Berlin, Hamburg, Stockholm, Bremen, Neapel, Frankfurt, Leipzig und Genf gefolgt, von welchen Orten eine Menge zier- liher Arbeiten von Damen aus ailen Ständen eingegangen ; der Lord-Mayor habe auch die Aegyptische Halle zu einer Aus- stellung bewilligt, die von seiner Gemahlin selbst geleitet worden und 609 Pfund eingebracht habe. Der weitere Inhalt des Be- richts ergab, daß im vorigen Jahre 2598 Personen von dem Verein unterstüßt und 153 in den Stand geselzt worden waren, in ihr Vaterland zurückzukehren; 10 alte Leute hatten wieder die ihnen frher ausgesciten Jahrgelder empfanaen, und die Ge- samme- Ausgaben des Vereins hatten sich auf 1336 Pfund be-
laufen. Die Beit:âae, welche gestern Abend unterzrichnet wur- den, belicfen sich auf 890 Pfund, worunter 100 von Sr. Ma-
jestät und 20 von der Königin, außer den 10 Pfund, welche Jhre Majestät jährlich beisteuert.
Vorgestern feierte die hiesize allgemeine Kranken-Anstalt, die im Jahre 1828 aegrändet wurde, und in der besonders arme Leute, die mit bôsartigen oder anseckenden Krankheiten behaftet sind, aufgenommen und unentgeltlich geheilt werde, Unter dein Vorsiz des Lord Morpeth den Jahrestag seiner Stiftung. Aus dem vorgelesenen Bericht ergab sich, da im verflossenen Sahre 5105 Patienten in dem Hospiral Aufnahme gefunden hatten und fast sämmtlich geheilt entlassen worden waren.
Dem Couricr is folgendes Schreiben zugegangen: „Mit eben so großem Bedauern als Erstaunen lese ih in dem sonst so achtbaren Globe vom 2sten d. einen raisonnirenöcn Arti: fel (\. Nr. 1i8 der Staats-Zeitung), dessen Zwecö zweifelsohne dahin geht, Herrn Silva Carvalho, den ersten Minister der Königin Donna Maria, in der Meinung der Ausländer und sciner Landsleute herabzuwürdiaen und zu verunglimpfen. Öb der besagte Artikel ein Werk des Herausgebers ift, will ich nicht untersuchen, sondern aus den Juhalt seibst eingehen. Lord Ho- ward de Walden hat in Lissabon acäußert und es wahrscheinlich auch nach Hause geschrieben, daß Senhor Carvalho ein Feind Großbritaniens sey. Lord Howard de Walden is ärgerlich, weil er in Herrn Carvalho einen offenen und männlichen Gea- ner der von ihm an Dom Pedro und dessen Minister gemach- ten Vorschläge fand, die als eben so verlezend für die Ehre des Regenten und des liberalen Theils sciner Landsleuie betrachtet wurden, wie sie den Charakter desjenigen, der sie machte, nicht nur mit Hinsicht auf die Beschaffenheit der Vorschläge selb, sondern auch mit Hinsicht auf die Art und Weise, wie sie gemachr wurden, nicht in das beste Licht seßten. Was die Lissa-
boner Korre?pondenien der Times und des Herald an- betrifft, so habe ih mit diesen nichts zu thun. Dit Herausgeber di:ser Blätter mögen selbst deren Verthei
digung übernchmen; wären es aber Werkzeuge des Mini- Fers Carvalho. gewesen, so glaube ich, sle hätten Úbereinsiim- mendere Berichte cinsenden und wichtigere Mittheilungen ma- chen fSnnen. Den folgenden Behauptungen des Artikels im Globe imnuß ich geradezu und unumwunden widersprechen. Herr Silva Carvalho. ist nicht Lnglands Feind: im Gegeniheil, es war stets und i| noch sein eifrigstes Iúnschen urd Streben, die Bande, welche beide Nationen seit so langen Jahren im Handel und um freundschaftlichen Verkehr umschlin- gen, wo möglich noch enger zu knüpfen; aber zugleich wünscht er scin Vaterland, was die innere Politik anbetrist, eben so unabhängig von fremdem Einfluß zu sehn, wie England selbst von solchem Joche frei ist. Aber, frage ich, ziemte es sich, daß ein beglaubigter Agent sich über den Premier - Minifier eines unabhängigen Souverains so äußerte ? Walden eine einzige Thatsache zum Belag für seine Behaup- tung aufzuweisen? Daß die Portugiesische Regierung allen Grund hat, sich Úber das Benehmen der Agenten des Briti- schen Kabinets zu beschweren, ist keinem Zweifel unterworfen. Sj es etwa für einen Staats-Minister angenehm, wenn er der Forderung eines fremden Offiziers, einen des Mordes angetlag- ten Seemann freizulassen, noch dazu, wern diese Forderung eben mcht auf höfliche Weise geschieht, Gehör geb.n muß? Was wúrde England sagen, wenn die Gesandten Rußlands, Oester- reichs oder ‘Preußens einen ihrer Landóleute, der des Mordes anzeklaot in unseren Gefänanissen säße, ausgeliefert haben woll: t-n2 Was wür-e man sagen, wenn diese Forderung von dem Befehléehaber eines in einem unserer Häfen vor Anker liegenden Kriegs|chiffs ausginge? Oder angenommen, es lâge ein sremdes Geschwader in einem unserer großen Häfen; was würde ¡aan von dem befeclehabenden Offizier sagen oder denken, wenn er ein Kauffahrteischis seiner Nation einen Theil oder das Ganze seiner Ladung fanden ließe, ohne irgend einem unserer Zoll-Be- amten die gerinaste Anzeige davon zu machen, im offen- harsten Widerspruch gegen die Geseke und mit Umgehung aller Förmlichfeiten; und ih frage ohne Scheu, ob dies nicht zu Lissabon geschehen is? Das sind jedoch geringfüzigere Punkte, und sie wären wahrscheinlich übersehen worden oder ungerügt geblieben oder schnell ausgeglichen worden, hätten nicht andere ernslichere Ursachen obgewaltet, die cin keinesweges osfe- ncs und sreundliches Verhältniß zwischen dem Britischen Ge- sandten zu Lissabun und der Regierung, an die er, um seinen Souverain zu repräsentiren, abgesandt wurde, hervorbringen konnten. Jst cs nicht genug, daß unter Dom Miguels Fein- den politische Zwistigkeiten und Cifersüchteleien stattfinden? Sol- len sie noch durch fremde Einmischung vermehrt werden? Und doch scheint das Benchmen des Britischen Gesandten darauf berechnet zu scyn, den Bruch eher zu erweitern, als die Wunde zu heisen — und warum ? Lord Howard de Walden hat sich, wie veriagutet, ciner Partei angeschlossen, die, wenn sie am Ruder ¡iváre, nicht drei Monate von der Nation geduidet werden würde, so sehe sie sich auch demuuht hat, den Grafen von Saldanha auf ihre Seite zu bringen. Lord ¿oward de Walden scheint das A‘pha und Omega jeyn zu wollen, die große Angel, um die sich Alles bewegen soll ; aber die Portugicjen haben im Jahre 1826 eine Lehre erhalten, die sie nicht sobald vergessen werden. Es scheint in der That, als ob Lord Howard Alles nah scinem Gutdünken anordnen möchte; indeß er hat sich getäuscht, er i auf eine Festigkeit ge- troffen, die er vielleicht nicht erwartete, auf eine Opposition ge- gen seine Vorschläge, die er nicht vermuthete, und deshalb be- liebt cs ihm, Herrn Silva Carvalho als cinen Feind der Briti- \ch-n Jutcressen und der Verbindung mik" Großbritanien darzu- stellen. Wenn die Einmischung Lord William Russeli?s schon Unwillen erregte, so ist dies mit dem Benehmen des Lord Ho- ward de Walden noch mehr der Fall. Der vorige edle Lord mag im Jrrthum gewesen seyn und eine Zeit lang, während er die Brilische Regierung zu Lissabon repräsentirte, den Charakter der Nation verkannt haben, aber während der leßten Zeit seines Aufenthaits in jener Stadt machte er die Jrrungen, in die er verfallen scyn mochte, vollfommen wieder gut, und als er erst entráusht war, stand er mit Dom Pedro's Ministern auf dem beiten Fuß; er erkannte an, daß sle sich von tresslichen constitu- tionnellen Grundsätzen leiten ließen, und als er seine diplomati- schen Functionen in die Hände seines Nachfolgers niederlegte
Hat Lord Howaîëd de
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und Lissabon verließ, bedauerte man seine Abreise eben o sehr, als man die des Lord Howard de Walden jeßt aufrichtig wünscht. ‘“
Aus Kalkutta sind Zeitungen bis zum 29, November hier eingeaangen, die den Tod des Amir von Sinde und des berühm- ten Dschesurent Rao von Holkar melden. Jn Bombay stieg das Getraide und das Oel sehr im Preise, weil die Aerndte in Guserat dur versengende Winde sehr gelitten hatte. Im Thal von Kaschmir herrschte die größte Hungersnoth; es sollen schon 25,000 Menschen umgekommen seyn.
Dánema:r k.
Kovenhagen, 26. April. Unterm 18ten d. ist für die WVestindischen Inseln eine Verordnung herausgekommen, w0- durch aller Unterschied unter den freien Unterthanen des Königs dasclbst mir Rücksicht auf die Farbe aufgehoben wird. Die Farbigen, weiche hinführo die Freiheit erhalten, fommen erst in vollkommenen Besiß aller bürgerlichen Rechte nach tadellofer Aufführung während dreier Jahre, wonach sie von der Regie- rung ein Dokument erhalten, welches ihnen alle Rechte der Weißen sichert. Dasselbe gil von einwandernden Farbigen.
In unseren Blättern findet sich die Anzeige „ daß die Ac- tien- Zeichnung auf das Dampsschisf „„Dronning María‘‘, zur regelmäßigen Fahrt zwischen h:er und Stettin bestimmt, voll: n- det sey, und sámmtliche Actien untergebracht worden. det also feinen Zweifel, daß diese in so mancher Hinsicht incercs sante Fahrt baldigst zu Stande kommen wird.
Deut t \Qlano. Leipzig, 29. April. (Leipziger Zeitung.) Ein Gegen-
stand, der das Interesse aller Kunstsreunde in Anspruch zu neh- |
men ceeignet ist, it die Cründung der Hochdruck - Lithographie durch den hiesigen Buchhändler Herrn Julius Baumgärtner ; die Funf, lithographische Zeichnunaen durch die Stereotypie zu
vervielfäitigen und auf der Buchdruerpresse zu drucken. Es scheint, daß aleiczzeitig ähnliche Versuche in Frankreich gemacht
worde sind, jedoch hat nian der Ausübung noch nirgends begegnet Und es lit wahrscheinlich, daß die Franzosen in ihren Bestrebun- gen weniger glücklich gewesen sind, als unser Deutscher Landsmann, welcher mit dem lithographischen Hochdruck nach den vorliegen- den Mustern die Engländer mit ihren Holzschnitten bereits erreicht hat und bei fernerer Verbesscrung der Leistungen der erst jeit drei Monaten eingeleiteten Hochdruck-Vertuche den Holzschnitt úbertrceffen wird, da diese Manier mehr Freiheit in der Aus- führung und mehr Weichheit als der Holzschnitt anbietet. Bei der Seltenheit in der Anzahl Deutscher guter Holzschneider ist diese Erfindung ein um so größerer Gewinn in unserer bildet- sichtigen Zeit, da der lithographische Hochdruc® fich im Preis und in Hinsicht der zur Anfertigung- nöthigen Zeit zum Holz- schnite wie 1 zu 6 verhält. Sonach wird man nun die fostipie- lize Beziehung Englischer Holzschnitte ersparen können.
München, 27. April. (Núrnberger Korvresvondent.) Se. Durchlaucht der Fürst von Wallerstein ist genesen und hat heute das Portefeuille wieder übernommen. — Durch Privat- Briefe aus Griechenland is hier das Gerúcht verbreitet, daß Se. Mai. der König Otto mit einer Rusfischen Großfürstin ver- lobt werden solle. És wird auch gemeldet, daß der Griechische Gesandte, Fürst Suzzo, von Paris abberufen worden sey, Um nah St. Petersburg in der genannten Angelegenheit gesendet zu werden. — Se. Königl. Hoheit der Kronprinz wird in der Mitte des Mai nach Berlin reisen, und von dort an den Ruf- sischen Hof sich begeben. Unser Könialicher Hof wird uns bald nach Pfingsten verlassen. Die jüngere Königliche Fa-
milie wird Nymphenburg beziehen; nach einem längeren Aufenthalte zu Aschassenburg, wohin auch Seine Hoheit
der Érbaroßherzog von Hessen mit seiner Durchl. Gemahlin kom- men soil, werden sich Se. Majestät der König in das Bad Hrücfenagu, Ihre Majestät die Kênigin aber in das nordische Seebad Doberan begeben. — Durch eine neueste Ministerial- Entschließung sind folgende zwei revolutionnaire Schriften con-
fiscirt und im Umfang des Königreichs verboten worden : ¡P0- |
len und jeine Helden von Roman Soltyë, Stuttgart 1834“
und „„Todtenfeier zu Ehren der Polen.“ — Der Vergúnstiung, die den politischen Gefangenen in der Frohnveste am Anger in Beziehung auf den täglichen Genuß der freien Laufe schon seit längerer Zeit zu Theil wurde, haben sich nun auch die im Neu- thurm am Kostthor befindlichen Studenten zu erfreuen, indem sie in dem nahen Zwinger des Königl. Hofhrauhauses, und zwar jeder einzeln, täglih eine Stunde von zwei Gendarmen auf und abaeführt werden.
Augsburg, 2. April. Die Allgemeine Zeitung {reibt aus Kassel: „Es bestätigt sich die Nachricht, daß hier: her die Mittheilung erfolgte, daß außer Frankfurt auch Nassau dem Zoll-Vereine beizutreten förmlich veschlossen habe.“
Hanau, 25. April. Alles gewinnt das Ansehen, als sey der Deutsche Binnenhandel endlih aus der Starrsuchr erwacht, welche die Folge der früheren unglücklichen Zoll-Verhältnisse un- seres gemeinsamen Vaterlandes gewesen ist. Auch der hiesige Handelsstand beginnt, sich nach Kräften zu regen, Und hat un-
ter Anderm, verbunden mie mchreren andern Ufer-Städten des |
Mains und dem Kölner Schifffahrts-Verein, eine direkte Schiff fahrt von hier nach Kôln eingerichtet, welche, vermöge der dar- aus erwachsenden billigen Frachten und schnellen Beförderung der Gürer, namentlih dem Speditionshandel unseres Plaßes ei nen neuen Aufschwung verspricht.
Homburg (im Bayer, Rheinkreise), 26, April. In Folge des Wegelagerer- S treiches, weicher in der Nacht vom 22. auf den 23. d. M. zur Befreiung des Dr. Wirth versucht worden ist, wurden gestern auf Befchl der Staats-Wehörde hier arretirt: Simon Oehmia, Zimmermann, Couiurier, Rheinheimer und Crusius; Stukart und ein Bruder des Couturier sind entwichen. Von Zweibrücken sind entwischt: der Pfarramts-Kandidat Kurz, Marschall und Zöller, gegen die ebenfails Verhafts-Befehle agus- gestellt sind. Kurz soll in Saargemünd sehr gefährlich krank an den erhaltenen Wunden darnieder licgen. Man glaubt, die Fran- zösische Regierung werde die Auslieferung von Judividuetn, welche des Straßenmordes beschuldigt sind, nicht verweigern.
Karlsruhe, 21. April. (Münchener politische Zei- tung.) Se, Königl. Hoheit der Großherzog haben sich dewo- gen gefunden, den Rittmeister à la suile, Friedrich Maler, zum Geschäftsrräger am Päpstlichen Hofe in Rom zu ernennen Ba- den hatte bisher keinen eigenen Geschäftsträger in Rom, ivdem der Kêénigl, Württembergische Geschäftsträger von Krempp die Angelegenheiten der Badischen und zugleich auch der Nassaui- schen Regierung daselbst besorgte. Die Ernennung des Ritt- meisters Maler auf diesen Posten is insbesondere für die Deut- {en Künstler von großem Werth, indem Maler nicht eigentlich dem Mislitairstande, sondein dem Stande der Künstler angehört,
Cs leî- |
| „Wir hoffen ,
j gemäß
und seine Landsleute, die in Rom slch weiter bilden wollen, mit Liebe aufnehmen und ihnen in jeder Hinsicht mit Rath und That an die Hand gehen wird.
S h weiz.
Bern, 24. April. Die Berner Regierung hat nunmehr die (gestern erwähnte) Aufforderung an die Polnischen Flücht: linge, den Kanton zu verlassen, wirklich publicirt. Es heiße darin: „Die Regierung macht keinen Anspruch auf Dankbar- feit für die Opfer, die sie gern und willig gebracht hat; das Einzige, was sie verlangt, E fordern ihr die näheren Jn/ teressen des Staats und die Verpflichtungen gegen ihr Volk gebieten, ist die unverzügliche Annahme der Euch von Frank- reih gemachten Erdffnungen. Beauftragt von dem Regie- rungs - Rath, richtete daher die unterzeichnete Behörde die ernste Aufforderung an Cuch, die in der neuesten Zeit von der Französischen Regierung gemachten Anerbieten so- fort und ohne Zögerung anzunehmen, vermdge welcher Euch nicht nur Pásse ertheilt werden, um Euch 1n einen Seehafen zur Einschiffung nach England zu begeb:n (insofern Jhr nicht in Frankreich selbst werdet geduldet werden ), sondern noch freie Pláke in den ôffentlichen Postwagen und fúr den Unterhalt täg- lich zwei Franken zugesichert sind. Außerdem wird das frÖhere Central - Polen - Comité den Abreisenden auf ihr Anmelden noch ein Reisegeld entrichten. — Sollte diese Aussorderung unbeachtet bleiben, solltet Zhr jest noch zögern, daëjenige zu thun, was Ehre und Pflicht Euch auflegen , so wird die unterzeichnete Be- hôrde sich gezwungen schen, diejenigen strengeren Polizei-Maßre- geln in Anwendung zu bringen, welche Euch durch den Regies rungs-Statthaster werden erdffnet werden. ‘“
Der Federal meldet, daß bereits eine Anzahl der bei dem Lyoner Aufstande kompromittirten Republikaner auf Genfer: Ge- biet und in der Stadt Genf angekommèn sey. Er fügt hinzu:
greifen wird, um diese Fremden zucückzuweisen, und die An- funfe anderer Vagabonden zu verhindern.“ Die Genfer Re- gierung hat dem Posten von Meyrin die bestimmten Befehle ertheilt, olle ohne regelmäßige Pässe aus Frankreich ankommende Reisenden auf der Stelle zurückzuweisen. Dieser Anroeitung wurden denn auch bei Ankunft der leßten Dili geuce von 15 Reisenden 11 angehalten und über die Fran:dsi\he Gränze zurück zewiesen. — Den {Zten d. war zu Ferney der Freiheitsbaum,
elegenheit hatten nicht republikanische Reden an's Volk gchaiten. Jn Foige derselben wurde in den legten Tagen Hr. Lecomte, Redacceur des Gen: fer „National,“ in Fernep verhaftet und durch vier Gendarinen nach Gex abgeführt. in die Hánde der Franzdfischen Behörde fiel, rueldet der Fede- ral nicht.
Su, 20. U Das
Rath genehmigt und an die Stände versandt worden.
Da fr die Einberufung der eidgenössischen Arinee - Cadres so sind zum ( Die der eidgenössischen Kasse, zur Hälfte
jeßt 12 volle Stimmen sich ausgesprochen haben, Zusammenzug derselben bereits die Einleitungen getroffen- Kosten sollen zur Hälfte von von den Ständen getragen werden.
daß die Regierung die nöthigen Maßregein er: F
den ein Sturm umgerissen, unter | großen Feierlichkeiten wieder aufgerichtet worden. Bei diejer nur Franzosen, sondern auch Genfer |
Ob er durch Unvorsichtigkeit oder wie sonst
Traktanden - Circular für die nâchste ordentliche Tagsazung, welches 55 zum Theil sehr wich- tige und bedeutende Geichäfts -Nummern mit vielen Unter : Ab- theilungen enthält, ist den 19. April vom vorörtlichen Regierungs-
„as Ministerium verlassen wolle. Man sagt, die Königin wolle Herrn Burgos nicht entlassen, und der Graf von Toreno wolle cin Portefeuille in Gemeinschaft mit Herrn Martinez de la Rosa annehmen, welchen er auf einem falschen politischen Wege M laubte. Entweder also wird Herr Moscoso, den Wünschen des ronseils-Präsidenten gemäß, Herrn Burgos erscien, oder, was pahrscheinlicher ist, Herr Burgos wird mit dem Grafen Toreno eiben, der an der Stelle des Herrn Martinez de la Rosa Mie Prásidentschaft und das Portefeuille der auswärtigen An- M elegenheiten erhalten würde; in dem lestern Falle würde M r Gcaf Toreno an die Spihe des Finanz - Ministeriums tre- M n. — Herr Martinez de la Rosa hat häufige und lange Kon- ferenzen mit dem Britischen Bevoilmächtigten, wahrscheinlich um e Nothwendigkeit einer Einmischung in Portugal zu berathen. 7 _ Die Karlistischen Banden durchziehen das Land mit solcher Kühnheit, daß am lten d. 200 Mann in la Granja eingerückt, und am lten bis nach dem Königl. Lustschlosse el Pardo, 2 Meilen von hier, geéommen sind. eiter nah dem Gafihofe zuin heiligen Geist, etne Viertel- unde è ensmittel zu holen, die sic pünktlich bezahlt haben. — dan sagt, die Civil Liste der Königin sey mit ihren Zahlungen ehr im Rúck (tande. Sie fordert 5 Millionen vom öffentlichen aße, die Herr Martinez de la Nosa von der neuen Anleihe Hu zahlen versprochen hat. Mes Generals Rodil die Regimenter
von Salamanca und von
ur Verstärkung der Streitkräfte des Generals Quesada zu schik- E n. Der Hof is noch immer in Aranjuez, und mon intriguirt
daselbst viel in Bezug auf die Ernennung der Proceres, ob- leich mehrere Karlistische Spanische Granden diese Würde ab-
Wehnen werden.“ E S P i —Die Tímeé giebt folgende Uebersicht von Spaniens Finan- Men: „Auswärtige Schuld, Holländische Anleihe von 1804
- 9,500,000 Pfund, dito von 1806 — 80,00) Pf. , Franzdsi- he Anleihe von 182.0 — 2 Mikonen Pf., National: Anle:he
\
dsishe und Englische Anleihe von 182! und 1822 — ¡2,900,000 Nf. , Eglische Anleihe von 1823 — 26 Mil!ionen, Königliche Anleihe in Paris von 1323 — noch 2,630,000 Pfd., perpetuclie tente von 1326 — noch 5,400,000 Pid., an England zu zah-
3,20, 0) Pfo., additionnelle Hollándi- in Cortes - Obligationen verwandelt, perpetucüe Rente
dro an Frankreich Miche Anleihe von 1822, : M1 ,5'0,0: 0 Pfo. , wahrscheinlich ausgegebene
Corces Obligauonen 7 Millionen; zusammen 51,3!:0,050 Pfund. "Durch das Dekret von 1831 wurden ungefähr 7 Millionen Cor- es-Obligationen in England und auf dem Kontinent in Zproc. Stocks verwandelt; hierdurch und durch die 5 Millionen Na-
¡jonal-Obligationen wurde der Betrag der im Umlauf befindli-
ucirt, Einheimi\he Schuld. Die im Jahre 1822 den VCortes vorgelegten Schuldfordernngen beliefen sich auf 146,739,000 E9)fund mit Einschluß von 15 Millionen in Umlauf befindlichen Zales Reales, wovon ein Drittheil baare Zinsen, der Úbrige ATheil aber Zinjen in Papiergelde trägt; von jener Gesammt-Sutinme vurden die Zinsen nur für 70,860,000 bewilligt, für 75,570,000 aber vérweiagert. Ertrag der Einkünfte von Spanien im Jahre 1828, Grund-Steuer 1,470,000 Pfd; Consumttons-Steuer 910,000 Pfund; Ein- und Ausfuhr-Zdlle 600,000 Pfund; Ta-
In einem Kreis:Schreiben vom lten d. hat der Vorort den “ hact-Revenuen 610,900 Pfund; Salz-Revenuen 400,000 Pfund;
Ständen angezeigt, daß er am 21. März an die Regierungen
von Württemberg und Bayern Anträge zu unverzüglicher eine ablehnende Antwort erhalten habe.
Erscheinungen in der Schweiz.
Der Schweizerische Handels-Konsul in Brüssel hat dem Vor f ort über die leßten Unruhen daselbt Bericht erîattet, woraus dem St, Gallischen Handelshauje Ehren- Mißverständniß für 15,000 Fr. Waaren Der Konsul hat sih für das genannte Haus sehr ernstlih verwandt, und es ist Hoffnung vorhanden,
sich ergiebt, daß auch zeller und Kunz aus geplúndert worden sind. daz die Stadt den erlittenen Schaden erseßen wikd.
Jta (len. Rom, 20. April.
[iche bei dem Präsidenten der Republik gefunden.
Neapel, 16. April. Des Königs Majestät haben den Rath Angelegenheiten, Don Otravi10* Geschäftsträger bei der Hohen *
im Ministerium der auswärtigen de Marsilio, zu Allerhöchstihrem Pforte ernannt. S panien. Der Messager enthält folgendes Schreiben aus Ma-
drid vom 15. April: „Das Königl. Statut, welches endlich er ses Landes sind nach den ungeheuern Kosten
schienen, is ein Dokument, mit dem unglüklicherweise alie Welt unzufrieden ijt, auf die man nach so vielen Monaten der Ueberlegung und De rathung hoffte. Die absolutistische ‘Partei findet es schlecht, weil cé das Volk an die alten Gerechtsame erinnert, welche die Könige gesucht hatten, der Vergessenheit zu übergeben. Die Liberalen dagegen sehen
e ¿ L (2 in demselben nur ein bloßes Reglement zur Zusammenberufung det Cortes, welche noch (ange nicht cinberufen werden - möchten, ohne
irgend eine positive Erklärung der Rechte der Spanier, noch dek Gleichheit vor dem Gesetze, nach der Bürgschaft für Perfoncn und Etgenthum. durch die Cortes votirt werden; wer bürgt aber dafur, dap die Regie rung nichteines Tages die Erhebung derSteuern durch Ordonnanz de frecirt, indem sie hinzufügt, daß man derjelben gehorchen jolle, als ob sie durch die Cortes bewilligt worden wären? eine Formel, deren sich die Könige von Castilien seit Jahrhunderien bedienten. Endlich enthält das Dekret billige Bedingungen , weder für die Wahlen, noch für die Gee rehtsame und Vorrechte der Deputirten, welche, nach dem Texte des Statuts, sih auf einen engen, ganz bestimmt vorgezeichnt ten, und also dem Wohlstande des Landes und der Repräsentanten nachtheiligen Kreis beschränken müssen. Man sagt, das Statut sey das Werf des Herrn Martinez de la Rosa, der es nur dem Herrn Garelli und dem Nat“ quis de las Amarillas mitgetheilt habe, Burgos eher Kenntniß davon gehavt hätte, als cs dem Conseil vorgelegt worden sey. err Burgos giebt sich seil einigen Tagen für sehr leidend aus, und wiederholt,
Die Bayerische Regie- rung gründet ihre Weigerung zum Theil auf Verpflichtungen «egen die Zoll. Vereins-Staaten und auf die neuesten politiscl;en
N
Das Diario enthált Nachrichten aus Hayti über die günstige Aufnahme, welche daselbst der Päpsk- | Legat, Herr England, Bischof von Charlesrown, besonders
v
Cs heißt, die Auflagen sollen alle zwei Jahre"
des Herrn Martinez de la Rosa auch keine
Würde der F
ohne daß Hert F tungen, Männer dee Gegen-Kapodistrianischen Partei, und liberalen
daß et Grundsäßen anverstellt zugethan, beförderten hâustg- wiewohl un-
O Patent: und Stempel -Revenuen 130,000 Pfund; Abgaben von j ) j Wie: "den Einkünften der- Geistlichkeit 605,000 Pfund; vermischte Ein- | der- Aufnahme der kommerziellen Unterhandlungen gesteilt, von nahmen 503,000 Pfund; zusammen 5,228,009 PDfund. Betrag | Württemberg aber bis dahin noch gar keine, von Bayern dagegen "der Ausgaben im Jahre 1828. Landmacht 2,650,010 Pfd.; | E Marine 400,000 Pfd.; Finanzen und Steuer-Erhebungs-Kosten ! 1,450,000 Pfund; Justiz 140,010 Pfund; Staats - Ministerten |
110,000) Pfund; Königlicher Haushalt 509,000 Pfund; zusam- Buren 5,250,000 Pfund. Jn den lesten 6 oder 7 Jahren konnte
Spanien die von sciner einheimischen Schuld zu zahlenden Zinsen die Zinsen sür die anerkannte Pariser, Amsterdamer und sonstige Schuld nur durch den Verkauf neuer perpetucller Ren- Îten gedeckt werden konnten. Jn jeinem lebten zu Madrid er- F schienenen Bericht veranschlagt der Finanz-Minister den Betrag M der von der Regierung zu zahlenden Zinsen auf 1,400,000 Pfund
Fy
M fâr die 35 Millionen derx anerkannten einheimischen 4procent.
M Schuld, 600,000 Pfund fúr die 15 Millionen der in Umlauf befindlichen 4procent. Vales Reales und 1,400,000 Pfund für die 28 Millionen der anerkannten 5procene, Schuld zu Paris u, st w., zusammen 3,400,000 Pfund jährlicher Zinsen für 78 Millionen anerkannter Schuld. Ferner sagt cr, daß die Lin- V tünfce des Jahres 1833 sih nur auf ungefähr 4 Miklionen Pfund belaufen haben, wogegen die Ausgaben, mit Einschluß der huldigen Zinsen, úber 9 Millionen betrugen.“
S Ur el Salonichi, 16. März. Aus Aegypten sind uns keine 'trôstlichen Nachrichten zugekommen. Die öffentlichen Kassen die- der leßten Kriegs-
5 jahre in einem völlig erschdpften Zustande. Jn Syrien soll die
und das keinesweges die Bedingungen erfúülit, Unzufriedenheit ebenfalls den höchsten Punkt ereicht haben und # Ibrahim Pascha hat, dem Vernehmen nach, von seinem Vater
Verstärkungen verlangt, um sich gegen mödg!iche Sreignisse ficher zu stellen.
Griechenland,
Den verschiedenen Gesandten am Griechischen Hofe ist über die leßte Verschwöcung folgende Mittheilung zugestellt worden:
¡Bei Ankunft der Regentschaft war Griechenland unglücklicher Weise 1n vei politische Parkeien gethcilt. Die Kapodistrianische Par- tei, welche bis dahin die Hofsnung genährt hatte, die Königliche " Reg'écúng werde sich auscyließlich an sie halten, wurde durcz die
temporäre Bestätignng des vamaligen Minisieriums heunruhigt, und
erblickte in der Bildung des neuen Muistercums von! April, das aus Fndividuen der Gegen = Kapodistrianischen Partci bestand, den Schiffbruch ihrer Hoffnungen. Von diesem Augenblicke an bégann die in ihrer Erwartung getäuschte Faction eine systematische Opposition, die scheinbar gegen das Ministe- rium, in Wahrheit aber gegen die Regentschaft selbi gerichtet war. Die Mittel, [welche die Kapodisir:aner zur Wiedererlangung ihres früheren Einflusses anwandten, und die -Um1itände, die ihre Bestrebungen erleichtertén, waren folgende: die Gründung eines Oppositiöns-Blattés, des „Chronos//, welches, die Preß- Freiheit miß- hcauhend und die Sprache des Ultra-Liberal:smus annehmend, durch F fälschè Darstellung der Absichten und Maßregeln der Regierung die Gemüther des' Volkes erbitterte. Die Hergusgeber der anderen Zei-
“i x K
rätherishe Nachsicht.
Bon dort wagten sie es, 40 }
von Buen Retiro, zu schien, um Wein und Le- |
bot die Kapodistrianische Partei Lile3 Die Regierung hat von der Armee |
Pogroano, so wie cinige Kavallerie abgeldit, um sic nach Navarra |
von 1821 — 5 Millionen, Franzdnische dito 1,400,000 Pf, Fran- d |
ende Entschädigungen aus dem Jahre 1823 — 600,000 Pfo., |
eit dem Jahre 1828 — 5 Millionen, seit November 1823 | úckständige Zinsen der nicht ane:kannten 14 Mislsionen
hen Cortes : Obligationen auf 14 oder 15 Millionen Pfund re- |
Pnur durch Verausgabung neuer Obligationen deen, während |
E E A E D T E N E T RELERE AREERA T. A I M L ÄÄ ara
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absichtlich, dur ihre ausschweifenden Diskussionen die Absichten der Faction, deren Organ der „Chronos‘/ war. Die Auflósung der unregel- mäßigen Truppen hatte das Mißvergnügen aller Derienigen erregt, die, ausVorurtheil oder Eigennuß,der Einführung der Ordnung undManns- zucht entgegen waren. Mehrere Finanz Maßregeln haben, wegeit threr Neuheit für Griechenland, allgemein die ackerbautreibende Klasse sehr erbittert. tement des Fnneren hatte nicht allgemein befriedigt Lande leistete eine große Anzahl dffentlicher Beamten, der Kapg- distrianischen Partei noch immer heimlich zugethan, den Machina- tionen der Opposition geheimen Vorschub oder schenkte ihnen ver» ' ht. Die Kapodistrianer bemühten sih, das Miß- | vergnügen des aufgeldften Militairs zu vergrößern, und wandten jede Art von Fntriguen an, um dic Einf gen Heeres zu verhindern. einreihen zu lassen Lust hatten , siellten se vor, daß es des Griechi- schen Namens und ihrer früheren Déenste unwürdig sey, die Tracht ihrer Väter aufzugeben, und &pione und Verräther ihrer Brü- der zu werden : Wahne zu hbestärken, daß rung, - sich irgend einer Art von Disciplin zu fügen, die Ne- gierung bald nôthigen würden, sch ihren l gen zu ! nung trdsteten, Dienste und Verdienste ailer te
Die Wahl der untergeordneten Beamten im Depar ïm ganzen
Einführung eines regelmäßi-
Denen, die in die Gendarmerie sich
l i die Soldaten in dem sie durch Verharren auf ihrer Weige-
Sie bemöhtein sich weiter,
unbilligen Forderun- Da die Söldaten mit Recht sih mit der Hoff- die niedergeschte Milttair- Kommission werde die nach ibrem Werthe an:rkennen, #0 les auf, fle zu úberreden, daß ihre
fügen.
Erwartungen eitel, und dic be¡agt: Kommission von der Regierung nur niedergeseßt sey, e licht werden sollten. tair überhaupt eine schr große Wirkung hervor, und cs gelang tih- nen, einige von den Militair-Chefs zu verjähren. itrebu der Kapodistrianischen Partei waren mit gleicher Verschmißtheit und Ausdauer darauf gerichtet, auch andere Volfsklassen für sich zu ge- winnen. )
um Hoffnungen zu erregen, die nie verwirk- Solche Vorstellungen brachten auf das Miliz
Die Bestrebungen
il Systematisch und unverrückt ihrem Ziele entgegen arbei- tend, unterließen se nichts, ras dazu dienen fonnte, alle dicienigen,
die mit dem befichenden Ministerium unzufeieden schienen, zu ihrer Partei tieruber zu ziehen. Da sie cndlich alle Hoffnung, daß es. ih- nen j
n mit der Regentschaft glüccken kÜnne, verloren hatten, beschlossen sie, die Reaentschaft selvs| dadurch - anzugreifen, daß se fremde Mächte mit Beschwerden gegen ste angingen, und
ausbreiteten, eine groîe ausländische Macht habe ihnen ihren beson- deren Schuß versprochen.
/ | hen. Während der Monate Juli und August entwarf mait in verschiedenen Provinzen Adressen an Se. Maijesiät
ven Kaiser von Rißland, und ein Versuch ward entdecêt, eine Adresse an Se. Majcstât den König von Bayern zu Lichten, nach-
vem man die Gewißheit erlangt hatte, daß seine haldige per-
\fönliche Ankunft in Griechenland nicht länge“ zu erwarten sey. —
(Gegen Ende des Juli und Anfangs August hielten Koloftotroni, Koliopulos und andere Leiter der Kapodistrianischen Faction gehei- me Zusammenkünfte zu Lrivolißa, wo sie Unterschriften zu ciner Adresse an den Kaiser von Rußland gegen die Regentschaft sammel- ten, und ihre Entwürfe unter dem Siegel cines Eides ihren Anhän- gern auëfüorlich erdfffneten. Zun gleicher Zeit sandten sîe Emissarien nach verschiedenen Provinzen ab, um den Kreis ver Verschwdrung auszudehnen. Konstantinos Bimitriakovulos, viele Fahre lang ein crgebener Offizier Kolokotronis, wurde nach Mittel - Griecheuland aeschickt, un das Militair in enem Theile des Königreichs in den Plan einzuweihen. Gegen Anfang Auguss reiste Graf Roma von Zante , der sich mit Franz und den Leitern der Opposition verbhun- den hatte, von Nauplia nah Argos, LTripolißa, Kar.tene u D: Ja jedem diesex Octe hielt er geheime Versammlungen, deten ausschließlich Personen der Kapodistrianischen Partei beiwoohnten, und worin er ihnen vorschlug , eine Adresse nicht gegen die ganze Regentschaft, sondern nur gegen zwei ihrer Mitglieder zu entwer= fen, um hierdurch unter diese den Samen der Uneinigkeit zu sireuen, zugleich um die Partei zu verstecken, von der solche Machinationen ausgingen, und den wirklichen Zweck de? Adresse zu verschletern. Nach Franz's Verhaftung faßten fie, die Schwierigkeit, Adressen an ausländische Mächte zu entwerfen, einschend, endlich den Entschluß, ihr Ziel durch Gewalt der Waffen zu erreichen, und begannen ins- geheim Truppen zu : Bersprechungen vorzuhalten. Thetlen des Pe-
Fn verschtedenen
loponnescs zeigten fich, auf Anfstiften der Leiter der Verschwd- | „Vor i de | Allerhôchste Kabinets-Schreiben : täglich zahlreicher und in ihren Un- | Koloko1roni’s alte Offiziere in |
rung, als cin wohlbekanntes Vorzeichen einer naheuden Emvd- rung, Räuberbanden, welche tà ternehmungen verwegener wurden. den verschiedenen Provinzen rüsteten sich zum Aufstande, und erflär- ten ihre Absichten ihren Anhängern, er
des Aufruhrs ward festgeseßt, und Ve
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a die rscywornen redeten fret-
müthig mit einander von ihrem Ottschlusse, ihre vorzüglichen |
in deit verschiede-
Widersacher, ob nun Staats- Beamte oder nicht- und Schwe dt
nen Provinzen zu erschlagen, und Überallhin Feuer
zu tragen. Auch ist es zu vôlliger Gewißheit herausgestellt, daß sie |
entschlossen waren, sich sogar des Meuchelmords zu bedienen, und man kennt die Namen mehrerer ausgezeichneten Personen, welche die Zerschwornen sich zur Vernichtung auserschen hatten. Ein aufce- fangener Brief, datirt Livadia, 24. August, enthält die Ausdrücte : „Alles Militair des Griechischen Fesilandes icht jeßt auf dem Fluge, und man braucht nur noch in die Trompete zu stoßen.//// Dies war der Zußand der Dinge, als die Regierung, die von Allem, was vorging, die genauesie Kunde bsaß, sich zur Verhaftung der Rädelsführer der Verschwörung entschloß, eine Maßgrea el, die auf Einmal, wie durch ein Wunder, die vollkommenste Ruhe berstellite, und die Entwürfe der Mißvergnügten vereitelte; eine Maßregel, ohne welche das Land in diesem Augenblicke sich in alle Grâuel der Anarchie und des Blutvergteßens gestürzt sehen würde.“ Aegypten.
Alexandrien, 14. März. (Allgemeine Zeitung.) Sie werden vielleicht gern etwas über dié Ursachen, welche den Aus- tritt des ehemaligen Polnischen Generals Dembinski aus den Diensten des Pascha?s von Aegypten herbeigeführt haben, lesen. Alis Augenzeuge kann ich Sie darüber genau ‘unterrichten. Genannter General befand sich seit ungefähr vier Monaten in Syrien bei Zbrahim Pascha, welcher ihn stets mit vielen Rück- sichten behandelte. Jndessen glaubte er (wie er hier gegen meh-
rere Personen selbst geäußert hat) nach Ankunft der Nachricht, daß in Kurzem ein Russischer Konsul in Aegypten eintressen werde, zu bemerken, daß der Pascha ihn kälter ais früher behandelte. Dieses wurde ihm in einer Unterreduns, die er mit Jórahim über die projektirte Organisation der Armee hatte, noch fühlbarer. Er entscbloß sich also zu einer Reise nach Aegypten, um von Mehmed Ali selbs, ohne welchen Jb-azim Pascha nichts von Wichtigkeit vornimmt, die legte Bestimmung wegen der zu berufenden Polnischen Offiziere zu empfangen, — Als der General in Kahira anlangte, úberreichte er jogleic) schriftlich seinen Plan zur Or- ganisirung der Armee, in welchem die Anzahl der erforderlichen Offiziere mit 21 aufgesührt war, und bat um eine Audienz beim Vice-Könige. Ailein diese wurde 1nter dem Vorwande des Rama- zans. (Túkkischen Fasten-Monats) von cinem Tage zum andern verschoben. Plöblich ersuhr er durch den Französischen General- Konsul, daß der Vice - König, auf die vielleicht absichtlich aus- gesprengte und später unbestätigt gebliebene Nachricht , daß 400 Polen unverzüglich aus Frankreich einte}ffen sollten, den Be- fehl gegeben hade, keinem: Polen mehr die Landung in Alexan- drien zu gejtatten. Der Französische General-Konsul, Hr. Mimault, der sich damals zu Kahira befand, gab auch wirklich seinem hie- sigen Stellvertreter , Hrn. Konsul Lesseps, die Weisung, keinem Polen ‘ivédér das- Ausschiffen, noch die Weiterreise nach Kahira zu erlauben, Leßterer suchte diesen etwas eigenmächtigen Be-
werben und ibren Anhängern die locckendsen |
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fehl seines Chefs mit mödalihster Schonung gegen dte Flücht- linge in Ausführung zu bringen; der General. aber schrieb am nämlichen Tage an den Minister Boghos Bey, daß er den
Dienst des Pascha’s verlasse. Dieser rief ihn zu sich und trach- tete, ihn zu überzeugen, daß jene Maßregel im Geringsten nicht seine Lage ändere; allein der General wollte sein Schicksal nicht von dem seiner Landsleute und ehemaligen Kampf - Genossen trennen. Der Minister rieth dem General , sich zum Vice-Kö- nige zu begeben, was er aber ablehnte, mit der Bemerkung, er sey nah Acaypten getommen, in der Meinung, natürliche Feinde Rußlands zu finden, allein die gegen die Polen genommene Maßregel beweise ihm, wie sehr er sih geirrt, und daß er das her als ‘Pole nichts mehr hier zu thun habe, und bloß um ei- nen Gehalt, so beträchtlih er auh seyn möge, wolle ev in sei- ner gegenwärtigen Lage nicht dienen. Den folgenden Tag fam der Dolmetscher des Pascha's zum General, um ihm anzuzeigen, Se. Hoheit habe seine Demission angenommen und den Befchl gegeben, sowohl ihm als den mit ihm nah Aegypten gekomme- nen Offizieren die Rückstände ihres Gehalts auszuzahlen. Der General schlug den ihm noch zukommenden Antheil, ob sich sel- biger gleich auf die niht unbedeutende Summe von 60,000 Aegyptischen Piastern (15,000 Fr.) belief, für seine Person ganz aus, unter dem Vorwande, daß er nichts für das Beste der Armee gethan — was übrigens nicht seine, Schuld war — be- merkte aber zuglei, daß er den Sold für seine Offiziere an- nehme, da er weder das Recht habe, fúr dieselben zu «sprechen, noch weniger die Mittel, ihnen zu helfen. Zugleich erklärte er, daß er dem Vice-Könige persönlich seinen Dank abstatten ‘werde. Er begab sih auch den folgenden Tag zu Sr. Hoheit, welcher ihn mit vieler Höflichkeit empfing und wiederholt in ihn drang, seinen Sold anzunehmen, wenn es auch nur wre, um seinen Landsleuten Hülfe zu leisten. Der General antwortete, cls Soldat bedürfe er wenig und könne sih daher selbs helfen, er empfehle jedoch seine angekommenen Landsleute der Großmuth Sr. Hoheit und bitte, ctwas für diese zu bewilligen, was auch — obwohl nach einigen Schwierigkeiten — geschah. Bald dar- auf reiste der Gencral nach Alexandrien ab. Hier blieb er 4 Tage und segelte am 7ten d, nah Marseille ab. — Die unerwar- tete Entfernung des Generals gab zu verschiedenen Vermuthun- gen Anlaß; Einige giaubten, der ‘Pascha, aus Besorgniß, der Russe sische Konsul werde die Entfernung der Polen verlangen, habe selbst jene Maßregel beschlossen, um einer solchen Forderung zu- vorzukominen; Andere wollen behaupten, er sey hierzu von Rußk- land schon vor der Ankunft des Konsuls aufgefordert worden. Cs if wirklih auffallend, daß jene Verfügung gerade an dem Tage, wo der Russische Konsul in Alexandrien anlangte, in Kahira ge- troffen wurde. Während der Aegyptische Moniteur von einer grozen Anzahl Polen, welche angekommen wären, spricht, ist es Thatsache, daß nur vier von Marseille und später drei aus Griechenland angekommen waren; die Nachricht erscheint daher sehr Úvertrieben. — Andere wollen wissen, der General habe einen Wink von Paris erhalten, daß die Russische Gesandtschaft sich Múhe gebe, um hier insgeheim gegen ihn zu wirken, was bei einem Hofe, wie der hiesige, wo beinahe Alles dur Intri- guen geschieht, und bei dem offenen Charakter des Generals Dembinski, leiht zu bewirkeh war. Es is hier auch nur Eine Stimme, daß der General nicht mit mehr Würde, als er gethan, handeln und den Dienst verlassen konnte, und die, welche den Gang der Dinge hier genaueu-„kennen, sind überzeugt, daß er die beste Zeit hierzu gewählt. eo
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Berlin, J, Die Königsberger Zeitung publi cirt das nachitehende, dem dortigen Kunst - Vereine zugegangette
M af.
„„Um dem Kunst: Verein zu Königsberg Meine Theilnahme
an den Bestrebungen desselben zur Beförderung der freien
Künste zu bezeigen, habe Jch deinselben eine von dem Maler
Herrmann nach einem ia der Gallerie des hiesigen Museums
befindlichen Gemälde von Tizian verfertigte Kopie zum Se-
schenk bestimmt, welches Jch dem Verein hierbei übersenden lasse. Berlin, den 13. Ayril 1834.
Friedrich Wilhelm.“ - Das Denkmal des Generals von Scharnhorst, welches hier in Berlin auf dem Kirchhofe des Jnvalidenhauses von
| heute an dem Anblick des Publikums ofen dasteht, ist aus Bei-
trägen errichtet, welche ein Theil seiner Waffen - Gefährten vom Jahre 1813 gegeben haben, und die Gefsammt-Arbeit mehrerer Künstler. Die Zeichnung des Ganzen ist von dem Ober-Bau- Direktor Schinkel entworfen, die Architektur in den Werkität- ten des Herrn Cantian gemacht. Die Reliefs des Sarkophags find von dem Bildhauer Professor Friedrich Tieck, der bronzene Lôwe it nach einem Modell des Professors Rauch in der Königlichen
Eisengießerei gegossen und ciselirt, — Auf einer Stufe und einem Sokel erheben ih zwei Pfeiler, welche den
Sarkophag tragen; auf dem Deckel desselben rußt der bron-
| zene Lôwe. Der Sarkophag i von Jtaliänischem, das übrige von
Schlesischem Marmor, wie derselbe bei Groß-Kunzendorf gefunden wird. Die Basreliefs, mit welchen der Sarkophag umgeben ist, enthalten die Hauptmomente aus Scharnhorst's Leben. Das erste an der oberen schmalen Seite trägt die Unterschrift: „Gr v. d, Lippe entiäest den Zögling 1777,“ Scharnhorst war in dem militairischen Jnstitut, welches der berühmte Feldherr zu Wil: helinsstein gestiftet hatte, erzogen, und trat in dem genannten Zahre in Hanoverische Dienjte. Der Künstler hat den Momente dargestellt, wo der Graf dem jungen Scharnhorf ein Schwert mit seinem Segen übergiebt. Die Lehrer sind gegenwärtig. Junge Begleiter bringen ein Pferd. Die lange Rückseite des Sarkophags ist durch zwei Pfeiler in drei Felder eingetheilk. Das erste mit der Unter)chrift: „.Menin, 30. April. 1794." enthält eine Andeu- tung jener s{önen Waffenthat, des Ausfalls aus der genannten Festung, welcher dem eingeschlossenen Corps den Ausweg bahnte, und dessen Gelingen der kommandirende General, von Hammer- sein vorzüglih den Talenten und der Bravour Scharn- hors's zuichrieb, Die mittlere Darstellung mit der Unter- chrift: ., Preulsens Heer empfängt ihn 1. Mai 1801.“ deu- tet den Uebertritt in den Preußischen Dienst an. Sr. Majestät dem Könige wird, durch den Herzog Kari von Braunschweia, Scharnhort vorgestellt, und ihm eine Lanze als Zeichen der Be- waffnung übergeben. . Das dritte Relief dieser Seite führt die erflärende Unterschrist: „Pr. Eylau d. 8. Februar 1807.” Scharnhorst's Thätigkeit bei dieser Schlacht is angedeutet, jn- dem cine Victoria vor dem Krieger herschwebt, jedoch statt des Kranzes, in der ausgestreckten Hand ihm nur einen Lorbeerzweig zurückläße. An dem kurzen unteren Ende des Sarkophags befindet sich die Jnschrift: „Bewaslknung zum Kampf von i813.” Das Relief zeigt den General Scharnhorst. Waffenschmiede hô- ren auf seine Worte, ein alter Krieger vertheilt die fertigen Waffen. Die vordere Seite des Sarkophags is, wie die Jn-
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