1834 / 51 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

nahe an 3000 Mann zählten, welche Macht jedoch von einem Ka- valleriz- Regiment , dem 10ten, geschlagen worden ist. Ungefähr 1000 Mann wurden zu Gefangenen gemacht, und unter ihnen das ganze 16te Linien-Regiment nebst 4 Fahnen. Der Migue- listishe General wurde ebenfalls gefangen , doch gelang es ihm, wieder zu entkommen; sein Adjutant ist in dem Treffen getödtet worden. Saldanha befindet sih etwa eine halbe Meile von San- tarem entfernt, und ih hoffe, daß wir diesen Plat mit Gewalt nehmen werden, wenn der Feind ihn nicht heute Nacht oder mor- gen früh verläßt.“

1 a4 d:

Berlin, 18. Februar. Ueber den vielfach besprochenen Un- glùcksfall auf der Steinkohlen-Grube Guley bei Achen sind wir

je6t in den Stand geselzt, folgenden aus amtlicher Quelle geschöpften | i 1 vielleid vor A | | Zeit, aufgab, alle Befestigung, selbst die Unterschläge (Kohlen- |

Bericht mitzutheilen: Jn der Mitternacht - Stunde vom 25. auf den 26. Zan. d. J. wurden die Bewohner des sogenannten Teuter Hauses bei Wüúrselen, in dei Nähe von Achen, durch ein donner- ähnliches Getdse aufgeschrecfkt und sahen, als sie ins Freie ka-

| selbst mit der größten Vorsicht nicht drei Fuß mehr in der begonnenen |

men, bei hellem Mondlichte auf der Wiese vor ihrer Thür in |

der Richtung zu der nur 5 Minuten entfernten Grube Guley mehrere Tagesbrüche ( Erdfälle), aus deren einem ein dier Wasserstrahl in die Hdhe siieg. Einen Unfall ahnend, wurde von ihnen dem Gruben - Direktor Rasquinet von dieser Erschei- nung alsbald Nachricht gegeben, allein leider war das befürch- tete Unglúck schon geschehen, sch in den in den höheren Teusen befindlichen, schon feit langen Jahren ausgekohlten Räumen angesammelt hatten, waren unter einem Drucke von vielleicht 100 Lachter Hdhe durchgebrochen und hatten sich, ohne daß irgend eine Fahrlässigkeit dazu Anlaß gegeben haben kann, mit einer solchen Schnelligkeit in die tiefes ren im Betriebe stehenden Baue ergossen, daß es von den zu dieser Zeit in der Grube befindlichen 74 Arbeitern nur 11 in der Nähe des Schachtes beschäftigten Anschlägern und *Pferde- treibern gelang, sich zu retten. Durch einen den Wasser-Durch- bruch begleitenden heftigen Windstoß gewarnt, der lhre Lichter auslôschte, hatten sie sich gleich auf die Flucht begeben, auf welcher das Wasser sie verfolgte. Leßteres ieg mit großer Schnelligkeit; gegen 1 Uhr des Nachts, ungefähr 14 Stunde nach erfolgtem Durchbruch, stand es schon li Fuß hoch über der Schachtsohle. Der nächste Versuch zur Rettung der Zurückge- bliebenen war, den fernern Aufgang der Wasser zu hemmen und wo möglich denSchacht wieder zu sümpfen ; allein obgleich man die vor- handenen beiden bedeutenden Dampf-Maschinen in Thätigkeit selte und Maßregeln traf, damit nicht auch noch die unweit vorbei fließende Wurm hinzutrete, wuchs das Wasser doch ohne Unter- laß bis zum 28sten v. M. in der Stunde um 2 Zoll, später um 1 Zoll, so daß die Höhe am 30. Januar Morgens an 34 Fuß betrug und somit die Kraft der Maschinen nicht hinreichte, das- selbe zu wältigen.

nahm, bis zum 6ten ununterbrochen fort.

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günstigen und gewünschten Erfolges gaben, mit der größten Vor- | sicht uyd ganz nach den Regeln der Kunst mit der Aufwältigung | neuerdings begonnen; am 2. Febr. war man, während die Wasser | fortwährend im Steigen blieben, bis zu 70 Fuß Tiefe gedrungen und mit großer Hingebung arbeitete die Mannschaft in einer Auf- gabe, die mit jedem Fuß Fortgang auch an Gefahr für sie zu- |

Allein die Hoffnung

einer Rettung hatte man leider schon aufgeben müssen, weil selbst bei dem glülichsten Fortgange der Arbeit diese bis zu ihrem | Ziele eine längere Dauer forderte, als menschliche Kraft dem | Hunger und den bôsen Wettern 2c. zu widerstehen vermag. Um aber Alles zu erschöpfen und zugleich dem Gesekze gemäß wenig- | stens noch sich der Leichen der Unglücklichen zu bemächtigen, | wurde noch fortgearbeitet, bis man am 6, Februar in einer | Tiefe von 87 Fuß bei dem ganz verbrochenen Zustande des | Schachtes, dem, als man ihn, vielleicht schon vor sehr langer

Pfeiler) entzogen worden waren, in eine so gefährliche Lage ger | rieth, daß nach dem Urtheile aller Sach- und Lokal-Verständigen | Weise fortgefahren werden konnte, ohne die Gefahr für die be- | \chäftigte Mannschafc aufs höchste zu steigern. Es wurde nach |

Lage der Verhältnisse in der Tiefe erkannt, daß zur Beseitigung |

der Gefahr eine unverhältnißmäßig lange, die allerentfernteste Möglichkeit einer Rettung übersteigende Zeit erforderlich seyn

| wúrde, daß man, um mit Sicherheit in die alten Baue und

Ungeheure Wassertmnassen, die |

Gleich am 26. Januar hatten sich die |

Berg-Beamten und Gruben-Direktoren aus der Nähe mit Kom- missarien der Kdnigl. Regierung zu Achen an dem Orte des Un- |

glúcks zusammengefunden und waren in gemeinschaftliche Bera- thung getreten. Wenn gleich anzunehmen war, daß ein großer

Theil der eingeschlossenen Arbeiter im ersten Augenblicke des |

Durchbruchs den Tod im Wasser gefunden haben müsse, \o konnte doch die Möglichkeit nicht verneint werden, daß manche

ich in die oberen Strecken gerettet haben würden, die vom |

Schachte aus westlich bedeutend ansteigen und daher vom Wasser er nah und nah erreiht wurden. Um zu die-

sen Strecken zu gelangen, hätte tnan vom Schachte aus einen

Querschlag treiben müssen; allein dies Projekt, zu dessen Aus- | führung man wenigstens 24 Fuß Felsen und wenigstens eben jo |

viel Kohlwand hätte durhbrechen müssen, mußte, weil dazu eine

Zeit von mehr als 14 Tagen erforderlih gewesen wäre, um so

mehr aufgegeben werden, als auch noch die stets zunehmenden Wasser ein Hinderniß entgegen stellten. sogleich zu dem Versuche, einen alten verschütteten, unfern der Stelle des Durchbruchs befindlichen Schacht aufzuziehen, um

Dagegen schritt man

aus diesem nach den offenen Bauen zu den Eingeschlossenen |

vorzudringen ; allein auch dieses Unternehmen ergab sich , unge- achtet der Anstrengung, mit welcher man unausgeseßt arbeitete, schon am zweiten Tage als unausführbar und mußte eingestellt werden.

Am 28. Jan. traf der Königliche Ober - Bergrath von |

Oeynhausen als Kommissarius des Königlichen Ober - Bergamts |

zu Bonn an dem Orte des Unglücks ein und versammelte so- gleich alle Lokal- und Sachverständige der Gegend zu einer neuen Berathung, in welcher als einziges Mittel erkannt wurde, einen andern alten Schacht im Wurmthale, aus welchem frühere Baue geführt worden sind, aufzuwältigen, um von diesen, die hoffentlich hin und wieder noch ofen seyn dürften, zu den neuen Bauen und in die Gegend zu gelangen, wo die dem Tode ent- gangenen Arbeiter sich möglicher Weise aufhalten konnten. Un- terstükt auf jede Weise, schritt man mit aller nur möglichen An- strengung zur Ausführung , und arbeitete Tag und Nacht uner- müdlich fort; aber schon am 31. Jantar Abends, als man zu einer Tiefe von 60 und einigen Fuß gelangt war und sich in der Nähe des abgehenden zweiten streichenden Ortes zu befinden

glaubte, stürzten plößlich einige 20 Fuß der aufgewältigten Teufe |

zusammen und nur mit großer Gefahr konnten sich die Arbeiter |

retten. Es ward, obgleich die Techniker wénige Hoffnung eines

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\

von da möglicher Weise zu den Eingeschlossenen zu gelangen, senfrecht auf diese Baue einen Schacht von gewiß 60 Lachtern tief abteufen músse, der wenigstens # Jahre Arbeit erfordern | würde. Somit war alle und jede Hoffnung einer Rettung der Verunglückten geschwunden, aile Mittel dazu waren erschöpft ; es blieb nur die traurige Aussicht úbrig, durch Fortsebung der Wasserwältiguna die Grube vielleicht wieder trocken zu legen und dann zu den Leichen der, einem so entseblichen Tode ‘Preis- gegebenen zu gelangen. És sind in Allem 63 Menschen auf diese furchtbare Weise umgekommen; meist im- kräf: tigen Mannes - Alter, der älteste von 46, « der jüngste von 15 Jahren; alle, die Stüßen und Ernährer ganz armer Fami- lien; unter ihnen 34 Familien-Väter, welche 34 Wittwen, unter denselben 6 s{chwangere Frauen, und 90 unversorgte Kinder meist | im zartesten Alter, und 6, die als einzige Sdhne ihre verwittweten armen Mütter mittellos hinterlassen. Der Menschenliebe ist es vorbehalten, die Thränen der Verlassenen trocknen zu helfen und sie in ihrem Unglück aufzurichten. Schon hat der Edelmuth der Eigenthümerin der verunglückten Grube, Frau Wittwe De- met zu Lüttich, die nächsten Bedürfnisse der Hinterbliebenen dutch ein Geschenk von 1000 Rthlr. und durch die Zusage gesichert, denselben 1 Jahr und 6 Wochen lang den Tagelohn, den die Verunglückten gewonnen haben würden, fortzuzahlen. Der Herr Ober-Präsident der Rhein-Provinz hat eine Haus-Kollekte zu Gun- | sten der Verwaiseten ausgeschrieben, und bei dem bekannten | Wohlthätigkeits- Sinne der Bewohner der Rhein-Provinz läßt

sich der Eingang reichlicher Gaben mit Sicherheit vorhersehen.*)

Der verstorbene Professor Hr. Schleiermacher hat, wie wir auf sicherem Wege vernehmen , auf seinem Sterbebette den Herrn Prediger Jonas an der hiesigen St. Nikolai - Kirche beauftragt :

1) seine Kollegien - Hefte zu ordnen und nebst dem, was ihm |

sonst noch aus seinen Papieren dazu geeignet scheinen möchte, dem Drucke zu übergeben ;

|* agte.

2) bald nach seinem Tode in seinem Namen öffentlich zu er- |

kláren, daß, was etwa ohne seiner hinterlassenen Wittwe und | des Herrn Predigers Jonas Bewilligung irgendwo unter

seinem Namen gedruc{t erscheinen möchte, nicht für das |

seinige anzuerkennen sey. Die Kdnigliche und Universitäts-Bibliothek zu Breslau

ist im Laufe des vorigen Jahres durch 780 neu angekauft: Werke |

in 1130 Bänden bereichert worden. Geichenkt wurden 117 Werke in {61 Bänden, und außerdem haben noch eilf Professoren die Bibliothek mit Geschenken bedacht.

| in-Z Akten, von G. Covrds.

*) Auch hier in der Hauptstadt hat die Haude- und Spe- | | nersche Zeitungs-Expedîtion eine Subsecription zur Untersiüßung der

Familien jener verunglückten Bergléute veranstaltet.

Meteorologische Beobachtung.

1834. Morgens | Nachmitt. | Abends } Nach einmaliger 17 Februar.| 6 Uhr. 2 Uhr. 10 (hr. } Beobachtung.

Luftdruck... 349,8 4 Var./340, 0 7 VPar./339,6 3 Par éQuellwärme 6,6 ® R.

Luftwärme |— 3,0° R.|— 146° R.|— 1,4 ® R] aärme (0,6 06 Thaupunft e 3/3 o N. 20 N 2,5 M lufwärme 0,6 0 N. Ounfsisättg.)| 98 pCt. 90 pCt. 93 p(Tt Bodenwärme 41,0 ® R.

g : ite ; è Win SSO. | O O [tuedüns, 0,003“ M Wolkenzug | —_ _— Niederschlag 0, 0 0 8 “Rh. |

Auswärtige Börsen. Amsterdam, 13 Februar.

Niederl. wirkl. Schuld 4918, 55 do, 942. Ánsgesetzte Schuld L

Kanz-Bill. 2415, 420 Amort. 898, 319 72%. Oesterr. 95417-

Preuss, |

| îÎ | | | | | |

|

Prämien-Scheine 954, Russ. (v. 1828) 1024. "(v. 1831) 947. 58 Spay

2 38 3847. Fo (D Antwerpen, 12, Februar, Span. 58 58, 48 47. Zins. 12. Poln. Loose 1145. Warschau, 14. Fehruar. Pfanbr. 92s. Part. - Obligat. 390. Russ. Assign. 1841, 185 Frankfurt a. M., 15. Februar. Oesterr. 52 Metall. 981. 98. 48 88. &81s: 256 934 —. 18 231 Br. Bank-Actien 1513. 15141, Part.-Obl. 139. 1385. Loose zu 100 B 911. Br. Holl, 52 Obl, v. 1832 947. 945. Poln, Loose 641, gy

4 F wt 4 Y 5 s F Preuss, Prin.-Sch. 54. 532. do 48 Anl. 925. 924. 56 Spa Rente 5 |

585, 32 do. perp. 387. 38f- / î igs 5 P'a ris, 12. Februar. 52 Rente pr. compt, 105. 85, fin cour. 106. —. 3 Pr. com 76. 5. fin cour. 76. 20. 58 Neap. pr. compt. 91. 80. fin cour 91. 95. 52 Span. perp. 594. 38 do. 38. 5g Belg. 985. 55 Röm, London, 11. Februar.

Cons. 882, Bras. 734. Dän. 744. Holl. 258 904. 58 962, Mex. 422 Port. 674. Span. Cortes 274- Belg. 98. H C

B etltue tr B 0 rs e Den i8 Februar 1834.

Amt. Fonds - und Geld- Cours - Zeitcl. (Preuf/s. our)

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| S [2/. Brief.|Geld. Fit Zj. Brief (Gel L 97J

et. - Schuld-Sech, | 4 | 907 2 fGrolshz. Vos, do | 4 1013| Pr. Engl. Anl. 18.| 5 1032 [103 FOestpe. Pfandbr, (4 | [9 De. Engl, Anl. 22 5 1037 403 Pomm. do. 4 | 1s Pr. Enzl. Ohl, 39,1 4 | 935 | v3 ÉKuor.- u. Neum. do. 4 | 106 Präm. Seh d. Seeh.! | 541 | 534 FSechlesisrhe do | 4 [106 0

Kurm. Obl. m. !. C. 4 | 974 | 97 IRkst.C. d:K.-u. N | 663 | H Neum. Int.Sch. do.! 4 | 971 | 97 1Z.-Sch.d.K.-u.N.|—| 67 | -—

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Brief | Geld

W ecbsel-Cours.

R N f N I D E Zar ry Amsterdam . .«. « » L S 250 +1. Kurz —- 1142 U 250 Fl, 2 lt. 41! Bav Mk. [Kurz 153 f a O E 2E 1525 [151] BOndou n E E 1USt B b 9 P e E E 300 Fr. 2 Mt. S1 S Wiens (n 20 A e es 150- Fl 2 Mt. 1044 [1041 A A 15050 2 Mi. 41081 S Bea 100. Thl. [2 Mt. 9! E 100 Thl. |8 Tage 11034 | TaDKET A O. 150 Fl. 2 I 1103 Petersburg .. ..,. . 100 Rbl. 13 Woch. | | 0 VY arschau

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Kurz |-

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Königlihe Schauspiele. Mittwoch, 19. Februar. Jm Opernhause: Mirandolin, Lustspiel in 3 Abtheilungen, von C. Blum. Hierauf: Di Maskerade, komisches Ballet in 1 Akt. (Dlles. Therese un) Fanny Elsler werden hierin tanzen.) Im Schauspielhause: 1) Malvina, drame- vandeville ei 2 actes, 2) Mousieur Chapolard, vaudeville cowique en [F

Königstädtisches Theater

Mittwoch, 19. Februar. Die Laune des Verliebten, ei Schäferspiel in Versen und in 1 Akt, von Goethe. Hierauf; Der Hofmeister in tausend Aengsten , Lustspiel in 1 Akt, va Th. Hell. Zum Beschluß: Der Dachdecker, fomische Gemáälk in 5 Rahmen, von L. Angely.

Donnerstag, 20. Februar. Die beiden Grenadiere, Lustspil Hierauf: Zum erstenmale wied holt: Laßt die Todten ruhen: Lustspiel in 3 Akten, von | Raupach. (Hr. Ed. Jerrmann, vom Königlichen Hoftheatt zu München, im zweiten Stück: Till, als letzte Gastrolle.)

Markt-Preise vom Getraide. Berlin, den 17. Februar 1834. Zu Lande: Weizen 1 Rthlr. 23 Sgr. 9 Pf.- auch 1 Rthlt (1 Sar. 3 Pf.; Roggen 1 Rthlr. 8 Sgr., auch 1 Rthlr. 5 Sz!

| aroße Gerste 23 Sgr. 2 Pf./ auch 25 Sgr. ; kleine Gerste 26 Eg! | 3 Pf., auch 21 Sar. 3 Pf. ; Hafer 23 Sgr. 9 Pf., auch 20 Sgt

5 Pf ; Erbsen |1 Rthlr. 20 Sgr. Y Zu Wasser: Weizen (weißer) 2 Rthlr, auch 1 Rthlyr. 25 S! und 1 Rthlr. 15 Sgr.; Roggen 1 Rthlr. 11 Sgr. 3 Pf, aud

| 1 Rthlr. 7 Sgr. 6 Pf.; große Gerste 1 Rthlr. 1 Sgr. 3 Pf/ aud | 1 Rthlr.; Erbsen 41 Rthlr. 17 Sgr 6 Pf.

Sonnabend, den 15. Februar 1834. s Dos Schock Stroh 11 Rthlr. 20 Sgr., auch 9 Rthlr. 15 Sz! der Centner Heu 1 Rthlr. 5 Sgr./ auch 20 Sgr.

Redacteur Cottel.

Gedruckt bei A. W. Hayn.

Li R Ì rlcEriidgtivilrtat eee inde L

Befanntmachungen.

Bekanntmachung. Im hiesigen Oberlandes-Gerichts-Depositorium be-

finden sich 59 Thlr. 4 sgr. 1 pf., als der Nachlaß des, ! zu Lubochin am 11. December 1828 verstorbenen Guts- besigers Matthias von Lenski. Die Erben dess:lben, nämlich seine 4 Kinder : : :

1) Marione, verehelicht mit dem Alexauder Lu- foméfi, im Königreich Polen,

2) Magdalene, verehelichte von Koslowska, 'augeb- ¡ich mit Hinterlassung einer Tochter, Autonie, verstorben,

3) Die unverehelichte Susanne Lenska,

4) Barbara, verehelichte von Kuczkowsfka, angeblich mír Hinterlassung folaender Kinder verstorben :

a) Eduard, :

b) Theodor, Handlungèédieuer,

c) Andreas, ;

Geschwister v. Kuczkowski, sïad, ihrem Aufenthalte nach, unbekannt und wer- den daher Tiese Erben aufgefordert, binaen vier Wo- chen ihre Legitimation als Erben des Matthias von Lensfi zu führen und die Erbschaft in Empfang zu nehmen, im Unterlassungsfalle aber zu gewärtigen, daß

Bekanntmachung.

Da fiber das Vermözen des Kaufmanns Carl Frie drich Stephan Brede und dessen unter der Firma Carl

den i, 0 haben œir zur Anmeidung und sung der Forderungen an die Masse einen Termin auf den 24. Mai d. I., Vormittags um 11 Uhr, vor dem Herrn Jufiiz-Rath Brüggemann angesetzt, zu welchem sämmtliche unbekannte Gläubiger hierdurch A perßnlih oder durch zulässige Bevollmächtigte, wozu ihnen die Herren Justiz - Commissarien v. Dewitz, Krause und Euen vorgeschlagen werden, unter der Warnung vorgeladen werden, daß die Ausbleibenden mit ihren Ansprüchen an die Masse präcludirt und ionen damit gegen den ubrigen Gläubiger ein ewiges Stillschweigen auferlegt werden wird, Stettin, den 14. Januar 1834.

Königliches Stadtgericht.

Allgemeiner Anzeiger für die Preußischen

(der erwähnete Nachlaß zur Justiz - Officianten Wiit- ¡wen-Kasse abgegeben werden wird. Marienwerder, den 21. Januar 1834. Den

Königl. Preuß. Ober- Landesgericht.

amn:

d'une étude sur Mirabeau.

1 Thlr.

Buchez. 2 Thlr.

Literarishe Anzeigen.

Freunden und Verehrern Schleiermacher?.

Der als Portrait-Zeichner anerkannte Künstler Herr F. Michelis hat ein tréffliches Bild des am 12. Fe- bruar verstorbenen großen Mannes, wie er auf dem Todrentette liegt, auf Srein aeieichnmec und damit [durch Duncker u. Humblot, ¿llen Verehrern désselben, eine {öne Gabe der Erin-|No. 20 a) von mir zu beziehen: e neru0g dargebracht Abdrücke auf chine\. Papier fosten |Brede bestandenen Handlung der Konkurs eröffnet wor: |224 szr., auf weißem Papier 15 sgr., und sind in der f Nachwei- | uncerzeichneten Kunsihandlung (für auswärtige Hand- a Ge €€& sungen mir den üblichen Rabatt) zu haben.

George Gropius.

Victor Hugo. Mémoires biographiques, littéraires et politiques de Mirabeau, écrits par lui-même par s0n Père, son oncle et son fils adoptif précédés

1 gros vol. in 1200. haf eben die Presse verlassen :

Balzac. Scènes de la vie de province, 2 vols. 2 Thle. Sue la vigie de Koat- Ven, vols 1 et 2. 2 Thlr. Introduction à la science de lhistoire, 2 vols.

A : Staaten. Lerminier. Influence de la philosophie. 1 Thlr,

BHasselt Primevère’'s poësies 1 Thlr. 15 sgr. A. Asher, Linden No, 0

In meinem Verlage ist erschienen und durch 4 Buchhandlungen des In- und Auslandes (in Beri Französische Siralie

Thiersch (Frédéric) De l’état actuel de

et des moyens d’arriver à sa restauration. Deux volumes. gr. 8vo. geh, 4 Thlr. Leipzig, im Januar 1834.

F. A. Brockhaus

In Ferd. Dümmler s Buchhandlung, Linden Nr 1%

Zumpts lateinische Grammatik 7te Ausgabe. 1 Thlr. 7% gr.

A harigen Entscheidungen erhalten haben.

f

Allgemeine

Preußische Stkaalks- Zeitung.

I N“ 51.

42

Berlin,

Donnerstag den 2Wîen

Amtlihe Nachrichten. Apo Ges Tes

Se. Majestät der König haben dem Erbprinzen Kasimir von Bentheim-Tecklenburg in Rheda den St. Johanni- " ter Orden zu verleihen geruht.

Se. Majestät der König haben dem evangelischen Pfarrer " Feggler zu Mahnsfeld, Meng Beers Königsberg, den Rothen Adler-Orden vierter Klasse zu verleihen geruht.

‘Seine Königliche Majestät haben den bisherigen Kammer- richts: A}sessor von Ciesielsfki zum Justiz-Rath und Mit;

E gliede des Stadtgerichts zu Potsdam zu ernennen geruht.

Se. Kdnigl. Hoheit der Prinz Albrecht ist von Bran- " denburg wieder hier eingetrossen.

Am Bezirke der Königl, Regierung | zu Münster ist die erledigte evangelische Pfarrstelle zu Hochold dem Kandidaten Ludwig Hagemann Übertragen 4 worden.

Abgereist: Der Bischof der évangelischen Kirche und " General, Superintendent der Provinz Sachsen, Pr. Dräsecke, Ÿ nach) Magdeburg.

Zeitungs-Nachrichten. Ausland.

R ufi land.

St. Petersburg, 12. Februar. Se. Majestät der Kaiser " haben an den Vorsizenden des Senats, Wirklichen Geheimen Rath und Senator Novossilzow, das nachstehende Allerhöchste Reskript erlassen :

N „Nikolai Nikolajewitsch! Bei der Durchsicht des Mir vom Justiz - Minister vorgelegten Berichtes über die Wirk- samkeit der temporairen allgemeinen Versammlung des dirigiren-

den Senats, habe Ich mit Vergnügen ersehen, daß alle bis

T jet jener Versammlung zugekommenen Sachen, welche seit dem

F Sahre i828 unbeendigt geblieben waren , in kurzer Zeit ihre ge- Indem Jch diesen Er-

N

sol insbesondere Jhrer rastlosen Thätigkeit als Ober : Vorsißer

F jener allgemeinen Versammlung und dem ausgezeichneten Eifer Azuschreibe, der Ihren vieljährigen und stets nüßlichen Dienst be- Nzeichnet, is cs Mir angenehm, Jhnen bei dieser Gelegenheit Meine vollkommene Zufriedenheit und Erkenntlichkeit zu erfen- nen zu geben. Vérbleibe Jhnen ferner wohlgeneigt.

N St. Petersburg, am 17. Januar 1834.

A Moa U

h Se. Maj. der Kaiser haben am 1sten d. M. den Hafen von Kronstadt und die dortigen nautischen Jnstitute besucht, bei welcher Gelegenheit Allerhdchstdiejelben dem Ober-Commandeur “des Hafens von Kronstadt, Admiral Roschnow, so wie den Vor- stehern jener Jnstitute, Jhre besondere Zufriedenheit zu erken- “nen gaben. :

Z Am 11, Januar ist in der Domkirche zu Borgo der zum “evangelisch-lutherischen Erzbischof im Großfürstenthum Finnland und zum Bischofe des Îbo-Stifces ernannte Dr. der Theologie “und Philosophie, E. G. Melartin, feierlich eingeweiht worden. Die Gemeinnüzigkeit der Stadtpost in St. Petersburg ist durch eine zwdlfmonatliche Erfahrung außer Zweifel gesezt. Seit ihrer ersten Einrichtung, d. h. vom 17. Jan. 1833 an bis zu demselben Datum des laufenden Jahres, sind 79,417 Briefe und 4759 Billers (‘zusammen 81,176) durch diese Post befördert wor den, Jm Anfang hatte man nur 48 Buden, in welchen die Briefe zur Stadtpost niedergelegt wurden, je6t zählt man deren 10, die 14 mitgerechnet, welche die Korrespondenz außerhalb dr Stadt erleichtern. e

__— Kasan, 15. Jan. Seitdem das Kuratorium der hiesigen Univerütàät an den würklichen Staatsrath Herrn von ussin Puschk,n übergegangen isk, nimmt dieselbe fortwährend

an Blüùth- zu; und jest sind zwar noch einige Lehrstühle vatant, allein die Bese6ung derselben dürfte nicht mehr fern seyn, so wie auch gegründete Hoffnung vorhanden ist, daß die neue Organi- sation der Universität, welche son längst beabsichtigt wurde, bald eintreten und hierdurch für diese Lehr - Anstalt ein neues râftiges Leben beginnen werde. Das Lehr-Personal beläuft sich im gegenwärtigen Studien - Jahre auf 41, wobei 16 ordentliche Und 3 außerordentliche Professoren, 17 Adjunkten und 11 Do- (enten begrissen sind, Vorlejungen wurden im Ganzen £6 ge- halten und zwar 16 in der ethisch- politischen, 24 in der physiî- alisch : mathematischen, 15 in der medizinischen und 31 in der istorisch : philologischen Fakultät. Die Anzahl der Studirenden ‘eträgt gegenwärtig 219, wovon §89 ganz auf Kosten der Krone erha!ten werden; der Fleiß und das Betragen derselben ist im Ganzen lobenswerth, Sämmdtliche wissenschaftliche Samn. lungen der Universität, und namentlich besonders das Münz - Kabinet, das zootomische, anatomische und mineralogische Kabinet sind in Pen lezten Jahren bedeutend vermehrt, ja zum Theil neu s ogeschaffen worden. Gleichzeitig wurde eine mechanische Werkstatt angelegt und mit allen ndthigen Hülfsmitteln ver- ‘hen, Im verwichenen Jahre wurde für den botanischen itten eine bedeutende Anzahl seltener Gewächse in Pe- sburg - angekauft, Noch im Spätherbst des vorigen Jah- legte man den Grundstein zu einer neuen Sternwarte, für velche schon einige treffliche Instrumente aus dem Auslande getonumen sind. Der Bau eines neuen Bibliothek-Gebäudes, Fes neuen anatomischen Theaters, und eines Gebäudes für das hysikalische Kabinet und das chemische Laboratorium wird im

F ‘vorstehenden Frühjahr beginnen. Das neue Universitäts - Kli-

Februar

1834.

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R rana ——_ E ———————— = i es Eee E P E RN e f C ae R S S t E E L E T Et r

nikum in Verbindung mit einem Hebammen-Jnstitut wurde sd;on zu Michaelis des vorigen Jahres eröffnet und die Univer- sitäts-Druckerei , welche sich früher in dem zum Klinikum einge- richteten Hause befand, wurde nach einem passenderen Gebäude verlegt und reichhaltiger ausgestattet. Da die stets steigende Anzahl der Schüler auf dem Gymnasium des hiesigen Lehr-Be- zirks, zu welchem jeßt auch wieder das Gouvernement Astrachan gehört, das wachsende Streben nach wissenschaftlicher Bildung bekundet, und auch diese Lehr- Anstalten bald so organisirt seyn werden, daß die Jünglinge in Zukunft mit grÜndlicheren Vor- kenntnissen ur Universität kommen, so dürfte für-die Universität Ka an der Zeitpunkt nicht mehr fern seyn, wo sie mit mancher ihrer ältern Schwester würdig in die Schranken treten kann.

Frankreidch.

Paris, 12. Febr. Der Marquis von St. Aulaire, Sohn des Französischen Botschafters am Kaiserl, Oesterreichischen Hofe, ist gestern mit einer besondern Mission nach Madrid abgereist.

Der Temps enthält folgenden Artikel: „Die Doctrinairs gehen zu rasch ; sle sind mit ihrer Logik zu eilig. Zwischen dem Gesetz gegen die Zettel- Anschläger und dem gegen die dffentlichen Aus- rufer sind drei Jahre verflossen, und jeßt erdffsnet das Jour- nal des Débats schon die Tranchéen gegen die Presse und gegen die Kundgebung der Meinungen auf der Rednerbühne. Darf man in den öffentlichen Blättern und besonders in der Deputirten - Kammer die Constitution in Frage stellen? s\o fragt gegenwärtig das doctrinaire Journal, und antivortet sich ver- neinend, indem es hinzufügt, daß, wenn der Grundsaß der Volks - Souverainetät so weit ausgedehnt werden kdônne, die ganze Volks- Souverainetät eine Äbgeschmacktheit sey. Wenn man, sagt es, die Veränderung der Constitution pre- digen darf, so macht man jede Regierungs-Form unmöglich, in- dem man ihr jede Stabilität nimmt. Das Argument ist in der That höchst seltsam. Eine Veränderung predigen, ist also, Eures Erachtens, eben so viel, als dieselbe bewirken. Von dem Volke verlangen, daß es seine Constitution vernichte, heißt, sie wirklich vernichten! Aber wäre man denn nicht auch zu gleicher Zeit verpflichtet, jede Opposition zu verbieten? Die Verwal- tung der dffentlichen Angelegenheiten ist für das Leben einer Nation nicht weniger wichtig und nothwendig, als ihre politische Constitution; und wenn es in der That genügte, einen Umsturz zu predigen, um ihn zu erlangen, so würde die parlamertarische Opposition, nach Eurer Art z%argumentiren, jedes Ministerium, jede Verwaltung unmöglich machen. Habt Jhr das sagen wol- len? Nein, gewiß nicht. Jhr erlaubt, daß die Handlungen der Regierung jeden Tag erörtert werden, Jhr gebt zu, daß ein Ministerium sich darin finden muß, jenem bejtändigen Widerspruche gegenüber zu leben. Und warum follen die Jn stitutionen selbjt, das Königthum, so schwach und hinfällig seyn, daß sie die Angriffe ihrer Gegner nicht aushalten könnten? Das Journal des Débats will durchaus das Erdrterungs-Recht mit dem Straßen-Aufruhr-Rechte vermischen. Ob man sich An- hänger Heinrichs V. und der Republik nennt, oder sih in Waffen auf dffentlichem Plaße zeigt, um die Volks: Souverainetät zu befragen, -— das ist in ihren Augen ganz dasselbe. Und was ist denn die Freiheit der Presse, was is| denn die Freiheit der Rednerbühne, wenn sle nicht eingeführt sind, um die Anwen- dung der rohen Gewalt abzuschaffen? Wenn es ein Recht giebt, welches dem angeblichen Rechte des beständigen Straßen- Aufruhrs gerade entgegengeseßt ist, so ist es das Recht der freien Diskussion. Die Juli- Revolution fand satt, weil die Regierung zuerst von der dffentlichen Meinung an die Ge- iva!t appellirte. Was soll es also jet heißen, wenn man sagt: die Constitution müsse außerhalb jeder Erdrterung gestellt wer: den? Es soll heizen, daß Jhr von Thatsachen umgeben werdet, die stärker sind als Eure Logik, daß es anti- dynastische Jour- nale, daß es legitimi}tische und republikanische Deputirte giebt. Dies ist aber die unumgänglich nothwendige Folge einer politi- chen Revolution, durch welche eine Dynastie an die Stellc einer anderen gese6t worden isi. Wenn tnan keine andere Absicht hat, als jenen beiden Oppositionen Stillschweigen zu empfehlen, so ij das kindisch ; verlangt man aber, daß ihnen auf geseßzlichem Wege, auter- halb der Kammer Stillschweigen auferlegt werde, fo greift man die Freiheit der Presse an, Wer hat denn auch zuerst zu republikanischen Glaubens: Bekenntnissen aufgefordert © Von welchen Bänken mun- terte man die Herren Audry de Pupraveau und Voyer d'Ar genfon auf, als sie Anstand nahmen, sh ganz offen auszuspre- chen? Als man die Tribune, und kürzlich Herrn Cabet vor der Kammer anklagte, wollte man ihnen da die Vertheidigung verbieten? Allerdings ist die Deputirten-Kammer keine con- stituirende Versammlung, der man täglich neue Constitutionen vorschlagen foli. Wir begreifen, daß ein Redner, der gleichsam cin Gewerbe daraus machte, bei jeder Gelegenheit einen solchen Gegenstand zur Sprache zu bringen, zur Ordnung gerufen wer- den müßte. Aber wenn Zhr ihn dazu auffordert, obgleich Jhr wohl wißt, wie er denkt, so verlangt Jhr entweder eine Lüge, oder Jhr legt seinem Muthe und seiner Freimüthigkeit eine Falle.‘

Der Courrier francais enthält einen sehr heftigen Ar tifel gegen Herrn Thiers in Bezug auf den von diesem Minister den Kammern vorgelegten Zoil-Gese-Entwurf. „Wir würden alle unsere Pflichten verletzen‘, heißt es darin, „wenn wir nicht so- fort unsere Stimme erhdben, um unseren Schmerz und unser Er- staunen über das neue Zoll-Geselz zu erkennen zu geben. Wohl wußten wir, daß Herrn Thiers zede staatswirthschaftliche und kommerzielle Kenntniß abgeht; um so weniger durften wir aber auf jene unglaubliche Zuversicht gefaßt seyn, womit er erklärt, daß er im Besiße der wahren Wissenschast in Handels- und Gewerbe- Angelegenheiten sey. Und worin soll diese Wissenschaft bestehen? In dem Studium der Thatsachen. Dies mag ganz gut seyn; was kdnnen aber Thatsachen lehren, wenn man sich in die engen Gränzen der Einzelnheiten verschließt, ohne die allgemeinen Er- scheinungen auf dem Gebiete der Handels-Politik zu berücksich- tigen? Der Geseh - Entwurf wimmelt von Widersprüchen, die

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wir in einer Reihefolge von Artikeln nachweisen werden. Durch eine geschickt berehnete Ermäßigung unferes Zoll - Tarifs hätten wir uns die Thore Deutschlands wieder dfnen, und jene Einheit der Deutschen Staaten, die man jeßt zu unserm Nach theile stiftet, zu unserem Besten wenden können. Statt dessen schweigt der Geseb - Entwurf ganz über Frankreichs kommerzielle Verhältnisse zum Auslande; von einer Ausgleichung der gegen- seitigen Interessen ist keine Spur darin aufzufinden; eben #o wenig von den Alliancen, welche die Regierung fich schaffen könnte, wenn sie die Erzeugnisse fremder Länder zuließe, und den ihrigen dadurch einen vergrdßerten Absatz verschafste. Der Geseb - Cnt- wurf is, wie alle unter der vorigen Dynastie erschienenen , das Geistes - Produkt von Verfechtern der Privilegien und Mono- pole; wie damals, hat man sich auch jeßt in ihren Willen ge- fügt; es entsteht nur die Frage, ob sich das Land aufs Neue hinter's Licht führen lassen wird.“

Jn einem Schreiben aus Madrid vom 29. Jan. heißt es: „„Laut Briefen aus Ciudad-Rodrigo hätte der General-Capitain von Estremadura schon 89000 Mann zusammengezogen, um eine Demonstration an der Gränze Portugals zu machen. Gestern sprach man von einem lebhaftèn Musketen-Feuer, das man in der Richtung der Stadt Lumbier in Aragonien gehört haben will. Es hieß, daß die Truppen der Königin geschlagen worden seyen. Diesen Morgen hat sih ein bedeutender Theil der Gar- nison von Madrid in Marsch geselzt, um die Truppen in Ara- gonien zu verstärken.“

In der Sentinelle des Pyrenées vom 8. Feb. liest man: „Man versichert, der Graf d’Espagne befinde sich auf der Spanischen Gränze in der Umgegend von Perpignan, und scy bereit, sich an die Spiße einiger Parteigänger zu stellen. Das Dekret fr die Zujammenberufung der Cortes is schon dem Rathe von Castilien mitgetheilt worden, der dasselbe vor der offiziellen Bekanntmachung prüfen soll. Die Cortes werden, wie man sagt, aus zwei Kammern bestehen ; die eine, die Kam- mer der Gemeinen, soll aus den Deputirten gebildet werden, welche die Städte von 6000 Einwohnern und darüber wählen. Die Regierung behält sich das Recht vor, die Mitglieder der anderen Kammer zu wählen, die aus 100 Mitgliedern beste- hen soll.‘

Der Renovateur theilt folgendes Schreiben aus Bayonne vom 7. d. mit: „Jch habe nur Zeit, Jhnen in aller Eile anzu- zeigen, daß die Christinos im Thale von Roncal geschlagen wor- den sind. Lorenzo führte sie an; das Gefecht war sehr lebhaft, und dauerte den ganzen Tag über. Gegen Abend wurde Lorenzo gezwungen, seine Stellungen aufzugeben, und eine Brücke abzu- brechen, um seinen Rückzug zu deen; man weiß noch nicht, ob er den Weg nach Pampelona hat einschlagèn können, oder ob er in der Richtung nach Biscaya hat flúchten müssen. Dieses Ge- fecht gereicht dem Obersten Zamalacarreguy, der die Karl.sten be- fehligte, zur größten Ehre.“ Die übrigen Blätter ziehen die Wahrheit dieser Nachricht in Zweifel, da kein anderer Brief von der Spanischen Gränze derselben Erwähnung thut.

In Brest ist seit einigen Tagen von nichts als von einer Geschichte die Rede, deren Heldin eine Hebamme gewesen ist. Es fanden sich bei ihr, so erzählt man, zwei verlarvte Männer ein, die sie mit dem Dolche in der Hand zwangen, ihnen zu fol- gen, um die Pflichten ihres Berufes zu erfüllen. Da jede Wei- gerung vergebens war, so mußte sie einwilligen; es wurden ihr die Augen verbunden, und sie folgte ihren geheimnißvollen Füh- rern durch mehrere Straßen in ein Haus, wo man sie zu er- warten schien, und wo sie ganz leise drei Treppen hoch hinauf- steigen mußte. Sie tritt in ein Zimmer, dessen Thür man sorg- fältig hinter ihr verschließt, worauf man ihr die Binde von den Augen nimmt. Sie sieht nichts als vier kahle Wände und in der Mitte der Stube ein sehr einfaches Bett, auf dem eine Frau, mit einer Maske vor dem Gesicht, in Kin- desndôthen liegt. Die Entbindung geht glúcklih von Statten; aber kaum hat die Hebamme das Kind in ihren Händen, so be- fehlen ihr die beiden verlarvten Männer, es in die brennende Gluc des Kamins zu werfen. Sie bebt vor Schrecken zurück. Die gezückten Dolche aber zwingen sie neuerdings zum Gehor- sam, und sie begeht das fürchterlihe Verbrechen. Darauf wird îe nah Hause zurückgeführt, und erhält eine reihe Belohnung. Aber kaum in Freiheit, eilt sle nach dem Bureau des Königl. Prokurators, wo sie den Preis des Verbrechens niederlegt , und alle Umstände des fürchterlichen Abenteuers zu Protokoll giebr. Die Polizei soll den Verbrechern auf der Spur seyn.

Zu Bordeaux sind durch das Schiff „la Reine Rose“ Nachrichten aus Vera-Cruz vom 24. Dezember eingegangen. Zu jener Zeit waren neue Unruhen im Süden von Mexiko aus- gebrochen. General Bravo hatte sich gegen die Regierung er- klärt, und stand schon an der Spige von 2 bis 3009 Mann. Die. Mexikanischen Zeitungen melden, er habe sich in Korrespon denz mit Santana geseßt, und diesen General aufgefordert, sich ihm anzuschließen. Santana, der sih auf sein Landgut zurück- gezogen, und sich geweigert hat, die Zügel der Regierung zu übernehmen, wird sich ohne Zweifel ebenfalls weigern, seinen Namen zur Untersiüßung neuer Unordnutigen herzugeben. Bravo hat ihn unter anderm vorgeschlagen, daß jede Provinz vier Deputirte ernennen solle, um über das Schicksal des Lan- des in einem General-Kongresse zu entscheiden.

Großbdritanten Und. FJrland.

Parlaments-Verhandlungen. Oberhaus. Sißung vom 11. Februar. (Nachtrag.) Der Viscount Strangford wünschte (wie gestern kurz erwähnt) zu erfahren, ob Graf Grey über den vermuthlichen Abschluß der Unterhandlungen in Betreff des Handels - Verkehrs zwischen England und Frankreich einige Auskunft geben könnte? Zugleich fügte er die Bemer- kung hinzu, daß es nicht seine Gewohnheit sey, Fragen der Art aufzuwerfen, wenn er einsähe, daß die Beantwortung der- selben nicht zulässig erscheine. „Gleichwohl erlaube ih mir““,

fuhr er fort, „die gegenwärtige Anfrage in Bezug auf zwei Bemerkungen, welche ich in der Thron-Rede fand, und in Ver-

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