1834 / 79 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

über die Anbahnung eines Konkordars zu Regulirung der Wea- und Brücken-Gelder. Das Maximum des Weg. Gelds Pre diesem zufolge 5 Rappen für ein P Pferd für eine Weg- 1 / uß. 3) Einen Bericht über Re- gulirung des Eingangs- Zolles für den Zwischen - Handel in den Kantonen. 4) Einen Bericht über die Regulirung von Konsumo- Zôllen, Verbrauchs-Steuern und Markt-Zöllen, ferner über Auf- Fes eines eidgenössischen Zoll-Verwesers und die Bestimmung i ttribute. 5) Einen Bericht über die eidgenössischen Gränz- Gebühren und ihre Verwendung. Eine fernere Aufgabe die- ser Kommission war es, im Einverständnisse mit dem bei den Süd- Deutschen Höfen akkreditirt gewesenen Präsidenten v. Genzenbach, die Art und Weise zu berathen, wie den Verhältnissen des Schwei- zerischen Handels der Deutschen Zoll-Union gegenüber eine sichere Basis gegeben werden könne. Dieser Abschnitt der Kom- missional-Arbeiten ist noch nicht publik geworden, wahrscheinlich, um angefangenen Unterhandlungen in keiner Weise vorzugreifen. Gestern Abend den 3ten d. ist der K. Französische Gesandte in der Schweiz, Graf v. Rumigny, in Zürich eingetroffen. Da derselbe erst vor wenigen Tagen Paris verlassen, so ist zu er- warten, daß derselbe Ueberbringer von Jnfstructionen sey, welche eine endliche Befreiung der Schweiz von ihren Polnischen Gästen

stunde von 16,000 Schweizer

seiner

möglich machen.

Spanien.

__ Madrtd, 4. März. Jn der hiesigen Hof-Zeitung vom heutigen Tage liest man: „Jn der Nacht vom 2. März wurde die Regierung benachrichtigt, daß an einem in der -Straße To- ledo gelegenen Vesammlungsorte, genannt „Paradizo‘“, sich Symp- tome von Unordnungen äußerten, und dort aufrührerische Wünsche und Geschrei ertônten. Ehe die Polizei-Behörden und die Trup- pen an Ort und Stelle angekommen waren, hatten sih schon eine große Anzahl chrenwerther Bürger aus der Nachbarschaft dorthin verfügt, um diesen Unfug zu unterdrücken und so ihre Ergebenheit für die legitime Sache Jhrer Majestät Zsabellas Il. an den Tag zu legen. Unter den Individuen, welche verbrecherisches Geschrei ausstießen, blieben zwei todt auf dem Plaße, und meh- rere andere wurden verwundet, indem sie sih den Truppen wi- dersezen wollten oder zu entfliehen suchten. Alles, was ergriffen werden konnte, ward gleih in das Gefängniß abgeführt, und die nämlichen Bürger aus der Nachbarschaft wirkten fortwäh- rend nebst den Truppen und den Behörden zur Verhaftung der Aufrührer mit. Jhre Majestät die Königin-Regentin hat, die Wichtigkeit dieses Ereignisses in Erwägung ziehend, ob- gleih die Ruhe des Ueberrestes der Hauptstadt dadurch nicht zu leiden hatte, für dienlich erachtet, nach Anhöd- rung des Minister-Raths folgende Maßregeln zu verordnen: 1) Die Militair - Behörde wird in Gemäßheit des Art. 7 des De- krets vom 18. März 1831, daß die Abkürzung der Prozeß - For- men gestattet, zum Urtheile über dieses Vergehen schreiten ; 2) zur schnelleren Jnstruction des Prozesses und zur schnellsten Be- strafung der Schuldigen sollen getrennte Proceduren statthaben ; 3Z)-damit die Kommission schneller verfahren kann, sollen die durch die Königlichen Dekrete bestimmten Empdrungs- und Verschwö- rungs-Sachen ausschließlich zu ihrer Kompetenz gehdren, indem die gewöhnlichen Gerichte sich nur mit den gemeinen Vergehen beschäftigen werden; 4) um den nämlichen Zweck zu erreichen, jenen nämli, den Schluß der shwebenden Sachen zu beschleu- nigen, soll die Militair-Komission sich in drei oder mehrere Sec- tionen theilen, deren jede aus einer Anzahl kompetenter Richter bestehen soll. Zu diesem Ende wird der General-Capitain -die- ser Provinz die Mitglieder dieser Kommission und die General- Prokuratoren, die nöthig seyn werden, ernennen; 5) die Militair- Kommission wird unverzüglich und vor jeder andern Sache zur Instruction der Angelegenheit in Betreff des in der Straße To- ledo stattgehabten Vorfalls schreiten und Jhrer Majestät alle 24 Stunden von dem Zustande des Prozesses Bericht abstatten.“ Die Zeitung el Siglo legt diesen Ereignissen einen ernst- haftern Charakter bei. Nach der Erzählung dieses Blattes be- fände sich Bèadrid in einer Art von Anarchie. Mehrere Ein- wohner, deren Namen dasselbe anführt, sind in den Straßen durch Karlisien angegriffen und genöthigt worden, zu ihrer Ver- theidigung die Waffen zu ergreifen. Unter den verhafteten Per- sonen befinden sich merkwürdigerweise viele Anhänger der Königin. Das Boletino do Comercio beschuidigt die Königl. Frei- willigen wegen dieser Vorfälle; es gesteht, daß die Unordnungen mehrere Nächte dauerten, und daß endlich eine Rotte Ruhestörer so weit gegangen ist, auf die Anhänger der Königin in dem Viertel Cebada unter dem Rufe: Es lebe Don Carlos! Feuer zu geben. Baid zogen sie sih in ein Haus der Straße Toledo, das sie mit dem Namen „Schloß Karls V.‘ geschmückt hatten, zurü, wo sie einen verzweifelten Widerstand leisteten ; ihrer 5 oder 6 wurden getödtet und etwa 30 verwundet: die Soldaten

haben dicse lektern in das Gefängniß geschleppt. Auch die Trup- |

pen hatten auf ihrer Seite Verwundete; Wurfgeschosse jeder Art wurden durch die Aufrührer geschleudert. Am Schlusse sagt dieses Blatt ebenfalls, daß man kein Mitleiden mit den Rebel- len 08 N. S N ekanntiich hat das Dekret Über die städtische Miliz fa

in allen Theilen Spaniens Widerspruch S A Zu Sat haben alle städtische Freiwillige, die unter den Waffen standen, sih aufgelöst, als sie die Grundlagen dieses Dekrets erfuhren ; das Nämliche geschah zu Valladolid, Santander, Salamanca und überall, wo es bekannt ward. Die Königin hat daher am 1. März folgendes Dekret erlassen: „„Die bewaffnete Macht, welche auf mehreren Punkten des Königreichs, die unter der Benennung: „Städtische Miliz//, „Freiwillige Jsabella?s 11.//, oder unter jedem andern Namen {on organisirt ist, soll unter den unmittelbaren Befehlen der General-Capitaine fortbestehen.“ Das Dekret vom 16. Februar hatte den Zweck, diese bewaff- nete Macht aufzulösen. Das neue Dekret verordnet, die städti- sche ferner so zu organisiren, wie sie nah dem Dekret vom 2). Februar gebildet werden sollte, das schon eine erste Modification des Dekrets vom 16. Februar war.

Ein Befehl der Königin-Regentin an die Verwaltungs-De- putation der Provinzen Alava, Guipuzcoa und Biscaya enthält Folgendes: „Die Empörung, welche die Provinzen heimsucht verursachte und verursacht ihnen noch täglich ungeheure Kosten. Um diese zu bestreiten, sind die Deputationen ermächtigt, eine außerordentliche E auszuschreiben, und diese auf die Geistlichen nach dem buchstäblichen Texte des Geseges VI. Tit. 11]. Buch 1. der novissima recopilacion auszudehnen , das sie für verbindlich erklärt, zu den Unkosten, welche die Bewachung unò Vertheidigung des Landes zum Zwet haben, beizutragen,‘

Inland.

Berlin, 18. März. Des Königs Majestät der Bestreitun mehrerer kirchlichen Bedürfiie A Behuss zu Lissen, Reg. Bezirk Merseburg, eine Beihülfe von 300

(weniger an sie gewöhnt. Und hat es nicht «twas Wunderbares,

316

Rthlrn. als ein Gnaden-Geschenk mittelst Allerhöchster Kabinets- Ordre vom 13ten v. M. zu bewilligen geruht.

___— Vorgestern Nachmittag fiel die 8jährige Tochter eines hiesigen Bürgers, als sie auf dem Hofe eines am Fortifications- Graben belegenen Hauses in der Jerusalemer-Straße spielte, ins Wasser und wurde von der jeßt besonders starken Strömung fortgerissen. Der Kuirassier Friedrich Lösch, von der Zten Esca- dron des Garde-Kuirassier-Regiments, der erst seit 8 Tagen aus dem Lazareth entlassen war, und gerade des Weges ging, warf sich sofort bei dem Wassergange an der Mohrenbrücke in den Graben, und rettete mit höchster Lebensgefahr unter der genann- ten Brücke das Kind, das zwar bewußtlos war, jedoch durch an- gestrengte ärztliche Bemühungen wieder ins Leben zurücgerufen wurde. Der Garde - Kuirassier Lösch sank nah vollbrachter Ret- tung gleichfalls in Bewußtlosigkeit und mußte aufs Neue nach dem Lazareth geschafft werden.

Am 5ten d. M. beging der evangelische Prediger Jo- hann Christoph Hergesell an der Kirche zu Ottendorf im Kreise Bunzlau seine 50jährige Amts-Jubelfeier.

_ Die Gemeinden im Regierungs-Bezirke Koblenz haben im Jahre 1833 folgende Leistungen gemacht: I Für kirchliche Zwecke. . . 23,228 Rthlr. 11, Für Schul-Zwecke. . . . 55,109 Rthlr. 111. Für Medizinal- Zwecke. . 9,797 Rthlr.

V I C U T D 88,134 Rthlr.

Der Graf von Hohenthal zu Hohenprießni6 hat der

Hohmannschen Stipendien-Kasse zu Könnern, welche alljährlich eine Anzahl armer Kinder kleidet, ein Geschenk von 200 Rthlrn. gemachr. Zu dem projektirten Bürger-Schulbau in Zeis hat die dasige Maurer:, Steinhauer- und Ziegeldecker-Jnnung einen Beitrag von 200 Rthlrn. offerirt. Die aus Wettin gebürtige, zu Breslau verstorbene Handschuhmacher - Wittwe Pickard hat den Armen in Wettin ein Legat von 500 Rthlrn. vermacht. Ïn das Königliche Landarmen-Verpflegungs-Jnstitut zu Tapiau wurden im Laufe des vorigen Jahres 390 männliche und 125 weibliche Armen- und Vagabunden gebracht. Am Schlusse des Jahres 1832 befanden sich in“ diesem Jnstitute 248 männliche und 88 weibliche Jndividuen. Von dieser Ge- sammt-Zahl von 851 Personen sind während des vorigen Jahres 32 verstorben und 457 entlassen worden, so daß am leßten De- zember noch 362 (276 männliche und 86 weibliche) in dem Jn- stitute vorhanden waren. Die Einnahme belief sh auf 28,493 Rthlr. 9 Sgr. 4 Pf. , wozu der Bestand aus dem Jahre 1832 von 14,846 Rthlr. 28 Sgr. 11 Pf. kommt. Die Gesammt- Einnahme war also 43,340 Rthlr. 8 Sgr. 3 Pf. Die Ausgabe betrug 30,495 Rthlr. 26 Sgr. 5 Pf., so daß am 1. Januar d. J. ein Bestand von 12,844 Rthlr. 11 Sgr. 10 Pf. blieb, wovon 10,000 Rthlr. bei der Königl. Bank deponirt sind. Man schreibt aus Hirschberg unterm 11. d. M:.: ¡Seit gestern Abend herrschte bei uns ein shreckliher Sturm mit untermischtem Hagelwetter. Heute früh um halb 4 Uhr, als er mit furchtbarer Wuth hauste, hörte man plöd6lich einen starken Donnerschlag, und der damit verbundene Blißstrahl er- hellte die Nacht. Viele Personen glaubten, es sey, weil es den Abend vorher schon gewetterleuchtet hatte, ein mit dem Sturme verbundenes Gewitter gewesen, welches das Grauen der Nacht erhöhte; allein nach Aussage mehrerer Personen, die sich auf der Straße befanden, is es eine glanzvolle Feuerkugel gewesen, die mit heftigem Donnerschlage zersprang und in der Umgegend un- serer Stadt (nordöstlich) niedergefallen zu seyn scheint.//

Wisssenschaftliche Nachrichten. Wenn man die unendliche Arbeit bedenkt, welche auf die Beobachtung des Mondes, auf die Bestimmung seiner so höchst zusammengeseßten Bewegung verwendet worden ist, so kann man fragen, a der Erfolg diese Mühe gelohnt? Gewiß, denn durch den Mond wissen wir, daß vor 2:00 Jahren ein Tag genau so lang war, wie jest; an ißn knüpfte Newton die Ent- deckung der allgemeinen Schwere, jenes Grund - Prinzips aller himmlischen Bewegungen, durch ihn endlich hat die Schifffaurt jene Sicherheit erhalten, die uns impontren würde, wären wir

wenn Capitain Basil Hall uns erzählt, daß, als er nach 8Itägi- ger Fahrt, auf welcher er in der Ferne nur ein einziges Segel gesehen, von der West- Küste Mexifo's aus um das Kap Horn herumgeschifst und nach der Berechnung seiner Mond - Beobach- tungen sich diht vor Rio Janeiro befindet, dies dem Schiffs- Bolke sagt, und als der Nebel sich plôslich verzieht, wirklich der Fels am Cingang des Hafens so dicht vor ihm steht, daÿ, um einzulaufen, er den Cours des Schiffes nicht im geringsten zu ändern braucht ? Einen so treuen Führer näher kennen zu lernen, erfordert die Pflicht der Dankbarkeit. Das, was uns als Knaben die verwitterten Züge eines Greisen - Antlißes zu seyn schienen, be- stimmt sich in cinem besseren Fernrohr zu einer mannigfaltig ge- stalteten Karte. Dunkle Schatten-—lassen- scharf - abstürzende Ge- birge vermuthen, Ketten schließen sih an Ketten fecherfdörmig von bestimmten Pu kten sich verbreitend, aus kraterförmigen Vertiefungen erheben sich Hügel, vielleicht durch eben dieselben Kräfte emporgehoben, als die zuerst gesprengte Decke; Alles eigt sih so scharf begränzt, wie durch keine Atmosphäre getrübt. er aber fann sich ohne Führer in diesem Chaos zurecht fin- den? Mit vollem Recht glauben wir hierzu die Herren Wilh. Beer und Mädler empfehlen zu können, welche die Ergeb- nisse mehrjähriger mit vorzüglichen optischen Húülfsmitteln an- gestellten Beobachtungen in einer Mond-Karte niedergelegt haben, deren erstes Viertel: die nordwestlihe Section, welche eben bei Simon Schropp und Comp. erschienen is, be- weist, daß in Deutschland neben der hohen Ausbildung der theo- retischen Astronomie die physische sih ebenfalls eine würdige Stelle p sichern wisse. Die Projection ist orrhographish für mittlere ibration geltend, die Karte, lithographirt von Herrn Vogel, entspricht, so weit es, der Maßstab derselben zuließ, der Lehmann- hen Bergzeichnungs - Theorie. Die von Schröter eingeführte und von Lohrmann angenommene Eintheilung des Lichts in 10 Abstufungen ist beibehalten, Farben-Nuancen außerdem durch eine unterscheidbare Bezeichnungsweise hervorgehoben. Die Be- obachtungen wurden mit einem achromatischen Fernrohr von 4!‘- Brennweite und 42 Dec.-Linien Apertur, welches bei voller Schärfe der Bilder eine 300malige Vergrößerung gestattete, an- gestellt und dadurch 106 Hauptpunkte bestimmt, zwischen denen dann die zweite und dritte Ordnung eingeschaltet wurden. Die Abtheilung der 3 Fuß im Durchmesser haltenden Karte in 4 Viertel ist besonders bequem, wenn man sie vor dem Fern- rohr zu brauchen wünscht, doch kann sie auch zusammengefügt werden und wird mit der versprochenen Erläuterung in dieser Form ein Bild unsers Nebenplaneten in wünschenswerther Voll-

41115 à 25090 Fl. 57943 à 1000 FI.

fomisches Gemälde in Z Abtheilungen, von L. Angely. Hierauf: Die Maskerade, komisches Ballet in 1 Aft. (Dlle. Th. und F. Elsler werden hierin tanzen.) H Im Schauspielhause: La seconde représentation de: Le F reiou, ou: La suite de Michel et Christine, vaudeville en f 1 acte, par Seribe. 2) La seconde représentation de: Le F rève du mari, oi: Le manteau, comédie en 1 acte et en vers, F 3) Monsieur Mausslet, ou: Le duel au troisième étage, vau- deville comique en 1 ace,

Meteorologische Beobachtung.

1834. | Morgens | Nachmitt. | Abends 4 Nach cinm 17. Mârz.| 6 Ubr. | 2 Uhr. | 10 Uhr. | Beobachtune

Luftwärme |— 1,2 ° R.|+ 2,8 ® R.|— 0,8 ° R.sFlufwärme 3,7 o

Wolkenzug |

Wolkenzug | NNO. Schnee.

i

Berliner Börse. Den 18. März 1834.

Amt]. Fonds- und Geld- Coaurs- Zettel. (Preufs. Cour, 27 TBrleFTCITT E E

Auswärtige Börsen, Amsterdanm, 13 März Niederl. wickl. Schuld 497. 58 do. 947. Ausgesetzte Schuld 14, Kanz- Bill. 225 415 Amort. 884. 310 71. Oesterr. 96, Preuss,

61s: 32 407 Paris, 12. März. 56 Rente (Coup. det.) pr. compt. 194. 70. fin. cour. 104, 99, 3! pr. compt. 78 45 fin cour. 78. 69. 58 Neap. pr. compt. 94. 70, fin cour. 94. 90, 55 Span, perp. 624. 52 Belg. 997. à 100. 52 Röu, 935. à 94. y St. Petersturg, 8. März. Hamb. 3 Mon. 95. Lond. 3 Mon. 16214. 23, Silb.-Rub. 3591, 6F Inser. 1275. 58 do. 94. Warschau, 14 März. Pfandbr, 932. 944, Part.-Obligat. 378 Russ. Assign. 184, 185. Warschau, 15. März. Nummern der Haupt - Prämien, welche bis zum Abgange der Post gezogen sind: No. 95011 à 40000 Fl. 66229 à 2500 FI. 43445 à 10000 Fl. 41737 à 1000 Fi. 41137 à 2500 Fl. 51542 à 2500 Fi. 81500 à 1000 Fl. 54666 à 2500 Fl. 45693 à 1000 FI. 96524 à 1000 Fl. 110294 à 2500 Fl. 108117 à 2500 Fi. 59000 à 1000 Fl. 16532 à 25 0 Fl. 86651 à 5090 Fl. 46634 à 500% Fl, Nachschrift. Auf No. 7017 ticl die Haupt-Prämie von 300000 Fl. 58127 à 1000 Fl,

Königliche Schanspiele. Mittwoch, 19. März. Jm Opernhause: Das erste Debut,

Donnerstag, 20. März. Im Schauspielhause: Zum er stenmale: König Konradin, historische Tragödie in 5 Abthei

[lungen und einem Vorspiel, von Raupach.

Freitaa, 2i. März. Jm Opernhause: Fernand Cortez, Oper in 3 Abtheilungen, mit Ballets. Musik von Spontini. Dlles,

Th. und F. Eléler werden hierin tanzen.)

Im Schauspielhause: Französische Vorstellung. Königstädtisches Theater.

Donnerstag, 20. März. Die Schachmaschine, Lustspiel in

4 Akten, von Beck.

Freitag, 21. März. Zum erstenmale: Die Unzertrennlichen,

Posse in 1 Akt, frei nah dem Französischen des Scribe , vom

Dye, Arendt. Hierauf: Philipp, Drama in 1 Akt, nach dem

Französischen, von Fr. Genée. Zum Beschluß: Zum erstenmale: Der Zweikampf im dritten Stock, Posse in 1 Akt, nach dem Französischen von L. Angely.

a.

Markt-Preise vom Getraide.

Berlin, den 17. März 1834. Zu Lan de: Weizen 1 Rthlr. 20 Sgr., auch 1 Rthlr. 11 Sgr. 3 Pf, (shlechte Sorte) 1 Rthlr. 6 Sgr. 3 Pf.; Roggen 1 Rthlr, 7 Sgr. 6 Pf., auch 1 Rthlr. 5 Sgr.; große Gerste 25 Sgr. ; klei Gerste 4 Rthlr., au 22 Sgr. 6 Pf.; Hafer 25 Sgr., auch 20 Sgr. 5 Pf. : Zu Wasser: Weizen (weißer) 2 Rthlr , auch 1 Rthlr. 25 Sgk. und 1 Rtblr. 15 Sgr.; Roggen 1 Rthlr. 7 Sgr. 6 Pf., auch 1 Rthlre. 6 Sgr. 3 Pf.; große Gerste 1 Rthlr. 1 Sgr. 3 Pf. ; kleine Gerste 23 Sgr. 9 Pf.; Hafer 23 Sgr. 9 Pf.; Erbsen (schlechte Sorte) 1 Rthlr. 12 Sgr. 6 Pf.

Sonnabend , den 15. März 1834. Das Schock Stroh 10 Rthlr., auch 8 Reblr. ; der Centner Heu 1 Rthlrx. 5 Sgr., auch 20 Sgr.

Redacteur Cottel. tete un T R G A mem An ne pa

ständigkeit und Deutlichkeit gewähren. X3z.

Gedruckt bei A. W. Hayn.

Luftdruck.. [340,1 7 Par.|341,4 o”’Par (341,9 0‘’’Par.sQuellwärme 6,7 0

Thaupunkt |— 4,6 ° R.|— 1,1 ® R.|— 2,0 ® R.|Bodenwärme 3,4 f Dunstsättg.| 72 pCt. 72 pCt. 90 pCt. JAusdünst. 0,04 1 " g; } Wetter... V vere etep. heiter. {Niederschlag 0, 0 2 7",

Allgemeine

Preußische Staats-Zeitung.

a are s 79. An I D S A E S E B P R S I J E E E B P E Q R E

NO. {Nachmittags 2 h,

Berlin, Donnerstag den 2Wüîen März 1834.

Amtliw®e Nacwrichten. Kronik?

Ihre Königl. Hoheiten der Prinz und die Prinzessin Friedrih der Niederlande und Höchstihre Tochter, die Prinzessin Louise Königl. Hoheir, sind nach dem Haag zu- rácégekchrt.,

Tages.

: Der bei dem Kammergericht angestellte Justiz-Kommissarius von Tempelhof ist zugleich zum Notar in dem Departement dieses Kollegiums ernannt worden.

Betanntmachung

Mit dem 1sten k. M. wird versuchsweise für die Sommer- Monate eine zweite tägliche Schnell-Post zwischen Berlin und Magdeburg in Gang geseßt werden, welche aus beiden Orten Sum 5 Uhr Morgens abgeht, und gegen 9 Uhr Abends an bei- Zu dieser Schnell-Post kommen sechssisige Auch werden in nöthigen Fällen Bei- Chaisen gestellt. Hinsichtlich des Personen-Geldes und des Reise- Gepäcks treten diejelben Bestimmungen ein, welche für die bereits bestehende Berlin-Magdeburger Schnell-Post gültig sind.

Zur Erleichterung des Reise-Verkehrs zwischen den Städten Berlin, Potsdam und Brandenburg ist bei der neu eingerichte- ten Schnell-Post das Perfonen-Geld für die Orts-Reisenden

zwischen Berlin und Brandenburg auf 1 Nthlr. 20 Sgr. und zwischen Potsdam und Brandenburg auf 1 Rthlr. Ffestgestellt worden, wofür jedoch nur die freie Mitnahme kleiner TReise-Bedürfnisse bis zur Schwere von 10 Pfund gestattet ist. L Fúr die Orts-Reijenden zwischen Berlin und Potsdam kom- Ämen bei dieser neuen Schneli-Post die für die Journaliere zwi- schen diesen Städten gültigen Bestimmungen in Anwendung. 7 Während des Bestchens der neuen Schnell -Post wird die IBerlin-Potsdamer

Îden Orten eintrifft. Wagen in Anwendung.

St.- Schuld- Sch. | 4 | 982 | 981 §Grosshz. Pos. do.| 4 (1021 [uft Pr. Engl. Anl. 18.| 5 | [1035 FOstpr. Pfandbr. | 4 1100 | L Dr, Engl. Anl.-22.| 5 | [1031 Pomm. do. 4 [1063 } Pr. Engl, Obl. 30.| 4 | 937 | 935% WKur- u. Neum. do.| 4 [1065 | Präm.Sch. d.Seeh.| | 552 | 547 FSchlesische do.| 4 | 10; Kurm. Obl.m.1.C.| 4 975 97 FRkst.C.d.K.-u. N.|—| 661 | Neum. Int.Sch. do.| 4 | 971 | 97 J}Z.-Sch.4.K.u.N.— 1 67 | Berl. Stadt-Obl. 4 [99 | -—- Königsb. do. 4/98 | MHloll. votiw. Duk. |—| 172 | Elbinger do. 45 974 | Neue do. |— | 181 Danz. do. in Th.|— | 37 | 367 FFriedrichsd’or .. |—| 1375| 131 F Westpr. Pfandbr. 4 |,993-4 fPDisconto. .. —_1 3 f Wechs&@&t? Cours. F : Brief | Geld, INIRETZESG E MECTAE N N E T CS E T AMISLeTaa a es in 250 Fl. |Kurz [N M . 250 Fl. 2 Mt. PIOEE Hambu r e 390 Mk. [Kurz 1525 [1526 U 303 Mk. [2 Net. 152 |1513 Pod 1 LSt. 13 Nt. 6 255 /6 2B P R 300 Fr. [2 Mi. 81 Wien Ns 150 Fl, |2 Mt. [1041 AUSSDU S a e e d 150 Fl, [2 Mt. 1035 | P S 100 Thl. |2 Mt. | 99! Mee L e s 100 Thl. [8 Tage (1021 Frankfurt a M WZ 150 Fl. 2 Mi. 1103 Des 100 Rbl. |3 Woch. | | 301 arc E 600 FI. Kurz |

l’rämieu -Scheive 963 Russ. (v. 1828) —. (v. 1834) 947 52 Span, F Journaliere aus Berlin abgefertigt 8 Uhr Morgens, um 11 Uhr Vormittags, 2 Uhr Nachmittags,

um 6 Uhr Abends,

um 10 Uhr Abends,

und aus Potsdam im Sommer um 5 Uhr früh (im Winter um 6 Uhr früh) 9 Uhr Morgens, um 12 Uhr Mittags, um 3 Uhr Nachmittags, 8 Uhr Abends. N., den 15. März Der General -Postmeister, von Nagler.

Ls R N T E Le L D A Ee

Frankfurt a. I

Roi 20 0E h N

Se. Erlaucht der Graf Henrich zu

Angekommen: l Stolberg-Wernigerode, von Wernigerode.

Zeitungs-Nachrichten. us lan d,

FrantreteG. Der zur Begründung des Gese6-:Ent- durfes wegen eines Zuschusses von 1,500,000 Fr. zu geheimen elusgaben in der gestrigen Sigzung der Deputirten-Kam- er von dem Minister des Jnnern gehaltene Vortrag lau- ete im Wesentlichen -folgendermaßen :

1M. H. , das Budget von 1833 enthält cine Bewilligung von 265,000 Fr. für geheime Ausgaben des Ministeriums des Fnnern. Da jenes Budget im Anfange des Jahres 1833 votirt wurde, so onnte ih nicht, wie es inden früheren Sessionen geschehen war, dgletch auf eien Supplementar - Kredit antragen. [nfang des Fahres 1534 abwarten, um die Bedürfuisse dieses heils des dentlichen Dienstes besser würdigen und chuß von Jhnen «ahren für unumgänglih nothwendig erkannt haben. en, meine Hercen, daß die in dem gewöhnlichen Budget für )echeime Ausgaben bewilligte Summe durch bestimmte und be- ländige Verwendungen absorbirt wird, und daß für die drin- jendsien Bedürfnisse des Sicherheits- Dienstes nichts übrig bleibt. hige Unzulänglichkeit jenes Kapitels is um so begreiflicher, s es sich in ruhigeren Zeiten doppelt so hoch belief. dendigkeit jenes Kredits is rein politischer Natur. tUnde desselben heißt also gewissermaßen den moralishen Zu- and des Landes darlegen. Fch beabsichti intersuhung wieder zu eröffnen, welche allj er Adresse angestellt wird, aber ih habe Fhne Î 'ficationen zu bezeichnen , die seit Eröffnung der Sesston in dem dUstande der Dinge eingetreten seyn därften. vunftte hauptsächlich zu berücksichtigen: der Zustand der westlichen Departements, die Fntriguen der Anhänger der vorigen Regterung, le Umtriebe der revolutionnairen Gesellschaften und das Betragen et fremden politischen Flüchtlinge. Diese vier Puúkte schließen alle ragen der öffentlichen Ordnung in sich, und die Kammer wird mir eshalb erlauben, etwas näher destlichen Departements ist er Saame des Bürgerkrieg

Paris, 12. März.

Fch mußte den

einen Zu-

Mittwoch, 19. März. Hinko, der Stadtschultheißen-Sohn von | verlangen zu

Nürnberg, Schauspiel in 5 Akten, mit einem Vorspiel „der jüngere Sohn‘/, von Charlotte Birch-Pfeiffer.

Die Noth- Die Beweg-

e nicht, die allgemeine hrlich bei Erörterung n wenigstens die Mo-

auf dieselben einzugehen eine Besserung- nicht zu verkennen, denn ‘gerfrieges ist daselbsi erstickt. Auch hat die Re- g von den betden Kammern das Mittel verlangt und erhalten, egen die jeßt noch dort herrschenden Unordnungen das ein- me ist: eine Vermehrung der Gendarmerie. Aber dadurch heimen Ausgaben in jenen Gegenden nicht entbehrlich * Es is schwer, inmitten einer Bevdlkêrung, welche sich ° gut untex einander versteht, A aher seine Zuflucht zu mobilen onderen Fonds monatliche Gratificationen erhalten ing, die durch K Vergütung nach

veniger hedeutende

enten zu unterhalten. Kolonnen nehmen, die aus dem hbe- j n Jede Verhaf- undschafter bewerkstelligt wird, zieht ebenfalls eine Eine einzige Operation der Art hat 6000 Verhaftungen Versprechungen gemacht

Man muß

haben nicht werden müssen.

Es is dies das einzige Mittel, dem dortigen Zusiand der Dinge ein Ende zu machen. Eine Bande Chouans und eine Kolonne fönnen in geringer Entfernung neben einander vorbeigehen, ohne sich zu begegnen. Eine geheime Beaufsichtigung und das mächtige Mittel der Belohnung snd weit wirksamer. Jersey, Guernscy und die Küsten müssen ebenfalls beobachtet werden. Die Polizei und die geheimen Fonds haben überall zu thun. Die Futriguen der legiti- mistischen Partei haben sich von dem Westen, wo sie ihren Einfluß verloren, nach anderen Punkten gcwendet und zu anderen Angrisfs- Mitteln ihre Zuflucht genommen, Sie bezahlen Zeitungen, die von einem in Paris errichteten Comité das Losungswort erhalten. Meh- rere Korrespondenten! haben sich mündliche Fnftructionen geholt. Fn Toulouse hat sich ein Comité gebildet, welches mit Bordeaux kor- respondirt. Lyon hat im Verein mit Marseille und Avignon eine legitimisiische Agentur. Die Legitimisten der an Spanien gränzen- den Provinzen hdren nicht auf, sich in die Angelegenheiten der Halbinsel zu mischen Es is daher nothwendig geworden, die Be- aussichtigungs-Mittel zu vermehren. Dasselbe gilt von der Ftaliä- nischen und Schweizerischen Gränze. Die Vendéer und andere An- hänger der vorizen Regterung ,- die die Sache Dom Miguels vers lassen haben, sammeln fic an den Küsten des Mittelländischen Mee- res; Nizza hat deren schon einige aufgenommen. Die Reisen nach Fta- lien u!d nach Prag haben unsere Ausmerksamkeit erregen müssen. Neuere Versuche zu Aix und Marseille hahen bewiesen , daß unsere Beguf- sichtigung weder ücerflüssig noch ohnmächtig war. Da fen: Faction keine Art von Heuchelei verschmäht, um ihr Ziel zu erreichen, #0 hat sie zuersi die Vereine für die politische Emancipation ‘und für die Wahl-Reform gestiftet; sie, die von 1817 bis 1830 alle ihre An- sirengungen gegen die Wahl - Freiheiten gerichtet hatte, behauptet jeßt, die Nation emancipiren zu wollen. Aber nur in der entgegen- gesetzten Partei hat ste Thoren oder Mitschuldige gefunden; alle gu- te Bürger haben den Fallrick ertannt. Man mißtraut dem, was ein Feind wünscht, und jene Partei hat sich laut genug für den Feind Franfreichs erklärt. Wie groß übrigens ihre Ohnmacht auch seyn möge, so muß sie doch genau beobachtet werden. Jhre Verzweigungen sind nicht weniger thätig, als die der entgegen esebten Faction. Sie süßen fih auf die alte halb politische, halb religidse Organisation einer tesuitischen Verbrüderutng, die der Restauration so verderblich gewesen ist. Auf alle diese Verbindungen hat man ein sehr wachsames Auge. Andere gleich ohnmächtige Leidenschaften haben andere Elemente der Un- orduung geschaffen. Schon im vergangenen Fahre habe ih Gele- genheit gehabt, Sie auf die revolutionnairen Vereine aufmerfsam zu machen, welche in Frankreich im Schatten unserer Freiheiten estiftet worden sind. Die Plaudereien und Prahlereien etniger df- fentlichen Blätter haben Jhnen schon genug von jenen Gese schaf ten gefagt, die wir nicht mehr geheime nennen töônnen, da sie selbs laut eine solche E von sich abgelehnt haben. Jhre Fntriguen, ihre Schriften, ihre Komplotte, Alles ist bekannt. Man kennt auch ihre traurigen Hoffungen: das Bestehende um jeden Preis umstúrzen, die gesellschaftliche Ordnung Über den Haufen so- ßen und sich dazu aller möglichen sich etwa darbietenden Ereignisse und Unglücksfälle bedienen zu wollen. Fn allen ihren Aufruhr-Versuchen be- siegt, von den Straßen mit ihren Ausrufern vertrieben, von den Kammern mit ihren Bittschriften zu Gunsten des allgemeinen Wahlrechtes urückgewiesen, sehen wir jeßt die revolutionnairen Gesellschaften thre ganze Thätigkeit den arbeitenden Klasscn zuwenden und sich der so shwierigen Frage des Arbeitslohnes als eines Elementes der Unordnung bemächtigen. Hier beginnt ihre wahrhafte Gefahr, und hier hat die Regierung die Legislatur zu HÚlfe rufen müssen. Schon längst hat man sich nicht mehr darüber gewundert, daß man in der Kaiserlichen Geseßgebung keine hinreichende Hülfsmittel gegen die geheimen Gesellschaften vorfand. Napoleon, als er seine GeseßbÜ- cher entwarf, war in der That weit davon entfernt, an eine soche Gefahr zu denken. Franftreich hatte seit langer Zeit die biutige Er- innerung an die politischen Gesellschaften mit Abscheu zurückgewiesen. Der Gesebgeder dachte nicht daran, die Gesellschaft gegen cine Gefahr zu vertheidigen, die er auf ewige Zeiten für unmdglich hielt. Und brauchte Übrigens die Kaiserliche Regierung irgendwo anders, als in ihrer unumschränften Gewalt, ein Unterdrückungs - Mittel gegen irgend eine Gefahr zu suchen? Wer hätte es gewagt, wer hätte es auch nur getount, sich unter ciner Regterung, die durch ihre Cenfur alle Arten von Oeffentlichfcit im Zaume hielt, für einen Republi- kaner oder für einen Royalisten zu erklären? Die Anwesenheit der fremden politischen Flüchtlinge vermehrt ebenfalls die BedÜuf- nisse des Sicherheits - Dienstes. Man hat gus dem kürzlich gegen Savoyen gemachten Versuche abnehmen können, wie nothwendig es im Fnteresse unserer eigenen Ruhe ist, die Bewegungen iener Flüchtlinge an unseren Gränzen zu bewachen, und zu verhindern, daß ihre Unvorsichtigkeiten nicht auf unser Ge- biet und auf unsere BVevödlkerungen- zurückwirken. Ein neuer- liches Beispiel hat Fhnen bewiesen, welche Bürgschaft eine vorbeu- ende Beaufsichtigung nicht allein gegen siürmishe Auftritte, ondern auch den Parteien selbs| gewährt, um sie vor unsinnigen Versuchen, deren Opfer sie immer selbst sind, zu bewahren. An dem Tage, wo Sie den Manen eines Jhrer Kollegen die leßte Ehre er- wiesen, fehlte es sicher nicht c.n aufrührerischen Anreizungen, noch an Vorbercitungen zu Unruhen. Aber man wußte, daß die Verwal- tung benachrichtigt und die dfentliche Meinung auf ihrer Hut war. Durch mächtige Demonstrationen wußte die Behörde feder Unord- nung vorzubeugen, und der Tag verlief ruhig. Ein neuer Bewets dafür, daß die Agenten dec Behdrde niemals den Vorwand zu Kol- lisionen geben, und daß die Unruhen in der Regel nur an den Ta- gen und auf den Punften stattfinden, wo man die Behörde nicht gerüstet glaubt. Ste wird dies aber immer und überall seyn, so lange Jhr Beistand derselben nicht fehlt. Sie nimmt denselben in Anspruch, im Namen der bereits crlangten Nesultate, und im Namen so vieler dentlichen und Privat-Funteressen, die für die Zukunst gleicher BÜrg- schaften bedürfen. E / In einem Schreiben aus Rouen heißt es: „Die Arbeiter in den Fä-:bereien des Thales Maromme haben ihre Werkstätten verlassen. Es steht zu befürchten, daß die Arbeiter der Spinne- reien, welche täglich 15 Stunden arbeiten, versucht werden, die- sem Beispiele zu folgen. Dies könnte ernsthaft werden; denn man zählt deren ungefähr 60,000 im Departement der Nieder- Seine und in der Umgegend von Rouen. Bís jet zeigt Nichts an, daß politische Einflüsse dabei im Spiele sind.“

Großbritanien und Jrland. s

Parlaments-Verhandlungen. Oberhaus. Sißzung vom 13. März. Die Bill über die Zucker-Zölle und über die Ausdehnung des Wahlrechts von Warwick auf den Flecken Lea- mington Spa, die am Dienstag ‘im Unterhause die dritte Lesung erhalten hatten, wurden eingebracht, und Graf Durham, der auf die erste Lesung der le6teren Bill antrug, welche auch ges

nehmigt wurde, bemerkte, daß er vor der zweiten Lesung in keine Erörterungen über diese Maßregel eingehen wolle, die das Unter- haus fast einstimmig angenommen habe; wenn sich nicht einer der edlen Lords der Bill widerseßen wollte, würde es Úberhaupt nicht nôthig seyn, sich in die Details jener höchst unange- nehmen Angelegenheit einzulassen, wenn sie aber Widerspruch fände, so würde es besser seyn, die zweite Lesung bis nach den Oster - Ferien zu verschieben. Lord Ellenborough wünschte zu wissen, wie lange diese Ferien diesmal dauern soll- ten, worauf Graf Grey erwiederte, daß die Vertagung am 26. d. stattfinden sollte, und daß wohl zehn Tage déracben bieften, che die Verhandlungen wieder beginnen könnten, weil viele Pairs einige Zeit in den Provinzen beschäftigt seyn würden, da in der nächsten Woche die Vierteljahrs - Sessionen stattfänden. Unter den Bittschriften , welche sodann dem Hause vorgelegt wurden, befand sih eine vom Grafen Durham überreichte, die von ei-

. ner großen Zahl der in London praktisirenden Aerzte, welche Li-

centiaten des medizinischen Kollegiums sind, unterzeichnet war, die sich darúber beschweren, daß sie von gewissen Privilegien ausgeschlossen seyen, auf welche sie Anspruch zu haben glaubten. Lord Durham wies nah, daß sih in Lon- don und seiner Umgegend nur 203 Aerzte erster Klasse befänden, und hielt diese Zahl für viel zu gering bei einer so starken Be- völkerung. Jn Berlin, sagte er, das eine Bevölkerung von 249,000 Seelen habe, befänden sich 228 Aerzte, in Paris, bei einer Bevölkerung von 935,000 Seelen, 925; London aber, das eine Bevölkerung von 1,500,000 Seelen habe, zähle nur 203 Aerzte, von denen nur 108 in der Hauptstadt und in einem Um- kreise von 10 Englischen Meilen praktisirten. Berlin, fuhr er fort, habe 174 Chirurgen und Apotheker, Paris 159, London 2000. Nun beschwerten sich die Bittsteller darüber, daß Niemand als Arzt in London prafktisiren dürfe, wenn er nicht erst eine Prü- fung vor dem medizinischen Kollegium bestanden hätte, obgleich dieses Kollegium keine so große Verdienste besie, denn in den 200 Jahren, seitdem es bestehe, habe es nur 18 Bände an's Licht gefördert, während von den medizinischen und chirurgischen Gesellschaften auf dem Kontinent in den leßten 30 Jahren allein 80 Bände publicirt worden seyen; das Publikum leide durch das jeßige System großen Nachtheil, denn es befänden sich unter den von der Praxis ausgesc{lossenen Aerzten viele sehr tüchtige Leute, deren Rath und Hülfe ihm von nicht geringem Nußen seyn würde. Nachdem noch Lord Ellenborough bemerkt hatte, daß er sich der Ernennung eines Ausschusses zur Prúfung dieses Gegen- standes nicht widerseßen wolle, daß aber London doch wohl Aerzte genug haben müsse, da ja die Sterblichkeit in dieser Hauptstadt im Durchschnitt viel geringer sey, als in Berlin und Paris, denn in Paris verhalte sie sich wie 1 zu 32, in Berlin wie 1 zu 34, in London wie 1 zu 55, wurde die Bittschrift genehmigt. Unterhaus-Sißung vom 12ten. Jn dieser Sibung fam nichts von allgemeinem Juteresse vor, außer daß die Bill, wodurch der Stadt Hertford das Wahlrecht entzogen werden soll, die zweite Lesung erhielt, und die Bill, wonach die Frei- sassen zu Liverpool das Wahlrecht verlieren sollen, durch den Ausschuß ging. , Unterhaus. Sißung vom 13ten. Unter den Bitt- riften, welche in der Morgen-Sißung überreicht wurden, be- fand sich auch eine, in welcher die Polizei der Hauptstadt als den Grundsäßen der Britischen Verfassung. widersprechend dar- gestellt und das Haus ersucht wurde, dieselbe unter die Aufsicht der Orts-Obrigkeit zu stellen. Lord Howick, der Unter-Secre- tair im Ministerium des Jnnern, vertheidigte bei dieser Gele- genheit die Art und Weise, wie die Polizei verwaltet werde, und die Sparsamkeit, die bei der Verausgabung der dafür an- gewiesenen Gelder beobachtet worden sey, und Sir Robert Peel sprach die Ueberzeugung aus, das Haus werde auf diese Frage nicht eher eingehen, als bis der zur Untersuchung derselben niederge- seßte Ausschuß seinen Bericht werde abgestattet haben; Ausgabe, meinte er, sey ein sehr relativer Begriff, und wenn man die verausgabte Summe bestimmen wolle, müsse man nothwendig untersuchen, wie viel für Kleidung und Besoldung angewiesen worden, oder ob die Polizei zu Patronats - Zwecken gebraucht worden sey; Männer, die mit Autorität bekleidet seyen, müßten auch eine hinreichende Remuneration Can een- damit sie keiner Versu- chung ausgeseßt wären (hört!); Übrigens sey er sehr dagegen, daß man die Polizei unter die Aufsicht der Kirchspiels-Beamten stelle, und halte es für besser, die Regierung allein dafür verantwortlich zu machen ; sobald man die Polizei der Autorität der Kirchspiele unter- werfen wollte, würde die Verantwortlichkeit der Kommissarien und der Regierung vernichtet seyn, und in Zeiten einer Bewegung dürfte es sehr schwierig werden, die Kirchspiele zu einstimmiger Hand- lungsweise zu bringen. (Hört! Hört!) Der Major Beauclerk dagegen unterstüßte die Petition und erklärte die Polizei für eine sehr kostspielige Jnstitution; er hielt es für sehr verkehrt, daß sie unter der Aufsicht des Ministeriums des Innern stehe, und empfahl die Ernennung eines aus verschiedenen Kirchspielen zu wählenden Körpers, der eine Art von Polizei-Amt bilden und die ganze Hauptstadt- Polizei beaufsichtigen sollte. (Hört!) Die Zahl der Polizei - Soldaten wollte er bedeutend reducirt wissen, dagegen betrachtete er die jeßige Besoldung, nämlich wdchentlich eine Guinee für den Mann, als zu niedrig und sah darin den Grund, weshalb es so viele untüchtige Individuen darunter gebe. SirE. Codrington machte darauf aufmerêsam, daß sich unter der jeßigen Polizei die Diebstähle sehr vermindert hätten, und bemerkte, daß dadurch die vermehrte Ausgabe , welche diese Polizei verur- sache, hinlänglich aufgewogen werde. (Hört, hört!) Sir R. Peel erwiederte noch Einiges auf den Vorwurf, daß die Polizei mit der Verfassung im Widerspruch stehe, indem er sagte, daß un- ter dem alten System die Regierung in Fällen außerordentlicher Bewegungen und Tumulte zur Militgir-Macht ihre Zuflucht ge- nommen hätte, weil die alte Polizei nicht ausreichend gewejen sey, und daß man daher die Anwendung der Polizei in solchen Fállen unmöglich für verfassungswidrig ausgeben könne, da die Regierung sich früher sogar des Militairs habe bedienen dürfen. C Hört, hört!) Herr Cayley billigte zwar die je6ige

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