1834 / 99 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

Al &0 d.

_ Berlin, 8. April. Nachrichten aus Bonn zufolge, haben Se. Majestät der Kdnig dem Professor der Staats-Wissenschaf- ten, Dry. Kaufmann, für seine neueste staatswirthschaftliche Ab- handlung: „Würdigung der Schrift: Preußen und Frankreich“

die goldene Medaille Allergnädigst zu verleihen gerubt.

—— Man schreibt aus Aschersleben unterm Len dieses Monats: „Am 24. März d. J. Morgens 7 Uhr war, wie schon durch die öffentlichen Blätter gemeldet worden, Seine Herzogliche Durchlaucht Alexius- Friedrich Christian, ältestregie- render Herzog zu Anhalt, im 67sten De seines Alters und im 38sten Seiner Regierung, auf dem Schlosse zu Ballenstädt nach einer mehrmonatlichen Krankheit sanft verschieden.//

„Durch unablässige Fürsorge für das Wohl Seines Landes, durch heilsame Anstalten und verschönernde Anlagen, unter de- nen das Alexis- Bad nach seinem Namen genannt ist, durch Beförderung der Gewerbe, des Handels und Verkehrs, so wie durch unzählige Handlungen der Wohlthätigkeit hat Sich der hohe Verewigte nicht nur bei den Bewohnern der Anhaltschen Landestheile, sondern auch bei denen des benachbarten Auslandes und namentlich in den angränzenden Preußischen Landen, mit dessen erhabenem Kdönigshause er durh enge Freundschaft und Familienbande verbunden war, ein unvergeßliches Denkmal ge- stiftet. Deshalb erfüllte auch die Nachricht von seinem Tode alle seine Diener, Vasallen und Unterthanen mit tiefer Trauer und die Bewohner der benachbarten Landschaften mit s{merzli- cher Theilnahme. “‘

„Diese Gesinnungen waren es, welche sich bei dem Leichen- Begängniß des verewigten Herzogs am 2ten d. M. auf das rüh- rendste und feierlichste aussprachen, und wodurch dasselbe nicht bloß als die leßte dein hohen Range des Verblichenen erwiesene irdische Ehre, sondern auch als ein Zeugniß Seines segensrei- chen Wirkens und als einmüthiger Ausdruck der ihm gewidme- ten allgemeinen Verehrung und über das Grab hinaus dauern- den Anhänglichkeit sich kundgab.“‘

„Der Leichenzug seßte sich nach der von dem Herzogl. Hofmar- schall-Amte vorgeschriebenen Ordnung am gedachten Tage um 10 Uhr Vormittags von Ballenstädt aus in Bewegung, nahm seine Richtung über die Anhaltschen Ddrfer Radisleben und Reinstädt und kam Nachmittags gegen 2 Uhr an der Preußisch: Anhalt- schen Gränze unweit Aschersleben an. Hier hatten sich zum Empfange der hohen Leiche und zur Begleitung derselben durch das Preußische Gebiet, da der kommandirende General des 4áten Armee-Corps, General der Junfanterie, Herr von Jagow Cxcellenz, persönlich behindert war, der Königl. General - Ma- jor und Commandeur der 7ten Division, Herr von Thiele, und hei der durch Krankheit verursachten Abhaltung des Königlichen Wirklichen Geheimen Staats - Ministers 2c. Herrn von Klewiz Excellenz, Seitens des Ober - Präsidiums der Königl. Geheime Ober Regierungs-Rath und Vice-Präsident Herr von Seyde- wiß aus Magdeburg eingefunden. Außer denselben erwarteten der Königl. General-Major und Commandeur der 7ten Kavalle- rie:Brigade Herr von Zollicoffer, der Königl. Oberst und Com- mandeur des 10ten Husaren - Regiments, Herr Baron Roth von Schrekenstein, mit dem gesammten Offizier-Corps, und der Königliche Landrath des Ascherslebener Kreises nebst mehreren angesehenen Personen den Fürstlichen Leichenzug an der Landes- Gränze. Eine Eskadron des 10ten Husaren-Regiments, von dem Königlichen Major, Herrn von der Marwiß, geführt, war eben- fails mit dem Trompeter- Corps des gedachten Regiments, die Trompeten mit schwarzem Flor umwunden, an der Gränze auf- gestellt und empfing die hohe Leiche bei deren. Ankunft mit militairischen Ehren und einer Trauer - Musik. Während der Zug einige Augenblicke anhielt, begrüßten die genann- ten Herren den Herzoglichen A Herrn von Seelhorst, welcher, der Fürstlichen Leiche unmittelbar folgend, das Trauer-Geleite führte und bezeigten demselben ihr s{hmerzli- hes Mitgefühl über den großen Verlust, welchen das Herzog- liche Haus Anhalt und das Anhaltsche Land erlitten hatte, und ihre hohe Verehrung gegen den verewigten Herzog. Hierauf seßte sih der Zug in folgender Ordnung in Bewegung:

Vorauf das Trompeter - Corps des 10ten Husaren - Regi- ments, welches abwechselnd den Trauermarschh und geistliche Choräle ertônen ließ, dann die zur Esforte kommandirte Es- fadron Husaren,

mehrere Herzogliche Jagd-, Forst- und Stall - Bediente,

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400 der Herr Forstmeister von Weise in tiefer Trauer unmittel- bar vor dem Fürstlichen Leichenwagen, zu Pferde,

die Fürstliche Leiche auf einem {warz behangenen, mit sechs Pferden bespannten Trauerwagen, in einem mit schwar- zem Sammt überzogenen, mit goldenen Franzen, Griffen und Schildern verzierten Sarge, auf welchem die A aroglide Krone lag, und an dessen Seiten der Namenszug und das Wappen des verewigten Herzogs angebracht waren, i

der Herr Hofmarschall von Seelhorsk in einem zwei- spännigen Hofwagen, mit dem Marschallstabe,

die Herren Generale und Offiziere zu Pferde, j

die Herren vom Civil, so. wie die Herzogl. Anhaltischen Are und Räthe, desgleichen die Hof-Dienerschaft zu- Wagen.

Als der Leichenzug an dem Zollthore zu Aschersleben ange- fommen war, wurde derselbe unter dein Geläute aller Glocken von den dort versammelten Civil-Behörden und der Geistlichkeit der Stadt Aschersleben empfangen, und nachdem die Herren vom Militair abgestiegen waren, Und die Herren vom Hofe und vom Civil ihre Wagen verlassen hatten, ordnete sich der Zug, dem sich die Behörden und die Geistlichkeit der Stadt nunmehr anschlos- sen, dergestalt hinter dem Leichenwagen, daß der Herr Hof- marschall in tiefer Trauer mit s{hwarzem Mantel, den mit Flor umwundenen Marschallstab tragend, und der hohen Leiche unmittelbar folgend, den Leichen-Kondukt anführte, und die Kö- niglichen Militair - und Civil-Behörden, so wie die Geistlichkeit das Herzoglich Anhaltische Trauer- Gefolge durch die Stadt ge- leiteten. Die hohe Leiche wurde von der Anhalt-Côthenschen Gränze von den Behörden Sr. Durchl. des regierenden Herzogs zu Anhalt, Côthen empfangen und von dort weiter nah Bernburg ge- führt, wo dieselbe am Abend dieses Tages zwischen 7 und 8 Uhr in der Herzogl Familien-Gruft feierlich beigesezt wurde. Die stille Trauer und Theilnahme, welche während des Leichenzuges durch das Preußische Gebiet unter der zahlreich versammelten Menge herrschte, entsprach der Liebe und Verehrung, mit wel: cher auch das Nachbar-Land die persönlichen Tugenden und Ver- dienste des verewigten Fürsten anerkennt und Sein Andenken bewahrt.“ (

Vom laufenden Monate ab ist in Erfurt eine neue Privat-Unterrichts-Anstalt , eine Realschule, ins Leben getreten, um dem allgemein gefühlten Bedürsnisse in dieser Hinsicht ab- zuhelfen. Sowohl der Errichter dieser Bildungs-Anstalt, der Pr. Unger, als auch die von ihm für dieselbe gewählten übrigen Lehrer lassen nur Erfreuliches erwarten.

Berliner Or se Den 8. A pril 1834. Amtl. Fonds- und Geld - Cours -Zettel. (Preufs. Cour.) Zi (Brief Geld] IZ/. Brief |Geld.

St.- Schuld - Sch. | 4 | 991 | 982 p los. do | 1:43 li

Pr. Engl. Anl. 15.| 5 [1034 Vstpr. Pfandbr. 99 Pr. Engl. Anl. 22. Pomm. do.

Pr. Engl. Obl. 39 fKur- u. Neum. do.

Präm. Sch.d.Seeh, echlesische do.

Kurm. Obl. m. I. C| 4 IRkst.C. d.IC.- u. N.)

Neum Int. Sch. do.| d: (d c i Z.- Sch. d. K. u. N.

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Königsb. do. 4 | 98 Holl. voilw. Duk.

Elbing. do. 45 | 97 Neue do,

Danz. do. in Th.|— | 371 | 364 Ï Friedrichsd’or ..

Westpr. Pfaudbr.| 4 11005 } 998 ¡Disconto .

PeufsCour.

V e SET C "S. Wechsel Cou! Frie Gei. T O S R OBIKIAO (Lf E I U C im Ta ol)

AMSIBIGAO S 250 Pi urrd [1427 dito 20 Fl, 20 U dls tiamburg (Ura Wo dito 300 Mk, 0M STE [London P LSt 13 6 —— Paris Db 81 Mie O N 450 Fl. 2 Mt. 14042 Augsburg 150) Fi, 2 ut. 103Ì | Br-slau 2 Mt. 99s | 994 Leipzig 3 s lage [410272 Frankfurt a. M. 50 FL 2 Nt, 4103 {41022 Petersburg 3 Woch. | | 3077

Warschau kurz c L

P 958 O 29g |

Auawürtige Börsen,

Amaterdam, 3. April,

Niederl. wirkl. Schuld 504. 55 do. 96. Ausgesetzte Schuld 1.

Kanz-Bill. 225. 422 Amort. 895. 318 724. Oesterr. 962. Preul

Prämien-Scheine 97. Russ. (v. 1831) 954. 95 Span. 6213. 382 411"

Frankfurt a. M., 5. April f

Vesterr. 58 Metall. 984. 987. 45 89s. 894. 248 53. 12 931

Br. Bank-Actien 1513. 1511. Part.-Obl. 13%. 1383. Loose zu 109 Fj

208 Br. Holl. 58 Obl. v. 1832 944. 945. Poln. Loose.621, 691"

Preuss. Präm.-Sch. 545... 541. do. 45 Anl. 927. G. 58 Span, Rente 613. 615. 38 do. perp. 402. 404.

Paris, 2. April.

95 Rente pr. compt. 104. 15. tin. cour. 104. 40. 33 pr. compt

78, —. tin cour. 78. 25. 955§ Neap. pr. compt. 94. 10. fin cour.

94. 35. 3 Span. perp, 645. 35 405. 9g Belg. 99%. 95 Röm. 951"

Ausgesetzte Spanische Schuld 14. L

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Meteorologische Beobachtung.

1834. | Morgens | Nachmitt. | Abends | Rach einmaliger 7. April. 6 Ubr. | 2 ühr. 10 hr. Beobachtung.

Luftdruck [339,6 4 “par./338, 1 s ‘’Par.|337, 4 0 “Par Quetiwärme 6,6 ® N,

c o S r O0 L L 0 y Luftwärme |+ 3,5 ® R.|+ 8,9" R.|4- 6/6 R Iufwärme 5,0 ® R,

Thaupunkt |4- 1,8 ® R.|+ 83,6 °® R.\4- 3,9 ® R. Dunfsisättg.| 87 yCt. 65 pCt. 74 yCt. Wetter... heiter. heiter. halbheiter. M W. W. W. Wolkenzug | W. _

¡Bodenwärme 5/0 ® F, \Ausdünst. 0,1 1 3" Rb, ¡Niederschlag (0).

Königliche Schauspiele.

Mittwoch, 9. April. Jm Opernhause: Fidelio, Oper in 2 Abth. Musik von L. van Beethoven. (Mad. Schröder - De- vrient: Fidelio, als Gastrolle.)

Im Schauspielhause: 1) La Consigne. vaudeville en { acle, par Mr. Ancelot. 2) La première représenlation de: Une Mère, drame-vaudeville nouveau en 2 actes, du théâtre de Gymnase. par Mr. Bayard.

Donnerstag, 10. April. Jm Schauspielhause: Zum ersten male: Liebe und Liebelei, Lustspiel in 4 Abth., von Pr. Römer, Vorher: Die Wittwe und ihr Mann, Lustspiel in 1 Akt, nach dem Französischen, von L. Angely.

Königstädtisches Theater.

Mittwoch, 9. Apri1. Hinko, der Stadtschultheißen - Sohn von Nürnberg, Schauspiel in 5 Akten, mit einem Vorspiel: „„Der jüngere Sohn.// Mit Benußung des Storchischen Ro- mans, von Charlotte Birch-Pfeiffer.

Donnerstag, 10. April. Der Leichenräuber, Melodrama in Z Akten, von Charlotte Birch-Pfeiffer. Musik vom Kapellmei- ster Franz Gläser. (Herr Engelörecht, vom ständischen Theater zu Lemberg: Ferdinand Avelli, als Gastrolle.)

Freitag, 11. April. Der Barbier von Sevilla, komische Oper in 2 Akten. Musik von Rossini. (Herr Kugler, vom ständischen Theater zu Linz: Graf Almaviva, als Gastrolle.)

Markt-Preise vom Getraide. Berlin, den 7. April 1534. Zu Lan de: Weizen 1 Rthlr. 11 Sg“. 3 Pf./ (schlehte Sorte) 1 Rthlr. 6 Sgr. 3 Pf.; große Gersie 27 Sgr. 6 Pf.; kleine Gerste 25 Sgr.; Hafer 23 Sgr: 2 Ps i Zu Wasser: Weizen (weißer) 1 Rthlr 27 Sgr. 6 Pf., auch 1 Rtylr. 22 Sgr. 6 Pf. und {l Rthlr. 15 Sgr.; Roggen 1 Rthlr. 6 Sgr. 3 Pf., auch 1 Rthlr. 3 Sgr. 9 Pf.; große Gerste 1 Rthlr.; Hafer 22 Sgr. 6 Pf. ; Erbsen (schlechte Sorte) 1 Rthlr. 15 Sgr. Sonnabend, den 5. April 1534. Das Schock Stroh 10 Rthlr., auch 8 Rihlr. 15 Sgr ; der Centner Heu 1 Rthlr. 5 Sgr. , auch 20 Sgr.

Redacteur Cottel.

E e L L

Gedruckt bei A. W. Hayn.

Allgemeiner Anzeiger für

ie

Preußischen Staaten.

Literarische Anzeigen.

Maga für die Literatur des Auslandes.

Berzeichniß der im Monat März von dieser Zeit- : {rift gelieferten Artikel :

Spanien : Ein Abenteuer mit Spanischen Räubern. BVi- bliographische Mittheilungen. Frankrei cch. i Di?2 Tage der Proscription. Von Ch. Nodier. (Schluß.) Ueber den Menschen und den gegenwär- rig: Zujtand der Gesellschafc. Vom General Donna- jo. Grinnerungen aus der Revolution von Charles Nodier, Zweiter Artikel. Politisches Leben des First von Talleyrand. Von Alexander Salle. Ein2 Vorlesung úder Frantdssche Literatur. Gehalten v9! A. I. Ampére im Colléze de France. Das S hloß Robert's des Teufels. Die Memoiren Cha- ceaubriand’'s. Ein vorläufiger Bericht von Jules Ja-

nit. Tefamentarische Vorrede der Memoiren Cha- reaubriand’s. Bibliographishe Mittheilungen in 6

Nummern. : Laie

Uber „Luisa Stcozzi‘‘, Roman von G. Rosini. Handbuch der Jtaliänischen Literatur. Von Francesco Ambvrosoli. Ms Mittheilungen.

ngland. lies

20rd Byrons leure Seefahrt. (Schluß.) Die er- fin Kolonisten auf den Seawards-Inseln. Strate- gische Vorschriften für Verschuldete. Die erste Auf- findung der Bitcairn-Kolonie. Aus dem Schiffs-Tage- buche des Capitain Pipon. Die beiden Capitaine Roÿ. Die Pilger des Rheins. Von E. L. Bulwer. Lord Chatam. Eine biographische Skizze, von T. H. Macauley. Bibliographische Mittheilungen in

6 Nummern. Dänemark. O. N. Olsens orographishe Charte und Tabellen von Europa.

Schweden. :

Ueber den Schwedischen Dichter Stagnelius. Reise durch Umeä Lappmark in Westerbottens Lehn. Vom Professor J. W. zettersedt. Bibliographische Mittheilungen in 2 Nummern.

Rußland.

Kapodistrias Ankunft in Griechenland (1831). Der Wasserfiurz der Jmatra. Éark-Ura, bie Arme- nische Kolonie auf dein Bege Ararat. Bibiiograph:- he Mittheilungen in 3 Nummern.

Morgenländische Literatur. :

Reise zum Ankauf Arabischer Hengste durch Syrien und die Wüste. Von Louis Damoiseau. Das Reich Tunkin in Hinter-Fndien.

: Afrika. Reise des Missionairs Kay in das Land der Kaffern. Australien. Neuere Nachrichten aus Sydaey. Mannigfaltiges? S

Verstand und Geld. Orientalisches. Universt- tät Upsala. Moskauische Literatur. Méenschliches O Gaftronomisches. L’Europe littéraire. Wirthêhäuser in Lissabon. Fischandel in Loudo1n. Chinesische Geschichtsschreiber. Zur Arithwetik des mensc{lichen Lebens. Französische bildende Kunst. Montecuculi und Valentini. Eine neue musifa- lische Zee:schrift in Paris. Mitieid mit Verbre- chern. Der Maler Morland. Der muthmaßliche Thronerbe von Awa. Das Erklimmen der Bean- dungen. Die Melonen vvn Bochara. Arbeit- samkeit und Zufriedenheit. Amerikanische Wildniß

Der Pr&xumerations - Preis für diese wöchentlich drei Mal in eng gedrucktem klein Folio erscheinende Zeitschrift beträgt vierteljährlich 221 sr. , wofür sie sowohl durch die Expedition der Allg. Preuß. Staats- Zeitung (Mohren - Straße Nr. 34) als durch alle Kd- nigliche Poft-Aemter portofrei zu beziehen ist.

Bei E, S. Mittler in Berlin, (Stechbahn No, 3,)

18t 40 eben erschienen:

S E A Kd. oder:

__ etymolog. n. kritische Bemerkungen über alte Bergreligion und späteren Fetischismus, mit besonderer Berücksichtigung der slavischen Völ- ker- u. Götter-Namen, von Georg Licbusch, Ober- pfarrer etc. in Senftenberg. (Mit einem Vorwort des Herrn Professor Carl Ritter.) gr. 8vo. Preis 1 Thlr. 25 sgr.

n e i d é

Zur Beantwortung der vielfachen Anfragen, welche an den unterzeichneten Verleger in Betreff des Er- scheinens des

Bilder-Conversations-Lexikons

/ für das deutsche Volk gerichtet wurden, zeige ih hiermit an, daß die erste Lieferung im Laufe des nächsten Monats aus- gegeben werden wird. Die unerwartet große Theilnahme, welche sich für dieses Werk sogleich nach der erfien vorlaufigen Ankündigung desselben gezeigt

hat, war mir eine schmeichelhafce Aufforderung, sowohl-

auf die Bearbeitung des Textes, als die Ausführung der artistihen Zugaben die größre Sorgfalt verwen- den zu lassen. Dadurch, namentlih durch die Land- artei, welche der größern Saaberkeit wegen in Kup- ferstich ausgeführt sind, wurde indeß das Erscheinen der ersten Lieferung bedeutend verzögert, gewiß aber nicht zum Nachtheile der innern und äußern Ausstat- tung des Werkes, welche allen Erwartungen der Sub- scribenten entsprechen wird.

In allen Buchhandlungen (in Berlin bei E. S. Mittler, Stechbahn Nr. 3, so wie in dessen Handlungen zu Posen, Bromberg, Gnesen und bei

in Quartformat, gedruckt auf schönem weißen Papier, in einzelnen Lieferungen von 8 Bogen erscheinen wird, welche im Subscriptions-Preise 77 sgr. kosten. Leipzig, im März 1834. F. A. Brockhaus.

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Vincent in Prenzlau) wird fortwährend Unter- Ledebour, Flora Altaica. 3 Vol. Berlin, 1831. (Ladetl/

zeichnung auf das Bilder -Conversations- Lexikon angenommen, ebenso sind dort aus- führlihe Ankündigungen desselben zuhaben. Hier genuge die Bemerkung, daß dieses Werk mit vie-

[en Darsiellungen ausgestattet, in vier starken Bänden

|

|

preis 5# Thlr.) Hlbfrzbd., neu. 83 Thlr. 15 sgr.

Verhandlungen des Gewerbe-Vereins. 1822

bis incl. 1829. Berlin. 4. (Ladenpr. 44 Thlr.) : : 16 Thlr. 10 sgr- Berlin, I. A. List, Burgstraße Nr. 9.

gefunden.

Allgemeine

Preußische Staats-Zeitung.

Berlin,

Amktlivwe NacwriGten.

Kronik des Tas

Se. Köntgl. Majestät haben den Justiz-Rath Lette zu Soldin zum Justitiarius bei der General-Kommission zu Star- gard zu ernennen geruÿt.

Der Justiz - Kommissarius von Hôwel zu Rastenburg ist in gleicher Eigenschaft für die Untergerichte des Anfklamer und Usedomer Kreises, mit Anweisung seines Wohnortes in Anklam, dahin verseßt worden.

Dem Privat- Docenten an der hiesigen Königlichen Univer- sität, Pr. Ludwig Kufahl, is unterm 30. März d. J. ein auf Acht hinter einander folgende Jahie, vom Ausfertigungs- Tage an gerechnet, und für den ganzen Unfang des Preußi- schen Staats gültiges Patent:

auf eine durch Zeichnung und Beschreibung nachgewie- sene und in ihrer Zusammenseßung für neu und eigen- thümlich erkannte Vorrichtung zur Erzeugung und Be- nußung überhißter Wasserdämpfe zum Betrieb von Dampfmaschinen, ertheilt worden. DoetanntemaQuUn g

Die Post - Verbindung zwischen ‘Preußen und Schweden, mittelt der Greifswald-Ytädter Dampf)\chifffahrt, wird in die- sem Jahre in der Art eröffnet, daß die erjte Fahrt von Greifs- wald nah Ystadt am 17. April und von Yitadt nach Greifs- wald am 18. April stattfindet.

Von diesem Zeitpunkt ab und bis zum Schlusse der Dampf- shifffahrt wird regelmäßig

jeden Sonntag und Donnerstag Nachmittags ein Dampfschiff von Greifswald nach Yitadt abgehen und jeden Montag und Freitag Abends ein dergleichen von Ystadt nach Greifswald zurückgehen.

Der Tarif für Passagiere, Effekten 2c. bleibt unverändert.

Berlin, den 31. März 1834.

General-Post-Amt.

Abgereist: Se. Durchlaucht der General-Lieutenant und General-Gouverneur von Neu-Vor:Pommern, Fürst zu Put- bus, nach Putbus.

Der General-Major und Commandeur der 5ten Jnfanterie- Brigade, von Rohr, nach Frankfurt a. d. O.

U 00 a. MLiMTeEeN. Uan b

ante O | Paris, 2. April. Der Kaiserl. Russische BFtschafter und

| der Königl. Preußische Gesandte wurden vorgestern Abend von

Sr. Maj. dem Könige empfangen.

Man glaubt, daß in der Deputirten-Kammer die Berathung über das Budget, die bekanntlich immer den Schluß der Session bildet, bereits in der nächsten Woche beginnen werde. Die Kam- mern dürften hiernach gegen die Mitte des künftigen Monats geschlossen werden.

Bei 7 Legionen der hiesigen National-Garde sind nunmehr die Wahlen der Offiziere (vom Compagnie- Chef abwärts) und Unteroffiziere beendigt, und man beschäftigt sich gegenwärtig niit der Wahl der Bataillons-Chefs, so wie der 10 Kandidaten sür den Obersten und Oberst-Lieutenants-Grad. Die 5 anderen Le-

| gionen haben mit der Wahl der Subaltern-Offiziere ers gestern | den Anfang gemacht

Unter den Unter-Präfekten haben mehrere Versetzungen statt-

Der Graf Jaubert widerspricht in einem an den Redacteur des Temps erlassenen Schreiben der von diesem Blatt gemach- ten Anzeige, daß er wider die Annahine des Traktats mit den Vereinigten Staaten gestimmt habe, und erklärt, daß er unter diesen Umständen auf die Popularität verzihten müsse, die sich vielleicht für den Augenblick an die Verwerfung jenes Traktates knüpfen möchte. Der Temps macht hierzu die Bemerkung, daß die Doctrinairs überhaupt darin ihren Ruhm suchten, un- populair zu erscheinen.

Das Journal du Commerce theilt die von dem Jour- nal des Débats geäußerte Meinung, daß die Verwerfung des Traktats mit den Nord - Amerikanischen Freistaaten leicht dem Handelsstande nachtheilig werden könnte. „Das Resultat der gestrigen Sigung‘/, äußert dieses Blait, „ist von der Art, daß (s in unseren Häfen und Manufaktur-Städten Besorgnisse ver- leiten ïann, die leider durch die von dem: Ministerium aufge- stellten Argumente noch verstärkt werden. Wir wollen hoffen, daß sie nicht in Erfüllung gehen werden z indessen darf man sich nicht verhehlen, daß das Ministerium den Vereinigten Staaten

afen in die Hände geacben hat, die unserem Handel und Ge- werbsleiße zu großem Nachtheile gereihen können. Man kann ih unter diesen Umständen des Gedankens nicht erwehren, daß die gegenwärtige Verwaltung die National - Jnteressen kompro- inittirt, und daß an deren Sturze alle Franzosen arbeiten müs- sen, die die Stabilität der Juli-Regierung auf die Aufrechthal- fung der Würde und Wohlfahrt ihres Landes gründen wollen.“ Zuversichtlicher spricht sich in dieser Beziehung der Consti- lutionnel aus: „Wenn wir auh“/, äußert derselbe, „die Schuld- Forderung der Vereinigten Staaten etwas übertrieben finden, so stellen wir sie doch nicht ganz in Abrede. Sollte gleichwohl die dortige einsichtige und in so hohem moralischen Ansehen sste- hende Regierung sich durch einen Zoll - Krieg für einen Börsen- kieg rächen wollen, bei welchem natürlich Jeder seinen Vor-

1

-

Donnerstag den 10ten

April

an

theil Schritt für Schritt vertheidigt, so würden wir gewiß bloß an ihre Rechtlichkeit und ihren gesunden Sinn zu appelliren brauchen, um ihr begreiflih zu machen, daß, wenn die Schuld - Forderung auf ihr richtiges Maß reducirt gewesen wäre und die Ansprüche sich noch in erster Hand befunden hätten, das Ministerium vielleicht auch nicht so dringend für die An- nahme und die Kammer für die Verwerfung des abgeschlossenen Traktates gestimmt haben würde.“ Der National hat ziem- lich dieselbe Ansicht. „Wir haben nicht zu besorgen“, sagt die- ses Blatt, „„daß-die Vereinigten Staaten ihren Groll bis zu einer Zoll -Erhdhung auf unsere Waaren steigern werden. Der Kongreß ist zu aufgeklärt, als daß er den Gründen zur Ver- werfung eines der Schwäche unserer Diplomatie entlocften Ver- trages nicht sollte Gerechtigkeit widerfahren lassen. Man wird jet andere Grundlagen annehmen, um die Verhältnisse zwischen beiden Nationen zu ordnen und zu befestigen, und die Amerika- nische Gewandtheit wird sich, wie Herr Bignon sehr richtig be- merkt hat, minder unternehmend zeigen, nachdem sie auf unserer Rednerbühne und in unsern Journalen einen Widerstand ge- funden, der ihr in ihrem eigenen Lande nihts Neues ist.“

Einem kürzlich ergangenen Befehle zufolge, ist der Eintritt in den Hof und den Garten der Tuilerieen hinführo den Bett- lern, ôffentlihhen Sängern und Musikern, den Ausrufern von Zeitungen und Broschüren, den Kärrnern, Kohlenträgern und Maurern in ihrer Alltags - Tracht, so wie allen Arbeitern in Hemdsärmeln und Schurzfellen untersagt. Auch dúrfen keine Miethswagen in den Hof der Tuilerieen einfahren.

Die le6te Nummer des kleinen legitimistischen Blattes: „la Mode“‘/ is auf der Post in Beschlag genommen worden. Man verlangt nämlich, daß die mit diesem Blatte ausgegebenen kolo- rirten Kupferstiche dem Stempel unterworfen werden.

Bekanntlich will die Stadt Versailles dem General Hoche, der in ihrer Nähe (zu Montreuil) geboren worden, ein Monu- ment errichten lassen; von den ihr zu diesem Zwecke vorgelegten Zeichnungen hat sie derjenigen des Atchitekten Lemaire den Vor- zug gegeben.

Der Spanische General Quiroga is gestern in Paris ein- getroffen.

Am 26sten v. M. wurde zu Cherbourg eine neu erbaute Fregatte von 60 Kanonen : „la belle Poule‘‘, vom Stapel gelassen.

Großbritanien und Jrland.

London, 4. April. Die “Prinzessin Auguste war am Dienstage schon wieder so weit genesen, daß sie ihr Zimmer ver- lassen konnte.

h Lord Althorp ist von seiner Unpäßlichkeit noch immer nicht ergestellt.

Der Graf Durham und Herr Ellice werden zum 2Wsten oder 2isten d, wieder hier zurück erwartet, denn der Erstere hat sich verpflichtet, am 24sten auf die zweite Lesung der Bill anzu- tragen, wodurch das Wahlrecht der Stadt Warwick auf Leaming- ton Spa ausgedehnt werden soll.

Der Herzog von Weilington is vorgestern, in seinen Func- tionen als Ober-Vorsteher der fünf Häfen, in Dover angekom- men und hat daselbst seine gewöhnlichen Geschäfte begonnen ; nach der ersten Sißung nahm er den Hafen und die Festungs- werke in Augenschein. Für die erste Woche des Juni, wo der Herzog als Kanzler der Universität Oxford instailirt werden soll, hat er in dieser Stadt eines der bedeutendsten Hotels für die Summe von 1000 Pfund gemiethet.

Zu Woburn Abbey wurde vorgestern die Vermählung eines der Söhne des Herzogs von Bedford, des. Loro Charles J. Fox Russell, mit Miß Seymour Davies gefeiert; Lord Wrot- tesley Nusseil verrichtete die Trauungs- Ceremonie in Gegen- wart .des Marquis von Abercoru und des Lords John Russell; Abends traf auch Graf Grey mit seiner Gemahlin zum Besuch dort ein. Ein anderer Sohn des Herzogs von Bedford, Lord Fran- cis Russell, ist so eben als Seconde-Lieutenant auf der Fregatte „„Belvidera‘/ nach Nord - Amerika abgegangen, um auf der dor- tigen Englischen Schisss- Station drei Jahre zu dienen.

Man glaubt, daß der General-Lieutenant Sir Peregrine Maitland an die Stelle des Sir Hussey Vyvyan zum Befehls- haber der Jrländischen Truppen ernannt und daß sein Schwag- ger, Lord Arthur Lennox, ihm als Secretair beigegeben werden wird.

Herr Robert Graeme, der Neffe des Lord Lyndoch, hat eine Ansteilung am Schaßzamte erhalten und wird als Whigistischer Parlaments-Kandidat für die Grafschaft Perth auftreten; wenn er, wie man denkt, Sir George Murray zum Gegner bekommt, so glaubt man, daß es zu einem sehr heftigen Wahlkampfe kom- men wird.

Der Baron Fagel ist von Rotterdam hier angekommen ; man legt seinem Besuch aber keinen politischen Zweck zu Grunde.

Der Fürst von Canino (Lucian Bonaparte) ist von seiner Reise hierher zurückgekehrt; er soll mit der Publication eines sehr interessanten Werks beschäftigt scyn.

Am Sonntag isk der Marquis von Breadalbane auf seinem Landsis mit Tode abgegangen.

Vom 21. bis zum 27. März sind von London nur 10,000 Unzen Silber in Münze nah Hamburg und 870 nah Rotter- dam verschifft worden, nah New: York dagegen Nichts, was in- deß zum Theil daher kommt, daß keines der Packetbôte, welche regelmäßig die Fahrt zwischen New-York und London machen, in Ladung lag; obgleich man der Meinung is, daß jebt auch schon eine hinlängliche Quantität edler Metalle von England aus nach iten verschifft sey, um dem augenblicklichen Bedürfnisse ab- uhelfen.

y Im Börsen-Berichte der Times liest man: „Bei den Jn- habern der Cortes-Bons scheint gegenwärtig der Wunsch rege zu werden, auf irgend eine Weise mit der Spanischen Regie- rung in nähere Verbindung zu treten, um über ihre Ansprüche eine gegenseitige Verständigung möglih zu machen. Würden einerseits die Interessenten befriedigt, so dürfte andererseits für Spanien der Vortheil eines erneuerten Kredits erwachsen, den

eine Zufriedenstellung der betheiligten Personen zweifelsohne nach sich ziehen müßte. Um zu diesem Ziele zu gelangen, scheint es am zweckmäßigsten, daß die Bons-Jnhaber zusammentreten, um einige Agenten aus ihrer Mitte zu erwählen, welche ihr Jnter- esse wahr nehmen und der Spanischen Regierung nähere Vor- schläge machen. Nur is man zweifelhaft, ob es gerathener sey, diese Agentur nah Madrid zu senden, um das Geschäft dort zu betreiben, oder ob sich das Spanische Gouvernement entschließen môchre, in London und Paris zu diesem Behufe Kommissarien u ernennen. Man hat auch den Vorschlag gemacht, daß die ‘ondoner und Pariser Kapitalisten, welche die Anleihe fontra- hirt haben, das Interesse sämmtlicher Bons - Jnhaber vertreten möchten. Seht tadelnswerth ist die Lässigkeit, mit der man bis jeßt die Sache betrieben hat, zumal da eine doppèlte Energie erforderlich scheint, um bei der Spanischen Regierung zum Ziele zu gelangen.“

Aus Portugal sind einige neuere nicht uninteressante Nachrichten hier eingegangen; sie lauten günstig für die Sache Donna Maria's, und wenn es gleich noch immer nicht zu einer entscheidenden Schlacht gekommen war, so deutete do Alles darauf hin, daß eine solche nahe bevorstehe, da die Pedroisten sich von Süden und Norden her gegen Santarem in Bewegung seten. Nachrichten aus Porto vom 20. Márz zufolge, hatte der Gouverneur dieser Stadt, General Torres, einen Tages- befehl erlassen, wonach die ganze Garnison sich bereit halten

sollte, 24 Stunden nah der täglih erwarteten Ankunft eines

Dampfboots von Lissabon, auf dem sich der Ober-Befehlshaber Herzog von Terceira befinden sollte, der bekanntlich von Dom Pedro zum Gouverneur von Porto ernannt worden is, auszumarschiren. Der General Xavier sollte unter dem Herzoge das Kommando führen. Die Gesammtzahl der in Porto mobil gemachten Trup- pen wird auf 5000 angegeben, die in drei Corps vorrücken soll- ten. Die Truppen Dom Miguels hatten bereits die Uragegend von Porto geräumt, nachdem sie vorher alle Brücken zerstört. Spätere Nachrichten aus Porto vom 26sten, welche der „Pan- taloon‘/ mitgebracht hat, melden nichts Näheres über diese Ex- pedition und berichten auch nicht, ob der Herzog von Terceira dort angekommen war. Der „„Pantaloon“/ hat Lissabon am 23sten März verlassen und bringt die Nachricht mit, daß Viana und Caminho (leßteres ist ein kleiner Seehafen im Norden von Spanien, wo häufig Kriegs-Vorräthe für Dom Miguel gelan- det wurden) von den Pedroisten in Besiß genommen worden. Am 17ten war der Admiral Napier mit einem Dampfboot aus dem Tajo auf eine geheime Expedition abgegangen; es {lossen sih ihm später, in Folge getroffener Verabredung, zwei Korvet- ten an, mit denen er bei Figueira zu landen versuchte, um sich dieses ‘Plaßes zu bemächtigen; aber der widrigen Winde wegen konnte er diesen Zweck nicht erreichen, und die Expedition wandte sich nun gegen Viana, welches, einer von Leiria in Lissa- bon eingegangenen Depesche zufolge, genommen worden seyn soll ; doch glaubte man diese Nachricht in Lissabon nicht allgemein ; im Gegentheil verbreitete sich daneben das Gerücht, der Admi- ral sey in Viana auf eine sehr feindliche Weise empfangen wor- den, so daß seine Expedition wahrscheinlich mißlingen würde. Das im Dienst Donna Maria's stehende Dampfboot „, Lord of the Jsles‘/ hat einen mit Munition für Dom Miguel beladenen Kutter genommen und ihn nach Vigo aufgebracht. Dem Cou- rier zufolge, wäre auch Figueira später vom Admiral Napier genommen worden. (Vergl. den Artifel Portugal.)

Das Dampfschiff „Lightning“/, welches Lord William Ruf- sell am Bord hat, ist vorgestern in Portsmouth angekommen. Da es aber bereits am 18ten v. M. von Lissabon abging, so konnte es keine neuere’ Nachrichten, als der „,VYantaloon“/, mit- bringen.

Briefen aus Madrid vom 27sten v. M. zufolge, hieß es dort, daß 10,000 Mann Spanischer Truppen in vier Kolonnen nach Portugal marschiren würden, um die Gränze am 1. April zu überschreiten und sih mit den Truppen Dom Pedro's zur gemeinschaftlichen Operirung gegen die von Dom Miguel zu vereinigen.

Briefe aus Jamaika vom 15. Februar, die tnan in Len- don erhalten hatte, schildern die Lage der Insel als vollkommen ruhig. Jn Gemäßheit eines Artikels der Sklaven-Bill sind alle Sklaven, die sich zu irgend einer Zeit in Großbritanien aufge- halten haben, berechtigt, ihre unverzügliche Freilassung zu ver- langen. Wirklich haben nun einige solche Sklaven ein des- fallsiges Gesuch an die Behörden gerichtet und sind demgemäß in Freiheit geseßt worden; die lang erwartete Ausführung der Sflaven-Emancipation hat also begonnen.

Vom Kap der guten Hoffnung sind Berichte bis zum 31. Januar in London eingelaufen, denen zufolge der neue Gouverneur jener Kolonée, Sir Benjamin E dort einge- troffen und feierlich installirt worden war.

Die leóten Nachrichten aus Buenos-Ayres melden, daß der neue Gouverneur Víamonte und seine Minister, Garcia und Guido, sich des allgemeinen Vertrauens erfreuen. Garcia, der Finanz-Minister, war mit mehreren heilsamen Verordnungen be- schäftigt, worunter eine über die Liquidirung der Schu!den der National-Bank und eine andere über die Abschaffung des Pa- piergeldes. Er soll mit einigen der bedeutendsten Englischen Handelshäuser Unterhandlungen angeknüpft haben, um die zur Durchsezung seiner Operationen nôthigen Mittel zu erlangen. General Quiroga war aus dem Junnern zurückgekehrt.

Seit der Erschütterung, welche der Geldmarkt in den V ets einigten Staaten erlitten hat, haben daselbst 96 Banken ihre Zahlungen eingestellt, nämlih 7 in dem Staat Maine, 3 in Massachusetts, 2 in Rhode-Asland, 2 in Konnektikut, 10 in New- York, 9 in New-Jersep, 18 in Pennsylvanien, 2 in Delaware, 6 in Maryland, 3 in Colombia, 2 in Virginien, 2 in Súd-Ka- rolina, 19 in Ohio, 2 in Kentucky, 4 in Tennessee, 2 in Ala- bama und 3 in Michigan. Viele andere -befinden sh in einem sehr shwankenden Zustande.

Englische Blätter enthalten folgendes Schreiben Joseph Napoleon Buonaparte's an diejenigen Franzosen, welche dis

P E E E F E Se E I Be E C S I E D S C R E E R E P E E FERORETE R D: P S