1834 / 112 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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wünschen sollten, die Regierung möchte nur auf ein paar Jahre die ganze Strenge des Gesetzes walten lassen, um diesen Gräueln ein Ende zu machen. Auf Rath eines auswärtigen Diplo- maten wird eine Sammlung aller administrativen Verordnun- gen, die seit Anfang dieses Jahrhunderts erschienen sind, ver- anstaltet. Diese Arbeit ist einer Kommission übertragen, und

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bar {óne Schauspiel, daß unter dem Balkon des von mir bewohn-

| an die Stelle des Herrn Burgos zum Minister des Innern und

ten Hauses mehrere Geschüße aufgepflanzt wurden, die nach der | |

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der General - Capitain von Catalonien, General Llauder, ai die Stelle des Generals Zarco del Valle zum Kriegs - Minister ernannt worden, Herr Remisa übernimmt das Finanz - Mini- sterium.‘ wi

selben befindet sich ein Schenkwirth von Berhem und einer der aupt-Chefs der Banden, Namens Detienne, ein Steinhauer. err Donies, Beamter beim Kriegs-Ministerium, der vor eini- gen Tagen verhaftet und dann freigelassen worden war, ist ge- stern, als er sich nach seinem Bureau begab, von Neuem verhaf- tet und in engen Gewahrsam gebracht worden. Ein Artillerie-

jeßt gegen tausend Petitionen herübergesandt haben würde, wenn j in irgend einem Theile Jrlands alle meine Krast auf diesen Gegenstand hâtte verwenden können. Doch muß fh Einigen, die gut gearbe. tet haben, Gerechtigkeit widerfahren lasen. So hat zum Beispiel die Gratschaft Corf, angespr nt durch thren patriotischen Repâschi tanten Fergus O’Connor, meÿvere Petitionen hergeschicckt. Einige

Republik proklamirt und die rothe Fahne in Fourvières aufge- stet; diese abscheuliche Fahne, der würdige Repräsentant der Pláne der Empdrer, is durch die dreifarbige Fahne erseßt worden, und wird niht wieder auf den Mauern jener unglücklichen Stadt erscheinen. In St. Etienne ist Blut ge- |

gegenüberliegenden Seite Kugeln sandten. Die Vorstadt la | Guillotière hat sich gestern ergeben; sie is von dem Kanonen- feuer entseßzlich mitgenommen worden. Auch die Rothkreuz- |

flossen; einige Anarchisten sind getödtet und 8 Soldaten verwun- | s ( | ie Aufrührer E | Gef |

; : get oldaten verwun- | Vor dadt hat sich unterworfen, nachdem die Aufrührer noch den | sind von Kilkenny gekomraen: Wexfor® aber nimmk den erste R V : j : / G S

det worden. Jn Grenoble und Marseille haben sich die Anar: | Versuch gemacht hatten, die dortige Kaserne, die fest wie eine | od es ear A Mei ze Sir Petitionen dem Ba tele Mi Capitain, Herr Snell, ist in das Gefängniß der Petit -Carmes | alle hôdheren Beamten sind aufgefordert, die ihnen zu Gebote i Portuga l i 8 ) d e dag stehenden Mittel anzuwenden, um diese Sammlung vollständig Lissabon, 27. März. Folgendes ist das (vorgestern im

ebracht worden; er ward zu Lôwen, wo er von einem Besuche Schavaye kam, verhaftet.

Polen. NBarschau, 18. April. Gestern früh traf der Fürst Pas-

erseßt, was ‘es durch die Grivählung des Hrn. Luttrell Lambert Ult Parlaments-Mitglied schiecht gemacht hat. Laßt mich denn tim Kanonen bestrichen. Der Plaß Santhonax (der Pflanzen-Gar- | leßten Malé vor der heranttazenden Disrassion noch ein Mal iy ten) is erst nach einem blutigen Gefechte erstürmt worden, wo- | O fordere Peltltonen Me —- Petitionen, bei der Oberst des 27sten Regiments geblieben und 10 Offiziere Die Stimme erschalle, und untere Feinde werden nieder,

“Friands 5 et 115 M 01t1 01 44 Cu alio No (Ftnyt e ; , i mehr oder minder {wer verwundet worden sind. Der Quai | gedonnert und” bezwungen seyn. Jch habe die Einrichtung getryj,Y tewirsch von Warschau, Statthalter des Königreichs, in er- Reb, der Franziskaner- und der Konzert- Platz sind erst kúrz-

| | fen, daf die Diskusfion am 22. April erdfuet werden wird; ich were} yünschtem Wohlseyn von. St. Petersburg wieder hier ein. lich von dem 15ten leichten Regimente genommen worden. Das | | |

Citadelle ist, zu nehmen, jedoch mit Kartätschen zurückgeworfen

Die Vorstadt St. Clair wird noch jéßt von 6 | Artikel London erwähnte) Dekret Dôm Pedro's, durch welches

Lissabon und Porto zu Freihäfen erklärt werden :

„„Fn Erwägung des Berichts des Ministers und Staats-Secre- tairs für die Finanzen, und nah Anhdrung des Stäats-Raths,/ habe Fch mich bewogen gefunden, im Namen der Königin zu dekretiren- wie folgt: Art. 1. Der Hafen von Lissabon is frei für alle Kaus=- fahrteischife jedes mit Portugal nicht im Kriege begrissenen Landes, und jede Art Waare und Handels: Artikel wird in denselben zur De=- position zugelassen werden, wo sie auch erzeugt, odor unter welcher Flagge ste eingeführt sey. 2) Selbst für den Fall des Krieges soll die deponirte Waare dem Embargo oder dec Confiscation nicht ver- fallen. Fm Gegentheil soll alles Privat-Eigenthum, welches in dem besagten Hafen liegen, oder nachher unter befreundeter oder neutra- ler Flagge eingeführt werden mag, gewisenvaft respettre werden. 3) Die so zur Deposition zugelassene Waare soll f ei wieder ausge- tührt werden dürfen, mit Ausnahme der Entrichtung ciner Abgabe von 1 pCt. find der Beisteuer für Waarenhaus, Arbeiter und Ha- fenwache bis zu der Zeit ihrer Verschiffung. 4) Wenn eine Waagke : «icht in der Absicht, sie zu lagern, eingeführt wird, sondern um hle ; von cinem Schiffe in das andere umzuladen, so soli ste der Entrich=- f tung einer Abgabe von 2 pCt. und der Kosten für Hafenwache/ die nach einem biüigen Verhältniß bestimmt werden sollen, untcrivorien seyn. 5) die Abgabe für Umladung oder Wieder-Ausfuhr der Waare

chisten gerührt, aber ohne Erfolg. Jn Auxerre haben sie einen Telegraphen-Yosten verbrannt, für dessen Wiederherstellung aber sogleich gesorgt worden ist. Nachstehendes sind die beiden heute hier eingegangenen telegraphischen Depeschen :

„Lyon, den 15. April, 10 Uhr Morgens.

l, Der Rhône-Präfekt an den Minister des

: Innern.

Unsere militairischen Operationen sind nunmehr beendigt. Die Rothkreuz- Vorstadt is gestern ohne einen Schuß besetut worden; unsere Truppen sind im Besiß der ganzen Stadt und ihrer Vorstädte.

zu machen. —— Das Osterfest ist nun mit allen seinen Ceremo- nien vorúber; die Erleuchtung der St. Peters - Kuppel und das Feuerwerk auf der Engelsburg wurden von dem schönsten Wet- ter begünstigt. Seit dem Jubiläums - Jahre 1825 hat man bei dem Segen, den der Papst am Oster-Sonntage vom Altan der Peterskirche dem Volke ertheilt, nicht so viele Menschen ver- sammelt gesehen, als diesesmal. Man kann ohne Uebertreibung ihre Zahl auf 40 bis 50,000 shäßzen. Dieser impojante Anblick wurde durch die Gegenwart der Königlichen Familie aus Nea- pel und sehr vieler anderer ausgezeichneter Fremden verherrlicht. Nach Beendigung des Segens, wie die Menschenmasse sich et- was verloren hatte, hielt der König Heerschau Über das versam- melte Päpstliche Militair auf dem Plaße vor der Peterskirche und war im Ganzen mit dessen Haltung zufrieden. Montag wohnte der König den Uebungen der Pompiers bei, und zog genaue Erkundigungen über die Organisation dieses Corps ein, weil er gesonnen sey, ein ähnliches in Neapel zu errihten. Hier ist der größte Theil desselben aus der Klasse der wohlhabenden Búrger genommen, die bei solchen Gelegenheiten und an Fest- tagen mit ihren zierlichen Helmen aus glänzendem Metall pa-

heim Major

worden waren.

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Ea i A ge v Mas e A R Vorgestern kam von ebendaselbst der präsidirende General-Direk- i) E LLTEL I E V 1G (l é 21 C0 » f j Geschüß hat hier ebenfalls große Verheerungen angerichtet. gethan: das is vortheilhafte, als die Motion einer Bill odee (A or del Regierungs-Kommission Ale inner, dis N L Noch halten sich die Aufrührer auf dem Kollegien - Platze; alle | ein parlamentarisches Mittel Jhe, Männer von Jrland/ werdet Unterrichts-Angelegenheiten, General-Lieutenant Golowin, hier an. úbrige Positionen sind von den Truppen weggenommen worden. ießt eine ausführliche Parlaments = Oisfussion über Jene wichtige Der wirkliche Staatsrath und Prásident der Wojewodschafts- Letztere haben indessen ungemein gelitten ; denn die Republikaner | Frage bekommen; aber, cs hieste Euch täuschen, wenn ich versprechen Kommission von Masovien , Graf Franz Potozki , und Ler im haben sich mit großem Muthe geschlagen. Nicht minder hat die O, D E e S Eindruck auf das Brij, F Ministerium der auswärtigen Angelegenheiten zu St. Peters- Stadt gelitten, und es dürfte lange währen, ehe sie sich von die- 4 O O O M Me T bddi M burg angestellte Staatsrath, Stanislaus Kossakowski, haben durch sem Schlage erholt. Mittlerweile sind hier immer noch mehr lad O A E issen uns, aber durch cie F ¡ne Kaiserliche Verordnung vom 1sten d. permanenten Sib im R n R A ; \ ; R E | Le el age ntcht muthios inaczen lasen. «Vi muse fur Frlan) ts-Rath des Königreichs Polen erhalten.

chl'Uppen einmarschirt, und eben jeßt erft fommt ein neues Cut- nie alle Hoffuung aufgeben; das Gottes - Urtheil einer Niederl Staat: i 7 56 ,

rassier-Regiment an. Wenige Stadt-Viertel sind vom Kampfe | müssen wir überflehen; aber wir werden, wie Antheus, zu Bode, Der Graf Joseph Ossolinski, ehemaliger Kastellan von verschonc geblieben. Die November-Tage von 1831 lassen sich mit gestürzt, dadurch nur neue Kräfte erlangen, daß wir in den Sty, M odlachien, Ritter des Weißen Adler-Ordens und des St. Sta- den diesmaligen Unruhen in keinerlei Weije vergleichen ; ich habe ge- | getreten und Eins werdeir mit dem Lande, das uns gebar , und hj

nislaus-Ordens 1ster Klasse, Besiker von Czerniakow und vielen iy i Al Cat f Sl Ti z 1E K §3) . [4 ‘ep Cp zählt, daß innerhalb 20 Minuten allein von der Srüúcfe Morand aus wir das Unglück und die Demüthigung desselben theilen. J (¿M andern Gütern, is am 15ten d. mit Tode abgegangen. s sind der Gründe viele, die uns eine sichere Niederlage verheißt,

Lyon, den 15. April, 10 Uhr Morgens. IL Der Commandeur der 7, Militair-Division an 4 den Kriegs-Minister. Jy. der Rothkreuz- Vorstadt herrsht Ruhe. Die durch»iehen dieses Stadtviertel nach allen Richtungen. beiten beginnen wieder.‘

Truppen Die Ne

“_— Lyon, 10. April. Wenn gleich seit gestern alle Ver- bindungen in der Stadt unterbrochen sind, so setze ich mich doch

an den Schreibtisc iber di #saoenswerthen Auftritte, de: | L 4 j : 2 : E A | Schreibtisch, um Über die beklagenswerthen Auftritte, de- | F) Kanonenschüsse auf die Brúcke Lafayette, in deren Besitz die

ren Augenzeuge ich zum Theil gewesen bin, an Sie zu berich- ten, damit, insofern es mir gelingt, meinen Brief zur Post gelangen zu lassen, derselbe sofort an Sie abgehen kann. Leider sind die Besorgnisse, die ih Jhnen in meinem vorgestrigen Schrei- ben (Siehe Nr. 107 d. St. Z.) äußerte, in Erfüllung gegan- gen: "Der Scurm is losgebrochen und dauert auch-jeßt noch foxt. Ueber den Gang des Gefechtes selbst, das sich seit gestern Zwischen den Arbeitern einerseits und den Truppen in Ver- bindung mit der National-Garde andererseits entsponnen hat, kann ih Jhnen nur wenig Positives melden, indem alle Straßen, die nach dem Schauplake desselben führen, abgesperrt sind. Da man \chon am 8ten wußte, daß es zu Unruhen kommen würde, so war in der darauf folgenden Nacht das gesammte Militair in Bereitschaft gesetzt und detaschementsweise in den verschiedenen Stadt-Vierteln aufgestellt worden. Gestern früh bemerkte man, wie die Arbeiter sich in kleinen Abtheilungen nach dem St. Johannis - Platze begaben, wo der Justiz-Palast ist. . Auch ih verfügte mich gegen 105 Uhr dorthin und fand um diese Zeit noch nicht besonders viel Volk versammelt, indessen war man schon mit der Errichtung einer Barrikade beschäftigt. Ruhig sah ich diesem Treiben zu, als plôslich kaum 30 Schritt von mir einige Schüsse fielen; alsbald stürzte die Menge bunt durch einander, ohne recht zu wissen, wo- hin sie sih wenden sollte. Jch hielt es ebenfalls für räthlich, mich zu entfernen, und es gelang mir, wenn gleich nicht ohne Mühe, meine Wohnung zu erreichen. Kaum war ih hier angelangt, als ih den Kanonendonner von der Vorstadt la Guillotière her hôrte. Cin Freund, der bald darauf qu mir ins Zimmer trat, berichtete mir, daß sich auch in der Rothkreuz- Vorstadt und auf dem St. Johannis - Platze ein lebhaftes Gefecht entsponnen habe. Nachdem nämlich um 11 Uhr der Urtheilsspruch des Zuchtpolizei-Gerichts erfolgt war, hatte das Volk in den Justiz-Palast eindringen wollen, / war aber von den in der Nähe desselben aufgestellten Truppen zu- rúckgewiesen worden; man hatte es in gesebßlicher Weise drei- mal aufgefordert, sih zu zerstreuen, und da dies nichts gefruch- ret, hatte man Feuer auf die Menge gegeben, was die erste Veranlassung zum Kampfe gewesen war. Auf diese Weise dauerte nun das Gefecht im Laufe des ganzen gestrigen Tages \'ort, und es gelang den Aufrührern, sich des Quais von der Brücke la Guillotière bis zur Brücke Lafayette zu bemächtigen, während andererseits die Be- hôrde die Stadt in Belagerungs-Zustand erklären ließ. Mit eintreten- der Dunkelheit hörte das Feuern auf, und die Nacht ging ziemlich ruhig vorüber. Der heutige Tag aber war eine Fortseßung des gestrigen. Schon um 7 Uhr Morgens begann der Kampf aufs Neue und zwar mit steigender Heftigkeit. Niemand durfte sich mehr am Fenster zeigen, denn die an den Straßenecken aufge- stellten Piquets schossen nach allen Richtungen hin. Gleichzeitig vernahm man einen ununterbrochenen Kanonendonner; die Vorstadt Guillotière ist in Brand gerathen; es ist gegenwärtig 5 Uhr Nachmittags, und schon seit 8 Uhr Morgens brennt es dort; eben so ein Haus auf dem Franziskaner-Plabe, aus des- sen Fenstern die Truppen beunruhigt worden waren, und das man mit Haubigzen beschossen hatte. Jm Allgemeinen \cheint es, daß die Aufrührer nicht sehr zahlreih sind; sie haben in diesem Augenblicke noch das Viertel des Concert- Platzes an der Brúcke Lafayette inne, sind aber von allen Sei- ten eingeschlossen: in der Front werden sie aus den jenseits der gedachten Brücke aufgestellten Kanonen, und den Quai entlang aus den an der Brúcée Morand aufgepflanzten Stücken bescho\- sen. Die Stadt bietet einen merkwürdigen Anblick dar. Sicht man nach dem Quai zu, so ift hier Alles wie ausgestorben, und nur die Artillerie-Parks mit ihren Kanonieren beweisen, daß noch einiges Leben da is; sonst müßte man glauben, die Stadt sey gänzlich verödet. Dabei ein herrliches Wetter und ganz klarer Himmel, an welchem unaufhörlich ein dicker Rauch aus der Vor- stadt la Guillotière aufsteigt. Der Wind bläst stark aus Norden und \chüúrt das Feuer an. Ganz in meiner Nähe stehen zwei Kanonen, die von Zeit zu Zeit auf die Brücke Morand geführt werden, von wo sie die Häuser beschießen, aus denen auf die Truppen gefeuert wird. Lebtere benehmen sih sehr gut, doch ist natürlich schon viel Blut geflossen; namentlich pollen ge- stern bei der Demolition einiger Barrikaden die Grenadiere stark gelitten haben. Auch gar manche unschuldige Opfer sind auf den Straßen oder durch Schüsse in die Fenster gefallen. Die Ar- tillerie ist am thätigsten. Die Vorstadt la Guillotière muß furcht- bar gelitten haben: sie ist von den Forts aus mit Haubißen in Brand gesteckt worden. Heute Vormittag is das 16te leichte Infanterie-Regiment und ein neuer Artillerie-Park von 12 Ka- nonen hier angekommen. Man sollte meinen, es müßten Trup-

pen genug in der Stadt seyn, und doch will die Sache nicht endigen. Es heißt, daß man die Absicht habe, die eigentlichen

Râädelsführer in das Franziskaner - Viertel zurückzudrängen , wo sie alsdann wie zu Paris im Kloster St. Mery zusammenge- schossen werden sollen. Das Ding scheint aber doch nichr so leicht zu seyn. i

Lyon, 12. April. Jch bin neugierig, ob Sie meinen lekten Brief erhalten haben werden ; eine Schildwache hatte es ibernommen, ihn zur Post zu befördern. Gestern habe ich nicht geschrieben, weil es unmöglich war, a Post zu gelangen; Übri- gens ist auch, wie ih höôre, kein Brief-Felleisen abgegangen. Heute cheint Alles beendigt zu seyn, Dank der Artillerie, die 4 Tage lang nur mit geringer Unterbrechung gefeuert hat, Gestern hatte ich das furcht-

“wehr dieser Brücke bestand gus leistete lange Widerstand; jeßt existirt sie nicht mehr. Das pro | Jakobiner: Plate ist von den Arbei

Wünsche für die Aufhebung derselben- beschränken. gewohnt , ih es denn hiermit wenn ein Repealer fich von jener verfassungsmäßigen Maßregel zu-

Lyon die Ruhe erst am 14ten gewesen,

Meuterer sich ge’elzt hatten, abgefeuert worden sind. Die Brust- starken Quader - Steinen, und

visorische Theater auf dem tern, die aus dem Materiale Barrikaden errichtet hatten, lich vernichtet worden. wird in den Straßen umhergehen können, ohne zu besorgen, bei jedem Schritte von einer Kugel getroffen zu werden.

gänz-

Lyon. den 13ten. Heute früh von 8 0, Uhr war die Circulation in den Straßen erlaubt; man hatte während dieser 2 Stunden volle Zeit, die furchtbare Zerstörung in Augen | Es | ist mir unmöglich, Jhnen einen Begriff davon zu machen. Als | ih um 10 Uhr wieder nach meiner Wohnung wollte, ließ man mich nit mehr passiren ; glücklicherweise traf ih einen mir be- | mich ins Hauptquartier in der Vor- General mir einen Geleitschein | Das Klein-Gewehrfeuer hatre mittlerweile auf |

schein zu nehmen, die alle Theile der Stadt getroffen hat.

freundeten Offizier, der stadt Bellecour führte, wo der ausfertigen ließ.

einigen Punkten wieder begonnen; nicht ohne Gefahr erreichte

ih daher über Trümmern und unter Kugelpfeifen meine Wohnung in der Vorstadt St. Clair wieder. Die Trup- pen sind Überall Meister, außer auf Fourvières, wo

die Arbeiter sich noch halten, und von wo sie mit 2 Kanonen herunterschießen. Man will sie noch heute von dort debusqui- ren. Jn der Vorstadt Vaise hat man sich gestern furchtbar ge- schlagen; 40 Soldaten, die slch auf die Seite der Meuterer ge- worfen hatten, und die man gefangen nahm, wurden auf der Stelle erschossen. Es klieben viele Todte Wir erleben heute hier einen traurigen Sonntag. Man sieht nichts als Kanonen, Solda- ten, Verwundete, Trümmer; man hört nichts als ein Tirailleur- Feuer und die Sturmglocke/ auf Fourvières. Cs. werden uoch viele Truppen erwartet, was auch nôthig is; ohne die Artillerie wären wir verloren gewesen")

Großbritanien und Jrland.

London, 15. April. Am vorigen Sonnabend beehrte der König den Grafen von Erroll in Richmond Park mit einem Besuch.

Im Laufe der nächsten Woche wird zum erstenmale die Aufhebung der legislativen Union zwischen England und Irland und die Errichtung eines besonderen Parlamentes in Dublin im Unterhause förmlich beantragt werden, und somit der Schritt geschehen, den Hr. O’Connell durch alle seine Aufregungs: Bestre- bungen, wie er selbst sie nennt, seit Durchführung der Emancipa- tion der Katholiken, vorbereiten wollte. Wie wenig Hoffnung er indessen hat, seinen ersten parlamentarischen Versuch gelingen

zu sehen, und wie es überhaupt um die Sache der Ropealer, teht, läßt sich am besten aus seinem (vorgestern erwähnten) Schrei?“

ben ersehen, worin er sich unter Anderem folgendermaßen äußert:

„„Máänner von Frland! Fn Kummer versenkt, aber nicht in Ver- ¡weiflung, wende ich mich noch einmal an Euch. Fch bin betrübt, weil die mit Achtung, aber auch mit Festigkeit vorgebrachten Bitten

Jrlands um die Aufhebung der Union bis jeßt noch o roenig zahl-

reich geworden sind. Die Unterschriften der Petitionen um Aufhe- bung der Union belaufen sich kaum auf §0,060. Jm vorigen Jahr waren der Unterschriften gegen die Zwangs -Bil fast eine halbe Million. Jch habe eine Million Unterschriften verlangt; ih habe ausdrücklich erfläct, daß, um Aufmerïtsamkeit zu gebieten , es uner- läßlich sey, wenigstens #0 viele zu erlangen; dies erflärte ich vor ungefähr 4 Monaten, und noch_sind niht mehr als 50,000 ün- terschriften eingegangen. Eine Schwierigkeit mehr stellt sich also der Aufhebung der Union entgegen, ein Triumph mehr bereitet sich den Feinden von Frlands Unabhängigkeit und Glü; die Schuld hiervon tragt Fhr allein. ,/„Leibeigne Knechte! wißt ihrs niht? Frei wird nur der, ver selb| die Fesseln bricht. Wenn Fhr es aber wißt, warum steht Fhr uns nicht bei, uns, die wir für Eure Freiheit kämpfen, warum helft Fhr uns nicht, wenigstens mit Euren Bitten. Daß es freilich viele, viele Ursachen giebt , die diesen Mangel an Petitionen entschuldigen , ist leider nur zu wahr, ist unbestreitbar 2c.// -—— Es werden nun von diesen vielen Gründen besonders fünf namhaft gemacht; 1) meint Hr. O’Conneil, habe die Cholera in diesem Winter ärger als je in Frland gehausi und an vielen Orten die Aufmerksamkeit von allen politischen Gegenständen abgelentt; 2) sey die dffentliche Meinung so allgemein und offfen- fundig für die Aufhebung der Union, daß Viele es gar für ndrhig erachten, dies in einer besonderen Petition

3) mache die noch geltende Zwangsbill „das letzte bdse Werk Bri- tischer Herrschaft“ es sehr schwierig, Zusammenkünfte zum Zwroeck der Abfassung von Petitionen zu halten, wie denn namentlich 4) in manchen Distrikten alle dffentliche Zusammenkünfte geradezu verboten seyen, und 5) mache dieselbe Bill das Bestehen eines per- manenten Ausschusses in der Hauptsiadt zur Sammlung von Peti-

tionen unmdglich. „Dennoch“, fährt Hr. O'Connell fort, „will ich die

matten Gegner der Union nicht rechtfertigen, welche sich auf bloße

Fch bin nicht das Volk zu loben, wo es Tadel verdtent. So erkläre für ein Verbrechen von der schlimmsten Art,

rücziéht, die ein sicheres Mittel zur Erlangung der Aufhebung der Union seyn muß. Schande über die Feigen, die sich nicht in dich- ten Haufen um die Sache der nationalen Unabhängigkeit und der unabhängigen Geseßgebung sammeln. So schlimm slände es nicht,

wenn ich in Frland geblieben wäre; ih kann behaupten, daß ich bis |

“) Der obigen Ag des Moniteur zufolge, wäre in

Morgen hofe ich, daß man wieder frei |

niht mehr | zu erklären; |

hends vollkommen wiederhergestellt

Der erste is meinte eigene Schwäche; es fehlt mir die Geschidlig. feit, all das Unheil anschaulich zu machen, welches die Union übe Frland gebracht hat, es fehlt mir an Kraft, das Chaos zu entw, D! hätte doch die Natur meinem Vaterlande einen tüchtigeren Yer. theidiger gegeben! Der zweite Grund ift der Mangel an Petitionq, der dritte, daß cin großer Theil der Protestanten in Jrland n neutral is, oder doch sich nicht entschließen mag, mit Uns {dq Katholiken) ‘gemeinschaftliche Sache zu machen. “Ich sage unst Niederlage im Unterhause voraus cite Niederlage, bei welt die Majorität ungeheuer, die Minorität klein und unbedeutend syy wird. Fch sage dies voraus, damit jeder brave Reapeler aus de Niederlage neue Kraft schöpfe zu dem erneuerten Kampf, der dun heftiger und erfolgreicher wieder beginnen wird. Von der atdtn Seite werden alle Parteien des Hauses sich gegen uns verbinden. Vi müssen darauf gefaßt seyn: Die antinationalen Frländer werden d BVordertrefen führen. Spring Nice und Luttrell Lambert werdu von cinige: Anhängern der Jrländisch-protestantischen Partei untt: üßt werden. Dann kömmt Peel, der mit Stanley Chorus singt, Lord Althorp spielt die zweite Geige,- erv. sckundirt dem Grahan Sir Robert Fnglis figurirt an der Spiße der Englischen und Sche tischen Radikalen. Die ganze übrige Brut von Whiggery und 2: ryismus wird dann auf einen Haufen gepackt, und die Majoritit sch willt zu einem Berge an im Vergleich mit unserem Maulwutf: Hügel. 40 Stimmen.‘/

Nte der land e Amsterdam, 17. April, Se. Königl. Hoheit der Priy

zösischen Theater zu sehen. Es sollen hier bereits verschiedene

hufs der Anlegüng einer “Eisenbaßn nach Köln unternommu werden soll. Unter Anderem, bemerkt eine hiesige Zeitung, hob

ein bedeutendes Handlungshaus einen Austrag zur ZeichnyM : A j | tholomäus Tromsdorf} in München.

von 50,000 Fl. aus Berlin erhalten. Belgien.

Brüssel, 17. April. Der hiesige Noniteur enthi heute Folgendes: „Die Regierung hat die bestimmtesten Befehl gegeben, daß fein Fremder in Belgien eingelassen werde, it nicht mit gültigen Pässen verschen is. Sie hat außerdem d

Behörden die sireniste Vollziehung der Verordnung der pro sorischen Regierung vom 6. Aktober 1339 anbefohlen, welche F} jenen Behörden zur Pflicht macht, Über die Zulassung von Fre den zu wachen, welche in anderer Absicht, als um ihre Privi M Angelegenheiten zu betreiben, nach Belgien kommen sollt | Auf diejenigen Fremden, welche sich in das Königreich eins F chen, indem sie die Wachsamkeit der Gränz - Behörden täuscht soll der Art. Z dersclben Verordnung und nôthigenfalls der Ari q 7 des Gesezes vom 23 Vendemiaire, Jahr VIl, Anwendun

finden. Derselbe lautet folgendermaßen : „, „Alle Fremde, weldt . ov C +6 . . - ay im Jnnern der Republik reisen, oder sich daselbst aufhalten, oh

den Búürger-Titel erlangt zu haben, sollen unter die besond Fi Aufsicht des ausübenden Direktoriums gestellt werden, das ihn E ihre Pásse wieder abfordern, und fie auch aus dem Französisch F Gebier verweisen kann, wenn es glaubt, daß durch ihre 1 wesenheit die dffentliche Ruhe und Ordnung gestört wert Fi

föônne.//// Die Fremden, die ihre Geschäfte nach Belgien fen, diejenigen, welche sich im Königreiche besinden, und sich der Zurückhaltung benchmen, die ihnen die Gesetze der G freundschaft zur Pflicht machen, haben nichts von den Vors Maßregeln zu fürchten, welche die obere Behörde vorzusrll für gut befunden hat. Wir ersuchcu das Publikum, den Uet treibungen ciniger Journale keinen Glauben zu fchenken, weldt von dem unmäßigen Gebrauch sprechen, den die Regierungtl von âllerdings strengen , ader durch die Geseßgebung jedes t gelmäßigen Staates gerechtfertigen Bestimmungen mache! olle, Die Regierung weiß übrigens, daß sie bei der Anwendung |! ner Maßrcgel die Vorjiichr mit der Festigkeit vereinigen muß, und sie fürchtet nicht, dic Verantwortlichkeit für dieselbe vor dil Volks-Vertretern, deren Zusammentritt nahe bevorstehend {i auf sich zu nehmen.“

Da die Ruhe der Stadt ganz wieder hergestellt ist, s0 mehrere Gendarmen verschiedener auswärtigen Brigaden, die | denen von Brüssel angeschlossen hatten, nach ihrer Heimath V rückgefehrt. j

Gesteru. wurden der Bürgermeister Rouppe, Herr Criquil (on, Kommandant der Provinz, und der ‘Plat - Kommand! Herr Rodenbach, so wie cine große Anzahl anderer Zeugen dl die vom Appellations - Gerichtshofe mit der Junstruction der C eignisse vom 6. April bezuftragten Räthe verhört.

Der Gerichtshof erster Jnstanz hat sich in der (gestern ( wähnten )- Anklagesache einiger verwiesenen Fremden gegen vet Zustiz - Minister für imkompetent erklärt. Herr Baril eint! der Betheiligten will von diesem Urtheile appelliren.

In Gemäßheit des gegen Hrn. Cabet erlassenen Verban nungs-Beschlusses soll derselbe, im Falle des Ungehorsams, 19 Ostende gebracht und dort mit dem zuerst absegelnden Schiss nach England aebracht werden. Hr. von Bethune- teur der Papillote, ist ebenfalls vèrwiesen worden.

Neuerdings sind mehrere Jndividuen wegen Theilnahme i den stattgehabten Plünderungen verhaftet worden, Unter x

| neuen Münze, dem „Courant“, ' weitere Verordnung vom gedachten

von 1 Rthlr. Conv.

| tát ihrer Fch rechne ihre Zahl auf 450; wir zählen für uns unge M

Auftráge aus dem Av} lande zur Zeichnung fär die Anleihe eingegangen seyn, die VY

hen, veranstalteten gestern die hiesigen Professoren und

Se M

kam; namentlich war viel Gesuch in Metalliques ,

Reda}

D Can D

Hannover, 19. April. Durch die heute erschienene Num- mer der Geses-Sammlung wird das, unterm 8. d. M. in Wind- sor von Sr. Majestät dem Könige vollzogene Geselz publicirt, durch welches vom 1ssten Juli d. J. an der Vierzehnthaler - Fuß

| ¿(8 Landes-Münzfuß für das Königreich eingeführt werden

soll. Cine Verordnung vom gleichen Datum enthält den Um- rehnungs- Tarif, nah welchem die auf Conventions- Münze (autenden Zahlungen in dem Verhältniß von 36: 37 in der zu leisten seyn sollen. Eine Tage bestimtt, daß im Her- ogthum Bremen und dem Lande Hadeln für die Erfüllung von eld-Verbindlichkeiten zwischen Privat-Personen das Verhältniß tnze zu 1 Rthlr. 8 Pf. Courant bis um 1. Juli 1836 noch nicht anwendbar seyn, sondern deshalb Zerabredung zwischen Zahlern und Empfängern eintreten soll.

Eine Bekanntmachung des Königl. Kabinets - Ministeriums vom 16ten d. M. bestimmt, daß Reisende, welche sich der Po- sten und der Extrapost bedienen wollen, zuvor úber die Jdenti- Person sich auszuweisen haben sollen.

Dresden, 17. April. (Leipziger Zeitung.) Ein echt

patriotisches Gastmahl vereinigte gestern im Saal der Stadt ien sämmtliche Deputirte der zweiten mit mehreren Mitglie-

dern der ersten Kammer, unter welchen Se. Königl. Hoheit der

A ck s j / E,

a un ec 5 i 1 Prinz Johann die erste Stelle einnahm, die Staats-Minister von Oranien ist heute früh nach Soestdyk gefahren, doch bert F Prinz Joh i L L um 3 Uhr Nachmittags wieder nach dem Palais zurücckgekeht, F Heute Abend hofft man die gesammte Königl. Familie im Fru F

und Kdnigl. Kommissarien , die Präsidenten der Gerichtshöfe und mehrere geachtete Glieder unsers Gemeinwesens. Sie wa- ren sämmtlich (an 120) von dem Präsidenten der zweiten Kam- mer, General-Lieutenant von Leyser, eingeladen, der Ur allge- meinen Freude vor Kurzem von einer bedenklichen Krankheit wieder hergestellt worden war.

Mänchen, 17. April. der Königl. Preußische Hofrath und

Seit einigen Tagen befindet sich Professor Pr. Joh. Bar- Um demselben einen Be- weis ihrer ausgezeichneten Hochachtung und Verehrung U ehrer der Chemie und Pharmacie im Vereine mit den sämmtlichen hiesigen Apothekern ein Festmahl im Gasthause des Herrn June- mann, bei welchem die herzlichsten Toaste auf das Wohl des anwesenden, um die Chemie und Pharmacie hochverdienten, Ve- teranen ausgebracht wurden.

Frankfurt a. M., 19. April. Es war diese Woche über viel Leben im Effekten-Handel. Fn Oesterreichischen, Holländischen und Spanischen Fonds fanden nicht wenige Umsäße fiatt, sowohl gegen bagr als auf Lieferung. Die Montags- Bdrse war noch ge=- fbdftsftille, aber an den folgenden Tagen war der Handel desto be- Die ersten Nachrichten von den Ereignissen zu Lyon famen am 15. April. Viele Spekulanten, die noch Schlimmeres besorgten, fingen an, zu verkaufen; die Notirung drückte sich um 1 yCt. Mittwoch Vormittag erhielten wir die erfte Kunde von den Unruhen zu Paris. Obschon deren Ausbruch und erfolgte Bei- legung gleichzeitig gemeldet wurde, so waren doch manche von un- seren Geschäftsleuten nicht rubig dabei. Es fanden daher mehrere Verkäufe zu weichenden Preisen statt und man konnte 5proc. Me- talliques zu 987, 4proc. zu SByx- Actien zu 1502, Fntegrale zu 49 haben. Fnzwischen brachte die Pariser Post vom 14ten die uner- wartete Notiz, daß die unruhigen Vorgänge in der Hauptftadt fast keinen Eindruck auf die Bôrse gemacht hatten, so daß die 3proc. Rente nur um 5 Cent. gefallen war. Zwar stiegen darauf die Pa- piere am hiesigen Plah nicht merklich, allein es zeigten sich doch bereite Käufer sowohl auf Zeit als pr. Kassa. Gestern (am 18ten April ) erneuerte sch die Kauflust, da die Franzdsische Rente hdher Actien und Fn-= tegralen; auch in 5 und 3proc. Spanischer Rente wurden ansehn- liche Posten abgeschlossen, solche sind im Laufe der Woche um 5 à * pCt. gestiegen. Der Handel in Preußischen, Bayerischen und Darmstädtischen Fonds war schr gering. Auch in den Lotterie Effekten blieben die Umsäße durchaus beschränkt. Das baare Geld is fortwährend im Ueberfluß am Plaß. Depot und Prolongationen sind gern zu 33 à 4 yCt. zu machen. Diskonto - Papier kann man zu 2 à 3 pCt. placiren. Fm Wechsel-Geschäft wenig Leben. Mit Ausnahme von Lyon k. S. und Wien 2 Monat waren alle Devisen mehr offerirt als gefragt.

Jtalten

Rom, 3. April. (Allgemeine Zeitung.) Das vor ei- nem Jahre bekannt gemachte peinliche Geseßzbuch entspricht in der praktischen Ausführung nicht der gehegten Erwartung, und die Regierung hat für gut gefunden, eine Umarbeitung desselben zu veranstalten. Sie hat zu dem Zwecke an alle ‘Präsidenten der Gerichtshöfe eine Aufforderung erlassen, um ihre Ansichten und Vorschläge darüber zu vernehmen, damit diese bei der Re- vision berücksichtigt werden können. Indessen wäre zu wünschen, daß auch nur die bisherigen Geseße mit Ernst ausgeführt wor- den wären, So seßte das erwähnte Gesekbuch unter Anderem unfehlbare Todesstrafe auf jede Mordthat ; dieselbe erstreckte sich auch auf das weibliche Geschlecht, das man früher für eine verübte Mordthat nur mit einer Anzahl Jahre Gefängniß strafte. Jeder rechtliche Mann billigte diese strenge Verordnung, denn die schau- derhaften Morde, die hier, freilih nur unter der niedrigsten Klasse der Bevölkerung, vorfallen, beleidigen alle menschlichen Gefühle, und man hoffte, die Furcht vor der Todesstrafe würde ihre Wrtung niche verfehlen. Aber wir schen und hdren zu vft noch diese Unthaten sich wiederholen, als daß wir nicht

langreicher.

radiren. Wenn auch die Römische Zeitung vor kurzer Zeit ein Verzeichniß der Feuersbrünste gab, die sich in einem Jahre zu- getragen, die aber alle kaum der Erwähnung werth sind, o möchte dieses Corps sich bei einer großen Feuersbrunst, wie man se in den Städten des Nordens sieht, schlecht bewähren. Al- lein hier, wo alle Gebäude von Stein sind, erfúllt es seine Be- stimmung hinreichend. Gestern wohnten der König und der Prinz Karl einem Manöver im Feuer bei, welches unsre Be- saßung vor der Stadt hielt. Das Militair führte, besonders die Dragoner, shwierige Evolutionen mit rühmliher Genauig- keit aus. Morgen will der König nach Neapel zurükreisen.

Neapel, 7. April. Jhre Majestäten der König und die Königin sind eben so wie JJ. KK. HH. der Prinz von Ca- pua, der Prinz und die Prinzessin von Salerno, von threr Reise nach Rom wieder hier eingetroffen.

Unsere amtliche Zeitung enthält ein Königl. Dekret vom 4. Dezember v. J. in Bezug auf die Errichtung einer Pepi- nière für Diplomaten. Es werden dazu vorläufig acht junge Leute, die nicht unter 16 und nicht über 24 Jahr alt seyn dür- fen, und adeligen ausgezeichneten Familien angehdren, bestimmt. Wer sh meldet, hat zuvörderst nachzuweisen, daß er ein mo- natliches Einkommen von wenigstens 30 Ducati besibe, er muß ferner von untadeligem Charakter seyn und gute Grundsäße ha- ben. Die sih meldenden Jundividuen werden einem Examen in der Jtatiänischen und Französischen Sprache, in der vater- terländishen Geschichte und® in der Elementar - Erdkunde unterworfen und diejenigen acht, welche am Besten bestehen, werden zu diplomatischen Alumnen erklärt. Diese seben sodann Bre Studien fort und werden von Zeit zu Zeit im Verlaufe von drei Jahren von Neuem examinirt. Diese Examen werden sich über allgemeine. Geschichte, Geschichte der Friedens- Verträge, über das Staatsrecht, über den Staats-Haushalt und über eine ausländische Sprache außer der Französischen erstrek- fen. Nach Verlauf von drei Jahren werden diejenigen, welche sich am meisten ausgezeichnet, als unbesoldete Attachés bei unse- ren Gesandtschaften in Paris, London, Wien, Madrid, St. Petersburg, Rom, Turin und Berlin angefiellt, wo sie unter der Leitung der Gesandten sich für das weitere Avancement in der diplomatischen Laufbahn ausbilden. Mit Ausnahme der Beamten der ersten und zweiten Abtheilung des Ministeriums der auswärtigen Angelegenheiten, sollen alsdann jene jungen Leute aus\cchließlich zu den Gesandtschafts-Posten im Auslande berechtigt seyn.

Spanten

In einem von Franzdsishen Blättern mitgetheilten Privat-Schreiben aus Madrid vom 4. April heißt es unter An- derem: „Ihre Zeitungen shwaßen um die Wette über das Spanische Ministerium und über den angeblichen Zwiespalt un- ter den Mitgliedern desselben. Die Wahrheit ist folgende: Herr Burgos leitet die vier Minister, die sich ernstlich mit der äuße- ren und inneren Politik beschäftigen. Er übt diesen Einfluß mit großer Geschicklichkeit aus und ohne dadurch seinen Kollegen lä- stig zu werden. Diese vier Minister sind die Herren Martine de la Rosa, Gareliy , Zarco und Figueroa. Dieser Leßtere it dem Einfluß seines Kollegen weniger unterworfen. Der Finanz- Minister Ymas mischt sich in Nichts, nicht einmal in die Ange- legenheiten seines Ministeriums, das er herzlich gern wieder auf- geben möchte. Bis zu dem Augenblick®, wo das Dekcet wegen Zusammenberufung der Cortes, von Herrn Martinez de la Rosa entworfen und von dem Ministerium einstimmig genehmigt, dem Regentschafts-Rath zur Prüfung vorgelegt wurde, stand dieser Rath selbst, ohne es zu merken, unter den Einfluß des Herrn Burgos. Da aber dieser Entwurf auf besonderes Anstiften des Marquis von las Amarillas, der die Seele des Conseils is, bedeutende Modificationen erlitt, und da das Mi- nisterium einige dieser Aenderungen nicht annehmen zu wollen schien, so is eine gewisse Kälte zwischen beiden eingetreten. Von da an hôrte die zwishen Herrn Burgos ausgeübte Duldung auf. Man kam auf die früheren Ansichten zurück. Man wie- derholt, was man bisher mit Stillschweigen übergangen hatte, daß die Gegenwart des Herrn Burgos ein Hinderniß sey, das man heben müsse, und dieser fängt an, die Nothtwen- digkeit seines Ausscheidens anzuerkennen; doch sagt man, er wolle nur auf eine ehrenvolle Weise abtreten, und nur um einem so ausgezeichneten Manne wie der Graf v. Torreno, Plak zu machen; denn es ist zu bemerken, daß man Herrn Martinez der geheimen Absicht zerht , Herren Burgos durch einen seiner Freunde ersez- zen zu wollen, der, wie es heißt, seiner Eigenliebe nicht im Wege stehen würde. Es is nicht wahr, daß das diplomatische Corps sich vereinigt hätte, um die Bekanntmachung des Cortes-Defkrets zu verhindern. Wenn es nicht die Convenienz erheischt hätte, daß dies Dekret erst dem Regentschafts-Rath zur Prüfung vor- gelegt werden mußte, so würde es schon erschienen seyn, und das wäre ein Unglück gewesen, denn es hätte jedenfalls einen eben so A Eindruck hervorgebracht, wie das Dekret úber die städtische

tiliz.“

L Das Journal des Débats bringt unter Madrid vom 8. April die Nachricht von einer, theilweise schon seit eini- ger Zeit erwarteten, wichtigen Modification des Spanischen Mi- nisteriums. ,,Der Graf von Torreno ‘/, meldet dasselbe, „ist

soll nah dem Zollhaus-Werth der Waare, oder, wo Werth beide Maßstäbe fehlen, ad valorem erhoben werden 6) Waare soll Lagermiethe während des ersien Fahres bezahlen, am Ende dieses bezahlen, für die Zeit, daß sie in den Waarenhätisern gelassen Von dieser Regel ist iede Waare ausgenommen, welche ihrer feuer- fangenden Beschaffenheit den ftann. / in Privat-Waarenlager niedergelegt werden. 7) Alle die Portugie- sische Schifffahrt beschwerende Zôlle sollen reducirt werden, um sie desto wohlfeiler und fähiger zu machen, mit der fremden Schifffahrt in Konkurrenz zu treten. welche sich jeßt in dem Inspection desselben untergebenen Waarenhäusern befinden, sollen

des gegenwärtigen Dekrets genießen

Konsumo wird nach dem bisherigen Systeme beschafft werden - die ndthigen Veränderungen, nah genügender Erwägung, durch das

dem gegenwärtigen Dekret zuwiderlaufen , | Der Finanz- Minister wird hiervon Kenntniß nehmen und für die Ausführun las Necessidades, am 22. März 1834.

fein Zollhaus- in der Faftur, und, wen

nach dem ; Keine

existirt, Wcrth

Nitethe wn rod.

eitraums aber soll sie eine monatliche

fe wegen nicht in dem Zollhause deponirt wer- Fn diesem Falle muß dieselbe auf Kosten der Parteten

8) Alle Waaren und „Handels - Uctikel, Haupt-Zollhause zu Lissabon oder in den der

in Deposito seyend betrachtet werden, um alle Vortheile zu fönnen, eben 0, als wenn sie nachher ers eingeführt worden wären. 9) Alle Beslimmungen des gegenwärtigen Dekrets sollen auf die Stadt Porto ausgedehnt wer- den, sobald die zur Erleichterung der Ausführung desselben ndthigen Maßregeln getroffen seyn werden. 10) Alle Licenzen sind aufgeho- ben, außer fúr den Fall äußerster Noth. Die Einflarirung für det bis

als

11) Alle Geseße und Bestimmungen , welche

Geseß bestimmt sind. 3 find zurückgenommen.

sorgen. Dom Pedro, Herzog von Braganza. Palast de Griecwenlaänd.

Jn der Münchener politischen Zeitung liest man:

„Wir haben aus Nauplia Nachrichten bis zum 15. März er-

halten, und sehen uns durch dieselben in den Stand gesetzt, dies jenigen besorglichen Gerüchte, welche über den Zustand von Grie- chenland neuerdings verbreitet seyn sollen, von denen man übri- gens hier die erste Kunde durch einen Korrespondenz - Artikel in der Allgemeinen Zeitung erhielt, vollständig zu widerle- gen. Jm Innern des Landes hecrscht die vollkommenste Ruhe. Sicherheit und Ordnung befestigen sich immer mehr, und ohne alle Furcht vor Räubern und Dieben kann man das Land durchreisen. Namentlich is der Weg zu Lande von Patras nah Nauplia, welchen die Reisenden früher der Un- sicherheit halber vermieden, jeßt so siher als irgend eine Landstraße im übrigen Europa. Die Herstellung der Com- munication durch regelmäßig hin- und hersegelnde Schiffe beweist, wie sehr man auf die Vortheile aufmerksam - ist , welche der Handel mit Griechenland gewähren kann. Jn der júngsten Zeit wurde mit einem eigens nah Nauplia geschickten Kaiserl. Kdnigl. Oesterreichischen Post - Beamten ein eigener Post-Vertrag geschlossen. Se. Majestät der König Otto haben am 10. März eine Reise nah Athen angetreten. Jn seinem Gefolge befinden sih der Oberst - Licutenant Baron Pfeil, der Hauptmann v. Weyh, Baron v. Asch, Hof-Medikus Dr. Wibmer und der Philolog und Archäolog Freyhamer. Se. Majestät wurden zur Charwoche in Nauplia zurückerwartet. Auch sind von den aus Griechenland abgerufenen Königl. Bayer- hen Truppen sichere Nachrichten hier angekommen. Berichten aus Ankona zufolge, ist am 5ten d. M. in dem dortigen Hafen eine Griechische Brigantine eingelaufen, an deren Bord sich der General-Major und Brigadier, Freiherr von Hertling, mit dem Stabe der aus Griechenland abgerufenen Königl. Bayerischen Truppen befand. Diéeses Schisf war nach Triest bestimmt, widrige Winde ader haben es genöthigt, sich nach Ankona zu wenden, wo dasselbe nach“ einer sehr beschwerlichen Fahrt von 29 Tagen gläcklich gelandet hat, und wo sich zur Zeit die mitgekommenen Bayerischen Reisenden in Quarantaine be- finden. Das 2te Bataillon des 11ten Linien - Infanterie : Regi- ments unter dem Kommando des Oberst-Lieutenant v. Albert, so wie die Artillerie-Abtheilung unter dem Befehle des Hauptmann Schni6lein, welche auf anderen Fahrzeugen gleichzeitig aus Grie- chenland abgesegelt waren, sind am 8ten d. M. wohlbehalten zu Triest angekommen. Ungeachtet der stürmischen und langen Ue- berfahrt besindet die Mannschaft sih in erwünschtem Gesund- heits-Zustande, und es ist auch nicht Ein Mann unterwegs ge- storben oder sonst verunglückt.‘ i

Anla n-d.

Berlin, 22. April. Die Königsberger Zeitung enthält nunmehr folgenden Schlußbericht über die von Danzig aus zu Schiffe abgesandten Polnischen Auswanderer: „Die Polnischen Flücht- linge, die im Spätherbst des vorigen Jahres in Danzig eingeschist und, ihrem Wunsche gemäß, durch die Großmuth und Gnade Uns seres Monarchen in den Stand gesekt wurden, sich in den Nord- Amerikanischen Freistaaten ein neues Vaterland zu suchen, ha- ben nicht ermangelt, vor den Augen von“Europa cin Schauspiel aufzuführen, welches mit ihren früheren Unthaten und mit den neuesten Umtrieben ihrer Genossen in Frankreich und in der SULA im würdigsten Einklange steht. Daß diese tief gesun- kenen Menschen, troß ihrer vielfach wiederholten Vetsicherungen des Dankes und der Anerkennung, die erste gefahrlose Gelegen- heit X l um die ihnen hier gewährten Wohlthaten mit Undank, Lüge und Verleumdung zu vergelten, hat, nach den

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