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0a A Diät. n:
Karte von Norddeutschland und dem ganzen preu- ßischen Staate, nach den von dem statistischen Bureau zu Berlin mitgetheilten Nachrichten, in 24 Blättern.
1833.
__ Nachdem der preußische Staat im Jahre 1816 auf seiner
jeßigen Bodenfläche begränzt und in Provinzen, Regierungsbe-
zirke und Kreise neu vertheilt worden war, erwachte das Be- dürfniß, für den gewdhnlichen Gebrauch im Geschäfts: und Ge- werbsleben Karten davon zu besißen, welhe die Namen aller
Ortschaften enthielten, die als Städte, Flecken, Dörfer oder un-
ter sonst andern Benennungen einen selbstständigen Gemeinever-
band bilden; und deren Preis noch mäßig genug wäre, um de- nen, die solches Bedürfniß fühlten, die Anschaffung in großer
Halle, bei Karl August Kümmel.
Allgemeinheit zu gestatten.
Das statistische Búreau des preußischen Staats hatte mit den Hülfsmitteln, welche damals benußt werden L éine Karte vorbereitet, die nah seiner Ansicht diesem Bedürfnisse möglichst gnügen sollte. Eine rechteckige Tafel, warauf der preu- ßishe Staat in seiner natürlichen Größe dargestellt würde, múßte in ganzen Zahlen 156 geographische Meilen lang, und 102 solche Meilen breit seyn; oder, mit hier hinlänglicher Genauigkeit, die Ne Meile zu 23,600 preußischen Fußen gerechnet, eine ánge von 3,681,600 Fuß und eine Breite von 2,407,200 Fuß Wird nun der Maaßstab der Karte zu „55! 575 der wirk- lihen Größe angenommen, so würde die rechtwinkliche Tafel, wor- auf der preußische Staat nah diesem“ verjüngten Maßstabe ver- Ce werden éönnte, 6, , ; « Fuß lang, und 4, „, 2 Fuß breit eyn; das ist, man könnte die Karte auf sechs Blätter ir Landkartenformate bringen, von etwas über zwei Fuß Länge und Breite. Dabei wird eine geographische Meile nur -5,°- Zoll oder nahe 55 Linien lang. Jn Gegenden, wo die Ortschaften, welche einen selbstständigen Gemeineverband bilden, im Durchschnitte etwan eine halbe Meile weit von einander liegen, also gemeinhin vier Namen auf die Quadratmeile kommen, giebt dieser Maaßstab noch Raum genug für eine deutlihe Schrift: und da der bei weitem größte Theil des preußischen Staats nur ohngefähr in solchem Maaße bebaut ist; so wurde dieser Maaßstab gewählt, um die Karte auf einen möglichst kleinen Raum zu bringen, das istmdglichst wohlfeil zu stellen; obwohl nicht verkannt wurde, daß in den dichter bebauten Gegenden die Schrift zu gedrängt und deshalb für die meisten Augen allzu ermüdend wird. Der Buch- händler Kümmel zu Halle übernahm den Verlag dieser Karte, und sie erschien im Laufe der nächsten Jahre; doch nicht in sechs glalea, sondern in 24 fleinen Blättern, weil um den Stich und bdruck zu erleichtern, jedes Blatt in vier Abschnitte getheilt Einzelne Sektionen konnten nun wohlfeil nah Jedes
haben.
wurde.
in großem
Bedürfniß verkauft werden: wer groß ed ; den: wer große Blätter wegen der Ue- bersicht vorzog, konnte leicht eine beliebige Anzahl von Abtheilun-
gen zusammenseßen lassen, wie sie für seine Zwecke paßt ; E : Zwecte paßte. Titelblatt dieser ersten Ausgabe tèägt die Jahrzahl 1820.
Das Sie
wurde das Vorbild der meisten Karten des preußischen Staats,
die seitdem erschienen.
Auch ward fortwährend an ihrer Ver-
besserung gearbeitet, Vieles auf den Platten nachgetragen; Cin1-
ges ganz umgestochen.
Mit allen Verbesserungen, welche Zeit und Erfahrung er- forderten und gewährten, mit den reichern e De seitdem für viele Gegenden des Staats, besonders für die west- lichen Provinzen desselben, zugänglich werden, erscheint jezt eine neue Auflage dieser Karte unter dem oben angegebenen Titel. Sie liegt ganz vollendet dem Verfaßer dieser Anzeige vor, soll jedoch nur ausgegeben werden, wenn eine hinlängliche Zahl von
Subskribenten den Verleger einigermaßen sichert.
Der preußische Staat kann seiner eigenthümliche nach nicht dargestellt werden, ohne den der ne E M a os tem größten Theil der deutschen ‘Bundesstaaten mit ihrem gan- zen Gebiete vollständig in denselben rechteckigen Rahmen einzu- \hließen, der ihn umfaßt. Es sind dieses namentlich folgende acht und zwanzig: Das Königreich Sachsen und die Lande der vier
Regenten ernestinischer Linie, Weimar - Eisena, Meiningen- *
Hildburghausen, Altenburg und Koburg - Gotha: dann die
Lande der drei Linien des
Hauses
Anhalt ,
Bernburg,
Dessau und Köthen, der beiden Linien des Ha S Jauses Schwarz-
burg-Sondershausen und Rudolstadt, und der beiden B
Hanover und
nien der Fürsten Reuß. Ferner das Königreich
Herzogthum Braunschweig , die Lande der
Großherzoge zu
Mecklenburg - Schwerin und Streliß, und zu Holstein - Olden- *) und Land-
burg. gräflichen Hessischen Lande, das Herzogt
Dann die Kurfürstlichen , O
thum Walde, Lippe - Detmold, und Sl ! ) i »aumburg. vier freien Städte, Lübeck, Hamburg, Bremen ad Frankfurt.
Außerdem befindet sich das Herzogthum Holstein mi : i S mit Laue und das ganze Großherzogthum Luxemburg auf der Karte.
um Naßau, Fúrsten- Endlich die
nburg Alle
diese Länder sind mit gleichem Fleiße, wie der preußiscl
| / e Staat dargestellt : die Karte verdient daher mit Recht Vi O Karte von Nord-Deutschland und dem preußischen Staate, ob- wohl sie ursprünglih nur zur Darstellung des leztern bestimmt
Der Subscriptionspreis der Karte ist 14
: i cr ispreis der . 4 Thaler, went blos der preußische Staat illuminirt erscheint, und 16 Thaler, wenn die sämmtlichen norddeutschen Bundesstaaten durch Farben un-
war.
terschieden sind.
Diese Preisverschiedenheit entsteht nothwendig
durch die große Schwürigkeit der Bearbeitung i i
| : g im zweiten welcher doch in sofern der bei weitem günstigste i, als L natürlichen Verhältnisse des preußischen Staats anschaulich macht den nicht nur Sprache und Sitten, sondern auch alle Bande
*) Mit Ausnahme der abgesondert südlicher belegnen Stadt
| Wimpfen.
G SÄÜTURPTAI G; R IED D a5 E iem E ————————— ai idi R R E O O A M Zar E ins
Literarische Anzeigen.
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Ein höchst wichtiger Gegenstand der bürgerlichen Verfassung wird in dieser kleinen Schrift einfach und gefällig behandelt. Nicht Ansi.ÿten allein, auch Winke und Vorschläge werden darin gegebrn, wie der Ge- werbfreiheit unbeschadet, die Ordnung in dem ehr- Ene aSiT VArte ter O Met erhalten werden ¿n ; rfte sie niche nur Männiern von amt- ¡wie der aller frühern Jahrgänge i r. sd lichem Berufe, sondern allen Meistern, mögen se sich ie Sammildns aller Sabrddiee von 11 zunftig oder patentirt nennen, zu empfehlen seyn.
Oesterreichisch - militärische Zeitschrift 1834. ft
E r ft e i; Dieses Hefe is so eben an alle Buchhandlungen ver- sendet worden. Inhalt: L. Seschichte der M eiaoirreine
338
des Verkehrs, welche die Lage der Landestheile knüpft, innigst mit dem nördlichen Theile Deutschlands verbinden. : Wie wichtig auch für die ‘Provinz Preußen insbesondre das Verhältniß gegen Polen erscheinen dürfte, welches in seinen jeßbigen Gränzen größtentheils auf der Karte hätte dargestellt werden können: so hat eine Ausdehnung derselben in dieser Rich- tung „hin dennoch zum Theil der Beigabe einer Uebersicht des Flächeninhalts und der Bevölkerung der dargestellten
Staaten vom Jahre 1831 weichen müssen. Es is die- ses eine den Forderungen des Zeitalters dargebrachte Huldi- gung, der sich nah dem Vorgange zunächst französischer Karten, und einer nun fast allgemein gewordnen Sitte, ein Verleger niht wohl entziehen kann. Jedenfalls veralten diese statistische Tabellen früher als die Karten, wozu sie als Beiwerk gehören : indeßen wird, wenn dieses auch hier geschieht, das hauptsächlich damit angefüllte 24e Blatt leicht durch ein Neues erjest werden können, und der sorgsame Verleger auch hierin nicht ermangeln, die Karte stets, wie bisher, mit den neue- sten Fortschritten der Wissenschaft in Ebenmaaße zu erhalten. im preußischen Staat findet eine neue Volkszählung bereits am Schluße des gegenwärtigen Jahres statt, e x Die Theile des Königreichs Polen, welche die statistische Tabelle nicht bedeckt, sind mit derselben Sorgfalt, wie die preußi- schen und deutschen Staaten ausgeführt, und gewähren eine nüßliche Uebersicht der Gegenden von der preußischen Gränze bis über die Pilica und den Wieprz hinaus. Auch der in Sü- den angränzende Theil der östreichischen, baierschen, würtemberg- schen und badischen Länder ist mit Sorgfalt behandelt; und ge- währt eine gute Uebersicht der Gränzverhältniße. Jm Westen konnte die Kazte nicht bis an die für den deutschen Handel so hochwichtigen FlußmÜündungen reichen, ohne allzuviel Fremdarti- ges aufzunehmen: man vermißt daher Rotterdam und Antwer- pen; doch erscheint noch Amsterdam, Jin Norden sind beide Belte ganz und der Eingang zum Sunde sihtbar, und nach guten Quellen dargestellt. :
__ So sind für einen sehr mäßigen Preis die Mittel gegeben, die räumlichen Verhältniße des preußischen Staats und Nord- Deutschlands mit allen für allgemein staatswirthichaftliche und gewerbliche Verhältnisse völlig hinreichenden Einzelnheiten sehr Übersichtlich aufzufaßen. Karten, welche diese Bestimmung er- füllen, sollten, wie beliebte Lehrbücher, mit beständig fortschrei- tenden Verbesserungen von einer Generation zur andern Über- gehn, und würden hierdurch einerseits zu einer großen Vollkom- menheit, andrerseits zu einer sehr ausgebreiteten Anwendung gelangen. Es kann aber das Eigenthum an einer Landfarte bei weitem weniger bewahrt werden, als das Eigenthum an einer Schrift. Den Nachdrucker trifft das Gese, wenn er auch Format, Eintheilung in Bände und Titel ändert, zuseßt oder wegläßt. Aber grade diejenigen Landkarten, welche von allgemeinem Gebrauche find, dienen fo leicht zur Grundlage von Werken, die man Nach stiche nennen müßte, wenn dieses Wort in derselben Ausdehnung von Karten gebraucht werden könnte, worin das Wort Nachdruck® von Schriften gebraucht wird. Dieses Verhältniß macht es fast unmöglich, Karten herauszuge- ben, deren Preis im Verhältniße ihres Werths so gestellt wird, daß — wie bei beliebten Lehrbüchern — nur ein starker, viel- jährig anhaltender Absatz für die darauf verwandten Kosten ent- schädigen kann. Auch den Verleger der hier angezeigten Karte drücken solche Verhältniße, und nöthigen ihn, sich durch den Versuch einer Subscription zu sichern, der bei der wahrhaften Genieinnüsigkeit seines Unternehmens zahlreiche Theilnehmer zu wünschen sind. H;
-
; Meteorologische Beobachtung. 1834. Morgens | Nachmitt. | Abends | Nach einmaliger 22 März. | 6 Uhr. | 2 Uhr. | 10 Uhr. | Beobachtung.
Luftdruck.. [338,9 2 Par. |337,0 s ‘Par [336,9 3! Par Quellivärme 6,49 R, Luftroärme |4- 3,5 ° R.|+ 4,82 Mi 2/9 2 N Thaupunkt |— 0,4 R.\4+ 0,2 N.)
0,00 R ¿slußwärme 3,8 2 N
Ulle
Dunsisättg.| 71 pCt. | 68 pCt. | 73 pCt, [Bodenwärme 3,2 ® R Wetter... | halbheiter. | bedectt. u S : S Wind... | W. N W. Uusdünft, 0,0 s 1 " Rh. Wolkenzug pf E | 8. . —- Niederschlag 0,0 4 1 "Rh.
tre R ——-
Auswärtige Börsen,
Amsterdanm, 18 März Niederl. wirkl. Schuld 4913, 50 do. 95 Ausgesetzto Schuld 15, Kanz - Bill. 224. 418 Amort. 89. 312 712. Oesterr, 6, Preuas Prämien-Scheine 965 - Russ. (v 1834. 142, 58 Sau, 0412 32 406. : Antwerpen, 17 März. t: E Span. 58 614. 38 40 Zinsi, 141. Neap. 881, 39 Cons. 902. Bra 218 A E 97 £/008. Mg. 8. 155. Span, ; S O2 22 497 G L Me M08. Bely So Gt O E N E E
Wien, 18. März.
58 Met. 9797. 45 do. 88,75 Bank-Actien 1253. Loose zu 4100 Fi. 2042,
Part.-Obl. 1372.
: Königliche Schauspiele. Montag, 24. März. Jm Opernhause: Die Lichtensteiner, dramatisches Gemälde in 5 Abtheilungen, nebst einem Vorspiele von Bahrdt. j i: Im Schauspielhause: 1) Monsienr Beausils, comédie en 1 acte. 2) La seconde représentation de: L’art de se faire aimer de son mari, vaudeville nouveau en 3 actes, par MNM. Devillenenve et Dupeuiy. i
y
male wiederholt: König Konradin, historishe Tragödie i Abtheilungen und einem Vorspiel, E E lu: Mittwoch, 26. März. Jm Opernhause: Zum erstenma wiederholt : Die Wittwe und ihr Mann, Lustspiel in 1 Aft 4 L, Angely. Hierauf: Die Maskerade, komisches Ballet ‘in 7 Akt. (Dlle. Th. und F. Elsler werden hierin tanzen.) 4
m Schauspielhause: Französische Vorstellung.
4 as Anfang dieser beiden Mittwochs - Vorstellungen ist_un
E:
Königstädtisches Theater.
Montag, 24. März. Zum erstenmale wiederholt: Die Enq, länder in Paris, Posse in 4 Akten, von Charlotte Birch-Pfeiffer, Vorher: mol allen Frauen, Lustspiel in 1_Akt, von Castelli.
Dienstag, 25. März. Nach Sonnenuntergang, Lustspiel in 2 Akten, von G. Loß. Hierauf: Graf Schelle, Posse in 3 Akten von L, Angely. \ 2 Akten, nach dem Jtaliänischen, von Seyfried. Musik von Bellini A TACROME E T E S E S R R R E T E E R E R N I E
Neueste Nachrichten. __ Paris, 17. März. Der König musterte gestern früh j Hofe der Tuilerieen und auf dem A O M Regimenter, 1 Kavallerie-Regiment, 4 Batterieen und 1 Batail, lon vom Jungenieur-Corps, und ließ nach der Revue diese Tru pen Wu sich vorbei defiliren. p
Der neu ernannte Bischof von Clermont le ) den üblichen Eid in die E Majestät B a : Die Deputirten-Kammer seßte heute die Berathun úber den Gejeß-Entwurf gegen die politischen Vereine fort. Di dentlichen Tribunen waren wo möglich noch zahlreicher, als an den vorhergehenden Tagen beseßt, und auch die Deputirten hat: ten sih in ungewöhnlicher Menge eingefunden. Von den vielen in Vorschlag gebrachten Amendements wurde demje- nigen des Herrn Bérenger (dessen wesentlichen Jnhalt wir bereits gestern mitgetheilte haben) die Priorität zuerkannt Nachdem Herr Bérenger seinen Antrag näher entwickelt hatte trat der Minister der auswärtigen Angelegenheiten zur Bekämpfung desselben auf, während Herr Odilon-B arrot das Amendeinent vertheidigte. (Wir werden auf diese interes: sante Sigung ausführlich zurücktommen.).
__ Der- heutige Moniteur enthält den amtlichen Bericht des Contre-Admirals Dupotet, Gouverneurs von Martinique, über die Ereignisse, die sich im Monat Dezember v. J. in dieser Kolonie zugetragen haben. Durch die Brigg „„Endymion“/, die am fáten d. M, Brest verlassen hat, sind dem Gouverneur neue Verhaitungs-Befehle Übermacht worden,
Der „¡Conciliateur‘‘, ein ministerielles Blatt, is seit gestern eingegangen. h i
Jn Bordeaux war am 12ten d. M. die Nachricht von ei ner in Madrid ausgebrochenen Revolution verbreitet; man ging so weit, daß man behauptete, die verwittwete Königin habe sich genöthigt gesehen, die Hauptstadt zu verlassen, und die Verfas: sung vom Jahre 1810 sey proklamirt worden. Bei dem Abgange eines Couriers aber, der am 9ten aus Madrid abgereist und ge stern hier eingetroffen ist, herrschte an jenem Tage dort noch die vollkommenste Ruhe. Die von diesem Couriere mitgebrachtcn Nachrichten (wie sie das Journal-des Débats mittheilr) lau: ten also: „Madrid den 8ten Abends. Heute is der erste für die Bildung der National - Miliz bestimmte Tag; um 2 Uhr hatten sich bereits 1080 Einwohnee für die Junfan- terie und 200 für die Kavallerie einschreiben lassen. Die schlechte Aufnahme, die das Dekret über die städtische Miliz beim Publi: kum gefunden, hat die Herren Burgos und Zarco del Valle ge- nôthigt, ein zweites zu erlassen, wodurch die Haupt-Bestimmun- gen des ersteren wieder zurückgenommen werden. Man verdankt diese wichtige Aenderung den energishen Vor- stellungen mehrerer Provinzen und namentlich Cataloniens. Hr. Sarmiento und noch ein anderer Diplomat sind mit eigenhän- digen Briefen der Donna Maria in dieser Hauptstadt einge- troffen; der Zwecê ihrer Sendung is zur Zeit noch unbekannt, Der General Morillo hat einen Rückfall bekommen, und in St. Jago de Compostella, der Hauptstadt von Galizien, hat man eine Verschwörung entdeckt, in deren Folge mehrere Ver- haftungen vorgenommen worden sind.“ — Kein hiesiges Blatt giebt heute neuere Nachrichten aus Madrid, so daß die gestern an der Börse verbreiteten Gerüchte (nach angeblichen Briefen vom 10ten) über die Ernennung des Grafen von Torreno zum Minister des Jnnern und úber die Einberufung der Cortes wohl noch der Bestätigung bedürfen möchten. i:
—— Heute s{loß 5proc. Rente pr. compt. 104. 80. fin cour, 104. 90. 3proc. pi. compt 78. 45. lin cour. 78. 55. Z5proc, Neap. pr. compt. 94. 65. lin cour. 94, 75. 5proc. Span. perp. 63. proc. do. 335. 5proc. Belg. 1004. 5vroc. Rôm. 95.
Frankfurt a. M., 20. März. Oesterr. 5proc. Metall. 99.5. 9815, 4pvoc. 8912 891 P2Iproc. 53. lproc. 232, Br. Banks Aëtien 1517. 1515. Part. - Obl. 1387. 1382. Loose zu 100 G. 2061. G. Holl 5proc. Obl. von 1832 9312, 932, Poln, L. 627. Br. Preuß. Präm - Sch. 544. 544. 4proc. Anl. 927, G. 5proc. Span. Rente 614. 607. 3proc. do. perp. 402, 404
Redacteur Cottel.
at a IB I Ri O2 at aan
Dienstag, 25. März. Jm Schauspielhause: Zum ersten-
reihishen militärischen Zeits{rift.
4 wohlfeiler. Wien, den 15. Februar 1834.
d De
uisse in Deutschland, iu den lezten vier Monaten des [Lil in Berlin zu haben:
S
ara G Rat 4 D Ai L y R HSRZ A E (E O R C I A C N S TNL A O LPS I L I O O N O U A NILE A Ca: R Anzeiger für die Preußischen Staaten. U bier Bil Fetruar 1831. IV. Miscellen. Mit| t Nene T Meuse Srlelrnecdintcaneen Va Lehon (lsten Muf envorder bat, empBie sicht des Znhalts der ältern Jahrgänge dec Oester
Wer die ganze Sammlung aller Jahrgänge von 1818|; ; bis 1833 auf Einmal abnimmt, 7ebdit dieselben um [figen Anficht dieses Prachtwerkes ergebenft ein,
I. G. Heubner, Buchhändler.
i » ; In der Hofagent Tyroff' schen Kunstverlagshand- lung zu Nüruberg ift erschienen und vei Herca J. A.
Jahres 1792. Nach Oesterreichischen Originalquellen. 11 |Wappenbuch der Preußischen Monarchi fizje der Expedition nach Portugal 1832. Zweiter ; E Bi M cie.
i : Bis jeßt 2 ¿n eite. 2 48 0 Theil. 111, Die Schlachten bei Wawer, Bialolenka is jeßt 2 Bande oder 8 Hefte. à 2 Thlr. 15 sgr.
Jedes Heft mit 25 Kupfertafelin.
Gedruckt bei A. W. Hayn.
Ein Werk wie dieses, welches sich schon seit Jahret
Man bitcet um zahlreiche Bestellung bei benannte! Berliner Hause, und fichert im Voraus die schnelle
Der Preis des Jahrgang? 1834 von 12 Heften, so! Bedienung zu.
Auf obige Anzeige mi beziehend, lade ich zur qú- Berlin, J. A. Li, Burgfiraße Nr. 9.
l ist erschienen und bei Unterzeichnetem {u Portrait von Ludwig Tief, das âhnlichste bis jeut erschienene Bildmß dieses Dichters.
George Gropiuê.
Mittwoch, 26. März. Zum erstenmale: Norma, Oper iy-
lcl
Allgemeinée
zische Staats-Zeitung.
N 84
%
Berlin,
Dien-stag den 25st März
1834.
CTiÉ S0: 2 D L E
nebs Pränumeration hier am Orte bei der Redaction ( Mohren-Straße Nr. 34), in deu
Beim Ablaufe des Quartals wird hiermit in Erinnerung gebracht, daß die Bestellungen auf diese Fran E ne 2 Rthle. Preuß. Cour. vierteljährlich festgescbt ist, wofür den hiesigen Abon- 2, , ; ; / s
en aber bei den Königlichen Post-Aemtern zu machen sind, und daß der Preis für den ganzen Umfang der ( L rovinz glichen P j ; ß A O um Os die erforderlihe Stärke der Auflage für das kommende Vierteljahr abmessen zu können - müssen
die Fnteressenten es sich \ elb zuzuschreiben hahen, wenn die Zusendung geliéfert werden können.
iten das Blatt am Vorabende seines Datums durch die Stadtpost frei ins Haus gesandt wird. itten, die Bestellungen bis spätestens den 31sten d. M. an uns gelangen zu lassen, indem fon
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des Blattes eine Unterbrechung erleidet und niht sämmtliche Nummern vom Anfange des Quartals an nach
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Amtlihe Nachrichten. Kronik Ls ages
Se. Majestät der König haben dem Königl. Niederländi- chen Kammerherrn und Hofmarschall Sr. Königl. Hoheit des Prinzen Friedrich der Niederlande, von Yvoy, den Stern zum Rothen Adler-Orden zweiter Klasse, und dem Capitain in der Königlichen Marine und Adjutanten Sr. Königl. Hoheit des Prinzen Friedrich der Niederlande, van den Boch, den
| St. Johanniter-Orden zu verleihen geruht.
Se. Majestät der König haben dem Land- und Stadtge-
| richts- Referendarius Burchard I. zu Frankfurt a. d. O. die
Rettungs-Medaille mit dem Bande zu verleihen geruht.
Im Bezirke der Königl. Regierung u Erfurt ist die erledigte katholische Lokal - Kapellanstelle
| zu eißenborn dem bisherigen Hülfsgeistlichen Peter Wehr
Dresden.
verliehen worden.
Angekommen: Der Königl. Sächsische Geheime Rath und Direktor des Ober - Konsistoriums, Dr. von Weber, -von
Abgereist: Se. Excellenz der General - Lieutenant und Commandeur der öten Division, von Brause, nach Frank- furt a. d. O.
Zeitungs-Nachrichten. Ausland.
NUPlan d.
St. Petersburg, 14. A Se. Majestät der Kaiser haben dem wirklichen Staatsrath Mussin-Puschkin, Kurator des Universitäts - Bezirks von Kasan, den St. Annen - Orden lter Klasse, und dem wirklichen Staatsrath Fürsten Schivinsky-Schich- matof, Dirigirenden des Departements des öffentlichen Unter- rihts, den St. Stanislaus-Orden lter Klasse verliehen.
Der General - Adjutant, General der Kavallerie, Graf. von der Pahlen 1., Mitglied des Reichsraths, ist, mit Beibehaltung seiner gegenwärtigen Functionen, zum Mitglied des Kriegsraths ernannt worden.
Durch einen Allerhöchsten Tages - Befehl vom bten d. M. wird in Gemäßheit des im Dezember vorigen Jahres geneh- migten Reglements die ganze Artillerie der Garde und der Ar- mee neu organisirt. Die reitende Artillerie der Garde besteht, wie bisher, aus einer Pesitions-Batterie und 3 leichten Batterien. Die reitende Artillerie der Armee besteht aus den 7 reitenden Ar- tillerie-Brigaden, welche den 7 Divisionen der leichten Kavallerie beigegeben sind, aus den 3 reitenden Artillerie-Divisionen, welche den Z Reserve-Kavallerie-Corps beigegeben sind, und aus der reitenden Artillerie-Reserve. Alle die jetzigen Artillerie-Compag- nieen erhalten den Namen Batterieen. Die Fuß - Artillerie der Garde besteht aus 3 Brigaden. Die Fuß - Artillerie der Armee besteht aus der Artillerie - Division der Grenadiere, aus den 6 Artillerie - Divisionen, aus der Artillerie - Division des Kaukasus und aus der den ta Finnland stehenden Truppen beigegebenen 19ten Brigade. Die 6 Artillerie-Divisionen der Armee bestehen eine jede aus Z Brigaden.
Der außerordentliche Botschafter der Ottomanischen Pforte, Achmed Pascha, ist auf seiner Nückreise aus St. Petersburg nach Konstantinopel am 23. Febr. in Tula eingetrossen und hat die Reise am L2ásten weiter fortgelest, nachdem er zuvor die dortige Gewehr-Fabrik besichtigt hatte. Von dem Militair-Gou- verneur und Jnspekteur der Gewehr-Fabriken, General-Lieutenant Staden, herumgeführt, betrachtete Achmed Pascha alle Maschi- nen, so wie die ganze Anstalt, mit der ihm eigenen Aufmertsam- keit, blieb bei mehreren Arbeitern längere Zeir stehen, ließ sich jeden Handgriff deutlich zeigen und die verschiedenen Wirkungen der Mafchinen, so wie ihre Zusammensezung, ausführlich erklä- ren, Alles interessirte ihn, und Manches seßte ihn in Verwun- derung, wie unter Anderem die große Schnelligkeit, womit die Arbeiten in dieser Fabrik verrichtet werden, aus der das Arsenal monatlich nicht weniger als 6000 Flinten erhält. Ehe der Bot- schafter diese Anstalt verließ, erbat er sich von dem Junspektor der Fabrik eine Flinte zum Andenken, die ihm auch sogleich über- reicht wurde.
— — St. Petersburg, 15. März. Unser Karneval, der mit dem 9ten dieses begann, endet morgen, um alsdann der großen siebenwöchentlichen, von der herrschenden Griechischen Kirche gebotenen Fasten-Epoche Plals zu machen. Unstreitig is sie unser stillster Zeitpunkt im ganzen Jahre, während dessen Dauer alle zerstreuende und lärmende Gesellschafts-Vergnügun- gen {hweigen müssen und nur allein die mächtigen Tône der Musik die in sich gekehrten Gemüther erheitern dürfen. Dies- mal hatte es den gegründeten Anschein, als wenn unsere Karne- vals-Belustigungen die traurigsten seit einer langen Reihe von Jahren werden würden; denn schon seit einem Monate hatte uns die unfreUndlichste Witterung heimgesucht. Der bis dahin über zwei Monate mit beharrlicher Strenge herrschende Winter hatte pldglich eingetretenem Thauwetter weichen müssen; seitdem hat- ten wir fortwährenden Regen, abwechselnd mit Schneegestöber und heftig brausenden Südwest-Stürmen; die Luft war dabei so mild, daß das Reaumursche Thermometer sich Wochen hin-
‘ sich seitdem stätig zwischen 7 bis 8 Graden Kälte
durch unverändert auf 2 und 3 Grad Wärme erhielt. Am Schluß der vergangenen Woche brauste ein so heftiger Sturm aus Nord- west, daß er unsere Kaiserstadt mit einer abermaligen Gefahr der Ueberschwemmung bedrohte; doch diesmal begnügte er sich damit, die Eisdecke der Newa und der Kanäle leicht zu heben und mit den überfluthenden Wasserströmen die an die Barrièren stoßenden Stra- ßenzu neben, úbte aber seine ganze Wuth an der neuen, s{öônen, noch nicht vollendeten Trinitatis- Kirche des Jsmailowschen Garde-Re- giments, deren Dach, Küppel und Kreuz er völlig zertrúmmerte und so das beste Zeugniß von dem Talente ihres Baumeisters gab, der sein Werk noch unvollendet der Zerstôrung preisgegeben sehn mußte. Aber schon am folgenden Tage, am Vorabend unsers Karnevals, trat unser nordischer Winter bei veränderter Windes- Richtung mit Energie wieder in sein altes Recht und behauptet Reaumur. Die auf dem Jsaaks- Plaße, der Admiralität und dem Kaiserli- chen Winter-Palais en face etablirten Karnevals-Volks-Belusti- gungen haben seitdem, begünstigt von s{önen, mild-heitern Winter- tagen, einen hohen Grad der Lebhaftigkeit gewonnen. Der genannte N täglih ven der Mittagsstunde bis zur anbrechenden Nacht von zahllosen hin- und zurückströmenden Volksschaaren, die sich daselbst nach alter, aco Weise dem frohen Genusse auf den Eisbergen, Schaukeln und bei den Gau- felei - Künsten der-Polichinells hingeben; aber auch unsere vor- nehme Welt spricht in den leßten Tagen dieser Woche häufig diesem Plate zu, erlustigt sich im Anschauen der Volks-Vergnú- gungen von dem ihn einschließenden Boulevard Alexandrien aus, oder umfáhrt ihn stundenlang in den modischsten Equipagen. In den vornehmen Salons ging es gleichfalls in den leßten Wo- chen sehr froh her. Mehrere unserer hohen Reichs - Beamten und fremden Botschafter haben brillante Assembleen und Bâálle bei sich stattfinden lassen, deren einige die erlauchten Glieder unseres Kaiserhauses mit ihrer Gegenwart erfreuten. Morgen, mit dem Schlusse unseres Karnevals, soll dieser Cyclus von Festivitäten unserer vornehmen Welt mit einem bril- lanten Ball bei dem Präsidenten des Reichs-Raths, Für- sten Kotschubey , enden, dem, wie man glaubt, ein dejeuner
_dansant und eine prachtvolle Schlitten - Promenade vorangehen
werden. Sicherm Vernehmen nah dürften auch Jhre Kaiser- liche Majestäten ihm beiwohnen. — Ein höchster Tags - Befehl vom 6ten dieses befiehlt, in Folge des am 9. Januar dieses Jah- res bestätigten Etats, die dadurch neuangeordnete Formirung der ganzen Artillerie sowohl bei der Garde als in der Armee unverzüglih in Vollziehung zu seßen, und ernennt den Ge- neral - Major Sumarokow zum Chef der Garde - Artillerie. — Ein anderer Tages: Befehl vom 8ten d. bestätigt die vom Ober- Befehlshaber der ersten Armee gefällten kriegsgerichtlichen Sen- tenzen: 1) gegen den Fähnrich des Belowskischen Iäger - Regi- ments Perzow, der wegen frechen Benehmens, Verleßung der Dienst - Disciplin und einer seiner Offiziers-Würde unwürdigen Führung des Ranges und Adels verlustig erklärt und zum Ge- meinen degradirt wird; 2) gegen die Fähnriche des Neu-Rufssischen Dragoner-Regiments Solotarew und Gerassimow, welche wegen unziemlicher, ihren Beruf entwürdigender Handlungen mit Ver- lust des Ranges und der Orden, Leßterer, Gerassimow, mit Ver- [ust seiner Adels - Würde, zu Gemeinen degradirt worden. — Direkte Nachrichten aus der Ukraine (Klein-Rußland), zu welcher wir die Gouvernements Charkow, Tschernigow und Pultawa zählen, schildern die in Folge des Brodmangels dort herrschende Noth sehr groß. Se. Majestät der Kaiser sorgen unterdessen auf's menschenliebendste für ihre Abhülfe. Unter die ärmsten Bewohner wird monatlich zwanzig Pfund Mehl auf den Kopf vertheilt. Jn den Gouvernements-Städten wird das Korn zu herabgeseßzten Preisen verkauft, auch für die nächste Aussaat ist be- reits gesorgt. Dessenungeachtet sind die Korn-Preise in gedachten Gegenden noch immer sehr hoch. Das Tschetwert-Mehl kostet 30 R. B. A, der Transport aber auf 150 bis 200 Werste noch überdem 9 Rbl. Das vergangene Jahr, das sih fast in unserm ganzen Kaiser- Staate im Ertrage der meisten Bodens - Erzeugnisse so nachthei- lig bezeigte, erwies sich für den Handel Odessas in viel- fältiger Beziehung überaus vortheilhaft. Die Handels - Opera- tionen sciner Kaufmannschaft haben im gedachten Jahre nicht nur der Stadt selbs, sondern auch dem Reiche große Vortheile gebracht. Außer einem sehr bedeutenden Tauschhandel mit vielen in- und ausländischen Lebensmitteln, außer der thätigen Theil- nahme, die einige Odessasche Kaufleute an der Bersehung derje- nigen innern Provinzen, welche durch den lezten Mißwachs an em- pfindlichsten mitgenommen waren, mit anschnlichen Getraide- Vorräthen nahmen , betrug Odessas Export von verschiedenarti- gen rohen Materialien zum Behuf der ausländischen Manusfak- tur- und Fabrik-Industrie 11,339,574 Rubel , sein Import von verschiedenen ausländischen, in unserm Klima nicht erzeugten Fabrik - Erzeugnissen für die inländische Jndustrie 4,299,504 Rubel, wovon schon vor Ablauf des Jahrs für 3,774,195 Rue bel in's innere Reich verführt worden waren. Vorzüglich
ergiebig, wie wir sehen, war sein vorjähriger Ausfuhr- Handel. Für ihn eröffneten sich 1833 verschiedene neue Quellen, die vordem ganz ungekannt geblieben waren.
Odessa knüpfte neue Handels-Verbindungen mit Orten an, mit denen es bis dahin in gar feinen oder in sehr unbedeutenden gestanden hatte. Stärker denn je zuvor war die Ausfuhr roher inländischer Produkte, zum Behuf der ausländischen Manufak- tur- und Fabrik-Jndustrie ; sie betrug mit Einschluß des Absabes eigentlicher Lebensmittel die baare Umsaz-Summe von 922,286,981 Rubel. Jmmer stärker von Jahr zu Jahr scheint daselbst die Ausfuhr von Produkten aus unserm Thierreiche zu werden; so
wurde im vorigen Jahre Talg ausgeführt für 5,298,327 Rubel,
Schaafwolle für 1,897,047 Rubel, rohe Häute für 1,103,352 Rubel, Leinsaamen für 1,600,673 Rubel, Flahs und Hanf für 713,545 Rubel. Leinsaamen befand sich in Odessas Export-Han- del bis zum Jahre 1824 noch nicht. Unter seinen vorjährigen Ausfuhr - Artikeln bemerkte man auch zum erstenmale Rübsaa- men, welcher bis dahin ungenußt in den Neu - Russischen Steppen umkam, und auf den nur erst im vergangenen Sommer die dortigen Grundbesißer ihre Aufmerksamkeit zu richten began- nen; sein Absa6 brachte den Ertrag von 3320 Rubel. Die Aus- fuhr bearbeiteter Erzeugnisse war, wie in frühern Jahren, unbe- deutend; sie betrug nur 1,454,893 Rubel. Die Ursache davon lag einerseits in Odessas Entfernung vom Mittelpunkte der Rus- sischen Fabrik-Industrie, in der Ungewohntheit der Russischen Fa- brifanten, ihre Erzeugnisse über Odessa ins Ausland zu versen- den, was sie unterdessen mit größerm Vortheile oft vermittelst dieses Absal-Weges bewirken könnten, andrerseits in der Rich- tung des Odessaschen Handels nach solchen Staaten, die bis jelzt noch wenig der Russischen Erzeugnisse bedurft haben. — ÍÏm Gange seines Export-Handels bemerkt man gleichfalls seit dem vorigen Jahre eine günstig veränderte Richtung. Wenn er sich bis dahin nur ausschließlich auf das Schwarze und Mittelländische Meer beschränkt hatte, so nahm er im vergangenen Jahre seine Richtung nach den Häfen des Oceans, vornehmlich nach denen Englands hin, wohin 1833 sih 50 Odessasche Kauffahrer gewandt hatten, im Jahre 1832 war deren Zahl nur 28 gewesen. Dies beweist also, daß Odessas Handel keinesweges von den verringer- ten Getraide- Bedürfnissen anderer Staaten gelitten habe, wie viele politische Hellseher irrig andeuteten , vielmehr haben sich fr ihn im vergangenen Jahre theils neue Absaßwege eröffnet, theils früher vorhandene verstärkt, auf deren Belebung diese Stadt bis dahin keine Aufmerksamkeit gerichtet hat. Die sÚd- europäischen Staaten, die bisher ihre Getraide - Bedúrfnisse aus Odessa befriedigten, können immerhin mit der Vervollkomm- nung ihres Aerbaus ihre Feld - Erzeugnisse vermeh- ren, die zu den ersten menschlichen Bedürfnissen gehören ; es werden s{ch aber wenige jolcher Landstriche finden, die mit einem sehr kornreihen Boden so ergiebig zur Erhaltung zahlreiher Viehheerden so geeignete Triften aufzu- weisen haben, als die- weiten unfruchtbaren Ebenen Neu-Ruß- lands und Bessarabiens. Aümäßdlig werden sich auch größere
- und direkte Verbindungen zwischen Odessas Kaufleuten, den Neu-
Russischen Produzenten , den Englischen und Holländischen Fa- brikanten anknüpfen, sie werden neue Kapitalisten hinüberziehen, die die Quellen seines gegenwärtigen Wohlstandes in noch hô- hern Flor versehen. Noch \{lummern in diesem Landstriche viele Gegenstände der Volks- Industrie, die zu ihrer künftigen Belebung und Entfaltung Kapitalien und Hände erwarten; da- hin gehdren die Anlegungen von Fischereien im Schwarzen Meere, der erst geweckte Weinbau in der Krimm und in Bes- sarabien, das Bemühen verschiedener Deutscher Staaten, direkte Wasser-Verbindungen durch die Donau mit der Türkei anzu- knüpfen, endlich die neubegründeten, das Wohl beider Völker so sicher garantirenden Freundschafts-Verhältnisse zwischen Rußland und der Türkei. Alle diese günstigen eit Verhältnisse verheißen den Bewohnern der Neu-Russischen Provinzen entweder neue Jn- dustrie-Quellen oder neue Absaßz-Wege für ihren Handel. Sie mússen unter der Mitwirkung hinreichender Kapitalien und bei fest geknüpften neuen Verbindungen zwischen Odessa und den Nord - Europäischen Seehäfen den Handel ersterer Stadt und des ganzen südlichen Rußlands bald auf einen hohen Grad von Wohlfahrt bringen. — Das merkwürdigste Ereigniß im vorjäh- rigen Transport - Handel dieser Stadt war in Folge des großen Getraide - Mißwachses die nöthig gewordene Korn-Einfuhr von 42,210 Tschetwert Roggen für den Werth von 870,442 Rubel. Ein solhes Phänomen hatte sich noch nie bis dahin in Odessa's Handels - Geschichte - ereignet. Dieser Umstand verringerte denn auch bedeutend seine sonst schr starke Ge- traide : Ausfuhr; doch wurden während der ersten Hälfte des vorigen Jahres, ehe die Miß-Aerndte dort bekannt wurde, 465,597 Tschetwert Getraide ins Ausland verschifft. Odessa’'s bedeutendste Ausfuhr - Artikel waren: ausländische Manufaktur- Artikel, größtentheils zur Consumtion der eigenen Bewohner be- stimmt, für 2,164,449 Rub., Weine für 1,264,758 Rub., trok- kene Früchte für 1,230,101 Rub., Oele aller Art für 1,443,241 Rub. Odessa’'s ganzer Handels-Umsas belief sich mit Einschluß der eingeführten baaren Múnzen im J. 1833 auf fast 39 Mill. Rub. Die Zoll-Einnahme betrug 4,021,700 Rub., wovon die Regierung einen reinen Gewinn von 2,656,576 Rub. hatte. Kauffahrer waren eingelaufen 622, abgegangen 620. Die Küú- sten-Schifffahrt hat sih seit dem Jahre 1831 sichtlich verstärkt, die im vorigen Jahr ein und abgegangenen Küstenfahrer beliefen sich auf 1304. An diesem Gesammt - Umsate des vorjährigen Odessaschen Handels hatten zehn seiner Groß- händker jeder den Antheil von einer Million Rubel. — Expor- tire waren Russische Erzeugnisse für 24,412,569 Rubel, importirt ausländische für 13,476,686 Rubel. Ersterer Handel übertraf leßteren um 10,935,883 Rubel. Beide Handelszweige dürften sich freilich nicht mit den günstigsten Handels - Jahren Odessas gleichstellen; dennoch waren beide weit bedeutender, als im Jahre 1832. Frantr erh
Paris, 17. März. Der König arbeitete gestern mit den Ministern des Jnnern, des Krieges und des Handels.
Von Seiten der Behörde sind gestern Vorsichts-Maßregeln getroffen worden, als ob man unruhige Auftritte für die Zeit Ç
befürchte, daß der Gese - Entwurf über die politischen Vereine
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