1834 / 86 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

jede vorkommende Frage vernehmen läßt, suchte bei dieser Gele- genheit darzuthun, daß beinahe alle Arten von Manufakturen dur Zölle geschüst seyen, und daß also die Getraide-Production nur einen gleichen Schuß, wie jener Industriezweig, genieße; er bestritt daher die Ansicht, als seye Dagegen wurde ihm von anderen Seiten bemerkt, da kurrenz unter denen, welche die rohen Stoffe bearbei einem Manufaktur - Monopol

während ein Korn-Monopol eben dadurch bestehe, land nur von beschränktem Umfange sey, und da Production keine große Konkurrenz stattfinden könne. Abend-Sisung wurde die Bill, wodurch ihr jeßiges Wahlrecht entzogen werden so gebracht; ein von Sir O. Mis ley vorgeschlag daß erst noch ein besonderes Comité ernannt werden solle, um enden Dokumente über die Beste- Stafford noch einmal zu untersu- man ermittele, auf und unbestechliche

n die Korn-Geseße ein Monopol. ß die Kon-

es nicht daß das Acker- ß also in dieser

der Stadt j (l, in den Ausschuß enes Amendement,

die dem Hause bereits vorlieg chungen bei den Wahlen zu

chen und neue Zeugen zu vernehmen, damit Weise sich am besten eine gute

Wählerschaft in jener Stadt begründen lasse, ward mit 97 gegen 11 Stimmen verworfen. Das Haus verwandelte sich dann in den Ausschuß über die Bill, wonach die Stadt Hertford ihr bisheriges Wahl- Recht verlie Bill angenommen war, trug ler folgenden Klauseln an, wo weitért werden; der Zweck seines Antragés war, zitk von Hertford in seiner jeßigen Ausdehnung zu belassen und nur allen denjenigen Wählern, von denen es erwiesen worden, daß sie sch hatten bestehen lassen, das Wahl-Recht zu en Das Améndement wurde von H dinge und Anderen unterstüßt, von Herrn Bernal und Herrn O’Connell bekämpft und bei der Abstimmung mit 78 gegeñ 34 Stinimen verworfen. Die zw nell eingebrachten April ausgeseßt.

Als die erste Klaujel der Sir R. Peel auf Weglassung. al- durch die Gränzen jenes Orts er- den Wahl-Be-

rn. Tennyson, Sir H. Har-

eite Lesung der von Herrn O'Con- ie Preßfreiheit wurde bis zum 16. Darauf trug Herr Benett auf die dritte Lesung der Bill an, wodurch den Liverpo Wahlrecht entzogen werden Amendement in Vorschlag, um drittenmal verlesen werden sollte; Abstimmung verworfen. Bethell vorgeschlagenen Amendement, Bill, ‘welcher erklärt, daß jest u ner Eigenschaft als Liverpooler F den Wahlen der Parlaments-Miktglieder mit „änd in Zukunft“/ ausgestrichen werden so ment ward mit 120 gegen 63 Stimmen ver ‘gegen 52 Stimmen angenommen.

Todke und Herr Stewart die E zweier Bills; die des orschriften

oler Freisassen das Lord Sandon bra daß die Bill erst über sechs Monate dies wurde aber ohne Eben so erging es einem von H daß in dem Theil der nd in Zukunft Niemand reisasse berechtigt seyn solle, bei ustimmen, die Worte ten; dieses Amende- ivorfen und die Bill sodann mit 109 erhielten Herr

zur Einbringu besserung der die Schornsteinfeger Und ihre sollte’ es niht mehr geduldet ren in die Schornsteine hinau teren bezieht fich aufdie E Trauungs- und Sterbe-Listen in Schottland. vertagté, wurde noch auf den Antrag des Vorlegung verschiedener Dokumente über die Ur-Einwohnèr u-Süúd: Wales und Vandiemens- dieselben von Seiten Land-Besl6 beinträch- eligion zu Unterrichten

Ersteren hatre eine Ver- welche mit Hinsicht auf ehrlinge bestehen; namentlich daß Kinder unter 14 Jah- ffriechen müssen; die Bill des Leb- inführung gleihmäßiger Geburts-, Ehe sich das Haus Herrn Buxton die

Kanada, Süd - Afrika, Ne mit Bezug auf die Art und Weise, wie Großbritaniens behandelt würden, wie i tigt worden, und wie man sie in der suche, anbefohlen.

Sibßung vom den die Debatten über d die Korn:Geseße fortgeseßt. kurz und von wenigem Interesse. b die Minister die Absicht hätten, eine Veränderung in den jebigen Thee - Zöllen vorzuschlagen, mäthig zwar nicht zu Gunsten ein aber doch dahin ausgesprochen habe, nach einem unzwecckm Praxis sehr schwer zu erheben seyen; wo erklärte, daß, so viel er bis jeßt wisse, nicht daran gedacht tverde, Ebrington brachte eine Bill ein, der Regierungszeit Georg's [V. in Be èaße und Gewichte ver

20sten. Jn der Morgen -Sißung wur- ie Liverpooler Petition in Bezug auf Die Abend-Sißzung war nur sehr Sir Robert Peel fragte,

nahdem das Haus sich ein- es gleichförmigen Thee Zolls, daß die jebigen Thee- Zölle äßigen Verhältniß angeordnet und in der rauf Herr P. Thompson von Seiten des Kabinets die jeßigen Zölle zu modifi wodurch zwei Geseße aus ug auf die Einführung essert und wirksamer ge- Nachdem diese Bill die erste Lesung er- s Haus \{chon um 7 Uhr, weil dér nden Geschäfte wegen Abwesenheit Althorp , der sich Unpäßlich befindet, ausgeseßt werden

ciren. Lord

gleihfdrmiger macht werden sollen. atte, vertagte sih da heil der ihm vorliege

London, 21. März, im St. James- Palast, Griechenland , Der Britische browe, hat nig den G Bath-Ordens. eine Abschrift von dem e ernannten Kommissarien. Geheime-Raths-Verjammlung und ertheilten mehreren

Vorgestern hielt der Kdnig ein Lever wobei det Gesandte des Königs von Sr. Majestät vorgestellt wurde. esandte am Schwedischen Hofe, Sir E. C. Dis- Darauf bekleidete der Kd-

err Trikupis,

te seine Abschieds-Audienz. eneral-Major Sir A. Brooke mit den Jnsignien des Der Bischof von London überreichte dem Könige Bericht der zur Untersuchung der Ar- men-Geseß Se. Majestät hielten so- dann -eine Ministern QUB ens Bei Jhrer Maj. der Königin war gestern großer Cercle, dem

von Sussex wegen Unpäßlichkeit nicht bei )stern Abend gaben Jhre Majestäten im St. James- endes Diner. Fiskal Herr Pepys hat sein Amt im nen, daß er im Unterhause am Diénstag n besonderen Aus{huüß zur Untersuchung des Gesetzes wegen ‘Preß-Vergehen zu er- nehmigt wurde.

wischen den Englischen Austern-

egierungs - Kutter heißt es im Fischer, der in Folge der Frage úber die Gränzen der Austern- s Leben eingebüßt hat. Jersey beschweren sich, daß es ihnen bis 9 Meilen jenem Theil der wo es die meisten Austern giebt, Fischer an jenem Theil der Englischen können, und während auch in jeder an- Insel Jersey gegenüber, die Englischen hen Küste bis auf eine Meile nähern nen sie, habe bloß den Zweck, den Austern- Hände der Einwohner von Gränville in Frantk- e Landsleute sind seit einigen Jahren sehr belä- icht etwas geschieht, um ihre Lage zu ver- entweder eine so bedeutende Fischerei, die 2—300

der Herz

alast ein glän; f Der neue General - Parlament damit begon den Antrag machte, des jekßigen Zustan nennen, was von Jn Bezug auf den Vorfä Fischern und dem Französis Globe: „„Burnet ist schon Streitigkeiten, zu denen die Fischerei Anlaß gegeben , hen Austern - Fischer von verboten ist , sich näher als 8 Französischen Küste während die Französischen Küste ungehindert fischèn deren Gegend,

Fischer si

dem Hause

der zweite Die Briti-

u náhern,

außer der der Französi durfen. Dieses Verbot, Handel ganz in die reich zu spielen. Unser stigt worden, bessern, so wird

und wenn n

A8

Fahrzeuge und 1500 Matrosen, namentlich aus den Häfen von Jersey, Guernsey, Portêmouth, Maldon, Colchester und aus an- deren Orten an der Küste von Kene und Sussex, so wie an 1000 Personen auf der Kúste, beschäftigt, und in der ein schr großes Kapital steckt, gänzlih aufgegeben werden, oder, wenn unsere Fischer, wie sie es bis jegt gethan, dabei beharren , sich troß aller ihnen in den Weg gelegten Hindernisse den Austern- Vorrath fúr die Compagnieen zu verschaffen , so werden sie in beständigen Feindseligkeiten mit den Französischen Kreuzern blei- ben, und es könnte zu einer Kollision kommen, aus der fúr beide Länder große Verlegenheiten entstehen dürften,“

Der Courier giebt folgende Uebersicht über die leßten aus Portugal eingegangenen Nachrichten , die bis zum 10. März reihen: „Es ist nichts Entscheidendes vorgefallen, aber die An- sicht eines unserer Korresvöndenten, der sich im Innern des Lan- des befindet und beide Parteien zu sehen und zu hôren Gelegen- heit hatte, neigt sich mehr zu Gunsten der Sache Dom Miguel's hin, als die Meinung derjenigen Personen, die nicht aus den Mauern von Lissabon herauséommen. Bernardo de Sa war mit 1800 Mann aus Faro ausgerückt und trieb Alles vor sich her, indem er durch Alemtejo gegen Santarem und Marvao vordringen wollte; ein detaschirtes Corvs der Garnison von Leiria hatte Aldea da Cruz überrumpelt und die Behörden des Orts, so wie einige andere Personen, gefangen genommen. Der Polnische General Bea, der den Regenten durch êine Heraus- forderung des Finanz-Ministers beleidigt hatte, war verabschiedet worden. Jn Lissabon standen noch einize hundert Pferde in Reserve, obgleich über hundert Lanciers am ten d. zur Armee abgegan- gen waren. Dom Miguel scheint entschlossen zu seyn, es bis aufs Aeußerste kommen zu lassen, und spielt ein verzweifelt es Spiel, denn seine Armee ist durch die vielen Niederlagen , die sie erlitten hat, sehr entmuthigt. Macdonnell soll wieder in sei- nen Posten eingetreten seyn und sich zu Coimbra befinden, und der General Lemos ist dem General Povoas im Kommando gefolgt. Ueber die Behandlung, der die Britischen Offiziere in Lissabon ausgesest sind, wird allgemeine Klage geführt. Lord und Lady William Russell wollten Lissabon am 20. März auf dem Dampfboot „Lightcning‘/ verlassen und sich nach Brest oder England begeben.“

Ein Korrespondenz - Artikel aus Falmouth theilt unter dem 10. Márz folgendes mit: „Das Königliche Dampfboot „„Carron“‘, unter Lieutenant Duffil, ist von Lissabon nah einer Fahrt von neun Tagen gestern Abend in Penzance angekommen. Nach den mit demselben eingelaufenen Nachrichten ist Bernardo de Sa mit der Absicht in Alemtejo eingedrungen, die gegen St. Ubes vorrückende Armee abzuschneiden. Seine Truppen bestehen haupt- sächlich aus Belgiern und Deutschen. General Bacon ist, wie man erzählt, durch 1010 Mann Engländer verstärkt worden. Ein Gefecht hatte nicht stattgefunden, allein man sah einem sol- hen mit vielem Interesse entgegen. Lord Howard de Walden überreichte am Sten d. M. dem Regenten sein Kreditiv. (Vgl. den Art. Portugal.)

In der Times liest man: „Es heißt, daß sich in diesem Augenblicke Agenten von Seiten des Don Carlos oder vielmehr von Seiten der Chefs der Spanischen Karlisten in London be- finden, die unseren Haupt-Kapitalisien sehr lockende Anerbietun- gen in Bezug auf eine Anleihe machen; doch haben sie noch nirgends eine günstige Aufnahme gefunden. Unter Anderem haben sie versprochen, daß Don Carlos, wenn er in Besiß des Spanischen Thrones käme, die ganze Cortes-Schuld anerkennen wolle. Dies wäre wohl der stärkste Beweis davon, in welche Enge diese Partei getrieben ist. Für die Gläubiger ist es jedoch trôstlich, daß sie auch im schlimmsten Falle noch immer etwas zu hoffen haben.‘

Der Globe meldet, die Spanische Regierung habe auf das Gesuch der Behörden von Cuba die freie Circulation der im Namen der Süd-Amerikanischen Republiken geprägten Mün- zen auf jener Jnsel gestattet.

London, 21. März. Während dieser Woche is im Unterhause der Vorschlag gemacht worden, daß die Kirchen- Steuer abgeschafft und die bischdfliche Kirche auf denselben Fuß geseßt werden solle, als alle andere Sekten, nämlich, daß ihre Anhänger durch freiwillige Beiträge für die Erhaltung derselben sorgen. Die Dissenters sagen, die Auflage sey zwar nicht drúf- kend für sie, aber es gehe gegen ihr Gewissen und gegen" ihre Grundsä6e in Hinsicht auf Glaubensfreiheit, daß sie gezwungen seyn sollen, zur Erhaltung einer anderen Kirche beizutragen. Diese Steuer is bekanntlich ganz etwas Anderes, als der Zehnte, welcher, wo er nicht das Eigenthum von Laien geworden ift, ausschließlich zur Besoldung der Geistlichkeit, besonders auf dem Lande, dient. Jn den Städten, wo eine Kirche nicht im Besiß von Gütern is (und deren giebt es außer den Stifts - Kirchen nur wenige), wird die Geistlichkeit durh die Vermiethung der Stühle, durch die Oster-Opfer und die Tauf-, Heiraths- und Begräb- niß-Sporteln erhalten. Jene Steuer dient also dazu, neue Kirchen zu erbauen, alte zu erhalten, zu erneuern und zu verschônern, die Kirchen zu beleuchten und zu wärmen, und zur Bezahlung der Kirchendiener. Der Betrag ist also auch, je nah den jedes- maligen Bedürfnissen, so wie nah der Menge und dem Werth der Häuser in einer Gemeinde, in verschiedenen Kirchspielen, und in denselben zu verschiedenen Zeiten, sehr verschieden. Nachdem der Betrag von der Gemeinde oder deren Abgeordne- ten, nah dem Vorschlage der Vorsteher, angenommen worden, wird derselbe nah dem Zinswerth der Häuser, ohne alle Rück- sicht auf den Glauben der Bewohner , vertheilt, und unter dem Schuße der Geseßze erhoben. Jn der Versammlung der Gemeinde aber hat auch jeder Hauswirth, ebenfalls ohne Rúck- sicht auf seinen Glauben (auch wenn er ein Jude und selbst wenn er ein Ausländer wäre), eine Stimme, entweder unmittelbar, oder in der Wahl von Abgeordneten (Vestry-men). Da aber die Vorsteher geseblih gehalten sind, die nöthigen Summen zu er- heben, so würden sie, wo die Gemeinde sich weigerte, den An- schlag derselben zu billigen, nachdem sie die Anerkennung von Seiten des Friedens-Gerichts erhalten, verbunden seyn, die Steuer eigenmächtig zu erheben, doch nicht, ohne die strengste Rechen- schaft für deren Verwendung ablegen zu müssen. Es ließ sich erwarten, daß, nachdem man diese Steuer im vorigen Jahre in Jrland aufgegeben , die unruhigen Köpfe in England, welche schon längst dagegen gemurrt, sich nicht viel länger mehr zur Entrichtung derselben verstehen würden. Aber in Jrland be- trug sie im Durchschnitt nur 75,000 Pfd. des Jahres “Und in Eng- land und Wales etwas über 600,000 ‘Pfd. Jn dem Maße also, wo die Summe größer is, wird es auch schwieriger seyn, einen Ersaß dafür zu finden, besonders da es fast allgemein anerkannt ist, daß, wie ungleih auch das Einkommen der Kirche ver- theilt seyn mag, der Gesammt- Ertrag für den ganzen Klerus nicht mehr hinlänglich sey, wenn nur alle Pfarrer und Kapläne nach Gebühr besoldet werden sollen. Dennoch hat Lord Althorp versprochen, nah Ostern eine Maßregel vorzuschlagen, welche alle

Theile befriedigen soll, und dadurch zur Zurücknahme des jeßigen Vorschlages vermocht. Wie aber der Lord sein Versprechen er- füllen wird, ist {wer einzusehen; denn während die Unzufriede- nen sich nichts Geringeres gefallen lassen werden, als die Abschaf- fung der Steuer, sind die Tories höchst ungeneigt, einer Auflage zu entsagen, die, indem sie die Erhaltung der Kirche der Nation geseblih zur Pflicht macht, ihnen das eigentliche Band zu seyn scheint, welches die Kirche mit dem Staate verknüpft. Auch gab O'’Connell den Dissenters den redlichen Rath, sie sollten nicht auf den guten Willen der Minister zu viel ver- trauen, sondern dieselben dadurch, daß sle ihnen sehen ließen, wie gefährlich es sey, einen so großen Theil der Nation zu Fein- den zu haben, zwingen, ihnen Gerechtigkeit wiederfahren zu lassen. Bei der Gelegenheit kamen denn auch die andéren Forderungen der Dissenters zur Sprache, vornehmlich die, daß man ihnen in den beiden Landes - Universitäten die Möglichkeit eróffne, zu studiren und akademische Grade zu erlangen. Zy Cambridge ist man ihnen schon seit einigen Jahren \o weit ent- gegen gekommen, daß man den Eid auf die 39 Giaubens : Arti kel der Kirche nicht eher verlangt, als bis ein Student Bacca- laureus werden will und einen erklärten Dissenter auch nicht zwingt, dem kirchlichen Gottesdienst beizuwohnen. Aber zu Op ford fônnen sie nicht einmal studiren, da man jenen Eid gleich

beim Matrikuliren fordert. Natürlich sind die alten Mitglieder

fast durchgängig gegen jede Aenderung in dieser Hinsicht; doch regt sich Unter vielen der Jüngeren ein duldsamerer Geist, so daß wirklich zu Cambridge eine Bittschrist zu Gunsten dieser For derung von mehr als einem Drittel der anwesenden Mitglie: der der Universität unterschrieben worden ist. An der Dubli ner Universität haben Katholiken und Presbyterianer {hon längst die verlangten Privilegien genossen ; und da man nie vernom men, daß der Protestantismus in Jrland hierdurch gelitten, so dúrfte man wohl auch ein Aehnliches in England wagen. Das Unterhaus hat nun endlich auch über das Schicksal der drei Englischen Städte entschieden, deren Wähler entweder alle, oder doch großentheils der Bestechlichkeit überwiesen worden, Stafford, wo das erstere der Fall scheint, soll ganz und gar das Repräsentations-Recht verlieren; in Liverpool sollen es bloß die sogenannten Freemen einbüßen, meistentheils Leute ohne Eigene thum, welchen das städtische Bürgerrecht zu verschiedenen Zeiten nur darum gegeben worden, um bei irgend einer Wahl auf einer oder der andern Seite den Ausschlag zu geben; und die Wählerschaft von Hertford soll dur) die Ausdehnung des Wahlkreises verbessert wet den. Von einer reformirten Kammer ließ sich nichts. Anderes erwarten ; da aber die Nation keinen Antheil an der Sache nimmt, so is es sehr wahrscheinlich, daß das Oberhaus, welches dabei erklärt, wohlerworbene Rechte beschüßen und den Unschuldigen nicht mit dem Schuldigen bestrafen zu wollen, bedeu tende Veränderungen damit vornehmen wird; ganz verwerfen wird es sie indessen nicht, weil dies sonst ein Aufsehen erregen könnte, welches die Sache nicht werth ist. Das krästigste Mit tel, Bestechungen zu verhindern, würde sih indessen in der stren gen Bestrafung der Bestecher finden, reicher vornehmer Leute, welche die oft armen Wähler in Versuchung führen aber hierzu steht das Unterhaus selbst nicht hoch genug. Der General-Advokat hat nun auch, nachdem bereits dem Unterhause wei Verbesserungs-Pläne dazu als Bills vorgelegt worden, einen

us\{chuß niedersezen lassen, um einen Plan zur Verbesserung unserer hôchst mangelhaften Pasquill-Geseße zur Reife zu brin

gen. Wegen der Armen-Geseße hat Lord Althorp nach Ostern F

seine Verbesserungs - Vorschläge zu machen ver)prochen, (o daß

dem Parlamente immer noch viel zu thun übrig bleibt. Cobbets F

Vorschlag zur Abschaffung der Malz-Steuer ist verworfen worden. Die Nachrichten von Portugal bringen immer noch nichts

Entscheidendes, obgleich sie im Ganzen für Dom Pedro's Sache |

vortheilhaft lauten.

: Belgien.

Brüssel, 21. März. Die Repräsentanten-Kammer beschäftigte sich auch in ihrer gestrigen Sißzung noch mit dem Geseßz- Entwurfe über die Eisenbahnen. Um zu beweisen , daß Belgien fúr den Bau der Eisenbahn Eisen genug besitze, gab

der Minister des Jnnern folgende Aufklärungen: „Die j

Provinzen Namur, Hennegau, Lüttich und Luxemburg besißen

mehr als 95 Hochöfen, 200 Oefen und mehr als 20 Stre werke, worunter 6 nah Englischer Art, die geeignet sind, die |

eisernen Geleise der Bahn zu strecken. Diese in nachstehenden Ortschaften befindlihen Streckwerke können jährlich folgende Quantitäten liefern: Lüttich 2800, Serning 3000, Acos 2000, ves 2800, Fayt 3000, Marchiennes 2100 Tonnen. Gesammt

Zahl 15,700 Tonnen. Hiervon werden im Handel jährlich ver F fauft 6700 Tonnen; der disponible Ueberschuß beträgt also jähr F lich 9000 Tonnen. Die erforderliche Quantität von gestreckten F Eisen zur Anlegung der Eisenbahn in Belgien beträgt für die F erste Section 8500 Tonnen, und ist-um so leichter im Inlande F

zu beschaffen, als der Bau derselben 3 Jahre 8 dauern wird.“

Der Senat hat gestern das Budget des Ministeriums des Innern angenommen und sich darauf bis nach dem Oster - Fest vertagt.

Deutschland. Dresden, 21. März. Die zweite Kammer beschäftigt

sich in ihrer Sißung vom lten d. mit der Berathung Über det Bericht der dritten Deputation, betressend die Vorstellung dt

evangelischen Geistlichkeit der Stadt Dresden, hinsichtlich det F

Gleichheits. Verhältnisse der evangelischen und katholischen Kirche

in den Kreis-Landen. Die Petenten, deren Gesuch im Allgemt/ F nen dahin ging, daß zur Herstellung einer wirklichen Parität F zwischen der evangelischen und katholischen Kirchen-Gemeinschaft /

die erforderliche Cinleitung getroffen werden möchte, hatten dab

besonders auf folgende Punkte hingewiesen: 1) daß in der sammenseßzung und Stellung der beiderseitigen kirchlichen hörden eine Ungleichheit vorhanden sey; 2) daß die katholisch! F

Kirche nicht einmal in der allgemeinen Beaufsichtigung ihrer Schul - Anstalten eine Einmischung der Staats -Behdrde duldé; 3) daß, abgesehen von diesen Ungleichheiten, die evangelische Kirch auch durch den bei den katholischen Behörden befolgten Rechtb gang auf mannigfache Weise beeinträchtigt werde; 4) daß eine gleichmäßige Jmparität rücksichtlich der Leistungen beidersc! F

tiger Parochianen stattfinde, denn für die katholische Kirche, de F ren Bekenner den hundert und dreißigsten Theil der Bevölke |

rung ausmachten, würden die Staats- Kassen jährlich 19,416

Rthlr., für die evangelische Kirche, mit Inbegriff ihrer Unte |

richts- und Bildungs - Anstalten, mit Ausschluß der Universität Þ Leipzig, jährlich nur 30,542 Rthlr. verwendet, weshalb die evan F gelische Kirche genöthigt sey, zu Erhaltung ihrer Kirchen, Sw f len und geistlichen Gebäude ihre Parochianen in Anspruch zUÞ nehmen; 5) daß das gegenseitige Mißverhältniß vorzugsweise N rücksichtlih der Schulen Lir v Ctratè, da hier die Unentgeltlih/ F keit des katholischen Schul-Unterrichts nur zu sehr den Verdacht f einer geförderten Proselytenmacherei erzeuge; 6) daß auch in den f

der evangelischen und katholischen Kirche zu den va- keits- Anstalten eine Ungleichheit der und 7) daß auch in Ansehung der beider Kirchen, besonder ihrer Anzahl, eine ungleiche eige, denn die Gesammt-Zahl der evan- tadt Dresden, 51,000 Seelen, mit rfern und mit Einschluß der hle nur fünfundzwanzig Geistliche, während inde von 3300 Seelen, nah Angabe zähle. Die Depu-

en Wohlthätig hervortrete;

Stellung sich unverkennbar elischen Einwo Einschluß von ormirten, z katholische Kirchen-Geme n Vereins, deren zwanzig der Kammer vor, die Staats-Regierung zu ersu- beantragenden Entwurfe eines die Normirung dem Staate úber die katholische Kirche betreffenden Geselz etenten, welche den Ständen vorliegende Petition zu einer baldigen E geeignet erscheinen, zu berücksichtigen.

92. Mârz.

wanzig Parochial-Dô

des statistische tation {lug

in dem zu stehenden juris eshwerden der hei ihrer Berathung über die rledigung und Abhülfe

circa 8acra es diejenigen

Während der heute Notirungen der Staats-Papiere Vor Mittwoch war n leßten Tagen aber

Frankfurt a. M./ n Woche erfuhren die t ganz unbedeutende Schwankungen. Weichen vorherrschend, in de Die erstere Erscheinung ward wo man stark von Darauf hin gingen die Hollän- auch wirkte dies auf die namentlich am meisten auf die 4proc. Me- ansehnliche Posten zu 83 à 87x ver- n 24- und 5proc. Obligationen ge- schen war auch diesmal das Fallen chon am 19. März kamen bessere Course von te zugleich in Erfahrung, daß es mit eines neuen 4proc. Anlehns noch sehr ungewiß siche. , welche Tags vorher Vieles der Muth und suchten ihre P E Am 20. März nahm die Kauflust s- Markt neuerdings n 23proc. Fntegralen und 5proc. auc) in Metalliques und Actien Am Schlusse der Woche ch gestiegene Course der Spani- f diese Papiere auch hier um mehr Vergleicht man den Stand der Effekten eigt sich, daß die Spefkulan- Die 5proc. Metalliques 4yroc. von 897 auf 8914/ Actien von Holländische Obligationen z0- Bayerischen und Darmstäd- s zeigten sch im Allgemeinen râmien- Scheine und Pol- Wechfel-Handel ereignete sich nichts

endenz zum ogen dic C ungünstige cinem neue

ourse wteder an. aus Amsterdam veranlaßt - n 4proc. Anlehn sprach. ds bei uns um 2 pCt. zurü; exreichischen Effekten, wovon am 18. März Fn Holländische starfe Verkäufe. von feiner Dauer. S Amsterdam / dem Abschluß Die Haussiers wannen wie asch zurückzuerlangen. da-man von dem Holländischen Fond Notirung erhielt; nicht nur i Holländischen Obligationen, sondern wurden namhafte Quantitäten auf hrachte uns die Pariser Posi m schen 5 à 3proc. als 1 pCt. besser gingen. am 18. Mârz mit dem vo! ten aufs Steigen wieder im hoben sich) von 1507 auf 1515, gen 4 à x pCf. an. ; tischen Papieren war wenig Umsaß; e mehr Rehmer als Geber. Loose waren gesucht. fenswerthes; sämmtliche Devisen blieben fe in die Messe, Amsterdam und Hamburg f. S. ctwas flau. à 245 pCt. stets anzubringen.

Oesterreich.

Se. K. K. Majestät haben mit Aller- Schreiben vom Zten d. M. der Wittwe des Freiherrn von Herzogenberg den Rang n so, als wenn Feldmarschall- erzogenberg diese Würde nach dem im Leben erhalten hätte, zu verleihen

und man brach

hatten verkaufen lassen, ayiere mit cinem kleinen

Rente, worau

n 21sten, \o Vortheil sind. 981 auf 99, Fntegrale und 5proc. Fn Preußischen,

ußische P | auf den notir-

aris halten sîch

ten Coursen, Leipzk ] isfonto - Papier

Berlin un

Wien, 19. März. hdchstem Kabinets - Feldmarschall-Lieutenants einer Geheimen Raths-Wittwe ebe Lieutenant Freiherr von Allerhdchsten Vorhaben no

Schweiz.

Der Französische Botschafter bei der Eidgenossenschaft, Herr v. Rumigny, ist wieder in Bern an- gekommen

Bern, 19. März.

Stúck des Kaland-Gebirgs in Bündten hat sich losge- rissen und nach der Tiefe gewälzt, ohne r besorgen zu lassen.

März. (Allgemeine Zeitung.) Die Schweiz ächte reichlich bedacht.

aber einstweilen Scha- den zu stiften ode

Zürich, 16. wird gegenwä Herr von Ma mal dem Vororte úberbracht haben, von Neapel gesellte, ben, und auf

rtig mit Noten fremder M ssenbach soll deren nicht weniger als fünf auf ein- wozu sich zeither noch eine sechste welche alle wesentlich denselben Jnhalt ha- g der unruhigen fremden Flüchtlinge Staats-Rath des Vororts hat sih in seiner Man sagt, derselbe habe Mächte dieselbe Antwort zu erlassen, worin heilt werden solle, was in der Savoyischen

Aus dieser historischen Darstellung würde gleich von Anfang an, und vor al-

Entfernun estrigen Sibung darüber berathen. eschlossen, an a istorisch treu mitget ache geschehen ist. sich ergeben, daß der Vorort len Noten, sh für den Grundsaß ausgesprochen ihr Recht, politisch Verfolgten einen sichern Z unversehrt behaupte, dagegen Alle, die ihrer politischen Vergehen

habe, wonach die Schweiz fluhtsort zu ertheilen, durch Erneuerung oder Fortseßung das Asyl-Recht verwirkten, nicht weiter dulden werde. Diese Grund- säße fänden dann natürlich auch auf den gege soll beschlossen worden scyn, rtlichen Antwort durch Circular-Schreiben den Stän- u benachrichtigen, daß sich, mit Ausnahme andschaft, alle Stände für die vor- drtlichen Ansichten ausgesprochen hätten, und diese mithin als Ansicht der Cidgenossenschaft, welcher Stände ebenfalls unterziehen müssen, zu betrachten seyen. daß Bern, ungeachtet seiner dem Vororte gegen- Meinung, es sey mit der Würde des äglich, die Polen mit Gewalt zur Ent- fernung zu zwingen, doch dem Willen aller übrigen Stände nach- geben werde.

nwärtigen Fall Anwen- dung. Ferner die sámmtlichen Noten sammt der vorô den mitzutheilen und sie

von Bern und Basel -

sh die dissentirenden steht zu hoffen,

Über ausge})prochenen Standes Bern unvertr

E S R E S Et L, Le T n? L ras A ch4 EWIE A

Portugal.

Die heutige Chronica meldet: „Die Gesundheit Sr. Kaiserl. Majestät des Herzogs von Bra- ganza war bereits am 2. März 5 Uhr desselben Tages erhielt der He Depesche, welche meldet, daß eine Abt Armee .von 130 Mann bei Rilvas gänzlich geschlagen sey. zählte an feindlichen Getödteten und Verwundeten 20 Mann; wir machten 11 zu Gefangenen Getöôdteten und 3 Verwundete, Sr. Majestät befindet.

Lissabon, 10. März.

vôllig wiederhergestellt. rzog eine telegraphische eilung der feindlichen

und zählen unsererseits einen

unter denen sich ein Adjutant Am «ten d. M. wurde das Bataillon der Königl. Freiwilligen, welches Aldeia da C ruppen der Königin zerstreut. Feinde blieb todt auf dem Schlachtfelde; 34 Gefangene und eine Menge Waffen und Kriegs-Vorrath fiel in unsere Hände, wäh- rend auf unserer Seite Niemand getödtet oder verwundet wurde. Seitdem erfuhren wir über die bei Santarem stationirte Ope- rations- Armee nichts Neues.‘/

Der Korrespondent des Morning Herald berichtet aus „Seit meinem legten Schreiben

ruz beseßt hielt, Eine ansehnliche Zahl

Lissabon unter dem 8. März:

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ist in der Nähe von Santarem kein Gefecht vorgefallen; Alles aber deutet auf eine drohende Zurüstung. Vor Val de Pinena sind vor Kurzem 300 Rekruten und 120 Lanciers ausgerückt, um sih Saldanha anzuschließen. General Bacon, welcher die Ka- vallerie kommandirt, hat sich einige Tage in Lissabon aufgehal- ten, um 220 neue aus England angekommene Pferde zu mu- sern, und ihre Dressur zu beschleunigen. 100 Pferde sind heute noch außerdem angekommen. Ein Hinderniß für schleunige Fort- schritte ist. die Erklärung der Truppen, weder für Portugiesisches Geld, noch unter Portugiesischen Offizieren dienen zu wollen. Drei Englische Offiziere sind zur Armee beordert, um die zu- leßt angekommenen Lanciers einzuüben, allein kürzlich wurde be- rihtet, daß jene sämmtlich ihren Abschied eingereicht haben. Die Regierung wird sich genöthigt sehen, ihre Forderung Mgugesteben, oder auf die Hülfsleistung des brauchbarsten Theils ihrer Macht zu verzichten. Es leidet keinen Zweifel, daß Dom Miguel seine Kräfte fortwährend vermehrt und nunmehr con- centrirt. Er hat gegenwärtig eine beträchtliche Anzahl Englische Offiziere, 100,000 Pfund Sterl. und für 12,000 Mann neue Uniformen erhalten, welche Capitain Robinson aus England brachte und in Vizaures landete. Jn Algarbien sind von Faro aus einige Fortschritte gemacht, indem Tavira uud einige kleine Orte genommen wurden. Die Königin hat in Faro ungefähr 3000 Mann, theils Franzosen, ungefähr 600 an der Zahl, die übrigen Portugiesen. Diese mit dén Truppen in Lagos und Sennes machen zusammen ein Corps von 5000 Mann aus. 500 Mann vom Belgischen Regiment, das neulich angekommen war, wurde im Anfang der laufenden Woche in einem Dampf- boot abgeschickt und bei Semnes gelandet. Der Ref von 950 Mann wurde gestern auf eine Kriegsbrigg unter An- führung des Generals Sa Bandiera nach Faro einge- schiff. Somit erwartet man denn neue Vorgänge auf diesem Theil des Kriegs-Schauplazes. Man wollte wissen, daß der Kriegs-Minister im Begriff stand, sein Portefeuille niederzulegen, allein aus unbekannten Gründen behielt er es, obschon die Stimmung im Heere und im Publikum ihm ungünstig ist. Marschall Saldanha weigert sich, wie es heißt, mit ihm zu forrespondiren unò sendet seine Depeschen an Dom Pedro. Feder Kunstgrisff wird angewandt, um die Britischen Offiziere aus ihrer Stellung zu verdrängen. Unter den neu Angekomme- nen sind manche übel berüchtigt; auch haben sich einige bereits ernstliche Betrügereien zu Schulden kommen lassen. Gestern lief der Zahl-Meister der neuen Schottischen Brigade, Namens Gordon, mit einer dem Regiment gehörigen Summe davon; auch ansehnliche Geld-Anweisungen hatte er zuvor realisirt. Die alten Offiziere sucht man durch Intriguen dahin zu bewegen, auf die verheißenen Gratificationen zu verzichten ; man erklärt ihnen, daß fie in Betreff der zweijährigen Gratification, welche ihnen außer ihrem regelmäßigen Sold von 200 Pf. Sterl. im i seyen. Mehrere

werden sollten, auf der Liste nicht eingetragen seyen. Mehrere

haben darauf verzichtet, allein die größte Anzahl ist in Folge dieser anmaßenden Forderung, die einer ehrenvollen Regierung durchaus unwürdig ist, entlassen worden. Jn Alemtejo sind meh- rere Mönche aufgegrifsen und nach Lissabon gebracht; man fand bei ihnen Geld und Lebensmittel für Dom Miguel. Dom Pe-

dro’s Gesundheits-Zustand hat sich gebessert; man erwartet täg--

lich seine Abreise zur Armee.‘

Dasselbe Blatt meldet ferner aus Lissabon vom 9. März: „Es scheint, daß Algarbien alsbald vom Feinde befreit seyn wird. Der Baron de Sa rückte èen 22sten v. M. aus Faro vor, schlug den Feind bei Pexas, nahm den 24sten Tavira, wandte sih von da sofort nah Villa - Real und nahm von die- sem Plate Besiß; auch Castro Marine fiel bald darauf in seine Hände. Jn Tavira fand man einen großen Vorrath von Mu- nition, den man nach Faro schafste. Bei dem Zusammentrefsen mit dem Feinde bei Pexas ereignete sich folgender Vorfall: Ein Miguelistischer Soldat sollte eben ein Opfer des Todes werden, da er in die Hände seiner erhizten Gegner gefallen war, als ein junger Kavallerie- Offizier sein Leben beschükte, indem er ihn als Gefangenen fortzuführen befahl. Kaum wandte der edle Retter jedoch den Rúcken, als der Schurke ein Pistol hervorzog und ihn erschoÿß. Es is nicht nôthig, hinzuzu- fügen, daß der Hinterlistige augenblicklich in Stücke gehauen wurde. Moraes Sarmento, welcher am 12ten v. M. mit ei- nem Briefe Dom Pedro's an die Königin von Spanien von Lissabon abfuhr, kam am 23sen in Cadix an, wo ihn der Gou- verneur und das Volk mit Enthusiasmus bewilllommneten. Bei dem ihm zu Ehren veranftalteten Gastmahl trank man auf das Wohl der beiden jungen Königinnen. Am 28sten verließ der Gesandte Madrid wieder. Die Miguelisten sind entschlossen, bis auf das Aeußerste Widerstand zu leisten, und der Kampf scheint nicht anders, als mit der Unterdrückung der ei- nen oder der andern Partei ein Ende nehmen zu kdnnen. Coimbra soll befestigt werden. Einige Straßen sind bereits nie- dergerissen, man wirft Gräben auf und überhaupt herrscht die größte Thätigkeit dort, um den Ort in Vertheidigungsstand zu seßen. ‘Povoas, der Ober-Befehlshaber der Miguelistischen X mee, hat das Kommando dem General Lemos abtreten müssen, da „seine physische und moralische Fähigkeit//, laut der Abschieds- Ordonnanz, nicht länger erlaubte, den Ober-Befehl ihm anzuver- trauen.

__ Porto, 23. Februar. Jm Laufe dieser Woche trug man sich mit mehreren Gerüchten vom Einrücken Spanischer Trup- pen in Chaves, von Don Carlos Flucht nach Lamego, von der Entweichung mehrerer politischer Verbrecher aus den Gefäng- nissen auf der Gränze, von einem Aufstand in Moncao und Caminho zu Gunsten der Donna Maria 2c. Briefe vom 20sten melden jedoch aus Villa Real, daß Don Carlos nebst seiner Familie sich noch dort befindet. Seine Finanzen sind in so hlechten Umständen, daß er seine Juwelen zu verkaufen gend- thigt ist. Die Miguelisten haben ihre Truppenmacht in Coim- bra verstärkt, wodurch ihre Anzahl in der Gegend von Porto sehr vermindert ist.

Ala

Berlin, 26. März. Se. K. H. der Prinz Friedrich traf am 18ten d. M. Nachmittags zwischen 2 und 3 Uhr, mit dem Dampfschiffe von Düsseldorf kommend, in Wesel ein, inspicirte am folgenden Tage die Truppen der dortigen Garnison, und kehrte demnächst nach Düsseldorf zurück. Hier kamen am 22sten Mittags JJ. KK. HH. der Prinz und die Prinzessin Friedrich der Niederlande, mit Hôöchstihrer Prinzessin Tochter, auf der Rückreise von Berlin nach dem Haag an. JJI. KK. HH. ver- weilten einige Stunden bei dem Prinzen Friedrih K. H. und seßten sodann die Reise nach den Niederlanden fort. :

Am éten d. M. erfolgte zu Lissa, im Großherzogthum ‘Posen, die Einse6ung der Jsraelitischen Gemeinde-Repräjentan- ten mit einer dem Gegenstande angemessenen Feierlichkeit. Die

A RnGs Gemeinde hatte sich zu diesem Behufe gegen 9 Uhr Morgens in der Synagoge versammelt, wo in Gegenwart meh- rerer Militair- und C R so wie der Geistlichen aller Konfessionen zunächst ein Danklied gesungen, und sodann von dem interimistischen Landräthe des Fraustädter Kreises, Freiherrn von Heiniß, die Verfügung der Königl. Regierung zu Posen verlesen wurde, die denselben beauftragt ,/ die dortigen Jsraeliti- hen Gemeinde - Repräsentanten, zuerst vor allen anderen der Provinz, zu installiren. Hierauf fand die Vereidigung dieser Leßteren und deren Stellvertreter statt. Nach dieser feierlichen Handlung hielt der Herr Regierungs - Kommissarius eine Au- rede an die Repräsentanten, in welcher er ihnen die Pflichten an’'s Herz legte, die sie als Volks-Vorsteher zu erfüllen hätten. Nachdem diese Rede von einem der Repräsentanten beantwortet worden, wurde eine Hymne angestimmt, und sodann für die Armen aller Konfessionen gesammelt. Von der Synagoge begab sich die ganze Versammlung nah dem Jsraelitischen Ressourcen- Lokal, wo nach einem kleinen FrühstÜck die Wahl des Vorste- hers der Repräsentanten erfolgte. Jn der Jsraelischen Armen- Schule wurden 80 Schüler durch die Vorsteher des Beklei- dungs - Vereins bewirthet. Abends waren fast alle Häuser er- leuchtet und ein Ball beschloß den festlichen Tag.

Jm Reg.-Bez. Posen wurden im Laufe des vorigen Jahres 32,263 Kinder (6967 mehr als im Jahre 1832) gebo- renz; darunter 471 Zwillings- und 16 Drillings-Geburten. Es starben 24,824 Menschen (3833 weniger als im Jahre 1832); unter diesen 115, die ein Alter von mehr als 90 Jahren erreich- ten. Der Zuwachs der Bevölkerung im Jahre 1833 beträgt sonach 7439 Seelen. Wird hierzu die Volkszahl, die sich am Schlusse des Jahres 1832 auf 718,334 Seelen belief, gerechnet, so erweiset sich mit dem Schlusse des vorigen Jahres, ohne daß jedoch der Zuwachs durch Einwanderung in Anschlag gebracht wird, eine Gesammt - Bevdlkerung von 725,773 Menschen. Die Zahl der im vorigen Jahre gestifteten Ehen beträgt 8166.

Der Verein der Kunstfreunde in Preußen versammelt sich Sonnabend den 29stten d. M., Vormittags um 10 Uhr, im Lo- fale des Königl. Gewerbe - Jnstituts , Klosterstraße Nr. 36, und verloost die angekauften Kunst-Gegenstände. -

Berlin, den 27. März 1834. Beuth.

Literarishe Nachrichten.

De l'état’actuel de la Grèce et des moyens d’arriver à sa restauration. Par Frédéric Thiersch. En deux volumes. Leipzig, Brockhaus. 1834.

Dies Buch is eben fo reich an neuen Aufschlüssen und Belehrungen óber die Zustände in Griechenland, wie ste sich entwickelt haben, als von vielfältiger Bedeutung für eine auf den Grund des National-Lebens selbsi gebaute Kenntniß der Mittel, dur welche sie sih in der nächsten Zeit und unter den obwaltenden Verhältnissen weiter ent- wickeln müssen. Der Verfasser gehört in der Betrachtung der Dinge, die darzustellen und zu bessern er sich angelegen seyn läßt, feiner Partei an, welche seine Ansichten bedingte und trübte, son- dern vertritt lediglich die allgemeine National - Sache des Griechk- schen Volkes, mit dem ihn schon früher seine Alterthums- Studien, und später, bei persdnlicher Theilnahme an ihren Verhältnissen, ein echt menschlicches Jnteresse eng verbunden. Thiersch befand sich bekanntlih während einer sehr entscheidenden Periode des neueren Griechenlanos an Ort und Stelle der Ereignisse, beobachtete, oft selbs mitwirkend, die Haupt-Triebredern, welche nah der- Revolution das Land bewegten, in unmittelbarsicr Nähe, und stand mit den bedeutendsten Persönlichkeiten, welche auf dem Schauplaß eine einflußreiche Rolle gespielt, in genauer, nicht selten handelnd eingreifeader Berührung. Und wte er damals bei manchen wesentlichen Thatsachen glücklich vermittelnd zwischen dem Partei - Fnteresse und dem wahren Volks- Juteresse hervorgetretet, so übernimmt er auch jeßt, wo es sich um die durchgreifenditcn Maßregeln zu einer neuen Organisation Griechenlands handelt, das Geschäft einer einsichtsvollen Vermittelung, indem er der gegenwärs tigen Verwaltung, der er in einer völlig unbefangenen Stellung

egenübersteht, eindringlih darstellt , welche physischen und mo-ali-

fen Hülfsquellen in der Nation selbst vorhanden sind und mit wel- hem Erfolg sie zur Heilung ihrer gebrochenen Zustände benußt wer- den können. Es fann faum bezweifelt werden, daß dies Werk da, wo es zur Anwendung zu kommen sirebt, die verdiente BerÜksich- tigung erfahren und dur dieselbe seinen Zweck, welcher der Zweck der Sache ist, erreichen wird, da es mit tiefem Blick und aus viel- fachen Erfahrungen die Hoffnungelosigkeit wie die Hoffnungen des neuen Hellas aufgezeigt hat, und von einem Manne herrührt, wel- cher bei den Griechen selbst, wegen seiner bekannten Anhänglichkeit an ihr National-Fnteresse, in hohem Grade beliebt und populair if.

Der Verfasser beginnt seine Darslelung mit der Hinweisun, auf die Bedeutsamkeit Griechenlands für die Europäische Politi Überhaupt, und auf diese Bedeutsamkeit, die er mit der der Orientali- schen Frage unmittelbar in Verbindung seßt, scheint er vornehmlich die Wichtigkeit der Beziehungen zu gründen, die cine Untersuchung Über die Mittel zur dauernden Befestigung eines Griechischen Thro- nes zur Gegenwart annimmt. Er glaubt, daß es nicht bloß im moralischen und industriellen Fnteresse Europa's liege, Griechenland dauerhaft zu konstituiren, sondern daß dadurch zugleich ein noth- wendiger Stößpunkt für die_ Europäische Politik beim heran- drohenden Zusammensturz der Orientalischen Hercschaften gewonnen werden mene Von diesem allgemeinen Gesichtspunfte, den der Verfasser setnem Werke unterlegt, geht er unmittelbar zu den nächst PYTYCYTRaNg ener: Ereignissen Über, welche er als Haupt - Ursachen der von der gegenwärtigen Regierung vorgefundenet Gestaltung der Dinge in Griechenland betrachtet. Dies is vor Allem die Präsi- dentschaft des Grafen Fohann Capodisirias, und das von dems selben befolgte Verwaltungs-System. Es if bekannt, wie Thiersch schon früher die Ansicht geltend zu machen gesucht, daß die Ver- waltung Capodistrias die Quelle alles Uebels und aller Verwirrung [üx Griechenland geworden, und diese Ansicht unternimmt er Ihk, n dem historischen Theile seines Werkes, durch cine genaue faktische Darstellung zu rechtfertigen und zu begründen. Der Charakter Ca- podiftrias erhâlt hier die ausführlichste Würdigung, die thm bis jeßt, sowohl nach setnem dentlichen Handeln, als nah seinen persbdnlichen Interessen, widerfahren is, und sehr úberzeugend wird der ihm Schuld gegebene Ehrgeiz, daß er sich und scine Familie als herr- schende, erbliche Dynastie in Griechenland habe fesiseßen wollen, an die Spitze seiner gesammten Handlungsweise gestellt. Deshalb sey er, wie der Verfasser hervorhebt, vom Anbeginn seiner Prâsidetits- schaft darauf bedacht gewesen/ jede andere Macht, die seine Pläne háâtte kreuzen kdnnen, im Lande zu paralysiren , und nur, so lange er diesen Zweck noch zu erreichen gehofft, ohne an einer Gegen-

artei erhebliche Hindernisse zu finden, habe er einigermaßen Rück-

chien für Personen und selbs Achtung vor der dentlichen Mei- nung gezeigt; aber als wider sein Erwarten die Wahl eines Prinzen, der seine Stelle vertreten sollte, in Frage fam, sey seine wahre Ge- finnung plöôglich auf eine auffallende Weise ans Licht getreten. Der Verfasser schildert hierauf die Umtriebe, welche Capodistrias anstellte, um die Wahl des Prinzen Leopold für den Griechischen Thron rüúck- ängig zu machen, und bemerft: „Capodistrias sehte jet alle Spring=- “dern seiner Politik in Bewegung, um die Ankunft des Prinz n nah Griechenland zu verhindern. Griechenland rourde dem Prin- zen als ein Land geschildert, das ganz der Verddung unnd Strafen=

Râäuberei atheingesalen sey, und um diesen Angaben einen Schein von Wahrheit zu geben, wurde der ganze Pelopon=

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