1834 / 101 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Sat, 12 Apr 1834 18:00:01 GMT) scan diff

Schwelz. Wenn es auch keine unmittelbar und direkt legis- lative Thatsache ist, deren wir nachstehend mit einigen Worten zu gedenken wünschen, \o is es doch eine solche, die, den Geist künftiger Handels Gesetzgebung im Kanton Zürich ankündigend, ja gleichsam ein unter halb offiziellen Formen verlautbartes * politisches Glaubens- bekenntniß in Handels - und Gewerbsösachen enthaltend, unserem Plane nicht fremd erathtet werden mag. Die Züricher Regierung hatte nämlich eine Kommission niedergeseßt zur Begutachtung gewisser für eseßliche Sicherstellung der mechanischen Webereien gegen gewaltsame Derörung ¡u trefender Maßregeln. Diese Kommission hat ihren Be- richt erstattet, und derselbe is der Oeffentlichkeit L worden.

Er enthält als Einleitung eine sehr wohlgearbeitete Prüfung aller Ver- hältnisse und Bedürfnisse des Züricher Gewerbfleißes, wobei sich die Kommission unter anderen zu folgenden Grundsägen bekennt:

1) es dürfe die Züricher Jndustrie in ihrer naturgemäßen Ent- wickelung auf keine Weise gehemmt werden, noch durch Abson- derung von der übrigen Europäischen Industrie der Gefahr all- mäliger Erschlaffung und endlichen Stillstandes sich aussetzen ;

3) ein im Gewerbfleiß geübtes und erstarktes Volk werde durch neue

Erfindungen und Veränderungen in den besizenden Jndusftrie-

zweigen , wenn auch vorübergehend geängstigt, doch keinesweges

brodlos; vielmehr habe dergleichen Veränderung in der Regel eine Vermehrung der Gesammt-Jndustrie zur Folge ; :

3) das Anwachsen der Züricher Bévölkerung und der allgemeine

Gang des Gewerbfleißes machen eine größere Vielseitigkeit des-

selben nothwendig, wodurch zugleich die von Zeit zu Zeit statt-

findenden Krisen gemildert, und wverdiensilose Zeiten weniger drückend werden u. w. | ;

Man wird der Schweiz, wenn diese und ähnliche Grundsäße in ihren verschiedenen Regierungssystemen mehr und mehr die Oberhand ewinnen, zu bedeutenden Fortschritten auf der Bahn staatswirthschafk- icher Entwickelung Glück wünschen dürfen. i

Niederlande. Von der Königl. General - Marine - Direction ward am 21sten v. M. bekannt gemacht, daß auf dem Leuchtthurm u Gondereede statt des früheren Sreinkohlénfeuers ein Lentikular- N eingerichtet, und vom 26sten ab, jeden Abend angezündet,

bis Tagesanbruch brennen werde. Es ist dasselbe stillstehend, hellweiß, gleichmäßig fortbrennend, steht 45 Niederländische Ellen oder beinahe 160 Amsterdamer Fuß über dem Spiegel des gewöhnlichen hohen Was- sers, wird daher unter günstigen Umständen in eiuer Entfernung von 4z Deutschen Seemeilen (zu 15 auf den Grad) sichtbar.

__ Nachbenannte Flüssigkeiten, wenn Französischen Ursprungs, sind bei der Einfuhr zu Batavia den nebenbenannten Zollsäßen unter- worsen worden:

Diel arte Wen e Gy se 45 FL 100 “Bout.- ord. Weins «e: 00 5 I Feen De oe apo d o # 4 - 2 - Champagner... 6 «- 12 - in Franzbranntwein eingemach-

tee U a a e ns / die P'pe Franzbranntwein ........- 105 - 100 Bout. Franzbranntwein ........ 45 s

Belgien. Am 28sten d. M. is der Gesezes-Entwurf, betreffend die Anlegung einer Eisenbahn zur Verbindung der Schelde mit dem Rheine, in der Nepräsentanten - Kammer mir 56 gegen 28 Stimmen angenommen worden. Wir werden zu seiner Zeit ausführlicher auf diesen wichtigen Gegenstand zurückfommen.

_ Spanien. Durch den Präsidenten des hohen Raths von Kasti- lien wurden am 15ten d. M. nachstehende, das Quarantainewesen be- treje: de Bestimmungen zur öffentlichen Kenntniß gebracht :

1) Die Freiheit der Communication, zu Wasser wie zu Lande, wird von jez an im ganzen Königreiche auf demselben Fuße, wie sie früher bestand, wiederhergestelt. Vorbehalten bleiben die ge- wöhnlichen Sanitats - Maßregeln in den Seehäfen; sons soll Niema-d sich herauönehmen , unter irgend einem Vorwande, ohne ausdrücklichen Regierungsbefehl ferner eine Communication zu stören oder zu unterbred;en. Jedoch wird

2) Der noch nicht ganz klare Gesundheitszustand von Granada und Umgegend der dauernden Aufmerksamkeit der Lokal-Behör- den empfehlen. {

3) Schiffe aus Cuba, wenn mit Gesundheits-Patenten und gesun- der Mannschaft an Bord, sind, nach Reinigung und Lüftung ih- rer Effekcen, (ofort zur freien Prafktik zuzulassen.

4) Desgleichen Schiffe von den Küsten des Mexitanischen Meerbu- sens und aus Nord-Amerika, nur vorbehältlich der gewöhnlichen Savitäts Maßregeln gegen das gelbe Fieber. : :

5) S yije aus irgend einem Earopäischen Hafen mit Gesundheits- Paieiten werden augenblicklich zu freier Praftik und Handel versiattet. :

6) Hingegen sollen Fahrzeuge aus Madeira und den Azoren einstweilen noch als ansteckungsverdächtng nach dent bisherigen Reglement behandelt werden. , E i

Durch Königl. Verordnung vom 29. Januar d J. ist über ein-

und auslandische Gevinde, welche in Spanischen Häfen , um zur Auf- nahme von Oelen und anderen Flüssigkeiten zu dienen , deklarirt wer- den, so wie über die zu ihrer Anfertigung bestimmren Materialien, Fol- gendes festgesest worden : : :

1) Jedes Tausend ausländischer Faßdauben von jeder Art Holj und Größe, aetrocknet, behauen, oder nicht, soll fünftig unter fremder Flagge 3), uuter inländiicher Flagge 20 Realen als rentas ge- nerales, und 3 pCt. ad val. nah Schäßung der Visitatoren als Ofkiroi-Gebühr entrichten, indem der Ar: fel nicht als Urstoff an- zusehen is, und also auf die für diese bewilligte Prämie von drei Viertheilen keinen Anspruch hat.

2) Die leeren Gebinde oder Tonnen, neu oder alt, bezahlen, wenn auch nicht aus den Fahrzeugen gelandet, jedes 20 Realen unter fremder Slagge, und unter Spanischer 15 als erste, 4 R. 29 M. als zweite Abgabe. Frei sind die in den Fahrzeugen befestigten Gebinde nach der Königl. Verordnung vom 8. August 1830.

3) Die eisernen Bänder zahlen 34 R. pro Cer. unter fremder, 26 R. unter Spanischer Flagge; die hölzernen 6 R. unter erste- rer, 4 R. 26 M. unter leßterer, außer 10 pCt. ad val. für die eisernen, und 2 R. 29 M. für die hölzernen, nach Maßgabe des Einfuhr-Tarifs, und Schäßung der Visitatoren.

4) Die Spanischen Gebinde, leer oder voll, sind bei ihrer Ausfuhr abgabenfrei. Hinsichtlich der Bänder oder Reifen wird nach der Königl. Verordnung vom 10. Februar 1833 verfahren.

Aus Königl. Finanz-Ministerio ward unterm 27sten v M. bekannt gemacht, daß nach Ablauf des am 7. Mai 1835 endigenden Kontraktes mic dem Hause PYüigo Ezpeleta & Comp. über Verkauf des Kron- Queksilbers aus den Gruben zu Almaden, dieser Venfkauf künftig öffentlich meistbierend geschehen sol. Bekanntmachung der Termine und Bedingungen wird vorbehalten.

Desgleichen publizirt die Hof-Zeitung vom 27sten v. M. eine Er- mäßigung der in den Häfen der Philippinischen Inseln bisher E Einfuhrzölle vom Branntwein. Dieselben sind herab-

eseßt e n 10 pCt. ad val. von Span. Branntwein in Span. Schiffen

U E S # - 2 fremden - -20- - - Cognac u. Gennever in Span. - C0 S U F - 5 --- fremden -

Zu Havanna sollten mit dem 1. Januar ‘d. J. folgende Zoll- und Steuer-Veranderungen zur Ausführung kommen:

1) Aufhebung der durch das Reglement vom 25. Januar 1827 auf den rohen Taback bei seiner Aberntung vom Felde gelegten Abeaben von 6 pC:. und Freiheit seines Transports ins Jnnere; 2 von Hafen zu Hafen, zwar nur gegen Pässe, aber abga-

enfrei.

2) H.rabseßung des Ausfuhr-Zolles vom Zuker auf 3 N. pro Last unter Spanischer und 4 R. unter fremder Flagge.

3) Aufzebung des Einfuhr-Zolles von landwirthschaftlichem Geräthe

für Zucker- und Reis-Bau.

X08

Ö Sande Freigebung aller Mehl - Transporte im Jnnern der nse |

Vereinigte Staaten von Nord-Amerika.

Der in öffentlichen Blätern, auch in der Staats-Zeitung, rietad erörterte, auf die Amerikanischen Handels-Verhältnisse augenblickli sehr gewaltsam und nachtheilig einwirkende, jeßt der Entscheidung des Kongresses unterliegende Konflikt der Regierung mit der Bank der Vereinigten Staaten ist noch keinesweges beendigt. Der Senat hat sich gegen die Regierungs-Ansicht erklärt; in der Deputirten-Kammer, wo der Ausschuß-Bericht bisher noch nicht erstattet, wenigstens hier noch nicht bekannt geworden ist, scheint ein entgegengeseßtes Resultat, wiewohl mit schwacher Majorität , wahrscheinlich ; jedenfalls aber die Regierung zur äußersten Vertheidigung ihrer Ansicht und ihres Ver- fahrens nach wie vor entschlossen.

Republik Venezuela. Die Zeitungen von Carracas mel- den die am 3. Jan. d. J. geschehene Auswechselung der Ratificatio- are zwischen Venezuela und Frankreich AVgeIONEN C Handels-

raftates. : :

Meteorologische Beobachtung.

1834. | Morgens E Abends | Nach einmaliger 9. April. 6 Uhr. 2 Uhr. 10 Uhr. Beobachtung.

E . 1336, 0 e “Par. 335.7 E 335.4 N Quellwärme 6,6 ® R. uftwoärme 4 2,2 ® R.|-++ 4,2 ° R.|+ 1/3 ® Riariaws G Thaupunkt E 3,0 ° R.|-+ 0,9 ° R. 0,6 ° R. Slufwärme 4,5 R.

Berliner Börse.

i Den 10. April 1834.

Amtl. Fonds- und Geld - Cours- Zettel. (Preufs. Cour.) Cc |Z/\Bruj Geld.

8t. - Schuld - Sch. | 4 | 894 | 982 JGrosshz Pos. do | 4 1 15 Pr. Engl. Anl. 1ch.| 5 [1034 | FOstpr. Pfandbr. |4 | 99 Pr Engl. Anl. 22.) 5 | [103 Pomm. do. 4 (106 - Pr. Engl. Obl. 30 | 4 | 944 | 934 [Kur- u. Neum. do.| 4 1065 106x Präm. Sch.d.Seeh.] | »54 | 55 TSchlesische do. 4 | 1057 Kurm Obl. m. I. C| 4 | 984 | 973 [Rkst.C. d.K.- u. N.| 6Ts &7 Neum Int.Sch. do.| 4 | 98 | 971 ÎZ.-Sch. d. K. u. N.|— | 674 | 675 Berl. Stadt-Obl. (4/99 |

Königsb. do. 4 |98 WHoll. vellw. Duk.| | 175 | e Elbiug. do. 4L -— | 97 Neue (do S 185 Danz. do. io Th.| | 371 | 364 fFriedrichsd'or . .|— | 135 | 137 Westpr. Pfandbe.| 4 1001 } 944 “Disconto... «- —| 5 4

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À uan HTLILZE #örsen.

imsterdam, 9 April Niederl. wirkl. Schuld 501, 52 d. 96. Ausyesetzie Schuld —., Kanz-Bili, 225, 429 Amourti, 897. 346 725. Vestecr. 9 2 Preuss.

Prämen-Scheine 97 Russ. V 1551: 96 2 Span, 6274s 39 41. Antwerpeu, 4 April. Span, 58 612. 38 404. Zausl. 145. Metall. 993 Bras. 724 Neap. 88. : Wien, 5. April. 5? Met. 9722. Bank-Actien 1249. Part.Obl 135. Loose zu 100 FI. 204.

Königliche Schauspiele.

Freitag, 11. April. Jm Opernhause: Die Erholungsreise, Lustspiel in 1 Aft. Hierauf: 1) Concertino von Kallivoda, vor» getragen von den G-brüdern Eichhorn. 2) Rondo, mit obliga- tem Glôckchen, von Paganini, vorgetragen von Ernst Eichhorn. Dann : Pas de deux, ausgeführt von Dlle. Hermine Elsler, vom K. K. Kärnthnerthor-Theater zu Wien, und Hrn. Stullmüller. Und : 1) Variationen von Beriot, vorzetragen von Ernst Eich- horn. 2) Duett für zwei Violinen, aus dem Karneval von Ve- nedig, von Paganini, vorgetragen von den Gebrüdern Eichhorn. ¿Zum Schluß: Der ‘Geburtstag, Divertissement in 1 Aft.

Im Schauspielhause: Speclacle demandé: 1) Tonjours, ou: L’avenir d’un fils, vaudeville en 2 actes, par Seribe, 2) Les vieux péchés, vandeville en 1 acte, par Mr. Mélesville. Sonnabend, 12. April. Jm Schauspielhause: Kdnig Kon- radin, historische Tragödie in 5 Abtheilungen und einem Vor- spiele, von E. Raupach. :

Sonntag, 13. April. Jm Opernhause: Auf vieles Begeh- ren: Die Vestalin, große Oper in 3 Abtheilungen, mit Ballets. tusik von Spontini. (Madame Schröder- Devrient: Julia, als Gastrolle.) i |

Im Schauspielhause: Zum erstenmale wiederholt : Liebe und Liebelei, Lustspiel in 4 Abth., von r, Nômer. Hierauf: Woh- nungen zu vermiethen, komisches Gemälde in 5 Rahmen, von L. Angely.

Königstädtisches Theater.

Freitag, 11. April. Der Barbier von Sevilla, komische Oper in 2 Akten. Musik von Rossini. (Herr Kugler, vom ständischen Theater zu Linz, neu engagirtes Mitzlied dieser Bühne: Graf Almaviva, als erstes Debüt.) j Sonnabend, 12. April. Der Pachter und der Tod, Zauber- posse pie Gesang in 2 Akten. Vorher: Das Räthsel, Lustspiel n l t. Ï Sonntag, 13. April. Der Maurer, komische Oper in 3 Ak- ten. Musik von Auber. Hierauf: Der Zweikampf im dritten Stock, Posse in 1 Akt, von L. Angely.

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Dunfsisättg.| 64 pCt. 76 pCt. 85 pCt. [Bodenwärme 3,9 ® R. M! E (ues s neeig. suusdungi. 0,08 2 Rd, Wolkenzug | _— __ Niederschlag 0, 0 2 8 "Rh.

Neueste Nachrichten.

Paris, 4. April. Der Herzog von Broglie un Nord - Amerikanische Gesandte batten gestern Privat - Audiene. beim Könige. /

Das Journal des Débats sagt in seinem heutigen Blatte: „Die ministerielle Krisis schien gestern früh zu Ende u seyn. Man versicherte, der Herzog von Broglie werde den Gr fen von Rigny zum Nachfolger erhalten, und Lebterer durch den Admiral Duperré oder den Admiral Jacob erseßt werden. 6, stern Abend aber hatte man noch keinen definitiven Entschluß gefaßt. Diese Verzögerung kann alle Freunde der Regierun nur tief betrüben, und wir glauben ihren aufrichtigsten unsd auszudrücken, wenn wir, im Namen der ersten verfassungsmäßi, gen Grundsäße, auf die Abschließung eines Arrangements drin gen, das der Regierung wieder eine geregelte Stellung giebt.“

Die Pairs-Kammer hielt gestern eine dffentliche Sigunz in welcher der Herzog von Bassano über den Geseß-Entwurf wegen der Liquidirung der chemaligen Civil-Liste berichtete unz für die Annahme desselben stimmte. Nachdem die Berathun über diesen Gegenstand auf den nächsten Sonnabend angeseßt worden, legte der Marschall Souslt die beiden kürzlich von de Deputirten-Kammer angenommenen Geseß - Entwürfe über dey Zuschuß der 2 Millionen zu den Militair - Pensionen und übe denjenigen der 23 Millionen zu den diesjährigen Ausgaben dez Kriegs-Ministeriums vor. i

Jn der Deputirten-Kammer erfolgte gestern die A, nahme des Geseß - Entwurfes wegen eines Zuschusses v 1,180,000 Fr. zur Unterstüßung der fremden Flüchtlinge mi 191 gegen 58 Stimmen, nachdem auf den Antrag des Herr Fr. Délessert noch eine Bestimmung in das Gesek ein geschaltet worden, wodurch dem Minister des Jnnern nh träglich eine Summe von 220,000 Franken - für die unter der vorigen Regierung wegen politischer Vergehen verur theilten Individuen bewilligt wird. Die Versammlun beschäftigte sich darauf mit dem Geseß-Entwurf wegen Einberu; fung der 80,000 Mann von der Klasse von 1833. Derselbe fand fast gar keinen Widerspruch und ging mit 248 gegen 7 Stimmen durch. An der Tagesordnung war endlich noq die Berathung Über die definitive Regulirung des Budgets vot 1831, das in der Ausgabe mit 1,220,886,400 Fr., in der gewöhnli hen und außerordentlichen Einnahme aber mit 1,310,378,678 Fr, abschließt. Der betreffende Geseß- Entwurf wurde nach einer unerheblichen Debatte mit 218 gegen 38 Stimmen angenom: men. Bevor die Versammlung sich trennte, kam man no überein, sich am folgenden Tage ausnahmsweise mit den bei de Kammer eingegangenen Bittschriften zu beschäftigen.

Herr Ganneron ist zum Obersten und. Herr Talabot zun Oberst - Lieutenant dec zweiten Jufanterie- Legion der Pariset National-Garde ernannt worden.

Die „„Tribune“/ ist gestern zum 94sten Male in Beschlag genommen worden.

Das Journal des Débats theilt das nachstehende Pri: vat-Schreiben aus Madrid vom 27sten mit: „Unsere Regie rung hat endlih die Donna Maria da Gloria als Königin von Portugal anerkannt. Der Gesandte Dom ‘Pedro's, Herr Sar miento, hat am 2isten (nach anderen Meldungen erst am 25sten) der verwittweten Königin sein Kreditiv überreihe. Es is im Minister-Rathe beschlossen worden, 10,000 Mann unt r den Generalen Morillo und Rodil nach Portugal zu schicken. Die eine Division unter Morillo soll über Verin (Galizien), di zweite unter Rodil über Ciudad-Rodrigo auf Porto vorrücken, um diese Stadt zu entseßen, und sodann auf Santarem zu marschiren, und hier gemein]chaftlich mit den Truppen Dom Pedro's die Erstür mung dieses Punkces zu bewirken. Der Einmarsch soll am 1. April kraft einer zwischen beiden Regierungen abgeschlossenen Convention startfinden. Der Regierungs-Rath hat, wie man vernimmt, in dem Verfassungs-Entwurfe wesentliche Veränderungen vorge nommen, zu denen Herr Martinez de la Rosa die Hand nit bieten will. Dieser Umstand dürfte eine neue Verzögerung hin sichtlich dex Einberufung der Cortes herbeiführen.‘/— Jn Folge ei nes auf den General-Kommandanten von Madrid und der Pro vinz Murcia, Don Pedro Ramires „- gemachten, aber vereitelt Mord- Anschlages hat Lebterer sich unterm 19ten d. M. zu folgen der jeltsamer Proclamation veranlaßt gefunden: „Der strafbare Plan, mich’ in der Nacht vom 17ten in meiner Wohnung zu t morden, erfordert, obgleich er nicht zur Ausführung gekommen, Vorsichts - Maßregeln von meiner Seite. Demnach werde it, wenn ein ähnlicher Versuch gegen eine der von Jhrer Maj. der Königin eingeseßten Behörde, oder auch nur gegen eine ihrer Sache ergebene Person sich erneuern sollte, sofort 30 Personen, die durch ihre Feindschaft gegen die Regierung vorzüglich bekannt sind, verhaften, und- nach einem summarischen Prozesse vier von ihnen erschießen, die Übrigen aber nah den Jnseln deportiren lassen, welches Standes sie auch seyn möchten.

(gez.) Pedro Ramires.“

P. S. Heute Nachmittag kurz vor Abgang der Pos wollte man mit Bestimmtheit wissen, daß der Graf von Rigny definitiv zum Minister der auswärtigen Angelegenheiten ernannt worden sey, und daß der Admiral Jacob das Portefeuille des See-Mintjteriums erhalten habe.

Heute {loß 5proc. Rente pr. compt. 104. 35. fin cour, 104. 60. 3ptoc. pr. compt 78. 25. fin cour. 78. 45. 5pro Neap. pr. compt. 94. 45. fin cour. 94. 65. 5proc. Span. 643. Zproc. do. 405. 5proc. Belg. (coupon détaché) 98. 5pro(. Rôm. 95:1.

Frankfurt a. M., 7. April. Oesterr. 5proc. Metall. 9817 98!3, 4proc. 89 x. 893. 21proc. 53. 1proc. 231. Br. Bank Aktien 1513. 1511. Part. - Obl. 139. 1382. Loose zu 100 G. 208. Br. Holl 5proc. Obl. von 1832 942. 941. Poln. L. 62! 621. Preuß. Präm. - Sch. 547. 545. 4proc. Anl. 927, G. proc. Span. Rente 613. 614. 3proc. do. perp. 407. 40i-

Redacteur Cattet.

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Gedruckckt bei A. W. Hayn.

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Allgemeine

Preußische Staats-Zeitung.

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Amtlihe Nachrichten. Kronufl des Tages Seine Majestät der König haben Allergnädigst zu ernennen

geruht seitherigen Vice-Präsidenten der Regierung zu Stralsund, Kammerherrn Grafen von Arnim, zum Präsidenten der Regierung zu Achen, : den seitherigen Landrath des Landshuter Kreises, Obersten Grafen Anton zu Stolberg-Wernigerode, zum Präsidenten der Regierung zu Düsseldorf, und den seitherigen Landrath des Kreises Paderborn , Freiherrn von Spiegel-Borlinghausen, zum Vice-Präsi- denten der Regierung zu Koblenz. Seine Königliche Majestät haben dem bei dem Land - und Stadtgerichte zu Seehauscn ange\teilten Assessor Andreae den Charakter eines Justizraths Allergnädigst zu verlcihen geruht.

eute wird das 8te Stück der Gesez-Sammlung ausgege- en, welches enthäsc : unter s ‘fr 1513. die Verordnung wegen Einrichtung des Hypotheken- i wesens in dei Herzogthum Westphalen, dem Füär- stenthum Siegen mit den Aemtern Burbach und Neuenkirchen (Freien und Hückenschen Grund) und den Grafschaften Wittgea|tein-Wittgenstein und Witt- gensiein-Berleburg Vom 31. März d. B,

Berlin, den 12. April 1834. : Debits-Comtoir für die Allgemeine Geset- Sammlung.

Angekommen: Se. Excellenz der General der Infanterie, PVirkliche Geheime Staats- und Schatz - Minister, Graf von Vylichy und Lottum, von Neustadt-Eberswalde.

Zeitungs-Nachrichten. Au 2:4 61 Di.

N U Blan 0

St. Petersburg, 2. April. Se. Majestät haben un- term 26. Sbouas folgendes Allerhôchstes Reskript an den Gene- ral- Feldmarschall Fürsten von Warschau, Grafen Paßkewitsch- Friwansfi, erlassen : „Fürst Jwan Fedorowitsch! Der Mir von Fynen vorgelegte Bericht für das Jahr 1833, über die Civil- BVerwaltung des Königreichs Polen, ist cin Beweis Ihrer un- ausgesezten Und unerinúdeten Bemühungen, Meine das Wohl ¿es Mir unterworfenen Volkes bezweckenden Absichten zu errei- hen. Die von einigen Wenigen gemachten verbrecherischen An- hläge sind durch Handhabung einer strengen Gerechtigkeit un- Iterdrücét, und denen, welche durch unvorhergesehene Umstände \elitten, ist jede nur irgend mögliche Unterstüßung gereicht wor- den. Alle in den verschiedenen Theilen der Verwaltung vorge- Inommene Verbesserungen endlich sichern die Dauer der ge- I wúnschten Ordnung und Ruhe. Diese Jhre weisen Anord- nungen machen es Mir zur angenehmen Pflicht, Sie Meiner Ÿ aufrichtigen Dankbarkeit sür Jhre rastloje Sorge um das Wohl "des Zhrer Verwaltung anvertrauten Landes zu versichern. Ï Jch verbleibe Jhnen stets wohlgewogen. (gez.) Nikolaus.“ E Jn Gemäßheit eines Kaiserl. Befehls sollen die bei den * dffentlichen Lehr-Anstalten als Religions-Lehrer angestellten Geistli- \ hen aller Konfessionen, und nah ihrem Tode auch ihre Familien, | Pensionen wie andere Lehrer erhalten, unbeschadet der Benefizien, "die sie etwa von der geisilichen Obrigkeit genießen. : Die archáographische Exp°dition der Kaiserlichen Akademie | der Wissenschaften beschäftigt sich seit beinahe 6 Jahren mit der | Durchforschung der Archive und Bibliotheken des Reichs, um | Alles zu sammeln, was wir in Russischer und. Slavonischer Li- teratur besizen. “Es is ihr jeßt gelungen, fünf große Porte- feuilles mit Materialien zu sammeln, die sih auf die Geschichte | der Russischen Literatur bis zur Regierung Peter des Großen beziehen. Sie sollen späterhin in Gestalt eines bibliologischen Dcttionnairs öffentlich bekannt geinacht werden. Ein anderes für tie Erforschung des Russischen Älterthums eben so nüßliches Unter- nehmen verspricht das zu werden, welches Herr Keppen, einer der ausgezeichnetsten Russischen Archäologen, angekündigt hat. Derselbe durhreiste im Jahre 18333 nach einem systematischen Plan den südlichen Theil der Krimm mit Rücksicht auf deren Topographie und Alterthümer. Jet gedenkt er einen ausführlichen Bericht darüber herauszugeben. Seine Exkursionen waren hauptsächlich auf die Gebirge gerichtet, wo er die Ueberreste der sle umgeben- den alten Festungswerke und Mauern aufsuchte. An den nôrd- lichen und südlichen Abhängen entdete er eine lange Reihe y systematisch angelegter Befestigungen. Zwischen Theodosia und (luschta fand er nach zahlreichen Streifereien auf der Südwest- Küste und nach vollständiger Untersuchung der Südost-Küste 20 Gebirgs-Pässe auf; zu beiden Seiten waren über 40 Festun- gen befindlich gewesen. Von 60 Quellen in dieten Gebirgen, deren Temperatur mit Hülfe des Thermometer bestimmt wurde, haben mehrere kaum + 6 Grad Réaumur. : Durch einen Allerhöchst bestätigten Beschluß des Ministers Comité’s sind die Quarantainen am Asowschhen Meere aufgeho- ben; im Flecken Aluschta soll eine Quarantainen-Barrière errich- tet werden. ‘Cinige Personen beabsichtigen, in Odessa eine Gesellschaft zu bilden, die sich im Großen mit der Fischerei im Schwarzen Meere beschäftigen soll; .sie wollen zu diesem Zweck aus denjeni- gen Gegenden Europa's Fischer herbeirufen, wo dieses Gewerbe

Berlin,

Sonnabend den 12ten

Frankreich.

Paris, 5. April. Der heutige Moniteur enthält zwei von gestern datirte Königl. Verordnungen, wodurch das Mini- sterium neu zusammengestellt wird. Außer dem Herzog von Broglie sind auch noch die Herren Barthe und von Argout aus- geschieden. An die Stelle des Ersteren ist der bisherige Gene- ral-Prokurator beim Königl. Gerichtshofe zu Paris, Herr Persil, zum Großslegelbewahrer, und an die Stelle des Leßteren der bis- herige Handels-Minister Herr Thiers zum Minister des Jnnern ernannt worden, während der Deputirte Hr. Duchâtel den Hrn. Thiers als Handels-Minister ersezt. Das Ministerium der aus- wärtigen Angelegenheiten hat (wie bereits gestern erwähnt worden) der See-Minister Graf von Rigny erhalten, an dessen Stelle derVice- Admiral Roussin (also nicht der Vice-Admiral Jacob), gegenwärtig Botschafter bei der Ottomanischen Pforte, zum See-Minister er- nannt worden ist. Bis zu Ankunft desselben soll der Graf von Rigny das Marine- Departement interimistisch leiten. Die Her- ren Soult, Humann und Guizot sind hiernach die einzigen Mi- nister, die ihre Portefeuilles behalten haben, und das Ministe- rium ist gegenwärtig in folgender Weise zusammengeseßt : Präsident des Minister - Raths und Kriegs - Minister, der Marschall S oult; Minister der auswärtigen Angelegenheiten, der Vice-Admiral Graf von Rigny; Großsiegelbewahrer , Minister der Justiz und der geistlichen Angelegenheiten *), Herr Persil; See-Minister, der Vice-Admiral, Baron Roussin, und in- terimistisch der Graf von Rigny; Minister des dffentlichen Unterrichts, Herr Guizot; Minister des Jnnern, Herr Thiers; Handels-Minister, Herr Duchäâtel; Finanz-Minister, Herr Humann.

Fünf andere Königliche Verordnungen von demselben Tage enthalten folgende Bestimmungen: Der bisherige Großsiegelbe- wahrer Herr Barthe wird zum Pair erhoben und zugleich zum Ersten Präsidenten des Rechnungshofes statt des Marquis von Barbé-Marhois ernannt, der seinerseits den Titel eines Ehren- Prásidenten des Rechnungshofes erhält. Der bisherige Minister des Jnnern , - Graf von Argout, ersebt den Herzog von Gaëta als Gouverneur der Bank. Endlich wird der Deputirte und bisherige General - Advokat beim Cassationshofe, Herr Martin (vom Departement des Norden), zum General-Prokurator beim Königl. Gerichtéhofe zu Paris an die Stelle des Herrn Persil ernannt.

In der Pairs-Kammer waren heute von den Ministern

der Marschall Soult, der Graf von Rigny und Herr Persil zu- gegen. Der Herzog von Broglie hatte seinen Plaß unmittelbar hinter der Minister-Bank genommen. Nachdem Herr v. Rigny in seiner Eigenschaft als interimistischer Chef des See- Ministe- riums den von der Deputirten-Kammer bereits angenommenen Geseß-Entwurf wegen eines Zuschusses von 2 Mill. Fr. zu den diesjährigen Ausgaben jenes Ministeriums vorgelegt, und der Präsident eine: Kommission zur Prüfung des Geseß- Entwurfes wegen einer Erhdhung des Militair-Pensions-Fonds ernannt hatte, berichtete Hr. Girod über den Gese6-Entwurf gegen die Vereine, und trug nach einer sehr ausführlichen Érôrterung auf die Annahme desselben an. Die Berathung Über diesen Gegenstand wurde auf den nächsten Dienstag angesezt. Am Schlusse der Sißung beschäf- tigte die Kammer sich noch mit dem Geseß-Entwurfe wegen der Liquidirung der ehemaligen Civil-Liste.

In der gestrigen Sibung der Deputirten-Kammer berichtete Herr Etienne über den Geseß-Entwurf, wodurch die Regierung einen Zuschuß von 1,500,000 Fr. zu den diesjährigen geheimen Ausgaben verlangt. Er stimmte für die Bewilligung dieser Forderung, jedoch nur bis zur Höhe von 1,200,000 Fr. An der Tagesordnung waren darauf verschiedene Bittschrif- ten- Berichte, nach deren Beseitigung der Graf v. Mosbourg seinen Vorschlag entwickelte, daß man hinführo die Functionen eines Deputirten für unverträglich mit der Theilnahme an einem Lieferungs - Geschäfte für Rechnung des Staats erkläre. Der Graf Jaubert widerseßte sich diesem Antrage, indem er be- merkte, daß, wenn der Graf Mosbourg nicht so allgemein als ein rechtlicher Mann bekannt wäre, man seinem Vorfchlage die versteckte Absicht beimessen könnte, bei dem Herannahen der De- putirten-Wahlen die jeßzige Kammer gewissermaßen in Mißkredit zu bringen, indem man zu verstehen gäbe, daß sich in ihrem Schoße möglicherweise Männer befinden könnten, die sich in ihrer po- litischen Meinung durch Neben - Absichten leiten ließen. Die Herren Roger und Gau guier traten dagegen der Proposition des Herrn von Mosbourg bei, die indessen bei der Abstimmung mit einer starken Majorität verworfen wurde. Bevor die Versammlung sich trennte, erfolgte noch die Annahme verschiede- ner Gese6 - Entwürfe von örtlichem Interesse mit 231 gegen 5 Stimmen. Die heutige Sigung begann wieder mit einigen Bittschriften-Berichten, die jedoch keine erhebliche Debatte herbei: führten. Die Kammer beschäftigte sich darauf mit dem Geseß- Entwurfe in Bezug auf einen Austausch des nicht apanagirten Theils des Palais ropyal gegen zwei zu den Kron-Gütern gehd- rende Waldungen. Jm Laufe der Berathungen, die über diesen Gegenstand stattfanden, erschienen einige der neuernannten Mi- nister, worauf sich die Deputirten der Centra sofort in großer Menge erhoben, um ihnen ihren Glückwunsch darzubringen.

Herr Boutarel ist zum Obersten und Herr Rossigneux zum Oberst-Lieutenant der 9ten Legion der Pariser National - Garde ernannt worden.

Man glaubt, daß Herr Veron, wenn er die Direction der Oper niederlegt, zum General-Einnehmer der niedern Seine er- nannt werden wird. Auch spricht man davon, daß er bei den nächsten Wahlen den Eintritt in die Deputirten-Kammer zu er- langen suchen werde.

*) Die geistlichen Augelegenheiten gehörten bisher zum Ressort

am geschicktesten betrieben wird,

des Ministers des Junern.

April

1834.

I

Die Herausgeber des National haben ihren bekannten Pro- zeß in leßter Jnfstanz gewonnen. Nachdem der Cassationshof am verflossenen Sonnabend seinen Urtheilsspruch in dieser Rechts- sache auf den nächsten Freitag verlegt hatte, wurde leßterer ge- stern Mittag von dem Präsidenten Grafen von Bastard in fol- gender Weise verkündigt:

¡Rach Einsicht der Artikel 1, 6 und 15 des Gesehes vom 18. Juli 1828 úÚber die Zeitungen und periodischen Schriften , so wie des Erkenntnisses des Assisenhofes des Departements der Seine und Oise vom 10. August 1833; in Betracht , daß dieses Erkenntniß auf ciner gerichtlichen d ei, des Paulin, alleinigen verant- wortlichen Herausgebers des Nattonal , wegen ungetreuer , unredli- cher und beleidigender Berichterstattung úber eine Sißzung des As- sisenhofes des Seine - Departements beruhte, und daß dasselbe dem Herausgeber des National -auf 2 Fahre untersagte, über gericht- liche Debatten zu referiren; in Erwägung, daß der „National von 1534//, zu dessen verantwortlichen Herausgebern Carrel , Con- seil und Scheffer ernannt worden, erst n a h jenem Erkenntnisse vom 10. Aug. gestiftet worden und ers am 1. Jan. 1834 erschienen ist, nachdem alle in dem Geseße vom'18. Juli 1828 vorgeschriebenen Fbrmlich- keiten beobachtet worden; in Betracht, daß die im Fahre 1831 unter der Firma Paulin et Co. zur Herausgabe des „National// gestiftete Gesellschaft im Fahre 1833 aufgelöst, daß um dieselbe Zeit eine an- dere Gesellschaft unter der Firma: „Armand Carrel, Scheffer, Conseil et Co. für die Herausgabe des politischen und literarischen Tagesblattes unter dem Titel: „Der National von 1834‘/ errichtet, und daß die Verhandlungen wegen Aufldsung der alten und Stiftung der neuen Gesellschaft am Schlusse des v. F. bfentlich bekannt gemacht, auch nicht als betrüglich oder simulirt angefochten worden sind; in Er- wägung, daß sich hieraus die geseßliche Existenz des „National von 1834‘/ ergiebt, was im Uebrigen auch die Gründe gewesen seyn mögen, welche die Bildung der neuen Gesellschaft veranlaßt haben, indem aus dem Geseße vom 18. Juli 1828 in der That hervorgeht, daß in dem Falle, wo eine Zeitutig wegen eines Vergehens von Gerichts wegen suspendirt wird , die Eigenthúmer eine neue an deren Stelle unter der alleinigen Verpflichtung , daß sie sih in die Bestimmungen des gedachten Geseßes fügen, herauszugeben befugt sind, und daß die- selben Gründe auch für das bloße Verbot sprechen, über gericht- liche Verhandlungen zu referiren, indem ein solches Verbot einer Suspension des betreffenden Blattes für einen Theil der Redactions- Gegenstände gleichkommt; in Betracht, daß das Hinzufügen der Fahreszahl 1834 dem National einen neuen Titel giebt, und daß sowohl dieserhalb, als auch wegen des Unterschiedes in den Be- standtheilen der alten und der neuen Gesellschaft, so wie wegen der Aenderung der verantwortlichen Herausgeber, und der Stellung ei- ner neuen Caution, der „National von 1834// eine neue Zeitung ist, auf die das Verbot, Über die gerichtlichen Debatten zu berichten, keine Anwendung findet; daß demnach der Assisenhof des Seine- Departements, als er die Herausgeber dafür verurtheilte, daß sie am 15., 22. und 25. Januar d. F. über gerichtliche Verhandlungen referirt , eine falsche Anwendung von dem 7ten Artikel des Gesebes vom 25. Mârz 1822 gemacht und die Eingangs erwähnten Artikel des Geseßes vom’ 18. Fult 1828 verleßt hat; aus allen diesen Gründen fkassirt der Gerichtshof das gegen Carrel und Conseil ergangene Erkenntniß, und verweist sie, zur geseßlichen Entschei- ung úber die Anklage, vor den Assisenhof des Departements der Riederen Seine.// Diese leßtere Bestimmung is eine bloße Form- sache, da der Cassationshof dem General - Prokurator eine gericht= liche Belangung nicht verbieten kann.“/

Die Herren Cruchet, Aubert und Bucquet, Redacteur, Verleger und Drucker des kleinen Blatts, „la Carricature“/, die wegen einer Beleidigung der Person des Königs vor den hie- sigen Assisenhof geladen waren, sind gestern von demselben frei gesprochen worden. 0

Die Tribune soll wegen eines Artikels in Beschlag ge- nommen worden seyn, worin sie so weit geht, zu behaupten, daß der König im Jahre 1831 durch Vermittelung des Gene- rals Bernard mit dem Präsidenten Jackson dahin übereinge- kommen sey, daß von der mehrerwähnten Entschädigung von 25 Millionen Eilf Millionen für Rechnung Ludwig Philipps in die Bank der- Vereinigten Staaten deponirt werden sollten.

Das in Lyon erscheinende republikanische Journal la Gla- neuse ist seit mehreren Tagen eingegangen.

Auf dem Französischen Lloyds war gestern nachstehendes Schrei- ben aus Madrid vom 28sten v. M. angeschlagen: „Der Portu- giesishe Gesandte, Herr Sarmiento, ist dem Hofe von Aranjuez in seinem offiziellen Charakter vorgestellt worden, was einer An- erkennung Donna Maria's durch die Spanische Regierung gleich kommt. Dieses ist während meines Aufenthalts in Aranjuez geschehen ; aber Herr Martinez de la Rosa seßte damals fest, daß es erst in einiger Zeit bekannt werden sollte. Seitdem bin ich ermächtigt worden, jene Thatsache der Oeffentlichkeit zu übergeben, und ich melde Jhnen also nun die Anerkennung der Königin von Portugal. ie wahr- scheinliche Folge dieses Schrittés wird eine Kriegs-Erklärung ge- gen Dom Miguel seyn, oder vielleicht gar der Beginn der Feind- seligkeiten ohne vorherige Kriegs-Erklärung. Die Sicherheits- Compagnieen, welche die General - Capitaine in allen Provinzen organisiren, werden sich auf 40 bis 50,000 Mann belaufen, und es wird dadurch die ganze aktive Armee zur Verfügung des Kriegs-Ministers gestellt.“

Der Messager meldet aus Madrid unter demselben Da- tum: „Der Regentschafts-Rath hat mit dem Verfassungs-Entwurfe bedeutende Veränderungen vorgenommen, denen Herr Martinez de la Rosa sich, wie es scheint, nicht unterwerfen will. Diese Uneinigkeit wird zuvörderst den Uebelstand haben, daß die mit so großer Ungeduld erwartete Zusammenberufung der Cortes noch verschoben wird. Man ist eben sowohl über die Organisation der Proceres (Pairs) als úbèr die der Procuradores (Deputir- ten) uneins. Der Regentschafts-Rath will, daß die ganze Gran- dezza unter die Proceres aufgenommen werde, und daß die Würde erblich sey; die Procuradores sollen durch die Ayuntia- mentos (Municipalitäten) gewählt werden. Herr Martinez de la Rosa hat seinem Entwurfe den Titel Königliches Sta- tut gegeben; der Regentschafts-Rath will ihn pragmatische Sanction genannt wissen. Uebrigens will der Rath für die- sesmal allen großen Städten des Königreiches das Recht verleis hen, Deputirte zu den Cortes zu senden. Die Sibungen sollen dffentlih, und die Deputirten für ihre auf der Rednerbühne ausgesprochenen Meinungen unverleblich seyn; auch sollen sie in- direkt mit dem Rechte der Juitiative bekleidet werden, Man is

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