1834 / 49 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

13 Sgr. 1 Pf. von dem pro 18231 nachgewiesenen Reste hlr. 11 Sgr. in Abzug bringt, so müßte am chuldmasse eigentlich nur noch 786,642 Rthlr. 27 Sgr. 11 Pf. betragen; allein die mit in Anschlag kommenden laufenden Zinsen ad 32,205 Rthlr. 20 Sgr. 1 Pf., so wie die im Jahre 1832 theils noch nachträglich liquidirten, theils gerichtlich anerkannten oder endlich neu aufge- nommenen Kapitalien im Gesammt-Betrage von 11,657 Rthlr. 23 Sgr. 3 Pf., erhdhen das in das Jahr 1833 zu übertragende Schuld -Quantum wieder auf die obige Summe von 830,506 In Bezug auf die, verschiedenen Ge- meinden zugestandenen neuen Anleihen von einigen tausend Rthlr. ist zu bemerken, daß dieses Geld fast ausschließlich zu den in Ausführung begriffenen, unumgänglich nöthigen Kirchen-Bauten verwendet worden ift. Die erforderlichen Tilgungs-Mittel sind jedoch in geeigneter Weise ermittelt, und da die Gemeinden selbst bei dem lobenswerthen Bestreben beharren, sich ihrer sämmtlichen Schulden zu entledigen, auch Seitens der Behörde fortwährend darüber gewacht wird, daß man bei der Abwickelung der Schul- den von den feststehenden Tilgungs-Plänen nicht willkürlich ab- weiche, so läßt sih erwarten, daß die Kommuzen mit sehr ge- ringen Ausnahmen bis zu dem geseßlichen Tilgungs - Termine

von 962,653 1. SJanuar 1833 ‘die verbleibende

Rthlr. 11 Sgr. 3 Pf.

sämmtlich schuldenfrei seyn werden.

Nach Ausweis des kürzlih zu Breslau im Drucke erschienenen Verzeichnisses des Dersonals und der Studirenden an der dortigen Universität, wird leßtere im gegenwärtigen Winter-Semester von 207 evangelischen Theologen, 233 katholi- schen Theologen, 246 Juristen, 103 Medizinern und 108 Philo- fophen, Philologen, Kameralisten 2c., zusammen also von 897 Außer diesen immatrikulirten Studiren- den nehmen an den Vorlesungen auf der Universität Theil: 74 Eleven der medizinisch-chirurgischen Lehr-Anstalt, 7 Pharmaceu- ten und Z Oekonomen, so daß die Total-Summe 981 ist. Die Provinzial-Gewerbe-Unterrichts-Anstalt und die Kunstbau- und

Studirenden besucht.

Handwerks-Schule in Breslau werden von 89 Schülern besucht. In den öffentlichen Elementar-Schul-Anstalten daselbst erhalten,

hei einerAnzahl von 10,015 schulpflichtigen Kindern, deren 9000

Unterricht. Im Sommer-Halbjahre 1833 zählte man auf den Gymnasien der ganzen Provinz Schlesien Überhaupt 5213 Schüler.

Der zu Orfoy, im Kreise Geldern (Regierungs-Bezirk Dússeldorf), verstorbene J. M. Lüps hat in seinem Testamente den dortigen evangelischen Armen ein Legat von 1000 Rthlr. ausgeseßt. Die ArmenzuUnter-Niedergeburt erhielten von dem daselbst verstorbenen Dietr. Bender ein Vermächtniß von Grundstúcken, deren Werth 4 583 Rthlr. abgeschätzt worden ist. Die Wittwe Hoffmann zu Werden hat der dortigen evangeli- schen Kirche 250 Rthlr. Kapital, um die Zinsen zur Kirchen- Neparatur zu verwenden, 200 Rthlr. aber als Kapital zur Ver- besserung des Pfarr-Gehalts ausgeseßt.

Laut Nachrichten, die das am 1lten von Mainz in Köln angekommene Dampfschiff mitgebracht hat, trieben die Nahe und Lahn um diese Zeit schon bedeutend viel Eis.

Auf Ansuchen der Kaiserl. Russischen Gesandtschaft am hie-

sigen Hofe theilen wir die nachstehende Bekanntmachung mit : Bekanntmachung.

Von Seiten der Kiewer Liquidations-Kommission wird hier- mit zur allgemeinen Kenntniß gebracht, daß:

außer dem bereits in dem Kiewer Gouvernement gelegenen, und Aufrührern zugehörigen, konfiscirten Vermögen, worüber die gedachte Kommission schon im Dezember-Monat 1832 in der Senats - Beilage der Moskauischen Zeitung vom 3. Dezember, Nr. 97, in der St. Petersburgischen Zeitung vom 11. und 14. Dezember, Nr. 6, 7 und 9, und in der Beilage zum Litthaui- schen Courier vom 12. Dezember, Nr. 147, 148 und 149, so wie in der Warschauer Zeitung, genannt Dziennik powszechny, vom 3. März 1833, Nr. 60, die gedruckte Bekanntmachung er- lassen hat, noch in Folge Allerhöchst bestätigter Confirmation des Kiewer Kriegs-, Podolischen und Volhynischen General- Gouverneurs, General - Adjutanten Grafen Lewaschoff, von dem der Theilnahme am Aufruhr überwiesenen Franz Kirkor, sowohl sein ihm zugehdriges, bei dem Gutsbesißer des Wasilkower Krei- ses im Kiewer Gouvernement, Gudim Lewkowicz, angelegtes Kapital von 15,206 Gulden 15 Groschen, als auch alles andere, ihm zugehörige bewegliche und unbewegliche Vermögen, wo ein solches sich auffinden wird, fonfiscirt worden ist.

Es werden daher die Kreditoren und Schuldner des ge- dachten Franz Kirkor, und alle diejenigen, welche irgend An- spruch an dessen Vermögen zu haben vermeinen, hiermit aufge- fordert, mit genauer Nachachtung der, von dieser Kommission in ihrer früheren Bekanntmachung festgeseßten Bestimmungen, bei derselben ihre Forderungen anzumelden; die Schuldner aber, sich ebenfalls zum festgeseßten Termin mit der Zahlung der schuldigen Summe bei dieser Kommission einzustellen. —, Den 23. Dezember 1833.

(unterz.) Der stellvertretende Secretair von der 9ten Klasse,

Kowalewski.

Literarishe Nachrichten.

Voyage de lVArabie pélrée par Léon de Laborde et Linant, publié par Léon de Laborde. Paris,« 1830. Imper. fo]. (Mit vielen dem Text eingedruckten Holzschnitten und 69 großen Lithographieen und Karten.)

Den Freunden der Länder- und Völker-Kunde und des höheren Alterthums kann die Anzeige von dem Daseyn eines neuen lehc- reichen Werkes Über ein durch die Natur seines Bodens und durch seine Schicksale, in heiliger und Profan-Geschichte uns überliefert, hdchst ausgezeichneten aber bis jeßt noch sehr wenig bekannten Lan- des nicht anders als willkommen und schäßbar seyn. Der Heraus- geber desselben und zugleich der Verfasser des größten Theils seines Fnhalts und dessen artistischer Erläuterung ist dec in Deutschland

ründlich vorgebildete Sohn des Herrn Grafen Alex. de Lahorde, es berühmten Verfassers der malerishen Reise-in Spanien, des Herausgebers des ausgezeichneten Prachtwerks über die chemalige Gräflich Lambergsche, ießt Kaiserl. Oestreichische Sammlung bemal- ter Griechischer Vasen, und mehrerer anderer ähnlichen Prachtwerke. Kaum neunzehn Fahre alt ein Begleiter seines Vaters auf dessen gelehrter Reise nach Griechenland und dêm Orient und hier zu- nächst nach den merkwürdigsten Ländern von Kleinasien, Syrien, Palästina, ferner Aegypten, wo er sich ein gane Fahr aufhielt, ward er durch die in Gesellschaft des Heren Linant gemachte Reise nach dem Peträtschen Arabien und der Stadt Petra, welche dem Lande {ly befanntlih den Namen gegeben, zu dem Entschlusse veranlaßt, scine Beobachtungen darüber zunächst in dem angeführ- ten Werke niederzulegen und sie durch eine der prachtvollsten typo- graphischen und artistischen Ausstattungen zur Kenntniß der gebilde- ten Welt zu bringen. Und in der That, man muß gestehen, daß er diese Absicht auf eine für ihn eben so rühmliche, als für die Länder- und Vöiker-Kunde und die Alterthums - Wissenschaft ersprießliche Weise erreicht hat. Judem es den eigentlichen fritischen Zeitschrif-

“die malerischen und den Charakter des Gebirges sehr anschaulich

194 :

ten Überlassen bleibt, den Jnhalt dieses Werkes genauer zu würdigen, müssen wir uns begnügen, nur in der Kürze cine Uebersicht des lite- rarischen und artistischen Fnhalts zu geben und nur auf einige der

wichtigsten Partieen mit wenigen Worten aufmerksam zu machen. Außer der Dedication an Se. K. Hoheit den Kurfürsten von Hessen- Kassel, in dessen Lande der Verfasser die Vorbildung zu seiner Reise erhalten zu haben dankbar rühmt, und an dessen Hofe er gegenwär- tig die Stelle eines Französischen Gesandtschafts-Secretairs bekleidet ; ferner, außer der Vorrede und Einleitung, worin die Nachrichten der alten biblischen und Profan-Schriftsteller von diesem Lande und dessen früheren Schicksalen mitgetheilt werden, die besonderen Vor- bereitungen zur Reise beschrieben und auch die Verdienste der weni- gen Neuern, welche vor dem Verfasser das Peträische Arabien bereist und darüber berichtet haben, folgt nun die Ausbeute der Reise selbst. Sie begann 1828 von Kairo aus über ues zu den Quellen des Moses, den Bädern Pharao's, Sarbout el Cadem, Oualed Said, von da nach Accabah, die Nordseite des Sinai berührend , bis nach Ouadi Mousa, dem alten Petra, dem Haupt- Zielpunkte der Reise. Von hier, nach cinem längeren Aufenthalte, geschah die Rückreise in einer anderen Richtung zum Sinai über Ras Mohammed, Tor, Ouadi Faran , die Klöster von Serbal , Ouadi Mokatteb und über Suez nach Aegypten. Zu Vermeidung aller unnüßen Weitläuf- tigkeiten hat es der Verf. vorgezogen, seine Beobachtungen über die Natur des Landes, dessen einzelne merkwürdige, noch nicht genug bekannte Natur - Produkte, einzelne Gegenden und Wohnpläße, die Lebensart, Sitten, den Charakter und die Beschäftigungen der Volfksstâämme, welche es jeßt bewohnen oder durcchstreifen, und vor- nehmlich Über die Denkmäler der früheren Bewohner, unter der Ueberschrift: Précis de Voyage et Explication des Planches, unter den besouderen Titeln der merkwürdigsten topographischen Punkte, rubrifenweise zu sammeln. Sie sind theils durch, dem Texte einge- druckte, von ihm selbs und anderen Künfsilern charakteristisch geist- reich gezeichnete, und von Französischen und Englischen Künstlern sauber auszesührte Holzschnitte, größeren Theils aber durch eine Anzabl von 69 großen, malerish lithographirten Blättern, Koßúme der Einwohner, Prospekte von Gegenden und Ocrtern, Denfmäler der Baukunst, Gestalt, Züge und Profile großer Gebirgsmassen, endlich Karten und Reise-Routen enthaltend, auf das anschaulichste und, wie es scheint, auch auf das treueste und sorgfältigste erläutert. Vielleicht könnte man in dieser Beziehung den unter jenem Préeis begriffenen Text zunächsi als Erläuterung der Kupfer, welche die Hauptsache ausmachen, ansehen, wozu auch der Zusaß zur Uceber- s{hrift explication des Planches zum voraus wohl berechtigt. Daß der Verf. sich in seinen Erläuterungen #9 viel als möglich, wie oft er auch dazu leicht veranlaßt werden konute, aller Hypothescn eut- halten, is rühmend anzuerkennen. Zu den uns in den sorgfältigsten Abbildungen am anziehendsten und am meisten in die Augen fallen- den Partieen glauben wir mit Recht zählen zu dürfen: den Pro- speït von Ouadi Mokatteb auf der Halbinsel von Suez mit den merkwürdigen, den großen Felsenmassen eingehauenen Fnschriften und rohen Bildern auf Taf. 9 und 10 (man sehe die Liste des Planches et Indication de la Page eiles se trouvent expliquées);

darstellenden Ansichten vom Kloster St. Katharina am Sinai guf Taf. 18, 19, 20; mehrere andere malerische Ansichten von Gegenden des Sinai auf mehreren Tafeln; den charakteristischen Prospcft vom sogenannten Grabe Aarons auf dem Berge Hor, Taf. 31; die merk- würdigen Trümmer einer großen Naumachie in Ouadi Sabra (eine Naumachie mitten in dieser an sih wasserarmen Wüste !), Taf. 32; die noch sehr bedeutenden Ruinen cines Tempels in Petra, Taf. 35, 36; eines Triumphbogens ebendaselbst, Daf. 37, 38; des Theaters von Petra, Taf. 56; der merkwürdigen vielen, in die Felsen hinein- ten und theils mit Portiken, theils mit anderen reich verzierten

orbauen geschmÜückten Gräber von Petra, deren Styl später, mit Orientalismen vermischter Römischer Styl zu seyn scheint und von denen noch ganz erhalten das große prächtige Grabmal, El Deir enannt, Taf. 45, am vorzüglichsten hervortritt. Eben so das mit einer ateinischen Fuschrift versehene Grabmal guf Taf. 46; ein ähnliches mit einer Griechischen Taf. 51; das ztemlich wohl erhaltene Grabmal von Khasné , durch Korinthische Ordnung, am Eingange in zwei Ni- schen durch die Fragmente zweier Pferdebändiger-Statuen und ober- halb durch die Bildsäulen eines Genius mit Füllhorn unter einer kleinen, offenen, von Säulen unterstüßten Rotunde, und an den Seiten durch die Bildsäulen zweier Amazonen und zweier Victorien geschmüdckt, man sehe die Tafeln 52—55; eines zweiten Bogens zu etra auf Taf. 56, der die emporsirebenden Seitenwände des engen hals mit einander verbindet; endlich die nordwesiliche und nord- östliche Ansicht von Petra auf Taf. 57 und 58, und den vortreff- lichen, groß, ausgeführten Plan von Petra und dessen Umgebun- en. S die Freunde der Aegyptischen Alterthümer wer- en die Zeichnungen Aegyptischer Monumente, - besonders die großen mit Hieroglyphen und Bildern ausgezeichneten Denkmäler und Grabstelen von Ouadi Magara und Sarbout el Cadem, auf Taf. 4—8, uoch ein besonderes Fnteresse haben. Eben so werden die vortrefflichen Karten dem Geographen, durch die Genauigkeit und deutliche Darstellung, s{häßbar seyn, da sie gewiß als eben so viele Beweise der sorgfältigsten Aufnahmen angesehen werden ëdn- nen. Die Waffen und Geräthschaften der Araber finden sich auf einer besondern Platte (Taf. 62) abgebildet. -— Die Natur-Geschichte der Thiere und Pflanzen hat durch die sauber illuminirten Abbil- dungen und Beschreibungen des bis jeßt noch nicht hinlänglich be- kannten, einem Meerschweinchen ähnlichen Säugethieres, von den Arabern El Oueber genannt, nebst einem jungen Thier, in der Dreiviertel- Größe der Originale, auf Taf. 63; einer bedeutenden Zahl von Conchylien des rothen Meeres, auf Taf. 65 mit ihren natürlichen Farben sehr sauber dargestellt, und mehrere Pflanzen- Abbildungen auf Taf. 64, wichtige Beiträge erhalten. Die Flore de l’Arabie pétrée; Plantes recuecillies par Hr. L. de Laborde, nom- mées, elassées ‘et décrites par Mr. Delille, de linstitut d’Egypte findet sih auf S. 814—87. Eine sehr willkommene Zugabe machen die drei großen Karten, welche die Reise-Routen des Verfassers und der anderen früheren Reisenden in der Arabia Petrâäa enthalten, und auf welchen wir auch die Reise- Route unseres gelehrten Mit- bürgers Herrn Ehrenberg und dessen verstorbenen Freundes und Reisegefährten Hemyrich nicht vermißt haben; so wie des Ersteren auch an manchen anderen Stellen des Werkes rühmlich Erwähnung ee Auf das wüúrdigste und auf eine für die Länderkunde ödchst ersprießliche Weise schließt das shdue Werk mit der meister- haft gestochenen Karte des merkwürdigen Landes, deren ganzen Titel wir hier zu threr näheren Charakteristik herzuseßen kein Bedenken tragen: Carke de l'Arabie pétrée, levée et dressée par Léon de Laborde, en 1528. Reectitiée sur les Observations astronomiques et les Cartes de Niebuhr, Larochette, la Commission d'Egypte, Sir Home Popham, Valentia, Burkhardt, Ehrenberg et Rüppel; et gravée par Collin, pour accompagner le voyage de l’Arabie Pétrée. 1833. Paris. (Lieues ou heures de chameaux de vingt cinq au degré.) K. L.

Meteorologische Beobachtung. 1834. Morgens | Nachmitt. Abends | Nach einmaliger 15. Febhruar.| 6 Uhr. 2 Uhr. 10 Uhr. Beobachtung.

Luftdruck. . 340,7 6 “Par./341, s 4Par.|342,1 1 "Par ÎQueliwárme 6,7 R. Luftwärme |4- 0,8 ® R.|+ 2,5 ° R. |— 0/2 M As Thaupunkt |— 1,1 ° R.|+ 0,4 ° R.|— 2,0 ° Rjêlfwärme 1/1 ®R.

uilotig. 85 pCt. z4 vCf. 86 pCt. Bodenwärme 4,8 ® R. ERLET e ea rúbe. iter. iter. E N

Wind …... N, M er Ver Ausdünst. 0,0 1 1" Rh Wolkenzug | it S. | E Niederschlag 0, o 0 2 Rh.

Auswärtige Börsen,

i : Amsterdam, 11. Februar. Niederl. wirkl. Schuld 501, 52 do. 95, Ausgesetzte Schuld 122.

Prümien-Scheiue 96. Russ. (v. 1828) 1083. (v. 1831) 951. 50

59. 35 3817. Antwerpen, 10. Februar. Span. 55 587. 38 —. Zinsl, 115. Poln. Loose 114. Prämie Seheine 95, B

l;

London, 8. Februar.

Chili 274. Port. 643. Holl. 258 503. 5g do. 9685. Wien, 10, Februar.

Loose zu 100 Fl. —.

Königliche Schauspiele. i Tontags 17. Februar. Jm Opernhause: Macbeth, Traut, | spiel in 5 Ab

S. H. Spiker.

portrait de Michel Cervantes, comédie en 3 actes et ey prose, par Mr. Dieulafoy.

hauses: Lester diesjähriger Subscriptions-Ball.

Königstädtisches Theater.

Montag, 17. Februar. Zum erstenmale: Laßt die Tod; ten ruhen! Lustspiel in 3 Akten, von E. Raupach. Vother; Zum erstenmale wiederholt: Die Laune des Verliebten, «jy Schäferspiel in Versen und in 1 Akt, von Goethe.

Dienstag, 18. Februar. Auf Höchsten Befehl: Der Kreuz ritter in Aegypten, große heroische Oper in 4 Aufzügen, na dem Jtaliänischen; Musik vom Königlichen Hof - Kapellmeistr Meyerbeer.

G G CS A IC E T E E R E I T A M P T E Sl: M T R Ai C ie bat rage Me. ele M 0a.Mri Mt en.

Paris, 10. Februar. Der König ertheilte gestern tey Marschall Gérard eine Privat-Audienz.

Die Pairs-Kammer hält morgen wieder eine dffentlice Sikung.

Jn der heutigen Sißung der Deputirten-Kammer, i welcher Herr Bérenger den Vorsis führte, verlangten zunäs die Herren Mangin-d’Oins und Salverte, daß man j das Protokoll der leßten Sißung die Bemerkung einschalte, daj die Kammer ber Petitionen abgestimmt habe, deren Jnhalt si nicht einmal gekannt. Ein Deputirter erwiederte \chcrzhaft, die sey etwas ganz Gewödhnliches. Jn der That wurde auf jeu Reclamation keine weitere Rücksicht genommen. Nachdem sy dann der Finanz-Minister verschiedene Gese - Entwürfe von drtlichem Jnteresse vorgelegt, erdffnete Herr Auguis die Debatte Über das Gesel wegen der Liquidation der ehemaligen Civil-Liste mit einer Rede, worin er sih gegen dieses Gesel vernehmen ließ, und die Meinung aussprach, daß man den Gläubigern de ehemaligen Civil-Liste überlassen müsse, ihre Forderungen vor den gewöhnlichen Gerichtshdfen geltend zu machen. Herr Sal; verte trat dieser Ansicht bei, während Herr Levèque de P ouilly darauf bestand, daß man diese Angelegenheit endlich

Berichterstatter faßte darauf die Debatte zusammen , indem (1 es sich besonders angelegen seyn ließ, die von den beiden ersige nannten Rednern aufgestellten Grundsäße zu bekämpfen. s bégann sodann die Berathung _ über die einzelnen Arti fel. Der erste lautet also: „Die ehemalige Civil - Lisi foll für Rechnung und auf Kosten des Staats liquidit werden, wobei indessen die Zahlung der Passiva in keinem Fall: den Werth der Aktiva Übersteigen darf.‘ Nach einer wenig e: heblichen Debatte wurde der von der Kommission beantragt: lebte Sab dieses Artikels, von dem Worte „wobei// an, ver worfen, und der Artikel darauf angenommen. Bevor die Ver sammlung sich mit dem zweiten Artikel beschäftigte, legte de Großsiegelbewahrer den von der Pairs-Kammer bereits angenommenen Geses- Entwurf über die Reorganisation dei Staats-Raths vor.

Die Wahl - Kollegien zu Verneuil und Bernay (Departe ment der Eure) sind auf den 2. März zusammenberufen wor den, um statt des verstorbenen Herrn Dulong und des aus der Kammer ausgeschiedenen Herrn Dupont (von der Eure) andere Deputirten zu wählen. I

In Folge einer Ballottage, die im Schoße des Wahl-Kolle giums zu Laval, das dem ausgeschiedenen Deputirten Herrn Delaunay einen Nachfolger zu geben hatte, zwischen den beiden Kandidaten Paul Boudet (Advokat und Neffe des Herrn De launay) und Herrn Delavalette stattgefunden und an welchem 153 Wähler Theil genommen haben, ist der Erstere, mit 97 ge gen 56 Stimmen, zum Deputirten gewählt worden.

Herr von Bourrienne, ehemaliger Secretair Buonaparte's und späterhin Gefandter bei mehreren auswärtigen Höfen, ist am 7ten d. M. an den Folgen eines Schlagflusses in Caen mit Tode abgegangen. „„Herr v. Bourrienne“/, schreibt die Gazette de France, „der gleichzeitig mit Napoleon in der Militairschule zu Brienne seine Erziehung erhalten hatte, wurde von diesem zur Armee nach Jtalien in dem Augenblicke berufen, wo der Traktat von Campo-Formio abgeschlossen werden sollte; Bourrienne entwalf diesen Traktat gemeinschaftlich mit dem General Clarke. Um diese Zeit begann sein politisches Leben. Der Verlust seines Vermd- gens und die Juli-Revolution. stôrten seinen Geist; er verbrachtt die lezten Jahre seines Lebens in einer Kranken - Anstalt der Normandie. ‘‘

Den gestern hier eingegangenen Nachrichten aus Madrid vom 29. v. M. zufolge, war das Ministerium fortwährend und fast ausschließlich mit den Mitteln beschäftigt, den Verlegenhel- ten in den Finanzen, die sich täglich fühlbarer machten und schon fast den Gang der Regierung hemmten, auf die eine odek die andere Weise abzuhelfen. Ueber die Einberufung der Cortes war noch nichts entschieden.

Heute schloß 5proc. Rente pr. compt. 105. 85. fin cour. 106. —. Jproc. pr. compt. 75. 70. fin cour. 75. 90. S5proc. Neap. pr. compt. 91. 35. fin cour. 91. 55. 5proc. Span. perp- 602, Z3proc. do. 387. 5proc. Belg. 981, Z5proc. Rôm. —. Frankfurta. M., 13. Februar. Oesterr. 5proc. Metall. 98 ‘x 98 *.. áproc. 881. 882. L21proc. 531. Br. {proc. 23 ;. G. Bank - Actien 1512. 1510. Part.-Obl. 1391. 1382. Loose zu 100 Fl. 212. Br. Holl. 5proc. Obl. von 1832 94,5. 4‘ Poln. L. 644. 64. Preuß. Präm. - Sch. 54. 534. «4prec- Anl. 92, 5proc. Span. Rente 59. 582. 3proc. do. perp. 3857. 38i-

Redacteur Cottel. r C G R A R Oma a0 mrr

Kanz-Bill 224.

4 & Amort, 894. 348 723. Oesterr, 954. Preuss,

Gedruckt hei 4. W. Hayn

v Span

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58 Met. 964. 48 do. 86g. Bank-Actien 1228. Pat.-0h _ F Ne 49.

theilungen, von Shakespeare, überse6zt vom Dr, i Im Schauspielhause: 1) Le jeune homme à marier, vaui |

deville en 1 acte. 2) La seconde représentation de: I, F

Sonnabend, 22. Februar. Jm Konzertsaale des Schauspiy |

zur Befriedigung aller Gläubiger durch ein Gese6 erledige. Du F

Î

Allgemeine

_Preußische Staats-Zeitung,

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L P ——————————---

Amtliche Nachrichten. Kronik des Tages. Des Königs Majestät haben dem praktischen Arzte, Dr. L.

J Hesse hierselbst, den Hofraths - Charakter Allergnädigst beizule-

en und das darüber ausgefertigte Patent Allerhdchstselbst zu | vollziehen geruht. E Der bisherige Prorektor und Professor am Gymnasium zu

Prenzlau, B. A. Fr. Giesebrecht, ist zum Rektor und er- ften Lehrer des Gymnasiums zu Neu-Stettin ernannt worden.

Der Justiz-Kommissarius Brehme zu Eisleben is zugleich um Notar im Departement des Ober-Landetgerichtes zu Naum-

: ars bestellt worden.

Der Justiz- Kommissarius Gödecke zu Langensalza is zu-

aléih zum Notar im Departement des Ober -Landesgerichtes zu

Naumburg bestellt worden.

Zeitungs-Nachrichten. Ausland.

Rußland.

, St. Petersburg, 8. Febr. Se. Majestät der Kaiser ha- * hen dem Civil-Gouverneur von Grodno, General-Major Mura- wieff, den St. Annen - Orden 1ter Klasse mit der Kaiserlichen Krone verliehen. S | Der ehemalige Bauer Alipanos}} hat dem Kaiser die von {hm verfaßten Gedichte und Fabeln überreicht und von Sr. Ma- jestät zum Beweise der Anerkennung eine goldene Uhr erhalten. Dem Verfasser des Sr. Majestät gewidmeten und von der Aka- " demie der Wissenschaften mit dem vollen Demidoffschen Preise gekrónten Werks, „Untersuchungen über die Finanzen Rußlands in fúherer Zeit ,‘/ ist eine kostbare“ goldene Tabatière zu Theil geworden. , : C Die Nordische Biene enthält einen längeren Artikel in Beziehung auf die, das Russische Reich im Laufe des abgeschie- denen Jahres, sowohl in seinen inneren, als auswärtigen Ver- * hältnissen, betroffenen merkwürdigsten Ereignisse. „Thaten sind © die Aussaat, ihre Erfolge die Aerndte‘, beginnt der Aufsa6; © „legtere vechtfertigen allein die Motive der erstern. Sie wer- den von fkurzsichtigen oder leidenschaftlichen Menschen zu früh- * zeitig entweder gelobt oder getadelt. Zu weschen Folgen die R Lheorieen führen, mit welchen verschmißte und ehrsüchtige Men- {hen die Völker täuschen, indem sie ihnen Wohifahrt auf den Trümmern der bürgerlichen Ordnung versprechen; zu weichen Folgen die Regierungs - Theilnahme von Menschen führt, die * dazu von den Monarchen nicht berufen wurden? diefe Fra- * gen beantwortet ja jedem eine unparteiische Würdigung der heu- * tigen Lage Europa's. Man lese die Tagesblätter und politi: {hen Broschüren, welche von allen Oppositions-Parteien im west- lichen Europa herausgegeben worden. Jn allen findet man die * gleichen Klagen Über den Mangel des gesellschaftlichen . Ver- " trauens, die Grdôße der Auflagen, die sich vermehrenden Aus- gaben bei der neuen Ordnung der Dinge, die Düärftigkeit des Manufakturstandes, die Beschränkung des Handels und der Jn- dustrie, Der Parteigeist sreut unter allen Verwandtschafts- und * Freundschafts-Banden Mißtrauen aus, scheidet die Bürger, facht in den Herzen Rache und Bosheit an, erzeugt überall Jnsurrectionen, * Blutvergießen, Raub, Brandstiftungen und andere entehrende Verbrechen. Selbst die Autorität der Geseke und der richterli- chen Gewalt werden durch Parteigeist geschwächt, welcher sehr " oft Verbrecher der verdienten Strafe entzieht und Unschuldige straft, Alle Parteien schreien, daß sie sich in ihren Hoffnungen * getäuscht haben und mit an den Schicksalen der Vöiker leiden, * die durch sie gewaltsam in den Strudel gestürzt wurden! Welche * Hoffnungen hatten sie? Was versprachen sie den Völkern? " Rude, Gerechtigkeit, Aufklärung, Jndustrie, Handel... . Wer- * den aber dieje Güter auf dem Wege: erlangt, den die Völker auf die Weisung ihrer Feinde, jener Wölfe im Hirtengewande, S betraten! Alle Volks-Wohlfahrt entspringt nur aus zwei Quel- len: aus der Achtung der Nation gegen die Regierung, und aus ihrem unbegränzten Vertrauen zum Monarchen. Die Deima- gogen des westlichen Curopa haben mit ihren Theorieen diese H He Lebensquellen verschüttet, seitdem versiegen und vertrocnen I sle. Die Demagogen kennen keine andere Heilmittel, als die " Waffen des Umsturzes. Das kraftvolle und mächtige Ruß- land, rein, gewissenhaft und uneigennüßig in allen seinen Unter- nehmungen, sah mitleidsvoll und theilnehmend auf die Stürme, © welche in den ihm verbündeten und befreundeten Staaten brau- Nen, Rußland is in der großen Europäischen Völker - Familie * ein eigener abgesonderter Slavonischer Stamm, der mit den k Übrigen keine verwandtschaftliche Gemeinheit, weder durch H Sprache, noch durch Religion und National-Gebräuche hat; in / Folge dessen hat es auch seine besondern Bedürfnisse, die sich in der ihm eigenen souverainen Regierungs-Form concentriren. Wir haben nichts gemeinschafiliches mit andern Völkern , die Tugen- " den ausgenommen, welche die getreuen Vaterlands- Sdhne in "allen Staaten auszeichnen, diese Tugenden keimen aus der Liebe Und Ergebenheit zur Religion, zum Thron und dem Vaterlande. So blieben uns denn auch alle traurigen Ereignisse in Eu- lopg fremd. - Die ganze Staaten erschütternden Theorieen er:

)hienen uns Russen thdricht und bedauernswerth ; denn ihre Fol- "

gen zeigten uns ihre Ungereimheit und ihren großen Nachtheil. in den Momenten, wo an andern Orten die Theoretiker ihr H Volkswohl zerstdrten, befestigten wir das unsrige durch Liebe und * Vertrauen zum Thron, von dem uns unaufhödrliche Wohlthaten “zukommen. Still und glücklich verbrachten wir das abgeschiedene

Jahr, unsre Macht befestigen unsere Kräfte auf die innere Or-

ganisation verwendend, die allmählich der Vervollkommnung ent-

Berlin,

Dienstag Len

gegenschreitet. Das vergangene Jahr begann bei _uns mit zwei wichtigen Ereignissen : mit der Erscheinung des Geseßbuchs und der Begründung der Kommerz- Gerichte. Diese zwei bei uns jeßt ganz vollendeten Schöpfungen find an sich wahrhaft groß und von ausgebreitetem Nuben, leßtrer wird täglich für die allgemeine Wohlfahrt noch einleuchtender. Einè nicht min- der wichtige Stiftung erhielt gleichfalls im vorigen Jahre ihre Ausbildung, die der Ehren-Bürger; sie verspricht schon jeßt wich- tige Erfolge, indem sie den Russi{chen Kaufmanns-Stand, der sich dem ausländischen, wegen des häufigen Uebertritts seiner Söhne in den Adelstand früher nicht gleichstellen durfte, jéßt mehr an seinen achtbaren Beruf fesselt. Industrie und Han- del vermehrten sich im vergangenen Jahr außerord&atlich, wovon uns die zweite Ausstellung der innländischen Erzeugnisse und die Zoll-Abgaben Überzeugten, welche im vorigen - Jahre die frühere Zoll-Einnahme von Petersburg allein um mehrere Millionen Rubel übertrafen. Jn einigen Staaten gelangt man zu solchen Resultaten nicht im Laufe vieler Jahre. Eine Menge neuer Fabriken und Manufakturen entstanden in verschiedenen Theilen des Reichs. Unsere Residenzstadt Petersburg verschdnert sich sichtlich mit jedem Jahre. Jn ihren Straßen erheben sich jedes Jahr neue Regierungs- und Privat-Gebäude, die durch ihre

ymmetrie und Schönheit Staunen erregen. Die zwei pracht- vollen, durch einen geschmackvollen Bogen raft einander ver- bundenen Gebäude, in welche ehestens die zwei höchsten Reichs - Tribunale: die Synode und der Senat ihren Siz nehmen sollen, stehen \{ön vollendet da. Jn ver- schiedenen Stadttheilen sind Tempel und Hospitäler aufgeführt. Die Stadt Smolensk ist so zu sagen durch die Großmuth des Kaisers aus ihrer Asche wieder erstanden; die Gouvernements- Stadt Kursk verschdnert und vergrößert sich immer mehr; Odessa wird sih bald den ersten Europäischen Seestädten gleichstellen. Jn ganz Rußland, in allen seinen Städten baut man unauf- hörlich neue, Häuser, führt Kirchen nah den Plänen berühmter Architekten auf. Der Geist betriebsamer Thätigkeit zeigt sich selbst an den entferntesten Punkten des unermeßlichen Reichs. In der Sibirischen Provinz Omsk haben die Nomaden-Kirgisen angefangen, sich mit dem Ackerbau zu beschäftigen, und in den Transkaukasischen Provinzen ist eine Gesellschaft zur Aufmunte- rung fúr landwirthschaftliche und Manufaktur-Jndustrie entstan- den. Es is hier nicht der Ort, alle Verbesserungen und nüb- liche Stiftungen herzuzählen, die zur Befestigung und Auf- munterung der Industrie bei uns geschehen ; jedoch nur die haupt- sächlichsten anführend,zdürfen wix hier die im vorigen Jahre begonnene Anlegun Feuer Chausseen zwischen den“ vorzüg- lihsten Städten i Reiche „und den beiden Hauptstäd- ten nicht - übergehen. Die Ausführung dieses grbßartthen Entwurfs giebt der Russischen Volksthätigkeit in allen Zwei- gen der Jndustrie neue Kräftigung und fördert Rußlands Civis lijation. Eine andere wichtige Maßregel, deren Ausführung im abgeschiedenen Jahre begann, war eine Allerhöchst angeord- nete neue Volkszählung aller steuerpflichtigen Bewohner- Klassen im ganzen Reiche, die in vielen Jahren nicht stattgefunden hat: te, und nun von allen fo sehnlich erwartet ward. Rußlands auswärtige Feinde wenn man mit dieser Benennung jene unverständigen Schreier beehren darf rufen unaufhörlich aus: Rußlands Macht werde für die Europäische Bildung ent- seßzlich und doch geschieht nirgends so viel für Aufklärung, als in Rußland. Jn keinem Europäischen Reiche erscheinen Zeitschriften auf Kotten der Regierung; bei uns wird jedoch alles, was Wissenschaften betrifft, auf Regierungs-Kosten gedruckt. Kein Staat erzieht auf seine Kosten so viele Kinder, als der unsrige. Nirgends werden Gelehrte so sehr von den Regie- rungen belohnt, als in Rußland. Alle unsere Ministerien fôr- dern die Aufklärung, jedes derselben besißt seine wissenschaftlichen Institute. Was unser einziges Ministerium der Finanzen tim Laufe der lezten sechs Jahre für Beförderung der Aufklärung in Rußland gethan hat, das haben all? Ministerien Englands und Frankreichs zusammen nicht bewirkt, Thaten sprechen für uné! —- Auch im vergangnen Jahre zeigte sich unsre wohlthä- tige Regierung, die unermüdet fürjorgend für diesen Zweig der Verwaltung ist, auf die glänzendste Weise. Die in Jarofftaw bestehende Demidowsche Schule ward zu einem Lyceum umge- biidet; an der Univerjität in Kasan ward ein besonderer Lehr- \tuhl fúr mongolische Sprache begründet, deren Kunde für unjre immer größer werdenden Verbindungen mit Asien sehr noth- wendig wird; in vielen Städten wurden Schulen für die Kin- der subaiterner Kanzlei - Beamten angelegt; die Privat - Erzie- hungs- Anstalten - unterzog die Regierung ihrer besondern Auf- merksamkcict und unterwarf sie einer ununterbrochen wachja- men Juspection; noch mehrere andere Hindernisse einer wohl- thätigen Beförderung für Civilisation beseitigend, legte sie durch die Stiftung ciner Universität und eines Kadetten-Corps im alterthümlichen Kiew, den Grund zu einer der wichtigsten, die unbezweifelt schnelle und wohlrhätige Folgen für die Aufkiärung der West-Provinzen haben wird. Ueberhaupt war das ver- gangene Jadr durch eine ungewöhnliche Thätigkeit im Fache der Civilisation merkwürdig bei uns. Die Universitäten zu Mos- fau und Dorpat begannen nach einem vieljährigen Schweigen, ihre literarischen Jahrbücher herauszugeben. Das Ministerium der Volks - Aufklärung erneuerte: jein gleichfalls schon feit vielen Jahren suspendirt gewesenes Journal. Die Arbeiten der Aka- demie der Wissenschaften nahmen eine mehr vaterländische Rich- tung, ohne sich jedoch darum von ihrer ursprünglichen Tendenz der allgemeinen Wissenschafts- Kultur zu entfernen. Jn allen dem genannten Ministerium unterworfenen Theilen erschien ein neues Leben, ein neuer Eifer fürs Gemeinwohl; Alles zielte auf Ausbildung des Russischen National - Charakters hin. Es ward beschlossen, dem Umbildner unsrer heutigen- Russischen Sprache, unserm ersten Prosaiker Karamsin, ein Denkmal an seiner Geburtsstätte , in Simbirsk , zu stiften. Aufs innigste sprach sich der Geist unserer väterlichen Regierung, die Liebe des Monarchen zu uns, seinen Kindern, in dem Budget aus,

das der Minister des Kaiserl, Hauses im scheidenden Jahre über

lgen Februar

ge des vorjährigen großen Getraide - Mißwachses

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seine Verwaltung der Kron-Domainen zur allgemeinen Public/- tát brachte. Sie zeigte uns die Fürsorge für die physische Ge- sundheit ; die Wohlfahrt und die Aufklärung der Kron-Bauern,

“dient zur besten praktischen Lection für unsre Privat -Grundbe-

siber Und ist die sprechendste Widerlegung gegen unsre .Wider- sacher. So fürsorgend erweist sich die Regierung für ganz Ruß- land, so verfährt sie im ganzen Umfange des Staats. Reifen alle ihre übrigen Entwürfe auch nicht so zeitig, wie die ihrer Verwaltung der Reichs-Domainen, so tragen wir selbst, wir die Vollzieher ihrer Auf- träge, wir Grundbesißer, davon die Schuld. Besagtes Budget über die Reichs-Domainen, das erste der Art, was bisher zur öffent- lichen Kunde kam, hat viele Räthsel gelöst und enthält, wichti- gen Stoff nicht nur für die vaterländische Geschichte, sondern auch für die Staats-Oekonomie. Während unsere Regierung sich in tiefer Stille mit unserer Wohlfahrt, mit Verbesserungen und Vervollkommnungen in allen Zweigen der Verwaltung be- schäftigte, flüchtete unser Nachbar, der Türkische Sultan, zur Großmuth unseres Kaisers, bat um seine Hülfe gegen seinen mächtigen Vasall, den Pascha von Aegypten. Auf einen Wink des Kaisers eilten Rußlands Flotte und Armee dem Sultan zu Hülfe. Die Neider des Russischen National - Ruhmes wollten Europa durch das Vorgeben von “Rußlands Herrschsucht, dur Andeutung von Gefahren für die Unverleslichkeit der Türkei, in Schrecken seßen, welche leßtere sich ohne irgend eine Garan- tie, ganz dem Kaiserlichen Worte trauend, fast ungerüstet, dem starken und gewafsneten Schuge Rußlands ergav. Das Ver- trauen der einen Macht kam der Großmuth- der anderen gleih und war für Viele unbegreiflich. Die Russische Flotte beseßte den Bosporus, das Palladium des Ottomanischen Rei- ches; Russische Bajonnete beschúßten die Thore der Hauptstadt

und der Aufstand bebte zuruck. Das starke und mächtige Bünd- .

niß Rußlands mit der Pforte zwang den Aegyptischen Pascha, von seinen ferneren Hoffnungen und Fortschritten abzustehen, fich der legitimen Herrschaft des Sultans zu unterwer;en, Und kaum waren nur die Friedens - Bedingungen zwischen beiòen feindli- hen Parteien erfülit worden, so kehrte auch die Russische Flotte und Armee in das Vaterland zurúck. Die ganze Welt wollte diesem Ereignisse kaum Glauben schenken , das gewiß eine inter- essante Seite in unserer Geschichte einnehmen wird. Viele Hel- den der Vorzeit stürzten Reiche und nur sehr wenige erhielten sie in ihrem Fall! Ein unbefleckter, uneigennüßiger Ruhm wirkt zwar nicht sehr stark auf die Zeirgenossen, um so glänzen- der aber auf die Nachkommen, die immer dankbarer Und unparteiischer sind. Diese wird auch nicht die zärtli- che Fürsorge vergessen, mit welcher die Regierung denjeni- gen ihrer Provinzen jeßt zu helfen sucht, welche in Fol- Brodman- gel leid Alles. .was mat in dieser Hinsicht nur thun konnte, hat sie ‘gethan. Die Tilgungs-Fristen zur Zahlung der Kron-Ab- gabe und Schulden wurden verlängert, die Beamten-Besoldung in den nothleidenden Provinzen ansehnlich vergrößert, den Ar- men alle Hülfe gewährt. Rußland betet innigst-zum Höch- sten: Er möge die Regierung des Kaisers möglichst verlängern, der Rußlands Feinden furchtbar is, großmüthig aber gegen Un- glückliche, barmherzig gegen Leidende, gerecht gegen Alle! So erfreue dich denn deiner gesegneten Ruhe, Rußland, unsre Mut- ter, erfreue dich deiner glülichen Existenz, deiner glänzenden künftigen Hoffnungen! Die politischen Stürme sind dir nicht fürchterlich, eben so wenig die Minen der Aufstände. Du stehst unter der Aegide deines «mächtigen und gerechten Monarchen, dessen ganze Seele sich mit seinem Volke vereint hat. Er ist unser Wir die seinigen. Gott erhalte den Kaiser !““

Auf der Universität in Dorpat befanden sich zu Ausgang des vergangenen Jahres 539 Studirende. Die Zahl der abge- gangenen betrug 111, die der neurecipirten 106. Von den 539 Studenten waren 49 der Theologie, 44 der Jurisprudenz, 287 der Medizin, 159 der Philosophie Beftissene. Zu gelehrten Würden waren 120 befördert worden, von welchen nur einer den Doktor-Grad in der juristischen Fakultät erhielt. Das auf Kosten der Regierung dort seit einigen Jahren unterhaltene Professor - Jnstirut enthielt 7 Zöglinge. Die künftige Bestim- mung dieser ist die Beseßung: der Professor - Vakanzen an den Russischen Universitäten, für welchen Behuf sie nach absolvirtèm Kursus in Dorpat zur vollendeten wissenschaftlichen Reife auf Kosten der Regierung ins Ausland gesandt werden. Jn den verschiedenen Krankenhäusern der Universität wurden 1326 Pa- tienten behandelt. Die Bibliothek war 67,828 Bände stark.

Zante O.

Paris, 10. Februar. Gestern arbeitete der König mit dem General - Întendanten der Civil-Liste, Grafen von Mon- talivet.

Unter der Ueberschrift: „Von dem übertriebenen Langmu- the der Kammer“ liest man im Courrier français Folgendes: „Wir halten es für unsere Pflicht auf eine Taktik unserer Geg- ner aufmerksam zu machen, die zwar nicht neu ist, aber ihre Wirkung doch selten verfehlt. Haben sie nämlich einen von je- nen beklagenswerthen Siegen errungen, die ihnen späterhin noth- wendig zur eigenen Beschämung gereichen müssen und auch schon für den ersten Augenblick ein Gegenstand der Unruhe für das Land sind, so treiben sie die Kammer sofort an, ihnen immer weiter auf dieser Bahn zu folgen und lassen sie dabei gar nicht zu Athem kommen, damit der Schritt, den sie thun, ihr nicht etwa leid werden möchte, und wenn ihnen dies gelungen, o geben sie sich noch gar das Ansehen, als ob sie über die große Schwäche und Nachsicht der Kammer entrüstet wären. Wer Zeuge der leßten Sibßungen der Kammer gewe- sen ist, und nicht etwa den raschen Verfall der ver- fassungsmäßigen Gewalt wünscht, der muß sich wie wir betrüben, wenn er sieht, wie die WMajorität allen guten Gründen das Ohr verschließt, wie sie die unzweifelhaftesten Wünsche der Nation verkennt, um in Masse und mit blindem Vorurtheile Über alle ihr vorgelegte Fragen zu entscheiden. Ge- rade diesen Augenblick wählt aber das Journal des Débats, um

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