1834 / 107 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

Vorgestern besuchten der Fürst Talleyrand, Lord Palmerston, Sir Strat¡ord Canning, General Heron und Herr Byng den neuen Spanischen Gesandten Grafen von Florida Blanca, und Abends gab Letzterer ein Diner. Sir Stratford Canning ijt persönlich mit demselben bekannt, indem er während seines Aufent- haits zu Madrid im Winter 1832 bei ihm eingeführt wurde. Für die Abreise des Herrn von Vial ist noch kein Tag festge- sekt; ev erwartet erst weitere Depeschen von seiner Regierung. _ Die Morning Post will wissen, daß der Fürst Talley- rand von seinem Botschafter - Posten abberufen worden sey und binnen wenigen Tagen seine Rückreise nach Paris antreten werdez der Fürst habe, so gehe das. Gerücht, die Depesche des Gyafen von Rigny, worin ihm seine Abberufung angezeizt wor- den, am Mittwoch Abend über Tische empfangen, als gerade mehrere Mitglieder des dipiomatischen Corps bei ihm zum Diner ixaren. Graf Durham und Herr Ellice würden, wie der Globe sagt, in der nächfen Woche von ‘Paris hierher zurückkehren. Der Niederländische Gejandte Her Dedel wird morgen hier zurück erwartet. Die- nächste Nummer der Hofzeitung wird, dem Verneh- men nach, die Ernennung des Herrn Robert Graham zu cinem der Lords des Schakamtes enthalten. An dic Stelle von Sir Thomas Hardy, der den Posten ei- ves Gouverneurs des Marine-Jnvalidenhauses zu Greenwich er- ha'ten soll, wird, wie verlautet, der Admiral Patker zum Lord der Admiralität ernannt werden, wogegen an dessen Siatt der

Admiral Gage das Kommando des Englischen Geschwaders an

der Portugiesischen Küste bekommen soll.

Der Admni;ral Sir Edward Thornborouah ist am Sonn- abend auf seinem Landsize in Devonshire mit Tode abgegangen; dadurch is der Posten eines Vice-Admirals des Vereinigten Kd- nigreics wieder erledigt, den der Verstorbene nur ein Jahr lang bekleidet hat. Man glaubt, daß der Admiral Sir George Martin, jebiger Contre-Admiral der Flotte, scin Nachfolger {con werde.

Durch den vor Kurzem erfolgten Tod des Lords Blayney gelangt dessen ältester Sohn, Herr Blaynecy, der sich zur Kon- \ervativ- Partei bekennt und die Jrländische Grafschaft Monags han im Unterhause repräsentirt, zur Pairwürde. Als Kandidat für den erledigten Parlaments-Siß tritt Herr Westenra, ein eifriger Repealer, auf.

In Plymouth hatte sich am Dienfage das Gerücht ver- breitet, daß zu Exeter ernstliche Unruhen stattgefunden hätten, daß vas Gefängniß von den Arbeiter-Vereinen demolirt und die Kathedrale in Brand gesteckt worden sey. Das Plymouth- A ournal versichert jedo, daß dies Gerücht durhaus unge- gründet und wahrscheinlih daßer entfanden scy, weil das 1lite und 6üste Regiment der Plymouther Garnison nah Exeter ah- marschirt waren, um wäßrend des Verhödrs der verhafteten Mit- glieder der Arbeiter-Vercine, das vorgestern dort vor sich: gehen sollte, der Stadt zur Sicherheit zu dienen.

Vor Kurzem ist die Wittwe des berühmten Schottischen Dichters Rovert Burns, eine allgemein geliebte und geachtete Matrone, im 70sten Jahre ihres Alters verstorben.

Der Times wird von ihrein Korrespondenten aus Brüs sel gemeldet: „Da Sir Robert Adair den seiner eigenen Woh- nung gegenüber liegenden Palast des Fürsten von Ligne über cine Stunde lang plündern sah, ohne daß die Behörden auf ir- gend eine Weise dagegen einschritten, da er ferner bemerkte, daß die endlich angclangte Wache, die sich vor dem Palast aufstellte, nicht das Geringste that, um weitere Verwústungen zu verhin- dern, und da er auch erfahren haite, daß dicse Plúnderung in eincin völlig organisirten und weitverzweigten Plan angeordnet wär, begab er sh in das Kriegs-Ministerium, wo so eben eine Railzs-Versammlung war, und erklärte hier, daß cr die Belgi- sche Regierung für die Sicherheit der Britischen Untertianen in Brúßel und fr die der Gesandtschaft des Königs von Groß- britanien gebührende Achtung verantwortlich mache. Die Ge- rechtigfeit erheischt es, zu sazen, daß die Bemühungen der Bri- tischen Legation sehr viel zum Schuß der Personen und des Ei- genthums beigetragen Haben. Sowohl Sir Robert Adair wie sein Secretair, Sir George Hamilton, haben sich auf eine höchst ehrenvolle Weise dabei benomnien.“/

Einem Korrespondenten des Morning Herald is es ge- lungen, in cinige der festen Pläße der Spanischen Jnsurgenten Eingang zu finden und mit einem und dem andern Chef zur mündlichen Unterredung zu gelangen. Der Bericht, den cr von Guereila und Bilbao aus darúber erstattet, enthält aber nichts Neucs über die Stärke und die Pläne der Insurgenten; doch gehr daraus hervor, daß es hauptsächlih an Waffen und Muni- t.on fehlt; wenigstens schreibt der Berichterstatter vorzüglich die- sein Umstande das Mißlingen ihrer Operationen bei, die sonst, seiner Meinung nach, von furchtbarer Wirkung seyn würden. Dieser Korcespondent berichtet auch, däß die beiden kämpfenden Parteien in den Baskischen Provinzen fortwährend mit der grdzten Wuth gegen einander verführen und, die eine wie die andere, die schrecklichsten Grausamkeiten begingen.

Die Times sagt: „Das Spanische Dekret hinsichtlich einer rezuen Anleihe hat großes Jnteresse am hiesigen Geldmarkte er- regt. An und für sich) genommen, is die Publicität, welche man dieser Operation dergestalt gegeben hat, als ein gutes Zeichen für Spaniens künftigen Kredit zu betrachten, da die Kapitalijten aller Länder zu offener und freier Konkurrenz zugelassen werden und jener ¡bne Einflusi, unter dem sonst alle Angelegenheiten der Art abgemacht wurden, aänzlich beseitigt ist; die Folge von solchem Kinfluß war gewöhnlich, daß diejenizen, welche die höch- sten Besteczungen boten, die Anlethe zugeschlagen erhielten , und die Regierung machte dabei natürlich immer einen schr schlech- ten Kauf. Jndeß könnte die Sache doch, wenn man nicht ein sorgsames Auge darauf hat, sür die Jnteressen der Jn- haber der Cortes - Obligationen sehr ungünstige Folgen ha- ben, da sich unter den eifrigen Konkurrenten füc diese Anleihe, die jest in Madrid versammelt sind, leicht solche finden dúrften, die gern liberale Anerbietungen machen würden , ohne jcnen Theil der Spanischen Schuld in das Arrangement mit einzuschließen oder irgend etwas zu Gunsten desselben zu stipu- liren. Aber nach dem besten Urtheil, das sich Über diese Ange- legenheit gebildet hat, läßt sih vermuthen, daß solche Ancrbie- tunen sür diejenigen, welche sie machen dürften, nur zum grdf- ten Nachtheil ausschlagen müßten, und daß wenigstens kein Eng- lischer Kapitalist sich mittelbar oder unmittelbar unter sol- ch:n Bedingungen auf die Anleihe einlassen wird, Wahr- scheinlih werden mehrere Englishe Kapitalisten durch e Agenten zu Madrid darauf bieten lassen, aber gewiß fkei- ner anders, als unter der ausdrücklichen Bedingung, daß mit den Gläubigern der Cortes-Schuld ein befriedigender Vergleich ab ¡eschlossen werde. Ohne Untersiüßung von Seiten der Lon- doner Börse, kann kein neues Spanisches Anlehen in Umlauf

AZA

den erwähnten Punkt einerlei Meinung sind, so muß den Jn- habern der Cortes - Obligationen Gerechtigkeit zu Theil werden. Man wird hier der Abschließung des Kontrakts, die zu Ende dieses Monats stattfinden soll, mit änsstlicher Erwartung entge- gensehen.“/

N tederla nbe

Amsterdam, 12. April. Die Abwechselung in den Fonds - Coursen an hiesïger Bôrse war in den leßten acht Tagen nicht von besonderem Belang. Holländische Staats-Papîere, welche zu Anfang der Woche einen wiuigen Staud einnahmen, haben sich darin nicht erhalten können und wurden jelbst durch mehrere Ver- käufe in den lezten Tagen gedrückt. Von Franzd ischen, Russischen und Ocsßerreichischen Fonds hat sich kein erheblicher Preiswechsel bemerilich gemachk. Spanische Tffekten, sowobl perpetuelie als in- sonderheit Cortes- Obligationen, stellicn sich bdher, wofür man den Geräend in der ecbsneten Subscription für eine nere Atilcihe und in der dabet versprochenen Zusammenberufung der Cortes zu ftaden meint. Griech!sche Obligationen sind etwas zurückgegangen. Das (Geld ift wieder häufiger vorhanden, und gewdhn:iche Leihungen sînd zu 27 pCt., so wie Prolongationen zu 22 pCt. Zinscn abze- sci-lossen. Die Trägheit am hiesigen Getraide - Markt hat auch gestern noch angehalten, indem wieder nur ganz fleine Geschdjte gemeocht- worden ficd, wobei folgende Preise an elegt wurden: fúr 127pfündigen altcn we:ßbunten Polnischen Weizen 2,0 Fl., für 127psÜndigen neuen Hoisteinschen ditv 1658 Fl., für 130. 131pfünd. RNhein- Weizen 150. 152 Fl.; für 120 123pfünd. inländischen Rog- gen 122.1509 Fl.: súr 104pfünd. Dänische Gerste 82 Fi., für 102, 103pfünd. Oldamcr Winter Geiste 59.82 Fl.; fúr 88.90. 92pfünd. feincn Sâäe Hafer 80.52.84 Fl, 1úr obpsünd. dicken Haf.r 63 Zl.

Belgien.

Brússel, 12. April. Auf den Antrag des Kdnigl. Preuß. Gesandten an unuscrm Hofe hat der Jusiz-Minitter, nachdem cer die Versicherung einer voll?’ommenen Reciprocirät erhaiten , be- schlossen, daß die Königl. Preuß. Uiterthanen, die nach Belgien reisen, künftig von der Verbindlichkeit befreit scyn sollen, ihre Psse an der Gränze auszuwechseln; sle kênnen unmehr mit Preuß. Pässen im ganzen Umfange unseres Landes reisen, wenn diese Papiere dur einen der Bürgermeister der an der Gränze liegenden Gemeinden visirt sind.

Das Wal: Kollegium von Brüssel hat gestern den Grafcn A de Grez zum Mitgliede der Repräsentanten - Kammer er- wählt.

Das Verhdr der in Folge der leßten Austritte Verhafteten wird mit dem größten Eifer fortgesckt; ungefähr 60 YJndivi- duen sind bercits verhört. Die Haussuchungen währen eben- falls fort und haben zur Entdeckung mehrerer bei der Plünderung entwendeten Gegenstände geführt; allein der wiedergefundenen Gegensiände sind weniger, als man gehofft hat; unter denselbcn befindet sich eine silberne Suppenschússel, welche dem Fúriten von Ligne gehdrt. Man versichert, daß von dem General- Militair-Auditeur ebenfalls eine Untersuchung angeordnet sey. Gestern wurden in Folge verschiedener Verhdre 20 Jndividuen wieder freigelassen.

Der Moniteur bestätigt die obige Nachricht, daß auch der General-Auditeur beim Militair-Gerichtshofe eine Untersuchung angeordnet habe, um E ob die am 5ten und 6ten d. zwischen der Civil- und Militair: Behtrde gewechselten Rapporte ein Resultat gehabt haben oder nicht.

Ein Theil der nah Brüssel berufenen Truppen wird heute wieder in seine respektiven Garnison - Städte zurückkehren.“ Das 10te Infanterie-Regiment wird statt des 9ten zu Brüssel in Garnijon bleiben. E

Der Baron von Vink von Westwezel fordert eine Entschä- digung von 1 Mülion Fr. Es solien sih in seinem Hotel eine Statue von Canova, geschäßt zu 55,000 Fr.; 4 Porphur- Vasen, geschäßt zu 25,000 Fr., so wie kostbare Bücher und Manu- \cripte befunden haben.

Gestern Morgens fand man an den Mauern von Brüssel, namentlich in der Rue Ducale, folgenden Zettel angeschlagen: „Die Rache des Volks ist nicht befriedigt. Weil man die Mie- derträchtigen zu s{hüßen scheint, muß man sie vertilgen.“ Die Urheber dieses aufreizenden Zettels sind unbekannt.

Die Anleihe der Stadt Brüssel sinkr fortwährend ; se wird zu 91 notirt.

Lüttich, 12. April. Der Sold der bei der Bürger-Garde Dienst thuenden Arbeiter ist für 12 Dicust- Stunden von 75 Cents auf 1 Fr. erhöht worden. Auf den lá4ten d. M. mar in der Lütticher Zeitung die Vorstellung von „„Bertrand und Ra- ton‘/, von Scribe angekündigt. Der Magistrat har so eben die Aufführung dieses neuen Srückes untersagt.

Deuts chckland.

Kiel, 13. April Dutch eine Verordnung vom 15. März ist im Fürstenthum Lübeck eine neue Klassen-Steuer eingeführt worden. Bis zum 15, Mai d. J. soll die Verzeichnung der Steuerpflichtigen und die Eintragung der Steucr-Säkße in die Steuer-Rolle beendigt seyn, dann jedem Steuerpflichtigen die Einsicht seines Steuer-Ansatzes verstaitet, die Steuer-Rollen dar- auf bei der Regierung eingereiht und endlih die Steuer: Rolle hehuf etwaiger Reclamationen an die Regieruug sür Alle, die sich durch die ihnen beigelegten Ansäße beschwert halten, noch- mals offsengelegt und Reclamationen bis Ende August - Monats gestattet seyn. y

Der Agent Olde in Neuenbrock hat eine Licferung von 790 Dänischen Pferden sür die Belgische Armce übecnommen.

Am 5ten d. M. ging bei Friedrichstadt eine Heerde von circa 500 Eiderstedter und Nordstrander Zucht - Schafen über die Eider, um nach Rußland ausgeführt zu werden.

Dresden, 14. April. Jn der Sigung der zweiten Kammer vom 5ten d. kamen bei der Berathung über das Aus- gabe-Budget die Bewilligungen für die allgemeine Landes- Polizei an die Neihe. Für das Kommunal-Garden-Jnstitut wra- ren 2830 Rthlr, in Ansa gebracht. Der Abgeordnete aus dem Winkel stellte die durchgreisende NÜ6blichkeit dieses Instituts in Abrede, und beantragte, daß dasselbe nicht als Landes - Jnjiti rut betrachtet werde, und also keine Unterstutzung aus Landes- Kassen erhalte. Dieser Antrag fand sehr zahlreiche Unterstü;- zung in der Kammer. Der Abgeordnete Clauß crkiärte sich der entgegengesciöten Ansicht, Und wies auf die volks- und bürgert)ümliche Bedeutung der Kommunal: Garde hin, die eben so sehr geciznet scy, durch Annäherung aller Stände die aslgemeine Bildung zu befördern, als unter ihnen die Eintracht zu bewahren. Der Abgeordnete v. Friesen und meh- rere andere Abgeordnete äußerten sich in demselben Sinne. Der Abgeordnete Eisen |uck demerfte: Die Kommunal - Garde jey nicht etwa ein Justitut, womit Sachsen, was es überhaupt nicht B thun pflege, vorangegangen sey, jondern es scy vielmehr schon rüher in dem großen Theile des constitutionnellen Deutschlands ein- geführt worden. Aber auch selbst in Rom und Neapel könne man

fo:nmen, und da die angeschensten hiesizen Börjenmäuner übcr

ner Art den Nugten eines solchen Jnstituts aufgefaßt zu habey schienen. Daß eine solche Positión im Budget vorkomme, dr über kônne man sich auch nicht wundern; selbst der Papi, der heilige Vater, habe sich bewogen gesehen, 4000 Rthlr. in verflossenen Jahre dafür auf das Budget zu bringen; also müs, cs doch nicht jo etwas Wunderbares seyn. Der Staats - Minj, ser von Lindenau sügte hinzu, daß er, der an der crsien Ein: richtung der Kommuna!-Garde in Dresden und im Lande über, haupt eigenen thätigen Antheil genommen, auch heut noch dex Meinung sey, der er im September 1830 gewejen, daß dur dieselbe ein nüßliches und volksthüm!tiches Jnjstitur erschaffen wor den. Die beantragte Position wurde darauf bewilligt. Hiergy ging die Kammer zu dem Auswand für die ait-eröländische Ge, darmerie-An|talt über, der mit 3=,800 Rrh{r. angeseßt war. Dj Gesammrzahl der Gendarmen beträgt 101 Mann.

Gotha, 4. April, Se. Durchlaucht der Herzog ha, ben dem Rath E. W. Arnoldi in Gotha, dem Gründer der hej, den Banken für Feaer- und Lebens- Versicherung, a!s Beweiz der Anerkennunz seines rastlosen, thätigen Wirkens für das Gy meinwohl, das Verdien? - Kreuz des Haus - Ordens verliehen Ebenso haben sämmiliche Mitglieder der Feuer - Ver sicherung, Bank deinselben ein Chren - Geschenk von 15,000 Rth!e. überge, ben (assen. Jn Sch epfenthal starb in diejen Tagen der Pro essor und ordinirte Prediger der Salzmannichen Erziehungs, [nstalt, Herr We:sfenborn, cin höch menschensreundlicher ge lehrcer Mann, welchen die seit 40 Jahren dajelbst gebildete Zd linge als einen der würdigen Lecter des Justituts liebten dessen treuer, milder und un-rmüdeter Lehrer ex tinmer geivcs-n ißt

München, 10. Apr. Ju der heutigen Ligung der A, geordneten - Kammer erhielt der Abacordnete Schellhorn wegeh Krankheit Urlaub auf 4 Wochen. Die Gejannut Beichlisse bei der Kam'nern über die Véndicationen der Gerichtsbarkeit und úber die Behandlung neuer Gesezböächer wurden verlesen. Du Abgeordnete von Anns crftattete Vortrag über den von dey NReichsräthen bereits berathenen Gesc-Lntwurf, die Privat:Vey eine zu Versicherung der Feldfrüchte gezen Hagelschlag betreffend, Die Berathung wurde auf die künsti:e Tag: soronung gesekzt. heutiger Tagesordnung war zuerit die Diskujsion über den Antrag dis Abg. Mázler, cinige Abänderungen des Lonicriptions : Gesehes betreffend. Diese gairen dem §. 21 und § 40x h¿nsichtiich des ersteren wurde beantragt, daß die persdnlichen M: loungen der Conscriptions-Pflichtigen aufgehoben, daß die Zahl der fir die Reserve Einberufenen auf das Minimum geiteit, und dey Gerichts - Aerzten größere Kompetenz eingeräumt werden möge, Die beiden ersten Anträge rechtfertigte Herr Mäzler damit, daß die Pfarr- und Gemeinde Listen die persönlichen M-idun gen überflüssig machen, welche leßteren mit bedeutendem Ko sten- uno Zeir-Auficand verbönden seyen, und somit eine ¡wet indircfte Abgade bildeten, Dasselbe sey der Fall durch (inde rufung einer größeren Zahl zur Rejerve. Semcu Wunsch ww gen Uebertragung größerer Kompetenz an die Gerichts - Aerzte nahm Herr Mäzler zuk. Geaen den Antrag sprachen aus: die Abg. von Wachier, von Rudhart und Schwindel, Bei der Abstimmung wurde nicht allein Herrn Mäzlers Aw trag, sondern auch eine Modification des Ausschusses , daÿ dit Staats-Regierung gebeten werden solle, die Weisung zu geben, daß. die Verhältnisse solcher Familien, deren Subsistenz dur Entziehung eines erwerbfähigen Sohnes gefährdet werden könnte, genau erwogen und gewürdigt würden, mit 89 gegen 5 Stimmen verworfen. Nachher kam der Anirag des Abg. v. Anns wegen Verlegung der Vieh- und Jahrmärkte in den Landorten auf Werk tage, zur Berathung. Der Antrag des Ausschusses ging dahin, die Sache an das Staats: Ministerium des Jnnern abzugeben, Gegen den Antrag sprachen die Abgeordneten Zinn, Rabel, von Dippel, Schwind:!, Ebert. Es wurde von ihnen bémerkt, daj, da Hr. v. Anns den Städten das Recht, die Jahrmärkte am Sonntage zu halten, belassen wolle, das Landvolë in seinen pe cuniairen Interessen benachtheiligt würde, indem zum Schaden des leßtern nur noch vie Märkte der Städte besucht werden wär den. Ueberdies würden die Landleute einen Werktag weniger

haben und somit weniger verdienen, wenn die Märkte auf leßtere verlegt würden. Von Seiten der Abgeordne ten Foliot, Rieg, Thouasius, Kapp, von Anns wurde

erwiedert, daß die Moralitär hdher als alles Andere zu achten sey, und dap diese nicht gedeihen könne, wenn die heiligsten Tage zu den weltlichen Dingen, ja zu den größten Exzessen mißbraucht werden dürften. Pfarrer Lösch machte besonders geltend, daß der Besuch der Sonntags: Märkte den Dienstboten Gelegenheit zum Ankauf unnöger Luxus - Gegenstände, und so mit zur Verichwendung biete; wovon die Folge sey, daß sie zuleßt den Gemeinden zur Last fielen. Inzwischen fiel die Modification des Ausschusses fast einstimmig durch, ebet so der Antrag selbst, und zwar letzterer mit §2 gegen 13 Scimmen. Jun diescr Sikung brachte auch der Finanz Minister, Freiherr v. Lerchenfeld, einen Gesetz - Cntwuf den Bau der Festung Jngolstadt betreffend, ein. Jn der Ein leitung zu demselben wurde ausgeführt, daß diejenigen 1 Mill, 280,000 Fl., welche von den 7 Millionen Defensions : Geldern für den Festungsbau vorge)chossen worden scyen , und zwar in Gemäßheit des Beschlusses der Stände von 18331, der De fensions - Kasse wieder erscht werden müßten, da die Zeit gekom men sey, dieselbe zu dem bestimmten Werke (Festungsbau von Germersheim) zu verwenden. Diese Summe werde erhoben werden aus den Erübrigungen der Jahre 1831 bis 1833, da troß der Kosten, welche aus Abwendung der Cholera im Betrage von mehr als ciner Million verwendet worden, noch eine Er sparniß von 2 Mill. vorhanden sey. Gleichwohl müsse auch die Fortseßung des Baues von Jngoljktadt bedacht werde , welche leßtere noc) ungefähr 18 (im Ganzen also 23) Millionen in An spruch nehinen werde. Für diese kdune eine Doration ausgemit telr werden gus den künftigen Ersparnissen, unter zu Grundele- aung der gegenwärtigen Erfahrungen, wonach jährlich eine Mil lion crübrigt werden könne, und durch eine Umlage von 2 Kr. auf die dir:kte Steuer, welche in Notßfalie auf 4 Kr., aber nicht mehr, zu erhdhen wäre. Nach dieser Eiuleicung erhält der Ge seß-Cntwurf ungefähr folgende Bestimmungen: 1) daß diejeni gen 1,240,000 Fl., welche von 1831 bis 1833 aus der De: fensions- Kasse vorgeschossen wurden, auf die Ueber\schüsse ge nannter Jahre übernominen werden jollen; 2) daß dem Kriegs Minister ein Kredit von 13 Millicnen zur Fortsezung des Jn qolstadter Festungsbaues eróffner werde; 3) dag eine Festungs Dotations-Kasse errichtet werden soll, bestehend (von dem Jahre 1833 an) in dem Betrage der Stempel-Gefälle , soweit jolche ur Staats|chulden-Tilgung nicht ndthig scyen, in den Urber- \hüssen des Lotto und der Taxen, und einer Umlage von 2 kr, vom Gulden der direkten Sieuer, welhe im Nothfall auf 4 kr., aber nicht mehr, erhdht werden dürfe. Jn späteren Fi nanz - Jahren soll die Daiation aus den Ersparnissen der indi- refkten Abgaben, so wie aus dem Zuschusse der direkten Sreuer

Kommunal-Garden finden, so daß selbst Regierungen verschiede-

von 2 kr., resp. 4 kr. erhalren werden. Auf nächster Tages

it vorläufig die Berathung über den Antrag des Abg. Met, M Entschädigung der Landräthe, 0 wie die Be- chung über den Geses-Entwurf, betressend die Puipat-Vereine jur Versicherung der L gegen Hagelschaden. Die Si6kvng is am 14, April. D atb M., 10. April. (Sch wäbischer Merkur.) Der hiesige Senat hat sich nunmehr zum Anschluß an den Deut- ‘hen Zoll-Verein entschieden, und beschlossen: es solle die Kd- M Bayerische Regierung durch eine nah Mi nchen abzusen- ende Deputation um besondere Verwendung zu baldiger Errei- ung dieser Absicht gebeten werden. Oest v et G.

Mien, 9. April. Der Gesandte Sr. Majestät des Kd- 8 von Griechenland schickt sich zur Abreise von hier an. d Aus Lemberg hat man die Nachricht erhaiten, daz es da- lbs einigen Uebelzejinnten gelungen sey, durch Ausfskreuung

Verbreitung des falschen Gerächles: „cs jeyen mehrere

ien policifczer Vergehen in Haft befindliche Jnoividuen ohne rote verurtheilt worden“, Unruße und Besorgniß, Und ais

Fylge hievon cinen Auflauf zu erregen; welchem Zaßtande aber a!shald durch geeignete Mazregeln E E hun wegen ciner wicderholten Ruhesideung n.cht das Beindejie ¿U orgen !cy. / | Nus Gibreltar is in voriger Woche die Nachricht hier ingeoangen y daß dic cxilirien_ Polen, welche ihrem cigencn Munsche gemäß, auf K. K. Sch+sfen von Tviejt na Nord- Amerika gebracht werden sollen , eincn sch andlichen Vet as ge: macht haben, dur einen Handsireich Gie Ss R A u überrumpeln und sich der Leitung der Schiffe zu bemeil ern. } Es war der Geburtstag Sr. Majett unseres Kauers (i2. Fe: (ruar), als die Schisfe auf der Rhede von Gibraltar vor An- fer lagen, Ein Thel der Offiziere de” Schiffs - Bemannung hatte sich um diesen Tag nach) gewo uter cle festlich zu begehen, ans Land begeben, und, diejen Umstand glaub- (n die Verschworenen zu Ausfähruna ihres Vorhabens bmußen zu müsst. Allein die Manns:baft, entrüstet_ über dieses Attentat, jelzte sich mutzvoil zur Wehre, so daß das abentheueriiche Unternehmen wie natürlich scheitern mußte, und nachdem man sich sofort der Haupträdelsführer, die unver: weilt vor einem Kriegsgericht den Lon ihres Zrevels empfan- cen sollen, versichert Kdtis, war auch die Ordnung wiederherge- fell, Wer nur im Éntferntesten Zeuge war von der großmü thigen ja väterlichen Behandlung, welche diesen Leuten während der ganzen Dauer ihres Aufenthalts in Oesterreich/ auf der Reise nach Trie{t und jelbst auf den Schiffen widerfuhr, der wird die Noihwendigkcit einer verdienten Bestrafung um erkennen. Y Bien, 11. April. Se. Majestät der Kaiser haben an den | Hoffriegsraths Vice-Präsidenten, General der Kavallerie, Ignaz ' Graf.n von Hardegg, nachstehendes Aüerhdchsies Handschreiben j n : : iter Graf Hardegg! Zum zweiten Inhaber bei Wel- lington Jufanterie ernenne JO den Feldmarschall - Lieutenant Mezemacre. Das vacante Jnfanterie - Regiment Fürst Aloys | Lichtenstein verleihe Jch dem Feldmarschall - Lieutenant A | Leonhard Rothfkirch; das vacante Jnfanterie - Regiment Jerzog | von Württ-inber? dem Feldmarschall-Lieutenant Baron Koudelkaz | das vacante Zufantcrie - Regiment Herzogenberg dem Feldmar- \schall:Lieutenant Baron Fieischer; und das vacante Regiment Esterhazy Jnfantecie dem Erzherzoge Franz A de Sohne Meines Herrn Vetters Franz, Herzogs »von TIOden zum zweiten Proprietair bei selbem ernenne Jh den General- | Major Jarossy; zum zweiten Proprietair bei Erzherzog Ludwig Anfanterie ernenne Jch den Feldmarschall - Lieutenant Baron Schneider. Wien, den 24. März 1334. L L | Franz.

Demnächst enthält auch die Wiener Zeitung noch ein | längeres Verzeichniß von anderen Befdrderungen und Verände- * rungen, die bei dem Kaiserlichen Heere eingetreten sind. e Der Kaiserlich Russische Kollegien-Rath von Wittenheim ist aus Neapel hier angckominen, und wird nach kurzem Aufenthalt " seine weitere Reise nach ‘Prag fort\egen.

i Schweiz. E Deutsche Blätter berichten aus der westlichen Schweiz vom 7. April: „Es is viel die Rede von neuen Erleichterungen gewesen, welche Frankreih zum Behuf der Entfernung der Polen aus der Schweiz, hinsichtlich des für sie " zu dffnenden Durchpasses, zugestanden habe. Inzwischen ver- " sicherten cinige Blätter, daß Einzelnen von ihnen Pässe nach Frankreich seibst (nicht bloß zum Durchpasse) erthcilt würden, * wobei leiht das Eine mit dem Anderen im Publikum ver- wechselt werden konnte. Nach Allem, was man nun ck | führt, zeigt es sich aber, daÿ Pässe für Frankreich selbst * nur solchen ertheilt wurden, die an der Unternehmung gegen Cavoyen keinen Antheil genommen hatten, was indessen für * diese schon eine Vergünstigung wal, weil sie früher die Frist | hatten verstreichen lassen, in welcher ihnen, nach einem schon * voriges Jahr eingelangten Zugeständnisse, die Wiederaufnahme ' in Frankreich bewilligt war. Die letzte von Frankreich zuge- standene Bewilligung, welche als das Ultimatum auf die in | legter Zeit sowohl vom Vororte, als von den betressenden Srän- den, theils bei der Franzöôsijchen Botschaft in der Schweiz, theils in Paris selbst gethanen Schritte, gelten mag/ betrifft nun | aber die Polen, welche an dem Savoyer-Zuge Theil genommen, | und, in Folge der bekannten Verhandlun;en zwischen Dern, Waadt und Genf, wieder in den Kantou Bern zurückgebracht wurden, Sie schien nur vor Kurzem dem Vororte mitgetheilt worden zu seyn, weil die Züricher Biätter eri jet der een | erwähnen, Diese Eröffnung gehr dahin: „¿Daz die Franzdjische Regierung , zur neuen Bethätigung ihrer freundschaftlichen Ge- sinnungen für die Schweiz, ren Botschafter dajelbst Ly mächtigt habe, den Polnischen Flüchtlingen o hne weitere U dingungen die nöthigen Reisepásse, auf Verlan F E Re- gierung, zu dem Zwecke zu ertheilen, daß je fich, Ur) rant reich nach Calais begeben, um daselbst auf Koiten des Staals cin geschifst zu werden. Die Franzöji\che Regierung geitaitcr den Polen 14 Tage zur Neise úber Gex für den Süden" (dies ¡che:nt zu beweisen, daß dies Ultimatum chon zu einer Zeil beschlosirn Ward, als man in Paris noch keine Nachricht von der Zurück- bringuna der Polen in - den Konton Bern hatte z denn un: sers Wissens sind seitdem keine Polen mehr in Senf, und also die Bezeichnung dieser Marschreute auch über- | flüssig) „über Baume les Dames für den Norden der Schweiz; sie erhalten Freipläze in den Königlichcn Postwagen und ein | Tagaeld von zwei Franken.“ Damit bringen nun die gedach: ten Blätter die leßthin gemcldcte Sendung der vordrtiichen Adgeordneten, HH, Bürgermeister Heß und Regierungsrath

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es von Waadt, daß man daselbst auf die vom Vororte einge- langte Nachricht von der besagten Eröffnung Frankreichs hin (welche diescm Stande, wie es scheint, zuerst mitgetheilt wor- den) alle kurz vorher noch mit Bern verabredeten Schritte (so- wohl gegen den Vorort, um zu bewirken, daß die Entfernung der Polen für eidgenössische Sache erkannt werde, als gegen Frankreich, um von demselben Erleichterung wegen ihres Durch- passes zu erhalten) súr überflüssig erachtet habe. Hiernach scheint es, als ob die Waadtländische Regierung alle bisher in die- ser Beziehung obwaltenden Schwierigkeiten für gehoben an- sehe. Diese Meinung mag wohl auch zum Theil durch einen andern Umstand gerechtfertigt erscheinen: daß näm- lich von der Bernischen Regierüng {on unterm 31 sten März offiziell befannt gemacht wurde: daß vom len April an, die Beiträze des Polen - Comités (das sich bei diesem 2nlasse aufgeldt haben foll) durch die seit Langem schon die Poien allein noch unterhalten wurden, aufhdren würden. Die Zahlun- gen der Regierungen, die sich dazu veritanden hatten, mit Bern, nah dem Verhältnisse der etögendssischen Scala, Beiträge zu verabreichen, hatten bekanntlich sczon in Folge der ertken Erdi7- nunaen Frankreichs im vorigen Jahre, aufgehdre. Den Erfolg muß nun die- Zeit lehren. Die am 283. März in Zürich cin- gegangene Erklärung Neucnburgs hat ver Vorort ailen Stän- den mitgetheilt, wodur denn die gewohnte Einleitung getro: fen ist, um die Sache zur Berathung an die Tagjaßzung zu bringen.“ i ‘Die Hannoversche Zeitung schreibt aus der Schweiz vom 9. April: „Unter allen Sch .veizer - Kantonen nimmt ¿n diescm Augenblicke Beru das grdte Jnteresse, sow ohl der Cid- genossenichaft als des Auslandes, in Anspruch, Denn während in der Übrigen Schweiz die Aufregung der Gemüther ich immer mehr beschwichtiget, und das Bedürfniß nach Ruhe und geseßzlicher Ordnung sich lauter ausspricht , cnijiammt fich der Parteihaß im genanntcn Kantone init jedem Tage heftiger, und es scheint die dort herrschende Faction es absichtlich darauf anzulegen, daß die revolutionnaire_ Bewegung inm Innern der Schweiz dauernd erhalten, und diese gegenüber dem Auslande möglich stark kompromittict werde. Bekanntlich {webt über dem plduzlichen Erscheinen von 400 Polen auf dem Berner Gebiete im vorigen Jahre immer noch ein großes Duns- fel; aber doch nicht jo ganz aus der Luft gegrisf:n scheinen die Ansichten derer zu seyn, welche behaupten, daß etntge Berner Re- genten etwas Näheres um die Sache wissen dürften. Das bis- herige Betragen Berns gegen besagte Cindringlinge ist in der That auch ganz von der Art, um solchen Vermuthungen Raum zu geben, denn, während man dort in Bezug auf die Polen hoch- trabende Phrasen

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von Gasifceundschaft und Humanirät im Munde führt, macht man kurze Umstände mit jedem Frem- den, dessen Gegenwart im Kanton nicht genehm ist. So viel ift gewiß, daß, wenn Bern dies rechtlich gewollt hätte, zur Stunde, ja seit Jahr und Tag kein Pole mehr auf Schweizer-Boden sich befände. Aber jetzt selbst, wo wegen Theilnahme dieser Flücht- linge am Savover Zuge die Pflicht und das Interesse der Schweiz deren Entfernung gebieteri]ch fordern ; jeßt, wo die Franzdji\che Regierung ihnen den Weg durch ihr Gebiet gestat- tet hat; jelzt, da zwanzig Kantone die Fortschafsfung diejer Po- len verlangen, auch jeßt noch weigert sich Bern troß den Vordrtlichen Beschlüssen, und seßt durch ein #o unverant- wortliches Benehmen die ganze Eidgenossenschaft in die pein- lichste Verlegenhcir. Jn voriger Woche sendete der Vorort aus seiner Mitte eine Deputation nah Bern ab, um der da- sigen Regierung Vorstellungen zu machen, und sie zur Erfúül- tung ihrer Eidgenösjischen Pflichten zu bestimmen. Alles ver- geblich! Unverrichteter Sache kehrten die Herren wieder nach Zürich zurück, und nun fragt sich Jedermann, was wird der Vorort thun, um das halsstarrige Bern zur Folgsamfkeit und zur Vernunst zu bringen? Bei der gegenwärtigen Stimmung kann diese Cidgenèssische Behôrde auf die Mitwirkung der gan- zen Schweiz zu Maßregeln zählen, die jeßt unvermeidlich ge- worden sind und allein zum Zwecke führen können. Bern muß mit Gewale zur Erfüllung seiner Obliegenheit gezwungen wer- den. P. S. So eben geht die Nachricht ein, dap Bern Truppen aufgeboten hat; vorzeblih, um etwaigen Re- actions-Versuchen zu begegnen,“

S anti.

Die Morning Chronicle giebt folgenden Auszug aus einem Privat-Schrerben aus Madrid vom 1. April, mit der Versicherung, daß dasselbe von sehr glaubwürdiger Quelle her- rührte: ¿Man will gans bestimmt wissen, daz der den Spani- schen Truppen ertheilte Befchl, in Portugal einzurücken, wider- rufen worden is, Für diesen Schritt werden mehrere Gründe angegeben, unter Anderem, daß nicht genug Truppen in der erforderlichen Zeit zusammengebracht werden könnten, um der Invasion in Portugal den gehörigen Nachdruck zu verleihen, und daß es an dem dazu ndihigen Gelde fehle. Vorigen Sonnabend haben hier in Folge der Entdeckung einer iemlich weit verzweigten Karlistischen Verschwdrung mehrere Verhaf- tungen stattgefunden. Zwei Canonici, der Brigade- General Soto, ein Staatsrath, ein ehemaliger Secretair der Lotterieen und ein Herr Estefani nebs 6 Anderen wurden festgenommen, und wie ich hôre, joll auch einer der JÎnfanten, Don Sehastian, darein verwickelt seyn. Don Carlos scheint von Allem, was hier vorfällt, gut unterrichtet zu werden, denn er wußte jo zei- iäig um die Absicht des Hofes, Truppen nach) Portugal zu jen- dn, daß U DieL (Won die Nachricht haben, daß- er sich von dein Punke entfernt hat, wo die Truppen inm Portugal cinmnarschiren sollten, um sich wo möôglich seiner Person zu be- mächtigen.“

Gpiech enan d

n der Allgemeinen Zeitung liest man: „Seit einiger Zeit verbreiten sich mehrere, in mancher Hinsicht beunrußiaende

Gerüchte über den Zuztand von Griechenland. Die Bewegun-

gen fär die des Hochverraths angekiagten Háuptänge, sagt nan, daverten fort, Adressen sür fie gingen ein, Bersu-he „fe zu be- freien, würden gemacht, auf ein Mitglied der Zegent\chafi, wel- ches die Gerichte unter jich hat, ley gcichossen worden. Mehrere der Gefangenen, namentlich Kolokotroni, scyen in der hSchien Aufreguna, er habe die Wärter erwürgen woüen, sey darum tn Ketten gelegt, und da cr auch dann nicht Ruhe gehaiten y ey er ge:chlazen worden und daranf in gänzliche élpatzic und Ver- zweiflung versunken. (Cin in Engtischen Bläctern enthaltener Brief aus Nauplia vo!a 11. Febr. jagt jogar, er sey im Ge- fánguisse gestorben.) Die Sicherheit werde durch die Gendar- men nur mit Mühe aufrecht gehalten, Und eine Armet von 20,000 Mann werde organisirt und erfordert, um sie_zu |chußen. Dazu bestehe unter den Gliedern der Regentschafc Zwietracht, Und die ersten zwei Drittheile des Anlehens \eyen fa| erschdpfcr, wäh-

erkläre, diese nur dem Könige Otto geben zu wollen, weil die Regentschaft ihm keine Bürgschast einer dem Wohle des Landes zuträglichen Verwendung gewähre. Wir stellen diese Sagen hier usammen, weil sie {hon großen Theils ihren Weg in die öôf- Nen Blätter gefunden haben, und thun es in der Absicht, sie, in soweit es geschehen kann, zu beleuchten, und auf ihren wahren Gehalt zurüŒzuführen. Vergeblih haben wir nach einer sichern Quelle zeforsht. Sie scheinen aus zerstreu- ten Erzählungen der Zurückgekehrten und wenig begrundeten brieflichen Mittheilungen zusammengeflossen, und dienen statt bestimmten Nachrichten, die seit einiger Zeit schr sparsam an- fommen, die unter uns natürlich sehr rege Neugierde mit solchen Dingen zu unterhalten. Die Briefe gehen nicht über die Mitte des Februars, und enthalten durhaus nichts, was auf Unruhen, oder Gefahren hindeutete, wenn auch mebrere derselven der Schwierigkeiten, die aus der Lage der Dinge und aus den verschiedenen Ansichten im Schoße der Regent‘chast wie des Ministeriums hervorgchen, im Einzel- nen gedenken. Das Jahres-Fest des Einzuges Sr. Majestät des Königs Otto in Nauplia war am 7. Februar mit großer Freude begangen worden. Das war eine Gelegenheit, bei welcher jeder seine Beschwerde, seine Furcht, oder seinen Haß vergaß, bei wel- cher s alle Herzen erössneten, und die Beweaung skieg zum slgutesten Enthusiasmus, als der junge Monarch die vor den Thoren zum Feste versammelten Behörden, vom Militair und Civil, die Deputationen aus den Provinzen und das Volk Gri e- chisch anredete, und seine Hoffnungen und Gesinnungen in der Landessprache seinem Volk laut und weithin vernehmt!ich dar- legte. Die Freude, die Musik, die Tänze, und dann die Be- leuchrung- dauerten ‘bis tief in die Nacht hinein.“

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01a d

Berlin, 17. April. Die Achener Zeitung enthäít folgende Bekanntmachung : „Von der 4ten Eskadron des Königl. Sten Hu1a- ren-Regiments sind mir, als Bettrag zur Unterstügzung der Angehdrt gen der in dem Kohlen-Bergwerke Goulay verunglückten Arbeiter, 18 Rthl-. 27 Sgr. 6 Pf. eingesandt worden. Jy sühle mich um so mehr bewogen, für diese cdle Gabe im Yamcn der Un- glücklichen dffentlih zu danken, a!s ich in Erfahrung acbracht habe, daß diese Gelder zu einem Fonds gehörten, worüber die Mannschaft der Cskadron allein zu disponiren hatte und der gewdhnlch zu cinem gemeinschaftlichen Vergnügen verwendet wurde, daß aber die braven Husaren, von dem Urglück der Hinterbliebenen tief ergriffen, sämmtlich erflárt haben, den Betrag lieber zu dem obigen wohlthätigen Zwecke see enden zu wollen. Achen, den 11. April 1834. Der Ober - Bürger- meister, Emundts.“/ T einigen Tagen, berichtet eben dieses Blatt, hatte auch das 26. Regiment in freundlicher Erinnerung an seinen früheren Aufenthalt in Achen durch die Vermittelung seines Obersten die Summe von 128 Thaler zur Untertükung der Hinterbliebenen der in der Goulay:-Grube Verunglückten einge- schickt. Bei der Redaction der „Kölner Zeitung“/ ijt zu dem- selben Zwecke die von der ganzen Garnijon unserer Nachbar- stadt beigetragene Summe von 234 Thlr. 23 Sgr. 9 Pf. ein- egangen. 2 ps E An Köln is die Rhein: Schifssahrt im Verhältniß zu der Jahreszeit im verwichenen Monate sehr lcbhaft gewese. Es sind angekommen zu Berg 301, zu Thal 90, zusammen 391 beladene Fahrzeuge; abgefahren zu Berg 77, zu Thal 65, zu- sammen 142 L iladene Fahrzeuge. Unter den angekommenen be- ladenen Fahrzeugen waren : 4 Sch!ffe von Rotterdam mit. . 8 : Amsterdam 20,842 5 Die Niederländischen Dampfschisse brachten 7,051 Summa der Einfuhr von Holland 49,180 Cnrtr. Vorbei gefahren sind na ch Mainz von Amsterdam § Schiffe mit . . 18,455 Centr. - Reotrerdam 3 Schiffe mit . . 10,953

29,405 Centr.

a Ql 287 Ente.

nach Mannheim

von Amsterdam 9 Schifse mit . . 23,577 Centr ¿ Rotterdam 2? Schifse mit... 7,426 -

ol,003 Centr. Es fuhren demnach im Ganzen bei Kêln vorbei 60,411 Centr. und cs gingen mehr vorbei als eingebracht wurden 11,331 Centr. Verladen wurden 2 Schiffe nah Mainz mit 4,020 Centr. 3 ; Jrankfurt (29 5 / - Mannheim 11,006 in die Oberlándischen Dampfschiffe 12,344 49,38) Cenutr. Mainz erhielt direkt von Holland . . 31,40 Centr. / On. ¿d {1,006 o SOR Rh A8 B L M DU E c I M H A E überhaupt 42,096 Centr. also weniger als Köln . 7,84 Centr. Unter den nach Holland verführten Ladungen befand sich besonders viel Getraide; von Kdin aus wurden 28,525 Centner und von den rheinaufwärts gelegenen Ortschasten 58,796 Certner dahin verladen. Die Dampf\chisse haben ihren regelmäßigen Dienst zwischen Köln, Mainz und Mannheim fortgesetzt. Wegen des niedrizen Wasserstandes aber müssen die beiden tiefer gehen- den Schisse „„Concordia‘“/ und „Friedrich Wilhelm“ mit dem weniger tief gehenden Schiffe „Stadt Koblenz““ zu St. Goar wechseln. : A In Koblenz sind im Monat März auf dem Rheine einge- gangen 42 groze, 162 mittlere, 63 Tieine, überhaupt 207 Fahrzeuge; ausgegangen #6 große, 134 mittlere, 94 kleine, Überhaupt 234 Fehrzeuge; zusammen 491 Fahrzeuge. - An Produkten und Fa- hrikaten wurden: eingeführt, als

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ranfit nah Hos-

land und für die Freihäfen. . . - ._53,495Ctr. fúr das Jnlan A . 82,565 - Ful das Inland . 10) 136 060 Ctr.

ausgefihßrt aus Holland und den

Freihzäfen

aus. dan Julande, e-n c «91,180 - (71,833 Ctr. An Bau- und Nu6holz gingen ein 33482 Cub. Bèetres.

Jm Laufe des Jahres 1833 wurdén im Regierunas- Bezirke Koblenz S900 Knaben und 8353 Mödchen, übcrhaupt 17,2953 Kinder geborcn, und es starben 1!,242 Jndividuen, mi t- hin sind mehr geboren als gestorben: 6011 Persencn. Rechnet inan hierzu die unbedeutenden Veränderungen durch Einwande- rung und Auswanderuna, so belief sich die Gesammt Popuslation im Regierungs: Bezirk Kobienz am 1. Januar 1834 auf 427,965 Seelen. Unter den 17,253 Gebornen waren 598 un?hil:che Kins der. Getraut wurden im Jahre 1833 3961 Paare.

Hegetschweiler, na, Bern in Verbindung, Inzwischen heþt

rênd Rußland mit jeiner Gewähr für die dritte zêgere, und

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