfes in Be- ug auf die Gendarmerie fortgeseßt, nachdem zuvor der Oberst R ans úber den Geseß-Entwurf wegen Feststellung der bürgerlichen Lage der Offiziere der Land- und Seemacht Bericht abgestattet hatte; die Kommission hatte einige Abänderungen in diesem von der Regierung ausgegangenen Entwurfe vorge- nommen und, wie der Berichterstatter versicherte, die Junteressen des Kdnigthums, des Scha6es und der Armee, die in dieser Angelegenheit mit einander koliidirten, so viel als möglich in Einklang zu bringen versucht. Der Bericht wurde zum Druck und zur Vertheilung unter die Bureaus verordnet und die Debatten darüber bis zur Erledigung der jest der Kammer vorliegenden Gese - Entwürfe ausgeseßt. Die Debatten über den 2ten Artikel des oben benannten Gesehß- Entwurfs, worin ein Kredit von 964,876 Fr. für die Unterhal- tung von 2 Schwadronen und 93 Brigaden Gendarmerie verlangt wird, waren sehr lebhaft; Herr Roger trug nämlich darauf an, diesen Artikel an die Konimission für die Zuschüsse zu verweisen, und wurde darin von Herrn Karl Dupin unterstüßt; Herr

genommen.

591,

7x. Aproc. Bank - Actien

100 Fl. 212.

Poln. L. 633. 63#{.

! Thiers sprach slch aber sehr heftig dagegen aus, und d | A endlich, mit Beseitigung des R e er Atti Beim Abgang der Post dauerten die Debatten g den dritten Artikel des Entwurfs noch fort.

Die Kommission, welche mit der Prüfung des von Hetty þ Bavoux gemachten Antrages auf Wiederherstellung der Eheschei dung beauftragt ist, besteht aus den Herren Voysin de Gar tempe, Faure, v. Schonen, Bonnefont, Dufau, Daguillon -Py, jol, Jsambert, André und Coulman.

Durch eine Königliche Verordnung vom Z30sten v. das Wahl-Kollegium von Orthez im Departement der Niedero Pyrenäen auf den 4. März zusammenberufen, um an die Stell des Herrn Lestapis, der seine Entlassung bei der Kammer he gereicht hat, einen andern Deputirten zu wählen. i

Zu Nantes ist die Cholera ausgebrochen ; binnen 48 Stun, den starben 5 Kranke im Gefangenen - Hospitale daran; au das Militair-Lazareth is davon heimgesucht.

Heute {loß 5proc. Rente pr. compt. 105. 45. lin cour 105. 65. 3proc. pr. compt. 75. 20. | Neap. pr. - compt. 90. 70. fin cour. 90. 90. 5proc. Span. pety

Zproc. do. 372. Z5proc. Belg. 974. i Frankfurta. M., 7. Februar. - Hesterr. 5proc. Metall, 97:

oger'schen Antrags,

M.

lin cour. 75. 40. Z5pro

5proc. Rôm. —.

875. 87. 24proc. 522., 527. Lproc. 221, 991 1489. 1487. Part.-Obl. 1573. 1371. Loose y Br. Holl. 5proc. Obl. von 1832 93. 93

Preuß. Präm. - Sch. 532. 533. pre

Anl. 913. 5proc. Span. Rente 575. 574. 3proc. do. perp. 372. 371

Redacteux Cottel.

e O R A E Erms:

Gedruckt bei A. W. Hayn.

A D dad entge taate. dn.

Allgemeiner Anzeiger für die

Bekanntmachungen.

Bekanntmachung, betreffend den Verkauf des Königl. soge- nannten Probftei-Vorwerkesbei Naumburg

“am Bober, im Saganer Kreise. Da in dem am 29. November v. J. zum Verkaufe des Königl. sogenannten Probstei-Vorroerkes bei Naum- burg am Bober angestandenen Licitations - Termine ein annehmbares Kaufgebot nicht abgegeben worden ift, so wird ein anderweiter Bietungs- Termin auf den 18. Márz d. F. hiermit anberaumt, welcher von dem dazu ernannten Kommissario in loco Naumburg am Bober von 9 Uhr Vormittags bis 6 Uhr Abends ab- gehalten werden wird. Genanntes Vorwerk liegt im Saganer Kreise, vier Meilen von Crossen, drei Mei- len von Grönberg und drei Meilen von Sagan ent- fernt. Es enthält:

3 Morgen Kas [INuch. Hofraum und Baustellen, 7 6

i s s arten, 372 - 1905 »- Acker, 65 - 123 , Wiesen, S 67 - Strauchholz auf den Wiesen, 2 83 - NRNoasenhútung, 4 e 19 e Teiche und Gewässer, 44 F 115 - Wege, Dámme, Unland 2c. ¿usammen

l A I TRE Ce M E ie D aADISURO B BCER P OEÉ L E IEE 508 Morgen 109 [JNucd. Die Waldung bräeht gus: 156 Morgen 48 Ruth. Lanbholz,

200 - 16 - Nadélholi, 13 716 Ls WWeidigwerder, 5 s nt - Lehm- und Sandgruben, Wegen 2c.

E zusammen aus

‘1 760A B A V R

374 Iiorgeii 140 LIRucth.

Zur Brauerei und Brennerei gehören 24 Ruth. Hopfegarten. Die Voriverks - Gebäude befinzen sich i guten Bauzustande. Das auf dem Vorwerk vor- bandene lebende und todte Jnventarium wird mit ver- kaufr. Sollie sich zu dem Vorwerke, der Waldung und der Propination im Ganzen kein Kauflußtiger fin- den, so werden diese Nealitäten getrennt zum Ver- kaufe gestelr. Sollte ein annehmbares Kaufgebot nichr zu erlangen sein, so wird das Vorwerk nebst der Braue- rei und Brenuerei, mit Ausschluß jedoch der Waldung auf 6 Jahre in Zeitpacht ausgeboten werden. Kauf- und Vachtiustize werden zu dem vorstehend anberaum- ten Termine mit dem Bemerken eingeladen, daß Je- der, welcher als Licitant auftreten will, fich zuvor bei dem Kommissario úber sein Zahlungs - Vermögen ge- nügend ausgewiesen und eine Caution von 1000 Thlr. in schlesischen Pfandbriefen oder Staats-Schuldscheinen mit Coupons deponirt haben muß. Für den Fall der

achtung genügt eine Caution von 500 Thlr. in den- elben Papieren. Die naheren Bedingungen für den Verkauf und die eventuelle Verzeitpachtung können in unserer Finanz-Regifiratur und bei dem Verwalter des Vorwerks, Amtmann Qual, zu jeder s{icklichen Zeit eingesehen werden. Auch i| der :c. Qual angewiesen, den sih meldenden Kauf- und Pachtlustigen die Guts- Nealiräten zur Befichtigung anzuzeigen, und ihnen alle gewünschte Auskunft ¡u ertheilen.

Liegni, den 20, Januar 1834.

__ Königl. Negierung. Abtheil. für die direkten Steuern, Domai- unen und Forsten.

Pu blicandum.

Alle und Jede, welche an den Bürgermeister Carl Gottlieb Friedrich Pels in Lassan persönliche Ansprüche und Forderungen, ex quocunque eapite, besonders aber auch alle, welche solche, rücksichtlich seiner verschiede- nen amtlichen Befassungen, namentlich und ganz vor- züglich aber, wegen beim Magistrate in Lassan nieder- gelegter Depositen - Gelder, oder alle, welche sonft uberall Beschwerde gegen denselben zu haben vermei- nen, werden hierdurch aufgefordert, solche im. terminis

den 3. oder 4. Mär} d. Fin vor dem Königl. Hofgerichte selb, oder auch in den- selben Terminen vor dem Commissario: des Kdnigl. Hofgerichts , Bürgermeister Fit aus Gügkow, der an solchen beiden Tagen in Lafsan gegenwärtig sein wird, anzubringen, autzuführen und zu bescheinigen, im widrigen sie es sich selbst zuzuschreiben haben, wenn solche Forderungen und Ansprüche danäch| nicht wei- L ¡um Zwecke ihrer Befriedigung beachtet werden Eônnen. Datura Greifswald, den 1. Februar 1834. Königl. Preuß. Hofgericht von Pommern

und Rügen.

quidations-Termine, und auf

v, Mösôller, Prawmss,

Bekanntmachung Vor das Königl. Sächs. Justiz-Amt Hohnstein mit Lohmen find nachbenannte, schon seit ¿wanzig und mehr Jahren verschollene Personen unter der Vérwar- nung, däß sonst mit ihrer Todes-Erklärung werde ver- fahren, ihr Vermdgen nah Befinden ihren Erben, Glaubiger oder dem hohen Staats - Fiskus werde zu- gesprochen und ausgeantwortet, und sie der Rechts- Wohlthat der Wiedereinsezung in den vorigen Stand werden verlustig erklärt werden, auch gleichzeitig even- tuell deren Erben und Släubiger bei Verlust ihrer Ansprüche und der vielleicht ebenfalls einem oder dem andern etipa zustehenden Rechts - Wohlthat der Wie- dereinsezung in den vorigen Stand auf den 18 Juni 1834, i ¡um Erscheinen und resp. zum Legitimacions- und Li-

den 23. October 1834 zur Anhörung eines für den Fall ihres Außenbleibent® für bekannt gemacht anzunehmenden Urtels mittelst an den Rathhäusern zu Königeberg, Prag, Altenburg, Dresden, Leipzig und Meißen, auch an hiesiger Amts- E auéhängenden Edictal - Citationen vorgeladen worden.

Königl. Sächs. Justiz-Amt Hohnstein mit Lohmeu, am 4. September 1833. l acilides,

C. H.

1) Friedrich Gottlob dle ein am 13. April 1782 in Cunnersdorf bei Pirna geborner Soßn des dafigen Einwohners und Maurêr! weil. Johann Gottfried Noschizs. Er wurde ebenfalls Mau- rer, ging 1809 auf sein Handwerk in die Fremde, wurde aber noch in dewselhen Jahre in Böhmen zu den Soldaten weagenommen, als Gemeiner bei der 8ten Füselier-Hauprmann-Stracks Com- pagnie des K. K. Graf Koliowrath ÎInfanxerie- Regiments Nr. 26 eingestellt und offi:ielen Nach- richten zufolze, als solcher am 31. August 1810 als unwissend verloren in Abgang gebracht. Séin ihm hier zuftehendes Vermögen beträut ungefähi 590 Thlr. ; :

2) und 3) Johann Gottlieb und Carl Gott: lob, Gebrüder Schaffrath, Södi;ne des vor- maligen Häuslers, weil. Siegfried Schoffrath Saupsdorf und dessen Ehefrau, Anne Eiisabeth, _jeur verw. Schaffrath. Der erstere :st am 21. Juli 1785 geboren, der leßtere am 3. März 1793, beide wurden 1810 zum Königl. Sächs. Militair guë- gehoben. Gottlieb Schaffrath wurde später am 21. Februar 1812 als Gemeiner zu der ersten Grenadier-Compagnie des Regiments Prinz Ma- ximilian versegt und i| am 10. Juli desselben Jahres auf dem Marsche desertirt. Gottlob

chaffrath stand als Gemeiner beim Regimente von Rechten. Ihr Vermogen besteht in 47 Thir. 16 ar. 3 pf.; j

4) Iohann Gottfried Barthe!, geboren am 15. “uni 1785 in Hohdurkertdorf, ein Sohn des vorna- ligen Häuslers und Schneiders daselbst, weil. Iv- hann George Barthel und Annen Marien, ge- bornen Müller aus Walirode. Er crlerute da: Müller- Handwerk und ging auf seiner Wander- schafc unter das Braunschweig - Oeisistze Frei- Corps. Sein hiesiges Vermögen machr 16 Thlr.

22 gr. 5 pf. aus;

5) Sodann Christoph Hanke, ein anm 10. Aprüi 1789 geborner Sohn weil. Johann George Hantes, gewesenen Bauers in Doberzeit, und dessen zivei- ren Ehefrau Eva Rosina, geb. Metzner. Er wurde 1807 als Gemeiner beim 1. Bataillon 2ce Com- pagnie des Linien - Infanterie - Regiments Prin; Anton, einrangirt. Sein hiesiges Vermögen be- trägt 164 Thlr. 17 gr. 8 pf.

6) Johann Gottfried Hauch, ein am 12.

ai 1789 in Hohburkersdorf geborner Sohn weil. Johann Gottfried Hantsch's, Häuslers daselbs und dessen Ehefrau, Anne Sabine geb. Böhme ans Ehrenberg. Er begab fih 1809 cl: Weber- Geselle auf die Wanderschaft. Sein 1urückze- lassenes Vermògen besteht in 41 Thlr. 22 ar. 10 pf.

7) Johann Gottfried Richter, geb. 1792 in Uttewalde, ein Sohn des damaligen Bauers und

Leo Auszuüglers gleiches Namens daselbst und

dessen Ehefrau, Eva Elisabeth geb. Jähnichen aus Dorf Wehlen. Er wurde 1811 zum Sächs. Militair ausgehoben und machte den Feldzug nach Rußland mit. Sein hiesiges Vermögen er- reicht gerade die Summe von 100 Thlr.

8) Johann Gottlieb Pezold, ein Sohn weil.

ohann Gottlieb Pegold's, Häuslers und nachma-

ligen Auszüglers zu Dorf Wehlen. Er hat als Gemeiner im Jnfanterie-Regimente von Rechten dem Russischen Feldzuge ebenfalls beigewohnt.

9) Carl Gottlieb Röllich, ein am 20. Sept. 1793 geborner Sohn des weil. Johann Gottfried Röliichs Hausbesizers zu Ehrenberg und dessen Ehefrau, Unne Dorothee geb. Pusch aus Heese- licht. Er wurde während des Waffenstillstandeë im Jahre 1813 als Gemeiner beim ÎInfanierie- Regimente Prinz Anton eingestellt, und if mit seinem Eintritte sofort verschollen. Sein hiesi- aes Vermögen beseht in 6 Thlr.

410) Iohann Gortlieb Kittel, ein am 9 Juli 1787 in Hinterhermédorf geborner Sohn des dast- gen Häuslers weil. Johann Gottfried Kittel und seiner Ehefrau Johanne, gebornen Kunze. Er hat sich noch vor dem Jahre 1803 als Weber auf die Wanderschafe begeben. Sein hiesiges Ver- mögen macht 35 Thlr. aus.

11) Gotelob Friedrich August Edelmann, ei am6. Januar 1782 in der Stadi Schandau geborner Sohiu weil. Herrn Eotilob Martin Edéimannëé, gewesenen Generalacciê- Änspectors, Elbzolirich- ters, Advocat und Stadtschreibers daselb und seiner Chefrau Concordia Erdmuthe, geb Wol- fermann. Er gina zuleßt im Monate Juli 1543 von seinem Geburtzorte aus als Seifensticder- Geselle auf die Wanderschafc. Sein hiesiges Ver- möaen beirägt 662 Thir. 4 gr. 6 pf.

Die Einld‘ung der bis Weihnachten 1833 fällaer Ofipreufß. Ffandbrieft-Zins- Coupons ceschieyr vom 20. Februar bis 5 Mârz, Voeratittags von 9—12, in der euen Schdehauser Straße Nr. 9.

Berliut, den 8, Februar 1834. e it Königi., Ospreuß. Seneral- Landschafts- Agentur.

G. W.. Boh eid t.

Literarische Anzeigen. Allgemeiue Encyklopädie der VWissen- schasten und Künste von ÉErsch und Gruber. Es ist wieder von jeder der drei Sectionen, in de- nen dieses VVerk erscheint, ein Theil fertig geworden (Theil 24 der ersten, Theil 10 der zweiten, Theil 4 der dritten Section) und an alle Buchhandlungen und Subscribenten versandt. Den frühern Abbonnen- ten, denen eine Reihe von Bänden fehlt, und Denje- nigen, die als Abonnenten auf das ganze VVerk neu eintreten wollen, werden die billigsten Bedingungen gestelit. Dieses grosse Nationalwerk schreitet 380 scbnell vor, als es die Sorge sür die Gediegenbeit des Inhalts ge- stattet, Jährlich werden vier bis fünf Theile geliesert und ein Prospectus, der in allen Buchhandlungen gratis zu erhalten ist, giebt ausfübrliche Nachricht von der innern Einrichtung desselben Leipzig, im Januar 1834. F. A. Brockhaus, Ludwig Ochmigke, Burgstrassc No. &,

In Derlin, bei

ra iee a2

Bei A. A. Li (n Berlin, Burgstraße Nr. 9, if so eben erschicren und durch alle Buchhaudlungea zu de- ¡ichen :

Mytchologische Gallerie nach Zeichnungen namhafceze Künstler in Kupfer ge- fiohen von Franz Stöber (in Wien).

Text in deutscher, französischer und eaglischer Sprache

redigirt von Dr. À. M. Jof.

Heft 3 (Dezember 1833) und Heft 4 (Januar 1834). Jedes Hefi mit 4 Kupf. ia dto. und Text in 3 Spróo- chen, elegant brochirt, Preis: 5 Thlr. oder 15 sgr. Es gereiht dem Verlegër zur desondern Freude, daß er, unterstüßt von der überaus regen Theilnahme dest gebildeten Publikums des An- N Anstlandes, diesem Werke durch einen ausfühbflichen Text ein all- gemeineres Interesse hat verschaffen könuea. Es ist nämli jedem Hefte, statt der im Projpectus verspro- chenen 2 Blatt, ein voller.Bogen Text hinzuge- fugt, ohne daß deshalb der ohnehin beispiel- los wohlfeile Preis erhdhet worden wäre.

Preußischen Staaten.

—— ————

Hüllmann (Karl Dietrich), Staats-Verfassuh der Äsraeliten. gr. &vo. 145 Bogen aaf guten Drukpapier. 1 Thlr.

Leipziz, im Januar 1834.

F. A. Brockhaus.

An alle Freunde von schöngeistigen E ] Schriften. Die mmilichen Schriften von A. von Tromlißz von 36 Bänden in einer wohlfziien uud sehr ¡{duen Taschen - Ausgabe haben so allgemeinen Beifall gefun: den, daß wir uns enisclosseu haben, no@ eine zweit Sammlung, ebenfalls vou 36 Bänden zu verantalten, Die erfie Lieferung von 9 Bänden i| so eben er chicnen und kostet wie fr2her auck nur 34 Thlr, my für sol&e in allen namhaften Buchhar. dlungen (in Berlin, Posen, Bromberg uud Gueszn m deu But- handluageu von E. S. Mittler) zu bekommen ift. Von der ersten Sammlung von 36 Bänden find 10ch vollständige Exemzilare für 14 Thlr. bis zur näch sten Ostermesse zu haben. Der spätere Ladenpreis he

trägt 18 Thlr. y Arnoldi sche Duchhandlunz in Dresven und Leipzig, In der Arno ldischea Qu) -, Kunst- und Vusikas lienhantlung ist erschienen und durck& alle Mußkalicn- ydndlungén für 65 Thlr. ¿n beföommen:

Das Schloß Candra,

heroisch- romantiiche Oper in 3 Aufzugen, von E. Gehe, in Musik gesezr und für das Clavier eingerichtet von I... W of r ali. Die Stúcke einzeln ron 5 s,r. dié ¡u 1 Thlr.

' An Freunde der englischen Literatur Auffordèrung zur Snbscription auf:

Robert Burns Works

complete in one Volume Royal Octavo.

E. L. Bulwers complete Works

a handsome Edition in 12mo,. each Volume containing a novel complete.

Leipsick, 1834, Prederik Fleischer., Indem hier dem deutschen Publicum die VVerke zweier der bedeutendsten Schriftsteller des Britischen Reiches dargeboten werden, bedarf es kaum einer we!- tern Eropfehlung. JIndessen erlauben wir uns doch, in Betretf Burn’s, auch auf das Urtheil Göthe": im 46sten Bande seiner VVorke hinzuweisen, wo er am Schlnsse des Autsatzes sagt: » Auch wir rechnen den belobten Robert Burns zu den ersten Dich- tergeistern, welche das vergangene Jahrhundert ber vorgebracht hat.« Die Ausgaben werden durch sachb- kundige Gelehrte rusammengestellt uud geleitet wer den, schönes Papier und Drock, sie besonders aus zeichnen. Der Subscription«-Preis von Burns VVorks wird etwas über 2 Thaler sein, der von Bulwer VVorks 2 Thaler für jede Lieferung von zwet Bänden. Beide werden in der Mitte des Jahres 1834, weanu nicht noch cher, erscheinen. Vorausbezahlung wird micht gefordert, wohl aber geneigte Unterzeichnung, um den billigera Preis za erlangen. Man kann in allen Buchbandlungen subscribiren, und daselbst aus führlichere Anzeigen erbalten. In Berlin nimmt W, Logier, Friedrichsstrass: No. 161, Bestellungen an.

Tombleson's Rheinufer.

Auf die Îte Serie dieses ao beifällig aufgenommenen VVerks nehme ich fortwährend Subscription an. Mo- natlich erscheint ein Heft, 3 Stahlstiche enthaltend à 6 sgr. Hest 3 ist am f. Febr. ausgegeben worden. Da durch diese Serie die erste ergänzt wird, s0 ist sie den Besitzern jener besonders zu erupsehlen. Den neuen Subscribenten vervollständige ich auch auf Ver- langen die lete Serie.

A. Asher, Linden No. 20.

Das 3. und 4. Heft behandelt die anziehenden My- then: Europa, Leda, Ganymedes, Giganten, Aloiden, Lykaon, Tantalus, Prometheus, Pandora, Deukalion und Pytrha.

Aedes Heft ist auch einzeln zu erhalten.

So eben ist bei mir erschienen und durch alle Buch-

In der Enslinschen Buchhandlung (Ferd. Mül-

ler), Breite Straße Nr. 23, is so eben erschienen:

Du l T N für prafkrcishe Aerzte. gr.

In beiden hiesigen medicinischen Zeitungen sind

diese Tabellen rühmlibs| erwähnt worden, welches

Bürgschaft für die Zweckmäßigkeir ihrer Einrichtung ist.

handlungen des An- und Auslandes zu beztehen, in Berlin bei F. Dümmler, Linden Nr. 19, vorräthig :

eträgt 38 Thlr. 13 gr. 6 pf.

Sein Vermdgen

Ne i et

ind der Seine-Präfekt Audienzen beim Könige.

der Finanzen.

| Zeit zurückzuführen, wo

tur sich nicht weigern

| feftiv-Bestand des Jahres 1533 war dies eine Verminderung von

“fand noch größere Opfer verlangre, so wurde die aktive Armce noch “um 24,402 Mann verringert, und stellte sich mithin der ECfektiv- Bestand derselben auf 236,030 Mann. verden Sle

jollten, man gezwungen seyn würde, jene 24,402 Mann unter den

| wärtige Ercignisse hinzutreten sollten, man außerdem einen Theil

“uswdrtiges Ereigniß Vocsichts-Maßregeln erheischen würde, wil-

biginnen, und um sie ins Leben treten zu lassen, wurden folgende

dur die Entlassung der Klasse von 1825, und durch die Ertheilung

mand voraussehen konnte, hinreichend gerechtfertigt.

E

Preußi

Allgemeine

\che Staats-

eitung.

Berlin,

Mittwoch den 12ten

1 R R R d

Februar

1834.

Zeitungs-Nachrichten. Ausland.

Frankrei dch.

Gestern hatten der General Darriule Abends arbei- teten Se. Maje|tät mít den Ministern des Handels, des ôf- fentlichen Unterrichtes, des Junnern, des Krieges, der Justiz und

Paris, 4. Febr.

In der gestrigen Sibung der Deputirten-Kammer legte (wie bereits erwähnt ) der Kriegs-Minister einen Ge- se- Entwurf über die außerordentlichen Bedürfnisse seines De- artements für das Jahr 1834 vor. Er motivirte denselben in nachsichender Weise : E |

„üm Sie, m. H./ von der Rothwendigkeit des vorliegenden Geseß-Entwurfes zu Überzeugen, sey es mir erlaubt, Jhre Aumerf- saméeit auf den Zuftand unserer militairischen Streitkräfte in iener

wir zum erstenmale aufgefordert wurden, die Grundlagen zu dem Budget des Kriegs - Ministeriums zu ent- werfen. Da die Kammern den Wunsch ausgesprochen hatten, daß im Fahre 1534 die allgemeinen Ausgaben des Staates mit setnen ge- wdhnlichen Einnahmen in Gleichgewicht gestelit würden, #0 mußte nan vor allen Oingen, so viel es nur irgend mit der Sicherheit des ‘\andes vereinbar war, die Stärke der Armee vermindern. Nach anec strengen Prúfung, und in der Ueberzeugung, daß die Legisla- i würde, durch Genchmigung einer starfen Reserve die numertijche Verminderung der aktiven Armee einigerma- fen zu erseßen erflärte ich, daß es mödglich sey, ste guf 310,452 Mann, und 56,765 Pferde zu reduciren. Fm Vergleich zu dem Ef-

100,473 Mann, und 37,315 Prerden. Da aber der finanzielle 3u-

Fu dieser Hinsicht m. H.,/ sih erinnern, daß ih mich als Kriegs - Minijier für verpflichtet hielt , meinem Budget jür 1534 eine Präliminar- Rote beizufügen. Jch ertlärte darin förmlich, daß, wenn die durch den Zustand der westlichen und südlichen Provinzen nothwendig ‘gewordenen Vorsichts-Maßregein noch im Jahre 1534 fortdauern Fahnen zu behalten. Jch rügte sogar noch hinzu, daß, wenn gus- der einstweilen entlassenen Leute würde wiedeccinverufen müssen. Unter der dreifachen Bedingung also, daß die Reserve organisirt werden, daß der Zustand der südlichen und westlichen Provinzen die Yuébebung der außerordentlichen Garnisonen erlauben, und daß kein

"igte ih in iene bedeutende Neducteon der Armee. Da indeß die Eession zu Ende ging, ohne daß Jhnen ein Geseß über die Organi- sation der Reserve vorgeiegt werden konnte, so hätte ich mich ge- ndthigt gesehen, die 65 vierten Bataillone der Linien-Fnfanterie ohne ‘icgend einen Ersaß dafür zu entlassen. Eine solche Maßrege! vürde damals verderblich, unpolitisch gewesen seyn, und ih nahm daher feinen Anstand, dem Könige in scinem Conseil die Beibchaltnng der 65 Bataillone mit einem Effektiv-Bestand von 19,175 Mann, als erste Grundlage zu einer Reserve, vorzuschlagen. Diese Maßregel wourde durch die Verordnung vom 5. Jult 1533 ge- nehmigt, Fch konute hierauf die von Fhnen beliebten Reductionen

Bestimmungen angenouunen : 1) Einsteüung aller Ausgaben in Be- zug auf die Befestigung von Paris (Sensation); 2) Einstellung der Yferde-Ankäufe; 3) vorzeitige Entlassung der Klase von 1525; und 4) Ertheilung unbestiimmter Urlaube ohne Sold. Mit diescn ver- shiedencn Maßregeln war man auf allen Punkten in der Ausfüh- rung begriffen, und die Zahl der in ihre Heimath entlassenen alten Soldaten war schon auf 55,0 gestiegen, als die Ereignisse in der Pyrenäischen Halbinsel, die Verwickelung der Orienta- lischen Angelegenheiten, und die Nothwendigkeit, Überall ge- rüstet zu seyn, uns zwangen, jene Erspagarungs -= Pläne zu modificicen. Das Conseil Sr. Majestät war einstimmig der Mei- hung, daß die Vorsicht es gebieterisch erheische, ohne den gering- sien Verzug ein Observations - Corps an den Pyrenäen aufzustellen, und, zum Theil wenigstens, die Lücken wteder auszufüllen, welche

Inbestimmter Urlaube in den Reihen der Armce entstanden warcit. Demzufolge wurden sogleich zwei Divisionen und cin Reserve-Corps prganisirt; andererseits berief die Königl. Verordnung vom 6 Okto- ber 1833 35,000 Mann der Klasse von 1832 unter die Fahnen. Diese Maßregeln wurden durch die Ereignisse, deren Folgen Nic- Außerdem lie- ferten neue Aufregungen einzelne, aber immer häufigere Verdbre- (hen, nur zu deutlich den Beweis, daß die Anhänger der entthron- ten Dynastie ihre strafbaren Pläne noch nit gänzlich aufgegeyen hatten. Man fonnte unmöglich daran denken, die außerordentlichen arnisonen in den südlichen und westlichen Provinzen, auch nur theilweise, zurückzuziehen. So blieben also die drei von Fhnen selbst, Im Schoße Fhrer Kommissionen, festgestellten Bedingungen sänmt- lich unecfüll?, und man mußte mithin nothwendig, wenigstens für die fisten Monate des Jahres 1834, ein anderes Verhältniß in der Stärke der Armee eintreten lassen.// Hier ging der Minister auf die Details der außerordentli- hen, in dem für 1834 votirten Budget nicht enthaltenen Aus- gaben ein, und faßte sie in folgender Weise zusammen: Für den vergrößerten Effektiv- Bestand 24,970,000 Fr. ; für die auperor- dentlichen Garnisonen in den súdlichen und westlichen Provinzen 1,168,000 Fr. ; fúr die Besezung von Ankona 139,000 Fr.; für das Öbservations - Corps an den Pyrenäen 834,000 Fr., zusam- men also 27,110,000 Fr. Wenn zu dieser Summe der beson- dere Kredit hinzugefügt werde, den man für die Gendarmerie erlange, und der sich auf 2,410,000 Fr. beläuft, so betrügen die außerordentlichen Kredite für 1834 im Ganzen 29,521,000 Fr. (Anhaltende Bewegung.) ¿Sie kennen jeßt, m. H.,“/ so schloß der Minister, „die Ursachen der außerordentlichen Vermehrung des fúr das laufende Jahr bewilligten Budgets, und die ge- pleterischen Rücksichten, welhe uns bewogen haben, den von nen votirten Effektiv-Bestand der Armee zu überschreiten. Jch Wiederhole es, daß das Conseil úber die seit der lesten Session ge- apten Beschlüsse in Betreff der Armee einstimmig war; und daß ir, troß des Wunsches, der uns Alle beseelte, die dentlichen Lasten

4 vermindern, es nicht für möglich hielten, eine größere Her-

absezung unserer militairischen Streitkräfte eintreten zu lassen, ohne die Sicherheit des Landes zu gefährden. Sie werden, m. H., unsere Ueberzeugung in dieser Hinsicht theilen, und wir sind im Voraus úberzeugt , in Jhrer Mitwirkung den Beistand zu finden, der uns zur Wahrnehmung so großer Jnteressen noth- wendig ist. Wenn Übrigens keine neue Ereignisse die Ordnung und Sicherheit des Landes bedrohen, so wird das Budget des Kriegs-Ministeriums, selbst nach Bewilligung jener außerordentli- chen Kredite, noch immer gegen das von 1833 eine Ersparniß von 61,763,000 Fr. ergeben. Wir befinden uns also unstreitig ganz ent- schieden auf dem Wege der Ersparniß, und das Budget für 1835 wird in dieser Beziehung die im Jahre 1834 erlangten Resul- tate nur bestätigen.“ Nach dem Marschall Soult bestieg der Marine-M inifter die Rednerbühne und äußerte sich folgen- dermaßen: „M. H., der König hat uns befohlen, Jhnen einen Gese - Entwurf vorzulegen, der zum Zweck hat, dem See -De- partement auf das Budget für 1834 einen außerordentlichen Kre- dit von 2,100,000 Fr. zu bewilligen, um unsere aktiven Streit- kräfte im Mittelländischen Meere auf dem für 1833 fesigeseßzten Fuße zu erhalten. Der für das verflossene Jahr votirte Effektiv- Bestand belief sich auf 16,559 Mann, die auf 122 Fahrzeugen eingeschifft waren, und von dieser Total? Summe bildeten 12,744 Mann den gewöhnlichen Dienst. Die Regierung hatte in dem Budget für 1834 den Effektiv-Bestand für den ge- wöhnlichen Dienst ebenfalls wieder auf 12,744 Mann festgeseßt, und diese Forderung wurde im Juni vorigen Jahres bewilligt, mit dem Vorbehalte, späterhin näher zu prüfen, ob die Politik im Allgemeinen oder vas Jnteresse unserer Handels-Schifffahrt cine Mehr - Bewilligung nothwendig machen würde. Die NRe- gierung hält es demnach jest für unumgänglich nöthig, unsere Streitkräfte im Mittelländischen Meere auf demselben Fuße wie im verfiossenen Jahre zu erhalten, und ditfses Bedürfmpy läßt sich nur dur die Vermehrung des schon vorxirten Effektiv - Be- standes befriedigen. Derselbe muß um 2738 Mann erhöht werden, um 6 oder 8 Schiffe zu bemannen; dazu ist eine Ausgabe von 2,100,000 Franken erforderlich, Durch diesen außerordentlichen Kredit steigt die Total-Summe des Budgets des See - Ministeriums für 1834 auf 64,774,903 Fr., welches gegen die Bewilligungen für 1833 eine Verminderung von 1,413,615 Fr. ergiebt.“ Auf den Antrag des Herrn Karl Dupin wurden die beiden eben erwähnten Gesetz - Entwürfe einer und derselben Kommission zur Prüfung zugewiesen. Nachdem Herr Thiers das (bereits erwähnte) neue Zoll-Geseß und Herr Humann das Gesez übér die Patente vorgelegt hatte, erftattete Herr Pataille im Nam#pde: Kommission Bericht über die verlangte Ermächtigung zur gerichtlichen Verfol- gung des Hrn. Cabet. Cr äußerte sich etwa in nachstehender Weise :

¡Die Regiersng hat in ver Sißung vom 24. Fanuar, dem Art. 44 der Charte zufolge, bei Jhnen die Erlaubniß nachgesucht, ein Mitglied dieser Kamnier, Herrn Cabert, vor Gericht ziehen zu dür- fen. Die Forderung tht sich auf zwei in einer Zeitschrift publi- cirte, und von Herrn Cabet unterzeichnete Artikel. Sie hahen die infriminirten Stellen gedruckt vor sich, und es is daher üher- flüssig, dieselben zu wiederholen; nux muß ih hier zur Ergänzung der Darstellung der Thatsachen bemerken, daß Fhre Kommission, in Gemäßheit eines vorgängige Beisviels, dem Herrn Cabet freige- stellt hatte, ihr múndlich oder schriftlich scine Bemerkungen nitzu- theilen. Das Schreiben, welches der Präsident der Konmission zu diesem Zwecke an Herrn Cabet richtete, sprach sich sehr deutlich da- hin aus, daß dies eine bloße ihm erdf\nete Befußniß sey, von der e? ganz nah Gefallen Gebrauch machen könne oder niht. Herr Cabet hat sch in Person vor Fhre Kommission gestellt, aber sich auf die Erklärung beschränkt, daß er keine Bemerkung zu machen habe, und daß er sich vertheidigen würde, wenn man thn anklagte. Unter diesen Umsiänden, m. H., hat die Kommission, der der peinliche Auftrag geworden i, den Vorschlag der Regierung zu prúfen, es für ihre vorzüuglichfsie Pflicht gehalten, deutlich und be- fiimmt den wahren Geis! des Art. 44 dec Charte, das Wesen des Schußes, den derselbe den Mitgliedern der Kammer gewährt, und die Beschaffenheit des voi Fhnen zu fassenden Entschlusses festzustel- len. Der Art. 44 der Charte lautet wortlich aiso: „Kein Mitglied der Kaminer darf während der Dauer der Sesfion in Kriminal-Sa- chen, auëgenommen bei Ertappung auf friscier That, weder vor Ges richt gesieür noch verhastet werde, went dazu nicht zuvor von der Kanmimer die Erlaubniß ertheilt worden i1l.//// hrer Kommission ilt es klar erscizienen , daß die Charte durch diesen Artikel nicht 1m persönlichen Fnteresse der Devutirten etwas schaffen wollte, was man ein Privilegium in dex aristokratischen Bedeutung des Wortes nennen fönnte. Der Gedanke des (Heseßgebers if erhabener und weiser gewesen. Er hat zuvdrdersi eingesehen, daß die Kammer als eine der großen Gewalten im Staate nux von sich selbst releviren ëann, und hat dann vorbeugen müssen, daß sich nicht hinter per- sónliche Verfolgungen, welche man anscheinend gegen einzelne Mit- glieder richtete, der strafbare Plan, die Freiheit der ganzen Ver- sammlung anzutasten, verbergen köunte. Dieser Gefahr wird durch deu 44sten Artikel vorgebeugt, der Sie selbs zum Wächter Fhrer eigenen Unabhängigkeit macht, und Sie mit einem Vorrechte be- kleidet, mit Hülfe dessen Sie derselven in der Person jedes Jh- rer Mitglieder Achtung verschafen können. Diese Grundsäye, m. H., sind nicht neu; fle sind Fhnen schon fa in denselben Aus- drücken bei einer ähnlichen Veranlassung dargelegt worden, und Sie haben denselben einmüthig beigesiimmt. Es muß daher jede Frage Über dic Anwendung des Artikels 44 der Charte in folgende Worte zusammengefaßt werden: Wird die Unabhängigkeit der Kammer durch den ihr gemachten Vorschlag gefährdet oder be- droht? Den Ausspruch muß tedes Mitglied der Kammer nach sei- nem Gewissen thun. Um ein solches politisches Urtheil zu fällen, kann allerdings die Kammer auch nicht unterlassen, sich mit den Thatsachen zu beschäftigen , die der Würdigung der Richter anheim falien , welche son? Über die Versetzung in den Anklage - Zustand zu entscheiden haben. Aber obgleich die beiden Fragen einige verwandte Elemente habe, so bleiben sie doch genau gesondert, und Jhre Kommission glaubt, daß es ein großer Fehler seyn würde, diesel- ben nit einander zu vermengen. Fn der That, meine Herren, er- klären die Fustiz=- Beamten, die eine Verseßung in den Anklage- Zustand verfügen, schon hierdurch, daß die Anklagen, aus dem richterlichen Gesichtspunkte betrachtet, bedeutend genug sind, um eine Verurtheilung wahrscheinlich zu machen, wodurch sich der Angeklagte unter einer Art von Vorurtheil befindet, indem er vor scinen definitiven Richtern erscheint. FJhre Kommission stellt aber im Gegentheil als Grundsay auf, daß der Beschluß, durch welchen

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die Kammer die gerichtlihe Belangung eines ihrer Mitglieder er= laubt, durchaus kein Urtheil über die Angemessenheit der Anklage in sich schließt, sondern daß damit nur gesagt seyn soll, daß fein politischer Grund vorhanden sey, sich dem regelmäßigen Gange der Fustiz zu widerseßen. Die Kammer hebt in einem solchen Falle nur ein Hinderniß auf, weiter nichts. Fch lasse mich daher auch in keine Erörterung über die Steilen ein, welche man vor Gericht zu verfolgen beabsichtiget; denn son| würde ih in den eben an- gedeuteten Fehler verfallen, und Fhrem Beschlusse den Charak- ter einer richterlihen Entscheidung geben. Als Organ FJÿrer Kommisston glaube ih im Gegentheil bewiesen zu haben, daß die Prärogative der Kammer sich nur auf ein rein politisches Fnteresse bezicht, und daß es bloß darauf ankommt, zu untersuchen, ob durch die Ertheilung der von uns geforderten Erlaubniß die Unabhängig- keit der Kammer in Gefahr geseßt wird. Fhre Kommission nimmt keinen Anstand, zu erklären, daß eine solche Besorgniß ihr in diesem Falle kindish erscheinen würde; die Kammer wird in dem vollen Besiße ihrer Unabhängigkeit und Freiheit bleiben, jene gerichtliche Belangung möge nun stattfinden oder nicht. Es is| daher kein Grund vorhanden, deu Lauf des Geseßes zu hemmen. Aus diesen Rücksichten {hlägt Fhnen Fhre Kommission einstimmig vor, folgenden Beschluß anzunehmen: ,„„„Fn Betracht des von dem Groß-=- fiegelbewahrer am 24. Jan. der Kammer gemachten Antrages und in Erwägung des Art. 44 der Verfassungs - Urkunde, erlaubt die Kammer dem General-Prokurator bei dem Königl. Gerichtshofe zu Paris, den Herrn Cabet wegen der Vergehen gerichtlich zu belangen, die sih in Gemäßheit des Preß -Geseßes, aus den beiden von ihm unterzeichneten, und in den Nummern des Populaire vom 12. und 19. Jan. enthaltenen Artikeln ergeben möchten.

Herr Cabet trug darauf an, die Berathung Über den eben abgestatteten Bericht gleich nach der Berathung über das Ge- se wegen der öffentlichen Ausrufer zu eröffnen, welches ohne Weiteres genehmigt wurde. An der Tagesordnung war hier- auf die Berathung über den Gesez-Entwurf wegen Vermehrung der Gendarmerie in den westlichen Provinzen. Herr Baude untersuchte den moralischen Zustand der westlichen ‘Provinzen, und

glaubte, daß das Geseß nicht so dringend nothwendig sey, als man

es gern erscheinen lassen möchte. Wenn man, sagte er, die Finanzen von i831 befrage, so ergebe sich, daß die Steuern nirgends leichter, als in den westlichen Provinzen eingetrieben würden. Auch würde das Conscriptions - Gese in jenen Departements ohne Schwie- rigkeit in Ausführung gebracht, und in den amtlichen Nachwei- sen über die Kriminal - Verurtheilungen finde man, daß in den westlichen Departements verhältnißmäßig zweimal weniger Ver- brechen vorgefallen sind, als in den übrigen Theilen Frank- reichs. Der Redner erkiärte zule6t, daß er sich deshalb doch dem Gejeß-Entwurfe nicht widersezen wolle, nur verlange er, daß die Regierung sich vorher übex den wirklichen Zujtand. der Vendée ausfprehé. Ale hurauf Herr von Lamartine das Viort verlangte, gaben \ch in der Versamnilung Zeichen einer gespann- ten Erwartung kund, und es trat tiefe Stille ein, als der Red- ner folgendermaßen begann :

¡(Vie beflagen Aüe mit dem ehremverthen Berichterstatter die Unordnungen, von denen die westlichen Departements noch heimge- sucht werden; wir wünschen Alle gleich aufrichtig, dieselben aufyd- ren zu sehen. Jene Unordnungen können allein den Feinden Frank- reichs von Nußen seyn, und deren giebt es hier nicht. Nur, m. H., schreibe ih nicht, wie der Berichterstatter der Kommission. die gegen- wärtigen Unruhen und Leiden in der Vendée den geheimen Anrei- zungen einer volitischen Meinung zu, welche sich sicis dagegen ver- wahrt hat. Ohne irgend eine Partei anklagen zu wollen, können wir sie mit mehr Recht den unvermeidlichen Folgen einer lanzen politischen Aufregung, dem Unglück der Zeiten zuschreiben, worüber Alle seufzen, und wofür Niemand allein verantwortlich ist. (Bewegung.) Fch kann daher den vorliegenden Gesez-Entwurf weder ganz billigen, noch in al- len seinen einzelnen Theilen bekämpfen. Fch erkennemit der Kommission und mit Jhnen an, daß Maßregeln der Ordnung und der Paciftca- tion nach búrgerlichen Unruhen nothwendig sind; ih räume beson- ders cin, daß die Einmischung der National - Garde in den meisten Fällen der Art das Uebel nur noch schlimmer macht, weil die Na- tional-Garde in jenen Gegenden nur eine politische Meinung reprä- sentirt , #9 daß sie oft aus einer, die Sicherheit des Landes bet ref- fende Frage eine rein persönliche macht. Fremde und gleichsam neu- trale Truppen werden daher gewiß dem Zwecke, den man im Auge hat, besser entsprechen. Aber es befindet sich in dem Geseh - Ent- wurfe ein Artikel, den Sie, meine Herren, gewiß nicht beibehalten werden; es is dies der 3te Artikel, der den Unteroffizieren des zu errichtenden Geaudarmerie-Corpys die Befugnisse der dem Prokurator

ajssistirenden Polizei - Beamten verleiht. Diese Befugnisse sind denen gleich, welche einem Maire zustehen. Welch? eine Ge-

walt und welch? eine Vevrantroortlichkeit überträgt man dadurch einem einzigen Menschen, der allerdings rechtschafen und seinem Amte gewachsen seyn kann, dafür aber keine andere Bürgschaft dar- bietet, als den Säbel, den er trägt. Wenn es in der Vendée tur Räuber und Deserteurs gäbe, so würden wir gegen keine der gegen ste zu ergreifenden Maßregeln etwas einzuwenden haben. Wir miß= billigen all’ und jedes Verbrechen; und jene Verbrecher, welche sich vergebens mit den Farben einer Meinung oder einer Partei shmüÜük- ken, gehdren in der That keiner Meinung und keiner Partei an; sie schänden sie alle. Aber, meine Herren, es giebt in der Vendée noch etwas anderes, als Räuber und Deserteurs; es giebt daselbst noch rauchende Trümmer dreier Bürgerkriege. Jeder bezeichne jene Bürgerkriege nach seiner individuellen Meinung ; aber sie waren we- der ohne Grund, noch ohne Entschuldigung, noch ohne Ruhm! (Leh- hafte Unterbrechung. Mehrere Stimmen: „Jm Jahre 1793 vielleicht ; aber jezt sind es schändliche Näubereien!‘) Jene Bürgerkriege zerrissen den Schoß des Vaterlandes; aber sie lieferten unver- gängliche Seiten in den Annalen Französischer Tapferkeit und Fran- zösischen Heldenmuthes!// (Anhaltende Unterbrechung.) Eine Stimme: „Das Plúkdern der Landkutschen und das Ermorden friedlkcher Bürger bringt keinen Ruhm! Loben Sie doch auch die Brandstifter !‘/ Herr von Lamartine fortfahrend: „Gegenwär- tig existirt kein Bürgerkrieg mehr; die Waffen sind niedergelegt; die erbitterten Gemüther beruhigen fich, aber sie beruhigen sich langsam; ein QauN würde hinreichen, um se aufs Neue anzufachen. Cut, nein!) Wollten Ste nun bei einem solchen Zustande der Dinge, in Gegenwart so entzündlicher Stoffe, einem bloßen Unter- offizier der Gendarmerie eine so ausgedehnte Gewalt ertheilen? Wollten Sie das Schicksal einer ganzen Einwohnerschaft, vielleicht Krieg oder Friede, cinem Manne anvertrauen, dem Siein gewöhnlichen Zeiten nicht das Schicksal eines cinzigen Angeklagten anvertrauen würden? Nein, m. H., darein werden Sie nicht willigen; Sie werden eine so ge= fährliche Verantwortlichkeit zurückweisen. Es giebt ein sicheres Mittel, die Vendée vollkommen zu beruhigen es is eine Amne=

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