1834 / 81 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

Stände den Herzog ersucht, nah dem Privilegium der Wahl des Gerichts, eintretenden Falls sich für Va Rei S Bifetep dier das Reichs-Kammergericht zu erklären (S. 17). Als Beleg seiner freund- lichen Theilnahme könnten mehrere, den Hrn. v. Bülow selb} betreffende Details auf S. 59. u. a. angeführt werden. Wie liebreich er gegen Untergebene sich zu benehmen pflegte, zeigt folgende Anekdote (S. O spât Abends einen langen Aufsaß gefaßt und ihn dem Kabinetsrath Petersen zur Reinschrift in die Feder diftirt, als dieser nach redli- cher Vollendung îatt der Streubüchse das Dintefaß darüber ergießt. Run‘, sagte der Fürst, „so muß der Courier für diese Nacht ab- und auf morgen wieder bestellt werden; denn jeßt werden wir Beide wohl wieder die Arbeit anfangen múüssen.// Man erzählt bekannt- lich eine ähnliche Geschichte von dem Spanischen Philipp il. ; aber was det diesem eine Anwandlung von Gnade und Menschenfreund- lichkeit war, wie fle auch wohl Asiatischen Sultanen eigen zu seyn pflegt, das war dei dem Herzoge Karl Wilhelm Ferdinaud aufrich- tiges, menschliches Bedauern mit der Uebereilung eines von ihm sehr geschäßten Dieners.

Auch manche Schattenseite des Herzogs hat Herr von Bülow hervorgehoben. Wenigstens würde es die jeßige Zeit so nennen, daß er dem eben genannten Petersen, wenn er ihm auf Reisen folgte, mit seinem Kammerdiener fahren und speisen licß. Fn den achtzi- ger Fahren des vorige Jahrhunderts erschien dies freilich als ganz natürlich und keinesweges uttgerecht im Verhältniß zu einem Unter- gebenen. Eben so hat Herr von Bülow nicht verhehlt, daß der Herzog als Familienvater nicht geglänzt habe (S. 13), aber dafür mit aller Freude etnes Braunschweigischen Unterthans aus einem eigenhändigen Schreiben des Herzogs die Zufriedenheit mitgetheilt, die er über die Verheirathung feines Sohnes Friedrich Wilhelm (der bei Quatrebras am 18. Juni 1815 den Heldentod farb) mit der Prin- zessin Marie von Baden empfand. (S. 61 f) Diese Verbindung machte mit ihren Folgen die beste Lebensfreude des alternden Fürsten bis an sein tragisches Ende aus. Endlich ist auch die sichtbare Verän- derung in der leßten Regierungszeit des Herzogs seit dem Tode des Fräuleins von Hartefeld, seiner eôlen und bewährten Freundin, nicht unberührt geblieben, aber es wird auch mit überzcugenden Gründen fur den, der noch nicht anderweitig davon überzeugt war, dargethan, wie die Unterschrift jenes vielbesprochenen Manifeites bei Erdfnung des Französtschen Feldzuges von 1792 aur von den Verhältnissen geboten war und als eine Dbliegenheit seines Heerführer-Amtes an- gesehen werden muß, welcher er sich nicht entziehen konnte.

_ Ref. war noch ein Knabe, als er den Herzog von Braunschweig hei Gelegenheit einer Revue der zur Magdeburgischen Füuspection gehdrigen Regimenter zu sehen das Glück haite. Aber der würde- volle Anstand des Fúrfien und die freundliche Begrüßung, mit der er sich an den thm bekannten Gelehrten, in desscn Gesell(chaft fich Nef. befand, wendete, haben ihm die edle Gestalt nie vergessen las- sen. Mit um so größerer Freude ist er der Schilderung des Herrn

von Bülow, so wie den voriährigen Mittheilungen des Geheimen |

Raths von. Strombeck gefolgt.

__ Der uhrige Theil des Buches ist der Geschichte der Braun- [c)weigischen Lande and der persönlichen Verhältnisse des Verfassers, D) lange das Königreich Wesiphalen bestand, gewidmet, die leßten zchn Blätter dem Regierungs -Antvitte des Herzogs Feiedrih Wil- helm mit der UÜcderschrift aus Dante: Zia fu io s0l colui, che la desi a vizo averto (aber ich war’s allein, der freien Blicks die Spiße vot). Jm Königreiche Westphalen war Herr von Bülow erst Krüminal - Richter, dann als Präsident des Tribunals in Blanken- barg angestelt. Er bemerkt, wie auch Here von Strombecck vor ihm, daß die Gerichts-Berfassung derjenige Theil der Westiphälischen Ver- fassung war, der des meisten Beifalls theilhaftig ward, dagegen ta- delt er scharf die schamlose Sittenlosigkeit und undeutsche Äbgötterei am Hofe zu Kassel, die geheime Polizci, das Schauspiel und die echt Französische Mystification mit den Reichs - Ständen und erwähnt, wîe die Zufriedenheit mit der Verwaltung mehr durch die Persdn- lichkeit des Minisiers von Wolffradt, als durch die bureaufratische Ver- fassung und dieSucht zu centralisiren, herbeigeführt worden sey. Minister Siméon erhâlt auch bier (S. 9) sein verdientes.Lob. Der Durchzug Her- zogs Friedrich Wilhelm, einzelne Aeußerungen Úber Personen und Verhältnisse, die nie unterdrückte Liebe der Braunschweiger zu ih- rem Regentenhause, geben zu interessanten Erzählungen hinlängliche Veranlassung. Den Schluß des Büchleins macht die ersehnte Wie- derkunft des Herzogs Friedrich Wilhelm , seine ersten Regierungs- Handlungen, die Ernennung der oberen Staats-Diener, welche er zu Chef der Verwaltung wählte, doch Alles nur kurz und fast apho- itc.

Die Vorrede beschäftigt sih vorzugsweise mit den persönlichen Verhältnissen des gelehrten und geschäftskundigen Verfassers im Staats-Dienste nach der Auflösung der Westphälischen Herrschaft und nach dem Negierungs-Antritte des Herzogs Karl. Diese Erdrterun- gen nd zu speciell, als daß Ref. auf dieselben hier weiter eingehen E , in Braunschweig aher sind se gewiß mit Fnteresse gelesen wordeti. R

Der Herzog hatte eins in einex wichtigen und eiligen Sache ,

32A Meteorologische Beobachtung.

Dw riliner Bür 4s Den 29. März 1834. Amt. Fonds - und Geld -Cours- Zeitel. (Preufss. Cour.)

(Zf. Brief. etd i

Paris,

lf Brief. Geld | Sèvres.

4 4 R SDOEN? T UBRE 9, (5 A2 P

St. - Schuld- Sch. 4 ( 987 | 985 6Grofshz. Pos. da, 4 1027 ¡1947

Pp, Engl. Anul. 18. 9 11031 | (Ostpr Pfandbr. 4 | 992 |

Pr. Engl. Anl. 22.| 5 [1031 | §Porue. do. 4 [1061 |

Pr. Engl. Obl. 30.| 4 (937 | 932 EKur- u. Neum. do.| 4 4065 |

Präm.Sch. d.Seeh. —| 99r | 947 Schlezieche . do. 4 | 11054

Kurm Obl.1n.1.C.| 4 | 972 ( 971 #Rkst.C.d.K.-u. N. | 662 | 662

Neum. Int.Sch. Îo.| 4 972 j 971 1Z.-Sch.d.K. u. N H | 662

Berl. Stadt - Obl. | 4 | 99 —— 2 T E Königsb. do. | 4 | 98 | [Woll, vollw. Dok. |—/ 172 | | Ministeriums Elbinger do. | 44 971 l E Na de

Danz. do. in Th.|—| 37 | 362 FFriedrichad'or .. |—-| 134 | Bn

Wesipr. Pfendhr,! 4 991 99 TNisconto e L E 8

I C SNUE ‘N P DIL T D DT 3 SODO

Wechsel-Cours.

Brief | Geld

Aera E 250 F1I. Kurz E Ae

A E n. Da, 390 Mk. [Kurz | 4527

2, c - S B

E 800 Mk. |2 Mt. [152 11 Lonlon E : 4 LSi. S Nt, | 6 251 langen. Paris E 200 2E | Sli Eine i D N 150 B U l ou A AD A 150 F1. 2 Mi. S S E 100 R O. | (994 B O e 022 Ma O 2 | 1403 PALEISTU I E O G (3 VOCh | 202 —— E E L L 3 U Ma 600 F! Kurz | —- -

Auswärtige Börsen,

: Amsterâam, 15 März Niederl, wirkl. Schuld 495. 58 da, 948. Ausgesetzte Schuld 11, Kanz-Bill. 22. 425 Amort. 888, 319 7075 QVesterr. 9515 Preuss Prämien -Scheine —, Russ. (v, 1229) -—. (v, 1831: 94! 59 Span. 641. 32 402 : i

A ntwerpen, 14 März. gehören. _ Metall, 994. Span, 55 615. 38 404. Zinsi, 144. Neap. 88g. Bras. 725. Poln. Loose —. Î Wien, 15, März. 59 Met. 97%. 48 do. 881, Bank-Actien 124682. Loose zu 100 Fl. —. ;

Part.-O0bl 1377.

| Königlihe Schauspiele.

i Freitag, 21. März. Jm Opernhause: Fernand Cortez, Oper in 3 Abtheilungen, mit Ballets. Musik von Spontini. (Dlles. Th. und F. Elsler werden hierin tanzen.) . “V Schauspielhause: 1) Les premières amours, vaude- ville en 1 acte, par Scribe. 2) La première représeutation de: Les frères jumeaux, on: Prosper ect Vincent, vaudeville nouveau en 2 actes, du théâàtre des Variétés, par MM. Du- vert et Lauzanne.

Sonnabend, 22. März. Jm Schauspielhause: Zum er- stenmale: König Konradin, historische Tragödie in 5 Abthei- lungen und einem Voripiel, von Raupach.

Zu dieser Vorstellung bleiben die bereits gekauften, mit Donnerstag bezeichneten Schauspielhaus-Billets gültig; auch wer- den die dazu noch zu verkaufenden Billets ebenfalls mit Don-

105. —.

S 4DVod. Aktien 1517. G 2074, D L. 022 02

nerstag bezeichnet seyn.

Französischen, von Fr. Genée. Zum Beschluß: Zum er Der Zweikampf im dritten Stock, Posse in 1 Akt,

Sonnabend, 22. März. Die Familien Capuleti und

1834. | Morgens | Nachmitt. | Abends | Nach einmaliger Freitag, 21. März. r r E Er ; Beobacting, i : : Dr. Arendt. Luftdruck..… [341,5 9 “Par.|341, 5 6 Par 341,5 7 Par FQueliwärme 6, 5 ® N. e! SUNtvaune |— 4/09 N 447° N 324 RN o Q Thaupunkt ly 7,80 las 2,2 0 R. 1,49 R, Flußwärme A1 N. S G Dunssättg.| 85 pCt. | 99 pCt. | 66 pCt. kBodenwärme 2,9 ® R. Sranzösischen Wetter... | heiter. | heiter. ba / : Wind... NO. | O. | ONDO. Ausdünst. 0,0 5 6 * Rh, techi, Oper in 4 Atten. Wolkenzug | | | Niedersc:lag 0.

- HEAA E E D] L E M U LIRC E N

Ministern der auswärtigen Angelegenheiten und Vorgestern Mittag besuchten Jhre Majestäten, be dem Grafen von Montalivet, die Porzellan - Manufaktur voy

O4 heutigen Sizung ergriff zunächst Herr Mérilhou da z um das Gese zu bekämpfen und überhaupt das Sy

E E A i um erstenmale: Die Unzertrennli

Posse in 1 Akt, frei nah dem Französischen des 'Scribe, Len Akt, nach dem stenmale; nach dem

Mot,

Hierauf: Philipp , Drama in 1

von L. Angely.

Musik von Bellini.

E L O

eue#ñe

Nachrichten. 14. März. Der König arbeitete gestern mit

Im Laufe der gestern in der Deputirten-Kamme; gepflogenen Berathungen über den Gesetz - Entwurf wegen dy S politischen Vereine ließen sich die Herren Viennet, von R,, musat und Petit für und die Herren von Lamartine und Bignon wider den Gesez-Entwurf vernehmen. In dy L Wort, em i Die Centra \chenkten dem Rede nur eine sehr geringe Aufmerksamkeit. Jhm folgte zur Verthei 1_} digung des Geseßes Herr Dumont auf der Rednerbühne, un sofort stellte die Ruhe, die der Präsident kurz zuvor vergebliq F geboten hatte, sich von selbst wieder ein. “einig, E andere Deputirte ihre Meinung abgegeben hatten, wurde endli

die allgemeine Berathung geschlossen.

Die Deputirten des Depts. der obern Loire haben auf daz 1423 Bureau der Kammer eine große Menge von Bittschriften mit mehr als 22,000 Unterschriften niedergelegt, worin die Einwoh, k Ï ner jenes Depts. die Beibehaltung des Bisthums le Puy vey )

anzugreifen.

heutigen Blatte des Moniteur enthaltene Kdnigl Verordnung verfügt, daß vom 1sten k, M. ab das Departement | der Loire zur 7ten und das Departement des Allier zur 19ten Militair-Division geschlägen werden soll.

Der Marschall Mortier wird binnen Kurzem in Paris er wartet, um endlih den ihm übertragenen Posten eines Gou E verneurs des Jnvalidenhauses anzutreten. :

Der Kaiserl. Russische General Jominy ist vor einigen Ta gen aus St. Petersburg hier angekommen.

Der Ober -Stabsa'zt der Armee in Afrika, Dr. Chevrean, F ist am 21lsten v. M. nach einer langen und s{merzhaften Krank: | heit in Algier init Tode abgegangen. j

Gestern haben neuerdings mehrere beiter stattgefunden, die der Geselischaft der Menschenrechte an:

78, 60. fin cour. 78. 89. cour. 94. 95.

5Pproc, 5proc. Span,

det des Innern, :

gleitet voy

Nachdem noch einig F

L-L C A

Wagen in « | Chaisen gestelit.

Verhaftungen sfolcher At j

Den neuesten Nachrichten aus St. Etienne zufolge, dauern | die republikanischen Umtriebe daselbst noch fort; indessen ist die | Behörde auf ihrer Hut, so daß ernstlihe Besorgnisse wegen ci: | ner Störung der öffentlichen Ruhe nicht vorhanden sind.

Die Brigg „„Endymion“/ ist am 12ten d. M. von Bres| nach Martinique unter Segel gegangen, wo sie zu unserer Schiffs Station in den Antillen stoßen soll. Î

Heute schloß 5proc. Rente pr. compi. 104. 85. lin cour, f 3proc. pr. compt. Neap. pr. compt. 94. 89. fin perp. 622. Z3proc. do. 394. 5proc. Belg. 100. 5proc. Rdôm. 95:1

Frankfurt a. M., 17. März. Oesterr. 5proc. Metall. 9811,

892. 892. 21proc. 53. 1proc. 235, Br. Bank 1515. Part. - Obl. 1387. 1385. Loose zu ¡0 Holl, 5proc. Obl. von 1832 9312, 9Z1L4, Poln,

3 Preuß. Präm - Sch. 543. 541.

Redacteur Cottel.

E C F Bere

Gedruckt bei A. W. Hayn.

Befanntmachungen. Edictal-Ladung

reisen machte, hat sh der öffentlichen Ladung vom

antwortet. Art. 422. Th. 11. d. St.-G.-B. zum zweitenmale auf-

an s bei dem unterfertigten Untersuchungs-Gerichte zu stellen, da außerdem ivider ihn als einen Ungehor- samea den Geseßzen gemäß verfahren wird.

Den 34. Dezember 1833.

Allgemciner Anzeiger

E C A h A Nt: BBV T Md i Ute 00 i I Áv E54 A LECÍSE D 7 i A1 N Es PACEA L Ld t Ln A I C L I D L I E

genealogischen LTaschenbuchs

der deutschen gräflihen Häuser erscheinen. Die Giieder gräflicher Famiien werden um baldige portofreie Zufertigang sowohl vou Be- cichtigungen vorhandener als auch um Mittheilzng neh fehlender Genealogien (enthaltend a) eine kurze Notiz über die Abstammung und die wesent- lichsién geschichtlichen Ereignisse der Familien; b) An- gabe . der Confession und der Wohnsitze; c) Namhaftmachung der Chefs und aller lebenden Glieder, der Geburts- u. Vermählungstage, der Aemter und Würden; d) alle seit d. Ä. 1832 vorgekommenen Todesfälle) ersucht. s

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Königl. Kreis- und Stadtgericht München

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' Berlin, ‘PPorsdam

Preußifckch

Allgemeine

8-3

eitung.

ar G j S k : s f Mf 81 Berlin, Sonnabend den 22îen März L ————————————— - E ————————- S

Amtliche Nachrichten. Kronik. des Tages.

Seine Majestät der König haben den Rittmeister im sechs- ¿en Kürassier - Regimente, genannt Kaiser von Rußland, Lud- wig Uebel, in den Adelstand zu erheben geruht.

“Seine Majestät der König haben dem Hauptmann von Both, Compagnie - Chef in der Großherzoglich Mecklenburg- Schwerinschen Garde, den St. Johanniter-Orden zu verleihen n Majestät der Kdnig haben dem katholischen Schul- lehrer Handlo ß zu Nieder-Pomsdorf, im Kreise Müäntksterb erg, das Allgemeine Ehrenzeichen zu verleihen geruht. i

Des Königs Majestät haben den Ritterguts - Besißer und Kammergerichts-Assessor von Byla zum Landrath des Kreises Nordhausen, im Regierungs-Bezirk Erfurt, zu ernennen geruht.

Sonnemann

Mit dem lsten k. M. wird versuchsweise für die Sommer- Monate eine zweite tägliche Schnell-Post zwischen Berlin und Magdeburg in Gang geseßt werden, welche aus beiden Orten um 5 Uhr Morgens abgeht, und gegen Uhr Abends an bei- den Orten eintrifft. Zu dieser Schnell-Post kommen sechssibige Anwendung. Auch werden in nöthigen Fällen Bei- Hinsichtlich des Personen-Geldes und des Reise- Gepäcks treten dieselben Bestimmungen ein, welche für die bereits bestehende Berlin-Magdeburger Schnell-Post gültig sind. _

Zur Erleichterung des Reise-Verkehrs zwischen den Städten und Brandenburg ist bei der neu eingerichte- ten Schnell-Post das Personen-Geld für die Orts-Reisenden

zwischen Berlin und Brandenburg auf 1 Rthlr. 20 Sgr. und

zwischen ‘Potsdam und Brandenburg auf 1 Rthlr. festgestellt worden, wofür jedoch nur die freie Mitnahme kleiner Reise-Bedürfnisse bis zur Schwere von 10 Pfund gestattet ist.

Für die Orts-Reisenden zwischen Berlin und Potsdam kom- men bet dieser neuen Schnell-Post die für die Journaliere zwi- schen diesen Städten gültigen Bestimmungen in Anwendung.

Während des Bestehens der neuen Schnell -Post wird die Berlin-Potsdamer Journaliere i:

aus Berlin abgefertigt um 8 Uhr Morgens, um 11 Uhr Vormittags, um 2 Uhr Nachmittags, um 6 Uhr Abends, um 10 Uhr Abends,

und aus Potsdam im Sommer um 5 Uhr früh (im Winter um 6 Uhr früh)

um 9 Uhr Morgens, um 12 Uhr Mittags, um 3 Uhr Nachmittags, um 8 Uhr Abends.

Frankfurt a. M., den 15. März 1834.

Der General: ‘Postmeister, von Nagler.

Das 5te Stúck der Gese -Sammlung , welches heute aus- gegeben wird, enthält: unter E, Nr. 1509. das Allerh öchsteigenhändig vollzogene Pu- - hlications-Patent vom l5ten d. M., wegen der mit den beiden Kaiser-Höfen von Oester- reich und Rußland, hinsichtlich der Auslies- ferung politischer Verbrecher, getroffenen Stipulationen. Berlin, den 22. März 1834. Debits-Comtoir der Allgemeinen Gesez-Sammlung.

Zeitungs-Nachrichten. Ausl à D,

NU (ao

St. Petersburg, 1°. März. Se. Majestät haben dem Chef der Wsten Junfanterie-Division, General-Lieutenant Schemt- shushniko} l, zur Belohnung seines ausgezeichneten Diensteifers 5000 Dessátinen Landes erb-. und eigenthümlich verliehen. Durch einen Tages-Befehl vom 5. d. M. wird der Com- mandeur des Kürassier - Regiments des Großfürsten Michael, Oberst Milähn, zum General-Major befördert. Der Russische Jnvalide enthält folgenden Artikel: „Einer unserer Korrespondenten giebt uns aus Warschau einige interessante Nachrichten über die Zahl der im November 1830 in effefktivem Dienst gewesenen Generale, Stabs- und Ober- Offiziere und anderer Militair-Beamten der ehemaligen Polni- hen Armee, ferner Über die Zahl der während der Rebellion Gebliebenen und den jeßigen Aufenthalt der Uebrigen. Diesen Nachrichten zufolge, zählte die Polnische Armee, als die Empô- rung ausbrach: 30 V ale, 224 Stabs - Offiziere, 1898 Ober- Offiziere und 388 verschiedene, zur Armee gehdrende Beamten, als: Aerzte, Auditeure, Commissaire u. st. w., zusammen 2540. Von diesen sind während der Rebellion geblieben oder an Wunden und Krankheiten gestorben: 12 Generale, 35 Stabs- Offiziere, 177 Ober-Offiziere und 39 Militair - Beamten , zusam- men 263, „Nach wiederhergestellter, geseßlicher Ordnung im Königreiche, blieben daselbst oder kehrten zurü: 17 Generale, 153 Stabs-Offiziere, 1316 Ober - Offiziere und 325 Militair- Beamten, zusammen 1811. Jm Dienst bei den Kaiserl. Rus- sischen Truppen und zum Theil im Reiche wohnhaft sind: 7 Ge- nerale, 6 Stabs - Offiziere, 24 Ober-Offiziere und Z Militair- Beamten, zusammen 40. Von denen, die mit den Rebellen- Detaschements über die Gränze gegangen sind und von der Am-

Z Stabs - Offiziere, 45 Ober - Offiziere

Frankrei egangen : 6 Q gegang 50 NaG ber

und 2 verschiedene Beamten, zusammen I Schweiz gingen: 2 Stabs-Offiziere und 44 Ober-Offiziere, zu-

sammen 46. Der Aufenthaltsort ist unbekonnt von: 4 Ge-

neralen, 17 Stabs - Offizieren, 2909 Öber- Offizieren und 19 ver-

schiedenen anderen Beamten, zusammen 330. —- Somit sind

also von den 2540 Militair - Beamten und Offizieren der

ehemaligen ‘Polnischen Armee: 1811 im Königreiche ‘Polen,

40 im Reiche, theils im Dienste, theils wohnhaft, 263

im Felde geblieben oder sonst gestorben, 96, sicheren Nachrichten

nach, in Frankreich und der Schweiz und von 330 weiß man

nicht, wo sie sich aufhalten. Zu diejen lelztern gehören dieje-

nigen, welche während des Aufruhrs selbst verschollen sind und

alle seit dem Sturm von Warschau in den Reihen der aufrüh- rerischen Armee Gebliebenen und Gestorbenen, da von

diejen leztern keine offizielle Auskunft zu finden ist. Indem wir un- seren Lesern diese auf Dokumente, deren Authenticität bewährt ist, begründete Uebersicht mittheilen, kônnen wir nicht umhin, ißre Aufmerksamkeit auf den daraus deutlich hervorgehenden wirklichen Bestand der sogenannten Polnischen Emigration zu lenten, die im westlichen Europa so viel Theilnahme und |9o viel Unruhe erregt hat. Es is bekannt, daß in England, Franfreich und der Schweiz überhaupt mehr als 4060 Polutsche Auswan- derer gerehnet werden, die ihr Vaterland bei der Wiederher- stellung der geselihen Ordnung verlassen haben. Von diesen sind, wie oben gezeigt worden, nicht mehr ais 95, durch ihren Uebergang von Oesterreich nach Frantreich und der Schweiz bekannt, die wirklich in der Polnischen Armce einen- Offiziers- Rang gehabt oder in derselben Posten bekleidet haben. Rech- net man zu diesen die Hälfte der Verschollenen, die sich wahr- scheinlich auch im Auslande befinden, so beschränkt sich die Ge- \sammt-Zahl der Ausgewanderten, die wirklich im Dienste ihres Vaterlandes gestanden haben, auf 259 und kann in keinem Falle iber 300 betragen, Der Rest besteht demnach aus Leuten ohne Namen, ohne Stand, ohne Existenz - Mittel, ohne Erziehung,

die sich eigenmächtig den Offiziers-Titel anmaßen ; aus Warschauer und Litthauischen Studenten, die ihre Studien nicht einmal be- endigt haben; aus Dienstboten und allerlei Menschen aus der untersten Volksklasse, die, dem Müßiggang und allen Lastern er- geben, kein Mittel mehr wissen ihre elende Existenz zu fristen, als indem sie in den Staaten, die ihnen eine Zuflucht gewäh- ren, innere Unruhen und Zwietracht zu erregen suchen.“ | Der General-Lieutenant Bazaine, Inspektor der Communt- cations Wege und Direktor des A astitlirs für diesen Dienstzweig, ist zum Mitgliede der Königlich Schwedischen Akgdemie der Wissenschaften zu Stockholm ernannt worden. i : Zur Beförderung der Landwirthschaft in Rußland hat die Kaiserliche freie dkonomische Gesellschaft beschlossen, auf ihre Ko- sten in der landwirthschaftlichen Schule der Gräfin Strogono}f 20 junge Leute erziehen und zu künftigen Guts-Verwaltern agus- bilden zu lassen. : O Bei der Untersuchung einer vor das General-Auditoriat ge- brachten Sache wegen eines in einer lutherischen Kirche began- genen Diebstahls war dieses Auditoriat auf Schwierigkeiten hin- sichtlih der Fällung des Urtheils gejtoßen, die aus dem Mangel an einem bestimmten Gesetze, wodurch die Kirchen fremder christ- licher Religions - Parteien in einem solchen Falle der Griechisch- Russischen gleichgestellt würden, entsprangen. Diesen Umstand stellte der Kriegs - Minister dem Kaijer vor und erhielt darauf den Allerhöchsten Bescheid, daß in Zukunft die über den Kirchen- Raub bestehenden Geseße mit gleicher Kraft auch auf die Kir- chen anderer christlicher Religions - Parteien angewandt werden sollen, und daß daher fúr einen in diejen leßteren begangenen Diebstahl die auf den Kirchenraub geseßte Strafe zu verhän- en sey. E G E St. Petersburg und Moskau is eine wohilfeile Diligence cingerihtet worden, welche die Fahrt zwischen den beiden Hauptstädten in siebentehalb Tagen zurücklegen wird. Der Entrepreneur, Herr Papkoff, hat ein Privilegium auf 10 Jahr erhalten. Die Wagen werden den Namen „, Sideika ‘/ führen, mit einem Pferde bespannt jeyn und Tag und Nacht fahren; älle 27 Wers soll frischer Vorspann vorgelegt und eine Stunde geruht werden, so daß die Diligence täglich 108 Werst mit 4 Ruhestunden zurücklegen würde. Die Form der Wagen wird der einer Kibitke gleichen; im Jnnern werden 3 Und vorn 2 Passagiere Pla haben; den Preis für die ersteren Pläße ist 17, der für die. legteren 12 Rubel. Aus jeder Hauptstadt wer- den alle Morgen zwei solcher Wagen, der eine um 6, der andere um 8 Uhr, abgehen. i : : Ueber das Zoil-Amt von Georgenburg wurden im vorigen Jahre fúr 6,085,139 Rubel Waaren, worunter namentlich Ge- traide, Fichtenholz und Lein, ausgeführt und für i 850,402 Ru- bel Waaren, worunter hauptsächlich Heringe und Seidenzeuge, eingeführt. Die Ausfuhr von Gold- und Silbermünzen betrug nur 156,165, die Einfuhr dagegen 3,905,184 Rubel.

Frankrei.

París, 14. März. Das gestern von dem Präsidenten der Deputirten-Kammer gegebene Diner war hôchst glänzend. Es waren zu demselben eine große Anzahl von Deputirten und mehrere Mitglieder des diplomatischen Corps eingeladen. Der Herzog von Orleans, noch in der Genesung begriffen, entfernte ich sehr zeitig. is e in der gestrigen Sißung der Deputirten-Kam- mer das Protokoll verlesen worden war, verlangte Herr Aug. Portalis zur Berichtigung desselben das Wort. ¡Jch bitte die Kammer,“ sagte er, „zu erlauben, daß in das Protokoll ein- geschaltet werde, daß ih gestern in dem Augenblicke, wo der Minister des Jnnern einige von mir gebrauchte Aeußerungen rúgte, niht anwesend war. Wäre ich zugegen gewesen, #0 würde ich dem Herrn Minister bemerklich gemacht haben, daß ich als JZustizmann nicht von ihm, und als Deputirter von Niemandem ab- änge. Jch danke der Kammer, daß sie durch dasOrgan ihres Prásiden-

nestie keinen Gebrauch gemacht haben, sind von Oesterreich nach

ten die parlamentarische Unabhängigkeit aufrecht erhalten hat. Uebri

gens werde ih sets bereit seyn, meine Rechte als Deputirter und als richterliher Beamter versönlih zu vertheidigen. Man hat sich úber die von mir gebrauchten Ausdrücke beklagt; ih werde dieselben nicht zurücknehmen, denn sie sind die gewissenhafte Darlegung meiner innigsten Ueberzeugung. (Murren im Cen- trum.) Leute, denen man erlaubt , sich in bürgerliche Kleidung zu werfen, sich mit Stöcken zu bewassnen, und von denselben nah eigenem Gutdünken Gebrauch zu machen, solche Leute

nenne ich Assommeurs. Jch wundere mich, daß der Herr Minister meine Worte zu inkriminiren gesucht hat. Ich lasse

ihm und seinem Polizei-Präfekten mehr Gerechtigkeit wiederfah- ren; ih greife ihren Charakter nicht an, jondern behaupte nur, daß die von ihnen angeordnete Maßregel abscheulich is; und indem ich dies thue, erfúlle ih meine Pflicht als Deputirter, als Justiz-Beamter und als rechtlicher Mann.“ (Beifall.) Der Präsident bemerkte, daß keine Berichtigung des Protokolles nô- thig sey, indem die eben abgegebene Erklärung des Herrn Por- talis in das Protokoll der heutigen Sißung aufgenommen, und somit der Zweck des Herrn Portalis erreicht würde. Von den im Laufe der Sigung gehaltenen Reden über den Geset-Entwurf wegen der politischen Vereine, war die des Herrn Bignon un- streitig die gehaltvollste, und in so fern auch die wichtigste, als er der erste Redner der gemäßigten Opposition war, der über diesen Gegenstand. das Wort nahm. Er äußerte sich im Wesent- lichen folgendermaßen ; Os y 6 Viki Umsiände, m. H., wo nan den Regierungen nicht besser dienen kann, als wenn man ihnen zu mißfallen weiß. Auch giebt es Umstände, wo man dieselbe Pflicht gegen die Völker zu er- füllen hat, und diese leßtere Pflicht nicht weniger heilig, als die erstere. Beide Umstände scheinen mir in diesem Augenblicke veret- nigt zu seyn. Allerdings wollen wir die Regierung nicht ohne Waf- fen gegen ihre Feinde lassen; man verröckt die Frage, wenn man von einer solchen Hypothese ausgcht. Der größte Theil der bis 1ebt zu Gunsten des Geseß-Entwurfes gehaltenen Reden scheint feinen andern Zweck gehabt zu haven, als etwas fesizusiellen, was noch kein ver- nänftiger Mensch bestritten hat. Es wäre in der That abgeschmat, wenn man von irgend einer Regierung verlangen wollte, daß sie Privat-Vereinen das Recht zugestehen sollte, ofen an threm Um- siurze zu arbeiten, ohne daß sie die gegen ihre Exisienz gerichtetett Angrife zurückweisen könnte. Es ist mehr als ein Recht, es is eine Pflicht für jeden politischen Kdkper, besonders wenn er durch den Willen des Volkes gegründet i, für seine Erhaltung zu sorgen. Aber um sich im Voraus gegen feindselige Vereine sicher zu ftellen, darf man nicht das Assoctations- Recht selbsi angreifen und ver- nichten. Diejenigen der jehigen Minister, die gleich nah der Juli- Revolution Mitglièder des Kabinets waren, wollten es auch nicht fo verstanden wissen. Damals gaben ste zu, daß die Regierung die Verpflichtung habe, die Rechte der S mit den Vorsichts- Maßregeln, welche das große Interesse der dentlichen SOLE er- heishe, zu vereinigen. amals dachten sie daran, das Associations- Recht zu regeln, aber nicht, es abzuschaffen. Jch gesiche, daß ich , mit jenen Erinnerungen beschäftigt, nicht auf die Sprache ge- faßt war, deren sih_ der Minister des dfentlichen Unterrichtes ge- fiern bedient hat. Das Auffallendsie für mich in der glänzenden Rede des Ministers waren die grofen Lobsprüche, die er dem Mt- nisterium ertheilte (Gelächter), und die ziemlich lebhaften Schmä- hungen gegen die beiden Parteten, welche thm Hindernisse in den Weg legen. Da ih weder zu der einen noch zu der andern dieser beiden Parteien gehdre, so habe ih sie nicht zu vertheidigen; aber ich bedaure, eine Absicht des Minisiers aufdecken zu zaûssen, die er troß einiger oratorischen Ausflüchte ziemlich schlecht verhehlt hat, die Absicht nämlich , auf eine Seite dieser Kammer einen Theil des Tadels zu werfen, der angeblich nur eine Partei außerhalb derselben treffen sollte. Wir könnten dieselbe Methode anwenden und dann hinzufügen: Wir sprechen nicht von Euch, sondern von Eurer Par- tei! Das Beispiel ist aber nicht que, und wir befolgen es deshalb nicht. Wir wollen lieber sogleih zu den Lobsprüchen Übergehen, welche das Ministerium sich selbs ertheilt. Der Minister des df- fentlichen Unterrichts, um eine der von ihm bezeichneten Parteien u charafterisiren, behauptet, daf: dieselbe abgenußt und E rgend etwas zu erfinden, und daß uns doch vor allen Dingen Reues noth thue. Wir, fügt der Minister hinzu, wir sind die Männer des Fortschrittes! Der Augenblick zu ciner solchen Behauptung ist wirklich anz vortrefflich gewählt. Der Beweis liegt in der That vor. Das Neue, womit uns der Minister beschenkt, is seltsam, der Fortschritt bewundernswürdig. Aber if dieser Geseß-Entwurf, der dem Mini- sier Gelegenheit giebt, sein shdpferisches Genie anzupreisen , auch wirklich neu? Ein in demselben Geiste abgefaßtes Geseß wurde schon unter der Restauration entworfen. Die damalige Regierung hâtte es gern vorgelegt, aber sie wagte es nicht; das jeßige Mini- fierium if kühner. Es giebt, m. H. , etne edle, großmüthige Art von Propaganda, die allein einem Lande wie dem unsrigen ziemt, und die darin besteht, daß man, die Unabhängigkeit anderer Staaten achtend, der firengen Geseßgebung der unumschränften Regierungen das {dne Muster einer milden Geseßgebung entge enhält , welche dem Rechte der Bürger volle Freiheit bis zu dem Punkte läßt, wo das dfentliche Futeresse ein Gegengewicht erforderk. Wie traurig wäre es, wenn man auf einen solchen Vortheil verzichten wollte. Fch sage nicht allein : Was werden die Völker denken, die uns bis jeßt unsere Jnstitutionen und unsere Gesetze bencidet haben ? sondern ich frage auch, was werden die fremden Regierunge! denken , wenn fie den inquisitorischen Geist des Fhnen vorliegenden Entwurfs gewahr werden? Wir wollen nicht hofen, daß die Maßregel unserer Regierung mit ähnlichen Plänen anderer Kabinette in Verbindung stehe, aber, was auch der Minister des dffentlichen Unterrichtes gesagt Haben mag, #0 is es doch nur zu wadr- daß die Furcht eine große Rolle bei den Beschlúsen unserer Regierung spielt. Um erecht zu seyn, müssen wir hinzufügen, ohne dies indeß für eine nt utdigung gelten zu lassen, daß sie ein allen Ländern gemein- schaftliches Gefühl theilt. Die Furcht is| es in der That, welche heutzutage Europa beherrscht. ieser Zustand erklärt ein ziemlich auffallendes Räthsel. Jnmitten jenes Fiebers der allgemeinen Furcht/ giebt es einen Fürsten, das Oberhaupt cines schwachen Staates, der Europa in Aufregung erhält, es jeden Augenblick beunruhigt, und unaufhdrlich das, was man schon für abgemacht hielt, wieder in Frage stellt, bloß weil das Uebel der Furcht aicht bis zu ihm gedrungen dieser Fürst i| der Kdnig von Holland! Wenn es cine Meran giebt, der die Furcht fremd seyn sollte, so i es die Französische; denn sie allein könnte Len unbderechenbaren Vortheil haben, sih die Vblker zu Freunden zu machen, deren Re- gierungen sie vielleicht bekämpfen müßte; und doch hat - unsere Re-

ierung seit den ersten Tagen ihrer Existenz vor allen anderen der

urcht gehuldigt. Der energischste unserer Minister, Casimir Périer, konnte der Anfieckung nicht entgehen. Seine besten Freunde sahe1

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