1834 / 75 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

Landesvaters aus. Der Herr Regierungs - Präsident Graf zu Dohna Wundlacken begrüßte demnächst den Jubilar mit einer Glückwünschungs- Rede und shmückte ihn mit dem ihm von des Königs Majestät Allergnädigst verliehenen rothen Adler-Orden áter Klasse, Den Beschluß der durch die heiterste Freude ge- würzten Tafel machte ein auf die früheren amtlichen Verhältnisse des Gefeierten bezüglicher Rundgesang, bei dessen leztem Verse demselben ein, mit einem grünen Eichenkranze gezierter silberner Pokal, mit Wein gefüllt, überreiht wurde.

_— Aus Koblenz schreibt man unterm 8ten d. M.: „Ein großer Theil der in der Blüthe befindlih gewesenen Pfirsich-, Mandel- und anderer Bäume wird dieses Jahr keine Frucht tragen, weil Frost und Schnee die Frühblüthe zerstörten. Sonst ist aber kein Schaden dadurch angerichtet worden und selbst der

| am 17. März vollendete, zu {reiben begann.

in vielen Bezirken {hon in Blüthe stehende Kohl -Saamen hat

durch den Frost nicht gelitten.“ Der Ertrag der Wein-Aerndte pro 1833 hat im Regie- rungs-Bezirk Koblenz betragen: 57,321 Eimer rothen Wein, zu einem ungefähren Werthe von 465,546 Rthlr. 312,792 Eimer weißen Wein, zu einem un- gefähren Werthe von

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1,258,595 Rthlr.

Âberh. 370,113 E f. Werthe. 1,724,141 Rehl erh. 370,113 Eimer, zu einem ungef. Werthe v. 1,724,141 Rthlr. | f E A : / d 2 Qs 4 | nat und 9 Tage dauerte, hat Herr Güslaff viele neue und in-

Im Regierungs-Bezirke Trier sind im Laufe des Jah-

res 1833 geboren 7514 Knaben und 6968 Mädchen, überhaupt 14,482 Kinder; gestorben sind 8852 Personen, mithin mehr ge- boren 56390. Am Schlusse des Jahres 1832 betrug die Ge- sammt-Bevölkerung des Regierungs-Bezirks Trier mit Ausnahme des Militairs 376,553 Seelen, am Schlusse des Jahres 1833 382,393 Seelen ; die Bevölkerung ist mithin im Laufe des Jah- res 1833 um 5840 Seelen gestiegen und haben demnach die Ein- wanderungen die Auswanderungen noch übertroffen, obgleich von der Bayerischen und Französischen Gränze, durch das Beispiel der Nachbarn verleitet, eine Anzahl von Familien nach Nord- Amerika ausgewandert ist. ___— Zu St. Johann im Kreise Saarbrücken (Reg. Bez. Koblenz) wurde am 30sten Jan. d. J. eine unverehlichte Per- son, die schon früher zweimal geboren hatte, von 4 Töchtern ent- bunden, wovon die eine gleich nah der Geburt, die andern drei aber nah zwei Tagen verschieden; auch die Mutter starb am dritten Tage nach der Entbindung.

Jm Regierungs-Bezirk Stralsund wurden im Laufe des Jahres 1833 Überhaupt 522,326 Wall Küsten-Häringe 80 Stück) gefangen, davon wurden 302,960 Wall eingesalzen, 54,664 Wall geràäuchert und 164,720 Wall frisch konsumirt. Gegen das Jahr 1832 betrug der vorjährige Fang 277,188 Wall mehr.

Wissenschaftliche Nachrichten.

Von unserm Landsmanne, Herrn Karl GüÜßbla}ff, einem Schüler des hiesigen Jänicke’ schen Missions - Institutes und ins- besondere des Herrn Prediger Rückert, sind in Berlin neuere Nachrichten, und zwar über eine dritte Reise eingegangen, die er nun bereits an den Küsten von China, und zwar in Gegen- den unternommen hat, wohin vielleicht noch niemals ein Euro- päisches Schiff gekommen war. Güs6laf}, der bekanntlich des Chinesischen kundiger, als irgend ein anderer Europäer ist, mit dem Schisse „Spylph‘“/, welches er, eben so wie früher die Brigg „Lord Amherst/‘/, als Dolmet- scher begleitete, und das gleichfalls zur Anknúpfung von Han-

Seine dritte Reise machte Herr |

dels - Verbindungen für Englische Rechnung in Kalkutta ausge- |

rústet worden war. Herr G. verließ Macao am 21. Oktober

1832, also kaum 7 Wochen nach seiner Rückkehr von jener zwei- | ten Reise auf dem „Lord Amherst‘/, und befand sich am 7ten | März 1833 zu Niu pi kong in der Provinz Scha kiang, |

wo er seinen zulest hier eingegangenen Brief, den er in Canton | 52 61. 32 402.

Bekanntmachungen.

tersegen.

Allgemeiner Anzeiger

Petiscus, A. H. (Prof.), Câcilie oder der Mut-'

300

Seinem, so wie einem in Canton-Register abgedruckten Berichte zufolge (wo- von das Wesentliche in der lezten Sibung der Berliner geographi- schen Gesellschaft mitgetheilt wurde), hatten die Reisenden zu Ende des November 1832 unterm 40° N. B. und 131° O. L. (von Greenwich) mit einem so fürchterlichen Unwetter und namentlich

mit so heftigem Froste zu kämpfen, daß sie ihren Vorsaß zur | genauern Erforschung der Küsten der Mandschu - Tartarei aufge- | ben und nach südlicheren Gegenden zurückkehren mußten. Nicht |

ohne große Gefahren konnten sie dies bewirken, besonders nach- dem ihr Schiff in der Nähe der großen Tartarischen Handels- stadt Kai \chu auf eine Sandbank getrieben worden war, wo es beinahe strandete. Die Mandarinen zeigten sich auch hier hôchst unfreundlich und versagten jeden Beistand, während die Einwohner es weder an Theilnahme, noch an Hülfsleistungen fehlen ließen. Herr G. is überhaupt der Meinung, daß, so sehr auch die Chinesisché Regierung es zu verhüten suche, die Geneigtheit der Einwohner doch erwarten lasse, daß sich mit der Zeit,“ und besonders nah der jeßigen Freigebung des Chinesischen Handels von Seiten der Östindischen Com- pagnie, eine kommerzielle und demnächst auch geistige Ver- bindung mit sämmtlichen Chinesischen Küsten - Ländern werde anknüpfen lassen. Auf seiner lesten Reise, welhe 6 Mo-

teressante Punkte, namentlich Scha po, welches der einzige Handelsplaß, zwischen Japan und China ist, das Gebiet Schu jan und die von vielen Buddhistischen Priestern bewohnte Jn- sel Pu to besuht. Am Meisten is die Expedition, die am 29. April 1833 nach Macao zurückkehrte, mit ihren Erfolgen in Scha kiang und Fo kiën zufrieden gestellt. L,

Meteorologische Beobachtung.

1834. Morgens | Nachmitt. | Abends j Nach einmaliger 19 Ma U U: 10 hr. ÿ Bevobachtung. | | i Luftdruck. 342,9 o "Par. /342, 417 Par |312,0 5 “’Par.jQueliwärtne 6,5 ® R. Luftwärme |+ 0,5 ® M.|+4 3,8 ® R.|4-:1,0 0 Mie 6wtume 2,6 9 F Thaupunkt R O R.| 21 N Flußwärme 3,6 °® N. Dunfstsättg.| 70 pCt. 59 pCt. 83 pCt. Bodenwärme 3,7 ® R. We U iter iter. iter. aa i Siu E Peter d A 0,064" Rk.

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Wolkenzug | —— A

bNiederschlag 0.

Berner. Bors

Den 14. März 1834. Amtl. Fonds- und Geld -Coanrs-Zettel. (Preuss. Cour.) |Z/f.|Brief.ield 3 7

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|ef.\Brief.|Geld.

ARNURADCHUGIRIE SGIES E 15 e. L 2 » DCP/757B t. - Schuld- Sch. | 4 | 984 | 98 f Grosshz. Pos. do. 4 - [1017 Pr. Engl. Anl. 48.| 5 | [103 Ostpr. Pfandbr. | 4 | | 994 Pr. Engl. Anl. 22.15 | [103 PPonum. do. 4 11063 | Pr. Engl. Obl. 30.| 4 | 933 | 931 J Kur- u. Neum. do.| 4 [4061 | Präm.Sch. d.Seeh.|— | 551 | 542 f Schlesische do. 4 | [1054 Kurm. Obl.m.1.C.| 4 | 975 | 1 Bkst.C.d.K.- u. N. —!| 661 | Neun. Int.Sch. do.| 4 | 975 | ÿZ.-Sch.d.K.u.N.— 67 | Der Stadt Ob 49 S —— | Königsb. do. 498 fHoll. volîw. Buk. | 174 | Elbinger do. 45 974 | 1 Neue do. |—| | 181 Danz. do. in Th.|—| 365 | f Feriedrichsd’or . . |—| 133 | 13 Westpr. Pfandbr. ! 4 | 991 IDieconto. 30 44 Angwärtige Börsen, Amsterdam, 9, Mürz Niederl. wirkl. Schuld 491 02 Ho 951 Kauz- Dil, —., San, |

B 2A R id d U G T E it «1 aide E

für die Pre

E S R E ußishen Staaten. Der berühmte Rode war gerade mut der Heraus-

ochtern gebild, Stände gewidm. gabe obiger VVerke beschäftigt, als 1hn der Tod er-

E e Frankfurt a. M.,-11. März.

esterr. 55 Metall. 99. 9814. 48 8915. 897, 210 531 19

Br. Bank-Actien 1520. 1518. Part.-Obl. 1391. 1382. Tooreha 00 f

208. Br. Holl. 58 Obl. v. 1832 941. 941. Poln. Loose 621. Pre

Prm.-Sch. 547. 544. do. 4g Anl. 923. 58 Span. Rente 61. 603 i

do. perp. 403. 404. 0 Paris, 8. März.

55 Rente (Coup. det.) pr. compt. 104. 20. fin. cour. 104. 49. 3: 31

pr. compt. 78. 5. fin cour. 78. 20. 58 Neap. pr. compt. 93 fin cour. 93. 55. 55 Span, perp. 625. 35 do. 405. 58 Belg. 992. 97 Röm. 932. à 94.

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KöontaliGe Shgaqusyhtele Sonnabend, 15. März. Im Schauspielhause: Das Käth

chen von Heilbronn, Schauspiel in 5 Abtheilungen, nebs einen E

Vorspiele. Sonntag, 16. März. Jm Opernhause: Die Helden, Lust spiel in 1 Akt, von W. Marsano.

Hierauf: Concert-militaix E

à 109 L

(erster Saß), für die Harfe, vorgetragen von H. Schaller, Ha, i fenist des Stadttheaters zu Hamburg. Und: Auf Befehl: 1 F tavio Pinelli, großes pantomimisches Ballet in 3 Abtheilungen F

(Dlle. Th. Elsler: Giuletta, Dlle. F. Elsler: Amalie.)

Im Schauspielhause: Wallensteins Tod, Trauerspiel in ; Abtheilungen.

Montag, 17. März. Jm Schauspielhause: König May sred, historische Tragödie in 5 Abtheilungen und einem Vor, spiel, von Raupach.

Königstädtisches Theater. Sonnabend, 15. März. mische Oper in 3 Akten, von K. v. Holtei. Musik vom Kapel; meister Franz Gläser. Sonntag, 16. März. Agnes Sorel, Oper in 3 Akten, Musik von Gyrowekl. Hierauf: Das Fest der Handwerker, Vay

| deville in 1 Akt, von L. Angely.

Montag, 17. März. Zum erstenmale wiederholt: Johann von Montfaucon, Schauspiel in 5 Akten, von Koßebue.

Markt-Preise vom Getraide. Berlin, den 13. März 1834. Zu Lande: Weizen 1 Nthlr. 27 Sgr. 6 Pf., auch 1 Rihlr,

große Gerste 26 Sgr. 11 Pf., auch 21 Sgr. 3 Pf.; kleine Gerst 27 Sgr. 6 Pf.; Hafer 27 Sgr. 6 Pf., auch 20 Sgr. 5 Pf. ; Erbsen (schlechte Sorte) 1 Rthlr. 15 Sgr. Eingegangen sind 714 Wispel.

Zu Wasser: Weizen (weißer) 2 Rthlr , auch 1 Rthlr. 25 Sgr, und {4 Rthlr. 20 Sgr.; Roggen Eingegangen sind 373 Wispel 21 Scheffel, Mittwoch, den 12. März 1834.

Das Schock Stroh 11 Rthlr., auch 8 Rthlr.; der Centner Ha F : mit Das Sch ) hlr. h e Heu ? erwerben, sollen sie 5 Jahre lang auf der Kaiserlichen Flotre des

1 Rthle. 5 Sgr., auch 20 Sgr. Branntwein-Preise vom 7. bis 13. März 1834. Das Faß von 200 Quart nah Tralles 54 pCt. oder 40 yC:

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Allgemeine

Preußische Staats-Zeitung.

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Berlin,

Sonntag den

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Amtliche Nachrichten.

Kronik des Tages.

Seine Majestät der König haben dem Fürstlich Schwarz- hurg- Rudolstädtschen Ober -Stallmeister von Wißleben den

Ï Rothen Adler-Orden dritter Klasse zu verleihen geruht.

Angekommen: Se. Excellenz der General-Lieutenant und Gouverneur von Breslau, von Carlowiß, von Breslau. Abgereist: Der Großherzogl. Mecklenburg - Strelißische

* Birkliche Geheime Rath von Dewiß, nah Neu -Strelib.

Des Adlers Horst, romantisch: t, E

Zeitungs-Nachrichten. Ausland.

Rußland. St. Petersburg, 4. März. Der General der Kavallerie,

# Graf Pahlen I., ist zum Mitglied des Reichs - Raths ernannt Ï worden.

Der Staatsrath Weidemeyer hat Sr. Majestät ein Exem-

Ÿ plar seines in Russischer Sprache verfaßten Werkes : „Die Re- Ï gierung der Kaiserin Elisabeth Petrowna“/ überreicht, worüber

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10 Sgr., (shlechte Sorte) 1 Rthlr. 7 Sgr. 6 Pf., auch 1 Rthlr F der Kaiser ihm seine hohe Zufriedenheit bezeigt hat.

5 Sgr.;, Roggen 1 Nthlr. 6 Sgr. 3 Pf., auch 1 Rthlr. 5 Sar. E \ - a8 98 ! G26 M u beleben, sollen auf Allerhöchsten Befehl in den Städten

7 Aleshky im Gouvernement Taurien und Nikopolis im Gouver- Ï nement KUecinogas auf 10 Jahre Matrosen -Zünfte gebildet | | werden. iese Zünfte sollen von S ilitair-Di

1 Riblr. 7 Sar. 6 Pf, ati M w ese Zünf 1 Sreuern und Militair-Dienst 1 Rthblr. 6 Sgr. 3 Pf.; Hafer 22 Sgr. 6 Pf.; Erbsen (\chlecht( | Sorte) 1 Rthirx. 15 Sgr. :

Um die Kauffahrtei-Schifffahrt im Schwarzen Meere mehr

ganz befreit seyn und aus Leuten freien Standes bestehen, die

© sich freiwillig dazu melden und die Verpflihtung übernehmen, Ï alles das zu erfüllen, was ihnen durch ihren neuen Stand auf-

erlegt wird. Damit sie sich die nöthigen praktischen Kenntnisse

5 Schwarzen Meeres dienen und zwar A fre 0 am Bord

5 kleiner

ahrzeuge und Transport-Schifse, auf welchen der Dienst

| am meisten Aehnlichkeit hat mit dem auf Kauffahrtei-Schiffen.

Richter gegen baare Zahlung und sofortige Ablieferung: Korn: |

Branntwein 19 Rthlr., auch 18 Rthlr.; Kartoffel - Branntwein 16 Rthlr. 7 Sgr. 6 Pf., auch 15 Rthlr. Kartoffel - Preise vom 6. bis 12. März 1834.

Der Scheffel 12 Sgr. 6 Pf., auch 7 Sgr. 6 Pf. Redacteur Cottel. C

Gedruckt bei A. W. Hayn.

Jaebns. Grand Trio p. Piano. Violon et Veelli Op, 10. 15 Luly,

Reissiger.

VMertauf e AN 61d

Nachdem auf Grund des Testaments des verftorbe- nen Landrath von Czettriz und Neuhauß auf Pilzen die unterzeichnete Testaments - Executorie ¿zum dffent- lichen Verkauf des im Schweidnißer Kreise, cine halbe Meile von der Kreiéstadt gelegenen freien Rittergutes Pilzen , aus 600 Morgen guten Aerlandes, s{önen Wiesen, vor denen ein großer Theil dreischürig if, le- bendigein Holz und gutem und genügendem Viehfsa- pel bestehend, auf welchem die Wirthschafts-Gebäude, und namentlich das eine vor einigen Jahren ganz neu 1nd massio erbaute Gehöfce, sich in gutem Staude be- finden, einen Lizitations-Termin auf

den 15. May 1834, Vormittags 9 Uhr, zu Pilzen anberaumt hat, so wird dies hiermit den zahlungsfähigen Kauflustigen bekannt gemacht, und! werden dieselben aufgefordert, sich einzufinden, ihre Gebote abzugeben, und wenn dieselben annehmlih ge- funden worden, den Zuschlag zv erwarten. Der Cul- turzustand des Nittergutes Pilzen is vorzuglih, da hasselbe si{ch über Einhundert Jahre in ein und der- selben Familie befunden hat. Nähere Auskunfc über Pilzen zu geben ist der mit unterzeihnete Rittmeister von Gellhorn auf Jacob2dorf gern bereit.

SM E, den 25. November 1833. Die Landräthlich von Czettriz-Neuhaussche

Testaments-Executorie v. Gellhorn. Pfißner.

A 0 161€ e,

in Betreff der 35 procent. Holländischen

Amortisations-Syndicat-Obligationen. Von den Holländischen 3#procent. Amor- tis. -Syndicaten, werden die am 1. April d. J. fälligen Coupons, schon von hente ab in unserm Comtoir realisirt.

Berlin, den 13, März 1834,

A. H. Heymann & Comp,» Linden No. 23.

Literarishe Anzeigen. Als Geschenk für Confirmanden eignen sick folaende empfehlungswerthe Werke, welche ‘in e Mas des D C a U ju haben sind ämmttih Verlag ron C. F. Amelang in ir (Brúderstraße Nr. 11). i Cry Gott mit dir! Andacht?buch für aebildete Chri- sten jungern Alters. gr. 8vo, I. Aufl. Mit Vign u. einem schdnen Titelkupf. Geh. 13 Thlr.

8vo. Engl. Velin-Druckp. Geh. 1 Thlr.

Johannes? oder der Vatersegen. JIung- lingen gebild. Stände gewidm. 8vo. Eugl. Ve- lin-Druckp. Geh, 1 Thlr.

Preus, I. D. E., Siona. Herzens - Erhebungen in Morgen - und Abendandacdten der vorzüglich- sten deutschen Dichter. 8o. 111, Aufl. Mit allegor. Titelkupf. und Vign. Gey. 13 Thlr.

Reinhold, F. L., Fromme Blicke auf die Leidensgeshihte Jesu Chri. Eia Ax- dahtébuh für denfkaläubige Christen. gr. 8vo.| Velinp. Geh. 13 Thir.

Spiefker, De. C. W., Andachts buch für gebil- dete Christen. 2 Theile. V. Aufl. 8vo. Jeder Theil mit allegor. Titeikupf. und Vign. Geh. Cpl, 2 Thlr.

Christliche Morgenandachten auf alle, Tage des Jahres. gr. 8vo. Mit Titelkupf. und Vign. Geh. 17 Thlr. |

Chriftlihe Abendandachten auf alle) Tage des Jahres. gr. 8vo. Mit Titelfkupf. und Vign. Geh. 12 Thlr. |

Des Herrn Abendmahl. Ein Beicht-) und Communionbuch fr gebildete Christen. V. Aufl. 8vo. Mit Titelkupf. und Vign. Geh. 1 Thlr.

Die Weihe des Chriten. Ein Confir- mationébuch für die reifere Jugend. Ju Briefen an meine Söhne. gr. 8vo. Mit allegor. Titel-/ fupf. nnd Vign. Geh. 14 Thlr. y

Wilmsen, F. P., Euscbia. Andachtsübungen in Gesängen, Gebeten und Betracbßtungen für weibl. Erziehunzs-Anftalten nnd für die Familienandacht. 8vo. Mit einem Titelkupf. Geh. F Thlr.

Neue Musicalien.

So eben ist mit Eigenthumsrecht in der Schle- singer?’schen Buch- und Musikhandlung in Berlin. unter den Linden No 34, erschienen und in allen s8oliden Musikhandlungen zu haben:

P. Rode?’s hinterlassecne Werke

Violine: 2 Quatuors pour 2 Violons, Alto et Veelle No 1. 14 Thlr. No 2. 13 Thlr. 12 Etudes (Studien) pour le Violon. 14 Thlr. Dito avec Ácc. de Pste. 2 Heste à [F Thlr Variations brillantes sur un théème de Händel, pour le Violon avec Accomp. de Violon, Alto et Veelle. ou de Pianoforte. 25 sgr. V ariations ct Finales sur un thême favori italien p. I. Violon avec Accomp. de moyen Orchestre. 13 Thlr. avec Acc. de Quatuor.

für die

ate

eilte, er rechnete dieselben zu seinen bedeuten d- sten VVerken, und legte einen ganz besondern VVerth auf die 12 Etüden, deren Herausgabe seit langer Zeit von den Lehrern in Frankreich und Deutschland sehnlichst gewünscht wurde

Die Französischen Journale, besonders die Pariser mus1ikalische Zeitung, empfehlen dieselben allen Lehrern als die zweckmässigsten und wahrhafl geist- reichsten. Mit dem baldigst erscheinenden f3ten Co n-

cert und V aritions sur un air tirolien Kt der Nachlals beschlossen. Rode’'s nachgelassene! Werke werden gewil: den begründeten Ruhm des Meéisters noch verméhrea, und Deutschland wird hof- sentlich der s0 sehr pünstigen Französ. Critik bei- stimmen.

Herz. 5 Airs de ballet et 3 choeurs favor. de Robert le diable arr. en Rondeaux p. 1. Pfte. à 4 mains. 5 Hefte à # Thlr.

Dieselben sür Pfte. allein erwarben sich den allge-

meinsten Beifall und die grösste Verbreitung!

Hunten. Beautés de Robert le diable de Meyer- beer p. Pste. 175 sgr. Hérold. Ouverture de Ludovic p. |. gr.

Orchestre. 18 Thlr. (Die Stimmen einzeln!)

Hérold et Halevy. Ludovic, komische Oper arr. f. d. Pfte, allein vom Musik-Director Ebers. 25 Thlr, dito f d. Pfte ¿u 4 Händen. 45 Thlr.

Pariser Lieblings-Conitretänze aus Norma v. Bellini f. Pfle 10 sge, nut Begl. der Violine od. Flöte od. Flageolet, nebst Tanztouren. 15 sgr.

Ludovic- und Norma-Tänze f. Pfte. im Styl von Strauls, v. Ebers, enth: Introduction, 12 VVal- zer u. Coda. T#È sgr.

Vor Kurzem erschienen :

Bellini. Norma, Oper arr. f. d. Pfe aliein v Ebers. 34 Thlr. (Ouverture f. d. Pste. zu 4 Hän- den, und alle No, einzeln.)

Hérold n. Halevy. Ludovic. Vollst. Clavier- Auszug mit dentschem und franz. Text. 64 Thlr., Ouverture und alle Gesangs-No. einzeln.

Loewe, C., Ausgewählte Balladen für eine Singstimme, m. Begl. d. Pste, nämlich:

No. 1) Edward. 121 sge 2) Der VVirthin Töch- terlein. 5 sgr. 3) Erl- König. 10 sgr. 4) Herr Oluf. 1214 sgr. 5) Die 3 Lieder. 10 sgr. 6) Gold- schmidts Töchterlein. 1714 sgr. T) Hochzeitslied v. Göthe. 15 sgr.

Meyerbeer. Ouverture, Introduction und 1t.

Chor aus Robert d. Teufel f. d. Orchestre. (Stimmen sinzeln.) 24 Thlr. Auber. Ouverture a. d. Maurer f. Pste. und

17 Thlr , av. Acc, de Pfte, 1 Thlr.

zu 4 Händen, Zankduett daraus, à 40 sgr,

nor, a, d. Bildern des Ocients. Op. 87. 2 Thlr.

Loewe, C, Hebraeische Gesänge, Ges1ichteM und Balladen in deutscher Uebersetzung vou}

Thérémin, für 41 Singstimme, m, Begl, d, Pste 3s Hest F Thlr., 4s Hest 1 Thlr.

Nr. 3), zu haben:

auch unter dem Titel:

Mythologische Forschungen aus dem Nachlass de J. H Voss, zusammengestellt urid herausgegeben von Dr. H. G. Brzoska. 2 Bde. 2 Thlr. 15 sgr.

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4] 2 E N

Nach Ablauf dieser 5 Jahre sollen sie von der Marine-Behörde Patente als ausgebildete Matrosen erhalten.

Aus Moskau schreibt man: „Mlle. Henriette Karl ent- zückt seit einiger Zeit die Gesellschaften und das Publikum un- serer wo aie Das Konzert, welches sie in dem großen Adels-Saal gab, zog eine äußerst zahlreiche und glänzende Ver- sammlung herbei, die dem Gesange dieser ausgezeichneten Künst- [erin wiederholten Beifall spendete. ‘/

Frankreidcch. __ Paris, 8. Mâárz. Gestern ertheilte der Kdnig dem Gra- fen von Celles eine Privat-Audienz, und arbeitete dann mit den Ministern des Seewesens und des Jnnern. Wenn der Constitutionnel wirklih als das Organ des

| sogenannten tiers-parti. und also einer nicht unbedeutenden

Faction der Deputirten - Kammer betrachtet werden darf, so

F verdienen die in seinem heutigen Blatte enthaltenen Bemerkun-

ci (A .

I 4. Te [E gen über den in der Kammer abgestatteten Bericht hinsichtlich e rien og P L hle [E des Gesel - Entwurfes gegen die politischen Vereine einige Auf-

merksamkeit. „Wir. haben“/, heißt es in dem genannten Blatte, „bereits früher unsere Ansicht Über jenes Geseß ausgesprochen. Wir halten es für falsch in seinem Prinzipe, für unmöglich in seiner Anwendung; es erscheint uns im Widerspruche mit unserer

Im Verlage des Unterzeichneten ist so eben erschit Ï Natur, mit dem gesellschaftlichen Jnstinkt, der die Grundlage des

zen und bei E. S. Mittler in Berlin (Stechbahn I" A y j ) F jeinen Zweck nicht einmal erreichen wird; denn es wird nur die

V oss, J. H, Meythologische Briese, dr u. 5r Band unschädlichen Vereine hindern, die es der Willkür der Regie-

großen menschlichen Vereins ist. Ueberdies ist es ein Geseb, welches

rung überliefert; aber die dem Bestehen der Regierung wahr-

Y haft feindseligen Vereine, die man vor allen Dingen aufheben

1834. S8yo M

Recension des Buches „Aeschylos Eumeni

den, Griechisch und Deutsch, mit erläuterndel

e

Abhandlungen über die äußere Darstellung und

über den Inhalt und die Composition dieser Tra fi

gödie, vou K. O. Müller.

Göttingen, it

Verlage der Dieterich'schen Buchhandlung. 1833."Þ von einem Phiologen. 1834. gr. 8vo. broch. 15 8

Leipzig, den 15. Januar 1834. 4 August Lehnhold.

_ Bei G. Walter in Berlin, Leipzigersiraße it zu habën:

r. 36, #

Beers Weltgeschichte, 14 Bde. geb. für 13 Thlt 15 sgr. Eichhorn, Gesch. d. neuen Welt. 4 Bdt f aeb. für 3 Thlr. 15 sgr. Raumer, Gesch. d. H}

henßausen, 6 Bde., geb. für 12 Thl. 15 sgr. Voigl Geschichte Preußens, 4 Bde. geb. 7 Thlr. 15 sgr. - Stein, Handbuch d. Geographie, 3 Bde. geb. fi! 3 Thlr. Funke, Naturgeschichte und Technolog!“ 3 Bde. und Kupferöd. geb. für 4 Thlr. 15 (gr. - Montaigue, Leben und Meinungen, 7 Bde. géb für 4 Thlr. 15 sgr. I âäck, Taschenbibl. der Reiseli 60 Bdchen. für 5 Thlr. Pôlig, Weltgeschité, 4 Bde. geb. für 3 Thlr. Maler. Reise in Aegyp ten und Syrien, 6 Bde. mir 103 Kupfern. Ladenp! 12 Thlr. Geb. für 4 Thlr. Schmidt, Ges, d. Deutschen, 20 Bde. geb. für 4 Thlr. 15 sgr. Kos Karakter aller Völker unseres Erdbodens, 4 Bde. geb. 3 Thlr, 20 sgr. Lossius, mora, Bilderbibel ° Gde. mir Kupfern für 8 Thlr. Hübeners, Zt tungs- und Convers. -Lericon 4 Thle. mit 150 Kupfrit. geb. für 5 Thlr. 15 sgr. Bode, astronom. Jahr buch von 1776 829. geb. für 16 Thlr. DahwW Denkwürdigkeiten meiner Zeit, 5 Bde. geb. fu! " Thlr. Luden, allgem. Geschichte, 3 Bde 4 Thir. = Berzelius, Lehrbuch d. Thlr.

Chemie, 8 Bde. füt 12

mdchie, werden fich der Wirkung des Geseges zu entziehen wis- sen. Bisher waren diese Vereine dffentlich ; sie stellten sich kühn der- Ordnung entgegen, um ihr zu troßen, der Regierung, um sle zu stürzen; jeßt werden sle sich in geheime verwandeln, das Geseß E alle mdgliche Weise zu umgehen wissen, und endlich wird es ihnen, wie den geheimen Gesellschaften in Jrland, gelingen, allen Angriffen der Justiz und der Gewalt zu troßen, und dem De- gen der Stadt, Serganten wie dem Schwerdte des Gesetzes zu entgehen. Möge nun die Kommission der Kammer die schon hinreichende Strenge des Geseses noch verstärken; möge sie noch eine Strafe für diejenigen hinzufügen, welche geheimen Gesellschaften ein Lokal leihen, das Gese wird nichtsdestoweni- ger, und tros aller noch einzuschaltenden Bestimmungen, eben so willkührlich als unmöglich, eben so ohnmächtig als schlecht bleiben. Durch eine Gefahr besorgt gemacht, welche wir zu Hue weit entfernt sind, gegen welche aber die Gesebe nie- mals ihre Waffen, und die guten Bürger niemals ihren Bei- stand verweigert haben, sind die Kommission und die Regierung ganz aufrichtig der Meinung, daß sie das Uebel in der Wurzel vernichten werden. Weil man die Association, die mächtigte Waffe des menschlichenWillens, gemißbraucht hat, wollen sie dasRecht der Association selbst ausrotten; und warum? Um durch irgend einen Eidbrüchigen die geheimen Gedanken jener Gesellschaften zu er- forschen, die sie nur dann verfolgen können, wenn, in Folge des neuen Geseßes, das Zeugniß eines Spions ein gesebzlicher und ahtungswerther Beweis wird. Man hat sich durch das neue Geseh eine rechtmäßige und öffentliche Beaufsichtigung der poli- tischen Gesellschaften untersagt; man kann ihre Statuten nicht mehr verlangen, und keine öffentlichen Agenten mehr den Siz- zungen beiwohnen lassen; skatt dieser geseßlichen Mittel, ist man jekt auf das Spioniren beschränk. Durch Spione will tnan sich jeßt des Verbrechens bemächtigen, und durch Gerichtshöfe ohne Jury will man es bestrafen lassen.‘

_Der Courrier français enthält Folgendes: „Die Dis- fussionen zwischen dem Marschal{ Soult und dex Budgets-Kom-

mission waren gestern noh nicht beendigt. Die Sachen standen wieder auf demselben Punkte, wie vor acht Tagen; d. h. daß das Ministerium aus einer rein ökonomischen Frage eine Kabi- nets-Frage machte. Jm Anfang war die Debatte zwischen dem Minister und der Kommission hauptsächlich auf die Zahl der Truppen beschränkt, welche unter den Fahnen bleiben sollten. Die Komnission wollte den Effektiv - Bestand der Armee auf 290,000 Mann vermindert wissen, während der Marschall be- hauptete, daß er wenigstens 310,000 Mann unumgäng- li nôthig bedürfe. Es war dies ein Unterschied, der im Gelde ungefähr 18 bis 290 Millionen Franken betrug. Da der Marschall durch seine Argumente den Widerstand der Kommission nicht hatte besiegen können, so erklärte er zu- leßt, daß er sein Portefeuille njederlegen würde, wenn man seine Forderung nicht zugestände. Ändere Minister mischten sich nun in die Sache; sie wurden in den Schoß der Kommission zu- gelassen, und erlangten endlich, was man ihrem Kollegen ver- weigert hatte. Alles ging nun auf's Beste, und der Marschall schien sehr zufrieden. Bald aber stieß er die Arrangements wieder Um, welche seine Kollegen mit so viel Mühe zu Stande gebracht hatten. Jn einer späteren Si6ung gestand der Mis nister der Kommission, daß er in seinen Änschlägen mehrere Gegenstände von großer Wichtigkeit vergessen habe, deren Betrag sich beinahe so hoch belief, als die Summe, welche die Kommission anfänglich streichen wollte, so daß dieselbe nun, satt eine Ersparniß zu bewirken, einen neuen Zuschuß bewilligen soll. Die Kommission weigert sich, einen Sou mehr, als verabredet, zu bewilligen, und verlangt im Gegentheil nun von Neuem eine Reduction von 15,000 Mann. Es haben lebhafte Erörterungen stattgefun- den, und der Marschall hat neuerdings mit einem Entlassungs- Gesuche gedroht. So standen die Sachen gestern, als Herr Martineau des Chene6, Divisions-Chef im Kriegs-Departement, von der Kommission über alle Theile des Budgets seines Mi- nisters vernommen werden sollte. “Wir werden das Resultat dieser Konferenz mittheilen. ‘/

Gestern erschienen 57 von den am 26. und 27. Febr. in den Zusammenrottungen auf dem Boulevard St. Denis Verhafteten vor dem hiesigen Zuchtpolizei-Gerichte, Sie wurden in zwei Ab- theilungen getheilt; in der ersten Abtheilung wurden 20 freige- ive ntg und 10 zu einer zehntögigen Gefängniß- Strafe ver- urtheiit.

Man spricht von der Bildung eines Lagers von 20,000 Mann in der Umgegend von Lyon. Lyon selbst soll jedoch fort- während durch eine starke Garnison besest bleiben.

Aus Perpignan meldet man vom lsten d. M.: „Am 22. Februar erschienen 20 bewaffnete Spanier an der Gränze die- ses Departements in der Gemeinde Osseja und begehrten eine Zufluchtstätte; unter ihnen war ein gewisser Llanger, dessen Fa- milien -Name Fons is. Er war Chef einer Bande, wovon mehrere Male die Rede ‘war, namentlih bei Gelegenheit eines Diebstahls von 89,000 Fr., die aus den Einkünften der Staats- Salinen zu Cardona herrührten. Man nahm ihnen die Waf- fen ab und führte sie nah Perpignan. Einige waren durch Schüsse verwundet. Die Bande Llanger's war nah einem un- núßen Versuche gegen Manreza verfolgt und mehrere Male durch mobile Kolonnen und durch aus Cardona gekommene Trup- pen geschlagen worden. zan hatte am 16ten und an den fol- genden Tagen 5 derselben gefangen und mehrere verwundet. Der Rest war zerstreut und der Chef selbst wäre beinahe er- griffen worden.“‘

Ueber den Zustand der Dinge in Algier meldet der Con- stitutionnel Folgendes: „Den Nachrichten zufolge, welche wir aus unserer Niederlassung in Algier erhalten, hat der kürzlich durch Ben-Mezerak bei Fum-Uad-El-Jenen davon getragene Sieg die Kühnheit des Bey von Konstantine noch vermehrt, der, durch das Bündniß, welches er mit Abdel-Kader abgeschlossen hat, in den Stand geseßt ist, eine bedeutende Armee auf die Beine zu bringen. Die lange Unentschlossenheit der Franzdsi- hen Regierung hinsichtlih der Behauptung Algier's , verleitet die Eingeborenen zu der Meinung, daß es’ nicht unsere Absicht sey, uns daselbst zu Gin und einige einflußreiche Oberhäupter, die gemeinschaftliche Sache mit uns machen würden, wagen es nicht, sich zu erklären, aus Furcht, daß unser Abzug sie der Rache Hadschi Achmed's bloßstellen würde. Der Bey von Kon- stantine giebt, entweder aus Politik oder aus Ueberzeugung, immer zu verstehen, daß die Franzosen nächstens die Regentschaft ráumen würden, und wir könnten einen seiner geheimen Agen- ten in Paris nennen, der von ihm 180,000 Fr. erhalten hat, uin die Regierung zu veranlassen, ihre Eroberung aufzugeben, oder wenigstens die Erklärung, dur welche Algier als eine Französische Kolonie anerkannt wird, zu verzögern. Wir glau- ben, daß es im Interesse und in der Wúrde Frankreichs läge, dergleichen Umtrieben durch eine {nelle Entscheidung vorzubeu- gen. Der erste Theil des Berichtes der Afrikanischen Kommis- sion, welcher hauptsächlih von dem Gouvernement der Regent- schaft handelt, ist vollendet; vielleicht wäre es zweckmäßig, den- selben zu veröffentlichen, um jene Ungewißheit, welche den ge- genseitigen Interessen der Hauptstadt und der Kolonie so schädlich ist, verschwinden zu machen, Hadschi Achmed hat den Ben- Mezerak, als Belohnung für seine Anhänglichkeit, zum Aga er- nannt. Jeder, der das Land und die Sitten der Einwohner kennt, erráth auch, was der Bey dadurch beabsichtigt, daß er einem Manne, der seine Treue durch grausame Handlungen an den Tag gelegt hat, zu einer solchen Würde erhebt. Wir ergreifen diese Gelegenheit, um den Kriegs - Minister daran zu erinnern, daß er au schon längst einen Aga hätte ernennen müssen, der, unter den unmittelbaren Befehlen des Ober-Befehlshaber stehend, den noch nicht unterworfenen Stämmen mit Erfolg entgegenge- se6t werden könnte. Schließlich fügen wir noch einige Notizen Über die Streitkräfte unsers neuen Feindes hinzu. Die Provinz Konstantine enthält ungefähr 800,000 Einwohner, von denen etwa 380,000 für, und 420,000 gegen Hadschi Achmed sind. Ein großer Unterschied würde es seyn, ob man die Eroberung jenex Provinz versuchen wollte, wenn man sich vorher mit den

Scheik's verständigt hätte, oder ob man die Eroberung in der gegenwärtigen Stimmung der Gemüther unterneh- men wollte. Jm ersteren Fall wúrden wahrscheinlich 10,000 Mann und 20 Stúck Geshús genügen, während man im leßteren wenigstens 20 bis 30,000 Mann und 30 Stü Ge- {üb brauchen würde. Seinen eigenen Streitkräften überlassen, würde Hadschi Achmed kaum über 15,000 Reiter und 5000 Fuß- gänger verfügen, während er durch Anwendung eines Schreckens- Systems leicht 60,000 Reiter und 20,000 Fußgänger zusammen- bringen kann. Dieser Hadschi Ahmed ist übrigens kein gewöhn- licher Mensch. Bei der Jnvasion der Franzosen war er vorge- rúckt, um die Residenz des Dey zu vertheidigen; aber er konnte nur bis zum Kaiser-Fort gelangen, wo ihn unsere Truppen zum Rückzuge zwangen. Damals jagte er zu denen, welche ihn um- gaben: „„„Jch sehe von hier Algier zum leßten male, und ih schwöre, daß ich es niemals lebend wieder betreten werde, so lange es den Christen oder den Türken unterworfen ist. Zum ersten- male fühle ih mich frei; es ist dies ein Tag, den ich mir lange gewünscht habe.‘/‘/

Großbritanien und Jrland.

Parlaments-Verhandlungen. Unterhaus. Siz- zung vom 7ten. (Nachtrag.) In der Rede, welche Herr Hume zur Motivirung seines Antrags auf Abschaffung der jebi- gen Korn- Gesete hielt, wies derselbe unter Anderem nach, daß im J. 1831 in Großbritanien 961,000 Familien zu der land- wirthschaftlichen, hingegen 1,434,000 zu der Manußaktur-Bevöl- Éerung, und 1,018,000 zu keiner von beiden Klassen gehörten; in Irland 834,000 zu der ersteren, 249,000 zu der zweiten und 251,000 zu feiner von beiden Klassen. Bei einer so riesigen Vermehrung der Manufaktur-Bevölkerung, die allein in den letz- ten 10 Jahren um 17 pCt. zugenommen, meinte er dann, fey es abgeschmackt, zu behaupten, daß England hinreiche, seine sämmt- lichen Bewohner mit Lebensmitteln zu versehen; denn selbst zu der Zeit, wo der Weizen zu 100 Shilling per Quarter ver- kauft worden, und wo man, was sich nur urbar machen ließ, zu landwirthschaftlichen Zwecken benußt, habe man mit dem einhei- mischen Getraide nicht ausreichen können. Nach einigen Angaben wären die Weizen-Preise auf dem Kontinente 50 bis 80 pCt. nie- driger, als in England; er glaube jedoch, daß der Unterschied im Durchschnitte nur 30 bis 40 pCt. betrage. Hieraus schloß: der Redner, daß auch die Arbeits - Preise auf dem Kontinente 30 bis 40 pCt. niedriger seyn müßten, folglih auch die Waaren- Preise in gleichem Verhältnisse. Das rohe Material sey in England eben so wohlfeil, wie nur irgendwo; wenn daher die Englischen Manufakturisten die Konkurrenz mit dem Auslande nicht aushalten könnten, so sey der Grund einzig und allein in dem höheren Arbeitslohne zu suchen. Uebrigens gab er zu, daß der Arbeitslohn unter keinen Umständen sih wieder auf die Höôhe schwingen würde, auf der er vor Einführung der Ma- schinen gestanden ; allein die Abschaffung der Korn-Geseßze werde die arbeitenden Klassen durch Heruntersebung der Korn-Preise da- für entschädigen. Ueber die Parlaments-Akten von 1815 und 1828, welche 60 und 80 Shilling als Normal - Preise festzustellen suchten, behauptete er, sie hätten die Jnteressen der Land - Eigenthümer keinesweges geshüßt, indem die Schwankungen, welche troß al- ler legislativen Maßregeln eingetreten, sehr viele Bankerotte ver- anlaßt hätten, hingegen sey die Majorität der Bevölkerung da- durch dem Hunger preisgegeben worden. zeugt, daß der freie Korn-Handel die Getraide-Preise im Allge- meinen auf 48 bis 50 Shilling erhalten würde, und erblickte den hauptsächlichsten Vortheil eines solchen Systems in der Ver- meidung aller Schwankungen. Während einer Periode von 18 Jahren, bis zum Ende des Jahres 1831, wären für 24 Mill. Pfd. Sterl. Getraide eingeführt worden, in einigen Jahren für 6 Mill. Pfd. Sterl. , in andern für 600,000 Pfd. Sterl. Alle diese Schwankungen würden hinwegfallen, wenn die Häfen ein für alle Mal für fremdes Getraide eröffnet würden. YJnzwi- schen wollte er, um bestehende Jnteressen nicht plöblich zu s{mä- lern, Anfangs eine mäßige Abgabe zugestehen und erst allmälig eine gänzliche Freigebung der Einfuhr auswärtigen Getraides einge- fährt wissen. Hiervon versprach er sich auch Vortheile für die Britischen Rheder und Schiffs-Cigenthümer, so wie eine Förde- rung des Britischen Manufakturwesens überhaupt. Er meinte, der auswärtige Preis würde sich nach dem Preise auf den Eng- lischen Märkten richten, und verlas mehrere Dokumente, um zu zeigen, daß troß des Prohibitiv-Systems seit dem 15. Juli 1823 bis zum 7. Jan. 1834 nicht weniger als 7,265,564 Quarters Weizen, Gerste und Hafer eingeführt worden, wofür die Abga- ben 2,380,005 Pfd. Sterl. betrugen. Da aber wöchentlich und fast täglich Aenderungen mit den Preisen vorgingen, so sey der Korn-Handel höchst Unsicher und gefährlih; überdies habe die Ausschließung des fremden Getraides keine andere Folgen, als daß die - Land - Eigenthümer ihre sehr problematischen Ge- winnste als Armen - Steuer dem hungrigen Volke wieder zurüfzahlen müßten. Weiter suchte der Redner darzu- thun, daß die Land - Eigenthümer und Pächter zu gar keinem speciellen Schuße berechtigt wären. Das sogenannte Schub- System sey erst seit 1815 in Kraft und damals von dem {land- wirthschaftlichen Interesse verlangt worden, um die s{chweren Lasten, die auf Grund und Boden ruhten, zu tilgen. Der Red- ner zeigte aber, daß der Grund und Boden gar nicht höher be- lastet sey, als die úbrigen Interessen. Anlangend die Zehnten, so hâtten diese seit undenklichen Zeiten bestanden ; die Armen- Steuer bestehe seit 230 Jahren, und nicht einmal in Jrland oder Schottland; überdies bezahlten die Städte eben so viel, wo nicht mehr, als das Land. An Gemeinde- Steuer entrichteten die Städte 6,966,000 Pfd. Sterl. , die Land - Bezirke nur 4,795,000 Pfd. Sterl. 2c. Er sähe daher gar keinen Grund ein, das Prohibitiv - System mit allen seinen nachtheiligen Folgen noch länger bestehen zu lassen. Eine Hauptfolge dieses Systems sey die Abnahme des Britischen Handels und der Verfall der Britischen Manufakturen. Die Ausschließung fremden Getrai- des habe als Repressalie den Amerikanischen Tarif und neuer-

Er fühlte sich ú-ber-