1834 / 109 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

diebach, Perscheid, Niederspay, Brey und Halsenbad

ieba | | ) sich sámmt Be ihrer Schulden entledigt haben, so sind die bisher “ens estandenen Schuldentilgungs-Ausshüsse dieser Gemeinden, un- ter Anerkennung ihrer thätigen Wirksamkeit, aufgelö worden.

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Kunstt-NaGrt Gt

Die Gemälde-Sammlung des Königl. Museums is neuerdings durch die Ankunft eines Bildes von Rapbael, Gro auf Befehl Sr. Maj. des Königs, zu Rom, von dem diesseitigen Minister-Rest- denten am Päpstlichen Stuhle, Geh. Legationsrath Bunsen, angekauft worden, wieder auf eine hdchst bedeutende Weise bereichert worden. Dieses Bild, in Leimfarben unmittelbar auf eine feine Leinwand d eine Art der Malerei, welche im 15ten und 16ten Fahr-

undert in Ftalien sehr verbreitet war, zeichnet sich durch sei- nen Umfang, wie durch den Reichthum seiner Composition hdchs vortheilhaft aus, . denn es hat 5 Fuß 8 Zoll im Qua- drat, und enthält 15 grdßere Figuren, viele kleinere gar nicht zu rehnen. Für Auswärtige, die nicht Gelegenheit haben, das Bild selbs zu sehen, hier eine nähere Beschreibung. Jm Vorgrunde liegt, den Finger am Munde, das Christuskind, nact, von schbner blühender Farbe; unter ihm ist ein blaues Gewand gebreitet, dessen zusammengewickeltes Ende thm zum Kopfkissen dient. Zu den Füßen des Kindes knicet in sinniger Verehrung mit gefaltenen Händen Maria, eine edle Gestalt von schönem Antliz. An jeder Scite der Maria knieet ein Engel „- feine jugendliche Gestalten, von sanftem, innigen Ausdru. Auf der rechten Seite der Bilder, ganz im Vorgrunde, sieht der heilige Joseph mit beiden Händen auf setnen Stab gestÜßt, in andächtige Betrachtungen des heiligen Vorganges versunken. Ein Theil des Stalles, woraus Ochs und Esel hervorjehen, schließen auf dem zweiten Plan von dieser Seite das Bild ab. Der Maria gegenüber knieet zu dem Haupte des Kindes der älteste der heiligen drei Könige , ein würdiger, edler Greis, mit langem, herabfließenden Bart. Hinter ibm stehen die anderen beiden Kdnige,- der zunächst, ein ernster Cha rafter im mittleren Alter, der andere, ganz im Vorgrunde, eine fu- e Gestalt von besonderer Frische und Heiterkeit. Alle drei dalten in der Rechten zierlichhe Gefäße mit den dargebrachten Gaben. Fbnen schließt sich auf dem zweiten Plan ein Theil ihres Gefolges an. Du den vier Gesichtern, welche von acht Figuren sichtbar sind, drük- en sich Verwunderung und Theilnahme auf eine ruhige, edle Weise aus. Jm Mittelgrunde befinden sich noch drei Figu- ren jenes Gefolges, deren zwei bewaffnet sind. Fm Hin- tergrunde kommt von einem Felsgebirge, welches die linke Seite des Bildes abschließt, der eigentlihe Zug der Kd- nige / Pferde und Kameele mit ihren Führern, herab. Auf dem Gipfel des Bergès aber gewahrt man einen Hirten bei seinen Schaa- I dem der verkündigende Engel in der Luft erscheint. Eine herr- iche Landschaft mit Hügeln und Bergen, worin die Stadt Bethle- hem liegt, bildet in der Mitte des Gemäldes den Hintergrund. Jn der Luft endlich feiern drei auf Wolken stehende Cngel, welche von einem langen Streifen gemeinsam das Gloria singen, voll Andacht den heiligen Vorgang. Dieses Bild is nun noch von einem 1 Fuß 1 Zoll breiten mit Malereien verzierten Rande umgeben. Die vier Ecken desselben enthalten eben so viel halbe Figuren, und zwar die oberen beiden zweiSibyllen, im jugendlichen Alter genommen, welche Papiersireifein mit ihren Weissagungen haltend, auf das Chrisiusfind deuten; die un- teren, rechts den heiligen Benediït , links die heilige Scholastifa, welche Hände und Blick verehrend erheben. Die vier Seiten des Randes s{hmüdcken dagegen Arabesken im antiken Geschmack, die in einer graugrünlichen mit Weiß gehöhten Farbe ausgeführt sind, und fich durch Schlagschatten von einem hrauncn, mit klei- nen goldenen Quadraten E A Grunde schr gut ab- heben. Auf der oberen eite wird das in der Mitte in einem goldenen Strahlen - Kreise befindliche goldene „In hoc signo“ von, einander auf beiden Seiten symmetrtjch entsprechenden weiblichen Gestalten, deren unterer Theil in Akanthus-Gewinden en- digt, und nah Vögeln haschenden Knaben umgeben. Auf der un- tern Seite if das in der Mitte befindliche Wappen der spoletini- schen Familie Ancaiani, welche diejes Bild bisher besaß, eben so von symmetrischen Gruppen von, Tritonen und Nymphen auf See- pferden und spielevden Knaben eingeschlossen. Die Ränder der bei- den Seiten sind endlich einer wie der andere mit einem reichen Can- delaber verziert, welcher von einem Knaben getragen wird. Wie schon das Wappen andeutet, is dieses Gemälde ursprünglich für ein Mitglied der Familie Ancajani, und zwar wahrscheinlich für -den Ancajano Ancajani gemalt worden, welcher vom Fahre 1478 bis 1503 Abt des Klosters zu Ferentillo , einem abseits zwischen Spo- leto und Terni gelegenen Flecken, war. Bis zum Fahre 1733 De nämlich das Bild den Hochaltar der dasigen, dem heiligen etcus geweihten, Klosterkirche. Fn diesem Fahre aber ließ der da- malige Abt Decio Ancajani dasselbe, da es durch die Feuchtigkeit der Kirche gelitten hatte, in Rom von Domenico Michelini, cinem geschickten Resigurator jener Zeit, auf cine neue Leinwand legen, und erwirkte sih von den Päpsilichen Behörden die Erlaubniß, das Bild in die Kapelle des Pallastes der Familie Ancajani zu Sy0- leto zu verseßen, auf dem Hochaltar der Abtei zu Ferentillo aber eine von dem befannten Maler Sebastian Conca gemachte Copie aufstellen zu lassen, welche sich auc noch jezt dort befindet. Zu Spoleto wurde unser Bild ers allgemeiner bekannt und vielfach von reisenden Künsilern und Kunstfreunden besucht und bewundert. Im Jahre 1825 wurde es von dort nach Rom gebracht und daselbst juerf in der Engelsburg, später im Palast Torlonia aufbewahrt, is îm vorigen Fahre die Erwerbung desselben für das Königliche Museum auf die obca bemerkte Weise stattfand. Wenn nun son dieses Bild nicht zu der Zahl derjenigen Werke Raphaels gehört, welche als solche durch eine Erwähnung des Vasari beglaubigt sind, so unterliegt es doch keinem gegründeten Zweifel, daß es von Ra- phael herrührt. Zuvdrderst spricht hiefür der Umstand, daß das Bild bei der Familie Ancajani immer für ein Werk des Raphael gegolten hat, wie sih denn bei derselben die Tradition erhalten, daß Raphael bei einem längeren Aufenthalte im Kloster zu Feren- tillo dasselbe aus Erkenntlichkeit für die Gasifreiheit des Abts ge- malt haben soll. Entscheidender aber ist es, daß alle Künst- ler und Kunsifreunde, welhe aus den Werken der ver- schiedenen Epochen Raphaels ein gründliches und genaues Studium gemacht haben, sich dahin vereinigen, daß unser Bild eine schr aus- égeinete Arbeit aus der früheren Zeit des Meisters if. Als ein olches stellt es sih in der That auch in allen Theilen dar; denn wie in anderen früheren Werken Raphaels is die Composition noch ganz in der Weise und dem Geschmack der umbrishen Maler aus der zweiten Hälfte des 15ten Jahrhunderts, eines Perugino und Pin- turicchio ; ebenso ist auch die Zeichnung in der einfacheren, heding- teren Weise, die Färbung in der heiteren, lebhaften, aher nah den hbchsien Anforderungen von Harmonie und Hal- uns immer etwas bunten Art jener Meister; wie denn noch das Gold nicht bloß in den Heiligscheinen, Säumen der Klei- der, Kronen und Gefäßen, sondecn selbst in den Lichtern der Bäume und der Stadt angewendet is. Dagegen erkennt man die Eigenthümlichkeit Naphaels an der feineren “Ausgestaltung der üher- kommenen Schulmotive, der größeren Mannigfaltigkeit und Bedeu- tung der Charaktere in den Köpfen, an der tieferen Beseelung des - Ausdrucks, ganz besonders endlich an der Klarheit und Heiterkeit der ganzen Gefühlsweise und dem geheimen, wunderbaren Zauber von Grazie, welcher, ungeachtet der Bedingtheit der äuferen Kunst- form, úber die Gestalten gegen ist, wie dieser unter den neue- ren Künstlern nur dem Raphael eigen war, weshalb ihn auch schon Vasari vor allen anderen sehr treffend durch den Beinamen des Graziosen auszeichnet. Auch in der Ausführung stimmt das Bild mit den anderen 2 gten aus der früheren Zeit Raphaels welche aber durchgängig in Oel gemalt sind, in soweit überein, als die hier angewendete Malerei in Leimfarben bei ihrer verschiedenar-

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len desselben sind nämlich die Farben in etwas verblichen, ia von beträchtlichen Partieen ganz abgefallen; so fehlt die Farbe in den blauen und grünen Gewändern fast ganz, in der Luft und

der Landschaft großentheils. Mit der Leinwand sind aber auch die Original - Umrisse zum Vorschein gekommen. Dieteser

Zustand ist durch die Feuchtigkeit der Kirche zu Ferentillo herbeige- führt worden, wodur der Leim in den Farben, welche die Bin- dung am wenigsten aufgenommen hatten, aufgelöst und somit das Abfallen derselben bewirkt wurde. Dieses mußte nun vorzugsweise mit der blauen und der grúnen Farbe der Fall seyn, indem das Mt- neralblau, so wie das aus Kupfer präparirte Grün, welche hier ge- braucht worden, sehr sprôder Natur sind. Der gegenwärtige Zu- stand des Bildes is daher dem Wesentlichen nach ohne Zweifel eben #o alt, als das Datum der Verseßung nah Spoleto, wenn schon bei der großen Trockenheit der Farben bis zur neuesten Zeit noch einzelne kleinere Theile derselben abgefallen seyn mdgen. Natürlich wird durch diesen Zustand die Gesammtwirkung des Gemäldes we- sentlich gestört; betrachtet man dasselbe aber als einen in den mei- sten Theilen kolorirten, in anderen nur aufgezeichneten Carton, so muß es jedem Gebildeten das lebhafteste und bedeutendste Fnteresse einflôßen. Denn es hat vor so manchen Gemälden Raphael's , bei welchen, obschon der Zusammenhang der Farben äußerlich nicht un- terhrochen if, I O: - Züge des Meisters von fremder Hand entstellt und getrübt sind, den großen Vorzug, daß die erhal- tenen Theile nie von einer anderen Hand berührt worden sind. Fast alle Köpfe athmen daher noch im vollen Maße die jugendliche Frische und Jnnigkeit des Gefühls, welche ihnen die Hand des Meisters ursprünglich eingehaucht hat, und auch die anderen erhaltenen Theile ziehen durch die zarte Empfindung und Präcision der Ausführung in einem hohen Grade an. Jn den Theilen aber, wo die Farbe ab- gefallen ist, gewähren die Original - Umrisse, welche in Tusche mit dem Pinsel mit leichter und sicherer Hand gemacht sind, einen seltenen, für den feineren Kunsifreund hôch| wichtigen Ersaß. Die Arabesken des RNandes endlich , obschon sie, mit Ausnahme der unteren Seite, von einer anderen geschickten, aber minder feinen, Hand' übergangen seyn möchten, sind als das einzige bekannte Bet- spiel, daß Raphael sich schon so früh in einer Gattung von Male- rei versucht hat, in welcher er später allen Neueren zum Muster werden sollte, von großem Werth, indem sie beweisen, mit wie viel Freiheit, Phantasie und Geschmack er hon damals dergleichen be- handelte. Diese kostbare Kunst-Reliquie schließt sich an die Reihe der bereits in der Gemälde- Gallerie des Königl. Museums befindlichen Werke soicher Meister, welche auf Raphael’s Entwickelung einge- wirkt haben, als des Giovanni Santi, des Perugino, des Pinturicchio, auf das GSUG Ne an, und wir erkennen darin zugleich schon die Morgenröthe des großen Gestirns, welches auaind am herrlichsten am Kunsthimmel der neueren Welt strahlen sollte. W.

Veecemischte Nachrichten

Saa L Du eo

Die von dem Herrn Polizeirath Merker herauégegebenen „Bei- träge zur Erleichterung des Gelingens der praktischen Polizei, enthalten in ihrem neuesten Blatte (Nr. 16 vom 17. April) ein an den Herausgeber gerichtetes Schreiben des Grafen von Stanhope, d. d. Karlsruhe den 7. April 1834, aus dem wir Nachstehendes ausheben: „Jch halte es für meine Pflicht, als ein Freund der Wahrheit, der dem Grundsatze: vitam im- pendere vero, treu geblieben ist und immer bleiben wird, etwas beizutragen, um die Geschichte von Kaspar Hauser näher zu be- leuhten. Sie werden in Schriften, die später erscheinen "), einige Auszüge meiner Briefe finden, worin ich die Umstände aus- führlich erzähle, welche schon seit mehr als anderthalb Iahren die ersten Zweifel bei mir erregten, und das Vertrauen erschütter- ten, das ich früher in seine Wahrhaftigkeit geseßt hatte. Als ich in München, und zufolge einer Requisition aus Ansbach, eidlich vernommen wurde, um im Allgemeinen und über meine Vermuthungen Zeugnisse abzulegen, äußerte ich in meinem drit- ten Verhdre am 6. Januar d. J. Folgendes :

/7 ¡Daß ich die leßte Merkersche Schrift über den Ver- storbenen mit der allergrößten Aufmerksamkeit und Sorgfalt gelesen und geprüst habe; daß ich erst vorgestern mit Lesung derselben fertig war; daß ich beinahe mit allen seinen Ansich- ten und Bemerkungen völlig Úbereinstimmen muß, und daß es mir von der hôchsten Wichtigkeit und Nothwendigkeit zu seyn scheint, die Untersuchung, wie es der Verfasser auch anrathe, zu den ersten Zeugen nah dem Erschei- nen des Verstorbenen in Nürnberg zurückzuführen, und die Richtigkeit oder Unrichtigkeit ihrer Angaben und der ent- gegengeselzten Angaben des Verstorbenen auf das Genaueste U Den

Jch suchte neulich die Gelegenheit, mit mehreren der ersten

Zeugen zu sprechen, und Sie erhalten hiermit die von mir ge- sammelten Notizen, mit der Erlaubniß, sie, wie auch den Jnhalt dieses Briefes, der Welt mitzutheilen ‘/ Die eben erwähnten, in den „Beiträgen ‘/ ebenfalls abge- druckten Notizen betreffen einige mündliche Mittheilungen des chemaligen Rittmeisters, jeßigen Majors von W. (an wel- chen der Empfehlungs - Brief Hauser's bei seinem Erschei- nen in Núrnberg gerichtet war); ferner des Schuhmacher- Meisters Weichmann, des Schuhmacher-Meisters Beck, des Ar- beiters Mark, des Kutschers Hacker, des Polizei- Rottmeisters Wüst und mehrerer anderen Polizei - Beamten , des Gefängniß- wärters Hiltel und endlich des Stallmeisters von Rumpler, de- ren jedoh nur außergerihtlihe Aussagen darthun, daß Kaspar Hauser bei seinem ersten Erscheinen in Närnberg allerdings gar nicht so ununterrichtet gewesen, als die später im Druck erschie- nenen Berichte ihn dargestellt haben.

*) Der Abdruck soll, wie ich erfahren habe, bald erfolgen. M.

Meteorologishe Beobachtung.

_1834. Morgens | Nachmitt. | Abends | Nach einmaliger i7 pril. | 6 Uhr. 2 Uhr. | 10 ühr. Beobnchtang,

Luftdruck. . 340,5 3 "'Par.|/340,3 s “Par. [340,5 s ’Par.sQuellwärme 6,0 ® R. Luftwärme |4- 3,5 ® R.|+10,3 °® R.|4- 6,2 ® M. j 5 Thaupunkt |+ 1,2 ° R.|— 2,0 ° R.|4- 0,8 ° R |Flufwärme 6,0 ® R.

Dunfsisättg.| 83 yCt. 36 pCt. 64 pCt, Bodenwärme 5,4 ® R. Wetter. Vetter: heiter. heiter. ; Wn O. O. O. zAusdünst. 0,132 " Rh, Wolkenzug | O. | Niederschlag 0.

E E D ——————

Auswärtige Börsen.

L, S Me a. M., 15. April. esterr. 55 Metall. 9817. 9814. 45 89x 89. 248 525. 18 23. Br. Bank-Actien 1509. 1507, "Part.-Obl. 139 139. Loose Zu 100 F,

tigen Behandlungsweise/ und der eigenthümliche Zustand, in welchem

sich das Bild befindet, eine Vergleichung zulassen. Fn vielen Thei- |

“1 Mil 5 Sal, U 1 M 4 Ba 5 Pf.; Hafer 23 fl (L

Preuss. Präm.-Sch. 543. 544. do. 48 Anl. 927. G.

502 621. 62. 32 do, perp. 412. ÁL 5 Span, Ron,

Hamburg, 16. April. __ OVesterr. 53 Met. 985. 45 do. 89. Bank - Actien 1249. R Eugl. 101. Russ. Holl. 932 Met. in Hamb. Cert. 954, Prgus. Prämien-Scheine 109. Poln. 1244. Dän. 71. Holl. 5g 938, 919 gol. Span. ‘382 383, 42 4632. S1

Paris, 12. April,

Allgemeine

tauits: 3

eitung.

D Rente pr. compt, 104. 5. tin. cour. 104. 20. 35 pr. con e, , 78. —. fiu cour. 78. 15. 58 Néap. pr. compt. 94. 40. fin Pes 109 94. 60, 52 Span. perp. 652. 382 402. 58 Belg. 973. 58 Röm. 954 A .

A 4 St. Petersburg, 9. April. amb. 3 Mon. 91, 13 Lond. 3 Mon. 1053. 35. Silb. 358). Kop. 68 Inscript. 1272. 5.2 do. 95. E [“Ruk

Amtliche N

e A Beritner. D0ro Den 18. April 1834.

Amt]. Fonds- und Geld - Cours - Zettel. (Preufs. Cour, ri e 2ER

Rath, Pr. Buslaw zu Posen,

Königliche Schauspiele.

Sonnabend, 19. April. Jm Opernhause: Der Degen, dra matischer Scherz in 2 Aufzügen. Hierauf: Aline, Königin d Golconda, großes Ballet in 3 Abth. (Dlle. Hermine Elé(r wird hierin tanzen. Mad. Taglioni: Aline.) __ Sonntag, 20. April. Jm Opernhause: Die Mäntel, Wi spiel in 2 Abth. Konzert der Gebrüder Eichhorn. Dazwischemn; Pas de deux, ausgeführt von Dlle. Hermine Elsler und Hem ff Stullmüller. Zum Beschluß: Auf Begehren: Der Geburtsta, F R in 1 Aufzug. 0 Im Schauspielhause: Romeo und Julia uerspiel in ; F Abth. (Fräulein v. Hagn: Julia.) G S S j Montag, 21. April. Jm Opernhause: Don Juan, Opt in 2 Aufzügen. Musik von Mozart. (Mad. Schröder: Devrient: Donna Anna.) E

Qi e R a

Jn Potsdam: Die Adyokaten . auspiel i von W. IFffland. y ee A

N Im Se

radin, historische, Tragödie in 5 Abtheilungen und ei s spiele, von d Raupach. 9 E O

Zu dieser Vorstellung bleiben die bereits gekauften, mi Sonnabend bezeichneten Schauspielhaus-Billets gültig, Bu wer den die dazu noch zu verkaufenden Billets ebenfalls mit Sont abend bezeichnet seyn.

Ber ann e

BetgunCt Die von dem unterzeichneten

der Studirenden Vorlesungen

oder Il bei den Jnländern) KInig Kon aud) durch Zeugnisse der daf fe bei Waisen nur von der hörde, und für Studirende, deren dem Magisirate des Wohnortes

des Vaters ausgestellt werden folgende Punkte ausdrücklich

Mittwoch, 23. April. Jm Oper renden; 2 23. S pernhause: Symphonie in F . S ; C ‘moll, von L. van Beethoven. Hierauf: Adagio und Varia: 2) D aner, und Wöohnort

tionen für die Flôte, vorgetragen von Hrn. Fürstenau, erste Flôtisten der K. Sächsischen Hof E Die Eau von J. Haydn. (Mad. Schröder-Devrient wird hierin singen.) Die Abonnements, und freien Entreen sind ohne Ausnahme nicht gültig. Die Einnahme is zum Besten einer Unterstüßungs Q C fúr húlfsbedürftige Theater - Mitglieder estimmt.

} 3) Zahl der etwanigen übrigen 3 der, odêr Bemerkung, daß

bildung erhalten hat;

Angabe zugesichert n orden, aus we

6) die besiimmte Versicherung - Königstädtisches Theater.

Sonnabend, 19. April. Norma, Oper in 2 Akten. Musi! von Bellini.

Sonntag, 20. April. Nach Sonnenuntergang, Lustspiel in 2 Akten, von G. Lob. Hierauf: A B C, Posse U D Atten, von Kettel. Zum Beschluß : Das Fest der Handwerker, Vaude ville h 1 Von L ge.

Montag, 21. April. Die diebische Elster, komische Oper in 2 Aften. Musik von Rossini. [Neu einstudirt.) (Frau von Méric, vom K. K. Theater della Scala: Ninetta, als erste Gast rolle. Hr. Kugler, vom ständischen Theater zu Linz, neu engv girtes Mitglied dieser Bühne: Gianetto, als zweites Debüt.)

währen kdnnen.

“Kenntniß bringen , "pflichtet, daß bei mangelhaften

Berlin, den 18. April 1534.

Strauß.

Markt-Preise vom Getraide.

achrichten. Kronik dep Tages Se. Majc tät der König haben dem Obersten von Prißkel-

, von der Geheimen Kriegs - Kanzlei, den iden zweiter Klasse mit Cichen(aub zu verleihen geruht. : Se. Majestät der König haben dem Waldwärter Krauje im Revier Schdneiche des Regierungs - Bezirks

Patent fúr denselben Allerhdchs zu

St.- Schuld - Sch. 4 | 994 | 987 JGrosshz. Pos. do |'4 [1021 | ck F uertsh, |

E N Ani. 15.| 5 [1034 | JOstpr. Pfandbr. | 4 | | 991 Wpreslau, das Allgemeine Chrenzeichen zu verleihen geruht.

Pr. Engl. Anl. 22) 5 | 103 |Pomm. do. 4 [106 | F Des Königs Majestäc haben den Assessor der Ober -Rech- 40 3ngl. Obl. 30.| 4 | 944 | 935 [Kur- u. Neum. do.| 4 | 106: s: Kammer, Poector juris Appel

Präm.Sch.d.Seeh, | 555 | 59x fISchlesische do. 4 | 105i 0h u ernennen und das Í

Kurm. Obl. m. l. C| 4 | 984 | 975 [Rkst.C. d.K.- u, N. vil 67È | e a j ruht

Neum Int.Sch. do.| 4 | 98 | 974 [Z.-Seh. d.K, u. N.| | 672 | Mholihen gerügt, U, isheri :

Bérl, Stadt - Obl | 4 | 994 | 98 O M "Des Königs Majestät haben den bisherigen außerordentli- Königsb. do. |4 | 98" | Holl. vollw. Duk,| | 174 | - Wei Professor in der O Niet, Sa E in Elbiog. do. , | 45| | 97 Neue do, E | 4 versität, Yy. Leopold Ranke, zum ordentlichen Professor in Danz. do, in M 374 | f{Friedcrichsd’or . .|— | 133 | 131 Fgedachter Fakultät zu ernennen und die für solchen ausgefertigte Westpr. Pfaudbr,| 4 11004 | (Disconto... …. 3 f Bestallung Allerhöôchstselbst zu vollziehen geruht.

Des Königs Majestät haben den Geistlichen - und Schul-

\Metropolitan-: Kirche ‘daselbst zu ernennen und die desfallsige Ur- funde Allerhdchstselbst zu vollziehen geruht.

Die Kandidaten der Baukunst, welche an der ersten dies- jährigen Vorprüfung als Baumeister Theil nchmen wollen, wer- den aufgefordert, sich bis zum 30. April e. bei uns schriftlich zu elden, worauf ihnen das Weitere erdfffnet werden wird.

Ï Verlin, den 19. April 1834. Königliche Ober-Bau-Deputation.

drich - Wilhelms - Universität vorschriftsmäßig zu prüfenden Gesuche um Stundung und resp. Erlaß der Honorare für die

müssen nicht nur durch genügende Maturitäts-Zeugnisse (mit Nr. 1 und resp. durch günstige Abgangs-Zeug- nisse von den fcüúher besuchten Universitäten , sondern insbesondere Bedürftigkeit gehdrig begründet werden.

Jn Anschung dieser Bedürftigkeits-AÄttesie ist festgeseßt,

fönnen, und daß in diesen Zeugnissen enthalten seyn müssen: : i) Angabe des Vor- und Zunamens und des Alters der Studi-

4) Angabe der Lehr-Anstalt, auf welcher der Bittsteller seine Vor-

| 5) die von den Aëltern oder Vormündern zu machende bestimmte der Unterstüßung, welche dem Studirenden jährlich

von welcher Art e auch scyn möge;

nach ihren, der attestirenden r:sp. Behörde ! Vermdgens- Verhältnissen dem studirenden Sohne oder Mendel nicht mehr, als die unter Nr. 5 anzugebende Untersiüßung ges

Fudem wir di:se hohen Anordnungen hierdurch zur dentlichen damit dieseiben bei Ausstellung der bezeichneten

Dáúrftigfeits-Zeugnisse von den resp. Bel nen Art berücksihtigt werden, sind wir zu der Bemerkung ver- Attesten die von uns vorschriftsmä-

“fig zu prüfenden Gesuche um Stundung der Honorare für die “Vorlesungen nicht bewilligt werden können.

"Der Rektor und der Richter hiestger Friedrih-Wilhelms-Universität.

| Abgereist: Der General-Major und Commandeur der Aten Jnfanterie- Brigade, von Dierike, nach Stargard.

Rothen Adler-

zum Ober- Rechnungs-

zugleich zum Domherrn an der

machung

pra)

Paris, 15. April, 1 Uhr Nachmittags. Telegra- phishe Depesche. Paris genießt der größten Ruhe. Auch in Lyon ist die Ruhe definitiv wiederhergestellt worden, St. Etienne, Chalons-sur-Saône und Dijon erfreuen sich der tiefsten Ruhe.

Straßburg, 16. April. Der hiesige Präfekt hat heute von dem Präfekten des Dèpartements des Doubs die nachste- hende Mittheilung aus Besancon vom 14. April erhalten: „„Al- les ist in Lyon beendigt; Überall hat die Gewalt des Königs ge- siegt. Den l2ten, um Z Uhr, gab die Militair-Behörde Befehl, die Barrikaden in der Vorstadt Vaise im Sturmschritt zu neh- men, was auch von den Truppen mit dem größten Muthe aus- geführt worden ist. Die Häuser wurden durchsucht und alle in demselben vorgefundene Mannschaft wurde erschossen. Die Straßen sind vollkommen frei, Zu Chalons, Dijon und hier in Besancon ist Alles ruhig.‘

Paris, 12. April. Jn der heutigen Sibung der Pairs- Kammer, bei deren Erôffnung keiner der Minister zugegen war, berichtete der Graf Re ille úb-r den Geses-Entwurf, wodurch ein Zuschuß von 2 Mill. Fr. zu den Militair - Pensionen verlangt wird. Jm Laufe der hiernächst wieder aufgenommenen Debatte úber die gesetzliche Bestimmung der Lage der Offiziere der Land- und Seemacht, trat der Minister der auswärtigen An- gelegenheiten in den Saal und verlangte sofort das Wort. „Der Kriegs-Minister“, sagte er, „„wird in diesem Augenblicke durch sehr wichtige Geschäfte abgehalten, den Berathungen dieser Kammer beizuwohnen. Da er gleichwohl bei der De-

machung. 5 , Rektor und Richter hiesiger Frie-

betreffenden Vormundschafts - Be- Aeltern noch am Lében sind, von oder von den Amts - Vorgeseßten

der Aeltern, und bei Waisen der

versorgten oder unversorgten Kin- feine vorhanden seyen ;

lcher Quelle sie auch komme und

daß die Aeltern oder Vormünder enau bekannten,

Behödrdem' in der vorgeschriebe-

J, Krause.

E N O April 1834. u Lande: Weizen 1 Rthlr. 12 Sgr. 6 Pf., auch 4 Rthlr. 10 Sgr., (schlehte Sorte) 1 Rthlr. 5 S Mit 1 04

4 Sgr., auch 1 Rthlr. 3 Sgr.; große Gersté 27 Sgr. 6 Pf., auh 26 Sgr. 11 Pf. ; Hafer 23 Sgr. 9 Pf./ auch 21 Sgr. i Be Ein- A us gegangen sind 236 Wispel 14 Scheffel. Fran

Zu Wasser: Weizen (weißer) 1 Rthir. 27 Sgr. 6 Pf., auch 4 Rthlr. 22 Sgr. 6 Pf. und 1 Rthlr. 12 Sgr. 6 pr ho gen 5

: e Æ& 9 Pf./ auch 22 Sgr. 6 Pf. Eingegangen sind 386 Wispel 18 Sche e Sett

Das Scho Strob 1L Ntblr, auch s Rihle, Da 9 roh 11 Rthlr., auch 8 Rthlr. ; der C eu 1 Réblr. 5 Sgr. , auch 20 Sgr. hlr. ; der Centner H

Branntwein-Preise vom 11. bis 17. April 1834. Das Faß von 200 Quart na LTralles 54 pCt. oder 40 pCt Branntwein 18 Reble./ auch 17 Reble., Kartoffel - Branntwein 15 7 auch thlr.; Kartoffel -% n Rthlr., auch 14 Rthlr. 10 Sgr. E

i S L Nette : __vom 10. bis 16. April 1831. Der Scheffel 12 Sgr. 6 Pf., auh 7 Sgr. 6 Pf.

jusammengetreten.

[fehrt, Der König

den verfassungsmäßigen *) Die Depesche,

C O RORE A eer

Gedrucft hei A. W. Hayn.

207. Br, Holl, 55 Obl. v. 4832 943. 944. Poln. Loose 624. 624.

getroffen.

Zeitungs-Nachrichten.

Paris, 14. April, 6 Uhr

such gemacht worden, einige Barrikaden zu erricdh- ten; sie sind erstúrmt worden; heute [nur noch ein unbedeutendes Tirailleur- Feuer statt; die National-Garde und die 7% U. Aufrührer sind sämmtlich in unserer

| Paris, 14. April, 2 Uhr Nachmittags.

phische Depesche. **) Alles ist zur Ordnung z hat so eben die National-| úberall ist er mit dem

Und die Truppen gemustert; den. Z: Uhr Nach-

lebhaftesten Jubel empfangen wor i mittags. Die beiden Kammern haben sich incorpore zum Könige begeben, um ihm ih

0 f d.

kreid.

Morgens. Telegraphi-

n Abend is hier der Ver-

Morgen findet Armee sind freiwillig

Alles ist beendigt; die Gewalt.

Telegra-

Thron zu bezeugen.

die wir dier unseren Lesern mittheilen, is

Redacteur Cottel. / gtlern auf außerordentlichem Wege über Straßburg und Karlsruhe

it Berlin eingegangen. ; |**®) Diese so wie die folgende telegraphische Depesche und das | Schreiben aus Straßburg sind

heute Mittag per Estaffette hier ein-

b Sie zu

urúckges- Garde

re Anhänglichkeit an

batte zugegen seyn möchte, so hat er mi beauftragt, eksuchen, selbige zu vertagen. Die Regierung zält es zugleich für ihre Pflicht, Sie, m. H., Über einen an- deren Gegenstand, von dem Sie voreingenommen seyn möchten, zu unterhalten. Die Kammer kennt das Resultat der am Iten zu Lyon stattgehabten Auftritte. Die Truppen haben den größ- ten Muth und die größte Energie bewiesen. Dem Geseke ist der Sieg verblieben. Die Empdrer haben sich genöthigt gese- hen, eine concentrirte Stellung im Mittelpunkte der Stadt ein- zunehmen. Am folgenden Tage dauerte das Gefecht noch fort ; wir zweifeln nicht an dem Erfolge. Sollte indessen die Regie- rung der Mitwirkung der Kammern bedürfen, so würde sie sich mit vollem und unbedingtem Vertrauen an dieselben wenden.“ Nach diesem Vortrage, der einen tiefen Eindruck auf die Ver- sammlung machte, legte der Finanz-Minister den Geselz- Cntwurf wegen des Austausches des nicht apanagirten Theils des Palais royal gegen einige Kron-Güter vor. Hiernächst beschloß die Kammer mit geringer Stimmen-Mehrheit, die Ein- gangs erwähnte Debatte, ungeachtet der Abwesenheit des Kriegs- Ministers, fortzuseßen. Der in der gestrigen Sißzung der Deputirten-Kammer an- genommene Gescß-Entwurf über die Bank enthält im Wesentli- chen folaende Bestimmungen: „Der Reserve- Fonds der Bank soll hinführo, mit Ausnahme derjenigen Summe, die zum An- faufe des Hotels der Bank und zu den späteren Neubauten ver- wendet worden, nicht mehr als 10 Mill. Kapital oder 500,000 Fr. 5 pCt. Rente betragen, und von dem reinen Gewinne sollen nur diejenigen Summen, die einstweilen vielleicht von dem Re- serve-Fonds entnommen worden, einbehalten werden, damit die- ser Fonds immer auf der gedachten Höhe der 500,000 Fr. Rente erhalten werde. Die der Bank im 16ten At tikel ihrer Statu- ten eingeräumte Befugniß (auf Wechsel zu diskontiren) wird ohne Unterschied auf alle Staats-Papiere ausgedehnt. Die allgemeinen Bestimmungen, wonach Darlehne auf Staats:-Effek- ten stattfinden sollen, müssen durch eine Königl. Verordnung be- stätigt werden. ““ Sowohl in der Pairs - als in der Deputirten-Kammer war man gestern und heute in so hohem Grade präoccupirt, daß Niemand den parlamentarishen Verhandlungen eine besondere Aufmerksamkeit schenkte. Die Ereignisse in Lyon machten aus- {hließlich den Gegenstand der Unterredung aus. Jm National lies man: „Jm Mittelpunkte von Lyon giebt es der kleinen Gassen, wohin die Arbeiter zurückgetrieben worden sind, gar viele. Leute, die die Lage von Lyon genau ken- nen, schließen aus dem auffallenden Lakonismus der ersten tele- graphischen Depesche von dort, daß die Truppen wie im Novem- ber 1831 aus dem größten Theile der Stadt vertrieben worden sind. Wir wollen uns jedoch nicht auf Muthmaßungen einlas- sen, denn leßtere sind unter den gegenwärtigen Umständen nur allzu gefährlich. Erinnern wir uns, daß uns im Juli 1832 der Vorwurf gemacht wurde, wir hätten zu den damaligen Unruhen 14 Tage vorher provocirt. So soll uns denn kein Wort entschlüpfen, aus dem man folgern könnte, daß wir aus den traurigen Begebenheiten zu Lyon Vortheile für unsere Sache zu ziehen suchten. Seit den Geseßzen wider die öffentlichen Ausrufer ünd wider die Vereine, haben die Dinge eine solche Wendung genommen, daß es fortan fúr jeden Ehrenmann unmöglich ist, zwischen der Regierung und ihren Gegnern neutral zu bleiben. Wir wollen aber nicht die Jnsurrection predigen, weil wir glau- ben, daß die Regierung nur an Kraft gewinnen würde, wenn sie die angegrisfene Partei wäre. Noch wissen wir niht, wie sih der Kampf in Lyon entsponnen hat; wir wünschen aber, daß die Verfasser des Geseßes gegen die Vereine dabei die doppelte Verantwortlichkeit der moralischen Herausforderung und des materiellen Angrisss auf sich geladen haben mögen.“ Die Gazette de France sagt: Hauptstadt war gestern und heute aus Lyon in großer Bestürzung.

ßen. Wehe den Männern, Angelegenheiten stehen, wenn Die Zeitumstände sind ernster Arr. man in Lyon

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¡Die frúh in Folge der Nachrichten Das sind also, so fragte man sich, die Früchte der Juli-Revolution? Die Zusammenberufung - | des Volkes allein kann Frankreich dieser furchtbaren Lage entrei- die an der Spibe der dffentlichen sie diesen Ausweg nicht wählen. Man vergesse nicht, daß, wenn auch wirklich die Oberhand behält, der errun H

Juli

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gewonnene Schlacht Alles entscheide; jelt sieht man, daß sie nichts entscheidet, und daß man täglich und mit immer schlehte- ren Aussichten wieder von vorn anfangen muß. Sollte' in die- sem Zustande nicht eine Verurtheilung des jeßigen Systems lie- gen, sollte er nicht die Hoffnung aller derjenigen vernichten, die unter diesem Systeme Ordnung und Ruhe träumen ?“ Mehrere arme Leute, die sich ihren Lebens-Unterhalt damit verdienen , daß sie Zettel herumtragen, worauf angekündigt ift, wo man fúr 17 Sous speisen, wo man Húte für 4 Fr. faufen, wo man für 10 Sous das Haar geschnitten erhalten kann, und dergleichen, wurden gestern wegen Uebertretung des kürzlich durch- gegangenen Gesetzes in Bezug auf die öffentlichen Ausrufer vor das Zucht-Polizei-Gericht gebracht, jedoch mit Rúcksicht darauf, daß sie aus Unwissenheit und nicht aus bôswilliger Absicht ge- fehlt, wieder entlassen.

Großbritanien und Jrland.

London, 12. April. Der Fürst Talleyrand und Herr van de Weyer hatten gestern im auswärtigen Amte eine Zusam- menkunft mit Lord Palmerston. Der Brasilianische und Gries chische Gesandte hatten ebenfalls Geschäfte daselbst. Der Sar: dinishe Gesandte, Graf von Aglie, stattete dem Fúrsten Talley- rand einen Besuch ab,

Die Times bemerkt Folgendes ber den Charakter der leb- ten Ministerial-Veränderung in Frankreih: „Als der Herzog von Broglie sich aus dem Französischen Ministerium zurückzog, weil. die Kammer die stipulirte Entschädigungs -Summe für den Nordamerikanischen Hand-l verweigerte , sprachen wir die Ver: muthung aus, daß dieser Riß nicht die Grundlage des Kabinets erreichen und keines der wesentlichen Prinzipien, wonach die Re- gierung geführt wurde, verändern werde. Diese Vermuthung L sich als vollkommen richtig gezeige. Die geringfügigen Ver- nderungen, welche darauf noch in dem Personal des Ministe- riums vorgegangen sind, haben doch den Geist, dec es beseelte, und das polítische System, das von ihm befolgt wurde, ganz Un- angetastet' gelassen. Ja, es wird sogar aus glaubwürdiger Quelle versichert, daß die neue Beseßung des auswärtigen Departements die volllommene Beipflichtung des Herzogs von Broglie erhalten hat, wenn sie nicht gar auf seinen Rath geschehen ist. Und was die Dauer des von der jeßigen Französischen Regierung befolgten Systems betrifft, sey es nun gut oder schlecht, fo haben wir als Bürgschäft dafür die Thatsache, daß der König selbst in allen wesentlichen Punkten sein eigener Minister ist und sein Conseil selbs leitet. Die Grundsäße seiner Verwaltung, welchen Cha- rakter sie auch haben mögen, sind seine eigenen, oder, um uns eines Ausdrucks unserer Nachbaren zu bedienen, Se. Majestät herrscht nicht nur, soudern regiert auch. Da sich der Herzog von Broglie bloß wegen einer isolirt dastehenden Angelegenheit zurügezogen hat, die der allgemeinen Politik und den Hof: Jn- triguen ganz fremd ist, so wäre es gar nicht unmöglich, daß er bald wieder ins Ministerium einträte.“/

Die Polen, welche sich an Bord des Preußischen Schiffes befanden, welches sie nach Amerika bringen sollte, aber durch die stúrmishe Witterung genöthigt wurde, in Portsmouth anzule- gen, befinden sich noch immer an leßterem Ort und leben einst- weilen von Unterstügungen der Einwohner von Portsmouth und Portsea. Bekanntlich wollen sie weder nach Amerika gehen, noch auch das Anerbieten annehmen, in die. Französische Frem- den:Legion in Algier einzutreten, und man weiß daher noch nicht, was mit ihnen geschehen wird.

Dem Atlas giebt die bevorstehende Wiedereröffnung der Deutschen Opern - Vorstellungen in London zu folgenden Be- trachtungen Anlaß: „Von allen Speculationen zur Unterhaltung des Publikums, deren wir uns erinnern können, gewährte noch feine eine solche Aussicht, daß sie sh hier völlig einbürgern werde, wie es zur großen Freude der Dilettanten mit der Deutschen Oper der Fall war. Wäre der Erfolg, der das Un- ternehmen des Herrn Monk Mason kröônte, einsichtig benusßt worden, so hätten wir nach und nah mit den berühmtesten Werken eines. Landes bekannt werden können, in welchem allein, wie man wohl behaupten kann, die dramatische Musik jeßt noch blüht, statt daß wir nun das allgemeine Interesse an dem Vor- haben abnehmen und fast ganz dahinschwinden sehen. Nur dann kann Herr Laporte sich dagegen verwahren, daß sein nächster Ve rsuch dieser Art zugleich der leßte wäre, und daß die Deutsche O per in London ganz zu Grunde ginge, wenn er uns nur solche Werke von lebenden Künstlern vorführt, die bereits einen hohen Stand- punkt in der dffentlichen Meinung haben, oder nur Werke von den ausgezeichnetsten klassischen Komponisten. Nichts ist so neu, sagt ein Französisches Sprüchwort, als das, was in Vergessen- heit gerathen ist; und wer kennt in unjerer Zeit noch etwas von Glu? Die Belustigungen und Unterhaltungen eines Volks, das so gern zu Hause bleibt, wie das Englische, und die tref} liche Musik, die so Viele hdôren können, ohne ihren häuslichen Zirkel zu verlassen, läßt hier eine Oper mit denselben Mitteln wie im Auslande nicht aufkommen. Jedem einzelnen Zuhörer muß schon ein hoher Grad von Ergögzung geboten werden, wenn er sich fúr das, was er aufopfert, indem er seinen Heerd ver- läßt, entschädigt fühlen soll, während der gern umherstreifende Deutsche, der seinen Plaß für wenige Kreuzer cinnimmt, zufrie- den ist, wenn er für ein wohlfeiles Entree sich ein wenig amüúüsiren und ein paar Stunden die Zeit vertreiben kann. Der Ausländer geht in die Oper und von da aufs Kaffeehaus, wo er das Schlechte, was er gehört uns gesehen, wieder vergißt, der Engländer aber hat einen ganzen Zug von Verwandten und Freunden in die Oper zu führen, und wenn das, was er sie zu sehen oder zu hören

überredet, matt und dürftig ausfällt, so hat er beim Abendessen den Spott der ganzen Gesellschaft auszuhalten. Jedesmal, wenn man das Theater besucht, will man Stoff zur Unterhaltung für eine ganze Woche und angenehme Erinnerungen für einen gan- zen Monat mit hinwegnehmen. Jede treffliche dramatische Vor- stellung, jeder tüchtige Schauspieler, jeder ausgezeichnete Sänger trägt das Seinige dazu bei, den Werth der Unterhaltung "im

Sieg nicht mehr mit denen im November 1831 und im

| 1832 verglichen werden kann,

Damals glaubte man, daß eine

Theater zu bestimmen und im Preise zu erhalten. Wir bezah-

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